DE2062558A1 - Mittel zur Diagnose von primärem Leberkrebs und Verfahren zur Her stellung desselben - Google Patents
Mittel zur Diagnose von primärem Leberkrebs und Verfahren zur Her stellung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein diagnostisches Mittel, welches sich zur klinischen Diagnose von primärem Leberkrebs (primärem Hepatom)
eignet und diesen von Sbermetastase und anderen Leberkrankheiten
zu unterscheiden vermag. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
diagnostischen Mittels.
Ss wurde im Jahre 1944 gefunden, daß das Serum von Rinderfetua
eine cA 1-ßlobulinart enthält, welche als oifl-Fetoglobulih
(Fetuin) bezeichnet wurde. (K.O. Pedersen, Nature 154, 575
(1944) .,Bs wurde sodann gefunden, daß diese spezielle Substanz ferner in den Seren der Fetus von anderen Tierspeeies vorkommt
und daß es speoiesspezifisch ist. Dieser Entdeckung folgte die
weitere Entdeckungt daß die gleiche Substanz ebenfalls in dem
Serum von menschlichem Fetus vorkommt\ GU ö# Bergstrand et al,
J, Clin, & Lab, Invest. 8 174 (1956). Kürzlich konnte ferner
durch immunologische fällungsreaktionen gezeigt werden, daß
OC 1-Fetoglobulin in dem Serum von Patienten vorkommt, welche
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an primären Hepatomen (primärer Leberkrebs) leiden; Yu.S.
- Tatarinov, Vop. Med. Khim, 11 (2) ,20 (1965) und andere.
Die vorliegende Erfindung ist das Ergebnis einer jahrelangen intensiven Forschung bezüglich der biochemischen Mechanismen
dieser Krebsgeschwulste. Es -konnte sichergestellt werden, daß
der Metabolismus von an Krebs erkrankten Menschen dem Metabo-.
Iismu3 von menschlichem I\etus analog ist und daß ot 1-Fetoglobulin
in enger Beziehung zu primärem Leberkrebs (primäres Hepatom) steht. Unsere Bemühungen haben sich sodann darauf konzentriert,
ein für klinische Zwecke geeignetes diagnostisches k Mittel zur Erkennung derartiger Krebserkrankungen zu schaffen.
Diese Bemühungen wurden dadurch entlohnt, daß es schließlieh gelang,
eine schnelle und äußerst genaue Methode zur Diagnose und zur quantitativen Bestimmung von derartigen Krebskrankheiten zu
schaffen. Diese Diagnose erfordert nicht den Einsatz von komplizierten
chemischen Operationen, sie ist daher billig und erfordert nur einfaches Gerät.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein diagnostisches
Mittel zu schaffen, welches sich spezifisch und empfindlich zur Diagnose von Leberkrebs (primärem Hepatom) eignet, eine
zuverlässige quantitaive Bestimmung erlaubt und nur in sehr ge-
W ringem Maße zu zweifelhaften positiven Ergebnissen führt $ sowie
ein Verfahren zur Herstellung dieses diagnostischen Mittels.
Ein wesentlicher Teil der vorliegenden Erfindung besteht in der
Verwendung von Anti- oM-Fetoglabulin, d.h. einem Antikörper, welcher
durch Immunisieren von Tieren mit einem Antigen hergestellt werden kann, welches sich von dem irtl-I?etaglobulin von Asaitea
oder von dem Serum eines Patienten mit primärem Leberkrebs oder
von Fetalserum ableitet. Dieses Anti-tXl-Fetoglobulin wird in
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Giner feinverteilton verfestigten Zubereitung angewandt, welche
erhalten wird, indem man Anti- ocl-Itetoglobulin zusammen
mit einem Trägermaterial auflöst und das Ganze sodann koagulieren läßt. Eine andere Zubereitung kann erhalten werden, indem
man das Anti-o( 1-Fetoglobulin an einem Trägermaterial absorbiert
und das Ganze sodann in einem Dispersionsmedium dispergiert.
Ein anderer wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht
in einem Verfahren zur Herstellung von reinem Anti- o£ 1-Peto_
globulin. Dieses Verfahren besteht darin, daß man zunächst Ascites oder ein Serum von einem Patienten, welcher an Leberkrebs
erkrankt ist oder das Serum von menschlichem Fetus dazu verwendet, ein Tier zu immunisieren. Sodann wird von diesem Tier eine
Blutprobe genommen. Von dieser Blutprobe wird das Serum abgetrennt und das Antiserum wird mit normalem menschlichem Serum
absorbiert oder mit einem unlöslichen Immunoadsorbens, welches erhalten wird, indem man normales menschliches Serum mit z.B.
Glutaraldehyd behandelt. Alternativ kann das Serum oder Ascites zunächst durch gewöhnliche proteinfraktionierung gereinigt werden
und die erhaltene oCl-Fefcoglobulinfraktion wird dazu verwendet,
ein Tier zu immunisieren. Sodann wird eine Blutprobe von dem Tier genommen und das Serum abgetrennt.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht
in einem Verfahren zur Herstellung von reinem «X.l-Petoglobulin,
welches darin besteht, daß Ascitee oder das Serum eines
an primärem Leberkrebs erkrankten Patienten gegen Aorinol diaiysiert
wird. Sodann wird das Dialysat gefällt und durch Proteinfraktionierung gereinigt.
Es wurde gwar zunächst versucht, die Gegenwart oder die Abwesenheit
von otl-Fetoglobulin zur Diagnose von Leberkrebs heranzuziehen.
Bis zu diesem Tage wurde jedoch auf dieser Basis kein
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■befriedigendes diagnostisches Mittel gefunden. Zur Zeit werden
Immuhodiffusionstechniken und Immunoelektrophoretische Techniken,
welche an sich bei vielen immunodiagnostischen Anwendungen
brauchbar sind, analog angewandt. Bei der Immunodiffusion
unterscheidet man die einfache Diffusionstechnik und die doppelte
Diffusionstechnik. Die einfache Diffusionstechnik ist
eine diagnostische Methode, bei welcher ein Röhrchen, welches das Antigen, den Antikörper und das Diffusionsmedium in Form
von drei unterschiedlichen Schichten enthält, eine Fällungszone liefert, welche in der mittleren Schicht liegt, die aus dem
Diffusionsmedium besteht. Die Höhe dieser Fällungszone ent-
k spricht dem optimalen Antigen-*· Antikörperverhältnis und dieses
Niveau als diagnostisches Maß verwendet» Diese Technik ist im allgemeinen als Oudinsches Verfahren bekannt. Die Doppeldiffusionstechnik
ist unter dem Namen Ouchterlonysches Verfahren bekannt geworden. Bei diesem Verfahren wird der Antikörper in
eine zentrale Vertiefung eingebracht und das Antigen wird in einer Vielzahl von Satellitenvertiefungen platziert. Diese Vertiefungen
werden in einer Agarschicht oder in einer Agarplatte vorgenommen. Sodann erscheint ein Präzipitationsring, dessen
Position dem optimalen Antigen*- Antikörperverhältnis entspricht, welches für den Fall der einfachen Diffusionstechnik oben beschrieben
wurde. Dieser Präzipitationsring wird für diagnostische
Zwecke verwendet. Die Oudin'sehe Methode, bei welcher ein
) Präzipitationsring in einer Höhe gebildet wird, welche von den
Diffusio&skoeffizienten und Konzentrationen von Antigen und Antikörper
abhängt, ist besonders vorteilhaft bei der quantitativen Bestimmung des Antigens» Andererseits eignet sieh die
Ouchterlony1 sehe Methode mehr daau9 zwischen verschiedenen Antlgenen
zu unterscheiden.
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Die Immunoelektrophorese ist eine Kombination der gewöhnlichen Elektrophorese un der oben erwähnten Immumodiffusionsmethode.
Wenn der Antikörper parallel zur Wanderungsrichtung des Antigens platziert wird, welches linear fraktioniert wurde, so entwickelt
sich ein Präzipitationsring in einer Position, welche
dem optimalen Verhältnis entspricht, das oben erwähnt wurde» Dieser Präzipitationsring wird als diagnostisches Maß verwendet.
Diese Methode hat eine ausgezeichnete Reproduzierbarkeit.
Die beschriebenen diagnostischen Methoden wurden jedoch nicht
spezifisch zur erfindungsgemäß angestrebten Diagnose von Leberkrebs entwickelt. Obwohl sie grundsätzlich anwendbar sind, haben
sie doch mehrere Nachteile, unter welchen eine große Anzahl von zweifelhaften positiven Ergebnissen, teuere Apparaturen und
komplizierte zeitaufwendige Prozeduren besonders erwähnt seien, welche mit derartigen Diagnosen zufälligerweise oder grundsätzlicherweise
einhergehen. Somit war es wunschenwert, eine spezifischere
und einfachere Methode zu schaffen, sodaß eine große
Zahl von Patienten innerhalb einer kurzen Zeit diagnostiziert
werden können.
Die von uns vorgenommenen Untersuchungen stellen einen Versuch
dar, die zahlreichen Nachteile der bisher bekannten Methoden zu überwinden. Sie führten zu folgendem Ergebnis. Wenn man Anti-0^1-Fetoglobulin
zusammen mit einem Trägermaterial auflöst und' dieser Lösung sodann Gelegenheit gibt, in einem dispergieren
Zustand zu Erstarren oder wenn man das Anti- ,11-Fetoglobulin an
einem Trägermaterial absorbiert und als solches in einem Dispersionsmedium dispergiert anwendet, so erhält man ein diagnostisches
Mittel, welches direkt auf Aszites oder auf Serum von Patienten angewandt werden kann. Irgendwelche komplizierte Prozeduren
können unterbleiben. Es ist ferner gelungen, ein diagnostisches
Mittel herzustellen, welches selbst nach einer längeren Lagerungozeit stabil bleibt und welches in äußerst geringem Maße
dazu neigt, zweifelhafte positive Resultate zu ergeben. Darüber-
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hinaus ist das erflndungsgemäße Mittel äußerst gut dazu geeignet,-
einen sicheren Test für primären Leberkrebs (primäres ,
Hepatom) zu liefern. Die vorliegende Erfindung stellt den Gulminationspünkt
der beschriebenen langwierigen Untersuchungen und Entwicklungen dar.
Zunächst soll im folgenden die Herstellung des erfindungsgemäßen diagnostischen Mittels beschrieben werden, wobei der Antikörper
Anti- ü<l--]?etoglobulin zusammen mit einem Trägermaterial aufgelöst
wird und die lösung sodann im diffusen Zustand zum Erstarren gebracht wird. Somit wird dieses spezielle diagnostische Mi ttel
hergestellt, indem man das Antigen &L l-JPetoglobulin dazu verwendet,
ein Tier zu immunisieren, worauf das erhaltene Antiserum
zusammen mit einem Trägermaterial aufgelöst wird und wobei ein Zusatz von oberflächenaktiven Mitteln, von "Farbstoffen und von
Stabilisierungsstoffen erwünscht ist. Sodann wird das Ganze im diffusen Zustand zur Verfestigung gebracht. Das erfindungsgemäß
angewandte Trägermaterial hat einen hohen Diffusionskoeffizient im viskosen Zustand und zur leichteren diagnostischen Erkennbarkeit
ein gewisses Maß an Klarheit oder optischer Reinheit. Medien dieses Typs sind z.B. Agar, Dextrin, Stärke, pektin und andere
Polysaccharide sowie verschiedene Protein, inel. Gelatine
oder dgl. Bevorzugt sind Agar, synthetisches Polyacrylamidgel und Stärke. Das oberflächenaktive Mittel wird bei dem erfindungs-
™ gemäßen Verfahren dazu verwendet, den Prozentsatz an zweifelhaften
positiven Ergebnissen herabzusetzen, welche bei klinischen Anwendungen auf Hypercholesterinsera zurückzuführen sind. Als
oberflächenaktive Mittel kommen anionische oberflächenaktive Mittel in Frage, wie z.B, Natriumoleat, Natriumlaurylsulfat, Natriumoctylsulfat,
N&triumstearylsulfat, Natriumalkylbenzolsulfonat,
Natriumdialkylaulfosuccinat und so weiter, sowie kationische
oberflächenaktive Mittel, wie z.B. Dodecylaminazetat, Benzyldimethylalkylainmonium-halogenid,
Cetylpyridiniumhalogenid usw.
und schließlich nichtionische oberflächenaktive Mittel wie z.B.
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f ensäureester, lOlyox.väthylen-häherer Alkohol-ätL, J0Iy
athyxen-alkylaryläthPlJ
Polyoxyäthylen-ri.lnuaöl-
^ Saponln>
Iaurooholsäure
flaohenaMive. Mitteln slnd
ve. Mitteln slnd ϊο^οχ^Ι^^
(«yp,, welohe »!cationic „J,
Zur Erleichterung der Diagnose kann ein Farbstoff zugesetzt wer-
Ti tmnn to ToluWinWau, BriUiant-
BTto, iriiiiauttiau sei, klciaöilau,
Amid schwarz 1OB Ponceau 3R dienen. Unter diesen Farbstoffen sind
Patentblau und Trypanblau besonders vorteilhaft. Als Stabilisierungsmittel
können verschiedene phenolische Verbindungen, wie z.B. Kresol, Chlorthymol, Thymol, Paraoxybenzoesäurragter usw. verwendet
werden, sowie quecksilberorganische Verbindungen, wie z.B.
Thimerosal, Phenyl-Quecksilber-Azetat, Phenyl-Quecksilber-Borat
usw., Chlorbutanol und andere Alkohole, Natriumazid und dgl* Im folgenden wird die vorliegende Erfindung im einzelnen beschrieben.
Zunächst wird zum Zwecke der Stabilisierung des diagnostischen
Mittels eine Pufferlösung mit vorbestimmtem pH-Wert und vorbestimmter
Ionenstärke fertiggestellt. Als Pufferlösung verwendet man vorzugsweise einen !Eris-Höl-puffer oder einen Glycin-Natriumchloridpuffer,
obwohl Citratpuffer, Phosphatpuffer, Boratpuffer
und Barbituratpuffer ebenfalls verwendet v/erden können. Was die
Konzentration dieser Pufferlösungen angeht, so wird der Bereich von schwach sauer bis schwach alkalisch ausgewählt, d.h. der Bereich
zwischen pH 6,5 und pH 8,5. Deroptimale pH-Wert liegt irgendwo
zwischen pH 7,2 und pH 8,2. 33ie oben genannte Pufferlösung wird in einem Behälter bei einer Temperatur von vorzugsweise
50° bis.56° C gehalten und das Trägermaterial wird in dieser
lösung aufgelöst. Es ist bevorzugt, daß das Trägermaterial bis zu einer Endkonzentration von 1 bis 15 Gew/V-^ zugegeben wird.
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Auf der anderen Seite wird das Antiserum, welches nach den oben
beschriebenen Methoden isoliert wurde, in den gleichen Buffer
aufgelöst, bis eine Endkonzentration von 1 bis 10 Gew/?-$ erhalten wird» Bie so erhaltene Lösung wird der $rägermaterial-P
uff er lösung zugeiaischt, worauf das oberflächenaktive Mittel,
und der Farbstoff* bis zu einer Endkonzentration von 0,01 bis
0,20 Gew/V-fS bzw. 0,001 bis 0,005 Gew/v-f£ zugesetzt werden.
Falls das oberflächenaktive Mittel TaurochiLsäure ist, so sollte
die Endkonzentration 0,2 bis 0,5 Gew/V-f£ betragen. Zu dieser
Mischung wird n®& das Stabilisierungsmittel gegeben und zwar
bis einer Sndkonzentration von 0*1 Gew/v-?£. Mach genügender
. Durchmischung der Lösung wird ein bestimmter JUiteil dieser Mi-"
schung in ein geeignetes Gefäß gegossen, ik welchem es bis zur
Verfestigung stehen gelassen wird. Sodann wird die ahgeatreb'te
Immunodiffusionsplatte hergestellt, indem man Vertiefungen in
dem verfestigten Gemisch ausbildet, von dem aus das Testserum
diffundieren kann· Selbstverständlich kann das beschriebene Verfahren
in der einen oder anderen Weise modifiziert werden.
Das Gefäß, in welches das erfindungsgemäße diagnostische Mittel eingefüllt und eingelagert wird, muß vollkommen transparent sein
und zur Verhinderung einer Verdampfung von feuchtigkeit hermetisch abgeschlossen sein. Barüberhinaus sollte die Konstruktion dieses
Gefäßes eine leichte Handhabbarkeit ermöglichen. Als befriedigendes Gefäß wird ein farbloses, transpartentea Plastikgefäß angesehen,
bei welchem das diagnostische Mittel bis zu einer Höhe von 2 mm reicht. Nachdem die vorgenannten Maßnahmen getroffen sind,
kann die Diagnose und die quantitative Bestimmung erfindungsgemäß
mit großer Leichtigkeit, Schnelligkeit una Genauigkeit durchgeführt
werden* 1KeMa. man nun. das Serum einer Testperson auf der
oben erwähnten Immunodiffüsionsplatte äiffundieren läßt, so bildet
eich im Falle der Anwesenheit von antigenea proteinen ein
spezifischer Präaipitatlonsring aus· Mit diesem Test kö'nnei somit
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leicht Fälle von primärem Leberkrebs festgestellt werden. Der
Bereich des Präzipitationsrings ist proportional der Menge an
,Antigen-Protein und somit kann die Menge an Antigen durch bloßes
Bestimmen des Durchmessers des Ringes festgestelltwerden. Jegliches primäres Hepatom kann somit leicht festgestellt werden,
indem man drei verschiedene Serumzubereitungen verwendetι
Das Rohserum, ein zehnfaches Serum und ein hundertfaches Serum.
Da das erfindungögemäße diagnostische Mittel es ermöglicht, das
Antigen quantitativ zu bestimmen, so gelingt damit leicht die Feststellung, in welchem fortgeschrittenen Stadium sich das primäre
Hepatom oder der primäre Leberkrebs befindet.
Die folgende Beschreibung bezieht sich aui' die Ausführung der vorliegenden Erfindung, bei der das Anti-o(1-fetoglobulin, welches
den Antikörper darstellt, auf einem Trägermaterial adsorbiert wird, welches sodann in einem Dispersionsmedium dispergiert
wird.
Zur Herstellung dieses diagnostischem Mittels wird Anti- o( 1-Fötoglobulin
zuerst an einem Trägermaterial adsorbiert, welches sodann in einem Dispersionsmedium dispergiert wird. Das erfindungsgemäß
verwendete Trägermaterial kann ein herkömmliches Adsorbens sein oder ein lononaustauscherharz. Es kommen unter anderem AIuminiumsilikat-Adoorbentien,
wie z.B. Kaolin, Bentonit, Diatomeenerde, saurer Ton usw. in Frage. Ferner können Magnesium-AIuminium-Silikat-Adüorbentien
Verwendetwerden, wie z.B. Beagumj sowie Kieselsäureanhydrid, Acrylharzadsorbentien, Polystyrollatex,
Polyvinyltoluol-Latex., Bioglass (hergestellt von Muromachi Chemical
Industries, Ltd.), Ionenaustauscherharze, z.B. Amberlite IRA 411, IEA 93, IR 45, IR 4 B, IRA 68 und IRD 50 (Rohm & Haas
Company und Dowux 44. (Dow Chemical Go.). Da die Art des verwendeten
TrüFermaterialR die Adsorption und die StabilitatseIgenrch-'ftfjn
des diagnostischen Mittels beeinflußen, int es bevorzugt,
ein Adsorptionsmittel zu verwenden, welchen gleichförmige Korngröße
und sphärische Korngeutalt aufweist. Vorzugsweise sollte
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der Durchmesser der Körnchen bei 0,5 bis 3 Micron liegen.
Um das Anti- cxi1-Fetoglobulin erfindungsgemäß an dem Trägermaterial
zv adsorbieren, muß das Trägermaterial zunächst in einer geeigneten
Pufferlösung dispergiert werden, worauf sodann zu der erhaltenen Dispersion das Antiserum gegeben wird. Sodann wird sorgfältig
durchgeschüttelt.
Für die Zwecke vorliegender Erfindung eignen sich verschiedene
Pufferlösungen. Z.B. Tris-HCl-Puffer und Natrium chi or id-Aruinosäurepuffer
und Barbituratpuffer, sowie Gitratpuffer, Phosphatpuffer
und Boratpuffer. Es ist bevorzugt, daß das Trägermaterial in genügender Menge zugegeben wird, sodaß eine Endkonzentration
von 0,2 bis 5 Gew/V-$ erreicht wird. Die Menge an zugegebenem Antiserum hängt von der Konzentration des Anti-t>(1-Fetoglobulins
ab. Im allgemeinen wird das Antiserum zunächst in der genannten Pufferlösung bis zu einer Endkonzentration von 1 bis 10 Yol-°/o
aufgelöst. Falls gereinigter Antikörper angewandt wird, so wird
derselbe in der Pufferlösung bis zu einer Endkonzentration von 0,1 bis 1 Vol.-io aufgelöst und diese Lösung wird zu dem oben beschriebenen,
das Trägermaterial enthaltenden Puffer gegeben, worauf genügend durchgeschüttelt wird.
Auf diese Weise wird das Anti-<X 1-Fetoglobulin, welches in dem
Antiserum enthalten ist, an dem Trägermaterial adsorbiert, sodaß sich eine Anti- o( 1-fetoglobulin-Trägerinaterial-Kombinantion ergibt.
Diese Anti- 0^1-Fetoglobuiin-Trägermaterial-Kombination wird sodann
abgetrennt, z.B. durch Zentrifugieren und z.B. mit der gleichen Püfferlösung ausgewaschen. Sodann wird dieser Komplex in
einem Dispersionsmedxüm dispergiert. Als Dispersionsmedium wird
vorzugsweise eine der oben Erwähnten Pufferlösungen verwendet.
Bei der Auswahl des Dispersionsmittels muß darauf geächtet werden
j daß eine gleichförmige Dispersion von AnW-o^i-ü^iögiobuiin-Trägermateriai-Kömpiex
erreicht wird und daß das Anti- ö<*1-Feto~
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globulin in einem stabilen adsorbierten Zustand gehalten wirdo
Als Dispergiermittel wird vorzugsweise Albumin, Pepton, Gelatine,
Agar, Saponin, Argininsäure, Polyvinylpyrrolidon, Polyphosphprsäure,
Serum oder dgl. angewandt. Heben diesen Dispergiermitteln können verschiedene oberflächenaktive Mittel angewandt werden.
Ein ausreichender Effekt wird erzielt, wenn man ein solches Mittel in einer Menge von 0,1 bis 1 Gew/v-$ anwendet.
Um die Diagnose zu erleichtern, kann ein Farbstoff dem diagnostischen Mittel einverleibt werden. Als Farbstoffe kommen die
oben erwähnten Farbstoffe in Frage. Insbesondere erzielt man befriedigende Ergebnisse mit patentblau und Trypanblau.
Da das erfindungsgemäße diagnostische Mittel über längere Zeiträume
gelagert werden muß, ist es vorteilhaft, eine geringe Menge eines stabilisierenden und haltbarmachenden Mittels zuzusetzen.
Als solches Mittel kommen die bereits oben genannten Agentien in
Frage.
Es muß bemerkt werden, daß der Anti- öt.l-Fetoglobulin-Irägermaterial-Komplex
bis zu einer Endkonzentration von 0,5 bis 5 Gew/V-ji dispergiert
werden sollte und daß die Dispersion in letzter Stufe auf einen pH-Wert von -6,5 bis 8,5 und vorzugsweise 8,2 bis 8,5
eingestellt werden sollte*
Das so erhaltene diagnostische Mittel ist dem oben erwähnten diagnostischen
Mittel überlegen, d»h. dem Mittel, welches duroh Auflösen des gleichen Antiserums zusammen mit einem Srägerisateriöl
und nachfolgendes Erstarren lassen im diffusen Zustand erhalten
wird, insbesondere erlaubt das vorliegende diagnostische Mittel eine Diagnose innerhalb einer sehr kurzen Zeit. Beide erfindungsgemäße
Typen von diagnostischen Mitteln können in ihrer Empfindlichkeit für die Bestimmung von Krankheiten wesentlich gesteigert
werden, sodaß falsche positive Ergebnisse weitgehend ausbleiben
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und sodaß eine große quantitative Zuverlässigkeit erzielt wird. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, ein möglichst reines
Anti-oCl-Fetoglobulin zu verwenden. Um dies zu erreichen,
ist es erforderlich, so weit wie möglich, Verunreinigungen aus Aszites oder aus dem Serum von an primärem Leberkrebs
{primärem Hepatom) erkrankten Patienten oder aus Fetalserum
zu entfernen.
Die folgenden Betrachtungen gelten in erster Linie für den Pail,
daß Aszites oder das Serum von an primären Leberkrebs erkrankten Patienten oder Fetalserum dazu verwendet wird, um ein Tier
zu immunisieren, welchem sodann Blut abgenommen wird, von dem das Serum abgetrennt wird, worauf das erhaltene Antiserum in
normalem menschlichen Serum aufgenommen wird.
Bei diesem Verfahren wird Aszites oder das von einem an primärem Leberkrebs erkrankten Patienten erhalten Serum oder Fetusserum
z.B. zu der gleichen Menge einer physiologischen Kochsalzlösung
gegeben. Sodann folgt eine Zugabe einer gleichen Menge von Freund'sehern Adjuvans (hergestellt von Difco). Nach dem Emulgieren
wird das System dazu verwendet, ein Tier zu immunisieren. Es kann z.B. ein Hase, ein Pferd oder ein Ochse hierzu verwendet
werden. Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem diese
Lösung einem Kaninchen subcutan in den Fußbällen injiziert wird.
Dies3 Injektionen werden von Zeit zu Zeit wiederholt und nachdem eine genügende Zunahme des Antikörpertiters festgestellt ist,
wird dem Tier das Blut entnommen und das Serum wird abgetrennt.
Das erhaltene Antiserum wird in normalem menschlichem Serum aufgenommen oder in dem oben erwähnten unlöslichen Immunoabsorbens,
wobei ein spezifisches Antiserum erhalten wird.
Dieses Antiserum soll für die erfindungsgemäße Anwendung einen
recht hohen Gehalt an Anti-oi1-Fetoglobulin haben, damit die
Empfindlichkeit der Bestimmungsmethode der fragliehen Krankheit
erhöht wird, und damit die Häufigkeit von falschen Positiver-
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gebnissen herabgesetzt -wird. Es werden daher bessere Ergebnisse
erzielt, wenn das obige Antiserum zunächst gereinigt wird, z.B. durch Franktionierung mit Ammoniumsulfat.
Da Aszites oder Fetusserum neben dem oCl-Fetoglobulin eine große Zahl von anderen Serumproteinen enthält, wie z.B. Albumin,
V*"-Globulin usw. so werden beim Immunisieren von Tieren mit Aszites
oder dem Serum neben dem Anti - o£l-J?ötoglobulin verschiedene
andere Antikörper gebildet, welche den verschiedenen Serumproteinen entsprechen. Es ist daher erforderlich, dieses Antiserum
in einer großen Menge menschlichem Serum zu absorbieren.
Das in dieser Stufe erhaltene Anti-oCl-Fetoglobulin hat bereits
einen hohen Beinheitsgrad und kann direkt zusammen mit dem Trägermaterial aufgelöst werden oder alternativ in einem Dispersionsmedium dispergiert werden, nachdem es an einen Träger adsorbiert
wurde, sodaß ein befriedigendes diagnostisches Mittel erhalten wird.
Vorzugsweise wird jedoch das Antiserum nach der Absorption noch
weiter gereinigt. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf den
Fall, daß Aszites oder das Serum eines an primärem Leberkrebs erkrankten
Patienten oder Petusserum zunächst durch Proteinfraktionierung gereinigt wird, wobei die erhaltene οι1-Fetoglobulinfraktion
dazu verwendet wird, ein Tier zu immunisieren, welchem das
Blut entnommen wird, gefolgt von einer Abtrennung des Serums aus der aufgefangenen Blutprobe. Daher wird Aszites oder das Serum
eines an primärem Leberkrebs erkrankten Patienten oder Fetusüerum zunächst mit herkömmlichen Serumproteinfrakbionatechniken gereinigt,
Unter den bekannten Fraktioniertechniken seien insbesondere Oohn· s Fraktioniermethode, Spiro'-a modifizierte Methode, die Ammoniumsulfutfraktionierung
(Aussalzung), die Gelfiltration, die Säulenchrornatography,
die iaoelektris-che Frariktioriierung, die Elektrophorese,
die Membranftitration und dgl. genannt. Diese Teolmiken
können entweder alloine oder in Kombination angewandt werden.
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Sodann wird die erhaltene oQ-Fetoglobulinfraktion z.B. in
der gleichen Menge einer physiologischen Kochsalzlösung aufgelöst, worauf man Freund1 s vollständiges Adjivants (Difco) zusetzt, um die Emulgierung herbeizuführen. Sodann werden Tiere
mit dieser Emulsion immunisiert. Als Tiere kommen z.B. Kaninchen*
Ziegen, Rinder und Pferde in Frage. Besonders bevorzugt sind Kaninchen, in deren Fußballen die Emulsion subcutan injiziert
wird. Die Injektionen werden in geeigneten Intervallen wiederholt, wobei ständige die Zunahme des Antikörpertiters überprüft
wird, wenn der Antikörpertiter einen maximalen Wert angenommen hat, so wird Ohrvene punktiert und es wird an jedem 2. Tag
eine Blutprobe entnommen. Der Antikörptertiter erreicht seinen
* maximalen Wert nach etwa 1 bis 2 Wochen nach der Injektion. Sodann
wird das Serum abgetrennt und in einer kleinen Menge nornalen
menschlichen Serums oder dessen Gel aufgenommen, um das erwünschte
Anti- tjLl-Fetoglobulin zu erhalten.
Nach dem beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren ist lediglich eine geringe Menge normalen menschlichen Serums erforderlich,
um das Anti serum aufzunehmen. "Nenn z.B. das Serum nicht gepeinigt
wurde, so ist es erforderlich, eine Menge normalen menschlichen
Serums zu verwenden, welche mindestens gleich der Antiserummenge
ist. Demgegenüber kommen bei dem eben beschriebenen erfindungsgemäßen
Verfahren nur lediglich 0,1 bis 0,35 Teile normalen mensch-
h liehen Serums auf ein Teil Antiserum. Darüberhinaus ist der Antikörpertiter
des nach diesem Verfahren erhaltenen Antiserums zwei bis achtmal so groß, wie der Antikörpertiter von rohem Antiserum.
Der Titer wird gegen ein standardisiertesAntigen bestimmt.
Mit Hilfe der beschriebenen Reinigungsmethoden kann ein hohes
Maß an Reinigung erzielt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren int außerdem frei von Nachteilen, welche bisher unvermeidbar erschienen.
Die Verwendung einer großen Menge menachlichen Blutoeruma
war z.B. nicht nur in kommerzieller Hinsicht nachteilig,
sie führte darüberhinauB auch au einer Herabsetzung des Anti-
1 0 9 826/ 1819 - is -
BAD ORIGINAL,
körper titer s, was auf ein Mitreißen des bei der Fällung zurückzufürhen ist. Darüberhinaus waren diese
bisherigen Verfahren nicht dazu geeignet, die Schwierigkeit der Adsorption von Anti-o(2-Macroglobulin und analoger Substanzen
zu vermeiden. Die vorliegende Erfindung gestattet es jedoch, ein hochreines Antiserum zu erhalten, wobei nur eine äußerst
geringe Menge normalen menschlichen Serums erforderlich ist. Darüberhinaus besteht im wesentlichen keine Verunreinigung mit
Anti-öl2-Marcoglobulin und analogen Proteinen. Ein weiterer wesentlicher
Effekt beruht darauf, daß der AntikÖrpertiter des erfindungsgemäßen
erhaltenen Antiserums weit höher liegt, als der
bisher erzielbare AntikÖrpertiter. Das so herstellbare Antiod1-Fetoglobulinserum
wird sodann entweder zusammen mit einem Trägermaterial in einer pufferlösung aufgelöst oder es wird an
einem Trägermaterial absorbiert und sodann in einem Dispersionsmedium dispergiert. Auf diese Weise ist ein ausgezeichnetes
diagnostisches Mittel erhältlich.
Durch Verwendung des derart erhaltenen Anti— eO-Fetoglobulins
werden die diagnostischen Bedürfnisse vollkommen befriedigt,
Wenn jedoch ein ungewöhnlich hochgereinigtes diagnostisches Mittel
z.B. fürwissenschaftliche Zwecke benötigt wird, so ffluß man das oCi-Petoglobulin bis zu einem extrem großen Heinheitsgrad
reinigen. Erfindungsgemäß wurden solche Verfahren zur Herstellung von hochgereinigtem <j{1 -Fetoglobulin geschaffen.
Bei der im folgenden beschriebenen Reinigungstechnik wird Aszites
oder das Serum eines an einem primären Hepatom erkrankten Patienten
oder das Serum von menschlichem Fetus gegen Acrinol dialyr.iert
und das von dem Dialysat erhaltene Präzipitat wird durch Proteinfraktionierung gereinigt.
- 16 -
1 09826/ 1819
Aszites oder das Serum eines an einem primären Hepatom erkrankten Patienten oder menschliches Fetusserum wird mit ?/asser auf
das 3 Ms 5-fache des ursprünglichen Volumens v.erdünnt und gegen
einewässrige Lösung von 0,1 bis 0,01 Gew./Vol-jC Acrinol dialysiert.
Es ist sehr vorteilhaft, die Dialyse gegen Acrinol durchzuführen, wobei das Serum oder Aszites als innere Phase während
etwa 24 Stunden behandelt wird.
Sodann wird, die Acrinollösung zentrifugiert oder anderweitig
zur Gewinnung des Sediments behandelt. Dieses Sediment stellt eine einigermaßen reine Form^von -X 1-Fetoglobulin dar. Trotzdem
" enthält -"ieses Sediment noch geringe Mengen von Verunreinigungen,
wie z.B. Albumin. Es kann daher durch die herkömmlichen Reinigungstechniken der proteinfraktionierung gereinigt werden,
wobei ein noch reineres 0( 1-Fetoglobulin anfällt,, Unter den herkömmlichen
Reinigungsmethoden durch Proteinfraktionierung sei die Ammoniumsulfatfraktionierung, die Dialyse, die Säufenchromatographie,
die Membranfiltration und die isoelektrische Fraktionierung genannt, welche entweder alleine oder falls erforderlich
oder erwünscht, in Kombination angewandt werden können. Die besten Ergebnisse werden mit folgendem Verfahren erzielt:
Zunächst wird das oben erwähnte Sediment z.B. in einer physiolo-
ψ gischen Kochsalzlösung aufgelöst oder in einer Pufferlösung und
der unlösliche Rückstand wird entfernt. Diese Lösung wird sodann gegen eine Pufferlösung dialysiert. (lonenstärke: 0,03 bis 0,04 M
und pH 4,5 bis 5,5) Als Pufferlösung kann man z.B. einen Acetatpuffer, ein Tris-HCl-Salzpuffer, einen Natriumchlorid-Glycinpuffer,
einen Barbituratpuffer, einen Gitratpuffer, einen Phosphatpuffer
oder einen Boratpuffer verwenden. Sodann wird das Dialysat auf eine Carboxymethyl-Zellulosesäule gegeben (Ionenstärke: 0,03
bis 0,04 mj pH 4,5 bis 5,5). Man eluiert sodann in einem Bereich,
welcher bei 0,03 bis 0,04 M beginnt und bei 0,2 M aufhört. Auf diese Weise wird das gewünschte c<
1-Fetoglobulin von der Säule
— 17 — 109826/1819 BADOR1G1NAU
eluiert, beginnend bei etwa 0,055 M. Die erhaltenen Fraktionen
werden vereinigt und das reine \1--Fetoglobulin wird isoliert.
Außer mit Garboxymethyl-Zellulose kann diese Säulenchromatographie
auoh mit anderen Materialien durchgeführt werden, wie z.B. mit DEAE-Zellulose, TEAE-Zellulöse und dgl. Diese Bäulenchromatographie
wird vorzugsweise wiederholt durchgeführt, z.B. zweimal oder mehrmals. Dabei sollte vorzugsweise mindestens
eine der chromatographischen Behandlungen an Carboxymethyl-Zellulose
durchgeführt werden.
Da die genannten Verfahren zu einem im wesentlichen reinen Fetoglobulin führen, welches fast vollständig frei von verunreinigendem
Protein ist, ist dieses Verfahren das geeignetste Antigenreinigungsverfahren und es eignet sich aus den folgenden
Gründen insbesondere gut zur Herstellung eines extrem reinen diagnostischen Mittels gemäß vorliegender Erfindung, welches insbesondere
für wissenschaftliche Forschungen geeignet ist. Es ist äußerst erwünscht, daß das zur Herstellung des erfindungsgemäßen
diagnostischen Mittels verwendete o(.1-Fetoglobulin eine große
Reinheit hat.
Wenn gU-Fetoglobulin mit einer recht großen Menge an Verunreinigungen
als Ausgangsmaterial verwendet wird, so ist es notwendig, die diesen Verunreinigungen entsprechenden Antikörper im Laufe
der Herstellung des diagnostischen Mittels zu entfernen. Diese Entfernung erfordert komplizierte Verfahren und bedingt eine erbebliche
Beeinträchtigung der Produktausbeute.
Die folgenden Methoden eignen sich zum Isolieren und Reinigen
von oU-Fetoglobulinj
1) Borgstrand und Csar verwendeten Fetusserum als Ausgangsmater
i?;.l und fraktionier ten dasselbe elektrophoretisch» Sie fanden
utt-Fetc^lobulin an einer fjtelle, welche mit der Position
von Albumin zusammenfällt, V, ie berichteten, daß sie eine leiohte
Differenz im Molekulargewicht festste Il ten, wobei die Ultra-
10 9 8 2 6/1819
- 18 -
zentriiugentechnik angewandt wurde. (Scand. J. Clin. & Lab.
Invest., Band 9, Seite 277 (1957).
2.) David et al schickten TJmbilicalserum zweimal durch eine Kolonne
mit Sephadex G-200 und eluierten mit einer wässrigen
lösung von 0,1 M Natriumchlorid. Es wurde berichtet, daß das
Konzentrationsmaximum des ^1~]?etoglobulins mit den Konzentrat
ionsmaxima von Transferrin und Albumin zusammenfällt $
(J. din.Invest., 45 (1966).
3,) Hirai et al adsorbierten Fetusserum ar einer Säule von DEAE-Zellulose
(pH 5,5; 0,02 M) und eluierten gegen 0,2 M, wobei ) dLi-Fetoglobulin als Schulter des Albuminpeaks eluiert wurde.
Diese Fraktion wurde sodann an einer Säule von CM-Zellulose
adsorbiert (pH 4»8 und 0,02 M) und eine Eluierung wurde gegen
0,5 M durchgeführt. Als Ergebnis wurden drei Maxima festgestellt, deren drittes sich als ^L 1-Fetoglobulin herausstellte. Die
letztere "Hälfte dieses Maximums wurde wiederum chromatographiert,
wobei ein einziges οΠ-Fetoglobulinmaximum erhalten wurde.
(Berichtet vor der Society of Electrophoretic Researchers, 1. Oktober
1969).
Alle diese Arbeiten liefern jedoch nichts weiter als die Bestätigung
für die Existenz des cfÜ-Fetoglobulins oder die Erzeuk
gung von öCl-Fetoglobulin in unreiner Form. Diese bekannten Methoden
führten nicht hochreinen oU-Petoglobulinpräparaten.
Das öLi-Petoglobulin muß jedoch eine besonders hohe Reinheit aufweisen,
da die Reinheit des Präparats einen wesentlichen Einfluß auf die Genauigkeit dea diagnostischen Verfahrens unter Verwendung
des erfindungsgemäßen diagnostischen Mittels hat. Dies gilt Insbesondere für den Fall, daß das li-i-Fetoglobulin bei
wissenschaftlichen Untersuchungen zur Diagnose von primären Hepatomen
herangezogen wird.
- 19 109826/1819
BAD ORIGINAL
arm»>m- ·
.
■ ^t _
> - ί · ,ι.
Im Hinblick auf die dargestellte Situation wurden umfangreiche
Anstrengungen unternommen, um zu einem hochreinen Xi-Fetoglobulin
zu gelangen, Insbesondere wurde nach einem Verfahren gesucht, um das verunreinigende Albumin möglichst vollständig
und auf billige Weise zu entfernen. Diese Untersuchungen führten ochließlich zu dem Ergebnis, daß ein hochreines
flÜ-Fetoglobulin dadurch erhalten werden kann, wenn man zunächst
ö(1-Fetoglobulin enthaltende Sera oder andere Medien gegen
Acrinol dialysiert. Rodann wird das Dialysat nach herkömmlichen Reinigungsmethoden unter Proteinfraktionierung gereinigt. Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren wurde ein äußerst brachbares
Verfahren zur Hernteilung von hochreinem ^1-Fetoglobulin geliefert,
welches ohne komplizierte Verfahrensschritte durchgeführt werden kann. Im folgenden werden klinische Daten angegeben,
welche sich auf die Anwendung des erfindungsgemäßen diagnostischen
Mittels beziehen.
In der Tabelle 1 sind klinische Ergebnisse zusammengestellt, welche bei der Anwendung deB erfindungsgemäßen diagnostischen
Mittels erhalten wurden, wobei ein Trägermaterial angewandt wurde. Es wurden insgesamt 63 Fälle untersucht. Die meisten dieser
Fälle wurden am National Cancers Center Hospital diagnostiziert, wobei es sich sowohl um stationäre Patienten als auch um ambulante
Patienten handelte. Diese Gruppe zerfiel in eine Untergruppe von 12 Fällen von primärem Leberkrebs (11 dieser Fälle wurden
durch Gewebsdiagnose festgestellt)j eine Gruppe von 15 Fällen metastatischen Leberkrebses} eine Gruppe von 15 Fällen von Leberzirrhose
; eine Gruppe von 22 Fällen von Hepatitis und schließlich eine Gruppe von einem Fall von Hepatoangioma. In der Tabelle
2 sind sowohl die quantitativen Ergebnisse der positiven Antigentests zusammengestellt, welche bei dem ausgewählten Personenkreis
einen Präzipitationsring lieferten, als auch die Ergebnisse, welche
mit der herkömmlichen diagnostischen Technik erzielt wurden.
- 20 -
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Tabelle | Krankheit | 1 | Zahl der posi tiven Ergebnis se |
Primäres Hepatocarcinom Metastatisches Hepatocarcinom Hepatozirrhose Hepatitis Hepatoangiom |
Zahl äer diag nostizierten lalle |
11 0 0 0 0 |
|
12 15 15 22 1 |
|||
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21 -
Initialen des Alter Geschlecht Antigen , Herkömmliche
Patienten (ü/ml)*** Methode **
Y.Y. 23 m 1.600 +
!>:.T. 65 w 9
S.W. 60 w 11 +
58 m 150 +
8 m 15.000 *) + ,
1»050 + ro
12 m 1.000 +
65 m 2.826 + '
19 m 5
62 ei 300 +
62 m 1.300 +
3 m 130 +
Es wurde Aszites verwendet; im übrigen wurde Serum verwendet.
Ouchterlony'sehe Methode.
U/ml =0,3 JVmI.
U/ml =0,3 JVmI.
η = männlich; σ
ν,' = weiblich; ^
ι 1^0
_» | -Γ. S. |
O
CD |
S.H. |
OO | |
to
cn |
*U · υ φ |
ΎΎ- 1TtT
ii.· K · |
|
to | E.A. |
to | K.K. |
S.I. | |
S.Y. |
Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, daß in allen jenen Fällen, wo das erfindungsgemäße diagnostische Mittel positive Ergebnisse
lieferte, die herkömmliche diagnostische Methode nicht ZUT Identifizierung der Krankheit führte, falls der Antigentiter
geringer 10 ii/ml war.
Wenn zur Diagnose von primärem Leberkrebs das erfindungsgemäße
diagnostische Mittel mit Trägermaterial angewandt wird, so führt die folgende einfache Prozedur innerhalb einer kurzen
Zeitdauer zu einer sicheren Diagnose der Krankheit. Ein Tropfen ^ des diagnostischen Mittels wird auf einen Glasträger gegeben,
v/o eine frische Probe von Serum mit dem diagnostischen Mittel durchmischt wird. Falls nun der Patient an primärem Leberkrebs
leidet, so findet während der Durchmischung eine spezifische Agglutinationsreaktion statt. Wie aus den klinischen Daten der
folgenden Tabelle 3 ersichtlich ist, zeigt ein Vergleich dieses diagnostischen Mittels und des vorher beschriebenen diagnostischen
Mittels unter Anwendung eines Trägermaterials, daß alle Fälle von primärem Leberkrebs ein positives Ergebnis liefern,
unabhängig davon, ob Serum oder Aszites verwendet wird.
109826/18 19
T_abelle "5
Trägerine thode
Initialen des | Probe Erfindungsg. | Durchmesser | Verdünnungsfaktor | l |
Patienten | Verfahren | der Bande, mm | ||
M.S. | Serum ++ | 6,0 | X8 | VÜ I |
S.Y. | Serum >++ | 5,7 | X8 | 1 |
CY. | Serum + | 4,0 | Originalserum | |
Y.S. | Serum + | 4,2 | Originalserum | |
K.N. | Serum ++ | 6,2 | X8 | |
K.Y. | Serum + | 4,0 | Originalserum | |
A.S. | Serum ++ | 7,3 | X8 | |
Ή. S. | Serum ++ | 6,0 | X8 | |
E.S. | Aszites +++ | 12,3 | X8 | |
S.Y. | Aszites ++ | 7,5 | X8 | |
Gesunder Mensch | Serum | 0,0 | ||
Die obigen Daten wurden am National Cancers Center erhalten.
- = negativ; + = schwach positiv; ++ = Positiv und +++ = stark positiv.
lsi CD
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Herstellung des diagnostischem Mittels (verfestigtes Substrat).
Beispiel 1
Zu einem Tris-HGl-Puffer (pH 7,2) wird Agar mit einem für immunologische
Zwecke geeigneten Reinheitsgrad bis zu einer Endkonzentration von 1,5 fo gegeben und die Mischung wird erhitzt,
sodaß sich das Agar vollständig auflöst. Sodann wird die Lösung bie einer Temperatur von 55° C stehen gelassen. In einem getrennten
Ansatz wird nun Kaninchenantiserum in 0,35 Teilen normalen menschlichen Serums absorbiert, bis es eine Endkonzentration
von 3Vol/?£ erreicht. Diese Serummischung wird sodann mit
dem Agarsubstrat vermischt. Ferner werden Tween 80, Batentblau und Fatriumazid in Mengen zugegeben, welche den Endkonzentrationen
von 0,-01 fo bzw. 0,001 $ bzw. 0,1 i° entsprechen. Nachdem
diese Zusätze gleichmäßig verteilt sind, wird das System bis zu einer Tiefe von 1 mm in einen vorgewärmten Behälter gegeben.
Nach dem Verfestigen oder Erstarren des Systems werden Vertiefungen von 3mm Durchmesser in vorbestimmten Intervallen vorgesehen.
Die so erhaltene immunologische Agarplatte ist verwendungsfähig.
Zu einem Natriumchlorid-Glycin-Puffer (pH 8,2) wird Agar mit
einem für immumologische Zwecke genügenden Reinheitsgrad bis zu
einer Endkonzentration von 1,0 Gew./Vol.-$ gegeben. Sodann wird
auf 50° C aufgeheizt. In einem getrennten Ansatz wird Pferde-Antieerum
bis zu einer Endkonzentration von 4 Gew./Vol.-$ zu der gleichen Pufferlösung gegeben, worauf auch diese Lösung auf
50° C aufgeheizt wird. Die beiden Lösungen werden miteinander vermischt und Natriumtaurocholat wird bis einer Endkonzentration
von 0,3 ^ zugegeben. Ferner werden Trypanblau und Chlorbutanol
bis zu einer Endkonzentration von 0,002 $ bzw. 0,3 $>
hinzugefügt.
1098 26/1819
- 25 -
Fach der gleichmäßigen Veiteilung dieser Zusätze wird das System in einen Behälter gegossen. Nach dem Erstarren des Systems werden
Vertiefungen eingearbeitet. Auf diese Weise wird ein immunologische Agarplatte erhalten.
Beispiele 5 -7
natriumchlorid wird zu einem Tris- oder Aminosäure-Puffer gegeben
(pH 6,5 bis 8,5), sodaß eine isotonische Lösung erhalten wird. Die in der Tabelle 4 angegebenen Zusätze werden bis zu den
ebenfalls angemerkten Endkonzentrationen hinzugegeben.
- 26 -
109Ι26/1Θ19
•VI -
Beispiel Substrat Endkonzen- Eetz-Ho. tration mittel
Endkanz, Farbstoff
Endkonz. Kons er Tie- Endkonz-s $>
rungs st off ?S
Synthet.
polyacryl-
amid-gel
1,5
Hatriumoleat 0,1 Brilliant- 0,002 grün
Thymol 0,1
Pektin 1,3 Alkyltrimethyl- 0,05 Patentblau 0,001 Phenylqueek- 0,02
ammonium-bro- . silberacetat
mid
Dextrin 1,5 Polyoxyäthylen- 0,1
anhydrosorbit-
monolaurat Alcianblau 0,003
Uatriumni- 0,1 ' tr id
Stärke 1,0
' Agar
1.2 Saponin
Natrium-
iayristyl-
sulfat 0,03 Trypanblau 0,001
Phenylqueek- 0,01 silberbor
at
0,15 Brilliantblau
0,004 Thimerosal 0,01
§ 3
Herstellung des diagnostischen Mittels (mit Trägermaterial dispergiort).
1,5g von gestoßenem, gereinigtem Amberlite IR 45 der Korngröße
1 bis 3jU>
werden in 10 ml einer Natriumchlorid-Glycin-Pufferlösung
(pH 8,2) diepergiert. Sodann wird die optimale Menge an Anti- λ1-Fetoglobulinserum zugegeben. Das System wird bei 4° C
2 Stunden geschüttelt, wobei das Anti- οι 1-Fetoglobulin an dem
Trägermaterial adsorbiert wird. Sodann wird durch Zentrifugieren
abgetrennt. Das Sediment, welches aus mit Anti-tX 1-Fetoglobulin
beladenem Amberlite IR 45 besteht, wird zweimal aentrifugiert, wobei
jeweils die gleiche Pufferlösung wie oben verwendetwird, zu welcher 0,3 Gew./Vol.-$ Albumin und 0,1 Gew./Volr·^ Natriumazid
gegeben wurden. Nach diesen Auswaschoperationen wird das mit Anti-
o( 1-Petoglobulin beladene Trägermaterial in etwa 90 ml der gleichen
Pufferlösung dispergiert und auf einen pH-Wert von genau 8,2 gebracht. Ein zusätzliches Volumen des gleichen Puffers wird hinzugegeben,
sodaß das Gesamtvolumen den .Vert von 100 ml erreicht.
1,5g gestoßenes, gereinigtes Amberlite IRA 411 der Korngröße
bis 3 & werden in 5 ml Tris-HCl-Pufferlösung (pH 8,2) dispergiert,
worauf die optimale Menge von fraktioniertem, Anti-p^1-Fetoglobulin
sowie 0,01 g Patentblau zugegeben werden. Das System wird sodann 2 Stunden bei 4° G geschüttelt, wobei das Anti-t* 1-Fetoglobulin
adsorbiert wird.
Das System wird zentrifugiert und das anfallende, mif Anti-Feto-.globulin
beladene Amberlit IRA 411 wird zweimal zentrifugiert, wobei die gleiche Pufferlösung wie oben verwendet wird, wobei
dieser jedoch 0,5 Gew./Vol.-# normales Kaninchenserum und 0,1 Gew./Vol.-^ IJatriumazid zugesetzt wurden. Nach dem Auswaschen
wird das Sediment in etwa 90 ml der gleichen Pufferlösung wie
109826/1819 -28-
oben dispergiert und auf einen pH-Wert von genau 8,5 gebracht."
Bin zusätzliches Volumen des gleichen Puffers wird dazu verwendet,
um das Gesamtvolumen der Dispersion auf 100 ml zu. bringen.
0,25 g Polystyrollatex der Korngröße 0,8/i werden in 8 ml Natriumchlorid-Phosphatpuffer
(pH 8,5) dispergiert, ?\/orauf eine optimale Menge Anti- c* 1-Fetoglobulinserum zugegeben verden. Das
System wird sodann 1 Stunde bei 37° C geschüttelt, wobei das Anti-o41-Fetoglobulin an dem Trägermaterial adsorbiert wird.
fc Sodann wird das System zentrifugiert und der erhaltene, mit
Anti-(^ 1-Fetoglobulin beladene Latex wird zweimal zentrifugiert,
wobei die gleiche Pufferlösung wie oben verwendet wird, welcher 0,1 Gew./Vol.-$ Natriumazid zugesetzt wurden. Nach dem Auswaschen
wird der mit Anti-pd-Fetoglobulin beladene Latex in etwa
90 ml der gleichen Pufferlösung wie oben dispergiert und die Dispersion wird auf einen pH von 8,5 gebracht. Das Gesamtvolumen
der Dispersion wird mit zusätzlichem Puffer auf 100 ml gebracht.
Kaolin wird gereinigt und durch Fraktionierte Fällung auf eine Teilchengröße von 1 bis 3M gebracht. 2 g dieses Kaolins werden
in 10 ml Natriumchlorid-Borat-Puffer dispergiert. Sodann wird eine optimale Menge Anti- oO-Fetoglobulin hinzugegeben, sowie
0,01 g Brilliantblau FGF. Das System wird 2 Stunden bei 4° G geschüttelt, wobei das Anti-pi1-Fetoglobulin an Kaolin adsorbiert
wird. Der Anti-oli-Fetoglobulin-Kaolin-Komplex wird zweimal mit
der gleichen Pufferlösung wie oben gewaschen, welche allerdings 0,5 Gew./Vol.-^ Tween 80 und 0,01 Gew./Vol„-# Thimerosal enthält.
Ferner werden zu diesem System etwa 90 ml der gleichen Pufferlösung gegeben, sodaß sich der pH-Wert des Systems auf 6,5 ein~
stellt. Schließlich wird eine zusätzliche Eenge dieser Pufferlösung
dazu verwendet, das Gesamtvolumen des Systems auf 100 ml
zu bringen.
109826/1819 : {
- 29 -
BAD ORIGINAL
Herstellung von Anti-p^i-D'etoglobulin
Beispiel 12
1 Gewichtsteil des Serums eines an primärem Leberkrebs leidenden Patienten wird zu 2 Gewichtsteilen einer 0,03 M Lösung von
Zinkazetat gegeben. Das Ganze wird sodann in Äthanol aufgelöst. Die 28 Yol.-fo-lgß Äthanolische Lösung wird auf einen pH-Wert von
6,4 eingestellt und sodann 14 Stunden bei -5° G stehengelassen.
Die Losung wird zentrifugiert und die überstehende Flüssigkeit wird weiter verarbeitet. Eine 0,02 M Lösung von Bariumazetat wird
zu diener überstehenden Flüssigkeit gegeben und die Mischung wird auf eine 25 Vol.-$-ige äthanolische Lösung gebracht, welche auf
einen pH von 6,7 eingestellt wird. Die Lösung wird sodann 2 Stunden bei -5° 0 stehengelassen und am Ende dieser Zeltdauer zentrifugiert.
Die überstehende Flüssigkeit wird sodann auf eine 40 VoI0-
σ/ο~Ige Uthanolisehe Lösung gebracht, welche wiederum 2 Stunden bei
-5° 0 stehengelassen wird. Sodann wird die Lösung zentrifugiert und die überstehende Lösung wird auf eine 40 Vol.-$-ige äthanolische
Lösung gebracht, welche schließlich 14 Stunden bei -10° G
stehengelassen wird. Am Ende dieser Zeitdauer wird das erhaltene
Präsipitat isoliert. Das Fräzipitat wird in einer Lösung von Natriumcitrat
aufgelöst, und die Gesaintlösung wird bei 4° G gegen Wasser während 2 Tagen dialysiert. Am Ende dieser Zeitdauer wird
das Dialysat zur Isolierung des Antigens lyophilisiert (Gefriertrocknung)
.
Eine vorbestimmte Menge dieses Antigens wird dazu verwundet, Kaninchen
nit dor Methode des vollständigen Adjuvann zu immunisieren
und wenn der Antigentlter den erwünschten .Yert erreicht hat,
wird den- Kaninchen Blut entnommen, von dem daa Serum abgetrennt
wirf], 3u dienern Herum werden 0,2 Volunenteilo normalen menschlichen
.'terurrn; gegeben und d Lo ,Uachun;- wird .sodann 1 Stunde lang
be.i 37° C ut'ihongeluuijen und ;;odann nochmals bei 4° 0 über Nacht
ytohon; filatuuin. Die oben erwfhnte Prozedur wird nun wiederholt,
wobei ,itifioch anstelle de.; rnenaohlichen Serums Immunoadsorbens
109826/1819 _5o
verwendet wird.
Das Immunoadsorbens wird in folgender Weise hergestellt?
',0 ml normalen menschlichen Serums werden mit einer Azetatpafferlösung
auf einen pH von 5,5 gebracht. Sodann werden 1,0 ml Glutaraldehyd hinzugegeben und das Ganze wird 3 Stunden
stehengelassen. Fach der Zugabe einer Phosphat-Pufferlösung wird zentrifugiert und der Niederschlag isoliert.
Der Niederschlag wird mehrmals mit der obigen Pufferlösung
gewaschen und in der gleichen Pufferlösung suspendiert.
Zu einem Teil des Serums eines Patienten werden 1 Teil 0,1 M Natriumchlorid-Phosphat-Pufferlösung (pH 7,2) gegeben, worauf
allmählich .2 Teile einer gesättigten wässrigen Lösung von Ammoniumsulfat
unter Rühren zugegeben werden,Dabei bildet sich ein Niederschlag. Das System wird über Nacht bei.4° C stehengelassen
und am nächsten Morgen mit 8000 Umdrehungen/Minute während 20 Minuten zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit wird während
einiger Tage bei 4° 0 gegen Wasser dialysiert. Am Ende dieser
Zeitdauer wird das Dialysat zur Gewinnung des erwünschten Antigens
lyophilisiert.
Dieses Antigen wird dazu verwendet Ziegen zu immunisieren, worauf die gleiche Behandlung wie bei Beispiel 12 erfolgt. Das so erhaltene
Antiserum wird mit 0,35 Volumteilen normalen menschlichen Serums durchmischt und es wird das erwünschte Anti- X1-Petoglobulinserum
erhalten.
BeiBpieI 14
Eine probe von 5 ml Ascites eines an primärem Leberkrebs erkrankten
Patienten wird auf eine Säule von Sephadex G-200 (3 x 100 cm) gegeben und sodann wird mit einer 0,1 M Tris-HCl-Pufferlösung
109826/1819
- 31 -
BAD ORIGINAL
(pH 8,0) rait einer Geschwindigkeit von 20 "bis 25 ml/h eluiert.
Die dem /'-Globulin entsprechende Fraktion (zweiter Peak) und die dem Albumin entsprechende Fraktion (dritter Peak) werden
nach der Ouchterlony'sehen Methode bestimmt, um die oU-Fetoglobnlinfraction
festzustellen. Diese wird gesammelt. Sie wird gegen Wasser als externe Phase bei 4° C während einiger Tage
dialysiert und das Dialysat wird bei Unterdruck konzentriert. Dabei wird ein Kollodiumbeutel oder ein Kollodiumschlauch verwendet.
Das erhaltene Antigen wird dazu verwendet, Kaninchen zu immunisieren,
wonach eine Behandlung ähnlich der in Beispiel 12 beschriebenen
erfolgt. Das erhaltene Antiserum wird in 0,2 Volumenteilen von normalem menschlichem Serum absorbiert, wobei das
erwünschte Anti- c^i-Fetoflobulinserum erhalten wird.
Das gemäß den vorhergehenden Beispielen erhaltene Antigen wird
weiter mittels der isoelektrischen Fraktionierung oder der isoelcktri
chen Fokussierung gereinigt. Dabei läßt man das Antigen
über eine Rohraucker-Gradientensäule laufen, welche 0,5 YoI.-fo
Trägeramphol:-t mit einem pH von 3 bis 10 enthält. Dabei wird die
Säub auf 4° C gehalten. Es wird während 2 Tagen eine Spannung
von 700 Volt angelegt. Nach der Trennung werden die Fraktionen von pH 4,2 bis 4,5 abgetrennt vereinigt und bei 4° 0 während einiger
Tage dialysiert, wobei Wasser als äußere Flüssigkeit verwendet wird. Das Dialysat wird sodann bei Unterdruck unter Verwendung
eines Kollodiumbeutels oder-schlauchs zur Gewinnung des erwünschten
Antigens konzentriert.
Dieses Antigen wird dazu verwendet, Kaninchen zu immunisieren,
welche in der gleichen Weise wie in Beispiel 12 behandelt werden.
Das erhaltene Antiserum wird in. 0,1 Volumenteilen normalen menschlichen Serums absorbiert, wobei das gewünschte reine Anti-
-Fotoglobulinserum erhalten wird.
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Darstellung von (^1-Fetoglobulin
Beispiel 16
Eine 50 ml Probe von Aszites eines an primärem Leberkrebs erkrankten
Patienten wird auf das vierfache des ursprünglichen Volumens mit Wasser verdünnt und die verdünnte probe wird gegen
5 1 einer 0,1 Gew./Vol.-$ Lösung von Akrynol während 24 Stunden
dialysiert. Die Akrynollösung wird bei 4000 upm zentrifugiert
und das Sediment wird unter Schütteln in 50 ml'physiologischer Kochsalzlösung aufgelöst. Die Lösung wird ein 2. Mal bei 4000 upm
zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit wird gegen eine Azetatpufferlösung
(lonenstärke 0,04, pH 5,0) dialysiert und das Dialysat
wird auf eine Säule von Carboxyraethylcellulose (pH 5,0, lonenstärke 0,04) gegeben, welche bis 0,2 M eluiert wird» Da £*J-Fetoglobulin
bei etwa 0,055 M zu Eluieren beginnt, wird diese Fraktion abgetrennt. Dieses Verfahren wird zwimal wiederholt, wobei
man eine einzige ^1-Fetoglobulinfraktion erhält.
jährend der σΟ-Fetoglobulintiter bei dem ursprünglichen Aszites
3146 IT/ml (50 ml) beträgt, so liegt Endtiter von 600 U/ml (200 ml)
vor, was einer Ausbeute von 70 Gew./Vol.-fo entspricht. Die ursprüngliche
Menge an Albumin beträgt 7,623 mg/ml.(50 ml). Es ist jedoch unmöglich, auch nur geringste Spuren von Albumin bei der
letzten Stufe mit einer Immunoplatte festzustellen.
Eine 50 ml Probe von Aszites eines an .Leberkrebs erkrankten Patienten
wird mit Wasser auf das vierfache des ursprünglichen Volumens verdünnt und gegen 5 1 einer 0,05 Gew./Vol.-^ Lösung von
Akrynol während 24 Stunden dialysiert. Das Dialysat wird bei 3000 upm zentrifugiert und das Sediment wird unter Schütteln in 50 ml
physiologischer Kochsalzlösung aufgelöst. Die Lösung wird ein zweitesmal bei 3000 upm zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit
wird gegen Tris-HCl-Pufi'er dialysiert (0,03 M, pH 4,5) und
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das "T)IaIysat' wird auf eine Säule von DEAE-Cellulose gegeben
(pH 4,5, Ionenstärke 0,04). Diese Säule wird "bis u,2 M eluiert.
Das Eluat wird in ähnlicher Weise mit einer CM-Oellulosesäule
behandelt, wobei man eine einzige ad-Fetoglobulinfraktion erhält.
Während der oCi-Fetoglobulintiter des ursprünglichen Aszites
2500 u/ml (50 ml) beträft, so beobachtet man einen Endtiter
von 400 u/ml (180 ml). Dies entspricht einer Ausbeute von Gew.-/Vol.-^.
Während die ursprüngliche Menge Albumin 7,915 mg/ml (50 ml) beträgt,
so ist es unmöglich, im letzten Stadium mittels der Immunoplatte eine Verunreinigung durch Albumin festzustellen.
- Ansprüche -
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Claims (14)
1.) Mittel zur Diagnose von primärem Leberkrebs, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Anti- (XJ-Fetoglobulin.
2.) Mittel nach Anspruch 1, da du1 roh gekennzeichnet,
daß das Anti- yt, 1-Fetoglobulin in feinverteilter-Form
in einem erstarrten Substrat vorliegt, vorzugsweise gemeinsam mit einem oberflächenaktiven Mittel und einem Farbstoff und
einem Konservierungsmittel.
3.) Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Substrat ein Polysaccharid, vorzugsweise
Agar, Dextrin, Stärke oder Pektin, oder ein Protein, vorzugsweise ein synthetisches Polyacrylamidgel ist.
4.) Mittel nach einem der Ansprüche 2 oder 3>
d a d u r c h: :. gekennzeichnet , daß das oberflächenaktive Mittel
Saponin, Polyoxy-äthylen-anhydrosorb-it-monolaurat,. Natriumoleat,
Taurocholsäure öder Tween 80 ist.
5») Mittel nach einem der Ansprüche 2 bis 4» gekennzeichnet
durch einen Gehalt von 1 bis 10 Gew./Vol.-$ des
" Anti-t>^1-Fetoglobulins von 1 bis 15 (Jew,./Völ,-fo des Substrats
und gegebenenfalls durch einen Gehalt von 0,01 bis 0,2 Gew./
YoI.-fo oberflächenaktives Mittel, 0,001 bis 0,005" Gew ./Vol.-^
Farbstoff und 0,1 Gew./YoI,-?ί Konservierungsmittel,
6.) Mittel nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß. das Anti-,^ 1-Fet oglobulin an einem Trägermaterial
* absorbiert ist, welches in einem Dispersionsmedium dispergiert
ist, vorzugsweise gemeinsam mit einem Farbstoff und einem
Konservierungsmittel. ■ ■
■f*. c ~
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- ■£■-
35
7.) Mittel nach Anspruch 6, dadurch g e k e η η se ichnet , daß das Trägermaterial ein Adsorbtionsmittel,
vorzugsweise Polystyrollatex oder Kaolin, oder ein Ionenaustauscher, vorzugsweise ein Styrolharz mit
-IJHp und =KH als aktive Gruppen oder mit -U (Alkyl)p-Alkylol
als aktive Gruppen ist und vorzugsweise im wesentlichen
aus sphärischen Teilchen mit 0,5 - Ί)Μ- Durchmesser
besteht.
8.) Mittel nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet , daß das Dispersionsmedium eine Pufferlösung, vorzugsweise mit einem Natriumchlorid-Glycinpui'fer,
einem Tris-HCl-Salzpuffer, einem Matriumchlorid-Phosphatpuffer
oder einem Uatriumchlorid-Boratpuffer ist,
welche gegebenenfalls ein Dispergiermittel, vorzugsweise Arginin enthält.
9.) Mittel nach einem der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet
durch einen Gehalt von 0,5 "bis 5 Gew./Vol.-^ Anti- oO-Fetoglobulin-Trägermaterial-Komplex
und gegebenenfalls von 0,01 bis 0t2 Gew./Vol.-# farbstoff
und von 0,001 bis 0,005 Gew./Vol.-# Konservierungsmittel.
10.) Mittel nach einem der Ansprüche 2 bis 9» dadurch
gekennzeichnet , daß der Farbstoff aus Patentblau, Trypanblau, Brilliantblau PCF, Brilliantgrün oder
Alcianblau besteht und daß das Konservierungsmittel Hatriumazid,
Chlorbutanol, Thymol, Phenylquecksilberacetat oder
Thimerosal ist.
11.) Verfahren zur Herstellung des daignostischen Mittels nach
einem der Ansprüche 2 bis 5 und 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anti-^I-Fetoglobulin zusammen
mit dem Substrat und gegebenenfalls mit dem oberflächenaktiven Mittel, dem Farbstoff und dem Konservierungsmittel
aufgelöst wird und zum Erstarren gebracht wird. '
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12.) Verfahren zur Herstellung des diagnostischen Mittels nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anti- :X1-Fetoglobulin
an dem Trägermaterial adsorbiert wird, worauf das beladene Trägermaterial gegebenenfalls zusammen mit einem Farbstoff
und einem Konservierungsmittel in dem Dispersionsmedium dispergiert wird.
13.) Verfahren zur Herstellung des diagnostischen Mittels nach * einem der Ansprüche -1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anti- oU-Fetoglobulin
als Antikörper im Tierversuch durch Impfen mit Ascite's oder Serum eines an primärem Leberkrebs erkrankten Patienten gewonnen
wird, wobei das Antikörperserum in normalem menschlichem. Serum oder in Immunoadsorbens aufgenommen wird.
14.) Verfahren nach Anspruch 13, gekennzeichnet
durch eine vorherige Reinigung des Ascites oder des
Serums durch Dialyse, vorzugsweise gegen Acrinol der Konzentration
0,1 bis 0,01 G-ew./Vol-^ und/oder durch Proteinfraktionierung,
vorzugsweise durch Oohn1 s Fraktionierung, Spiro's modifizierte Methode, Ammoniumsulfatfraktionierung,
ψ . Gelfiltration, Säulenchromatrographie, isoelektrische Fraktionierung,
Elektrophorese und Membranfiltration.
10 9 8 2 6/1819 SAD original
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