DE2057230C3 - Verfahren zum unregelmäßigen Färben von Cellulosefasern - Google Patents
Verfahren zum unregelmäßigen Färben von CellulosefasernInfo
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Description
Aus der deutschen Patentschrift 1 244 104 ist es bekannt, cellulosehaltiges Garn mit Reaktivfarbstoffen
unregelmäßig in der Weise zu färben, daß nach dem Verweben oder Verwirken der gefärbten Ware kein
Farbrapport auf den daraus gefertigten Textilien erscheint. Gemäß dieser Färbetechnik, welche die Praxis
als »Space-Dyeing« bezeichnet, wird in das aufgespulte Fasermaterial an verschiedenen Stellen eine alkalische
Reaktivfarbstofflösung eingespritzt, und danach wird der Garnwickel sich selbst so lange überlassen, bis
der Farbstoff chemisch mit der Cellulose reagiert hat.
Werden andererseits nach dieser Arbeitsweise, wie in der österreichischen Patentschrift 104 379 beschrieben,
für die Injektionslösung Direktfarbstoffe eingesetzt, so kommen die auf diesem Weg unregelmäßig
gefärbten Garne für bestimmte Textilartikel nicht in Betracht, weil Färbungen mit diesen Farbstoffen
schlechte Naßechtheiten aufweisen. Dagegen besitzen Färbungen mit ReaktivfarbstofTen in dieser
Hinsicht wesentlich bessere Echtheitseigenschaften, jedoch stellt die Anwendung dieser Farbstoffklasse
gemäß dem Stand der Technik aus der deutschen Patentschrift 1244104 einen relativ langwierigen
Prozeß dar, zumal ausgedehnte Verweilzeiten zur Fixierung der Farbstoffe auf der Faser benötigt werden;
was letztlich auf eine Verminderung der Produktionsgeschwindigkeit hinausläuft. Gegenüber dem Einsatz
von Substantivfarbstoffen unterliegt die Herstellung von solchen Färbungen mit Reaktivfarbstoffen
noch dem zusätzlichen Nachteil, daß letztere im allgemeinen mit deutlich höheren Farbstoffkosten verbunden
ist. Schließlich können bei den bisher bekannten Verfahren zum unregelmäßigen Färben von Wickelkörpern
mittels Injektion von Farbstofflösungen nur so viele Farbtöne in der Spulenwicklung erzeugt werden,
wie Inicktionsstellen vorhanden sind.
Es wurde nun gefunden, daß sich auf cellulosehaltigem
Garn oder Kardenband durch Injektion von Färbeflüssigkeit an mindestens einer ausgewählten
Stelle in das aufgewickelte Fasermatenal sehr echte, bezüglich Produktionsgeschwindigkeit günstigere sowie
im Hinblick auf die Farbstoffkosten — besonders in tiefen Tönen — preiswerte, vielfarbige, d. h. mehr
Nuancen al? Injektionsstellen aufweisende, unregelmäßige Färbungen, bestehend aus Kern und davon
in der Nuance abweichender Randzone, erzielen lassen, wenn man die Wickelkörper aus dem Textilgut zuerst
mit einer alkalisch wirkende Substanzen und zur Azokupplung befähigte Komponenten enthaltenden wäßrigen
Flotte imprägniert und anschließend zur Entwicklung der Azofarbstoffe in die so behandelte Ware
eine oder mehrere schwach saure wäßrige Lösungen einspritzt, die Mischungen aus mindestens zwei Diazoniumverbindungen
von aromaiischen Aminen von unterschiedlichem Diffusionsvermögen enthalten.
Die für die Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens eingesetzten Kupplungs- und DiazokOpponenten,
wie auch der Kupplungsprozeß selbst, sind aus der Eisfarbentechnik hinlänglich bekannt. Auch
die Entwicklung von Azofarbstoffen auf der Fa_ser durch Kuppeln mit Mischungen von mehreren Diazoniumverbindungen
auf eine einzelne Kupplungskomponente wird seit langer Zeit praktiziert. Es war
daher besonders überraschend, als es sich im Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigte, daß Di.i/nkomponenten
auf Cellulosematerialien zum Teil derart unterschiedlich diffundieren, so daß man dadu h
in die Lage versetzt ist, beim Injizieren einer Mischung von Diazokomponenten mit solchem Verhalten in
eine mit einer Kupplungskomponente vorbehandelt Spule im Bereich der Einspritzstelle einen aus cKt
Mischfarbe bestehenden inneren Kern und eine in dor Nuance davon abweichende Randzone zu erhallen.
Vom Färben aus langer Flotte im Färbeapparat, welches der Injektionsmethode im Prinzip entspricht,
sind vergleichbare Effekte bisher nicht geläufig.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Vorbehandlung der aufgespülten Garne mit den
Alkali und Kupplungskomponenten enthaltenden Imprägnierungsflotten vorteilhaft in einem Färbeapparat,
z. B. einer Kreuspulenfärbevorrichtung. Dadurch erreicht man, daß eine große Anzahl von Spulen
gleichzeitig grundiert wird, weshalb dieser Verfahrensschritt praktisch keine Herabsetzung der Produktionsgeschwindigkeit bedeutet, insbesondere da die zweite
Partie schon imprägniert werden kann, während die Garnwickel der ersten Partie mit der Lösung der
Diazokomponenten injiziert werden. Außerdem ist man in der Lage, einen Vorrat von mit Alkali und Kupplungskomponente
vorbehandelten Wickelkörpern zu erstellen, von dem jederzeit eine beliebige Menge
abberufen werden kann, weil die grundierten Spulen nach dem Trocknen praktisch unbegrenzt lagerstabil
sind, sofern man für eine den Zutritt von Feuchtigkeit ausschließende Aufbewahrung Sorge trägt.
Zur Grundierung des aufgespulten Garns kommen veifahrensgemäß Kupplungskomponenten mit bevorzugt
substantivem Charakter gegenüber dem Fasermaterial in Betracht. Hierbei handelt es sich um
Verbindungen, die in Nachbarstellung zu einer Hydroxygruppe kuppeln und keine löslich machenden
Gruppen aufweisen, insbesondere Arylamide von aromatischen oder heterocyclischen o-Hydroxycarbonsäuren
oder von Acylessigsiiuren sowie andere aroma-
tische oder heterocyclische Hydroxyverbindungen und Verbindungen, die eine enolisierbare oder enolisierte
Ketomethylengruppe enthalten, welche sich in einem heterocyclischen Ring befindet. Derartige Substanzen
sind beispielsweise Arylamide der 2,3-Hydroxynaphthoesäure, der l-Hydroxyanthracen-S-carbonsäure,
der 4 - Hydroxydiphenyl - 3 - carbonsäure, der 2-Hydroxycarbazol - 3 - carbonsäure, der 3 - Hydroxydiphenylenoxyd-2-carbonsäure.
der 3-Hydroxydiphenylensulfid - 2 - carbonsäure, der Acetessiesäure oder
der Benzoylessigsäure. Weiterhin haben~sich unter anderem Hydioxybenzole, Polyhydroxybenzole, Hydroxynaphthaline
und Pyrazolone als geeignet erwiesen, die gegebenenfalls durch nichtionogene Reste
substituiert sind. ,-
Als Alkali läßt sich in den Grundierungsfiuiten
jede beliebige anorganische, alkalisch wirkende Substanz verwenden; vorzugsweise wird jedoch Natronlauge
eingesetzt. Diesen Flotten können zur besseren Durchdringung des Garns noch handelsübliche, nichtion.'gene
oder anionische Netzmittel. z.B. auf Basis der Umsetzungsprodukte von Alkylenoxyden mit
Al λ ylphenolen, von Gemischen aus höheren Oxalky-IaUMi
vor. Alkanolen bzw. Alkylphenolen und Alkylsc'\
.vefelsäureestern von Alkan- bzw. Alkylarylsulfonsauren,
oder von Naphlhalinsulfonsäurederivaten, zugefügt werden.
Die Behandlung des Fasermateriais mit den Imppignierungsbädern
wird während 10 bis 40 Minuten, verzugsweise 30 Minuten, bei Temperaturen von 20
bis 50°C, bevorzugt Raumtemperatur, vorgenommen.
Nach der Grundierung werden die Garnwickel abgeschleudert oder abgesaugt, und dieselben können
ir nasser Form unmittelbar der Injektionsoperation zugeführt werden. Eine Zwischentrocknung der vorpräparierten
Ware ist an sich nicht erforderlich, ergibt allerdings bei der nachfolgenden Injektion eine
höhere Flottenaufnahme, weil das Fasermaterial in trockenem Zustand besser saugfähig ist.
Als Diazoniumverbindungen für die Entwicklung der Azofarbstoffe können verfahrensgemäß alle primären
aromatischen Amine eingesetzt werden, die mit den vorstehend genannten Kupplungskomponenten
wasserunlösliche Mono-, Dis- oder Polyazofarbstoffe ergeben, also auch Tetrazoniumverbindungen von
aromatischen Diaminen, ebenso die durch Stabilisierung aus den entsprechenden Aminen erhältlichen
Echtfärbesalze. Die hier geeigneten Amine, zu denen auch Aminoazofarbstoffe zählen, besitzen keine ionogenen
Substituenten.
Die Feststellung der für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Mischungen von Diazokomponenten
gestaltet sich für den Fachmann sehr einfach und relativ schnell. Für die Auswahl von im Farbton
interessierenden Produkten steht eine große Anzahl von Musterkarten der Farbstoffhersteller zur Verfügung.
Zur Prüfung der Diazokomponenten im Hinblick auf ihr Diffusionsvermögen werden von den
ins Auge gefaßten Substanzen wäßrige Lösungen hergestellt, aus mindestens zwei solcher Lösungen eine üo
Mischung zusammengesetzt und davon jeweils eine kleine Menge auf ein vorher mit der alkalischen
Lösung einer Kupplungskomponente grundiertes und getrocknetes Filtrierpapier getropft. Bei Mischungen
von unterschiedlich diffundierenden Einzelbestandteilen der Kombination entsteht im Verlauf der Probe
auf der Unterlage eine — gegenüber dem Zentrum der Auftragstelle — andersfarbige Randzone. Durch Mischungen
von mehr als zwei unterschiedlich diffundierenden Diazokomponenten kann die Vielfalt der
entstehenden Nuancen noch wesentlich erhöht werden. Entsprechend läßt sich bei Dreierkombinationen
auf Grund des Farbtons des inneren Fleckes und an der bzw. den andersfarbigen Randzonen sowie deren
Breite genau erkennen, ob bzw. wie stark die Einzelbestandteile der Mischung unterschiedlich diffundieren.
Diese Fließeffekte gehen vom Zentrum aus nach und nach in den reinen Farbton des Farbstoffes aus
der am schnellsten und am weitesten diffundierenden Diazokomponente über.
Entsprechend den weiteren Maßnahmen zur Durchführung der Erfindung wird die saure Lösung der Diazoniumverbindungen
unter Druck an mindestens einer Stelle in den mit der Kupplungskomponente vorbehandelten
Wickelkörper gespritzt. Hierbei breitet sich die Injektionsflüssigkeit längs der Einspritzzone
begrenzt aus, so daß in dem aufgespulten Material gefärbte und ungefärbte Bereiche verschiedener Länge
und völlig unregelmäßiger Anordnung erzeugt werden. Selbstverständlich kann die Menge der eingespritzten
Diazoniumverbindungen variiert werden. Sie hängt von dem gewünschten Verhältnis von gefärbtem zu
ungefärbtem Garn ab. Das Einspritzen dv;r Flotte kann
einzeln oder an mehreren getrennten Stellen zugleich erfolgen, wobei zur Erzielung eines bestimmten Musters
die Einspritzstellen natürlich in bestimmter Weise gewählt werden müssen. Ebenso können erfindungsgemäß
zur Herstellung eines mehrfarbig gefleckten Fadens Diazoniumlösungen, die bei der
Entwicklung mit der Kupplungskomponente verschiedenfarbige Musterungseffekte ergeben, separat oder
gleichzeitig in die Wicklung gepreßt werden.
Der Injektionsmechanismus enthält als hauptsächlichsten Bestandteil eine hohle Einstechnadel, deren
Schaft perforiert ist (weitere Einzelheiten s. Astrodyed® Technical Manual. Astro Dye Works, Inc., Calhoun.
Georgia 30 701 USA, S. 12. Fig. 14). Die Länge dieser
Nadel entspricht etwa der Dicke der zu behandelnden Spulenwicklung. Der Injektionsnadelträger läßt sich
in seiner Stellung derart verändern, daß die Einstechnadel mit ihrer Spitze den Wickelkörper von der äußeren
Garnlage her bis zur gewünschten Position im Inneren der Wicklung hin durchdringt und der Durchfluß
der Flotte einsetzt. Durch rückläufige Bewegung des Nadelträgers wird der Flüssigkeitszufluß wieder
unterbunden.
Im allgemeinen werden zur Kupplung nach dem neuen Verfahren schwach saure, wäßrige Lösungen
der Diazokomponenten in das aufgewickelte Fasermatcrial injiziert. Der pH-Wert dieser Lösungen wird
dabei mittels dafür bekannter Puffergemische oder schwacher Säuren, vorwiegend Essigsäure, auf den
Bereich zwischen 4,5 und 6,9 eingestellt. Mitunter ist es vorteilhaft, den Injektionslösungen noch handelsübliche,
nichtionogene Dispergiermittel, z. B. auf Basis der Umsetzungsprodukte von Alkylenoxydcn mit
Krcsol-Camphcr-Harzen, oder von Gemischen aus oxalkylicrten Fettalkoholen und höhermolckularen
Polyglykoläthern, zuzufügen. In den meisten Fällen werden Injektionsflüssigkeiten von etwa Raumtemperatur
angewendet.
Dabei hat es sich überraschenderweise noch gezeigt, daß durch besondere Auswahl der eingesetzten Säure
bzw. des Alkalibindemittels in den einzuspritzenden Diazoniumlösungen der Diffusionsgrad der Einzelkomponenten
verändert werden kann und damit eine
weitere Möglichkeit zur Beeinflussung der färberischen
Effekte durch Variation des pH-Wertes der Injektionsflüssigkeiten gegeben ist. So wird im allgemeinen in
»stärker« saurem Medium, d. h. aurch Zugabe von überschüssiger Säure zur Diazolöung, die Kupplungsgeschwindigkeit herabgesetzt und damit der Diffusionsgrad
erhöht. Wenn man beispielsweise eine Diazolösung, welche unter neutralen Bedingungen kuppelt,
verfahrensgemäß im sauren Milieu einsetzt, so wird diese — ehe es zur Kupplung kommen kann — sich
so lange in der Spulenwicklung ausbreiten, bis der pH durch Aufnahme von Alkali aus der Grundierung
den für die Farbstoffbildung mit dem Naphtholat erforderlichen Wert erreicht hat.
Interessante modische Effekte lassen sich auch dadurch erzielen, daß an einer Injektionsstelle nur eine
einzige Diazokomponente eingespritzt wird, weiche z. B. mit der vorher aufgebrachten Kupplungskomponente
ein tiefes Blau ergibt, während man bei den übrigen Injektionsstellen Lösungen aus Gemischen
von verschieden diffundierenden Diazokomponenten verwendet.
Im Anschluß an die Injektion der Diazokomponenten werden die Spulen für eine kurze Zeitdauer,
gegebenenfalls bis zu 5 Minuten, verweilen gelassen und danach wie üblich nachbehandelt sowie getrocknet.
Die erfindungsgemäß erzeugten Färbungen weisen die für Eisfarben typisch guten Echtheitseigenschaften
auf.
In den nach dem beanspruchten Verfahren gefärbten
textlien Artikeln können die Cellulosefasern in nativer oder regenerierter Form vorliegen. Die für das Färben
von Garn gemachten Aussagen treffen gleichermaßen auch für Kardenband zu.
Das nachstehend beschriebene Beispiel soll die Durchführung des beanspruchten Verfahrens näher
ίο erläutern, ohne es jedoch in irgendeiner Hinsicht auf
die dort gezeigten Bedingungen zu beschränken.
650 g aufgespultes Baumwollgarn werden in einem Färbeapparat im Flottenverhältnis von 1 : 25 sowie bei
20cC für 30 Minuten mit dem nachstehend beschriebenen
Grundierungsbad behandelt. Daraufhin wird der Wickelkörper abgeschleudert und getrocknet. In
den so imprägnierten Garnwickel werden nun an getrennten Stellen der Spulenwicklung die unten angegebenen
Injektionslösungen a) und b) injiziert, wobei die Flottenaufnahme durch das Fasermaterial 150'Ό.
bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware, beträgt. Das in dieser Weise gefärbte Textilmaterial wird sodann
5 Minuten stehengelassen und abschließend im Färbeapparat wie üblich nachbehandelt und getrocknet.
Grundierungsbad
3,5 g der Verbindung der Formel
CH3—CO—CH2—CO—NH—(f~V-/~~y-NH —CO —CH2-CO-
CH3
CH,
werden in 3,5 ecm denaturiertem Äthylalkohol, 3,5 ecm
Natronlauge von 38° Be und 7 ecm warmem Wasser gelöst. Die so erhaltene Lösung wird mit 5 g eines
Netzmittels auf Basis von Gemischen aus höheren Oxalkylaten und Alkanolen bzw. Alkylphenolen und
Alkylschwefelsäureestern von Alkan- bzw. Alkyiarylsulfonsäuren versetzt und durch Auffüllen mit Wasser
von 3O0C auf 11 eingestellt.
Injektionslösung 1) setzt sich aus einer Zweiermischung von etwa gleichen Gewichtsmengen der
folgenden Lösungen 1 a) und 1 b) zusammen.
Lösung 1 a)
Ein Liter Wasser enthält 17 g des Amins der Formel
Ein Liter Wasser enthält 17 g des Amins der Formel
QCH3
NH2
SO, — N
C2H5
das mittels Natriumnitrit und Salzsäure diazotiert wurde und wobei man die erhaltene Diazoniumsalzlösung
durch Zugabe von Natriumacetat abstumpft, 3,5 ecm Essigsäure (50%ig) sowie 1 g eines Dispergiermittels
auf Basis von Gemischen aus oxalkylierten Fettalkoholen und höhermolekularen Polyglykoläthern.
Lösung Ib)
Ein Liter Wasser enthält 72 g des Aminoazofarbstoffes der Formel
OCH3
O2N
NH,
OCH3
der mittels Natriumnitrit und Salzsäure diazotiert wurde, 20 ecm Essigsäure (50%ig) sowie Ig eines
Dispergiermittels entsprechend Lösung 1 a).
Injektionslösung 2) setzt sich aus einer Zweiermischung von etwa gleichen Gewichtsmengen der folgenden
Lösungen 2a) und 2b) zusammen.
Lösung 2 a)
Ein Liter Wasser enthält 13 g des Amins der Formel
Ein Liter Wasser enthält 13 g des Amins der Formel
HCl
das mil Natriumnitrit und Salzsäure diazotiert wurde und wobei man die erhaltene Diazoniumsalzlösung
durch Zugabe von Natriumacetat abstumpft, 1 g
eines Dispergiermittels entsprechend Lösung 1 a), 4 ecm Essigsäure (50%ig) sowie als Badvorlage zusätzlich
7 bis 10 g Natriumacetat.
Lösung 2 b)
Ein Liter Wasser enthält 100 g des Aminoazo-
farbstoffes der Formel
CH3
O2N
OCH,
SO2- CH3
NH,
der mittels Natriumnitrit und Salzsäure diazotiert wurde und wobei man die erhaltene Diazoniumverbindung
durch übergießen mit einer Mischung aus
500 ecm lauwarmem Wasser, 5 ecm eines Umseizungsproduktes
von Alkylenoxyden mit Kresol-Campher-Harzen und 60 ecm Essigsäure (50%ig) in Lösung
bringt. Durch Zugabe von kaltem Wasser wird diese Lösung auf 1000 ecm aufgefüllt und mit 10 g Natriumacetat
und 10 bis 40 ecm Essigsäure (50%ig) versetzt.
Man erhält eine Spule, deren Garn im Kern der lnjeklionsslelle mit der Mischlosung 1) in einem
kräftigen BraunroUon und an der zugehörigen Randzone in einem schmalen Auslauf gelb gefärbt ist. Die
Mischlösung 2) ergibt im Kern der lnjektionsstellc ein mittleres Braun, während die Randzone davor
ziemlich breit und in einem klaren leuchtenden Gold gelb gefärbt ist.
Entsprechende Ergebnisse wie im vorhergehende] Beispiel lassen sich erzielen, wenn man an Stelle voi
Garn bei den Färbungen cellulosehaltiges Kardenbam einsetzt.
Claims (2)
1. Verfahren zum unregelmäßigen Färben mit dem Ziel zur Erzeugung von Mehrfarbeneffekten,
bestehend aus Kern und davon in der Nuance abweichender Randzone, auf cellulosehaltigen! Garn
oder Kardenband durch Injektion von Färbefliissigkeit an mindestens einer ausgewählten Stelle
in das aufgewickelte Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wickelkörper
aus dem Textilgut zuerst mit einer alkalisch wirkende Substanzen und zur Azokupplung befähigte
Komponenten enthaltenden wäßrigen Flotte imprägniert und anschließend zur Entwicklung der
Azofarbstoffe in die so behandelte Ware eine oder mehrere schwach saure wäßrige Lösungen einspritzt,
die Mischungen aus mindestens zwei Diazoniumverbindungen von aromatischen Aminen
von unterschiedlichem Diffusionsvermögen enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man durch besondere Auswahl der
Säure in den eingespritzten Diazoniumlösungen das Diffusionsgrad der Einzelkomponenten unterschiedlich
beeinflußt.
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