DE2056275A1

DE2056275A1 - Verbundfolie und Verfahren zu deren Herstellung

Info

Publication number: DE2056275A1
Application number: DE19702056275
Authority: DE
Inventors: Kurt Maria Enzersdorf Tomas (Osterreich)
Original assignee: Isovolta AG
Current assignee: Isovolta AG
Priority date: 1969-12-01
Filing date: 1970-11-16
Publication date: 1971-06-09
Also published as: DE2056275C2; AT312472B; FR2070211B1; FR2070211A1; CH512994A

Description

PATENTANWÄLTE

PROF. DR. DR. J. REITSTOTTER

DR.-ING. WOLFRAM BUNTE

DR. KARL QEORQ LOSCH

D - 8OOO MÜNCHEN 13. BAUERSTRASSE 22, FERNRUF CO811) 37 63 83

Firma ISOVOLTA

dsterr.Isolierstoffwerk KG.

München, 16. November 1970 M/11342

Verbundfolie und Verfahren zu deren Herstellung

Es gibt verschiedene bekannte Möglichkeiten zur Gestaltung von Oberflächen. In der Holzindustrie/ beispielsweise in der Möbelfabrikation, haben sich schon seit längerer Zeit Oberflächenbeschichtungen durchgesetzt, welche aus kunstharzgetränkten Faserstofflaminaten bestehen« Diese Laminate werden Üblicherweise so hergestellt, daß man eine Reihe von kunstharzgetränkten Faserstoffen, vorzugsweise Papier, unter erhöhter Temperatur miteinander verpresst, wobei Platten mit einer Stärke von etwa 1 mm oder mehr entstehen, welche sich durch Feuchtigkeitsbeständigkeit, thermische Stabilität, Kratzfestigkeit usw. auszeichnen· Diese Platten eignen sich besonders fUr die Beschichtung von Wand- oder Möbeloberflächen, können jedoch nicht fUr Gegenstände eingesetzt werden, welche mechanischen

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Beanspruchungen, wie Verbiegen, Verdrehen oder dergleichen ausgesetzt sind. Bei derartigen Beanspruchungen wurden die Laminate aufgrund Ihrer Sprödigkeit absplittern oder brechen.

Ziel der Erfindung ist es nun, ein Oberflächenmaterial vorzusehen, welches gute Resistenz- und Dekoreigenschaften aufweist und welches gleichzeitig mechanischen Beanspruchungen wie Verbiegen, Verwinden, Verdrehen oder dergleichen standhält. Diese Eigenschaften fUr oberflächenschützende Materialien werden immer mehr gefordert, vornehmlich dann, wenn beschichtete Hölzer, Netalle oder andere Werkstoffe nach der Beschichtung noch verformt werden.

Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet für derartige Materialien liegt in der Sportartikelindustrie, vorzugsweise- bei der Produktion von Schiern, Schibobs oder dergleichen. Bei der Herstellung von Schiern und ähnlichen Sportgeräten ist man in jüngerer Zeit häufig so vorgegangen, daß man die Oberfläche in mehreren aufwendigen Arbeitsgängen hinsichtlich ihrer mechanischen Resistenz und dekorativen Wirkung gestaltet hat. Diese Oberfläche soll möglichst haltbar, kratzfest und dekorativ sein. Außerdem wünscht der Fabrikant Marken- und Herkunftsbezeichnungen auf der Oberfläche anzubringen, welche ebenfalls dekorativ wirken sollen und haltbar sein müssen. Dieses Ziel wurde meistens so erreicht, daß man zunächst eine Kunstharzgrundfolie auf die Schioberfläche aufgebracht hat, welche hernach mit den Aufschriften oder Aufdrucken versehen wurde, wonach man in Mehreren Arbeitsgängen überlackiert hat. Diese Vorgangsweise war sehr aufwendig und trug zur Verteuerung des Produktes bei.

Gegenstand der Erfindung ist nun eine Verbundfolie, welche alle geforderten Eigenschaften aufweist und die entsprechenden Aufschriften schon enthält. Die Verbundfolie kennzeichnet

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sich erfindungsgemäß durch einen Dreischichtaufbau, bestehend aus einer Trägerschicht, welche vorzugsweise durch ein beharzte s Fasermaterial oder eine Kunststoffolie gebildet wird, aus einer dekorativen Mittelschicht sowie aus einer transparenten, flexiblen Deckschicht und gegebenenfalls aus einer zusätzlich schutzenden Abziehfolie.

Diese erfindungsgemäße Verbundfolie kann in einem einzigen Arbeitsgang auf die gewünschte Oberfläche aufgebracht werden.

In der bevorzugten Ausführungsform mit der schutzenden Abziehfolie können weitere Bearbeitungen des beschichteten Gegenstandes vorgenommen werden, ohne die tatsächliche Oberfläche zu beschädig n.

Die Erfindung umfaßt eine Reihe von AusfUhrungsformen, auf welche im Folgenden näher eingegangen werden soll.

Die Trägerschicht, welche, wie schon erwähnt, vorzugsweise aus einem beharzten Fasermaterial oder einer Kunststoffolie besteht, kann verschiedenste Varianten aufweisen. Das Fasermaterial kann aus Papier, Faservliesen, aus Zellulose, Wolle, Glasfasern usw. oder aus Geweben verschiedenster Materialien bestehen. Die Beharzung kann mittels verschiedenster Kunstharze erfolgen, welche in ihrem ausgehärteten Zustand die gewünschten Elastizitätseigenschaften zeigen. Harze auf Phenolbasis haben sich als besonders geeignet erwiesen. Die Trägerschicht kann durch beliebige Pigmente eingefärbt sein.

Die dekorative Mittelschicht kann aus einer Einlage bestehen oder nur aus einem Aufdruck auf die Träger- oder Deckschicht. Sie muß nicht zusammenhängend sein, sondern kann, insbesondere dann wenn es sich nur um eine Aufschrift bzw. Aufdruck handelt, auch auf beschränktem Raum vorhanden sein. Außer Aufdrucken kommen auch Einlagefolien aus Fasermaterial, beharzt oder un-

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beharzt, Metallen, Kunststoffen usw. in Frage. Auch hier ist jegliche Pigmentierung oder andersartige Einfärbung möglich.

Die transparente, flexible Deckschicht besteht vorzugsweise aus einer Kunststoffolie, insbesondere aus Acrylatkunststoffen, Polyvinylchlorid und dergleichen. Wie schon vorher erwähnt, kann die Zwischenschicht in Form eines Aufdruckes an der Innenseite der Deckschicht angebracht sein. Die schutzende Abziehfolie kann aus Gewebe, Papier, Kunststoff oder dergleichen bestehen und soll im wesentlichen den Zweck erfüllen, das Endprodukt bei Bearbeitungen, Transport oder dergleichen zu schlitzen.

Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbundfolie. Das Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß man eine Trägerschichtfolie vorzugsweise aus beharztem Fasermaterial oder Kunststoff, eine dekorative Mittelschicht und eine transparente, flexible Deckfolie bei erhöhter Temperatur miteinander verpresst und gegebenenfalls die Deckschicht mit einer schutzenden Abziehfolie Überzieht.

Die erfindungsgemäße Verbundfolie kann neben der bereits erwähnten Verwendung in der Schiindustrie natürlich auch fUr andere Zwecke eingesetzt werden. Es sei hier die Produktion von Möbeln, Wänden, Haushaltsartikeln, Fahrzeugen usw. erwähnt.

Bei der Produktion von Gegenständen mit derartig beschichteten Oberflächen insbesondere bei der Schiproduktion, ergibt sich natürlich auch die Möglichkeit, die Folie nicht im fertig verbundenen Zustand aufzubringen, sondern den Verbund schrittweise aufzubauen, Es liegt also im Rahmen der vorliegenden Erfindung, daß man beispielsweise die Trägerschicht zuerst auf die Grundfläche aufbringt und erst hernach mit Zwischen- und Deckschicht versieht.

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Hinsichtlich der Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbundfolie sei noch erwähnt, daß man bei der Auswahl der Materialien so vorgehen soll, daß die Verbundfolie eine Temperatur bis etwa 160 C (Aufpresstemperatur in der Schiproduktion) aushält.

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Claims

Patentansprüche

|l .j Verbundfolie, gekennzeichnet durch einen Dreischichtaufbau, bestehend aus einer Trägerschicht, welche vorzugsweise durch ein beharztes Fasermaterial oder eine Kunststoffolie gebildet wird, aus einer dekorativen Mittelschicht, sowie aus einer transparenten, flexiblen Deckschicht und gegebenenfalls aus einer zusätzlichen schutzenden Abziehfolie.
2. Verbundfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht aus beharztem Papier besteht.
3. Verbundfolie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht aus Fasermaterial besteht, welches mittels Phenolharzen getränkt ist.
4. Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 3_r dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht aus beherzten Geweben oder Vliesen besteht.
5. Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dekorative Mittelschicht aus eine« Druck auf die Trägerschicht oder Deckschicht besteht.
6. Verbundfolie nach ein·« ά·χ Anspruch· 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, doß dit dekorativ· Mittelschicht aus beherzt·« und/oder bedruckt·« Papier besteht.
7. Verbundfolie noch «ine« der Anspruch· 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dekorativ· Mittelschicht aus einer Metallfolie besteht.

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8. Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die transparente, flexible Deckschicht aus eine« Aczylatkunstharz besteht.
9. Verfahren zur Herstellung einer Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Trägerschichtfolie, vorzugsweise aus beharztem Fasermaterial oder Kunststoff, eine dekorative Mittelschicht und eine transparente, flexible Deckfolie bei erhöhter Temperatur miteinander verpresst und gegebenenfalls die Deckschicht mit einer schützenden Abziehfolie überzieht.
10. Verfahren zur Herstellung von Schiern mit dekorativer Oberflache, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbundfolie nach eine« der Ansprüche 1 bis 8 auf die Schioberseite aufklebt bzw« aufpresst, oder daß man die Herstellung der Verbundfolie nach Anspruch 9 mit dem Aufbringen auf die Schioberseite koabiniert.

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