DE2052313B2 - Verfahren zur Herstellung von ein- oder mehrschichtigen Platten durch Pressen von mit Bindemittel versetzten Teilchen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ein- oder mehrschichtigen Platten durch Pressen von mit Bindemittel versetzten TeilchenInfo
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Description
3. Platte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittelgehalte der Kernzone und
der Zwischenzonen derart gewählt sind, daß die Querzugsfestigkeit der Kernschicht über ihren
ganzen Querschnitt mindestens angenähert konstant ist
4. Platte nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Kernschichtzonen
mindestens angenähert gleich dick sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von ein- oder mehrschichtigen
Platten durch Pressen von mit Bindemittel versetzten Teilchen, insbesondere durch Heißpressen
von mit wärmehärtendem Bindemittel versetzten Holzspänen. Ferner umfaßt die Erfindung eine nach
dem Verfahren hergestellte Platte. Die Erfindung befaßt sich vor allem mit Holzspanplatten, und zwar solchen
mit einer Kernschicht aus gröberen Holzspänen und einer oder mehreren Deckschichten aus feineren
Holzspänen.
Man ist sich seit vielen Jahren bewußt, daß insbesondere bei Holzspanplatten Querzugsbrüche im
allgemeinen im Bereiche der Plattenmittelebene auftreten. Der Grund hier liegt in der etwas schwächeren
Verdichtung der Späne in der eigentlichen Kernzone der Kernschicht, d. h. derjenigen Teilchen, die nahe bei
der Plattenmittelebene liegen. Aus diesen Erfahrungen hat man jedoch bis heute keine praktischen Folgerungen
gezogen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der im Oberbegriff des Hauptanspruchs
angegebenen Art so weiterzuentwickeln, daß die Querzugsfestigkeit über den Plattenquerschnitt praktisch
konstant ist und sich in dieser Weise Bindemitteleinsparungen und/oder verbesserte Gesamtquerzugfestigkeiten
erzielen lassen.
Die Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, daß man die Herstellung von Platten der eingangs
erwühnien Art durch eine sollvollc Differenzierung des
Bindemittelgehaltes über den Querschnitt der Platte wirtschaftlicher gestalten kann. Die genannte Aufgabe
wird deshalb erfindungsgemäß unter Anwendung dieser ) Erkenntnis derart gelöst, daß den für die Bildung der
innersten Kernzone der Platte bestimmten Teilchen eine im Verhältnis zu ihrem Gewicht größere
Bindemittelmenge zugesetzt wird als denjenigen Teilchen, die für die Bildung der beidseitig dieser Kernzone
in zwischen dieser und den Oberflächenzonen der Platte
angeordneten Zwischenzonen vorgesehen sind.
Dadurch, daß man den Bindernittelgehalt in der innersten Kernzone der Platte höher hält als den
Bindemittelgehalt in den angrenzenden Zwischenzonen,
Ii gelingt es, eine Platte herzustellen, bei welcher der
Gesamtbindemittelaufwand geringer ist als derjenige einer üblichen Platte mit gleicher Querzugsfestigkeit.
Die Erfindung betrifft auch eine nach uem oben
definierten Verfahren hergestellte Platte, welche in an sich bekannter Weise aus einer Kernschicht aus
gröberen Holzspänen und einer oder mehreren Deckschichten aus feineren Holzspänen besteht. Bei
dieser Platte liegt das Neue erfindungsgemäße darin, daß die Kernschicht aus mindestens drei übereinander-
2~> liegenden Zonen aufgebaut ist, von denen die beiden äußerer: Z"A':£ch?"7onen unter sirh glpirh «inr! imW
gleiche Bindemittelgehalte aufweisen und daß der Bindemittelgehalt der dazwischenliegenden Kernzone
höher ist als derjenige der beiden äußeren Zwischenzo-
«I nen.
Es ist zu beachten, daß unter dem Begriff Kernschicht« all das verstanden wird, was zwischen den
Deckschichten liegt. Diese Feststellung gilt sowohl für eigentliche Drei- oder andere Mehrschichtplatten, bei
f~> denen eine oder mehrere Deckschichten aus feineren
Spänen bestehen, als auch für sogenannte Einschichtplatten, bei denen die Spänegröße über den ganzen
Plattenquerschnitt gleich ist. Auch bei den letzteren sind
normalerweise die oberflächennahen Zonen als Folge
i" der direkten Einwirkung der Preßplattentemperatur
etwas höher verdichtet als der innere Teil, so daß man auch hier gewissermaßen von Deckschichten sprechen
kann. Dagegen ist mit dem Ausdruck »Kernzone« bei einer Ein- oder Mehrschichtplatte derjenige Teil der
■*> Kernschicht zu verstehen, der sich in unmittelbarer
Nähe der Plattenmittelebene befindet. »Zwischenzonen« sind dann die an die Kernzone angrenzenden
Zonen.
Mit besonderem Vorteil sine1 die Bindemittelgehalte
''" der genannten Kernzone der Kernschicht derart
gewählt, daß die Querzugsfestigkeit der Kernschicht über ihren ganzen Querschnitt mindestens angenähert
konstant ist. Dies ist vielfach dann der Fall, wenn die drei genannten Zonen mindestens angenähert gleich dick
>"· sind.
Die Lehre, nach der Erfindung gibt somit die interessante Möglichkeit, den Bindemittelanteil einer
Platte herabzusetzen, ohne deren Eigenschaften zu verschlechtern. Andererseits könnte man auch die
mi Querzugsfestigkeit dadurch verbessern, daß man lediglieh
den Bindemiltelgehall der Kernzone, also des zentralen Teils der Kernschicht, gegenüber demjenigen
der Zwischenzonen entsprechend erhöht.
Im Folgenden sind das Verfahren nach der Erfindung
(l> sowie das durch das Verfahren erzielbare Produkt an
Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es soll eine dreischichtige Holzspanplatte mit einem mittleren Raumgewich! von 600 kg/m' und einer Dicke
von 20 mm hergestellt werden. Die Deckschichtspäne sollen hierbei flächig sein und eine mittlere Dicke von
ca. 0,2 mm aufweisen. Des weiteren sei angenommen, daß für die Kernschicht ein Gemisch aus unregelmäßigen,
länglichen Spänen mit einer Länge von etwa ■-, 5 —50 mm und einer mittleren Dicke von ca.
0,4—0,7 mm Anwendung finden.
Für die Herstellung eines einzigen Quadratmeters der Platte benötigt man pro Decklage 1,285 kg Deckschichtspäne
(Gewicht des absolut trockenen Holzes), in welche beispielsweise eine Feuchtigkeit von 15%
(bezogen auf atro Holz) aufweisen. Diese Späne werde« derart mit einem flüssigen Harnstoff-Formaldehydharz
beleimt, daß die Späne 155 g bzw. 12% Bindemittelfeststoff
aufnehmen und der totale Wasseranteil ca. 30% (bezogen auf atro Holz) beträgt.
Die Kernschicht der Platte setzt sich aus drei Zonen gleichartiger Kernspäne zusammen, wobei der Spananteil
für diese drei Zonen gleich groß ist. Die innerste der
drei Zonen, nänuidi die eigentliche Kernzone, liegt >
<> zwischen zwei als Zwischenzonen bezeichneten Lagen. Pro Quadratmeter benötigt jede der drei Lagen 2,6 kg
Kernschichtspäne mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 3% (auf das angegebene atro Holzgewicht
bezogen). Die für die Kernzone bestimmten Späne >r>
seilen :^il !55 g Feststoff bzw. 6% eines flüssigen
Harnstoff-Formaldehydharzes versehen, werden, dessen Verdünnung derart ist, daß die Späne nach der
Beleimung einen Feuchtigkeitsgrad von ca. 9% annehmen. Dagegen sind auf die für die sogenannten ;o
Zwischenzonen vorgesehenen Späne pro Lage lediglich 115 g Feststoff bzw. 4,4% eines etwas stärker
verdünnten Harnstoff-Formaldehyonarzes aufzubringen,
so daß der GesamtfeuchtigKeüsgebalt dieser Späne
einen Wert von etwa 9% des Gewichte* des trockenen η Holzes annimmt.
Mit Hilfe einer speziellen Streumaschine wird zunächst eine Schicht Decklagespäne gleichmäßig
ausgebreitet. Hierauf streut man beispielsweise mit einer zweiten Verteilvorrichtung eine gegenüber der -in
Deckluge dickere Zwischenzonenlage aus schwach beleimten Kernspänen. Diese Zwischerizonenlage dient
als Unterlage für eine eigentliche Kernzone, bestehend aus stärker beleimten Kernspänen. Über diese eigentliche
Innenlage kommt wiederum eine Zwischenzonenlage aus schwach beleimten Kernspänen. Schließlich wird
das ganze mit einer Lage aus Deckschichtspänen der weiter oben beschriebenen Art abgedeckt.
Der dermaßen gebildete Spanplattenformling wird nun zwischen zwei auf 1500C erhitzten Preßplatten bei
einem maximalen Druck von 15 kp/cm' verpreßt und zu
einer Dreischichtplatte verfestigt, deren Kernschicht insofern nicht homogen ist als der Bindemittelgehalt
der Kernzone höher ist als derjenige der beiden ber jchbarten Zwischenzonen.
Es hat sich gezeigt, daß bei einer nach den obigen Angaben gefertigten Platte die Querzugsbrüche über
den ganzen Querschnitt der Kernschicht mehr oder weniger statistisch auftreten. Bei gleicher Bruchfestigkeit
ergibt sich gegenüber einer Platte mit homogener Bindeniitielverleiiung in der Kernschicht eine wesentliche
Bindemittelersparnis.
Selbstverständlich kann die Kernschicht auch in mehr
als drei Zonen unterteilt sein. So ist beispielsweise eine Kernschicht aus fünf übereinandergelegten Lagen
denkbar, wobei der Bindemittelgehalt in den Lagen 1 und 5 etwa 4%, in den Lagen 2 und 4 z. B. 5% und in der
innersten Lage 3 z. B. 6% betragen kann. Bei Großanlagen oder im Falle der Erzeugung einer sehr
dicken Platte, wo map. ohnehin die Kernschicht durch Übereinanderlegen einer größeren Anzahl von Lagen
bildet, könnte die Bindemitteldifferenzierung in der Kernschicht noch feiner abgestuft sein. Außerdem ist es
in gewissen Fällen zweckmäßig, die sich durch den Bindemittelgehalt unterscheidenden Kerschichtzonen
verschieden stark zu halten, und zwar beispielsweise bei einem Formling mit fünf Kernschichtlagen dadurch, daß
die Lagen 1, 2, 4 und 5 einen einheitlichen Prozentsatz eines Bindemittels aufweisen, welcher niedriger ist wie
der Bindemittelanteil in der Lage 3.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von ein- oder mehrschichtigen Platten durch Pressen von mit
Bindemittel versetzten Teilchen, insbesondere durch Heißpressen von mit wärmehärtendem Bindemittel
versetzten Holzspänen, dadurch gekennzeichnet,
daß den für die Bildung der innersten Kernzone der Platte bestimmten Teilchen eine im
Verhältnis zu ihrem Gewicht größere Bindemittelmenge zugesetzt wird als denjenigen Teilchen, die
für die Bildung der beidseitig dieser Kernzone zwischen dieser und den Oberflächenzonen der
Platte angeordneten Zwischenzonen vorgesehen sind.
2. Platte, hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch I, wobei die Platte aus einer Kernschicht
aus gröberen Holzspänen und zwei Deckschichten besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernschicht
aus mindestens drei übereinanderliegenden Zonen aufgebaut ist, von denen die beiden äußeren
Zwischenzonen unter sich gleich sind und gleiche Bindemittelgehalte aufweisen, und daß der Bindemittelgehalt
der dazwischenliegenden Kernzone höher ist als derjenige der beiden äußeren
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