DE2049501A1 - Harzmasse - Google Patents
HarzmasseInfo
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Description
fATf N TA :4 WK IT E
DR. E. WIEGAND DIPL-ING. W. NIEMANN DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT
telefon: 55 54 76 8000 MÜNCHEN 15, 8. Oktober 197ο
W 4o o39/7o 3/Sch
Mobil Oil Corporation New York, N.Y., (V.St.A.)
Harzmasse
Die Erfindung bezieht sich auf Polyolefinharzmassen, die einen oberflächenaktiven Zusatz zur Verhinderung der
auf Grund des Vorhandenseins von farbbildenden Mitteln in den harzigen Kassen entstehenden Verfärbung des Harzes
enthalten.
Die Hersteller von Kunststofferzeugnissen und -gegenständen kaufen gewöhnlich synthetische Harze oder Polymeri
sate, die sehr geringe Mengen verschiedener Zusätze enthalten,
um verschiedene unerwünschte Veränderungen der Har ze oder der daraus hergestellten Gegenstände aufzuhalten
oder zu verhindern. So können Harze Weichmacher zur Verhinderung
von Sprödigkeit oder Rißbildung, Inhibitoren gegen Abbau durch ultraviolettes Licht, flanmenheniaende üittel,
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Stabilisatoren, die den oxidativen Abbau bei hohen Temperaturen während der Verarbeitung oder während längerem Aussetzen
an die Atmosphäre auf ein Minimum beschränken, Zusätze zur Erhöhung der Hitzebeständigkeit, etc. enthalten.
Die Hersteller stellen für die Produktion von Erzeugnissen und Gegenständen geeignete harzige Massen her, indem
sie solche, Inhibitoren oder Stabilisatoren enthaltende Harze mit festen Füllstoffen mischen, die im allgemeinen
in Form feiner Pulver oder loser oder geschnitzelter Fasern vorliegen, um deren Dispersion in dem Harz mittels
einer geeigneten Misch- oder Mahlvorrichtung zu erleichtern. Es können ein oder mehrere dieser Füllstoffe für
verschiedene Zwecke in einer harzigen Masse dispergiert werden, einschließlich Pigmente zur Herstellung besonderer,
bestimmter Farben, Pasern zur Veredelung oder Verstärkung
der Masse und Streckmittel zur Senkung der Herstellungskosten der harzigen fassen und/oder zur Verbesserung
ihrer physikalischen Eigenschaften.
Aus den mit Füllstoffen ausgestatteten harzigen Massen werden dann durch geeignete Arbeitsweisen, wie Formen,
Gießen, Extrudieren oder Kalandrieren Gegenstände oder Produkte hergestellt.
In fast jedem Fall bevorzugen die Hersteller leicht gefärbtes Harz (z.B. wasserhelle oder helle neutrale Farbe)
für das Mischen, selbst bei der Herstellung dunlcelgefärbter
Gegenstände. Jede Neigung des synthetischen Harzes zur Verfärbung oder Farbveränderung während längerer Lagerung,
bei der Mischung, Herstellung bei erhöhten Temperaturen oder während längerem Gebrauch oder Lagerung des
Endproduktes beeinträchtigt den V/ert des Harzes, besonders, da es dann schwierig oder unmöglich ist, bestimmte
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oder dauerhafte Farbtöne mit Standardfärbemitteln zu erhalten und Farben im Ton zu treffen. Dennoch kommt eine
derartige Verfärbung gelegentlich vor, und ihre Ursache ist häufig unklar.
Es wurde nun gefunden, daß Polyolefinharze, die geringe Mengen bestimmter Phenolverbindungen, einschließlich
substituierte Kresole, die als Oxydationshemmer
höchst wirksam sind, enthalten, zur Verfärbung neigen, besonders wenn verschiedene Füllstoffe den Harzraaosen
einverleibt sind. Bei den oben erwähnten stabilisierten I
Polyolefinen erzeugen verschiedene Qualitäten von Asbestfasern eine höchst unerwünschte Farbe, die von blau über
purpurrot bis violett reichen kann. Andere Füllstoffe können andere Farben erzeugen, beispielsweise eine braune
Färbung bei bestimmten Tonen und manchmal ein gelblicher Farbton bei Calciumcarbonate. Während die Ursache
für eine derartige Farbentwicklung nicht bekannt ist, so hat man Grund zu der Annahme, daß sie von chemischen Reaktionen
herrührt, an denen einige der schweren Metalle, besonders Eisen, beteiligt sind, die oft als Verunreinigungen
in vielen Füllstoffen vorkommen. Die Verfärbung kann manchmal auf ein Minimum beschränkt oder ausge- δ
schaltet werden, indem man Füllstoffe mit größerer Reinheit in den Harzmassen verwendet, aber damit sind höhere
Kosten verbunden und es können zusätzliche Probleme hinsichtlich der Qualitätskontrolle auftreten. Es wurde nun
gefunden, daß eine derartige Verfärbung stabilisierter Polyolefinharze normalerweise ausgeschaltet oder wenigstens
auf ein Minimum beschränkt v/erden kann, wenn der Harzmasse bestimmte oberflächenaktive Mittel in geringen
Mengen einverleibt werden.
Die Erfindung besieht sich auf PolyolGfinharzrear-sen,
1 Π 9 B ι 7/. f
die einen farbbildenden (oder möglicherweise farbbildenden)
phenolischen Stabilisator gegen oxidativen Abbau und ein oberflächenaktives Mittel zur Hemmung der Verfärbung
enthalten.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf bestimmte Klassen von oberflächenaktiven Hitteln, beispielsweise
auf die Salze von Estern sulfonierter aliphatischer Garbonsäuren
und besonders auf das bevorzugte Bis-(2-äthylhexyl)-natriumsulfosuccinat.
Als Harzmasse wird ein Polyolefin, vorzugsweise Polybuten-1 eingesetzt, das Füllstoffe,
insbesondere Asbestfasern, enthalten kann und ein phenolisches Antioxydationsmittel, insbesondere 2,6-Ditert-butyl-p-kresol
enthält.
Die Polymerbestandteile der vorliegenden Mischungen können Homopolymere von Äthylen, Propylen oder Buten-1,
sowie auch Copolymere, aus beliebigen zwei oder allen drei der Monomere sein. Polyäthylen ηit hoher sowie mit
niedriger Dichte ist brauchbar. Die Herstellung beider Arten ist gut bekannt. Wenn das harzige Material als Bindemittel
in Bodenfliesen und ähnlichen Massen eingesetzt werden soll, wird oft ein stereoreguläres Polypropylen
oder Polybuten-1 bevorzugt und diese können gemäß der Verfahren hergestellt werden, .welche ausführlich in der
Technik unter Anwendung stereospezifischer Katalysatorsysteme,
wie Titantrichlorid und Diäthylaluminiumchlorid,
beschrieben sind. Beispiele von Copolymeren sind solche, die durch Copolymerisation von Mischungen von 1 bis 3o
Gew.i» Äthylen und 7o bis 99 Gew.# 3uten-1 erhalten werden,
wobei einer der stereospezifischen Polymerisationskatalysatoren und das Verfahren, die in der US-Patentschrift
3 362 94o beschrieben sind, verwendet werden. Das erhaltene Copolymere enthält lange Sequenzen von Bu-
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ten-1 und zufallsverteilte, aber kürzere Methylensequenzen.
Zusätzlich zu allen gewünschten gebräuchlichen Zusatzstoffen enthalten die neuen Harzmassen ein Antioxydationsmittel
sowie ein Mittel, um die Verfärbung zu verhindern oder auf ein Minimum zu beschränken. Die oxydative
Verschlechterung wird durch einen phenolischen Stabilisator, wie 2,6-Di-tert-butyl-p-kresol und ähnliche Verbindungen,
wirkungsvoll aufgehalten, die in einer Menge |
zwischen ungefähr o,o1 und \ap, bezogen auf das Gewicht
des Polyolefins zugegeben v/erden können, wobei eine Menge zwischen ungefähr o,o2 und ο,1ο?ί gewöhnlich bevorzugt
v/ird. Obwohl solche phenolischen Verbindungen für diesen Zweck geeignet sind, haben sie unglücklicherweise eine
ausgeprägte Heigung, die Verfärbung des harzigen Materials
zu fördern. Dieser Tendenz kann jedoch wirkungsvoll entgegengewirkt werden, indem ein oder mehrere farbverhindernde
oberflächenaktive Mittel der Polyolefinharzmasse
zugegeben werden. Viele oberflächenaktive Kittel geben jedoch nicht den gewünschten Erfolg.
Eine besonders wirkungsvolle Klasse von Uetzmitteln '
oder oberflächenaktiven Substanzen, die hier angewendet werden können, sind die gut bekannten Salze der Ester von
sulfonierten aliphatischen Dicarbonsäuren, die in den US-Patentschriften 2 o28 o91 und 2 176 423 beschrieben
sind.
Diese Verbindungen können durch die folgende allgemeine Formel dargestellt werden:
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MS(U-R
,COOR1
'COOR2
wobei R eine aliphatisch^ Kohlenstoffkette ist, die zwischen
2 und 1o oder mehr Kohlenstoffatome enthält, R1 und
R2 Alkyl-, Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl- oder Alkoxyalkylreste
darstellen, die zwischen 3 und 24 Kohlenstoffatome enthalten und M ein Alkalinetall, Erdalkalimetall-, Y/asserstoffatom,
Ammoniumion oder eine Amino- oder Alkanolaminogruppe bezeichnet. Obwohl im allgemeinen Natrium-
und Kaliumsalze bevorzugt v/erden, können auch die Salze von Ammoniak, Triäthanolamin, Methyl- oder Äthylaminen
(primäre, sekundäre oder tertiäre), Calcium- oder Bariumverbindungen, um nur einige zu nennen, verwendet werden.
Ausgezeichnete Ergebnisse v/erden mit Alkalimetallsalzen der Dialkylsulfobernsteinsäure erhalten, wobei Bis-(2-äthylhexyl)-natriumsulfosuccinat
als besonderes Beispiel dient. Einige der vielen anderen brauchbaren Substanzen dieser Art umfassen das Calciumsalz von Diamylsulfosuccinat,
Dilaurylkaliumsulfosuccinat, Diphenylnatriumsulfopyrotartrat,
DibutylnatriuDsulfosebacat, Dibenzylnatriumsulfoadipat
und ITatriumglycerinsulfosuccinat. Ein oberflächenaktives
Mittel dieser Klasse kann in einer farbverhindernden Ilenge von wenigstens ungefähr o,1 bis 15$
oder mehr (berechnet auf unverdünnter Basis) und vorzugsweise zwischen ungefähr o,5 und lo^b, bezogen auf das Gewicht
des Polyolefinharzes, angewendet werden. In einigen Fällen können große Kenge des oberflächenaktiven Mittels
einen Weichnachereffekt in der i-'olymerkomponente
hervorrufen, v/elcher bei gewissen Anwendungen unerwünscht sein kann.
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Andere Gruppen von oberflächenaktiven Mitteln, die für diesen Zweck brauchbar sind, umfassen Taurinderivate,
z.B. die N-Hydrocarbyl-N-acyl-taurinsalze. Diese
können durch die folgende allgemeine Formel beschrieben werden:
O E1
it ι '
it ι '
R-C-N-CH2-GH2-SO5-M
wobei R ein Alkyl-, Cycloalkyl- oder ein ungesättigter
aliphatischer Rest ist, der ungefähr zwischen 7 und 31 Kohlenotoff atome enthält, R- ist ein einbindiger Alley 1-,
Cycloalkyl- oder Arylrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen und M ist ein Alkalimetall oder 3rdalkalimetall. Unter
den vielen brauchbaren Mitteln dieser Klasse sind: Hatrium-H-nethy
1-II-oleoyltaurat, Na triuri-IJ-ine thy 1-1T-11Kokosnußölsäure"-taurat,
lIatrium-II-r.ethyl-II-"Tallölsäure"-taurat,
Natriun-N-cyclo-hexy1-N-palnitoy1taurat, liatrium-N-methyl-Ji-palmitoyltaurat
und ITatriun-lT-methy 1-II-"TaIgsäure"-taurat
sowie die entsprechenden Kalium-, Lithium-
und Calciumsalse. Solche oberflächenaktiven Mittel können in einer Menge zwischen ungefähr o,2 und 25p (auf
unverdünnter Basis) bezogen auf daa Gewicht des Polyölefins
angewendet werden, wobei der Bereich von ungefähr 1 bis 15c/o in allgemeinen bevorzugt wird.
Andere brauchbare Arten von oberflächenaktiven Kitteln,
urn die Verfärbung der tolyolefinharze auf ein Minimum zu "beschränken, sind die Alkylbetaine. Gute Ergebnisse
können mit Cetylbetainen erhalten werden, der Alley1-substituent
kann jedoch einen Kohlenstoffgehalt zwischen 8 und 32 Kohlenstoffatomen haben. Diese Mittel können dem
Harz in Mengen zwischen ungefähr o,2 und 25^ (auf unver-
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dünnter Basis) und vorzugsweise ZAvischen etwa 1 und
bezogen auf das Gewicht des Polyolefins, zugegeben werden.
Für die Herstellung von Gegenständen oder Erzeugnissen au3 den obenerwähnten inhibierten und stabilisierten
Polyolefinharzen werden dem Harz für verschiedene Zwecke ein oder mehrere feste Zusatzstoffe, gewöhnlich in der
Form von Pulvern oder kurzen Fasern, einverleibt. Diese Zusatzstoffe sind im wesentlichen solche inerter Art und
sie können als Füllstoffe bezeichnet werden. Dieser Ausdruck wird hier in einem allgemeinen Sinn angewendet, damit
auch Pigmente für eine geeignete Färbung der Massen, verstärkende Fasern und Streckmittel erfaßt werden, welche
nicht nur Hasse erzeugen (Volumenvergrößerung) und dadurch die Kosten der Massen vermindern, sondern auch
in gewissen Fällen die Härte und Widerstandsfähigkeit der Massen gegen Eindrücken, Wärme, Wasser und Lösungsmittel
erhöhen können.
Beispiele für brauchbare Streckmittel sind Graphit, Kieselgur, Tone, Quarz, Sand, Metallpulver, Metalloxyde,
Gips, Calciumcarbonat und dgl., Holzmehl, TIarmormehl,
Sägemehl, Glimmer, Korkstaub, Holzfasormasse und Walnußschalenmehl,
um nur einige zu nennen.
Brauchbare Pigmente schließen anorganische und organische Färbemittel, die im Harz unlöslich sind, ein und
können Metalloxyde und Metallsalze, Azoverbindungen, Nitroverbindungen,
Anthraquinone und Indigoverbindungen umfassen. Typische Pigmente sind Lithopone, Titandioxyd,
Zinkoxyd, gebrannte Siena, Eisenoxyd, rotes Bleioxyd, roher Umbra, gelber Ocker, Bleichromat, Chromorange, Chrom-
1 0 9 8 17 /? Π S P
grün, Ultramarinblau, Pigment Chlorine GG-, Lithol Fast
Yellow GG, Toluidine Red R, O-Chloronitroaniline Red,
Orange GG, Yellow R, Benzidine Yellow, Malachitgrün, Methylviolett B, Rhodamin B, Lake Red D, Naphtholgrün B
und Alizarin sowie andere in der Technik bekannte Pigmente.
Zum Zweck der Verstärkung und Versteifung der harzigen
Hassen und Erhöhung ihrer Maßbeständigkeit und Kerbschlagfestigkeit können faserartige Füllstoffe angewendet
v/erden. Typische Fasern, die verwendet v/erden " können, sind Holzfasern, Baumwollfasern, Glasfasern,
Hanf, Asbest, Zellstoff (Pulpe) und synthetische Fasern, wie Polyamid, Polyterephtalsäureester, Acrylnitril-Polymere
und -Copolymere oder dgl.
Die Gesamtmenge solcher Füllstoffe in der Form von
Streekmitteln, Pigmenten und Fasern, die in den Harzmischungen enthalten sind, kann sehr schwanken und ist von
den gewünschten Produkteigenschaften und der gewählten Herstellungsmethode abhängig. Im allgemeinen beträgt sie
bis zu wenigstens ungefähr 5 oder 1 ocß>
und liegt meistens bei Massen für Bodenfliesen zwischen ungefähr 6o und 85 f
Gew.^.
Asbestfasern sind besonders brauchbare Verstärkungsmittel für Massen, die für Bodenfliesen verwendet werden
sollen, aber dieses Material scheint die Neigung zu haben, mit den obengenannten phenolißchen Stabilisierungsmitteln im Harz zu reagieren un'i die Masse zu verfärben.
Dieser Effekt scheint besonders im Fall der billigeren Asbestarten ausgeprägt zu sein. Die entstehende blaue
oder violette F-arbe wird jedoch beseitigt oder wenig-
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- 1ο -
stens auf ein Minimum beschränkt, wenn eines der obengenannten oberflächenaktiven Mittel zugegen ist. Es kann
theoretisch angenommen werden, daß eine Eisenverbindung (oder vielleicht ein anderes Schwermetall), die als Verunreinigung
im Asbest enthalten ist, mit dem phenolischen Stabilisator unter Bildung einer stark gefärbten Komplexverbindung
reagiert und daß das oberflächenaktive Mittel dazu neigt, mit dem Eisen ein Chelat zu bilden und die
ursprüngliche Bildung jeder solchen gefärbten Verbindung verhindert oder jede Verbindung, die sich schon gebildet
haben kann, zersetzt. Diese Theorie ist jedoch.nicht bestätigt.
Polglich sollte die vorliegende Erfindung nicht als begrenzt in Bezug auf irgendeine bestimmte Theorie
bezüglich deren Wirkungsweise oder deren Effekte betrachtet werden.
Es ist nicht notwendig, besondere Misch- und Verfahrenstechniken zur Herstellung einheitlicher Mischungen
des Harzes mit den Antioxydationsmitteln und farbverhindernden Mitteln sowie zum Mischen der Harzmassen und der
Füllstoffe, anzuwenden. Die Beetandteile werden einfach durch Kneten genischt, z.3. in einem Differenzial-Geschwindigkeits-2-Walzenmischer
bei etwas erhöhter Temperatur oder in einer ähnlichen Polymermischvorrichtung,
wie z.B. einem Banbury-Iiischer. Es können zuerst die Polymerbestandteile
eingebracht werden, worauf das Einmischen der Fasern, Streckmittel und Pigmente folgt}oder
alle Bestandteile können in einem Arbeitsgang gemischt werden. Die Mischung wird dann nach herkömmlichen Verfahren
verarbeitet, um die gewünschten Gegenstände und Erzeugnisse zu formen.
Obwohl im folgenden spezielle Beispiele bestimmter
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Massen gemäß der Erfindung unter besonderer Bezugnahme
auf Bodenfliesen "beschrieben werden, kann die harzige Mischung auch zu Platten oder bahnförmigen Materialien
•zum Bedecken von Tischen, ladentischoberflachen u. dgl.
kalandriert v/erden. Ebenso können geformte und extrudierte Produkte aus Mischungen, die im allgemeinen unterschiedliche
Mengen und Arten von Füllstoffen enthalten, hergestellt werden.
Im folgenden wird anhand von Beispielen die vorliegende Erfindung und deren Vorteile erläutert. Wenn
nicht anders angegeben sind alle Mengenverhältnisse auf das Gewicht bezogen.
Eine harsige Masse für Fußbodenfliesen wird hergestellt,
indem man die folgenden Materialien bei Raumtemperatur in einem 2-ltValzen-Laboratoriumsmischer, der bei
127 bis 1320G (26o bis 27o°F) gehalten wird, einbringt
und sie zu einer einheitlichen i^asse mischt, wobei die
faserigen Verstärkungsmittel und Füllstoffe darin gleichmäßig verteilt sind. Das Harz ist oin isotaktisches Po- ™
lybuten-1 mit einem Schnelzindex von im wesentlichen
2o g/1 ο min und es enthält einen phenolischen Stabilisator in der Form von o,o5/S 2,6-Di-tert-butyl-p-kresol, um
das Harz gegen oxydativen Abbau wahrend des Mischens und des Alterns beim Gebrauch zu stabilisieren.
109817/2056 BAD OWGiNAl
Stabilisiertes Polybuten-1 80 g
Chrysotilasbest - Länge ö,3 bis o,65 cm 4o g
(Coalinga AZ-2o) - 1/8 bis I/4 inch
Calciumcarbonatpulver 28o g
Bis(2-äthylhexyl)-natriumsulfosuccinatlösung
(75 Gew.50 gelöst in 4,5?» Äthanol und 2o,5f' V/asser) 4 g
Während man die ersten drei Bestandteile mischt, beobachtet
man, daß eine violett-purpurrote Farbe in der Masse auftritt. Nachdem man die Lösung des oberflächenaktiven
Mittels auf SuIfosuccinatbasis zugibt, verschwindet
diese Farbe, sobald das oberflächenaktive Mittel völlig mit der Masse vermischt ist und die endgültige Farbe der
verstärkten harzigen Masse ist ein heller neutraler Farbton, beige mit einer grauen Tönung. Dieses Material ist
für ein geregeltes Färben durch den Zusatz einer großen Mannigfaltigkeit von Pigmenten oder anderen Farbstoffen
und für das Kalandrieren zu Plastikfußbodenfliesen in der gebräuchlichen Art geeignet.
Beispiel 1 wird mit 4 g Natrium-N-methyl-lT-oleoyltaurat-Flocken
wiederholt, die als letzter Bestandteil anstelle der Sulfosuccinatverbindung zugegeben v/erden. Obwohl
dabei eine sehr beträchtliche Abnahme der purpurroten Färbung auftritt, ist es offensichtlich, daß die Menge
dieses oberflächenaktiven Mittels etwas erhöht v/erden sollte, damit die purpurrote Farbe vollständig verschwindet.
1 0 9 B 1 7 / :> f) S 8
Beispiel 1 wird mit einem anderen oberflächenaktiven
Mittel in der ^orm von Cetylbetain (G-Art) als 33£age
wäßrige Lösung in der Menge von 4 g wiederholt. Es wird eine beträchtliche Abnahme der unerwünschten purpurroten
Farbe nach der Zugabe dieses Mittels beobachtet, aber ein wesentlich größerer Gehalt dieses oberflächenaktiven Mittels
ist angezeigt, um die unerwünschte Färbung vollkommen zum Verschwinden zu bringen.
Es wird die Arbeitsweise des Beispiels 1 zur Herstellung
einer anderen Masse für Fußbodenfliesen angewendet, wobei ein isotaktisches Polypropylenharz verwendet wird,
das o,1 o^-o desselben phenolisehen Antioxydationsmittels
enthält und das einen Schmelzindex von 5 g/1 ο min (melt flow of 5) hat. Die harzige Masse wird während des Misehens
purpurfarben. Diese Farbe verschwindet jedoch bei der Zugabe des oberflächenaktiven Mittels auf Sulfcsuecinatbasis.
■Es wird die Arbeitsweise des Beispiels 1 zur Herstellung
oiner anderen Masse für Fußbodenfliesen angewendet, wobei ein lineares I-οIyäthylenharz (ITenndichte o,96) verwendet
wird, das ο,ο8>ί desselben phenolischen Stabilisators
enthält und einen Schmelzindex von 1 g/l ο min hat. die harzige Masse wird während des Mischens purpurfarben,
aber die Zugabe der SuIfosuccinatverbindung beseitigt
109817/2 0 58
diese Farbe.
Es wird die Arbeitsweise des Beispiels 1 angewendet,
wobei die unten aufgeführten Materialien vermischt werden. Titandioxyd wird als Pigment zugegeben und das Harz ist
ein Copolymer. Dieses besondere Harz ist ein zufallsverteiltes Copolymeres von 8 Mo1$ Äthylen und 92 Hol$ Buten-1.
Es hat einen Gehalt von o,o5$ 2,6-Di-tert-butyl-p-kresol
und einen Schmelzindex von o,2 bis o,3 g/1 ο min.
Stabilisiertes Äthylen-Buten Copolymer Chrysotilasbest - Länge o,3 bis o,65 cm
(Coalinga AZ-2o) - 1/8 bis 1/4 inch CaIciumcarbonatpulver
Titandioxyd
Bis-(.2-äthylhexyl)-natriuinsulfosuccinat
(75c/oige wäßrige Lösung mit 4,5?j Äthanolgehalt) 6 g
Wieder tritt während des Mischens der ersten vier Bestandteile der harzigen Hasse eine violett-purpurrote
Farbe auf, aber diese verschwindet schnell beim Zumischen des oberflächenaktiven Mittels auf SuIfosuccinatbasis.
Beispiel 6 wird mit einen anderen Harz, und zwar einem
Polybuten-1 wiederholt, das einen ähnlichen Schnelzindex
wie das in Beispiel 1 angewendete Harz hat und ei-
12o | g |
6o | g |
384 | g |
3o | g |
1098 1 7/2056
«!•!IP! f I !!!I '
nen Gehalt von o,o75 des phenolischen Antioxydationsmittels
aufweist. Auch in diesem Pail verschwindet die purpurrote
Färbung, wenn die Sulfosuccinatverbindung völlig in das Material im Kischer eingemischt wird.
Die Verbindung wurde somit durch eine Anzahl von ausführlichen Beispielen beschrieben, wobei die gleichen
Streckmittel, Pigmente und faserigen Verstärkungsmittel verwendet wurden,uin gültige Vergleichsmöglichkeiten zu
schaffen. Pur den Fachmann ist es offensichtlich, daß die fassen der vorliegenden Erfindung in ihrem Bereich durch
die Verwendung anderer Füllstoffe, farbbildender phenol.! scher Stabilisatoren und oberflächenaktiver Verbindungen
verändert werden können.
10 9 8 17/.' Π 5 £
Claims (6)
1. Harzmasse, die ein Polyolefin und ein phenolisches Antioxydationsmittel enthält, das dazu neigt, die Hasse
zu farten, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse auch ein oberflächenaktives Mittel enthält.
2. Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oberflächenaktive Mittel ein Salz eines Esters
einer sulfonierten aliphatischen Dicarbonsäure, vorzugsweise ein Dialkylsulfosuccinatsalz eines Alkalimetalls,
ist.
3. Harzmasse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Salz ein Bis(2-äthylhexyl)-natriumsulfosuccinat
ist.
4. Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das oberflächenaktive Mittel ein H-Hydrocarbyl-N-acyltauratsalz,
vorzugsweise Natrium-K-methyl-H-oleoyltaurat,
ist.
5. Harzniasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das oberflächenaktive Mittel ein Alkylbetain, vorzugsweise ein Cetylbetain, ist.
6. Harzmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß, sie auch einen Füllstoff wie Asbest
enthält, der normalerweise dazu neigt, die Hasse zu färben.
109817/2058
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