DE2046407B2 - Fahrbarer Turmkran - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen fahrbaren Turmkran mit zwei Einheiten, von denen Jie erste einen Mast, einen Ausleger und Zugteile umfaßt und die zweite einen mit der ersten Einheit gelenkig verbundenen Oberwagen aufweist, der drehbar an einem mit Schienenrädern versehenen Unterwagen angeordnet ist, wobei im straßenverfahrbaren Zustand der Oberwagen über ein Gestänge auf ein Zugfahrzeug aufgesattelt und der nach hinten ragende Mast auf einem Nachläuferradsatz angeordnet ist.

Bei dem bekannten Kran der vorstehend genannten Gattung (FR-PS 15 43 312) erfolgt das Absenken des Unterwagens sowie das Abheben des Gestänges vom Zugfahrzeug nachteilig über eine Vielzahl eigens füi diesen Vorgang vorgesehener Elemente wie einen Flaschenzug, Führungsteilen, Streben und Vorsprüngen. Dadurch ergibt sich nicht nur eine außerordentlich komplizierte und aufwendige Konstruktion, sondern das Aufgleisen bzw. das Überführen des Krans in den straßenverfahrbaren Zustand geschieht durch aufwendige, zeitraubende Maßnahmen, die im Lösen eines Gestänges vom Mast bzw. in der Verbindung des Gestänges mit dem Mast und dem Herstellen bzw. Lösen des gelenkigen Anschlusses des Mastes am Oberwagen bestehen.

Weiterhin ist ein Baukran bekanntgeworden (ausgelegte Patentanmeldung T 8550 XI/35b), bei dem der Mast für die Transportstellung derart umgelegt ist, daß bei dsr horizontalen Lage des Mastes sich am unteren Ende der verfahrbare Unterwagen befindet und die Spitze des Mastes auf einem Zugfahrzeug gelagert ist. Bei dieser sehr ungünstigen Transportstellung infolge der großen Transportlänge ergibt sich die Möglichkeit, bei abgestütztem Kranmast die Schienenräder des Untergestells derart auf die Schienen aufzulegen, daß über eine Winde und ein Zugseil, welches zwischen dem Kranunterwagen und der Mastspitze angeordnet ist, den Unterwagen derart zu kippen, daß zunächst die Schienenräder der einen Seite des Unterwagens auf die Schienen aufliegen und dann nach Wegnahme des Radsatzes für den Straßentransport die anderen Schienenräder auf die Gleise abgesenkt werden. Ein derartiges Aufgleisen des Krans ist jedoch bei einem Turmkran der eingangs genannten Gattung, bei dem der Kranmast und der Ausleger platzsparend derart umgelegt sind, daß der Unterwagen zum Teil unter den umgelegten Mast sowie beträchtlich unter dem auf dem Mast liegenden Ausleger zu liegen kommt.

Aus der DTPS U 25 616 ist es bereits bekanntgeworden, den Mast eines Baukrans über einen hydraulischen Heber aufzustellen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kran der eingangs genannten Gattung derart weiterzuentwickeln, daß die Schwenkbewegungen zum Aufgleisen des Krans und zum Überführen des Krans in den straßenverfahrbaren Zustand mit möglichst geringem Aufwand steuerbar sind.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Oberwagen mit auf den Boden absenkbaren Stützen versehen ist, die einen Abstand von über oder auf Schienen angeordneten, hinteren Schienenrädern des Unterwagens aufweisen, daß der Schwerpunkt der beiden Einheiten in zusammengeklapptem Zustand zwischen einer ersten vertikalen Ebene, die durch die Bodenstützen begrenzt ist, und einer zweiten vertikalen Ebene, die durch hintere Laufgestelle der Schienenräder begrenzt ist, liegt, und daß zwischen beiden Einheiten mindestens ein in seiner Länge einstellbares Hubgerät abnehmbar angeordnet ist.

Die Lösung hat den wesentlichen Vorteil, daß lediglich mit Hilfe eines Hubgeräts, welches für die Aufrichtung des Mastes am Kran vorgesehen sein muß, und einer Stütze hinter den hinteren Laufrädern des Unterwagens leicht und schnell vom straßenverfahrbaren Zustand in die Betriebsstellung bzw. von der Betriebsstellung in den straßenverfahrbaren Zustand übergeführt werden kann. Dies ist im wesentlichen dadurch möglich, daß der Schwerpunkt der beiden Einheiten in zusammengeklapptem Zustand zwischen der vertikalen Ebene durch die Bodenstütze sowie der vertikalen Ebene durch die hintere Laufgestelle der Sichienenräder angeordnet ist.

Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 einen Kran in der Stellung für den Straßentransport,

F i g. 2, 3, 4 und 5 bei einem Kran, dessen Hubgerät eine doppelte Wirkungsrichtung aufweist, da seine Bodenstützen eine einfache Abstützung auf dem Erdboden darstellen, die aufeinanderfolgenden Phasen beim Aufsetzen auf das Gleis und

F i g. 6 eine abgewandelte Ausführungsform mit Hebeteilen, nämlich zwei Hubgeräten mit nur einer Wir-

kungsrichtung und Bodenstützen mit einfacher Wir kungsrichüing zum Steuern der Stützen.

Der in den F i g. 1 bis 5 dargestellte Kran besteht aus zwei Haupteinheiten, nämlich einer rrsten Einheit aus dem Mast 1, dem Ausleger 2 und den Zugteilen 3. und einer zweiten Einheit aus einem drehbaren Oberwagen 4, der mittels einer vertikalen Schwenkachse 5 mit einem Unterwagen 6 verbunden ist Jede dieser Einheiten 1,2,3 und 4,5,6 ist an sich bekannt Darüber hinaus weist der Unterwagen 6 in bekannter Weise vier an festen Achsen 9 und 10 angelenkte Arme auf, nämlich zwei vordere Arire Ii und zwei hintere Arme 12. An den äußeren Enden der Arme 11, 12 sind Laufgestelle 13,15 angelenkt, von denen jedes Schienenräder 14,16 aufweist.

Hinter dem Gelenkpunki 8 des Mastes mit dem Oberwagen befindet sich eine Gelenkacf-.e 17, die an dem Mast 1 angeordnet ist, und der Oberwagen 4 ist mit einer Gelenkachse 18 versehen. Zwischen diesen Achsen 17 und 18 werden zwei Hubgeräte 19 mit dop zo pelter Wirkungsrichtung vorgesehen, die parallel zueinander verlaufen und an beiden Seiten des Mastes 1 angeordnet sind. In den Zeichnungen fallen die beiden Hubgeräte 19 in der Projektion zusammen. Sie sind abnehmbar befestigt.

Außerdem wird an der Vorderseite des Oberwagens 4 ein Gestänge 20 angeordnet, das an einem Sockel 21 eines Zugfahrzeugs 22 angehängt werden kann.

An der Rückseite ist der Oberwagen 4 mit einer Stütze 42 versehen, deren Stützschuh 23 sich auf dem Boden abstützen kann.

Ein luftbereifter Radsatz, der aus den Rädern 25 und einem Gestell 26 besteht, kann abnehmbar am Mast 1 angeordnet werden, und zwar an seiner unten liegenden Fläche 27, wenn der Mast in die Horizontale geklappt ist (F i g. 1). Dieses Straßenfahrgestell 25, 26 ist dann hinter der Stütze 42 und dem Oberwagen 4 gelegen.

Es ist wichtig, den Kran so zu dimensionieren, daß sein Schwerpunkt G hinter der vertikalen Stülzebene 2« liegt, die durch die hinteren Laufgestelle 15 begrenzt ν rd, wenn sich diese Laufgestelle auf den Schienen befinden (F i g. 2). jedoch vor der vertikaU 1 Stützebene 29, die durch den Stützschuh 23 begrenzt w ird.

Die Funktionsweise ist wie folgt:

Der Kran wird auf der Straße in zusammengeklapptei.i Zustand (Fig. 1) wie ein Schleppanhänger transportiert. Dabei wird das Zugfahrzeug 22 für den Transport zur Baustelle benötigt, an der die Laufgestelle 13 und 15 ungefähr über den Kranschienen 30 in Stellung gebracht werden. Dann werden die hinteren Arme 12 des Unterwagens 6 aufgeklappt, indem sie um ihre Achsen 10 geschwenkt werden, um die Räder 16 der hinteren Laufgestelle 15 genau über den Schienen 30 auszurichten. Darauf werden die Hubgeräte 19 gelöst, die sich unter dem Gewicht des Krans auseinanderziehen, und die zweite Einheit 4, 5, 6 schwingt um den Gelenkpunkt 8 relativ zur ersten Einheit 1,2,3, um die hinteren Räder 16 auf den Schienen 30 abzusetzen (F ig. 2).

Die Hubgeräte 19 werden dann verlängert, wodurch infolge der Anordnung des Schwerpunktes G hinter der Ebene 28 eine Abstützung sowohl auf den hinteren Laufgestelien 15 als auch auf dem luftbereiften Radsatz 25 erfolgt. Dabei wird das Gestänge 20 über dem Anhängersockel 21 (Pfeil 31) angehoben, und das Zugfahrzeug 22 kann abtransportiert werden (Pfeil 32). In der folgenden Phase (F i g. 4) werden die Hubgeräte 19 wieder zusammengezogen (Pfeile 33), wobei sich die Räder 14 der vorderen Laufgestelle 13 (Pfeil 34) auf die Schienen 30 absetzen. Der Kran befindet sich von nun an auf Schienen.

Die Hubgeräte 19 werden dann von neuem verlängert, während die Stütze 42 auf dem Boden abgestützt wird (F i g. 5), wodurch die erste Einheit I, 2, 3 um den Gelenkpunkt 8 (Pfeil 35) angehoben wird. Zu Beginn dieser Hebebewegung werden das Gestell 26 und der Mast 1 voneinander gelöst, wodurch der Radsatz 25, 26 freigegeben wird und auf dem Boden verbleibt. Das Anheben des Mastes 1 und Errichten des Krans wird dann in bekannter Weise durchgeführt.

Wenn im Gegensatz zum beschriebenen Vorgang ein Kran von den Schienen abgenommen werden soll (F i g. 5), um ihn in einen Zustand zu bringen, in dem er auf der Straße transportiert werden kann (F i g. 1), genügt es, den Vorgang in umgekehrter Reihenfolge durchzuführen.

In F 1 g. 6 ist eine abgewandelte Ausführungsform dargestellt, bei der die Hubgeräte 36 nur eine Wirkungsrichtung aufweisen, d. h. daß ihre Verlängerung steuerbar ist. während sich die Zusammenziehung von selbst vollzieht, beispielsweise unter der Wirkung des Gewichts der Einheit 1. 2.3 oder 4,5,6. In diesem Falle wird auch die Bodenstütze 37 mit einer Wirkungsrichtung ausgebildet, deren Zylinder mit dem hinteren Teil des Oberwagens 4 fest verbunden ist, während der KoI ben den Bodenstützschuh 23 trägt.

Bei dieser Ausführungsform wird der Kran in der zuvor mit Bezug auf die F i g. 1 bis 5 beschriebenen Weise auf das Gleis gesetzt. Um den Kran von den Gleisen zu entfernen und für den Straßentransport vorzubereiten, wird im Gegensatz dazu die als Hebeteil ausgebildete Stütze 37, 23 zum Abstützen auf dem Boden und Anheben der hinteren Laufgestelle 15 benutzt, wenn es sich darum handelt, aus der Phase gemäß F i g. 2 in die Phase gemäß F i g. 1 überzugehen. Wer.n dann der Oberwagen 4 unter dem Mast 1 (F i g. 1) angehoben ist, wird er dort befestigt, wodurch schließlich der Stützschuh 23 der als Hebeteil ausgebildeten Stütze 37 angehoben werden kann. Das Anhängen an das Zugfahrzeug 22 wird wie zuvor beschrieben durchgeführt, indem das Gestänge 20 durch Verlängerung der Hebeteile 36 angehoben wird (F i g. 3 für die zuvor beschriebene abgewandelte Ausführungsform).

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Fahrbarer Turmkran mit zwei Einheiten, von denen die erste einen Mast, einen Ausleger und S Zugteile umfaßt und die zweite einen mit der ersten Einheit gelenkig verbundenen Oberwagen aufweist, der drehbar an einem mit Schienenrädern versehenen Unterwagen angeordnet ist, wobei im straßenverfahrbaren Zustand der Oberwagen Ober ein Gestange auf ein Zugfahrzeug aufgesattelt und der nach hinten ragende Mast auf einem Nachläuferradsatz angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberwagen (4) mit auf Jen Boden absenkbaren Stützen (42; 37) vergehen ist, die einen Abstand von über oder auf Schienen angeordneten, hinteren Schienenrädern (16) des Unterwagens (6) aufweisen, daß der Schwerpunkt (G) der beiden Einheiten (1 bis 3 bzw. 4 bis 6) in zusammengeklapptem Zustand zwischen einer ersten vertikalen Ebene (29), die durch die Bodenstützen (42; 37) begrenzt ist, und einer zweiten vertikalen Ebene (28). die durch hintere Laufgestelle (15) der Schienenräder (16) begrenzt ist, liegt, und daß zwischen beiden Einheiten mindestens ein in seiner Länge einstellbares Hubgerät (19; 36) abnehmbar angeordnet ist.

2. Fahrbarer Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hubgerät (19; 36) in an sich bekannter Weise an dem Mast (1) und an dem Oberwagen (4) angelenkt ist.

3. Fahrbarer Kran nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hubgerät (19) sowohl beim Verlängern als auch beim Verkürzen steuerbar ist.

4. Fahrbarer Kran nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das Hubgerät (36) als auch die Bodenstützen (37) des Oüerwagens (4) als beim Verlängern steuerbare Hebeteile veränderlicher Länge ausgebildet sind.