DE2033609B2 - Verbessertes Allzweckmehl - Google Patents
Verbessertes AllzweckmehlInfo
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- A21—BAKING; EDIBLE DOUGHS
- A21D—TREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Allzweck- bei den für ein angemessenes Bleichen erforderlichen
mehl. 15 Chlonnengen wahrscheinlich durch Uberoxydation
Im Mahl- und Backgewerbe ist es bekannt, daß das nachteilig angreift Die Üoeroxydation von Gluten
Herstellen von chemisch aufgegangenem Gebäck, wie geht nut einem dichten, unelastischen Film geringer
Kuchen, Küchlein und Pasteten, und die Herstellung Dehnbarkeit und geringer Gasretention einher. Wie
von durch Hefe aufgegangenem Gebäck, wie Brot und dem auch sei, man erhält einen Laib nut einheitlichem
Brötchen, wesentlich verschiedene Verfahren sind, die 30 innerem Auf bau und sehr rauher Rinde, die zahlreiche
von der Mehlgrundlage für optimale Ergebnisse ein Risse aufweist, und im allgemeinen mit einem geringen
ganz verschiedenes Verhalten erfordern. Deshalb ver- Laibvolumen.
werdet man für jede dieser sehr verscheidenen An- Andererseits hat man erkannt, daß eine Chlor-Wendungen
im Bäckereiwesen üblicherweise zwei ver- behandlung von Weichweizenmehlen zum Kuchenichiedene
Sorten von Mehl, die manchmal als Fein- 35 backen, d. h. von Feingebäckmehl, sehr vorteilhaft
gebäckmehl und Brotmehl bezeichnet werden und sich ist. Es ist bekannt, daß die Gemische durch diese
In der verwendeten Weizenart und/oder in der Be- Chlorbehandlung mehr Zucker und Backfett aufhandlung
unterscheiden, der das gemahlene Mehl nehmen können und daß die Kuchen widerstandsünterzogen
worden ist (vgl. Yearbook of Agriculture, fähiger gegenüber dem Zusammenfalten nach dem
1959, U. S. Department of Agriculture, S. 383). 30 Backen sind. Kuchen aus chlorgebleichten Mehlen
Erfolgreiches Kuchenbacken ist zwar manchmal haben einen feineren Aufbau, kleinere und einheiteine
Kunst, doch ibt es genau von mehreren kontrollier- lichere Zellen und sind im allgemeinen weicher und
baren Faktoren abhängig. Ein wichtiger Faktor ist die zaiisr als Kuchen aus unchlorierten Mehlen. S ο 11 a r s
in dem Rezept verwendete Mehlsorte. Im allgemeinen gibt in »The Bakers Digest«, Juni 1061, S. 48 bis 53,
ist das Protein des Mehls nicht besonders wichtig, da 35 eine Zusammenfassung aer Rolle und der Vorteile von
es nicht die einzige Proteinquelle ist, auf die man sich Chlor als 31eichmehle für Kuchenmehle,
bei erfolgreichem Kuchenbacken verläßt. Vielmehr Man hat also heute erkannt, daß das Kuchenbacken
bei erfolgreichem Kuchenbacken verläßt. Vielmehr Man hat also heute erkannt, daß das Kuchenbacken
Stellen Eiproteine die Hauptproteinquelle dar. An- und Brotbacken zur Erzielung bester und reproduzier-(dererseits
ist der Stärkegehalt des Mehls sehr wichtig, barer Ergebnisse verschiedene Mehle und/oder Mehl-
<da Stärke dem Kuchen den porösen, lockeren und 40 verhalten erfordert und daß insbesondere chlorluftigen
Aufbau verleiht, der so sehr wünschenswert behandelte Mehle vorteilhaft beim Kuchenbacken,
ist. Aus diesem Grund verwendet man normalerweise jedoch unbefriedigend beim Brotbacken sind. Demfür
Mehl zum Kuchenbacken einen weichen Weizen, nach ist gegenwärtig die Verwendunf von Chlor als
da dieser ein Mehl mit einem verhältnismäßig hohen Bleichmittel üblicherweise auf Weichweizenmehle beStärkegehalt
(etwa 75%) uni einem verhältnismäßig 45 schränkt, die zum Kuchenbacken verwendet werden
niedrigen Gluten- (d. h. Mehlprotein-)Gehalt (etwa sollen.
8%) ergibt. Wegen der offenkundigen Unbequemlichkeit und
Beim Backen von Hefegebäck, wie Brot und Brot- der zusätzlichen Kosten, für eine bestimmte Backchen,
ist das verwendete Mehl auch sehr wichtig, und anwendung ein bestimmtes Mehl auswählen zu müssen,
zwar in diesem Fall nicht nur wegen seines Stärke- 50 hat man versucht, Mehle herzustellen, die bei vergehalts,
sondern auch wegen seines Proteingehalts. So schiedenerlei Backverfahren verwendet werden könhängt
die Endstruktur eines Hefegebäcks immer von nen. Solche Mehle sind unter der Bezeichnung »AU-der
ausreichenden Entwicklung einer Protein- oder zweckmehle« oder »Haushaltsmehle« erhältlich. Diese
Glutenmatrix ab, da diese Matrix für die Gasretention gegenwärtig auf dem Markt befindlichen Allzweckwährend
der ganzen Herstellung von Gebackenem 55 mehle stellen einen Kompromiß zwischen optimalen
verantowrtlich ist. Es ist allgemein anerkannt, daß Mehlen für jede mögliche Backverwendung dar, ins-Hartweizenmehle
für diese Gebäckart am besten besondere zwischen der geeigneten Verwendung als geeignet sind, während Weichweizenmehle bei diesen Feinbackmehl und als Brotmehl. Im allgemeinen wird
Backverfahren keine befriedigenden Ergebnisse hefern. ein gegenwärtig erhältliches Allzweckmehl aus Hart-Bei
der Herstellung von Mehl, das für ein Hefe- 60 weizen, und zwar aus dem Mehlanteil der höchsten
gebäck verwendet werden soll, ist es üblich, das Mehl Qualität, gemacht. Ein solches Mehl ist sehr weiß;
so zu behandeln, daß die physikalischen Eigenschaften normalerweise wird Benzoylperoxid zusammen mit
und die Gasretentionseigenschaften der aus diesen sehr geringen Mengen eines Reifemittels oder einer
Mehlen hergestellten Teigen verbessert werden. Kombination von Reifemitteln, wie Bromatsalz,
Diese Ausreifebehandlungen beschleunigen oder 65 Chlordioxid und Azodicarbonsäureamid, einverleibt,
ersetzen natürliches Altern der Mehle, und es werden Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes AIl-
dabei geringe Mengen eines geeigneten Oxydaüons- zweck- oder Haushaltsmehl zur Verfugung zu stellen,
mittels zugesetzt. Die für diesen Zweck verwendeten das bei verschiedenen Anwendungen und ins-
/3
4
besondere bei den so verschiedenen Anwen- können, um die gewünschte Mehlgrundlage zu ergeben,
düngen von Kuchen- und Brotbacken gute Ergeb- Die Chlorbehandlung des Mehls kann während oder
nisse liefert. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung nach dem Mahlen, vorzugsweise während des Mahgelöst.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein ver- lens, und vor dem Einverleiben des Sulfhydryl entbessertes
Allzweckmehl, das dadurch gekennzeichnet 5 haltenden Reduktionsmittels erfolgen. Die Chlorist,
daß es mit Chlor bis zu einem Geh fit zwischen behandlung kann in irgendeinem der herkömmlichen
etwa 350 und 700 ppm, bezogen auf das Mehlgewicht, Verfahren unter Verwendung von Chlor selbst oder
behandelt worden ist und in inniger Mischung zwischen einem Gemisch von 99,5 % Chlor und 0,5 % Nitrosyletwa
50 und 90 ppm, bezogen auf das Mehlgäwicht, chlorid, das im Handel leicht erhältlich ist erfolgen.
L-Cystein-Hydrochlorid enthält io So kann z. B. Mehl im trockenen Zustand in einem
Aus einer Beilage zu »Die Mühle«, Heft 49 vom geschlossenen Behälter einer geeigneten Menge Chlor
9.12.1965, »Mehlverbesserung und Spezialmehle« ausgesetzt werden, oder das Chlor kann einem sich
ist es zwar bereits bekannt, Mehl mit 100 bis 200 ppm bewegenden Strom von Mehl während des Mahl-Chlor
zu behändem, doch bezieht sich diese Literatur- Vorgangs zugesetzt werden. Der durch die Behandlung
stelle lediglich auf die Herstellung von Spezialinehlen 15 erzielte Chlorgehalt kann beträchtlich schwanken und
für das Kuchenbacken. Beim Kuchenbacken werden hängt voii mehreren Faktoren ab, wie von der Qualität
aber nur bestimmte Mehlsorten verwendet, während des Mehls, doch sollte er in jedem Fall ausreichen,
zum eigentlichen Brotbacken andere Mehlsorten um das Kuchenbacken in gewünschter Weise zu verherangezogen
werden. Das in dieser Litei jturstelle bessern und um möglichst das Mehl zu bleichen, da
beschriebene Mehl ist daher kein Allzweckmehl im so dieses für die Brotherstellung wichtig ist Es ist geSinne
der vorliegenden Erfindung. funden worden, daß man brauchbare Ergebnisse er-Das gleiche gilt für die US-PS 3 215 541, in welcher zielt wenn der Chlorgehalt zwischen etwa 350 und
die Bleichung von Mehl mit Chlorgas beschrieben wird, 700 ppm liegt. Im Einzelfall schwankt er zwischen
da an keiner Stelle dieser Druckschrift von einem All- ziemlich breiten Grenzen und hängt von Faktoren ab,
zweckmehl die Rede ist wie es erfindungsgemäß in 25 wie von der Stärke des Mehls und von dem Back-Betracht
gezogen wird. Aus der US-PS 3 053 666 ist verfahren. Der Chlorgehalt wird direkt durch die bei
es ferner zur Herstellung von Backwaren bereits be- dc Behandlung tatsächlich verwendete Chlormenge
kannt, dem Mehl ein Sulfhydryl enthaltendes oder und indirekt durch pH-Wert-Bestimmung gesteuert.
Sulfhydryl produzierendes Reduktionsmittel, wie Cy- Im allgemeinen iiegt der optimale pH-Wert entstein-Hydrochlorid
zuzusetzen. Bei dem Verfahrta 30 sprechend dem Chlorgehaltbereich zwischen etwa 5,1
dieser Patentschrift erfolgt jedoch keine vorher- und etwa 5,5.
gehende Chlorbehandlung, und es wird bei diesem Als Reduktionsmittel wird L-Cystein-Hydrochlorid
Verfahren auch nur ein Brot-bzw. Hefemehl behandelt verwendet, das ungiftig ist und keine toxischen oder
so daß auch diese Druckschrift keine Hinweise zur anderweitig unbrauchbare Nebenprodukte mit an-
Schaffung eines Allzweckmehls liefert. 35 deren Bestandteilen des Gemisches bildet. Es hat keine
Dazu kommt noch, daß, obgleich aus der Literatur- nachteilige Wirkung auf Geschmack, Nährwert oder
stelle »Wheat: Chemistry and Technology« von andere wesentliche Eigenschaften des Endprodukts.
Pomeranz, American Association of Cereal Geringe Mengen dieses Reduktionsmittels wirken,
Chemists Inc. 1964, zu entnehmen ist, daß in gewissen wie gefunden wurde, gegen die schädlichen Wirkungen
Fällen eine geringe Chlorierung nicht von Schaden ist, 40 von Chlor auf die Qualität und die Eigenschaften von
diese Literaturstelle durch die weitere Literaturstelle Brot und anderem Hefegebäck, ohne die Kuchen-
»Modern Cereal Chemistry« 1967, S. 378, widerlegt qualität signifikant zu verschlechtern. In der Praxis
wird, in der eindeutig davon die Rede ist, daß Gluten geben zwischen etwa 50 bis 90 ppm L-Cystein-Hydro-
durch Chlor praktisch stark beeinträchtigt wird. chlorid, bezogen auf das Mehlgewicht die gewünschten
Hierdurch ergibt sich aber für die Fachwelt ein ein- 45 Ergebnisse. Das L-Cystein-Hydrochlorid ist innig mit
deutiges Vorurteil £egen die Verwendung von Chlor dem Mehl vermischt,
für das stark glutenhaltige Brotmehl. Daß das L-Cystein-Hydrochlorid in dieser Weise als
Durch die vorliegende Erfindung wurde nunmehr Brotverbesserer wirkt ist völlig unerwartet, da es ganz
dieses Vorurteil überwunden und ein Allzweckmehl der allgemeinen Lehre über sein Verhalten widergeschaffen,
das trotz starker Chlorbehandlung auch 50 spricht. So ist die Wirkung von Cystein auf die Mischzum
Backen von Brot einsetzbar ist. zeit, die zum einwandfreien Herstellen eines Teiges
Die Erfindung wird auch an Hand der Figuren bei den herkömmlichen Brotherstellverfahren erfordernäher
erläutert lieh ist, in der Getreideliteratur beschrieben worden.
F i g. 1 zeigt das Laibvolumen als Funktion des Es ist bekannt, daß hierdurch eine Verringerung der
Chlorgehalts bei verschiedenen Gehalten funktioneller 55 Mischzeit bewirkt wird. Es ist ferner bekannt (ver-Zuiätze;
gleiche z.B. Holme&Spencer, Cereal Che-Fig. 2 zeigt im Querschnitt einen Laib, der aus mistry, Bd. 29, 1952, S. 251), daß es gewöhnlich die
einem mit Chlor behandelten Mehl hergestellt ist; Brotqualität auf einen unbrauchbaren Wert wegen der
F i g. 3 und 4 zeigen im Querschnitt Laibe, die aus kümmerlichen inneren Struktur des gebackenen Brotes
den erfindungemäßen verbesserten Allzweckmehlen 60 verschlechtert. Nach dieser Lehre über die Wirkung
hergestellt sind; dieses Zusatzes hätte man annehmen sollen, daß er die
F i g. 5 zeigt Querschnitte eines Laibes und zweier Brotqualität weiter verschlechtern und nicht verKuchen,
die aus dem gleichen erfindungsgemäßen bessern würde,
verbesserten Allzweckmehl hergestellt sind. Abgesehen von der wichtigen Rolle des L-Cystein·
verbesserten Allzweckmehl hergestellt sind. Abgesehen von der wichtigen Rolle des L-Cystein·
Bei der Durchführung der Erfindung kann jedes 55 Hydrochlorids bei der Verbesserung der Brotqualitäi
eßbare, Proteine, Stärke und Mineralien enthaltende ergibt die Kombination einer Chlorbehandlung mi
Mehl verwendet werden, z. B. weißes Mehl, Ganz- L-Cystein-Hydrochlorid beim Brotbacken eine uner
Weizenmehl u. dgl., die gegebenenfalls gemischt werden wartete Wirkung auf die Gärzeit für verschiedenerle
Mehle. So kann die Gärzeit für eine ausreichende Teigentwicklung bei einem standardisierten, normalen
Teigherstellungsverfahren von 2 Stunden auf 1, ja selbst auf Vi Stunde verringert werden.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele veranschaulicht.
Wenn nicht anders angegeben, so werden folgende Materialien und Verfahren verwendet.
Mehl
Es wurde ein Mehl von Canadian Hard Red Spring Wheat verwendet, das üblicherweise als Grundlage
für ein Allzweckmehl dient; jedoch wurde es in diesem Fall im unbehandelten Zustand verwendet. Das Mehl
hatte einen Proteingehalt von 12,1 % und einen Aschegehalt von 0,38 %, berechnet auf einem Feuchtigkeitsgehalt von 14%.
Die Chlorierung erfolgte in einem das Mehl enthaltenden Glaskolben. Der Kolben wurde teilweise
evakuiert, und es wurden abgemessene Chlormengen hinzugegeben, die dem gewünschten Endchlorgehalt
entsprachen. Beim Schütteln des Kolbens reagierte das Chlor mit dem Mehl, und das Chlor wurde augenblicklich absorbiert. Dann beließ man das chlorierte Mehl
zwei Tage in Polyäthylenbeuteln und bestimmte dann den pH-Wert (der genau den Chlorgehalt wiedergab)
jeder Mehlprobe. Dann wurde das Mehl zum Backen von Brot, Kuchen oder anderen Erzeugnissen verwendet.
Es wurde Cystein-Hydrochlorid verwendet.
Brotbacken
Es wurde ein normales Teigherstellungsverfahren mit Gärungszeiten von 30 Minuten bis 2 Stunden verwendet. Das Rezept war für ein normales weißes Brot
mit 100 Gewichtsteilen Mehl, 60 Gewichtsteilen Wasser, 3 Gewichtsteilen Zucker, 2 Gewichtsteilen Salz,
3 Gewichtsteilen Preßhefe, 3 Gewichtsteilen Backfett, 0,3 Gewichtsteilen Malzsirup und 0,1 Gewichtsteilen
Ammoniumdihydrogenphosphat.
Die Teigbestandteile wurden in einem Mischer vom Swanson-Typ 2 Minuten gemischt; man ließ den Teig
verschieden lange Zeiten bei 32,20C gären, formte ihn
dann und gab ihn in Pfannen, ließ ihn bis zu einer bestimmten Höhe aufgehen und backte ihn schließlich
bei 2180C 25 Minuten.
Für diese Versuche wurden drei verschiedene Kuchenrezepte and -verfahren verwendet Sie werden
hier als A, B und C bezeichnet und sand nachstehend beschrieben.
A. Rezept
Verfahren
Das Mehl, das Salz, das Backpulver und der Zucker wurden in einem großen elektrischen Schüttelmixer
zusammengerührt. Vanille wurde zu der Milch gegeben, die anschließend zu den trockenen Bestandteilen
zusammen mit dem Backfett gegeben wurde. Die Bestandteile wurden bei Geschwindigkeit Nr. 1 30 Sekunden vermengt; dann wurde bei Geschwindigkeit
ίο Nr. 4 2 Minuten gemischt, wc bei häufig die Schüsselwand abgestrichen wurde. Die Eier wurden hinzugegeben, und das Gemisch wurde 1 Minute bei Geschwindigkeit Nr. 4 geschlagen. Dann wurde das Gemisch in eine ausgefettete und ausgelegte Kuchen-
pfanne von 20 · 20 cm gegossen und 40 bis 50 Minuten bei 177°C gebacken.
B. Rezept
Bestandteile
Mehl
Zucker ...
Milch ....
as Ei
Backfett ..
Salz
Backpulver
Vanille ...
Gehalt (g)
185
190
175
114
65
12,5 4
Verfahren
Die trockenen Bestandteile wurden zusammengerührt. Backfett und 115 g Milch wurden hinzugegeben, und das Gemisch wurde 2 Minuten geschlagen. 60 g Milch, die Eier und Vanille wurden
hinzugegeben und 2 Minuten geschlagen. Der Eierteig wurde in eine gefettete, ausgelegte, quadratische Pfanne
von 20 cm Seitenlänge gegossen und 40 bis 50 Minuten bei 1770C gebacken.
C. Rezept
Bestandteile
Mehl
Zucker
Salz
Stärke
so Backpulver
Backfett
Ei
Wasser
Gehalt (g)
175
175
14
12,5 37 57 195
Verfahren
Mehl
Zucker ...
Mflch ....
Ei
Backfett ..
Salz
Backpulver
Vanille ...
Gehalt (g)
230
190
175
114
95
15
4
Alle Bestandteile, bis auf 80 g Wasser, wurden in einem elektrischen Mixer gemischt und dann bei mittlerer Geschwindigkeit 2 Minuten geschlagen. Die
restlichen 80 g Wasser wurden hinzugegeben und das Gemisch 2 Minuten geschlagen und dann in einer
quadratischen Pfanne von 20 cm Seitenlange 40 Minuten bei 177°C gebacken.
Eigenschaften A. Brotbacken
Ein gutes Maß für die Brotbackeigsnschaften eines
Mehls, die mit dem Teigaufgehen und der Gasretention
zusammenhängen, ist das Volumen eines Brotlaibs. So
Chlorgehalt | pH | Laib- volumen |
Visuelle Eigenschaften |
ppm | 5,8 | ecm | |
0 | 5,4 | 715 | sehr feines Gefüge |
450 | 585 | überreif, grobes Gefüge, | |
5,3 | Rindenrisse | ||
560 | 425 | überreif, grobes Gefüge, | |
Rindenrisse |
Diese Ergebnisse, die zeigen, daß Chlor im allgemeinen eine schädliche Wirkung auf die Brotbackeigenschaften von Mehl ausübt, stellen den Stand der
Technik dar. Ansteigende Chlorgehalte waren sehr schädlich und ergaben Laibe mit stark verringertem
Volumen. F i g. 2 zeigt einen Querschnitt eines solchen Laibes. Dabei sind das grobe Gefüge und die
offene Körnung klar zu sehen, die für die Chlorbehandlung charakteristisch sind.
Dieses Beispiel zeigt die verbessernde Wirkung des Cystein-Zusatzes zu chloriertem Mehl auf die Brotbackeigenschaften. In der folgenden Tabelle II sind
die Backergebnisse aufgeführt, die beim Zusatz steigender Mengen von Cystein zu jedem Teig beobachtet
wurden, der aus Mehl eines bestimmten Chlorgehalts hergestellt war. Die Gärzeit betrug wiederum 2 Stunden.
ist ein großes Volumen ein Hinweis für ein besseres
Aufgehen, eine bessere Reife und insgesamt für bessere Brotbackeigenschaften. Das Volumen wird
nach der standardisierten Rübsamenverdrängungsmethode 1 Stunde nach dem Backen bestimmt. Zusätzlich werden die Laibe am Morgen des folgenden
Tages beurteilt. Externe und interne Eigenschaften werden beobachtet und notiert.
Die Kucheneigenschaften wurden bestimmt durch Messen des Betrages des Kleinerwerdens (Höhe in der
Mitte und an der Kante), das auf das Abkühlen des Kuchens nach dem Backen erfolgt, und auch durch
visuelle Inspektion der internen und externen Eigenschaften.
Dieses Beispiel veranschaulicht die nachteiligen Wirkungen des Chlorzusatzes auf die Brotbackeigenschaften von Mehl. In der nachstehenden Tabelle I sind die Backergebnisse aufgeführt, die bei Zusatz von Chlor in zunehmenden Mengen zu dem Mehl
bei einer 2stündigen Gärung in dem standardisierten Backverfahren beobachtet wurden.
Chlorgehalt | Cysteingehalt (ppm) | 80 | |
ppm | 60 | 725 | |
0 | 750 | 685 | |
450 | 700 | 580 | |
560 | 620 | ||
|_ pH | |||
5,8 | |||
5,4 | |||
5,3 |
von 20 bis 80 ppm je nach dem Chlorgehalt eine günstige Wirkung auf das Backverhalten des chlorierten
Mehls mit besseren Teigaufgeh- und Gasretentionseigenschaften hatte. Die aus diesen Ergebnissen erkennbare Neigung ist in F i g. 1 dargestellt. F i g . 1
zeigt insbesondere, wie höhere Chlorgehalte günstiger durch die Cysteinzugabe beeinflußt wurden, ausgedrückt im Laibvolumen. Fig. 3 zeigt den feinen
Aufbau und die gleichmäßige Körnung eines typischen ίο Laibs, der in diesem Beispiel erhalten wurde.
Unter Verwendung des Standardrezepts wurde das Brotbackverfahren mit steigenden Mengen Chlor und
Cystein wiederholt, jedoch wurde mit einer Gärzeit von 1 Stunde gearbeitet. Die erhaltenen Backergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle III aufgeführt.
Diese Ergebnisse zeigen, daß bei diesem bestimmten Brotbackverfahren der Zusatz von Cystein im Bereich
Chlorgehalt
ppm I pH
ppm I pH
450
560
670
5,40
5,30
5,15
Cysteingehalt (ppm) 60 80
810 795 645
820 815 810
Unter Verwendung des Standardrezepts wurde das Brotbackverfahren wieder mit steigenden Mengen
von Chlor und Cystein wiederholt, jedoch wurde mit einer Gärzeit von nur Vs Stunde gearbeitet. Die erhaltenen Backergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle IV aufgeführt.
Chic | Tabelle | IV | Cysteinge 60 |
halt (ppm) 80 |
|
ppm | >rgehalt PH |
855
805 625 |
820
805 700 |
||
450
560 670 |
5,40
5,30 5,15 |
||||
Die in den Tabellen III und IV wiedergegebenen Ergebnisse sind in F i g. 1 graphisch dargestellt, wo
auch ein Vergleich mit den Ergebnissen des Beispiels 2 (2 Stunden Gärzeit) möglich ist. Aus F i g. 1 ist ersichtlich, daß Chlor-Cystein-Kombinationen eine
so merkliche Verringerung der Gärzeit ohne jegliche
nachteilige Wirkungen auf die Brotqualität ermöglichen. Die Ergebnisse zeigen nämlich, daß für eines
vergleichbaren Chlor-Cystein-Gehalt eine Gärzeil von Vt oder 1 Stunde ein Brot besserer Qualität liefert
ss als eine Gärzeit von 2 Stunden. Demnach ist es bei dei
Verwendung der Erfindung in dieser Hinsicht vorteilhaft, mit verringerten Gärzeiten von '/» oder 1 Stunde
zu arbeiten.
Dieses Beispiel zeigt die guten Kuchenbackeigenschaften eines mit Chlor behandelten Mehls. Die be'
beits beschriebenen Verfahren A, B und C wurden an' gewendet, und es wurden steigende Chlormengen ver
wendet. In den nachstehenden Tabellen V bis VII sine die Kuchenbackeigenschaften aufgeführt, die be
einem gegebenen Verfahren und bei einem bestimmte! Chlorgehalt erhalten wurden.
509508/3
pH | Tabelle V | Seite | Bemerkungen | |
5,8 | 1,0 | |||
Verfahren A | Einsenkung in der | |||
kleinerwerden des Kuchens, cm |
Mitte, kompakt | |||
Chlorgehalt | Mitte | und feucht, unge | ||
ppm | 5,4 | 2,8 | 0,7 | nießbar |
P | Einsenkung in der | |||
Mitte, kompakt, | ||||
5.15 | 1,0 | ziemlich teigig | ||
2,6 | geringe Einsenkung, | |||
450 | ein wenig kompakt, | |||
mäßig locker | ||||
1,9 | ||||
670 | ||||
Tabelle VI Verfahren B
Chlorgehalt ppm j pH
5,8 5,4
Kleinerwerden des Kuchens, cm
Mitte
2,6
1,8
1,1
0,7
Bemerkungen
Tabelle VII Verfahren C
Chlorgehalt | pH | Kleinerwerden des Kuchens, cm |
Seite | Bemerkungen |
ppm | 5,8 | Mitte | 0,7 | |
0 | 2,3 | Einsenkung an einer | ||
Seite, feucht und | ||||
dicht, kompakt | ||||
5,4 | 0,5 | am Boden, trocken | ||
450 | 0,8 | oben eben, feine Kör | ||
nung, locker |
Die in den voranstehenden Tabelle angeführten Ergebnisse zeigen, daß der Zusatz steigender Chlormengen
zu dem Mehl mit einer deutlichen Verbesserung der Kucheneigenschaften einhergeht und daß
selbst eine geringe Chlormenge besser als keine ist.
ίο
In diesem Beispiel ist Cystein in chlorierte Mehle bei Chlor- und Cysteingehalten einverleibt, die gutes
Brotbackverhalten ergeben, um zu zeigen, daß Cystein in dem ausgewählten Bereich nicht die verbessernde
Wirkung von Chlor auf das Kuchenbacken nachteilig beeinträchtigt. Die beobachteten Kuchenbackeigenschaften
sind in der nachstehenden Tabelle VIII aufgeführt. Das Mehl enthielt in jedem Fall
70 ppm Cystein, was häufig als etwa optimale Menge für das Brotbackverhalten gefunden wurde.
feucht, kompakt, teigig; Einsenkung in der Mitte
oben nahezu flach, ein wenig kompakt
Chlorgehalt | pH | Kleinerwerden des Kuchens, cm |
Seite | Bemerkungen |
ppm | 5,8 | Mitte | 0,5 | |
0 | 2,0 | Einsenkung in der | ||
5,4 | 0,5 | Mitte, kompakt | ||
450 | 1,3 | oben flach, fein, | ||
5,1 | 0,3 | locker | ||
660 | 1,1 | kleine Kuppe, sehr | ||
fein, locker |
Die Ergebnisse zeigen, daß Cystein nicht die verbessernde Wirkung von Chlor beim Kuchenbacken
beeinträchtigt.
Die Verwertung der Erfindung kann üurch lebensmittelrechtliche
Bestimmungen beschränkt sein.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Oxydationsmittel sind hauptsächlich Bromat- und Jo-Patentanspruch: datsalze, Chlordioxid und Azodicarbonsäureamid.Chlor wurde viel als gasförmiges Reifemittel (vgLVerbessertes Allzweckmehl, dadurch ge- Wheat: Chemistry and Technology 1964, Bd. 3, kennzeichnet, daß es mit Chlor bis zu 5 American Association of Cereal Chemists Inc einem Gehalt zwischen etwa 350 und 700ppm, be- 3.214) ursprünglich fur Brotmehle verwendet, wed zogen auf das Mehlgewicht, behandelt worden ist Chlor zwei sehr erwünschte Wirkungen auf Mehl und in inniger Mischung zwischen etwa 50 und ausübt; es bleicht das Mehl namhch nicht nur, sondern 90 ppm, bezogen auf das Mehlgewicht, L-Cystein- es reift es auch aus. Es wurde jedoch spater erkannt, Hydrochlorid enthält 10 daß die Chlorbehandlung von Hartweizenmehlen furHefegebäck (vgl. Wheat: Chemistry an Technology,S. 213) zu einem nachteiligen Backverhalten führt,weil Chlor als ein starkes Oxydationsmittel das Gluten
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