DE20304949U1

DE20304949U1 - Kraftfahrzeugsitz

Info

Publication number: DE20304949U1
Application number: DE20304949U
Authority: DE
Original assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Current assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Priority date: 2003-03-21
Filing date: 2003-03-21
Publication date: 2004-07-22
Anticipated expiration: 2013-03-22

Abstract

Fahrzeugsitz mit einem Getriebe (425) zur Sitzneigungsverstellung und zumindest einem schwenkbar an einem Sitzseitenteil (3) des Fahrzeugsitzes befestigten Schwenkhebel (415), dessen Schwenkwinkel (β) relativ zum Sitzseitenteil (3) die Sitzneigung der Sitzfläche (1) des Fahrzeugsitzes bestimmt, wobei das Getriebe (425) an dem Schwenkhebel (415) befestigt ist.

Description

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mit einer Sitzneigungsverstellung ausgestatteten Fahrzeugsitz anzugeben, der einfach und kostengünstig herstellbar ist und dennoch im Falle eines Fahrzeugunfalls ausreichend stabil ist, um die entstehenden „Crashkräfte" (Beschleunigungskräfte) aufnehmen zu können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Sitz mit den Merkmalen gemäß Schutzanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Danach wird ein Fahrzeugsitz mit einem Getriebe zur Sitzneigungsverstellung und zumindest einem schwenkbar an einem Sitzseitenteil des Fahrzeugsitzes befestigten Schwenkhebel vorgeschlagen, dessen Schwenkwinkel relativ zum Sitzseitenteil die Sitzneigung der Sitzfläche bzw. die der Sitzwanne des Fahrzeugsitzes bestimmt. Erfindungsgemäß ist das Getriebe an dem Schwenkhebel befestigt.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Sitzes ist darin zu sehen, dass dieser kostengünstig und einfach herstellbar ist, weil das Getriebe an einem Schwenkhebel der Sitzneigungsverstellung angebracht ist. Dies soll nun kurz erläutert werden: Im Falle eines Fahrzeugunfalls wirken sehr hohe Beschleunigungskräfte auf den Sitz und damit auch auf das Getriebe der Sitzneigungsverstellung ein. Um nun zu vermeiden, dass sich das Getriebe im Falle eines Unfalls lösen bzw. von seiner Befestigungsstelle abreißen kann, muss sichergestellt werden, dass die Getriebebefestigungsstelle ausreichend massiv ausgeführt ist, damit die Beschleunigungskräfte aufgenommen und das Getriebe gehalten werden kann. Der Schwenkhebel der Sitzneigungsverstellung ist ein sehr stabil ausgeführtes mechanisches Element, an dem das Getriebe ohne Zusatz von Verstärkungselementen befestigt werden kann. Im Gegensatz beispielsweise zum Sitzseitenteil, an dem eine Montage des Getriebes stets eine zusätzliche seitliche Verstärkung erfordert, die mit zusätzlichem Fahrzeuggewicht und zusätzlichen Kosten verbunden ist, wird bei der erfindungsgemäßen Montage des Getriebes am Schwenkhebel eine solche zusätzliche Verstärkung eingespart. Zusammengefasst lässt sich damit feststellen, dass der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz besonders einfach und kostengünstig herstellbar ist, weil auf zusätzliche Verstärkungselemente an der Befestigungsstelle des Getriebes verzichtet werden kann, weil nämlich das Getriebe am Schwenkhebel der Sitzneigungsverstellung angeordnet ist.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Sitzes ist darin zu sehen, dass eine quasi ideale Raumausnutzung im Innenbereich des Fahrzeugsitzes erreicht wird. Bei vorbekannten Sitzen mit Sitzneigungsverstellung ist das Getriebe der Sitzneigungsverstellung am Sitzseitenteil angebracht, wo nur wenig Platz vorhanden ist. Daher sind bei den vorbekannten Sitzen im Allgemeinen sehr aufwendige konstruktive Maßnahmen erforderlich, um den Antrieb der Sitzneigungsverstellung im Bereich des Sitzseitenteiles unterzubringen. Dieses Problem tritt bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz nicht auf, weil nämlich der Antrieb nicht im Bereich des Sitzseitenteils, sondern stattdessen an einem Schwenkhebel der Sitzneigungsverstellung angeordnet ist. Die bei einer Montage des Antriebes im Bereich des Sitzseitenteils auftretende Platzproblematik wird also erfindungsgemäß durch die Montage am Schwenkhebel vermieden.
Das Getriebe ist vorzugsweise starr mit dem Schwenkhebel verbunden. Einfach und damit vorteilhaft ist eine Befestigung des Getriebes möglich, wenn der Schwenkhebel mit einer gegenüber der Schwenkebene des Schwenkhebels abgewinkelten Befestigungsplatte versehen wird, an der dann das Getriebe befestigt wird. Bevorzugt ist die Befestigungsplatte einstückig mit dem Schwenkhebel verbunden bzw. bildet einen Bestandteil des Schwenkhebels.
Um zu ermöglichen, dass das Getriebe im Falle eines Getriebefehlers ohne weiteres einfach ausgetauscht werden kann, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Befestigung zwischen dem Getriebegehäuse und der Befestigungsplatte eine lösbare Verbindung, insbesondere eine Schraubverbindung ist.
Konstruktiv einfach lässt sich das Getriebe an dem Schwenkhebel anbringen, wenn der Winkel zwischen der Befestigungsplatte des Schwenkhebels und der Schwenkebene des Schwenkhebels rechtwinklig ist oder zumindest annähernd 90° beträgt.
Um eine stabile Befestigung einer Spindel des Getriebes am Sitzseitenteil zu gewährleisten, ist an dem Sitzseitenteil vorzugsweise ein Adapter vorhanden, an dem sich die Spindel des Getriebes schwenkbar abstützt. Darüber hinaus ist die Spindel im Getriebe bevorzugt schwenkbar gelagert.
Um die Austauschbarkeit des Getriebes zu gewährleisten, ist die Befestigung der Spindel am Sitzseitenteil bevorzugt durch eine Schraubverbindung gebildet, so dass sich die Spindel und damit das Getriebe ohne weiteres vom Sitzseitenteil lösen lässt.
Zur Erläuterung der Erfindung zeigen:
1 ein Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in der Draufsicht,
2 die Befestigung eines Getriebes für die Sitzneigungsverstellung des Fahrzeugsitzes gemäß 1 in einer Detaildarstellung und
3 das Sitzseitenteil des Fahrzeugsitzes gemäß 1 in der Seitenansicht.
In der 1 sind die wesentlichen mechanischen Komponenten eines Fahrzeugsitzes mit einer Sitzneigungsverstellung dargestellt. Konkret erkennt man eine Sitzwanne 1, die um eine Schwenkachse 2 schwenkbar gelagert ist.
Der Fahrzeugsitz weist darüber hinaus – wie bereits erwähnt – eine Sitzneigungsverstellung 4 auf, mit der sich die Neigung der Sitzwanne 1 gegenüber dem Sitzseitenteil 3 verstellen lässt. Hierzu nutzt die Sitzneigungsverstellung 4 das vordere Querrohr 410, mit dem die Sitzwanne 1 in Verbindung steht. Das vordere Querrohr 410 ist mit zwei Schwenkhebeln 415 verbunden, von denen in der 1 lediglich ein Schwenkarm sichtbar ist. Der andere Schwenkarm ist in der 1 durch die Sitzwanne 1 verdeckt.
Der Schwenkhebel 415 ist an dem Sitzseitenteil 3 schwenkbar befestigt; zwischen dem Schwenkhebel 415 und dem Sitzseitenteil 3 ist eine Schwenkachse 420 ausgebildet.
Darüber hinaus erkennt man in der 1 ein Getriebe 425, das an dem Schwenkhebel 415 befestigt ist. Wie die Befestigung des Getriebes 425 an dem Schwenkhebel 415 konkret aussieht, ist in der 2 im Detail erkennbar.
In der 2 erkennt man, dass der Schwenkhebel 415 eine Befestigungsplatte 430 aufweist, die einstückig mit dem übrigen Bereich des Schwenkhebels 415 verbunden ist. Der Winkel zwischen der Befestigungsplatte 430 und der Schwenkebene des Schwenkhebels 415 beträgt ungefähr 90°. Dieser Winkel zwischen der Befestigungsplatte 430 und der Schwenkebene des Schwenkhebels 415 ist in der 2 durch das Bezugszeichen α gekennzeichnet; das Bezugszeichen β deutet dabei an, wie sich der Schwenkhebel 415 schwenken lässt. Der Winkel β kennzeichnet also somit auch die Schwenkebene des Schwenkhebels 415.
In der 2 lässt sich darüber hinaus erkennen, dass das Getriebe 425 an der Befestigungsplatte 430 des Schwenkhebels 415 mittels einer Schraubverbindung befestigt ist; die Schraubverbindung wird dabei durch vier Schrauben 435 gebildet.
Im Übrigen erkennt man in der 2, wie eine Spindel 440 des Getriebes 425 an dem Sitzseitenteil 3 des Sitzes befestigt ist. Für diese Befestigung weist das Sitzseitenteil 3 einen Adapter 310 auf, an dem die Spindel 440 des Getriebes 425 angebunden ist. Die Verbindung zwischen der Spindel 440 und dem Adapter 310 wird dabei durch eine Schraubverbindung 320 gewährleistet. Getriebeseitig greift die Spindel 440 in eine Spindelmutter des Getriebes 425 ein; diese Spindelmutter ist im Getriebe schwenkbar gelagert.
Das Getriebe 425 steht mit einem Motor 427 in Verbindung, der eine Verstellkraft zum Schwenken des Verstellhebels 415 erzeugt.
Die Sitzneigungsverstellung bei dem Fahrzeugsitz gemäß den 1 und 2 funktioniert wie folgt. Soll die Sitzneigung des Fahrzeugsitzes derart verändert werden, dass der vordere Bereich der Sitzwanne 1 angehoben wird, so müssen das vordere Querrohr 410 und damit die beiden Schwenkhebel 415 nach oben geschwenkt werden, wie dies der Pfeil mit dem Bezugszeichen β in der 2 andeutet. Um dies zu erreichen, muss die Spindel 440 des Getriebes 425 aus dem Getriebegehäuse – mit der Antriebskraft des Motors 427 – „herausgefahren" werden. Dieses „Herausfahren" der Spindel 440 ist in der 2 durch einen Doppelpfeil mit dem Bezugszeichen 450 symbolisiert. Aufgrund dieses Herausschiebens der Spindel 440 drückt sich das Getriebe 425 von dem Adapter 310 ab, wodurch der Schwenkhebel 415 und damit das vordere Querrohr nach oben geschwenkt werden. Um diese Schwenkbewegung zu ermöglichen, ist die Spindel 440 in dem Getriebe 425 schwenkbar gelagert, wie durch den Pfeil mit dem Bezugszeichen 455 zum Ausdruck gebracht ist. Um das gehäuseseitige Schwenken der Spindel 440 zu ermöglichen, ist in dem Getriebegehäuse eine Gehäuseschlitz 460 (Freischnitt) vorhanden. Zusätzlich ist auch die Anlenkung der Spindel 440 an dem Adapter 310 schwenkbar, wie durch den Pfeil mit dem Bezugszeichen 330 angedeutet ist.
Zusammengefasst lässt sich damit feststellen, dass bei einem Schwenken des Schwenkhebels 415 bzw. bei einem Betrieb der Sitzneigungsverstellung 4 das Getriebe 425 mit dem Schwenkhebel 415 mitgeschwenkt wird und somit „mitfährt".
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den 1 und 2 ist zur Befestigung der Spindel 440 des Getriebes 425 der Adapter 310 vorgesehen. Ein solcher separater Adapter 310 ist nicht unbedingt erforderlich und könnte beispielsweise durch einen baulich im Sitzseitenteil 3 integrierten Adapter bzw. durch eine geeignete Verstärkung gebildet sein.
In der 3 ist die Anbindung des Getriebes 425 an den Schwenkhebel 415 sowie die Anbindung der Spindel 440 an den Adapter 310 nochmals seitlich betrachtet dargestellt.

1: Sitzwanne
2: Drehschwenkachse
3: Sitzseitenteil
310: Adapter
320: Schraubverbindung
330: Schwenkwinkel
4: Sitzneigungsverstellungseinrichtung
410: vorderes Querrohr
415: Schwenkhebel
420: Schwenkachse
425: Getriebe
427: Motor
430: Befestigungsplatte
435: Schrauben
440: Spindel
445: Getriebegehäuse
450: Pfeilrichtung
455: Pfeilrichtung
460: Gehäuseschlitz

Claims

Fahrzeugsitz mit einem Getriebe (425) zur Sitzneigungsverstellung und zumindest einem schwenkbar an einem Sitzseitenteil (3) des Fahrzeugsitzes befestigten Schwenkhebel (415), dessen Schwenkwinkel (β) relativ zum Sitzseitenteil (3) die Sitzneigung der Sitzfläche (1) des Fahrzeugsitzes bestimmt, wobei das Getriebe (425) an dem Schwenkhebel (415) befestigt ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (425) starr mit dem Schwenkhebel (415) verbunden ist.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (415) ein gegenüber der Schwenkebene (β) des Schwenkhebels (415) abgewinkelte Befestigungsplatte (430) aufweist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (425) an der Befestigungsplatte (430) befestigt ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung zwischen dem Getriebe (425) und der Befestigungsplatte (430) eine lösbare Verbindung, insbesondere eine Schraubverbindung (435), ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorangehenden Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α ) zwischen der Befestigungsplatte (430) und der Schwenkebene ( β ) des Schwenkhebels (415) rechtwinklig ist oder zumindest annähernd 90° beträgt.
Fahrzeugsitz nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Sitzseitenteil (3) ein Verstärkungselement (310) angebracht ist, an dem eine Spindel (440) des Getriebes (425) befestigt ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (440) mit einem endseitigen Befestigungsbereich an dem Sitzseitenteil (3) schwenkbar abgestützt ist.
Fahrzeugsitz nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelmutter des Getriebes (425) im Getriebegehäuse schwenkbar gelagert ist und dass im Getriebegehäuse für die Führung der Spindel (440) ein Freischnitt (460) vorhanden ist.