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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung (Arche) zur Schaffung von Lebensraum für Tiere, insbesondere Vögel, und Pflanzen.
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Herkömmliche Vorrichtungen zur Schaffung von Lebensraum für Tiere und Pflanzen, wie beispielsweise Vogelhäuser, sind bezüglich ihrer Abmessungen und Struktur dafür ausgelegt, an einem Baum oder einer Mauer befestigt zu werden. Die damit einhergehende Distanz zum Boden schützt die Vögel vor Landlebewesen, wie Katzen. Mithin entsteht so ein Lebensraum für Vögel. Derartige Vogelhäuser sind beispielsweise aus der
DE 2020 16001122 U1 und
DE 2020 4627 U1 bekannt.
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Nachteilig an derartigen Vorrichtungen ist, dass sie durch ihre Befestigung am Baum oder an der Mauer bezüglich ihrer Größe und Gewicht beschränkt sind. Ein weiterer Nachteil an derartigen Vorrichtungen ist, dass sie nur für einen oder mehrerer festgelegte, also nicht modifizierbare Lebensräume ausgelegt sind.
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Problem der vorliegenden Erfindung ist, die genannten Nachteile zu überwinden.
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Dieses Problem wir durch den Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Teil der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung, wird eine Vorrichtung zur Schaffung von Lebensraum für Tiere, insbesondere Vögel, und Pflanzen, bereitgestellt, mit einer Rahmenstruktur und ein oder mehrere Elemente, die jeweils lösbar mit der Rahmenstruktur verbunden sind, um Lebensraum für Tiere, insbesondere Vögel, und Pflanzen auf modulare Weise durch Anbringen oder Abnehmen eines jeweiligen Elements zu bilden. Die Rahmenstruktur ist im Betrieb aufstellbar oder am Erdboden befestigbar und erstreckt sich vom Erdboden aus vertikal in die Höhe.
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Durch die Rahmenstruktur, die im Betrieb, aufstellbar oder am Erdboden befestigbar ist und sich vom Erdboden aus vertikal in die Höhe erstreckt kann Lebensraum auf mehreren Ebenen (vertikale Integration von Lebensraum) geschaffen werden, und mithin die benötigte Fläche für die Vorrichtung am Erdboden reduziert werden. Ferner ermöglichen die lösbaren Elemente eine Schaffung von zusätzlichem Lebensraum, der je nach Wunsch an die Begebenheiten in modularer Weise angepasst werden kann.
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Bei dem Begriff „Betrieb“ handelt es sich um den bestimmungsgemäßen Betrieb, nämlich den Betrieb der Schaffung von Lebensraum für Tiere, insbesondere Vögel, und Pflanzen, und nicht um den zweckentfremdeten Betrieb der Vorrichtung, wie beispielsweise der Reparatur, Lagerung oder Produktion der Vorrichtung.
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Mindestens zwei der Elemente können in einem vertikalen Abstand größer 0m relativ zueinander angeordnet werden.
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Die Rahmenstruktur kann eine Grundfläche zwischen 0,5m2 bis 2m2, vorzugsweise 0,75m2 bis 1,5m2, insbesondere 1m2 aufweisen.
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Die Rahmenstruktur kann eine Grundfläche in Form eines Quadrates aufweisen, vorzugsweise mit der Abmessung 100cm x 100cm.
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Die Rahmenstruktur kann eine Höhe zwischen 2m bis 6m, vorzugsweise zwischen 3 bis 5m, insbesondere von 3,2m aufweisen.
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Die Rahmenstruktur kann eine Turmkonstruktion sein. Die Höhe der Turmkonstruktion kann um den Faktor 1,5 bis 3, vorzugsweise um den Faktor 2 bis 2,5, größer sein als ein Durchmesser oder eine maximale Diagonale seiner Grundfläche.
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Die Rahmenstruktur kann eine Stahlkonstruktion sein.
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Die Rahmenstruktur kann ein Dach zur Bepflanzung aufweisen. Das Dach kann die Form einer Wanne haben.
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Das Dach kann eine am Rand des Daches umlaufende Profilschiene aufweisen.
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Das Dach kann eine am Rand des Daches umlaufende Kante, insbesondere eine Aufkantung, aufweisen.
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Ein Element kann ein Wohn- und Niestaufbau für Singvögel, Fledermäuse, Eulen, und/oder Insekten sein. Der Wohn- und Niestaufbau kann aus Holz gefertigt sein. Der Wohn- und Niestaufbau kann in der obersten Etage der Rahmenstruktur angeordnet sein.
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Ein Element kann eine Futterstation für Vögel sein. Die Futterstation kann hängend im Inneren der Rahmenstruktur untergebracht sein.
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Ferner kann die Vorrichtung eine Umlenkrolle und ein Gegengewicht umfassen, die derart mit der Futterstation und der Rahmenstruktur verbunden sind, dass die Futterstation zum Befüllen abgelassen werden kann.
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Die Futterstation kann einen Hohlraum zwischen 20 bis 80 Liter, vorzugsweise zwischen 40 bis 70 Liter, insbesondere 60 Liter aufweisen.
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Die Futterstation kann Öffnungen zur direkten Nahrungsentnahme für Vögel aufweisen, die vorzugsweise mit einem Futterbeschränkungsteil, beispielsweise in Form eines geneigten Rohres, versehen ist, um den Querschnitt der Öffnungen zu verkleinern, sodass die Fütterung unterschiedlich großer und/oder geformter Futtermittel, wie Sonnenblumenkerne oder runde Körner, ermöglicht wird. Mit dem Futterbeschränkungsteil kann Abfall durch herunterfallende Futterreste reduziert werden.
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Ein Element kann ein Halter für Meisenknödel sein, der vorzugsweise im Innenraum der Rahmenstruktur angeordnet ist. Mit dem Meisenknödelhalter kann auf ein Netz verzichtet werden, mithin die Umwelt vor Abfall durch ein herkömmlich verwendetes Netz geschont werden.
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Der Halter kann zwischen 30cm bis 100cm, vorzugsweise 50cm bis 75cm hoch sein
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Ein Element kann eine Schutzverkleidung für die Rahmenstruktur zum Schutz vor Krähen, Tauben und Katzen sein. Die Schutzverkleidung kann ein Stanzgitter oder Rankgitter, vorzugsweise mit den Abmessungen 50 x 50 x 5mm, umfassen.
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Ein Element kann eine verschließbare Türe sein, die als Schutz vor Vandalismus und als Zugang zum Befüllen und Reinigen der Vorrichtung dient. Die verschließbare Türe kann eine Doppelflügeltüre sein. Die verschließbare Türe kann ein Stanzgitter oder Rankgitter zum Schutz vor Krähen, Tauben und Katzen umfassen.
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Ein Element kann ein Stanzgitter oder Rankgitter zur Verkleidung der Rahmenstruktur sein, welche als Katzen-, Tauben- und Krähenschutz sowie der Begrünung durch Rankpflanzen wie beispielsweise einer Clematis dient. Hierdurch entsteht ein grüner und blühender Turm.
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Ein Element kann ein Becken, vorzugsweise ein Futterauffangbecken oder Vogelbad sein, das in einem vertikalen Abstand größer 0m, vorzugsweise zwischen 20cm bis 1,5m, vorzugsweise 30cm bis 1m oberhalb des unteren Endes der Rahmenstruktur oder im befestigten Zustand oberhalb des Erdbodens angeordnet ist. Das Futterauffangbecken kann verhindern, dass Futterreste auf den Boden fallen. Mithin wird verhindert, dass Nagetiere durch die Futterreste angezogen werden.
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Das Futterauffangbecken kann ein oder mehrere lösbare bzw. herausnehmbare Bleche umfassen.
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Das Futterauffangbecken kann mehrere, vorzugsweise mindestens drei, lösbare bzw. herausnehmbare Bleche umfassen, die in U-Form ausgestaltet sind, und parallel zueinander angeordnet sind.
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Das Blech kann derart angeordnet sein, dass dessen U-Form nach unten (in Richtung Erdboden) gerichtet ist, und eine U-Form von mindestens einem benachbarten Blech nach oben gerichtet ist, sodass ein Spalt zwischen den umgekehrt gerichteten Blechen entsteht.
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Das Blech kann mit der nach unten gerichteten U-Form mittig angeordnet sein.
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Das Futterauffangbecken kann in einem vertikalen Abstand größer 0m, vorzugsweise zwischen 20cm bis 60cm, unter der Futterstation angeordnet sein. Damit kann der Raum oberhalb des Futterauffangbeckens, wo herkömmlich die Futterstation angebracht ist, als Lebensraum für Vögel verwendet werden. Dies führt zur Verbesserung der Raumausnutzung und damit zur Raumeinsparung.
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Die Rahmenstruktur kann vier sich in vertikaler Richtung erstreckende, parallele Stahlträger umfassen.
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Die Vorrichtung kann ferner vier Punktfundamente im Erdboden zur Befestigung der Stahlträger umfassen.
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Figuren
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- 1 zeigt eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform.
- 2 zeigt eine perspektivische Ansicht des Innenraums der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform.
- 3 zeigt eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung im Betrieb gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform.
- 4 zeigt eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung im Betrieb gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform.
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Beschreibung
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung (Arche) zur Schaffung von Lebensraum für Tiere, insbesondere Vögel, und Pflanzen gemäß einer Ausführungsform.
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Die Vorrichtung umfasst eine Rahmenstruktur 1, die im gezeigten Betrieb am Erdboden aufgestellt ist und sich vom Erdboden aus vertikal in die Höhe (Z-Richtung) erstreckt. Sie kann auch am Erdboden befestigt sein, beispielsweise über Fundamente.
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Die Rahmenstruktur weist ein Dach 2 zur Bepflanzung auf. Das Dach 2 hat die Form einer Wanne mit einer umlaufenden Aufkantung.
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Lösbar mit der Rahmenstruktur verbunden sind mehrere Elemente, um Lebensraum für Tiere, insbesondere Vögel, und Pflanzen auf modulare Weise durch Anbringen oder Abnehmen eines jeweiligen Elements zu bilden.
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Gezeigt sind die folgenden Elemente:
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Eine Futterstation 3 für Vögel, die über eine Umlenkrolle 4 (siehe auch 2) und ein Gegengewicht (nicht gezeigt) mit der Rahmenstruktur 1 derart verbunden ist, dass die Futterstation 3 zum Befüllen abgelassen werden kann. In die Futterstation sind Öffnungen 5 zur direkten Nahrungsentnahme für Vögel eingearbeitet, die vorzugsweise mit einem Futterbeschränkungsteil (nicht gezeigt), beispielsweise in Form eines geneigten Rohres, versehen sind, um den Querschnitt der Öffnungen 5 zu verkleinern, sodass die Fütterung unterschiedlich großer und/oder geformter Futtermittel, wie Sonnenblumenkerne oder runde Körner, ermöglicht wird.
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Ein Halter 6 für Meisenknödel, der vorzugsweise im Innenraum der Rahmenstruktur 1 angeordnet ist.
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Eine Schutzverkleidung 7 für die Rahmenstruktur 1 zum Schutz vor Krähen, Tauben und Katzen ist. Die gezeigte Schutzverkleidung 7 umfasst ein Rankgitter und dient auch der Begrünung durch Rankpflanzen wie beispielsweise einer Clematis.
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Ein Futterauffangbecken 8, das oberhalb des unteren Endes der Rahmenstruktur 1 oder im befestigten Zustand oberhalb des Erdbodens angeordnet ist. Das Futterauffangbecken 8 umfasst mehrere, vorzugsweise mindestens drei, lösbare bzw. herausnehmbare Bleche 9, die in U-Form ausgestaltet sind, und parallel zueinander angeordnet sind.
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Ein Wohn- und Niestaufbau 10 für Singvögel, Fledermäuse, Eulen und/oder Insekten sein. Der Wohn- und Niestaufbau kann aus Holz gefertigt sein und ist in der obersten Etage der Rahmenstruktur 1 angeordnet.
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Eine verschließbare Türe 11, die als Schutz vor Vandalismus und als Zugang zum Befüllen und Reinigen der Vorrichtung dient. Die verschließbare Türe 11 kann, wie in 4 gezeigt, eine Doppelflügeltüre sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202016001122 U1 [0002]
- DE 20204627 U1 [0002]