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Die Erfindung betrifft einen Beschlag zur Befestigung von Verkleidungselementen, bestehend aus einem Einhängeteil, das eine Tragplatte mit mindestens einem Durchgang für Befestigungsschrauben aufweist, an die über einen Abkröpfungsabschnitt eine Zunge angesetzt ist, und an den Längsseiten der Tragplatte beiderseits Wangen ausgebildet sind, die rechtwinklig zur Tragplatte ausgerichtet sind. Die Erfindung betrifft außerdem ein Befestigungsset mit einem Beschlag und einer Tragschiene.
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Bei Verkleidungselementen der hier betrachteten Art handelt es sich um Wandverkleidungen oder Deckenverkleidungen in Gebäuden. Die Wandverkleidungen oder Deckenverkleidungen sind üblicherweise von einer Vielzahl von Paneelen gebildet. Die Befestigung solcher Verkleidungselemente gewinnt zur Raumgestaltung zunehmend an Bedeutung. Die Verkleidungselemente haben große Bedeutung, um bspw. Holzvertäfelungen o. dgl. einfach und zugleich zuverlässig montieren zu können.
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Bei der Montage der Verkleidungselemente kommen häufig Tragschienen aus Metall zur Anwendung. Solche Tragschienen sind beispielsweise aus der
DE 94 06 364 U1 bekannt. Diese werden lediglich vertikal ausgerichtet. Die Schienen überdecken den zwischen benachbarten Verkleidungselementen ausgebildeten Spalt.
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Zur Befestigung der Verkleidungselemente an den Tragschienen ist aus der
DE 20 2009 010 055 U1 eine Vorrichtung bekannt, bei der ein Haken eine Tragplatte aufweist, die an ihrem einen Ende mit einer Verjüngung versehen ist. Der Haken nimmt einen an der Tragschiene montierten Tragbolzen auf. Die Verjüngung an der Tragplatte korrespondiert mit einer Führung eines an den Tragschienen befestigten Winkelstücks. Zwar ist durch das Vorsehen der Tragplatte ist eine sichere Montage des Hakens an dem jeweiligen Element möglich; auch ermöglicht die Korrespondenz zwischen der Verjüngung der Tragplatte und der Führung des Winkelstücks eine einfache und zugleich passgenaue Montage des Elementes. Zudem ermöglicht die bekannte Vorrichtung eine zerstörungsfreie Demontage der Elemente. Allerdings ist der Montageaufwand relativ hoch, da nicht nur die Bolzen an der Tragschiene sowie die Haken an dem Element zu montieren sind, sondern zusätzlich auch Winkelstücke an den Tragschienen anzubringen sind.
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Um diesen erhöhten Montageaufwand zu umgehen, finden nach wie vor zur Befestigung der Elemente Beschläge Verwendung, die von einem Einhängeteil gebildet sind, welches eine Tragplatte und eine abgesetzte Zunge aufweist. Das Einhängeteil wird zur Montage auf ein Halteteil aufgeschoben, wobei die Zunge beim Aufschieben zurückweicht und nach Passieren des Halteteils wieder in ihre Ausgangsposition zurückfedert. Solche Einhängeteile sind beispielsweise aus der
DE 81 01 727 U1 bekannt. Die Beschläge sind als Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet, vorzugsweise aus thermoplastischen Kunststoffen.
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Die bekannten Beschläge erfüllen die an sie gestellten Anforderungen. Dennoch hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, einen Beschlag zur nicht brennbaren Befestigung von Verkleidungselementen zu schaffen. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist ein Beschlag zur Befestigung von Verkleidungselementen geschaffen, dessen Eigenschaften gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Beschlägen verbessert ist. Durch die Verwendung von Stahl als Material für den erfindungsgemäßen Beschlag ist neben einer passgenauen und stabilen Befestigung der Verkleidungselemente auch ein verbesserter Schutz gegen Versagen im Falle eines Brandes hervorgerufen. Da das Einhängeteil und der Tragbolzen nicht brennbar sind, können unter Verwendung von nicht brennbaren Verkleidungsplatten nicht brennbare Verkleidungen realisiert werden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist zwischen dem Abkröpfungsabschnitt und dem zugewandten Ende der Wangen ein Spalt ausgebildet. Dieser ermöglicht beim Passieren des Tragbolzens während des Aufschiebens und Abziehens ein Überdehnen bzw. Zurückweichen des Abkröpfungsabschnitts.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung hat die Zunge einen im Wesentlichen viertelkreisförmigen Querschnitt und des Abkröpfungsabschnitt eine abgerundete Gestaltung. Hierdurch ist gewährleistet, dass der Tragbolzen in montiertem Zustand des Verkleidungselementes sicher gefangen ist.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Befestigungsset mit einem Beschlag und mindestens zwei Tragschienen sowie Tragbolzen, wobei die Tragschienen sowie die Tragbolzen aus Metall hergestellt sind. Dadurch ist erfindungsgemäß ein Befestigungsset geschaffen, bei dem alle Komponenten nicht brennbar sind.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1a die Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Beschlag;
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1b die stirnseitige Ansicht des in 1a dargestellten Beschlages;
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1c die Seitenansicht des in 1a dargestellten Beschlages;
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2a die stirnseitige Ansicht einer Schraube;
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2b die Ansicht der in 2a dargestellten Schraube;
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3a die stirnseitige Ansicht einer Hülse;
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3b die Ansicht der in 3a dargestellten Hülse;
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4a die Ansicht eines Verkleidungselementes mit Befestigungsset;
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4b die Draufsicht des in 4a dargestellten Befestigungssets;
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4c die Seitenansicht des in 4a dargestellten Befestigungssets;
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5 die explosionsartige Darstellung eines Beschlages mit Tragbolzen;
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6 die Draufsicht auf einen Beschlag mit Tragbolzen;
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7 die Seitenansicht eines Beschlages mit Tragbolzen vor dem Aufschieben.
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Die reversible Befestigung von Verkleidungselementen an Wänden oder Decken erfolgt mittels eines Befestigungssets mit Tragschienen 1, an denen Paneele 2 befestigbar sind. Das Set umfasst einen Beschlag in Form eines Einhängeteils 3, das an dem jeweiligen Paneel 2 angeordnet ist. Das Einhängeteil 3 korrespondiert in montiertem Zustand mit einem an der Tragschiene 1 montierten Tragbolzen 4.
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Die Tragschiene 1 besteht aus Metall, insbesondere aus Leichtmetall wie Aluminium. Sie ist nicht brennbar, so dass sie die Sicherheit gegen ein Versagen im Brandfall erhöht. Die Tragschiene 1 ist im Ausführungsbeispiel als Strangpressteil ausgebildet. Sie umfasst einen Steg 11, der zwei Schenkel 12 miteinander verbindet. Die Schiene 1 weist daher einen H-förmigen Querschnitt auf. In dem Steg 11 sind Langlöcher 13 ausgebildet, die quer zur Längsachse des Steges 11 ausgerichtet sind. In den Schenkeln 12 sind in Reihen Löcher 14 für Schrauben und/oder Bolzen ausgebildet. Die Verwendung anders ausgebildeter Tragschienen ist selbstverständlich auch möglich.
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Das Einhängeteil 3 ist aus Stahl, vorzugsweise Edelstahl, hergestellt. Das im Ausführungsbeispiel dargestellte Einhängeteil 3 weist eine Tragplatte 31 mit zwei Durchgängen 32 für Befestigungsschrauben auf. An die Tragplatte 31 ist eine Zunge 34 angesetzt, die gegenüber der Auflagefläche der Tragplatte 31 abgesetzt ist, wodurch ein Abkröpfungsabschnitt 35 hervorgerufen ist. Die Zunge 34 hat in der Draufsicht eine trapezartige Form. Die Zunge 34 hat einen im Wesentlichen viertelkreisförmigen Querschnitt, der an seinem freien Ende mit einer annähernd parallel zur Tragplatte 31 ausgerichteten Spitze 36 versehen ist. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung weist das Einhängeteil 3 im Bereich der Zunge 34 zusammen mit dem Abkröpfungsabschnitt 35 eine S-förmige Ausbildung auf. An den Längsseiten der Tragplatte 31 sind beiderseits Wangen 37 ausgebildet, die rechtwinklig zur Tragplatte 31 ausgerichtet sind und eine im Wesentlichen dreieckige Form ausbilden. Sie erstrecken sich über etwas mehr als die halbe Länge der Tragplatte 31. Die Wangen 37 erstrecken sich bis zum Abkröpfungsabschnitt 35, enden jedoch beabstandet zu diesem.
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Dadurch ist in der Seitenansicht ein Spalt 38 zwischen dem Abkröpfungsabschnitt 35 und dem zugewandten Ende der Wangen 37 ausgebildet.
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Der Tragbolzen 4 ist ebenfalls aus Metall, vorzugsweise Stahl, hergestellt. Er ist von einer Hülse 41 gebildet. Der Außendurchmesser der Hülse 41 entspricht im Wesentlichen dem Radius des im Wesentlichen viertelkreisförmigen Querschnitts der Zunge 34 des Einhängeteils 3. Die Hülse 41 ist von einer Bohrung 42 durchsetzt. In montiertem Zustand ist die Hülse 41 von einer Schraube 43 durchsetzt, bei der es sich vorzugsweise um eine Schraube mit einem selbstschneidenden Gewinde für Leichtmetall handelt. Die Schraube 43 ist in eines der Löcher 14 in der Tragschiene 1 einschraubbar. Erkennbar hat die Schraube 43 einen Kopf 44, dessen Außendurchmesser dem Außendurchmesser der Hülse 42 entspricht (vgl. bspw. 6). Der Kopf 44 der Schraube 43 verlängert somit in montiertem Zustand die Länge des Tragbolzens 4, so dass eine Vergrößerung des Befestigungsbereichs für die Tragplatte 31 geschaffen ist.
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Der Tragbolzen 4 hat einen Sockel 45, der im Verhältnis zur Hülse 41 einen größeren Außendurchmesser aufweist und dadurch die Auflagefläche zur Tragschiene 1 erhöht und so ein Abscheren des Tragbolzens 4 erschwert. Die der Tragschiene 1 abgewandten Kanten des Sockels 45 sind abgerundet. Durch diese Abrundung wird ein leichtes Positionieren des Einhängeteils 3 gewährleistet. Die Höhe des Sockels 45 erzwingt eine seitliche Distanz des Einhängeteils 3 zur Tragschiene 1, wodurch ebenfalls ein leichtes Positionieren der Verkleidungselemente unterstützt wird.
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Bei der Montage von Verkleidungselementen mit dem erfindungsgemäßen Befestigungsset werden zunächst an die Tragschiene 1 in den gewünschten Abständen die Tragbolzen 4 montiert, indem eine Schraube 43 durch die Hülse 41 gesteckt wird und in eines der Löcher 14 der Tragschiene 1 geschraubt wird. Die Einhängeteile 3 werden mit jeweils zwei Schrauben 5 an den Paneelen 2 befestigt. Anschließend werden die Tragschienen 1 mit geeignetem Befestigungsmaterial an der Wand befestigt und ausgerichtet. Hierzu dienen die Langlöcher 13, die eine Justierung der Schiene 1 ermöglichen.
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Im Anschluss werden die Paneele 2, an die Tragbolzen 4 von oben derart herangeführt und so positioniert, dass die Einhängeteile 3 zwischen den Tragschienen 1 und über den Tragbolzen 4 sitzen. Die Tragbolzen 4 gleiten dann in den Raum zwischen Tragplatte 31 und Zunge 34. Die Spitze 36 ist aufgrund ihrer Gestaltung dabei in der Lage, dem jeweiligen Tragbolzen 4 auszuweichen. Nachdem die Spitze 36 den Tragbolzen 4 passiert hat, federt die Spitze 36 wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Der Tragbolzen 4 ist dann von dem Einhängeteil 3 aufgenommen; der Tragbolzen 4 ist von der Zunge 34 gefangen. Die Paneele 2 sind somit sicher an der Tragschiene 1 befestigt.
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Zur Demontage der Verkleidungselemente ist es lediglich erforderlich, das jeweilige Paneel 2 parallel zur Wand nach oben zu drücken. Die Rastwirkung wird dabei überwunden und der Tragbolzen 4 wird dadurch von dem Einhängeteil 3 freigegeben, so dass das Paneel 2 abnehmbar ist. Im Anschluss kann das Paneel 2 wieder montiert werden und ist aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wieder in seiner ursprünglichen Position passgenau montiert.
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Durch die Herstellung der Befestigungssets aus Metall ist eine hohe Stabilität für die Befestigung der Verkleidungselemente geschaffen. Mit der Erfindung ist folglich ein Beschlag sowie ein Befestigungsset mit Tragschienen 1 sowie Tragbolzen 4 geschaffen, der allen bekannten Anforderungen genügt und zusätzlich auch dem Einfluss von Feuer widersteht, weil alle Bestandteile des Sets nicht brennbar gestaltet sind. Zwar erscheint das Ersetzen des Kunststoffs durch Stahl für den Beschlag auf den ersten Blick als eine naheliegende Maßnahme, um die Eigenschaften bezogen auf den Brandschutz zu verbessern; mit dem Einsatz von Stahl für den Beschlag geht aber üblicherweise ein Verlust der Elastizität einher. Diese Elastizität ist aber zwingend notwendig, um ein Ausweichen beim Aufschieben des Beschlag und anschließender Rückkehr in seine Ausgangsposition zu gewährleisten, ohne die eine zuverlässige Befestigung der Verkleidungselemente zu gewährleisten.
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Durch umfangreiche Untersuchungen ist es gelungen, den erfindungsgemäßen Beschlag bereitzustellen, der den Anforderungen an die Eigenschaften zur Befestigung der Verkleidungselementen genügt obwohl als Material Stahl zur Anwendung kommt. Das gilt insbesondere in Bezug auf die erforderliche Rastwirkung. Diese ist unter anderem gewährleistet durch die erfinderische Gestaltung der Zunge 34 als im Wesentlichen viertelkreisförmig sowie der abgerundeten Gestaltung des Abkröpfungsabschnitts 35. Diese ermöglicht das erforderliche Ausweichen beim Passieren des Tragbolzens 4. Auch der im Gegensatz zum Stand der Technik zwischen den Wangen 37 und dem Abkröpfungsabschnitt 35 ausgebildete Spalt 38 ermöglicht das beschriebene Ausweichen. Zudem ist mit den Wangen 37 eine Stabilität der Tragplatte 31 hervorgerufen, welche ein Biegen der Tragplatte 31 beim Überdehnen der Zunge 34 verhindert, so dass die erforderliche Stabilität des Beschlages gewährleistet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9406364 U1 [0003]
- DE 202009010055 U1 [0004]
- DE 8101727 U1 [0005]