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Eine verlorene Schalung, insbesondere eine Fugenschalung, für den Betonbau hat eine im Wesentlichen betonundurchlässige Schalungswand, die hochkant auf einer Unterlage, zumeist einer aus Längs- und Querstäben bestehenden statischen Bewehrungslage, aufgestellt wird. Die Schalungstafel bildet dann die Abgrenzung zwischen einem zuerst zu gießenden Betonabschnitt BA1 und einem zeitlich danach zu gießenden zweiten Betonabschnitt BA2. Der sich im BA1 beim Gießen durch den fließfähigen Beton aufbauende hydrostatische Druck erzeugt eine erhebliche Kraft, die die Schalungstafel vom BA1 weg in Richtung auf den BA2 zu verschieben beziehungsweise zu kippen versucht. Um die Schalungstafel gegen den hydrostatischen Druck zu stabilisieren, werden Rückverankerungseinrichtungen verwendet, die die Schalungstafel gegen die Unterlage abspannen.
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Aus der
EP 2 157 260 A1 ist eine solche Rückverankerungseinrichtung bekannt. Sie weist einen Zugstab auf, der einenends mit einem hakenförmigen Ende in die statische Bewehrung eingehängt und mit dem anderen Ende durch die Schalungstafel gestoßen wird. Am dort vorstehenden Ende des Zugstabs befindet sich ein Gewinde, auf das eine Sicherungsmutter aufgeschraubt wird, mit der der Zugstab gegen Herausziehen aus der Schalungstafel gesichert und die Rückverankerungseinrichtung gespannt wird. Diese bekannte Rückverankerungseinrichtung funktioniert gut, bedarf aber der Ausbildung eines Gewindes am Zugstab und des Aufschraubens einer Sicherungsmutter, was im rauhen Baubetrieb nicht immer ganz einfach ist.
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Eine andere Rückverankerungseinrichtung, ebenfalls für eine Arbeitsfugen-Schalung, ist aus der
DE 20 2009 004 804 U1 bekannt. Dort wird ein Zugstab oder ein kräftiger Zugdraht mit einem Ende über einen Schäkel in die statische Bewehrung eingehängt und mit dem anderen Ende durch die Schalungstafel hindurchgesteckt. Dieses andere Ende wird dann so abgebogen, dass es im Wesentlichen senkrecht von der Schalungstafel in Richtung auf den BA2 vorsteht. Auf dieses vorstehende Ende wird ein sogenanntes Exzenter-Spannschloss, auch Spannfrosch genannt, bis zur Anlage an einem Versteifungsteil der Schalungstafel aufgeschoben und dann festgeklemmt. Dadurch wird der Zugstab gegen Zurückziehen gesichert. Ein Spannen beziehungsweise eine Längenanpassung des Zugstabs ist hier jedoch kaum möglich, da der Zugstab im Bereich der Schalungstafel abgeknickt ist und der Knickpunkt nur schwer über die Knickkante an der Schalungstafel hinweggezogen werden kann.
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Aus der
EP 2 157 260 B1 ist schließlich eine Rückverankerungseinrichtung bekannt, bei der ein Zugstab unter Verwendung eines aus einem Stab wellenförmig gebogenen Bügels in die statische Bewehrung eingehängt wird. Der Bügel ist so gestaltet, dass die beim Betonieren im Zugstab auftretende Zugkraft durch den Bügel in eine Klemmkraft umgesetzt wird, die sich kreuzende Längs- und Querstäbe der statischen Bewehrung im Einhängebereich des Bügels zusammenpresst.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verlorene Schalung für den Betonbau zu schaffen, die gegenüber dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik funktional verbessert ist.
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In einem ersten Aspekt der Erfindung geht diese von einer Schalung gemäß
DE 20 2009 004 804 U1 aus, die eine Schalungswand und eine stabförmige Rückverankerungseinrichtung aufweist, die mit einem ersten Ende mit der statischen Bewehrung oder einem Bodenanker und mit einem zweiten Ende mit der Schalungswand koppelbar und mittels eines Exzenter-Spannschlosses fixierbar ist. Diese Schalung wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Schutzanspruchs 1 verbessert. Die beiden Zugstäbe sind im Überlappungsbereich gut zugänglich und können bei gelöstem Spannschloss unschwer auf die richtige Länge eingestellt und gespannt werden, ohne dass hierfür ein Abbiegen von Stäben erforderlich wäre. Damit ist die Handhabung der Rückverankerungseinrichtung am Bau vereinfacht und verbessert.
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Vorzugsweise ist die Schalung nach Schutzanspruchs 2 ausgebildet. Dadurch, dass das Exzenter-Spannschloss im Einbauzustand nach unten weist, wird sichergestellt, dass der Betätigungshebel des Spannschlosses beim Einrütteln des Betons im BA1-Abschnitt nicht versehentlich in die Lösestellung verbracht wird.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung geht von einer Schalung gemäß
EP 2 157 260 B1 aus, bei der die Rückverankerungseinrichtung ein Zwischenglied aufweist, über das sie mit dem ersten Ende in die statische Bewehrung derart einhängbar ist, dass die als Zugkraft am Zwischenglied angreifende Rückverankerungskraft teilweise in eine Quer- und Längsstäbe der statischen Bewehrung in einem Kreuzungsbereich der Stäbe zusammenpressende Klemmkraft umgesetzt wird. Das Zwischenglied ist hier ein mehrfach gebogener Bügel, der in Herstellung und Handhabung umständlich ist.
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Gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schalung nach dem kennzeichnenden Teil des Schutzanspruchs 3 ausgebildet ist. An die Stelle des mehrfach gebogenen Bügels gemäß
EP 2 157 260 B1 tritt erfindungsgemäß eine einfach herzustellende und unschwer in die statische Bewehrung einzuhängende Klaue die nicht nur ein einfaches und schnelles Einhängen der Rückverankerungseinrichtung in die statische Bewehrung ermöglicht, sondern auch wirkungsvoll jeweils einen einzelnen Längs- und einen einzelnen Querstab im Einhängebereich so fest zusammenpresst, dass eine auch bei hohen Rückverankerungskräften verschiebefreie Kopplung zwischen Rückverankerungseinrichtung und statischer Bewehrung gewährleistet ist.
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Zweckmäßige Weiterentwicklungen der Erfindung gemäß ihrem zweiten Aspekt sind den Schutzansprüchen 4 bis 15 zu entnehmen.
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Ein dritter Aspekt der Erfindung zielt auf eine Verbesserung der Einhängung eines hakenförmigen Zugstabendes der Rückverankerungseinrichtung einer Schalung in die Schalungstafel beziehungsweise die statische Bewehrung ab. Bei bekannten Schalungen, beispielsweise bei derjenigen nach
EP 2 157 260 A1 , ist ein Ende des Zugstabs der Rückverankerungseinrichtung hakenförmig zurückgebogen und kann mit diesem Ende entweder an einem Versteifungsteil der Schalungstafel oder an der statischen Bewehrung eingehängt werden. Es sind auch Schalungen bekannt, bei denen die Zugstäbe der Rückverankerungseinrichtung an beiden Enden hakenförmig zurückgebogen sind.
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Treten sehr hohe Rückverankerungskräfte auf, kann es vorkommen, dass das hakenförmige Ende des Zugstabs aufgespreizt wird und dieser sich von der Schalungstafel oder der Bewehrung löst. Die Aufspreizbarkeit des Hakens am Zugstab begrenzt daher die in der Rückverankerungseinrichtung aufbringbare Rückverankerungskraft.
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Gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung wird dieses Problem dadurch verringert oder zumindest verkleinert, dass die Rückverankerungseinrichtung gemäß Schutzanspruch 16 ausgebildet ist. Durch eine einfache Sicherung des Hakenendes gegen Aufspreizen lassen sich bei ansonsten gleichen Abmessungen und Materialien der Rückverankerungseinrichtung bedeutend höhere Rückverankerungskräfte übertragen.
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Eine baulich besonders einfache Ausführung des Sicherungselements ist dem Schutzanspruch 17 zu entnehmen. Es ist hier als Blechteil mit einem Paar von Öffnungen ausgestaltet, in die einerseits der Zugstab und andererseits sein umgebogenes Ende eingeschoben werden.
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Eine noch erhöhte Sicherung gegen Aufspreizen kann durch das Merkmal nach Schutzanspruch 18 erreicht werden.
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Die Handhabung wird weiter vereinfacht, wenn gemäß Schutzanspruch 19 das Sicherungselement fest mit der Schalungswand verbunden ist.
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Eine besonders hohe Sicherungskraft ist mit dem Merkmal nach Schutzanspruch 20 erreichbar, weil dort die Sicherungskräfte durch ein stabiles U-Profil aufgebracht werden.
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Die vorstehend erläuterten drei Aspekte der Erfindung führen bei gemeinsamer Anwendung zu einem optimalen Ergebnis für eine Rückverankerungseinrichtung einer Schalung. Aber auch eine gemeinsame Anwendung von nur zwei der Aspekte oder eines einzelnen Aspekts führt zu einer deutlichen Verbesserung der Rückverankerungseinrichtung gegenüber dem Stand der Technik, sodass Schutz für beliebige Kombinationen der beschriebenen Erfindungsaspekte und für jeden Aspekt einzeln beansprucht wird.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schalung für eine Arbeitsfuge;
- 2 eine der 1 entsprechende Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schalung für eine Dehnungsfuge;
- 2a ein Detail zu 2,
- 3 Varianten der Verbindung der Rückverankerungseinrichtung mit der Schalungswand in Seitenansicht;
- 3a eine perspektivische und
- 3b eine Draufsicht auf die Varianten nach 3;
- 4 eine perspektivische Ansicht einer in der Rückverankerungseinrichtung der erfindungsgemäßen Schalung einzusetzenden Klaue;
- 4a eine Draufsicht auf einen Blechzuschnitt, aus dem die Klaue nach 4 biegbar ist;
- 5 eine perspektivische Ansicht der Einsatzstelle der Klaue nach 4; und
- 6 eine Variante der Klaue nach 5.
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Das in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schalung für den Betonbau weist eine Schalungswand 1 auf, mit der zwischen einem zuerst zu betonierenden Bauabschnitt BA1 und einem danach zu betonierenden Betonabschnitt BA2 eine Arbeitsfuge abgeschalt werden kann. Die Schalungswand 1 enthält eine Schalungstafel 2, die aus einem teildurchlässigen, den Beton im BA1 jedoch zurückhaltenden Material, insbesondere einem Streckmetall, besteht. Die Schalungstafel 2 ist auf der dem BA1 zugewandten Seite mit Gitterträgern 3 und einem diese verbindenden und an deren Obergurte angeschweißten Verbindungsstab 4 in bekannter Weise versteift. Die Schalungswand ist hochkant auf der statischen Bewehrung 5 des herzustellenden Betonbauteils, beispielsweise einer Fundamentplatte, aufgestellt, die aus Längsstäben 6 und Querstäben 7 besteht und auf einer Sauberkeitsschicht 8 mittels Distanzstücken 9 in üblicher Weise abgestützt ist. Die statische Bewehrung 5 könnte auch aus mehreren Lagen von Längs- und Querstäben bestehen, gezeigt ist jedoch nur eine Lage.
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Eine allgemein mit 10 bezeichnete Rückverankerungseinrichtung sichert die Schalungswand 1 gegen Verschieben oder Kippen unter dem sich im BA1 aufbauenden Betondruck. Die Rückverankerungseinrichtung ist auf noch zu beschreibende Weise mit einem, in der Zeichnung dem linken Ende mit der statischen Bewehrung 5 und mit dem anderen, in der Zeichnung rechten Ende mit der Schalungswand 1 auf ebenfalls noch zu beschreibende Weise gekoppelt.
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Die Rückverankerungseinrichtung 10 weist Zugstäbe 11 und 12 auf, die aus Baustahl bestehen und beispielsweise einen Durchmesser von 10 mm haben. Die ansonsten geraden Zugstäbe 11, 12 haben jeweils einenends hakenförmig zurückgebogene Enden 11a, 12a mit geraden Endabschnitten 11b, 12b. Die anderen Endbereiche der Zugstäbe 11, 12 überlappen sich im Raum des BA1 in einem Überlappungsbereich 13. Mit dem einen Zugstab 11 ist im Überlappungsbereich 13 ein handelsübliches Exzenter-Spannschloss 14, in der Praxis auch „Spannfrosch“ genannt, derart fest verbunden, dass es in der gezeichneten Betriebsstellung nach unten weist. Ein solches handelsübliches Spannschloss weist einen bei 15 strichpunktiert angeordneten Durchgangskanal 15 auf, durch den das gerade Ende des Zugstabs 12 im Überlappungsbereich 13 hindurchschiebbar ist. In den Durchgangskanal 15 ragt ein in der Zeichnung nicht dargestellter, in der Regel gezahnter Exzenter unter dem Druck einer Feder hinein, der mittels eines Bedienhebels 16 aus dem Durchgangskanal 15 herausgeschwenkt werden kann.
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Durch entsprechend tiefes Einschieben des geraden Endes des Zugstabs 12 in den Durchgangskanal 15 kann die Länge der Rückverankerungseinrichtung 10 auf das gewünschte Maß eingestellt und die Rückverankerungseinrichtung vorgespannt werden. Diese Position kann dann durch Freigeben des federbelasteten Exzenters mittels des Bedienungshebels 16 fixiert werden.
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Die Längenanpassung der Rückverankerungseinrichtung 10 und ihre Vorspannung lassen sich also an einer gut zugänglichen Stelle und ohne Verbiegen der Zugstäbe bewerkstelligen. Ein Lösen der Fixierung beim Einrütteln des Betons im Betonierabschnitt BA1 ist nicht zu befürchten, da sich das Exzenter-Spannschloss 14 geschützt unterhalb der Zugstäbe 11, 12 befindet.
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Die Rückverankerungseinrichtung 10 ist mittels des hakenförmig zurückgebogenen Endes 12a des Zugstabs 12 in die Versteifungskonstruktion 3, 4 der Schalungswand 1 eingehängt, und zwar bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel so, dass das hakenförmige Ende 12a den Obergurt eines der versteifenden Gitterträger 3 umfasst.
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Die Koppelung der Rückverankerungseinrichtung 10 mit der statischen Bewehrung 5 erfolgt über ein Zwischenglied 17, das derart ausgestaltet ist, dass die durch die Stäbe 11, 12 übertragene Rückverankerungskraft R teilweise in eine einen Längsstab 6 und einen Querstab 7 in deren Kreuzungsbereich zusammenpressende Klemmkraft K, K umgesetzt wird. Einzelheiten dieser Konstruktion werden weiter unten unter Bezugnahme auf die 4 - 6 erläutert.
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2 zeigt die Rückverankerungseinrichtung 10 in Verbindung mit einer Schalungswand 1' zum Herstellen einer Dehnfuge. Hier enthält die Schalungswand 1' eine Schalungstafel 2', die eine Trennfugeneinlage 18 enthält. Die Rückverankerungseinrichtung 10 ist in die in diesem Fall BA2-seitige Versteifungskonstruktion 3', 4' mittels einer die Schalungstafel 2' durchsetzenden Seilschlaufe 19 eingehängt.
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Eine erfinderische Besonderheit der in 2 dargestellten Ausführungsform besteht darin, dass das hakenförmig zurückgebogene Ende 12a des Zugstabs 12 mit einem Sicherungselement 20 versehen ist, das ein Aufspreizen des hakenförmigen Endes 12a unter der Rückverankerungskraft R verhindert. Dieses Sicherungselement 20 ist in 2a perspektivisch dargestellt und besteht aus einem Blechteil 21, der als einfache Platte ausgebildet sein könnte, im bevorzugten Ausführungsbeispiel jedoch in der aus 2a ersichtlichen Weise dachförmig gefaltet ist. In den Dachschenkeln 21a, 21b enthält er voneinander beabstandete, bezüglich der Schenkel fluchtende Öffnungen 22, 23. Der Zugstab 12 wird nach dem Einhängen in die Seilschlaufe 19 mit seinem geraden Ende durch die Öffnungen 22 und mit seinem Endabschnitt 12b durch die Öffnungen 23 gesteckt, bevor das gerade Ende des Zugstabs 12 in das Exzenter-Spannschloss 14 eingeführt wird. Dadurch kann sich das hakenförmige Ende 12a unter der Wirkung der Zugkraft R nicht aufspreizen, was die übertragbare Rückspannkraft R deutlich erhöht.
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Die 3, 3a und 3b zeigen Varianten des Sicherungselements. Im oberen Teil von 3 besteht es aus einem U-Profil 24, in dessen Rückenteil 24a die Öffnungen 22, 23 eingearbeitet sind. Dieses U-Profil 24 ist mit der Versteifungskonstruktion 3 einer wiederum aus Streckmetall bestehenden Schalungstafel 2 einer Arbeitsfugenschalung verschweißt. Das Einführen des zurückgebogenen Endes 12a des Zugstabs 12 erfolgt in analoger Weise wie bei 2, 2a.
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Im unteren Teil von 3 ist das Sicherungselement als einfache Blechplatte 25 ausgebildet, die auf parallele Versteifungsstäbe 26 der Versteifungskonstruktion 3 aufgeschweißt ist.
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Die Ausführungsformen nach 3, 3a, 3b haben den Vorteil, dass die Sicherungselemente unverlierbar mit der Schalung verbunden sind. Die Ausbildung als U-Profil 24 hat den Vorteil besonders hoher Festigkeit und damit einer weiteren Erhöhung der übertragbaren Rückverankerungskraft.
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Wie aus der etwas vergrößerten, perspektivischen Darstellung des Zwischenglieds 17 in 4 ersichtlich ist, besteht dieses erfindungsgemäß aus einer Klaue 27, die in der Seitenansicht eine J- beziehungsweise L-förmige Gestalt aufweist (vgl. auch 1 und 2). Die Klaue 27 hat einen dem vertikalen J- oder L-Schenkel entsprechenden, im Wesentlichen geradlinigen Rückenteil 28 und einen dem J-Bogen oder dem kurzen L-Schenkel entsprechenden, vom unteren Ende des Rückenteils 28 seitlich abstehenden Schenkelteil 29. Die Klaue 27 ist aus einem massiven, beispielsweise 4 mm starken Flachmaterial aus Stahlblech gebogen, dessen Zuschnitt in 4a dargestellt ist.
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Der Rückenteil 28 weist an seinem unteren Ende eine ausgerundete Abstützfläche 30 auf. Das entgegengesetzte, obere Ende des Rückenteils 28 ist mit einer ausgerundeten Einkerbung 31 versehen. Die Ausrundung bei 30 entspricht dem Durchmesser eines Längsstabs 6 der statischen Bewehrung und die Ausrundung bei 31 ist an den Durchmesser des Zugstabs 11 angepasst. Zwischen der Abstützfläche 30 und der Auskerbung 31 ist der Rückenteil 28 mit einer Durchbrechung 32 versehen, deren Durchmesser etwas größer als der Durchmesser des Zugstabs 11 ist.
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Aufgrund der Herstellung der Klaue 27 durch Biegen eines flachen Materials hat der Rückenteil 28 einen U-förmigen Querschnitt mit U-Schenkeln 33 und einem U-Steg 34. In letzterem sind die Abstützfläche 30, die Auskerbung 31 und die Durchbrechung 32 ausgebildet. Die U-Schenkel 33 setzen sich nach unten in seitlich vom Rückenteil 28 abstehende Hakenteile 35 fort, die voneinander beabstandete Flanken 29a des Schenkelteils 29 bilden. Die Hakenteile 35 schließen zwischen sich einen Abstand a ein, so dass im Schenkelteil 29 ein Zwischenraum 36 entsteht, dessen dem Abstand a entsprechende Breite mindestens so groß sein muss, wie der Durchmesser des Längsstabs 6.
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In die Hakenteile 35 sind Ausschnitte 37 eingearbeitet, die nach oben zu offen sind und in ihrer Kontur an den Umfang eines Querstabs 7 der statischen Bewehrung 5 angepasst sind. Dadurch entsteht im Schenkelteil 29 eine ausgerundete Aufnahme 38 für einen Querstab 7, die seitlich einen Abstand b (vgl. 4a) von der Abstützfläche 30 hat.
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Die Hakenteile 35 bilden an ihren Oberseiten Sicherungsnasen 39 aus, mit denen sie die Ausschnitte 37 teilweise so übergreifen, dass zwar in die Aufnahme 38 ein Querstab 7 eingelegt werden kann, dieser aber am Herausgleiten aus der Aufnahme nach oben gehindert ist.
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In den Zuschnitt nach 4a sind zweckmäßige Abmessungen für die Klaue eingetragen. Abweichungen von diesen Abmessungen um zirka 30% nach oben und zirka 10% nach unten sind je nach Einsatzgebiet der Klaue denkbar. Der Zuschnitt wird um die Biegelinien B zusammengebogen, wodurch die Klaue nach 4 entsteht.
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Der praktische Einsatz der Klaue 27 ist in 5 gezeigt. Der Zugstab 11 der Rückverankerungseinrichtung ist mit seinem zurückgebogenen Zugstabteil 11b in die Durchbrechung 32 eingesteckt und ruht in der Ausnehmung 30 derart, dass er und somit die von ihm übertragene Rückverankerungskraft R einen Winkel α (vgl. 2) mit der Längsachse des Rückenteils 28 bildet.
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Mit der Abstützfläche 30 ruht die Klaue 27 auf dem Längsstab 6 auf, der seinerseits den Querstab 7 überquert, welcher sich in der Aufnahme 38 abstützt. Die unter dem Winkel α am Rückenteil 28 der Klaue 27 im Abstand oberhalb von der Abstützfläche 30 angreifende Rückverankerungskraft versucht die Klaue 27 in 5 um die Abstützfläche 30 als Schwenkpunkt nach hinten, in die Bildfläche hinein zu Verschwenken. Dadurch erhalten die Hakenteile 35 tendenziell eine Drehbewegung nach oben, die aber durch die Anlage der Aufnahme 38 an der Unterseite des den Längsstab 6 unterquerenden Querstabs 7 verhindert wird. Aus der Rückverankerungskraft R leitet sich damit eine erste Kraft ab, die über die Abstützfläche 30 von oben auf den Längsstab 6 wirkt, sowie eine zweite Kraft, die über die Aufnahme 38 von unten gegen den Querstab 7 drückt. Diese beiden Kräfte ergeben zusammen die Klemmkraft K, die den Längsstab 6 und den Querstab 7 an ihrer Kreuzungsstelle so fest zusammenpressen, dass ein gegenseitiges Verschieben der Stäbe ausgeschlossen ist. Die Klemmkraft wird umso größer, je größer die Rückverankerungskraft ist.
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Aus 6 ist ersichtlich, dass die Hakenteile 35 der Klaue 27 nicht unbedingt annähernd parallel zueinander verlaufen müssen. Vielmehr kann der Zuschnitt nach 4a um die Biegelinie B auch um weniger als 90°, beispielsweise um 60°, aufgebogen werden, wodurch die Klaue 27 dann die aus 6 ersichtliche Form erhält, in der die Hakenteile 35 zwischen sich einen Winkel β von annähernd 60° einschließen. Die Variante nach 6 lässt sich etwas leichter in die statische Bewehrung einhängen. Ein weiterer Vorteil dieser Variante besteht darin, dass auch bei schrägem Zug der Rückverankerungseinrichtung auf die Klaue an dieser ein hohes, die sich kreuzenden Bewehrungsstäbe zusammenpressendes Kippmoment entsteht. Ferner lässt sich diese Form der Klaue beim Gießen des Betons besser mit Frischbeton ausfüllen, da dieser in den größeren Zwischenraum zwischen den gespreizten Hakenteilen leichter einfließen kann.
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Die Erfindung ist nicht auf die gezeichneten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere braucht die Klaue 27 nicht aus einem Stahlblech gebogen zu sein. Sie könnte auch aus dem Vollen gefräst und gebohrt werden, was aber deutlich höhere Herstellungskosten verursachen würde. Die Klaue könnte auch aus mehreren Teilen zusammengeschweißt oder als Gussstück hergestellt werden. Ferner könnte in der Schalung statt einer durchlässigen Schalungstafel auch eine vollflächige Tafel, beispielsweise ein geschlossenes Blech verwendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2157260 A1 [0002, 0011]
- DE 202009004804 U1 [0003, 0006]
- EP 2157260 B1 [0004, 0008, 0009]