DE202016104939U1 - Kampffahrzeug mit einer Waffenanlage - Google Patents
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Abstract
Kampffahrzeug mit einer Waffenanlage, umfassend zumindest ein Waffenrohr (1‘, 1), einen Verschluss (2) sowie ein Rückstoßsystem (3), wobei das Waffenrohr (1‘, 1) im vorderen Bereich (11‘, 11) ein Kaliberteil (12‘, 12) mit einem Kaliberdurchmesser (13‘, 13) sowie im hinteren Bereich (14‘, 14) ein Ladungsteil (15‘, 15) mit einem Ladungsraumdurchmesser (16‘, 16) mit einer Ladungsraumlänge (17‘, 17) umfasst, mit den Merkmalen: • die Waffenanlage ist austausch- und / oder ersetzbar, wobei diese durch eine Waffenanlage (100) mit größerem Kaliber ausgetauscht oder ersetzt werden kann, • die kalibergrößere Waffenanlage (100) weist ein kalibergrößeres Waffenrohr (1) als die ersetzte oder ausgetauschte Waffenanlage mit kaliberkleinerem Waffenrohr (1‘) auf, • das kalibergrößere Waffenrohr (1) hat ein Kaliberteil (12) mit einem größeren Kaliberdurchmesser (13) als das kaliberkleinere Waffenrohr (1‘), • das kalibergrößere Waffenrohr (1) hat ein Ladungseil (15) mit einem annähernd gleichen Ladungsraumdurchmesser (16) wie der Ladungsraumdurchmesser (16‘) des kaliberkleineren Waffenrohres (1‘), • die Ladungsraumlänge (17) des kalibergrößeren Waffenrohrs (1) ist länger als die Ladungsraumlänge (17‘) des kaliberkleinen Waffenrohrs (1‘).
Description
- Die vorliegende Lösung beschäftigt sich mit einer Waffenanlage, insbesondere mit Kalibererhöhung für eine Schnittstelle in einem vorhandenen Turm eines Kampffahrzeugs, wie beispielsweise des Leopard 2 oder Leclerc. Die Lösung betrifft insbesondere die Einrüstung einer Waffenanlage mit größerem Kaliberdurchmesser in die vorhandene Schnittstelle „Turm“.
- Die geopolitischen Lageveränderungen sowie vergangene Einsatzerfahrungen machen deutlich, dass schlagkräftige, hochbewegliche, gut ausgebildete und ausgerüstete Streitkräfte ein unverzichtbares Mittel der Sicherheitspolitik sind. Unter dem Begriff der Kampfwertsteigerung werden vorhandene Systeme, Vorrichtungen, Fahrzeuge etc. mehrfach verbessert, damit diese den neuen Anforderungen gerecht werden können.
- Der KPz Leopard 2 verfügt derzeit über eine Waffenanlage im Kaliber 120 mm. Dieser ersetzte in den späten 70er Jahren den bis dahin eingesetzten KPz Leopard 1 mit einer Kanone im Kaliber 105 mm. Es wurde eine Kalibererhöhung vorgenommen. Eine Kalibererhöhung bei einem Kampfpanzer hat jedoch deutliche Auswirkungen auf das gesamte System KPz. Diese Auswirkungen widerspiegeln sich unter anderem im Bauraum bzw. den Abmessungen der Waffenanlage durch einen größeren Ladungsraum. Auch die Turmbelastung bzw. die Systembelastung stellt sich als problematisch dar. Probleme ergeben sich auch aus der Munitionshandhabung (Abmessungen) sowie den Abmessungen des Munitionsbunkers. Frühere Studien zur Einrüstung einer neuen Waffenanlage, beispielsweise im Kaliber 140 mm, haben die vorgenannten Probleme deutlich gemacht.
- Die Lösung stellt sich daher die Aufgabe, eine deutliche Leistungssteigerung einer Waffenanlage eines Kampfpanzers bei Lösung der vorgenannten Probleme aufzuzeigen.
- Gelöst wird die Aufgabe durch den Schutzanspruch 1. Vorteilhafte Ausführungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
- Die Lösung geht von der Überlegung aus, dass eine signifikante Leistungssteigerung (Feuerkraft) des Kampfpanzers (KPz) Leopard 2 vorrangig über die Verwendung eines größeren Kaliberdurchmessers und eines größeren Ladungsraumvolumens der Waffenanlage möglich ist.
- Diesen Weg geht bereits die
DE 38 36 718 C2 . Aus derDE 38 36 718 C2 ist eine Schildzapfenlagerung bekannt, die in der Bauhöhe unterschiedliche Wiegenträger für kaliberverschiedene Waffenrohre aufnehmen kann und dabei jeweils unterschiedliche Feuerhöhen der Waffenrohre gewährleistet. - Die
GB 232,989 A US 2,815,602 A . - Der Lösung liegt jedoch die Idee zugrunde, die Bauraumabmessungen einzuhalten und den Ladungsraumdurchmesser des Waffenrohres bezüglich des kleineren Kalibers annähernd beizubehalten. Das nötige größere Ladungsraumvolumen für die Kalibererhöhung wird erfindungsgemäß überwiegend durch eine Verlängerung des Ladungsraums des Waffenrohres selbst erreicht. Da der Ladungsraumdurchmesser bei einem größeren Kaliber nahezu unverändert bleibt, bleiben auch die Außenabmessungen des Waffenrohres im Bereich des Ladungsteils nahezu unverändert.
- Die Verlängerung der Ladungsraumlänge ist in Abhängigkeit der gewünschten Schussleistung zu wählen. Diese Verlängerung wird durch die erwünschte Geschosslänge (erforderliche Länge des Penetrators der KE-Munition) und die dadurch erforderliche Treibladungsmasse bestimmt. Begrenzt wird die Munitionslänge durch die maximale Größe des Munitionsbunkers des Kampffahrzeugs.
- Diese vorstehenden Überlegungen bzw. Vorgaben haben somit keinen bzw. nur einen geringfügigen Einfluss auf die äußere Abmessung der Waffenanlage selbst. Die größere Rückstoßbelastung kann über eine Verlängerung des Rücklaufweges der Waffenanlage kompensiert werden. Eine weitere Leistungssteigerung wäre bei einer Anhebung des Gasdruckniveaus über einen höherfesten Werkstoff von Waffenrohr und Verschluss möglich.
- Der Vorteil dieser Idee ist, dass Problemen bezüglich der Abmessungen mit der neue Waffenanlage im größeren Kaliber vorgebeugt wird. Es erfolgt eine deutliche Leistungssteigerung der Waffenanlage durch einen größeren Kaliberdurchmesser und einen größeren Ladungsraum. Die Leistungssteigerung wird im Wesentlichen durch das Anheben des Kaliberdurchmessers, der Verlängerung der Ladungsraumlänge und das dadurch erzielte größere Volumen der Treibladung sowie einer dadurch möglichen Verlängerung der Geschosse (z.B. KE-Penetratoren) erreicht. D.h., es kann mehr Treibladungspulver und es können längere Geschosse (wie KE-Penetratoren) verwendet werden.
- Die kalibererhöhte Waffenanlage mit Waffenrohr, Verschluss und Rückstoßsystem ist in die vorhandene Schnittstelle einer kleineren Waffenanlage im Turm des Kampfpanzers integrierbar.
- Die kaliberkleinere Waffenanlage ist durch eine kalibergrößere Waffenanlage austauschbar und / oder ersetzbar, bei Beibehaltung der vorhandenen Schnittstelle.
- Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden.
- Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Darstellung einer Waffenanlage, -
2 eine schematische Darstellung eines Schnitts durch ein Waffenrohr mit einem kleineren Kaliber, -
3 eine schematische Darstellung eines Schnitts durch ein Waffenrohr mit einem größeren Kaliber. - In
1 ist eine Waffenanlage100 mit einem Waffenrohr1 , einem Verschluss2 sowie einem Rückstoßsystem3 , als wesentliche Baugruppen der Waffenanlage100 , dargestellt. - In
2 ist ein Waffenrohr1‘ nach dem Stand der Technik im Schnitt schematisch dargestellt. Ein vorderer Bereich11‘ des Waffenrohrs1‘ ist der Kaliberteil12‘ mit einem Kaliberdurchmesser13‘ . Ein hinterer Bereich14‘ des Waffenrohres1‘ ist der Ladungsteil15‘ mit einem Ladungsraumdurchmesser16‘ . -
3 zeigt das Waffenrohr1 aus1 im Schnitt in einer schematischen Wiedergabe. Ein vorderer Bereich11 ist der Kaliberteil12 mit einem Kaliberdurchmesser13 . Ein hinterer Bereich14 ist der Ladungsteil15 mit einem Ladungsdurchmesser16 . - Das Waffenrohr
1‘ in2 weist ein kleineres Kaliber als das Waffenrohr1 in3 auf. Das Waffenrohr1‘ liegt dabei im Kaliber 120mm, das Waffenrohr1 im Kaliber 130mm. Der Kaliberdurchmesser13‘ (120mm) des kaliberkleineren Waffenrohrs1‘ ist somit kleiner als der Kaliberdurchmesser13 (130mm) des kalibergrößeren Waffenrohrs1 . - Die Waffenanlage ist über eine Schnittstelle eines Kampfpanzers etc., in der Regel in einem Turm, integriert, in diesen eingebaut. Dabei benötigt jede Waffenanlage einen so genannten Bauraum im Turm.
- Um nunmehr vorhandene Schnittstellen und den vorhandenen Bauraum (nicht näher dargestellt) einer Waffenanlage mit einem Waffenrohr
1‘ durch eine Waffenanlage100 mit dem Waffenrohr1 im größeren Kaliber nutzen zu können, wird der Ladungsraumdurchmesser16 des Waffenrohres1 in Bezug auf den Ladungsraumdurchmesser16‘ des kaliberkleineren Waffenrohres1‘ beibehalten. Verändert wird jedoch eine Ladungsraumlänge17 des Ladungsteils15 des kalibergrößeren Waffenrohres1 bezogen auf eine Ladungsraumlänge17‘ des Ladungsteils15‘ des kaliberkleineren Waffenrohres1‘ (siehe3 ) um eine Verlängerung20 . Die Außenabmessungen18 ,18‘ der Waffenrohre1 ,1‘ sind im Bereich des Ladungsteils15 ,15‘ gleich, die Außenabmessung18 des kalibergrößeren Waffenrohres1 bleibt gegenüber dem kaliberkleineren Waffenrohr1‘ also nahezu unverändert. - Die Verlängerung
20 ist dabei abhängig von der Länge der verwendeten Munition als auch der erforderlichen Treibladungsmenge. - Um die zulässige Belastbarkeit des Turms bzw. der Schnittstelle einzuhalten, kann der Rücklaufweg der Waffenanlage
100 beispielsweise verlängert werden. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
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- GB 232989 A [0008]
- US 2815602 A [0008]
Claims (5)
- Kampffahrzeug mit einer Waffenanlage, umfassend zumindest ein Waffenrohr (
1‘ ,1 ), einen Verschluss (2 ) sowie ein Rückstoßsystem (3 ), wobei das Waffenrohr (1‘ ,1 ) im vorderen Bereich (11‘ ,11 ) ein Kaliberteil (12‘ ,12 ) mit einem Kaliberdurchmesser (13‘ ,13 ) sowie im hinteren Bereich (14‘ ,14 ) ein Ladungsteil (15‘ ,15 ) mit einem Ladungsraumdurchmesser (16‘ ,16 ) mit einer Ladungsraumlänge (17‘ ,17 ) umfasst, mit den Merkmalen: • die Waffenanlage ist austausch- und / oder ersetzbar, wobei diese durch eine Waffenanlage (100 ) mit größerem Kaliber ausgetauscht oder ersetzt werden kann, • die kalibergrößere Waffenanlage (100 ) weist ein kalibergrößeres Waffenrohr (1 ) als die ersetzte oder ausgetauschte Waffenanlage mit kaliberkleinerem Waffenrohr (1‘ ) auf, • das kalibergrößere Waffenrohr (1 ) hat ein Kaliberteil (12 ) mit einem größeren Kaliberdurchmesser (13 ) als das kaliberkleinere Waffenrohr (1‘ ), • das kalibergrößere Waffenrohr (1 ) hat ein Ladungseil (15 ) mit einem annähernd gleichen Ladungsraumdurchmesser (16 ) wie der Ladungsraumdurchmesser (16‘ ) des kaliberkleineren Waffenrohres (1‘ ), • die Ladungsraumlänge (17 ) des kalibergrößeren Waffenrohrs (1 ) ist länger als die Ladungsraumlänge (17‘ ) des kaliberkleinen Waffenrohrs (1‘ ). - Kampffahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Ladungsraumlänge (
17 ) des kalibergrößeren Waffenrohrs (1 ) in Abhängigkeit der verwendeten Munition wählbar ist. - Kampffahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Ladungsraumlänge (
17 ) des kalibergrößeren Waffenrohrs (1 ) in Abhängigkeit der verwendeten Treibladungsmenge wählbar ist. - Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rücklaufweg der Waffenanlage (
100 ) verlängert wird. - Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kampffahrzeug ein Kampfpanzer ist.
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