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Es ist im Allgemeinen bekannt, Rohre unterschiedlichster Durchmesser und Materialien an deren Einsatz-/Einbauort oder bereits vorbereitend vor dem Einbau in einem dem Einbau vorangehenden Vorbereitungsschritt auf eine bestimmte Länge zu kürzen oder zu verlängern.
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Hierzu kommen Rohrtrenn- oder entsprechende Rohrverbindungsgeräte zum Einsatz. Die gängigsten Verfahren insbesondere wenn das Trennen der Rohre am Einbauort erfolgt sind bei Kunststoffrohren das Rohrtrennen mittels Kreissägen oder bei Betonrohren mittels Trennschleifern, welche auf besonders hierzu geeigneten Führungsvorrichtungen um den Umfang des Rohres an der zu trennenden Stelle geführt werden. Das Verbinden von Rohren wird mittels entsprechender Schweißapparate, welche ebenfalls in Umfangsrichtung auf solchen Führungsvorrichtungen um das Rohr bewegt werden, bewerkstelligt.
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Eine entsprechende Führungsvorrichtung für derartige Zwecke ist beispielsweise aus der
GB 1 319 183 bekannt. Dort wird eine aus mehreren gelenkig miteinander verbundenen Kettengliedern bestehende Führungsvorrichtung vorgeschlagen, mittels derer ein Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgerät entlang der Umfangsrichtung eines zu trennenden oder zu verbindenden Rohres geführt wird.
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Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Führungsvorrichtungen, welche derartige Rohrtrennungen oder Rohrverbindungen ermöglichen, sind sowohl der recht komplexe Aufbau dieser Führungsvorrichtungen, die nicht unerheblichen Kosten für die Führungsvorrichtungen, die mangelnde Bedienungssicherheit, als auch deren geringe Flexibilität auf unterschiedliche Rohrdurchmesser angepasst zu werden.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Führungsvorrichtung bereit zu stellen, die diese Nachteile ausräumt und insbesondere eine flexible, montagefreundliche und kostengünstige Lösung für das Trennen und Verbinden von Rohren verschiedenster Durchmesser und Materialien darstellt.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Führungskette und eine Führungsvorrichtung, mittels der ein Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgerät entlang der Umfangsrichtung eines zu trennenden oder zu verbindenden Rohres geführt wird. Die aus der
GB 1 319 183 vorbekannte Führungskette bzw. Führungsvorrichtung ist aufwändig zu montieren, sie ist schmutz- und korrosionsempfindlich. Weiterhin benötigt die dort verwendete Kette eine hohe Vorspannkraft, um ein Verrutschen auf dem Rohr zu verhindern. Die Belastungen, die durch das Gewicht des Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgerätes und die auftretenden Prozesskräfte entstehen, müssen von der Führungskette übernommen werden. Insbesondere im Falle eines plötzlichen Blockierens des Trenn- bzw. Verbindungswerkzeuges werden diese Kräfte sehr hoch und können über eine Kunststoffkette allein nicht sicher abgeleitet werden. Nachteilig an der Verwendung derartiger Kunststoffketten ist insbesondere, dass die aufnehmbaren Kräfte durch das verwendete Material begrenzt sind. Ein sicherer Betrieb unter Ableitung der entstehenden Prozesskräfte aus dem Trenn- bzw. Verbindungsprozess ist daher bei den bekannten Führungsvorrichtungen, insbesondere mit Kunststoffketten als alleiniges Befestigungselement, nicht gegeben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Führungsvorrichtung zu schaffen, die einfach in Aufbau und Montage und weiterhin sicher in ihrer Benutzung ist. Darüber hinaus ist sie kostengünstig und schmutzunempfindlich.
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Diese Aufgabe wird durch eine Führungskette nach Anspruch 1 sowie eine Führungsvorrichtung für Rohrtrennungen oder Rohrverbindungen mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Die wesentlichen Vorteile der Erfindung sind, dass auf einfache Weise eine Führungskette gebildet wird, die sich aus mehreren Kettengliedern, welche mit Stahlstiften oder Schrauben untereinander verbunden sind, zusammensetzt. Dabei sind an einem oder mehreren dieser Stahlstifte oder Schrauben ein oder mehrere drehbar gelagerte Elemente angeordnet.
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Weiterhin beinhaltet die Erfindung eine Führungsvorrichtung, welche die vorgenannte Führungskette umfasst, wobei die Führungskette mittels eines über ihren drehbar gelagerten Elementen angeordneten Spannelementes auf dem zu trennenden oder zu verbindenden Rohr festlegbar ist. Dabei ist das Spannelement fest mit einem Führungswagen, auf dem das Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgerät angeordnet ist oder fest mit einer Führungseinrichtung des Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgeräts verbunden. Beim Trennen oder Verbinden des Rohres wird das Spannelement zusammen mit dem Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgerät in Umfangsrichtung über das Rohr bewegt. Dabei gleitet das Spannelement über die an der Führungskette vorgesehenen drehbar gelagerten Elemente, die vorzugsweise aus Rollen, welche an den Stiften oder Schrauben welche die Kettenglieder verbinden, gelagert sind. Über die drehbar gelagerten Elemente wird die Spannkraft des Spannelementes auf die Stifte oder Schrauben, welche die Kettenglieder miteinander verbinden, übertragen und so die Führungskette an das Rohr angepresst. Lediglich im Bereich des Führungswagens findet keine Anpressung statt, da das Spannelement dort nicht auf den drehbar gelagerten Elementen und den Stiften oder Schrauben aufliegt, sondern zu den Befestigungspunkten am Führungswagen oder der Führungsvorrichtung läuft. Die Anpressung der Führungskette an das Rohr muss daher in diesem Bereich über am Führungswagen vorgesehene Räder oder Rollen erfolgen, die am Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgerät, und bevorzugt an dessen Führungswagen befestigt sind und die auf der Führungskette laufen.
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Die Seitenführung des Spannelementes kann sowohl durch an der Führungskette angeordnete Seitenführungselemente als auch durch an den drehbar gelagerten Elementen angeordneten Seitenführungen erfolgen. Bevorzugt können die Seitenführungen einstückig mit den als Rollen ausgeführten drehbaren Elementen hergestellt sein.
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Die Führungskette muss dabei in Umfangsrichtung nicht geschlossen sein, da der Führungswagen oder das Führungselement des Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgerätes über die Stelle, an der die Enden der Führungskette am Rohr sich gegenüber liegen, geführt werden kann – es müssen durch die Führungskette in Umfangsrichtung des Rohres keinerlei Kräfte aus dem Bearbeitungsprozess aufgenommen werden. Die entstehenden Prozesskräfte und das Gewicht des Rohrtrenn- oder Verbindungsgerät werden allein von dem Spannelement aufgenommen und über drehbar gelagerten Elemente auf die Stifte oder Schrauben und damit auf die Kettenglieder übertragen, die Führungskette wir dadurch an das Rohr angepresst. Damit ist sie in der Lage eine sichere Seitenführung des Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgerätes zu übernehmen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zusätzlich Vertiefungen oder Ausnehmungen an der Führungskette angeordnet, in denen ein oder mehrere, in Umfangsrichtung des zu trennenden oder zu verbindenden Rohres verlaufende Spannglieder anordenbar sind. Dadurch wird die Führungskette auf dem Rohr zusätzlich zu der durch das Spannelement erreichten Fixierung festgelegt. Insbesondere in der Ausführungsvariante, bei der der Führungswagen nicht auf der Führungskette, sondern direkt auf dem zu trennenden oder zu verbindenden Rohr geführt wird.
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Generell sind die Haftungseigenschaften von Kunststoffketten sind im Vergleich zu Stahlketten deutlich besser. Insbesondere wenn die Kontaktflächen mit dem Rohr mit einer Weichkomponente ausstattet wird, wie in Anspruch 3 als vorzugsweise dargestellt. Das Spannelement (10) leitet die auftretenden Prozesskräfte, welche über den Führungswagen (12) auf es eingeleitet werden, über die drehbar gelagerten Elemente (5) auf die Stifte oder Schrauben (2) über. Diese wiederum übertragen die Kräfte auf die einzelnen Kettenglieder (1), welche diese wiederum auf die Oberfläche des Rohres einleiten. Hierdurch entsteht unter anderem eine erhöhte Reibung zwischen Rohroberfläche und den Kettengliedern (1) bzw. der Weichkomponente (6) als Auflagefläche, so dass eine Querverschiebung der Führungskette auf dem Rohr verhindert wird.
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Bevorzugt sind dabei die Stifte oder Schrauben (2) als rostfreie Stahlstifte ausgebildet.
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Die einzelnen Kettenglieder (1) besitzen weiterhin an ihren äußeren Rändern Führungselemente (8), an denen ein entsprechendes Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgerät entlang der Umfangsrichtung eines zu trennenden oder zu verbindenden Rohres (9) geführt wird. Weiterhin können die Kettenglieder (1) Durchbrüche (7) aufweisen, welche dazu dienen können, ein Spannglied oder eine Spanneinrichtung daran zu befestigen.
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Bei Verwendung von Umreifungsbändern werden diese mit einem handelsüblichen Umreifungsgerät, welches gegebenenfalls an den besonderen Einsatzzweck geometrisch angepasst wurde, vorgespannt und geschlossen. Bei der Demontage der Führungskette werden die Bänder abgeschnitten und entsorgt. Durch die Verwendung jeweils neuer Umreifungsbänder für jeden Trenn- oder Fügeprozess erhöht sich die Betriebssicherheit.
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Die 1 zeigt eine erste Ausführungsform der Erfindung, wobei die Kettenglieder (1) mittels Stiften (2) untereinander verbunden sind. An den Stiften sind drehbar gelagerte Elemente, als Rollen (5) angeordnet, so dass diese sich um die vorgenannten Stifte (2) drehen können. Weiterhin sind am Kettenglied (1) in Längsrichtung der Kette also orthogonal zur Längsachse der Stifte (2) verlaufende Führungsrippen (4) vorgesehen, die eine Seitenführung für das über die Führungskette gespannte Spannelement (10) darstellen. Es sind darüber hinaus die Räder oder Rollen (11) eines Führungswagens dargestellt, die in dieser Ausführung auf den Kettengliedern (1) laufen. Der Führungswagen dient der Aufnahme eines Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgerätes und ist mit den beiden Enden des Spannelements (10) wirkverbunden, vorzugsweise lösbar, so dass der Führungswagen mitsamt dem Spannelement (10) im montierten Zustand die Führungskette auf das zu trennende oder zu verbindende Werkstück (9), bevorzugt Rohr, anpresst, so dass diese eine gegen seitliches Verrutschen gesicherte Seitenführung für das Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgerät darstellt. Zum Trennen oder Verbinden des Rohres wird dann der Führungswagen mitsamt dem Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgerät sowie dem an seinen Enden befestigten Spannglied in Umfangsrichtung entlang eines Querschnitts des Rohres bewegt. Dabei gleitet das Spannelement (10) über die dazu vorgesehenen Rollen (5). Da im Bereich des Führungswagens das Spannelement (10) nicht an der Führungskette anliegt, sondern am Führungswagen befestigt ist, übernehmen das Anpressen der Führungskette an das Rohr in diesem Bereich die Räder oder Rollen (11) des Wagens, die wie in 1 gezeigt auf den Kettengliedern entlanglaufen. Die Kettenlänge wird durch das Zusammenstecken mehrerer Kettenglieder bestimmt. Die Verbindung der Kettenglieder übernehmen bevorzugt rostfreie Stahlstifte. Als Montageerleichterung kann optional das erste und das letzte Kettenglied mit einem Zurrband oder einer speziellen Spannzange auf dem Rohr zusammengehalten werden. Die Führungskette kann aber auch einfach über das zu trennende oder zu verbindende Element (9) so gelegt sein, dass deren Enden nicht miteinander in Kontakt sind. Der Führungswagen überbrückt beim Überlaufen dieser Fehlstelle der Führungskette dann das fehlende Stück der Führungskette oder läuft in diesem Bereich auf dem zu trennenden oder zu verbindenden Werkstück. Den festen Sitz der Kette auf dem Rohr übernimmt das zum Schluss montierte Spannelement (10). Es kann jedoch zusätzlich ein Spannglied (3), insbesondere wenn der Führungswagen (12) nicht auf den Kettengliedern (1) der Führungskette wie in 1 sondern wie in 2 direkt auf dem zu trennenden oder zu verbindenden Rohr geführt wird, angebracht werden. Eine Führungskette mit entsprechenden flächigen Vertiefungen zur Aufnahme dieser zusätzlichen Spannglieder (3) ist in 2 gezeigt. 3 zeigt eine Draufsicht und 4 eine Seitenansicht der miteinander durch Stifte oder Schrauben (2) verbundenenen Kettengliedern (1) der Führungskette. Es sind dabei zusätzlich vorzugsweise quer zur Längsrichtung der Führungskette verlaufende Ausnehmungen (13) (s. 4) in die Kettenglieder eingebracht, um diese leichter und flexibler zu gestalten.
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Das Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgerät wird mit den Rädern des Führungswagens auf beiden Seiten der Führungskette geführt. Zusätzlich kann die Seitenführung mit am Führungswagen befestigbaren Führungskufen verbessert werden, so ist insbesondere im Stoßbereich der Kettenenden eine sichere Führung des Rohrtrenn- oder Rohrverbindungsgeräts gewährleistet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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