-
Die Erfindung betrifft ein gewobenes Sieb, insbesondere Formiersieb, für den Einsatz in einer eine Faserstoffbahn herstellenden und/oder verarbeitenden Maschine, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuemaschine, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
An Formiersiebe für den Einsatz in Papier-, Karton- oder Tissuemaschinen werden eine Vielzahl sich oftmals widersprechender Anforderungen gestellt. So müssen diese zur Herstellung von Papier- oder Karton mit hoher Qualität eine möglichst glatte mit der Faserstoffbahn in Kontakt bringbare Bahnkontaktseite bereitstellen sowie ein möglichst über die Bahnkontaktseite gleichmäßig verteiltes Entwässerungsverhalten haben. Um eine effektive und schnelle Entwässerung insbesondere bei schnell laufenden Maschinen zu gewährleisten, müssen solche Siebe ferner ein möglichst geringes inneres Volumen haben, um das sogenannte „Wasserschleppen” möglichst gering zu halten. Auf der anderen Seite darf die Entwässerung aber nicht zu abrupt passieren, da sonst eine nur unzureichende Retention an Faser- und Füllstoffen zur Verfügung gestellt wird. In Zeiten steigender Energie- und Rohstoffkosten dürfen solche Siebe keine hohe Lastaufnahme an Antriebsenergie bspw. bedingt durch geringe Dimensionsstabilität und/oder durch Rutschen der Siebe auf den Antriebselementen haben. Die geringe Dimensionsstabilität kann beispielsweise hervorgerufen werden durch Dehnung der Siebe in Maschinenrichtung (MD-Richtung) und/oder zu geringe Steifigkeit solcher Siebe in Maschinenquerrichtung (CD-Richtung) was zum „Flattern” dieser Siebe führen kann. Ferner müssen solche Siebe eine hohe Standzeit bei deren Betrieb haben, was unter anderem ein hohes Verschleißvolumen auf der Maschinenkontaktseite solcher Siebe erfordert.
-
Um zumindest einige der oben genannten Anforderungen zu erfüllen, wurden in der Vergangenheit sogenannte SSB-Siebe vorgeschlagen, die aus zwei zueinander unabhängigen Gewebelagen aufgebaut sind, welche wiederum durch Bindefäden miteinander verbunden sind.
-
Eine Weiterentwicklung solcher SSB-Siebe ist beispielsweise in der
US6,179,013 angegeben, in der zur Verringerung des inneren Volumens solcher Siebe vorgeschlagen wird, in der die Maschinenkontakteseite bereitstellenden unteren Gewebelage Maschinenquerrichtungsfäden (CD-Fäden) mit abgeflachten Querschnitt einzusetzen. Nachteilig an den in diesem Dokument vorgeschlagenen Sieben ist deren zu geringe Steifigkeit in Maschinenquerrichtung, bedingt durch die abgeflachten Maschinenquerrichtungs-Fäden (CD-Fäden), welche gegenüber CD-Fäden mit kreisförmiger Querschnittsfläche eine geringere Biegesteifigkeit bereitstellen. Im Übrigen hat sich gezeigt, dass Siebe mit CD-Fäden mit einer Querschnittsfläche mit abgeflachter Form schwierig herzustellen sind, da die CD-Fäden -welche in der Regel Schussfäden sind- sich beim Schusseintrag oftmals verdrehen können, was zu einer nicht reproduzierbaren Webstruktur führen kann.
-
Aus der
GB2157328 ist ferner ein sogenanntes zweilagiges Sieb bekannt, welches zwei übereinander angeordnete Lagen an CD-Fäden hat, welche mit MD-Fäden mit abgeflachter Querschnittsform verwoben sind, indem die MD-Fäden abwechselnd mit CD-Fäden der beiden Lagen verwoben sind. Solche aus der
GB'328 bekannten Siebe haben den Nachteil, dass die den wesentlichen Teil der Antriebsleistung aufnehmenden MD-Fäden zwischen den beiden CD-Fadenlagen wechseln und die MD-Fäden daher bei Zugbeanspruchung in MD-Richtung die beiden CD-Fadenlagen zusammenziehen, was eine Längung solcher Siebe in MD-Richtung zur Folge, wodurch viel Antriebsleistung für die Längung „vernichtet” wird. Des Weiteren zeigen Siebe mit abgeflachten Fäden an der Bahnkontaktseite ein nicht zufriedenstellendes Markierungsverhalten, bedingt erhöhte hydraulische und topographische Markierungen gegenüber Sieben mit Fäden mit kreisförmiger Querschnittsfläche an der Bahnkontaktseite.
-
Ausgehend von den oben beschriebenen Nachteilen von aus dem Stand der Technik bekannten Sieben ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung Siebe für den Einsatz in Papier-, Karton- oder Tissuemaschinen vorzuschlagen, die bei geringer Markierungsneigung eine hohe Dimensionsstabilität verbunden mit einem geringen inneren Volumen bereitstellen, welches im Übrigen einfach und kostengünstig herstellbar ist.
-
Die Aufgabe wird durch ein gewobenes Sieb gemäß dem Anspruch 1 gelöst.
-
Dadurch, dass die die Bahnkontaktseite bereitstellende erste Gewebelage durch Fäden mit rundem Querschnitt gebildet ist, wird eine erste Gewebelage mit geringer hydraulischer und topographischer Markierung bereitgestellt.
-
Dadurch, dass die zweite Gewebelage MD-Fäden mit abgeflachtem Querschnitt umfasst, wird ein Sieb geschaffen, welches ein geringeres inneres Volumen gepaart mit hoher Dimensionsstabilität bereitstellt. Die wesentliche Zuglast beim Betrieb eines Siebs in einer Papier-, Karton- oder Tissuemaschine wird durch die MD-Fäden der zweiten, d. h. die Maschinenkontaktseite bereitstellenden Gewebelage aufgenommen, da die MD-Fäden der ersten, d. h. die Bahnkontaktseite bereitstellenden Gewebelage zur Vermeidung von Markierungen sehr dünn sein müssen. Um eine vorgegebene Dimensionsstabilität in MD-Richtung bei Betrieb des Siebs in der Maschine gewährleisten zu können, müssen die MD-Fäden der zweiten Gewebelage eine bestimmte Querschnittsfläche aufweisen. Da die MD-Fäden der zweiten Gewebelage erfindungsgemäß eine abgeflachte Querschnittsfläche haben, kann erfindungsgemäß die Dimensionsstabilität durch Verringerung der Höhe der Fäden bei gleichzeitiger Verbreiterung dieser Fäden gegenüber Geweben mit runden MD-Fäden mit gleicher Querschnittsfläche in der zweiten Gewebelage beibehalten werden. Hierdurch wird die Dicke der zweiten Gewebelage und somit des Siebs reduziert, wodurch das sogenannte Wasserschleppen effektiv unterbunden werden kann. Dadurch, dass sich die abgeflachten Fäden in MD-Richtung erstrecken, wird die Querstabilität des Siebs, d. h. die Stabilität des Siebs in CD-Richtung hierdurch nicht negativ beeinflusst, d. h. es wird eine zweite Gewebelage und somit ein Sieb bereitgestellt, welches – im Vergleich zu einem Sieb mit runden MD-Fäden mit gleicher Querschnittsfläche eine reduzierte Dicke bei gleichbleibender Stabilität in MD- und CD-Richtung hat.
-
Handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Sieb um ein flach gewobenes Sieb, d. h. ein Sieb bei dem die MD-Fäden Kettfäden und die CD-Fäden Schussfäden sind, so wird ferner durch die erfindungsgemäße Lösung ein Sieb mit geringer Dicke bereitgestellt, welches einfach und reproduzierbar herstellbar ist.
-
Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind unter MD-Fäden solche Fäden zu verstehen, die sich bei bestimmungsgemäßem Einsatz des Siebs in der Faserstoffbahn herstellenden Maschine in deren MD-Richtung erstrecken. Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind unter CD-Fäden solche Fäden zu verstehen, die sich bei bestimmungsgemäßen Einsatz des Siebs in der Faserstoffbahn herstellenden Maschine in deren CD-Richtung erstrecken.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Denkbar ist beispielsweise, dass die Form der Querschnittsfläche der zweiten MD-Fäden rechteckig, quadratisch, knochenförmig oder elliptisch ist, wobei die Form der Querschnittsfläche der zweiten MD-Fäden insbesondere ein Aspektverhältnis von Höhe (H) zu Breite (W) von kleiner als eins, insbesondere im Bereich von 1:1,15 bis 1:1,75 hat. Es hat sich gezeigt, dass bei dem oben angegebenen Aspektverhältnis eine effektive Dickenreduktion des erfindungsgemäßen Siebs erzielbar ist, gepaart mit einem „verdrehsicheren” Handling der MD-Fäden bei der Herstellung des Siebs.
-
Eine rechteckige oder quadratische Form der Querschnittsfläche kann auch umfassen, dass die Kanten des Rechtecks oder des Quadrats abgerundet sind, d. h. diese Formen können neben den jeweils zwei zueinander parallelen und sich gegenliegenden Seiten auch Rundungen umfassen, welche die Seiten miteinander verbinden.
-
Unter einem ein Aspektverhältnis von Höhe (H) zu Breite (W) kleiner eins soll insbesondere verstanden werden, dass die Höhe (H) der MD-Fäden, d. h. deren Erstreckung in Dickenrichtung des Siebs geringer ist als deren Breite (W), d. h. deren Erstreckung in Maschinenquerrichtung des Siebs.
-
Vorzugsweise ist das Verhältnis der Anzahl von ersten MD-Fäden zu zweiten MD-Fäden größer 1, wobei das Anzahlverhältnis insbesondere keine ganze Zahl ist. Denkbar sind in diesem Zusammenhang insbesondere Verhältnisse der Anzahl von ersten MD-Fäden zu zweiten MD-Fäden von 3:2, 4:3 oder 5:3. Durch die Bereitstellung eines Siebs mit mehr MD-Fäden in der ersten Gewebelage als in der zweiten Gewebelage wird eine erste Gewebelage mit hoher Faserunterstützungsfläche bei gleichzeitig offener zweiter, d. h. maschinenkontaktseitiger Gewebelage bereitgestellt. Die erste Gewebelage kann kann hierbei unter Beibehaltung eines Kettfüllgrads mit dünnen MD- Fäden und CD-Fäden ausgeführt werden, wodurch die Dicke des Siebs weiter reduziert werden kann. Durch, die Bereitstellung von zweiten MD-Fäden mit abgeflachter Querschnittsfläche in der zweiten Gewebelage kann die Offenheit der zweiten Gewebelage und damit das Entwässerungsverhalten in gewissen Grenzen gesteuert werden, beispielsweise durch Einstellung des oben genannten Aspektverhältnisses. Dies ist insbesondere bei Sieben für den Einsatz in „kritischen Maschinen” sehr sinnvoll, da somit eine für die jeweilige Maschine individuelle Problemlösungen bereitgestellt werden können.
-
Insbesondere ist vorgesehen, dass das Verhältnis der Anzahl von ersten CD-Fäden zu zweiten CD-Fäden größer 1 ist, insbesondere keine ganze Zahl ist. Denkbar sind bspw. Verhältnisse der Anzahl von ersten CD-Fäden zu zweiten CD-Fäden von 2:1, 3:2 oder 5:3. Durch diese Maßnahme kann insbesondere die oben genannte Maßnahme zur Erlangung einer bahnkontaktseitigen ersten Gewebelage mit hoher Faserunterstützung bei gleichzeitig offener maschinenkontaktseitigen zweiten Gewebelage weiter entwickelt werden, wodurch solche Siebe insbesondere für den Einsatz in schnell laufenden Maschinen geeignet sind, welche zur Herstellung von bedruckbarem Papier oder Karton verwendet werden.
-
Demzufolge ist insbesondere das Verhältnis der Anzahl von ersten MD-Fäden zu zweiten MD-Fäden sowie das Verhältnis der Anzahl von ersten CD-Fäden zu zweiten CD-Fäden jeweils größer 1. Denkbar sind insbesondere Verhältnisse wie 3:2 (MD1:MD2) kombiniert mit 3:2 (CD1:CD2) oder 3:2 (MD1:MD2) kombiniert mit 2:1 (CD1:CD2) oder 3:2 (MD1:MD2) kombiniert mit 5:3 (CD1:CD2) (Bem: MD1 bedeutet. erste MD-Fäden; MD2 bedeutet. zweite MD-Fäden; CD1 bedeutet. erste CD-Fäden; CD2 bedeutet. zweite CD-Fäden).
-
Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Maschinenkontaktseite im Wesentlichen durch die zweiten MD-Fäden bereitgestellt wird. In diesem Fall verlaufen also die zweiten CD-Fäden zum größten Teil im Inneren des erfindungsgemäßen Siebs. In anderen Worten ausgedrückt verlaufen bei dieser Ausgestaltung die zweiten MD-Fäden entlang des größten Teils ihres Webpfads auf der zur Maschinenkontaktsite weisenden Seite der zweiten Gewebelage und stellen hierbei einen Großteil der Maschinenkontaktseite der zweiten Gewebelage bereit, wohingegen die zweiten CD-Fäden entlang des größten Teils ihres Webpfads auf der zur Bahnkontaktseite weisenden Seite der zweiten Gewebelage, d. h. im Inneren des Siebs verlaufen. Bei dieser Ausgestaltung stellen demzufolge die zweiten MD-Fäden einen Großteil des Verschleißvolumens des Siebs bereit. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten „Kettläufer”. Dadurch, dass die Querschnittsfläche der zweiten MD-Fäden eine abgeflachte Form haben, kann hierdurch ein höheres Verschleißvolumen als bei runden MD-Fäden bereitgestellt werden.
-
Denkbar ist in diesem Zusammenhang insbesondere, dass die einen Großteil der Maschinenkontaktseite bereitstellenden zweiten MD-Fäden jeweils Fadenflottierungen über zumindest vier unmittelbar zueinander benachbarte zweite CD-Fäden bilden.
-
Nach einer zur vorgenannten Ausgestaltung alternativen Weiterbildung der Erfindung ist insbesondere vorgesehen, dass die Maschinenkontaktseite im Wesentlichen durch die zweiten CD-Fäden bereitgestellt wird.
-
In diesem Fall verlaufen demzufolge die zweiten MD-Fäden zum größten Teil ihres Webpfads im Inneren des Siebs. In anderen Worten ausgedrückt, verlaufen bei dieser Ausgestaltung die zweiten CD-Fäden entlang des größten Teils ihres Webpfads auf der zur Maschinenkontaktseite weisenden Seite der zweiten Gewebelage und stellen hierbei einen Großteil der Maschinenkontaktseite der zweiten Gewebelage bereit, wohingegen die zweiten MD-Fäden entlang des größten Teils ihres Webpfads auf der zur Bahnkontaktseite weisenden Seite der zweiten Gewebelage, d. h. im Inneren des Siebs verlaufen. Bei dieser Ausgestaltung stellen demzufolge die zweiten CD-Fäden das Verschleißvolumen des Siebs bereit. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten „Schussläufer”. Dadurch, dass die Querschnittsfläche der im Inneren des Siebs verlaufenden zweiten MD-Fäden eine abgeflachte Form haben, wird nicht nur die Dicke der zweiten Gewebelage an sich reduziert sondern da die flachen MD-Fäden innerhalb des Siebs laufen wird auch der Abstand der beiden Gewebelagen zueinander reduziert, wodurch die relative Beweglichkeit der beiden Gewebelagen zueinander und damit innerer Verschleiß des Siebs effektiv unterbunden wird.
-
Um die Dicke des Siebs weiter zu reduzieren ist insbesondere vorgesehen, dass die den Großteil der Maschinenkontaktseite bereitstellenden zweiten CD-Fäden jeweils Fadenflottierungen über zumindest vier unmittelbar zueinander benachbarte zweite MD-Fäden bilden.
-
Denkbar ist auch, dass die zweiten CD-Fäden eine kreisförmige Querschnittsform haben. Hierdurch wird insbesondere bei gegebener Querschnittsfläche gegenüber Sieben mit abgeflachten zweiten CD-Fäden eine höhere Biegesteifigkeit des Siebs in CD-Richtung erreicht.
-
Für Siebe die bspw. aufgrund deren Webstruktur eine bereits ausreichende Biegesteifigkeit in CD-Richtung haben, kann es aber auch sinnvoll sein anstelle von zweiten CD-Fäden mit kreisförmiger Querschnittsfläche solche mit abgeflachter von der Kreisform abweichender Form zu wählen. Diese Maßnahme kann insbesondere zur weiteren Dickenreduktion des Siebs beitragen.
-
Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verhältnis des Durchmessers (D) der ersten MD-Fäden zur Höhe (H) der zweiten MD-Fäden im Bereich von 0,2 bis 0,8 ist, insbesondere 0,4 bis 0,6 ist. Bei Sieben mit dem angegebenen Verhältnis macht sich die erfindungsgemäße Lösung insbesondere positiv bemerkbar, da hier die erste oder bahnkontaktseitige Gewebelage besonders fein im Vergleich zur zweiten oder maschinenkontaktseitigen Gewebelage ist und daher der Effekt der Dickenreduktion gepaart mit hoher Dimensionsstabilität insbesondere in MD-Richtung sowie feiner erster Gewebelage besonders deutlich zutage tritt.
-
Vorzugsweise ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass die ersten CD-Fäden und/oder die Bindefäden im Wesentlichen den gleichen Durchmesser wie die ersten MD-Fäden haben. Unter im Wesentlichen ist hierbei eine Abweichung von maximal 20%, insbesondere maximal 10% zu verstehen.
-
Handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Sieb um einen sogenannten Schussläufer, ist es insbesondere sinnvoll, wenn das Verhältnis des Durchmessers (D) der zweiten CD-Fäden zur Höhe (H) der zweiten MD-Fäden größer als 1, insbesondere im Bereich von 1,5 bis 3,0, bevorzugt im Bereich von 1,6 bis 2,5, ist, da hierdurch ohne Vergrößerung der Siebdicke das Verschleißvolumen groß und das innere Volumen des Siebs klein gehalten werden können.
-
Handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Sieb um einen sogenannten Kettläufer, ist es insbesondere sinnvoll, wenn das Verhältnis des Durchmessers (D) der zweiten CD-Fäden zur Höhe (H) der zweiten MD-Fäden kleiner als 1 ist, insbesondere größer 1 und kleiner 1,5 ist, da hierdurch ohne Vergrößerung der Siebdicke das Verschleißvolumen groß und das innere Volumen des Siebs klein gehalten werden können.
-
Vorzugsweise sind die Bindefäden paarweise angeordnet und sind derart mit Fäden der ersten und zweiten Gewebelage verwoben, dass wenn ein erster Bindefaden des Paares mit einem oder mehreren Fäden der ersten Gewebelage webt der zweite Bindefaden des Paares mit einem oder mehreren Fäden der zweiten Gewebelage verwebt und umgekehrt, wobei insbesondere durch das Verweben der Bindefäden mit den ersten MD-Fäden und/oder ersten CD-Fäden das durch Verweben der ersten MD-Fäden mit den ersten CD-Fäden gebildete Webmuster fortgesetzt wird.
-
Vorzugsweise erstrecken sich die Bindefäden in CD-Fadenrichtung. In diesem Fall ist das Webmuster der ersten Gewebelage durch Verweben der Bindefäden und der ersten CD-Fäden mit den ersten MD-Fäden gebildet. Des Weiteren ist in diesem Zusammenhang vorzugsweise vorgesehen, dass durch das Verweben der Bindefäden mit den ersten MD Fäden das durch Verweben der ersten MD-Fäden mit den ersten CD-Fäden gebildete Webmuster fortgesetzt wird.
-
Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass sich das die Bindefäden in MD-Fadenrichtung erstrecken. In diesem Fall wird das Webmuster der ersten Gewebelage durch Verweben der ersten CD-Fäden mit den ersten MD-Fäden und mit den Bindefäden gebildet. Des Weiteren ist in diesem Zusammenhang vorzugsweise vorgesehen, dass durch das Verweben der Bindefäden mit den ersten CD-Fäden das durch Verweben der ersten MD-Fäden mit den ersten CD-Fäden gebildete Webmuster fortgesetzt wird.
-
Um eine erste Gewebelage mit einer extrem markierungsarmen Bahnkontaktfläche bereit zu stellen, siehe eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass das Webmuster der ersten Gewebelage eine Leinwandbindung ist.
-
Zur Bereitstellung eines guten Verschleißvolumens gepaart mit geringer Markierungsneigung erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Webmuster der zweiten Gewebelage eine Atlasbindung ist, wie beispielsweise eine 5-schäftige, 6-schäftige oder 7-schäftige Atlasbindung.
-
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung hat das Sieb eine Dicke, die insbesondere im Bereich von 0,65 mm bis 1,2 mm, besonders bevorzugt im Bereich von 0,75 mm bis 1,0 mm liegt.
-
Das erfindungsgemäße gewobenes Sieb hat insbesondere eine Permeabilität im Bereich von 310 cfm bis 470 cfm, gemessen nach PCA:
"Approved Standard Measuring Methods", Section E 4.; Edition June 2002.
-
Vorzugsweise stellt die erste Gewebelage im Bereich von zumindest 1600 Support Punkte bis maximal 2200 Support Punkte pro cm2 bereit.
-
Die Erfindung wird nachfolgend an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel anhand von Figuren weiter erläutert. Es zeigen
-
1 ein erfindungsgemäßes Formiersieb in Schnittrichtung entlang von in CD-Richtung verlaufenden Bindefäden,
-
2 das erfindungsgemäße Formiersieb in Schnittrichtung entlang von CD-Fäden und
-
3 verschiedene Möglichkeiten von Formen der Querschnittsfläche der zweiten MD-Fäden.
-
Die 1 und 2 zeigen ein erfindungsgemäßes Formiersieb 1 welches eine eine Bahnkontaktseite 2a bereitstellende erste Gewebelage 2 sowie eine eine Maschinenkontaktseite 3a bereitstellende zweite Gewebelage 3 umfasst, die durch sich vorliegend in CD-Richtung erstreckende paarweise angeordnete Bindefäden 4, 5 miteinander verbunden sind.
-
Vorliegend ist das Webmuster der ersten Gewebelage 2 eine Leinwandbindung, welche durch Verweben von ersten MD-Fäden 6 mit den Bindefäden 4, 5 sowie durch Verweben der ersten MD-Fäden 6 mit ersten CD-Fäden 7 gebildet wird.
-
Erfindungsgemäß haben hierbei die ersten MD-Fäden 6, die ersten CD-Fäden 7 und die Bindefäden 4, 5 eine kreisförmige Querschnittsfläche mit im Wesentlichen gleicher Größe.
-
Das Webmuster der zweiten Gewebelage 3 ist eine 5-schäftige Atlasbindung, welche durch Verweben von zweiten MD-Fäden 8 mit zweiten CD-Fäden 9 gebildet wird. Da die Bindefäden 4, 5 eine wesentlich kleinere Querschnittsfläche haben als die zweiten MD-Fäden 8 und als die zweiten CD-Fäden 9 tragen diese nicht zum Webmuster der zweiten Gewebelage 3 bei.
-
Die zweiten MD-Fäden 8 haben hierbei eine Querschnittsfläche mit abgeflachter Form, wobei die Form der Querschnittsfläche der zweiten MD-Fäden 8 vorliegend ein Aspektverhältnis von Höhe (H) zu Breite (W) von 1:1,65 hat. Konkret ist die Form der Querschnittsfläche der zweiten MD-Fäden vorliegend rechteckig, wobei die Kanten abgerundet sind. Ferner haben die zweiten CD-Fäden 9 eine Querschnittsfläche in Kreisform.
-
Wie aus der Darstellung der 2 zu entnehmen ist, verlaufen bei dieser Ausgestaltung die zweiten CD-Fäden 9 entlang des größten Teils ihres Webpfads auf der zur Maschinenkontaktseite 3a weisenden Seite der zweiten Gewebelage 3 und stellen hierbei einen Großteil der Maschinenkontaktseite 3a der zweiten Gewebelage 3 bereit, wohingegen die zweiten MD-Fäden 8 entlang des größten Teils ihres Webpfads auf der zur Bahnkontaktseite 2a weisenden Seite der zweiten Gewebelage 3, d. h. im Inneren des Siebs 1 verlaufen. Wie in der 2 zu erkennen ist, stellen die zweiten CD-Fäden 9 auf der zur Maschinenkontaktseite 3a weisenden Seite der zweiten Gewebelage 3 jeweils Fadenflottierungen über zumindest vier unmittelbar zueinander benachbarte zweite MD-Fäden 8 bereit.
-
Bei dieser Ausgestaltung stellen demzufolge die zweiten CD-Fäden 9 das Verschleißvolumen des Siebs bereit. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten „Schussläufer”.
-
Wie aus der Darstellung der 1 und 2 weiter zu erkennen ist, ist das Verhältnis der Anzahl von ersten MD-Fäden 6 zu zweiten MD-Fäden 8 vorliegend größer 1 und keine ganze Zahl, nämlich 1,5. Das vorliegende Sieb kann ferner ein Verhältnis der Anzahl von ersten CD-Fäden 7 zu zweiten CD-Fäden 9 von 3:2 oder 2:1 haben.
-
Des Weiteren ist das Verhältnis des Durchmessers (D) der ersten MD-Fäden 6 zur Höhe (H) der zweiten MD-Fäden 8 im Bereich von 0,45 bis 0,5.
-
Die 3 zeigt verschiedene Möglichkeiten von Formen der Querschnittsfläche der zweiten MD-Fäden 8.
-
Hierbei zeigt die 3a einen zweiten MD-Faden 8a dessen Querschnittsfläche eine rechtreckige Form ohne abgerundete Kanten mit einem Aspektverhältnis H zu W von 1:1,2 hat.
-
Ferner zeigt die 3b einen zweiten MD-Faden 8b dessen Querschnittsfläche eine rechtreckige Form mit abgerundeten Kanten mit einem Aspektverhältnis H zu W von 1:1,2 hat.
-
Des Weiteren zeigt die 3c einen zweiten MD-Faden 8c dessen Querschnittsfläche die Form einer Hantel oder eines Knochens hat, wobei das Aspektverhältnis H zu W von 1:1,7 beträgt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 6179013 [0004]
- GB 2157328 [0005, 0005]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- ”Approved Standard Measuring Methods”, Section E 4.; Edition June 2002 [0036]