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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zur Herstellung von Werkstoffplatten nach Anspruch 1.
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Eine ähnliche Anlagen des Standes der Technik ist beispielsweise aus der
DE 102 28 936 A1 bekannt und offenbart eine Doppelbandpresse zur kontinuierlichen Herstellung von Plattenwerkstoffen, in der aus lose zusammengestellten Partikeln mit einem Bindemittel unter Druck und Wärme ein Plattenwerkstoff hergestellt wird, wobei während der Verpressung am seitlichen Rand einer Pressstrecke die austretenden Substanzen mittels eines Saugkanals abgesaugt werden. Es ist weiter vorgesehen, die partielle Absaugung der Pressspalte mit einer gezielten Zuführung von Zuluft zu versehen, um die Absaugleistung zu erhöhen und zu verbessern. In der Patentliteratur gibt es weitere Offenbarungen, wie die
DE 42 12 164 C2 ,
DE 101 00 895 C2 oder
DE 101 00 896 V1 , die derartige Absauglösungen im Detail beschreiben und Einzelfalllösungen für derartige Pressen bieten.
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Problematisch und auch bereits beschrieben sind die teilweise gesundheitsgefährdenden Substanzen die vor, nach oder während der Verpressung aus dem Pressgut bzw. der Werkstoffplatte austreten. Der bisher bekannte Stand der Technik bietet nur Einzelfalllösungen für bestimmte Anlagenteile, sogenannte Insellösungen an, da insbesondere der Energieaufwand zur Absaugung und insbesondere auch zur Reinigung von großvolumigen Abluftströmen kostenintensiv ist und die notwendige Anlagentechnik ebenfalls in der Anschaffung exzessiv teuer ist.
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Diesem Umstand ist mitunter auch die Tatsache geschuldet, dass der Fachmann bis zum heutigen Tage davon ausgegangen ist, dass großvolumige Absaugungen eines gesamten Vorrichtungsteiles einer derartigen Anlage, insbesondere einer kontinuierlichen Presse mit einer Länge von bis zu 60 m oder einer Mehretagenpresse großer Höhe nur im Einzelfall gerechtfertigt scheint und nicht die Regel ist. Anlagen, die eine derartige Absaugung der Presse aufweisen, haben den wirtschaftlichen Nachteil einer kostenintensiven Reinigung großer Luftmengen.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die technische Aufgabe eine Anlage zur Herstellung von Werkstoffplatten zu schaffen, mit der es möglich ist mit geringem anlagentechnischen Aufwand das Volumen der zu reinigenden Abluft pro Zeiteinheit drastisch zu reduzieren. Gleichzeitig sollen notwendige Investitionskosten für die Abluftreinigung verringert, der laufende Betrieb sparsamer und die Energiebilanz der Gesamtanlage verbessert werden.
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Die vorliegende Erfindung beschränkt sich im Übrigen dabei nicht nur auf kontinuierlich arbeitende (Doppelband-)Pressen, sondern bezieht auch Taktpressen als Presse mit in den Schutzbereich ein.
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Die Lösung für eine Anlage zur Herstellung von Werkstoffplatten, umfassend in Reihe zumindest einen Formstrang zur Herstellung eines zu verpressenden Vlieses, eine Presse, eine Säge und eine Kühlvorrichtung, besteht darin, dass in Wirkverbindung mit der Presse Mittel zur Zuführung von Zuluft, insbesondere eine Zuluftvorrichtung, und Mittel zur Absaugung kontaminierter Abluft, insbesondere zur Absaugung von Abluft direkt an der Presse und/oder zur Absaugung von Abluft mittels einer oberhalb der Presse angeordneten Haube angeordnet sind, wobei die Mittel zur Zuführung von Zuluft an die Presse mit zumindest einer Absaugvorrichtung und/oder der Abluft anderer Anlagenteile wirkverbunden sind.
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In vorteilhafter Weise können nun gesundheitsrelevante Aspekte der Arbeitsplatzkonzentration bzw. der Arbeitsplatzgrenzwerte für Schadstoffe beachtet werden.
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Insbesondere ist es nun von Vorteil, dass die Gesamtabluftmenge der zu reinigenden Abluftströme aus den einzelnen Anlagenteilen durch Wiederverwendung der Abluftströme als Zuluftströme, insbesondere als Sperrluft zur Abschirmung der Abluft gegen die Umgebung, verwendet werden kann und durch die Wiederverwendung hinsichtlich der (Schadstoff-)Belastungen aufkonzentriert wird. Dies erhöht gleichzeitig wieder die Effizienz der nachgeschalteten Abluftreinigung oder Filteranlagen.
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In einem vereinfachten Rechenbeispiel der zu reinigenden Luftvolumina kann man von folgenden Zahlen ausgehen:
Notwendige Abluft des Formstranges ca. 50.000 m3/h, der Säge und der Kühlvorrichtung, jeweils 25.000 m3/h, was eine zu reinigende Gesamtabluft von 100.000 m3/h ergibt. Die direkte Pressenabsaugung benötigt ca. 60.000 m3/h, die Absaugung der Haube ca. 100.000 m3/h, was weitere 160.000 m3/h zu reinigendes Volumen ergibt, in der Summe also 260.000 m3/h. Wird nun die Abluft des Formstranges, der Säge und der Kühlvorrichtung mit 100.000 m3/h wiederverwendet, um diese quasi als Zuluft für die Haube zu verwenden, so muss in der Gesamtsumme 100.000 m3/h weniger, also nur noch 160.000 m m3/h gereinigt werden, was eine Reduzierung der zu reinigenden Gesamtabluftmenge von mehr als der Hälfte ergibt. Einher geht die Reduzierung der Dimensionierung der notwendigen Reinigungsleistung und signifikante Einsparungen im laufenden Betrieb.
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In diesem Gesamtanlagenkonzept ist es nun auch möglich, eine Werkshalle, die zumindest Teile dieser Anlage beherbergt, mit einer konditionierenden Luftzufuhr auszurüsten, die den heute üblichen Energieverbrauch in offenen Werkshallen deutlich reduzieren hilft. Anlagen mit großvolumigen Absaugvorrichtungen werden in der Regel in offenen Werkshallen betrieben, die es gerade in klimatisch schwieriger Umgebung (nahe des Äquators oder der Pole) nicht gerade vereinfachen einen optimalen 24/7 Produktionsbetrieb durchzuführen. Insbesondere Temperaturschwankungen und Luftverwirbelungen in der Halle können die Sensorik, die Anlagentechnik oder das zu verpressende Material (das Vlies im Formstrang) empfindlich stören und den Produktionsausschuss signifikant erhöhen.
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Für die Anlage ergeben sich noch die folgenden weiterführenden Merkmale, die einzeln oder in Kombination zu einer weiteren Verbesserung der Lösung führen können:
- – Die Mittel zur Zuführung von Zuluft können direkt und/oder indirekt über eine Abluftreinigung und/oder Filter mit einer Haube und/oder der Abluft anderer Anlagenteile wirkverbunden sein. Wobei unter indirekt zu verstehen ist, dass noch andere Mittel, insbesondere zur Reinigung oder Filtrierung der Abluft, zwischen den Absaugvorrichtungen und der Zuluftvorrichtungen angeordnet sein können, im Gegensatz zu einer direkten Verbindung der Abluft aus der Absaugvorrichtung und der Zuluftvorrichtung.
- – Die Mittel zur Zuführung der Zuluft sollten vorzugsweise unterhalb der Presse und/oder bevorzugt im Ein- und Auslaufbereich der Presse angeordnet sein. Die Zuluft kann insbesondere auch als Sperrluft zur thermischen oder Schadstoff-Abschirmung verwendet werden.
- – Die Haube der Presse kann im Wesentlichen als Einhausung der Presse ausgeführt sein.
- – In der Einhausung der Presse können Schleusen, insbesondere als Mann- und/oder Materialschleusen, angeordnet sein.
- – Bevorzugt können derartige Mann- und/oder Materialschleusen auch an der Werkshalle vorgesehen sein, um die kontrollierte Luftführung der Anlage bzw. der Werkshalle zu vereinfachen.
- – Die Anlage kann weiter eine Steuer- und/oder Regelungsvorrichtung für die Steuerung oder Regelung der Abluft und/oder der Zuluft und/oder der Drücke in den einzelnen Anlagenteilen oder den Vorrichtungen umfassen, die mit geeigneten Messvorrichtungen und/oder Steuer- oder Regelorganen wirkverbunden ist.
- – Die Anlage kann zumindest in Teilen in einer Werkshalle angeordnet sein.
- – Die Anlage kann vorzugsweise einen Lagerbereich umfassen. Im Lagerbereich können Stapel von Werkstoffplatten weiter abkühlen und ausdünsten, wobei es auch hier sinnvoll erscheint die Abluft des Lagerbereiches aufzufangen und wiederzuverwenden.
- – Insbesondere kann der Lagerbereich und/oder die Werkshalle ebenfalls mit der Steuer und/oder Regelungsvorrichtung wirkverbunden sein.
- – Die Anlage und/oder die Werkshalle können mit einer Frischluftversorgung und bevorzugt zur Einstellung der Temperatur und/oder der Feuchte der Frischluftversorgung mit einem Wärmetauscher und insbesondere bevorzugt die Abluft mit dem Wärmetauscher wirkverbunden sein.
- – Zumindest Teile der Abluft der Presse können als Zirkulationsluft der Presse und/oder anderen Anlagenteilen zugeführt werden.
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Weitere vorteilhafte Maßnahmen und Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung mit der Zeichnung hervor.
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Die in der Figurenbeschreibung dargestellten Kombinationsmöglichkeiten sind alle für sich alleine und eigenständig und in jeglicher Kombination verwertbar. Insbesondere sind einzelne Sätze auch als eigenständige Merkmale zu bewerten.
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Die einzige Figur zeigt in einer schematischen Darstellung im Wesentlichen den Stoffstrom in Produktionsrichtung 14 von links nach rechts und in einer Vielzahl ein entsprechend eingezeichneter Pfeilverbindungen die Luftströmungen. Dabei benötigt eine Anlage in einer vereinfachten Darstellung zur Herstellung einer Werkstoffplatte im Wesentlichen einen Formstrang 1, eine Presse 2, eine Säge 3, eine Kühlvorrichtung, hier einen Sternwender 4 und optional einen Lagerbereich 5.
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Dem Fachmann ist geläufig, dass in der nachgeschalten Kühlvorrichtung in der Regel keine aktive Kühlung der Werkstoffplatten betrieben wird, sondern diese „relativ“ langsam durch die Umgebung abkühlen. Für diese Kühlung wird in der Regel deshalb ein Sternwender 4 verwendet, da die Platten in der Regel vereinzelt auf relativ engem Anlagenraum abkühlen können, bevor sie gestapelt werden. Werden die Werkstoffplatten mit zu hoher Temperatur gestapelt, kann dies negative Auswirkungen auf die Qualität haben. Die zweite Abkühlung, in der Regel auf Raum-, Lagerhallen- oder Außentemperatur erfolgt in der Regel im Lagerbereich 5.
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Wie vereinfacht in der Symbolik der entsprechenden Anlagenteile dargestellt, wird in dem Formstrang 1 ein nicht näher dargestelltes Vlies aus Partikeln (Fasern, Späne, Schnitzel oder ähnliches) kontinuierlich auf einem Formband abgestreut und optionaler Weise mit einer Vorpresse entlüftet. In der Presse 2, bevorzugt in einer kontinuierlich arbeitenden Presse, wird das Vlies zu einer Werkstoffplatte verpresst, bevorzugt mittels Wärme ausgehärtet, und konsolidiert. Als Presse 2 wäre auch eine Taktpresse, bevorzugt eine Mehretagenpresse, denkbar, wobei bei einer Taktpresse das endlose Vlies mit einer Säge vor der Presse aufgeteilt werden müsste. Nach der Konsolidierung der Werkstoffplatte (taktweise) oder eines Werkstoffplattenstranges (kontinuierlich) wird mittels zumindest einer Säge 3 der Strang zerteilt und/oder die Werkstoffplatte konfektioniert bzw. besäumt. Anschließend wird die fertige Werkstoffplatte, in der Regel noch immer warm, in einer Kühlvorrichtung, bevorzugt in einem platzsparenden Sternwender 4, gelagert anschließend nach einer ersten (abkühlenden) Wartezeit gestapelt und in einem Lagerbereich 5 aufbewahrt oder evtl. gleich weiterverarbeitet.
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Während der Produktion des Vlieses, insbesondere nach der Beleimung, was den vorgelagerten Beleimungsprozess ebenfalls in den Anlagenbereich der vorliegenden Erfindung miteinschließt, im Formstrang 1, während der Verpressung des Vlieses zu einer Werkstoffplatte in der Presse 2, während der Besäumung/Aufteilung in der Säge 3, während der Ruhezeit der Werkstoffplatte in der Kühlvorrichtung und/oder im Lagerbereich 5 kann die Produktion an sich, das Vlies oder die Werkstoffplatte bedingt durch die chemischen Reaktionen Emissionen an Schadstoffen abgeben. Diese Emissionen werden und können je nach Bedarf mittels Absaugvorrichtungen als Abluft direkt oder indirekt abgesaugt und je nach den örtlichen Emissionsvorschriften mehr oder weniger stark mittels einer Abluftreinigung 18 gereinigt und behandelt, bevor sie an die Umgebung abgegeben werden können.
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Detailreich, aber nicht vollumfänglich in den Möglichkeiten dargestellt, wurden in der Zeichnung verschiedene Möglichkeiten der Absaugung in den einzelnen Anlagenteilen dargestellt. Im Formstrang 1 wird überwiegend direkt die Abluft 71 abgesaugt. Aufgrund des Umstandes, dass gerade im Formstrang bei der Absaugung eine Vielzahl an Partikeln mit abgesaugt werden können, ist ein optionaler Filter 11 eingezeichnet, der zumindest in einem ersten Schritt die Feststoffe aus der Abluft 71 entnimmt. In der Presse 2 wird die Abluft 72 in der Regel direkt als Abluft 72d oder über eine Haube 62 indirekt als Abluft 72h einer Abluftreinigung 18 zugeführt und bevorzugt als Abluft 7 nach der Reinigung an die Umgebung abgegeben. Die Abluftreinigung 18 ist dabei nicht näher ausgeführt und es wird für die einschlägigen Möglichkeiten (Nass-Elektro-Filter, thermische Reinigung, Wäschersysteme, ...) zur Reinigung der Abluft auf Feststoffe (Staub, ...) und andere gelöste Schadstoffe (VOC, ...) auf den Stand der Technik verwiesen. Insbesondere Wäschersysteme gelten derzeit als die „Beste verfügbare Technik“ (BvT) zur Abluftreinigung.
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In einer möglichen Säge 3 kann die Abluft 73 ebenfalls wieder direkt als Abluft 73d oder indirekt über eine Haube 63 als Abluft 73h abgesaugt werden und wird wegen dem hohen Partikelanteil in der Regel einem Filter 11 zugeführt, der den Staub 12 oder die entsprechenden Partikel, absondert. Die Abluft 73 wird im Stand der Technik anschließend üblicherweise aufgrund der relativ geringen Belastung durch die Reinigung mit weiteren in der Luft gelösten Schadstoffen direkt an die Umgebung abgegeben. Gerade hier setzen die Vorteile der Erfindung an.
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Im Sternwender 4 oder dem Lagerbereich 5 wird in der Regel nicht direkt abgesaugt, die Schadstoffbelastung der Luft kann aber ebenfalls mittels einer Absaugung einer Abluft 74 mittels einer Haube 64 oder mit einer nicht dargestellten Flächenabsaugung der Abluft 75 reduziert werden.
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Der Fachmann realisiert, dass bei dieser Vielzahl an möglichen Absaugmöglichkeiten mehrere 100 tausend Kubikmeter Luftvolumen pro Stunde abgesaugt und gereinigt werden müssen, was im laufenden Betrieb allein für die Luftumwälzung in dieser Dimension einen hohen Energieaufwand bedeutet. Um die zu reinigende Luftmenge, insbesondere die Menge an Abluft, die mittels einer intensiven Abluftreinigung 18, insbesondere für Gerüche oder andere Schadstoffe, durchgeführt werden muss zu reduzieren, schlägt die Erfindung vor, Abluftmengen aus den peripheren Anlagenteilen der Presse 2 als Zuluft der Presse 2 selbst zuzuführen. In einem positiven Nebeneffekt wird damit die Gesamtmenge an Frischluft pro Zeiteinheit, die der Anlage zugeführt werden muss, ebenfalls deutlich reduziert, was insbesondere bei einer kühlen oder heißen Umgebungstemperatur den Bedarf an Klimatisierungsaufwand nochmals deutlich reduziert.
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Die Anlage kann beispielsweise in einer Werkshalle 10, zumindest in Teilen, angeordnet sein. Bei tropischen oder kalten Umgebungstemperaturen muss die Frischluft von außen gekühlt oder aufgeheizt werden, bevor sie an oder in die Anlage bzw. die Werkshalle 10 selbst gelangen kann, wobei die Frischluft für die dort anwesenden Arbeiter auf ein gleichmäßiges Klima eingestellt werden sollte. Auch die Anlage selbst reagiert unter Umständen empfindlich auf Temperaturschwankungen und hat in der Regel einen optimalen Temperaturbereich zur Produktion, der nicht über- oder unterschritten werden sollte. Empfindlich kann auch die Werkstoffplatte reagieren, wenn Sie aus der Presse 2 austritt und zu schnell in den nachfolgenden Anlagenteilen abgekühlt wird oder auch nicht entsprechend der Notwendigkeit schnell genug aus dem chemischen Reaktionsbereich (hohe Temperatur) herunter gekühlt wird. Eine platzsparende und unschädliche Lagerung bedingt ebenfalls einen vorgegebenen maximalen oberen oder unteren Temperaturbereich.
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Die zugeführte Frischluft respektive die an die Anlage durch die Absaugung herangeführte Frischluft wird in derartigen Anlagen aber auch regelmäßig zur Kühlung der produktionstechnischen Anlagenteile selbst verwendet, so dass diese je nach Umgebungstemperatur auch bereits aus diesem Grund heraus einer ersten Klimatisierung zugeführt werden muss.
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Unter diesem Aspekt, sollte eine bevorzugte Anlage eine gesteuertes oder geregeltes Gesamtkonzept für die Luftführung der Zu- und Abluft aufweisen, die auch die Frischluftversorgung 15 umfasst, welche über einen Wärmetauscher 13 nach Bedarf in ihrer Temperatur und/oder Feuchtigkeit eingestellt werden kann. Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Wärmetauscher 13 mit der Abluft 7, meist in einem Gegenstromwärmetauscher, entsprechend mit positiver oder negativer Energie versorgt wird. In Regionen oder Jahreszeiten mit einer kalten Umgebungsluft, wird die Frischluftversorgung 15 normalerweise mit der Abluft 7 vorgewärmt.
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Die Frischluftversorgung 15 kann mit den wesentlichen Anlagenteilen wirkverbunden sein und eine Frischluftzufuhr 151 für den Formstrang 1, eine Frischluftzufuhr 152 für die Presse 2, eine Frischluftzufuhr 153 für die Säge 3 und/oder eine Frischluftzufuhr 154 für den Sternwender 4 umfassen. Weitere optionale Anlagenteile sind, wie beispielsweise die Frischluftzufuhr für den Lagerbereich 5, sind der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt, können aber natürlich vorgesehen sein.
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Nach der Erfindung wird nun die Abluft aus den anderen Anlagenteilen der Presse 2 als Zuluft 9 zugeführt. Bevorzugt wird die Zuluft 9 über eine Zuluftvorrichtung 8 kontrolliert zugeführt, insbesondere bevorzugt als Sperrluft, um Fremdlufteintrag aus der Werkshalle 10 wenn möglich zu vermeiden und auch um unkontrollierten Austrag an Schadstoffen aus der Presse 2 an die Umgebung bzw. in die Werkshalle 10 auszuschließen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Presse 2 nicht nur eine Haube 62 aufweisen, die oberhalb der Presse 2 angeordnet ist, sondern auch eine glockenförmige Haube, die über die Presse 2 quasi gestülpt ist oder sogar eine Haube 62 aufweisen, die als Einhausung 19 konzipiert ist. Dies mag bei besonders aggressiv wirkenden Bindemitteln notwendig sein, die auf umliegende Anlagenteile oder das Wartungspersonal schädlich wirken können.
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Die Zuluftvorrichtung 8 weist nun verschiedene Zuleitungen auf, die insbesondere die Abluft 71, 73, 74 aus anderen Anlagenteilen umfassen kann.
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Es kann aber auch eine kaskadierende Absaugung vorher entstehen, beispielsweise dass noch andere Anlagenteile kaskadierend hinsichtlich der Abluft/Zuluft verschaltet sind, bevor diese als Zuluft zur Presse geführt wird. Beispielsweise Abluft 71 und/oder Abluft 74 als Zuluft in die Säge 3 und von der Säge 3 die Abluft 73 wie ausgeführt als Zuluft 9 in die Presse 2.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann auch ein Zirkulationskreislauf vorgesehen sein, bei dem die Abluft 72, insbesondere nach der Reinigungsvorrichtung 18, als Zirkulationsluft 17 in der Anlage zirkuliert wird und beispielsweise als Zirkulationsluft 171 dem Formstrang 1, als Zirkulationsluft 172 der Presse, als Zirkulationsluft 173 der Säge und/oder als Zirkulationsluft 174 dem Sternwender 4 zugeführt werden kann.
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Neben der positiven Rückführung der Abluft als Zuluft 9 für ein Anlagenteil, insbesondere die der Presse 2, ist in vorteilhafter Weise eine Steuer- oder Regelungsvorrichtung 16 vorgesehen. Diese Vorrichtung wird zur Erfüllung ihrer Aufgaben beide Funktionen der Steuerung und Regelung durchführen müssen und kann in ihre Komplexität nicht vollumfänglich dargestellt werden, so dass eine rein schematische Darstellung der Steuer- und Regelungsvorrichtung 16 nur mit Eingangspfeilen und Ausgangspfeilen in der Zeichnung ihren Niederschlag gefunden hat. Diese Vorrichtung kann für die Steuerung oder Regelung der Abluft und/oder der Zuluft und/oder der Drücke in den einzelnen Anlagenteilen oder den Vorrichtungen zuständig sein und wird mit geeigneten Messvorrichtungen (Druck, Volumen u.a.) und/oder Steuer- oder Regelorganen (Ventile, Ventilatoren, Klappen ...) wirkverbunden sein.
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Dies ist insbesondere notwendig um die optionale Klimatisierung der Werkshalle 10 in Verbindung mit einer gezielt wirkenden Frischluftversorgung 15 sicher zu stellen, damit zum einen der Unterdruck an den Absaugvorrichtungen gewahrt bleibt und zum anderen nicht unnötig akklimatisierte Luft oder Falschluft in die Anlage gelangt.
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Insbesondere soll vermieden werden, dass durch die Öffnung verschiedener Türen oder Fenster unkontrollierbare Fehlströmungen oder Verwirbelungen in der Anlage respektive der Werkshalle auftreten, die zu Störungen des Betriebes oder Verschmutzungen der Anlage führen können. In diesem Sinne ist es auch vorgesehen, dass die Erfindung eine Anlage, insbesondere zumindest in Teilen in einer Werkshalle, vorschlägt, die eine vollumfängliche Luftführung, zumindest der Wesentlichen zu- und abführenden Luftströmungen, umfasst.
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Darüber hinaus sind weitere Variationen, die in der schematischen Darstellung und der zugehörigen Figurenbeschreibung denkbar sind Gegenstand dieser Erfindung, wenn Sie entsprechend der Lehre der Erfindung Einfluss finden in eine Reduzierung der notwendigen Gesamtluftströme.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Formstrang
- 2
- Presse
- 3
- Säge
- 4
- Sternwender
- 5
- Lagerbereich
- 6
- Haube
- 62
- Haube von 2
- 63
- Haube von 3
- 64
- Haube von 5
- 7
- Abluft
- 71
- Abluft von 1
- 72
- Abluft von 2
- 72d
- Abluft direkt
- 72h
- Abluft Haube
- 73
- Abluft von 3
- 73d
- Abluft direkt
- 73h
- Abluft Haube
- 74
- Abluft von 4
- 75
- Abluft von 5
- 8
- Zuluftvorrichtung
- 9
- Zuluft
- 10
- Werkshalle
- 11
- Filter
- 12
- Staub
- 13
- Wärmetauscher
- 14
- Produktionsrichtung
- 15
- Frischluftversorgung
- 151
- Frischluftzufuhr zu 1
- 152
- Frischluftzufuhr zu 2
- 153
- Frischluftzufuhr zu 3
- 154
- Frischluftzufuhr zu 4
- 16
- Steuer- oder Regelungsvorrichtung
- 17
- Zirkulationsluft
- 171
- Zirkulationsluft zu 1
- 172
- Zirkulationsluft zu 2
- 173
- Zirkulationsluft zu 3
- 174
- Zirkulationsluft zu 4
- 18
- Abluftreinigung
- 19
- Einhausung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10228936 A1 [0002]
- DE 4212164 C2 [0002]
- DE 10100895 C2 [0002]
- DE 10100896 V1 [0002]