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Die Erfindung betrifft einen Beschlag eines zumindest hebbaren, vorzugsweise aber auch verschiebbaren Flügels von Fenstern oder Türen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Insbesondere bezieht sich die Erfindung dabei auf eine Verschlussvorrichtung mit einem am Flügel angeordneten Betätigungsgestänge, welches eine Treibstange aufweist, die zum Absenken des Flügels mittels einer Betätigungshandhabe abwärts verschiebbar ist.
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Das Absenken bewirkt aufgrund des Eigengewichts des Flügels demzufolge ein dichtendes Verschließen des Flügels zum Rahmen.
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In der Regel werden hebbare Flügel nach dem Anheben zusätzlich verstellt, insbesondere nach der Seite hin verschoben. Sie geben damit beispielsweise bei einer Tür eine Durchtrittsöffnung frei. In der Schließlage muss der Flügel gegenüber dem festen Rahmen möglichst abgedichtet sein. Zu diesem Zweck ist er mit Dichtleisten od. dgl. ausgestattet, die bei abgesenkten Flügeln an entsprechenden Gegendichtflächen des festen Rahmens anliegen. Demnach befinden sich nicht nur am oberen und unteren Ende, sondern auch an den beiden Längsholmen solche Dichtleisten. Wird der Flügel lediglich angehoben, so kommen zwar die obere und untere Dichtung, jedoch nicht die seitliche Dichtung frei. Soll dieser Flügel wieder abgesenkt werden, so wirkt die Reibung der Dichtungen der Absenkbewegung entgegen. Bei einem leichten und hohen Flügel kann diese Reibung dazu führen, dass diese der Absenkbewegung derart entgegenwirkt, dass der Flügel nicht oder zumindest nicht vollständig abgesenkt wird. Am Ende der Absenkbewegung müssten zudem auch noch die quer verlaufenden Dichtungen angepresst werden.
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Um diesen Zustand zu vermeiden, ist durch die
DE 29 920 094 U1 eine Vorrichtung bekannt geworden, die eine Zwangsabsenkung des Flügels bewirkt. Sie besteht im Wesentlichen aus einem Schiebeelement mit einem hebbaren, vorzugsweise aber auch bewegbaren Flügel eines Fensters oder einer Tür und mit einer Führungsschiene. Dabei befindet sich am Flügel ein Betätigungsgestänge, welches eine Treibstange aufweist, die zum Absenken des Flügels mittels eines Betätigungsorgans abwärts verschiebbar ist. Der Beschlag weist eine Verschlussvorrichtung auf, welche kuppelbar mit dem Betätigungsgestänge ist und über einen Treibstangenabschnitt verfügt, der entgegen der Treibstange des Betätigungsgestänges bewegbar ist, wobei an dem Treibstangenabschnitt ein Riegel vorgesehen ist, der in der Verschlussposition in Eingriff mit einem Riegeleingriff steht und an einer Anlagekante des Riegeleingriffes anliegt, wobei der Riegeleingriff unmittelbar einer der Führungsschienen zugeordnet ist.
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Zur Erreichung eines erhöhten Einbruchschutzes bei gleichzeitigem Zwangsabsenken des Flügels, ist in dem Ausführungsbeispiel eine Absenkvorrichtung in Eingriff mit einem Riegeleingriff, welche zugleich eine Verriegelung in Verschieberichtung bildet. Aufgrund der Anforderungen, eine Verriegelung bei gleichzeitiger Zwangsabsenkung zu bewirken, sind bei dieser Beschlagsvariante zusätzliche Verriegelungsmechanismen erforderlich um den Flügel auch gegen Verschieben zu sichern und den Einbruchsschutz zu erhöhen. Die bekannte Ausführungsvariante, welche zusätzliche Baueinheiten erfordert, erweist sich mittels großen Bauteileaufwands als kostenaufwendig und anspruchsvoll in der Montage.
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Ein Beschlag dieser Art ist ebenfalls durch die
WO 2009/116843 A2 bekannt geworden. Die bekannte Vorrichtung weist dabei einen Beschlag eines verschiebbaren Flügels von Fenstern oder Türen auf, bei welchem bei Betätigung einer Betätigungshandhabe der verschiebbare Flügel zum Öffnen in eine abgestellte Lage eines benachbarten Flügels oder eines Festfeldes bewegbar ist.
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Zum Verschließen des verschiebbaren Flügels am Rahmen, weist die Betätigungshandhabe einen Schwenkriegel auf, der mit Ansteuern des Flügels beim Anschlagen an den Rahmen in eine Drehbewegung versetzt wird und in ein am Rahmen angeordneten Riegeleingriff eingreift.
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Da es sich bei dem bekannten Beschlag ausschließlich um ein schiebbaren und nicht hebbaren Flügels eines Fensters oder einer Tür mit anschließendem Verschieben handelt, ist eine automatische Absenkungsvorrichtung nicht verwirklicht. Des Weiteren erweist sich die Verschlussvorrichtung in der Herstellung als aufwendig und ist damit auch kostenaufwendig. Außerdem sind die Verriegelungselemente im geöffneten Zustand am Flügel vorspringend sichtbar, was sich nachteilig in der Optik auswirkt und eine mögliche Verletzungsgefahr beim Durchgang der Öffnung einer Tür oder aber auch beim Reinigen darstellt.
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Aus der bekannten Vorrichtung geht auch keine zusätzliche Spaltlüftungsvorrichtung hervor.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Erleichterung und Unterstützung bei der Bedienung des Fensters oder der Tür von einer geöffneten Abstelllage eines hebbaren, vorzugsweise bewegbaren Flügels in die Schließlage mit erhöhten Einbruchschutz, sowie eine Spaltlüftung des Flügels zum Rahmen herzustellen, die kostengünstig ist und die auf einfache, schnelle, sichere und präzise Weise mit wenig Bauraum montiert und justiert werden kann, wobei alle möglichen Ausführungsvarianten abgedeckt werden sollen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Beschlag eines zumindest hebbaren und/oder kippbaren vorzugsweise aber auch bewegbaren Flügels eines Fensters oder einer Tür, mit einer Laufschiene vorgesehen, wobei sich am vertikalen Flügelholm innerhalb einer Beschlagnut des Flügels ein Betätigungsgestänge befindet, welches eine Treibstange aufweist, die zum Absenken des Flügels mittels eines Betätigungsorgans abwärts verschiebbar ist, und über eine Eckumlenkung die Verschiebung auf mindestens einen gekuppelten Laufwagen überträgt.
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Dabei weist der Beschlag eine Verschlussvorrichtung auf, welche mittels eines Gehäuses an dem Betätigungsgestänge innerhalb der Beschlagnut befestigt und über ein Führungsteil kuppelbar mit dem Betätigungsgestänge ist, wobei das Führungsteil mit Betätigung der Treibstange des Betätigungsgestänges bewegbar ist und einen an dem Führungsteil von einer Mitnehmerführung gesteuerten und am Gehäuse der Verschlussvorrichtung über einen Drehpunkt drehbar gelagerten Schwenkriegel von einer verdeckt im Gehäuse innerhalb des Betätigungsgestänges befindlichen Öffnungsposition entgegen der Richtung zum Absenken des Flügels in ein freies Betätigungsfeld einer Verschlussposition überführt, wobei der Schwenkriegel eine erste Kulisse aufweist, die beim Übergang in die Verschlussposition formschlüssig mit einem an dem Blendrahmen befestigten, mit dem Riegeleingriff angeordneten Zapfen in Eingriff steht, und wobei der Schwenkriegel eine zweite Kulisse aufweist, die nahezu parallel zur ersten Kulisse verlaufend von dem Drehpunkt entfernteren Ende angeordnet in Eingriff mit dem Zapfen eine Spaltöffnungsposition bildet.
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In vorteilhafter Weise ist das Gehäuse der Verschlussvorrichtung aus zwei symmetrisch ausgestaltenden Gehäuseschalen gebildet, wobei die längsseitige Wand zumindest einer Gehäuseschale mit einem zu einer längsseitigen Öffnung der Gehäuseschale parallel zur Wand angeordneten Steg auf der Fläche der Gehäuseschale die Führung für das Führungsteil bildet. Die Ausgestaltung benötigt kein weiteres zur Führung des Führungsteils bildendes Bauteil und ist in der Länge so ausgebildet, dass die Hubbewegung des Führungsteils vollständig und die des Schwenkriegels nahezu vollständig verdeckt im Gehäuse integriert ist. Dadurch können mögliche Verschmutzungen, die einen leichtgängigen und gewünschten Bewegungsablauf beeinträchtigen ausgeschlossen werden, so dass die Lebensdauer der Konstruktion erhöht wird.
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Zur einfachen Gestaltung und Verbindung bei der Montage, sind die Gehäuseschalen vorzugsweise kraftschlüssig über eine Nietverbindung als ein einteiliges Bauteil mit dem Gehäuse verbunden. Mittel zur Befestigung am Gehäuse ermöglicht in vorteilhafter und einfacher Weise die form- und/oder kraftschlüssige Befestigung an das Betätigungsgestänge. Aufgrund der einfachen Gestaltung und Montage der Verschlussvorrichtung an das Betätigungsgestänge, sind nach Bedarf ein oder mehrere Verschlussvorrichtungen am Betätigungsgestänge zu befestigen.
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Eine kompakte, leichtgängige und nahezu spielfreie Verstellung der beweglichen Bauteile der Verschlussvorrichtung wird dadurch erreicht, dass die Gehäuseschalen bildenden Wandungen, damit auch die längsseitige Wand, einen inneren Abstand zwischen den Gehäuseschalen bildet, wobei sich der Abstand aus der jeweiligen Materialdicke des Führungsteils und des Schwenkriegels im bewegungsgekoppelten Einbauzustand ergibt. Durch diese Ausgestaltung sind keine zusätzlichen, den Abstand bildende Bauteile erforderlich.
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Eine leichte und stabile Kupplung des Bewegungsapparats der Verschlussvorrichtung zum Betätigungsgestänge wird dadurch erreicht, dass das Führungsteil aus der Öffnung des Gehäuses in Richtung Betätigungsgestänge ragend einen Mitnehmer aufweist, der mit einem Ausschnitt der Treibstange des Betätigungsgestänges formschlüssig kuppelbar ist.
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Dass der Schwenkriegel am Drehpunkt beidseitig vorspringende Zapfen aufweist, die in einer Bohrung der Gehäuseschalen drehbar gelagert sind, erweist sich als wesentliche Montageerleichterung. Außerdem lässt sich durch die einfache Herstellung der Bohrung präzise der Drehpunkt des Schwenkriegels bestimmen, was sich beim Übergang von der Öffnungsposition in eine Verschlussposition mit Schwenken des Schwenkriegels in den Riegeleingriff insofern als Vorteilhaft erweist, dass sich eine Nachjustierung der Verschlussvorrichtung bei Einhaltung der Montagevorgaben erübrigt.
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Ein besonders vorteilhaftes Merkmal, bei Erreichen der Verschlussposition, insbesondere aber bei Erreichen der Spaltöffnungsposition ist, dass der Schwenkriegel auf der zum Führungsteil gerichteten Seite ein L-förmiges Kopplungselement aufweist, welches von der Mitnehmerführung aufgenommen ist und in ausgefahrener Spalt- oder Verschlussposition des Schwenkriegels durch die L-förmige Form der Mitnehmerführung in Formschluss mit dem L-förmigen Kopplungselement ein manuelles Drehen verhindert. Das Lösen der Spaltöffnungsposition wird ausschließlich nur über die Bedienungshandhabe mit Übertrag auf das Betätigungsgestänge erreicht. Ein Öffnen durch unbefugten manuellen Eingriff auf die Verschlussvorrichtung, lässt sich aufgrund des Formschlusseingriffs des Schwenkriegels zum Riegeleingriff nicht erreichen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Kulisse des Schwenkriegels um den Drehpunkt in einem Radius verläuft, welche den Flügel beim Überführen in die Verschlussposition gegen den Rahmen andrückt und festhält. Zur Erreichung einer, durch die angeordneten Dichtleisten am Flügel dichtenden Verschlussposition, und dass der Flügel selbst bei nicht selbständiger Absenkung durch sein Eigengewicht absenkt, wird durch den Verlauf der Kulisse bewirkt. Außerdem wird sowohl ein Anpressdruck als auch eine Zwangsabsenkung des Flügels zum Rahmen erreicht.
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Zur Erzielung eines klein aufbauenden Gehäuses der Verschlussvorrichtung, was sich in vorteilhafter Weise auf die Kosten des Betätigungsgestänges auswirkt, sind die freien Enden des Schwenkriegels vorzugsweise um den Drehpunkt kreisbogenförmig oder zumindest in einem Radius verlaufend ausgebildet. Das hat den Vorteil, dass das Gehäuse schmaler ausgebildet und die Eingriffstiefe des Riegeleingriffs für den Schwenkriegel reduziert werden kann. Je nach Ausführung des Fensters oder der Tür vorzunehmende Ausfräsungen am Flügel und/oder am Rahmen zur Aufnahme der Verschlussvorrichtung und des Riegeleingriffs, sind mit geringer Materialbearbeitung einfach auszugestalten.
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Einfach in der Herstellung und damit kostengünstig, ist der aus einem abgewinkelten Bandmaterial gefertigte Riegeleingriff, wobei die im rechten Winkel zur Grundplatte abgewinkelten, eine U-Form bildenden Platten die Aufnahme für den Zapfen herstellen und über eine Nietverbindung den Zapfen kraftschlüssig verbinden. Durch die einteilige Ausgestaltung erhält der Riegeleingriff eine hohe Festigkeit und hält Belastungen beispielsweise im Einbruchsfall stand.
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Ein reibungsloses und geräuscharmes Einschwenken des Schwenkriegels in den am Riegeleingriff angeordneten Zapfen wird dadurch erreicht, dass der Zapfen eine Rolle aufweist, die zwischen den Platten drehbar gelagert ist. Des Weiteren sind dazu am Schwenkriegel zumindest im Eingriffsbereich des Riegeleingriffs die Außenkanten abgerundet, wobei der Abstand zwischen den Platten der Materialstärke des Schwenkriegels angepasst ist.
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Zum Ausgleich von möglichen Fertigungsungenauigkeiten, beispielsweise bei der Herstellung des Fensters oder der Tür oder bei der Montage des Beschlags, ist am Riegeleingriff eine einfache Justiervorrichtung vorgesehen, die eine stufenweise Einstellbarkeit sowohl in der Höhe, als auch im Andruck ermöglicht. Dazu weist der Riegeleingriff auf der zum vertikalen Flügelholm gerichteten Seite eine Zahnung auf, die sich mit einer Zahnung an einer Befestigungsplatte bei Befestigung durch Befestigungselemente in Eingriff befindet.
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Außerdem hat es sich als vorteilhaft auf die Funktion, Montage und Kosten des Beschlags erwiesen, dass die Verschlussvorrichtung unabhängig vom Beschlag am Betätigungsgestänge des Fensters oder der Tür montierbar ist. Je nach Größe und Gewicht des Fensters oder der Tür kann unabhängig vom Beschlag die Verschlussvorrichtung auch mehrmals am Betätigungsgestänge montiert werden, um im Bedarfsfall die Anzugskraft und den Einbruchswiderstand zu erhöhen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Zeichnungen. Es zeigt:
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1 das schließseitige Ende eines Hebe-Schiebeflügels mit zugehörigem festen Rahmen aus Sicht der Rauminnenseite in der Vorderansicht,
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2 eine Draufsicht auf die Stirnseite des schließseitigen Endes dieses Flügels,
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3 eine perspektivische Darstellung der Verschlussvorrichtung bei geöffneten Gehäuse und des Riegeleingriffs in einer Verschlusseingriffsposition,
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4 eine perspektivische Darstellung der Verschlussvorrichtung bei geöffneten Gehäuse und des Riegeleingriffs in einer Verschlusseingriffsposition nach 3 und ein Ausschnitt der beweglichen Formschlussverbindung des Schwenkriegels mit dem Führungsteil,
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5 eine Vorderansicht der Verschlussvorrichtung in Verschlusseingriffsposition des Schwenkriegels mit dem Riegeleingriff nach 3,
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6 eine perspektivische Darstellung der Verschlussvorrichtung mit einem Schwenkriegel in einer mit dem Riegeleingriff befindlichen Spaltlüftungseingriffsposition,
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7 eine Vorderansicht der Verschlussvorrichtung in Spaltlüftungseingriffsposition des Schwenkriegel mit dem Riegeleingriff nach 6,
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8 eine vergrößerte Vorderansicht der Verschlussvorrichtung in Spaltlüftungseingriffsposition des Schwenkriegel mit dem Riegeleingriff nach 7,
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9 eine Vorderansicht des Betätigungsgestänges mit der als eine Baueinheit bildenden Verschlussvorrichtung in Eingriff des Schwenkriegels mit einem weiteren Betätigungsgestänge angeordneten Riegeleingriff in Spaltlüftungseingriffsposition nach einem Ausführungsbeispiel der möglichen Ausführungsvarianten eines Fensters oder einer Tür,
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10 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels eines Fensters oder einer Tür nach der 9 und
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11 eine Auflistung von Ausführungsvarianten, die entsprechend der Ausführungsbeispiele ihren Einsatz finden.
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In einem festen Rahmen 1 ist ein Flügel 2 im Sinne des Pfeils 3 hebbar und anschließend in Pfeilrichtung 4 verschiebbar, wobei der Pfeil 4 die Öffnungsrichtung symbolisiert. Das Heben erfolgt in bekannter Weise mittels eines als Griff ausgebildete Bedienungshandhabe 5, die hierzu im Sinne des Pfeils 6 der Drehbewegung verschwenkt wird. Die Drehbewegung wird über ein in einer Beschlagnut 20 angeordnetes Betätigungsgestänge 7 bekannter Bauart auf eine Treibstange 8 übertragen. Das Befestigungsgestänge 7 ist ebenfalls in bekannter Weise über eine untere Eckumlenkung 9 mit einem vorderen Laufwagen 10 gekuppelt. Eine Verbindungsstange 11 führt zu einem zweiten nicht dargestellten hinteren Laufwagen. Die 1 der Zeichnung zeigt ein Fenster oder eine Tür mit einem feststehenden Rahmen 1 und einen ortsfest montierten nicht gezeigten Flügel bzw. festes Türfeld. Außerdem ist das Fenster oder die Tür mit einem beweglichen Flügel 2 ausgestattet. Über eine Drehbewegung 6 der Betätigungshandhabe 5 wird die Treibstange 8 im Sinne des Pfeils 12 in Schieberichtung nach oben verschoben. Dies bewirkt eine Verschiebung der bei dem Laufwagen 10 gegenüber dem unteren Flügelende in Schieberichtung des Pfeils 13. Eine zwischen dem Laufwagen 10 und dem unteren Flügelende geschaltete bekannte Schubvorrichtung beispielsweise mit Laschen oder Hubnocken, bewirkt gleichzeitig das Anheben des Flügels 2 in Pfeilrichtung 3 der Heberichtung gegenüber dem Laufwagen 10 bzw. dem festen Rahmen 1.
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Der Flügel 2 ist an seinem unteren Ende beispielsweise über zwei in den unteren Querholm eingelassenen Dichtleisten 14 und 15 gegenüber dem festen Rahmen 1 abgedichtet, wobei diese Dichtleisten 14, 15 beim Ausführungsbeispiel an horizontale Schenkel einer Laufschiene 16 dichtend angedrückt sind. Obere Dichtleisten 17 und 18 sind bei abgesenktem Flügel 2 am zugeordneten Profilende einer oberen Führungsschiene 19 angepresst. Entsprechende Dichtleisten befinden sich auch an den Vertikalholmen des Flügels 2. Wenn der Flügel 2 zunächst lediglich angehoben, also an seiner Ebene verschoben wird, kommen zwar die unteren und oberen Dichtleisten 14, 15, 17 und 18 frei, jedoch bleiben die Dichtleisten an den Vertikalholmen unter Spannung. Dementsprechend ist sowohl das Anheben als auch das Absenken des Flügels 2 bei reiner Hebe-Senkbewegung innerhalb der Flügelebene mit einer entsprechend starken Reibung verbunden. Die Reibung kann dabei so stark sein, dass sich ein hoher, schmaler und leichter Flügel bei Freigabe seines Absenkhubs allein unter seinem Eigengewicht nicht von selbst absenkt. Des Weiteren besteht ebenfalls bei schmalen und leichten Flügeln in Verschlussposition nach 1 bis 5 die Möglichkeit den Flügel 2 anzuheben und entsprechend auszuhebeln. Um einem möglichen Aushebeln entgegenzuwirken, gleichzeitig aber auch alle Ausführungsvarianten nach 11 mit einem erhöhten Einbruchschutz bei gleichzeitigem zwangsweisen Absenken auszugestalten, ist die neuerungsgemäße Verschlussvorrichtung 21 am schließseitigen oberen und unteren Flügel 2 montiert, wobei je nach Ausführungsvariante dafür vorgesehene Riegeleingriffe 22 konzipiert sind.
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Wesentliche Elemente dieses Beschlags sind die bereits erwähnten und die in der Regel im Folgenden beschriebenen Bauteile, wie das am schließseitigen Flügelvertikalholm 23 vorhandene Betätigungsgestänge 7 mit der Treibstange 8, ein Riegeleingriff 22 und schließlich nach 3 bis 8 die Verschlussvorrichtung 21 mit dem Führungsteil 24 und dem Schwenkriegel 29 selbst. Das Betätigungsgestänge 7 weist vorzugsweise an ihrem oberen und unteren Enden in der Treibstange 8 einen Ausschnitt 43 auf, der mit einem der Verschlussvorrichtung 21 angeordneten Mitnehmer 42 in einer formschlüssigen Verbindung steht, wodurch die Hubübertragung auf die Verschlussvorrichtung 21 erfolgt.
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Nach 2 weist der Beschlag die Verschlussvorrichtung 21 auf, welche mittels eines Gehäuses 26 an dem Betätigungsgestänge 7 innerhalb der Beschlagnut 20 befestigt und über das Führungsteil 24 kuppelbar mit dem Betätigungsgestänge 7 ist. Das Führungsteil 24 ist mit Betätigung der Treibstange 8 des Betätigungsgestänges 7 bewegbar und überführt den an dem Führungsteil 24 von einer Mitnehmerführung 27 gesteuerten und am Gehäuse 26 der Verschlussvorrichtung 21 über einen Drehpunkt 28 drehbar gelagerten Schwenkriegel 29, von einer verdeckt im Gehäuse 26 innerhalb des Betätigungsgestänges 7 befindlichen Öffnungsposition entgegen der Richtung zum Absenken des Flügels 2 in ein freies Betätigungsfeld 30 einer Verschlussposition. Dazu weist der Schwenkriegel 29 eine erste Kulisse 31 auf, die beim Übergang in die Verschlussposition nach 3 bis 5 formschlüssig mit einem an dem Rahmen 1 befestigten dem Riegeleingriff 22 angeordneten Zapfen 32 in Eingriff steht. Des Weiteren weist der Schwenkriegel 29 eine zweite Kulisse 33 auf, die nahezu parallel zur ersten Kulisse 31 verlaufend von dem Drehpunkt 28 entfernteren Ende 34 angeordnet in Eingriff mit dem Zapfen 32 eine Spaltöffnungsposition bildet.
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Das Gehäuse 26 der Verschlussvorrichtung 21 ist aus zwei symmetrisch ausgestaltenden Gehäuseschalen 35, 36 nach 3 und nach 5 gebildet, wobei die längsseitige Wand 37 der Gehäuseschalen 35, 36 mit einem zu einer längsseitigen Öffnung 38 der Gehäuseschalen 35, 36 parallel zur Wand 37 angeordneten Steg 39 zumindest auf einer Fläche 40 der Gehäuseschalen 35, 36 die Führung für das Führungsteil 24 bildet. Die Ausgestaltung benötigt kein weiteres zur Führung des Führungsteils 24 bildendes Bauteil und ist in der Länge so ausgebildet, dass die Hubbewegung des Führungsteils 24 vollständig und die des Schwenkriegels 29 nahezu vollständig verdeckt im Gehäuse 26 integriert ist.
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Die Gehäuseschalen 35, 36 werden kraftschlüssig über eine Nietverbindung als ein einteiliges Bauteil mit dem Gehäuse 26 verbunden. Dazu weisen die Gehäuseschalen 35, 36 nach 3 vorspringende Nietzapfen 58 und Durchgangsbohrungen 59 auf. Entsprechende Mittel 56 zur Befestigung am Gehäuse 26 ermöglichen die form- und/oder kraftschlüssige Befestigung an das Betätigungsgestänge 7. Das Mittel 56 ist dabei ein Durchbruch, durch den die Verschlussvorrichtung 21 beispielweise mittels nicht dargestellter Spannstifte an einem Stulpprofil 25 nach 9 und 10 quer zur Bewegungsrichtung der Verschlussvorrichtung 21 beweglichen Bauteile und die des Betätigungsgestänges 7 fixiert und beispielweise durch Vernieten befestigt wird. Aufgrund der einfachen Gestaltung und Montage der Verschlussvorrichtung 21 an das Betätigungsgestänge 7, sind nach Bedarf ein oder mehrere Verschlussvorrichtungen 21 am Betätigungsgestänge 7 befestigt.
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Der freie Raum zur nahezu spielfreien Bewegung des Führungsteils 24 und des Schwenkriegel 29 nach 3 und 4 in dem Gehäuse 26 der Verschlussvorrichtung 21 wird dadurch geschaffen, dass die Gehäuseschalen 35, 36 aufweisenden Wandungen, bestehend aus der längsseitigen Wand 37 und den weiter ummantelnden Wänden, einen inneren Abstand 41 zwischen den Gehäuseschalen 35, 36 bildet, wobei sich der Abstand 41 aus der jeweiligen Materialdicke des Führungsteils 24 und des Schwenkriegels 29 im bewegungsgekoppelten Einbauzustand ergibt. Weitere Abstand bildende Bauteile erübrigen sich durch diese Art der Ausgestaltung.
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Gekuppelt wird der Bewegungsapparat der Verschlussvorrichtung 21 mit dem Betätigungsgestänge 7 nach 3 durch ein am Führungsteil 24 aus der Öffnung 38 des Gehäuses 26 in Richtung Betätigungsgestänge 7 ragenden Mitnehmer 42, der mit dem Ausschnitt 43 der Treibstange 8 des Betätigungsgestänges 7 formschlüssig kuppelbar ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Mitnehmer 42 im Querschnitt rechteckig ausgebildet, da das Führungsteil 24 aus einem Bandmaterial gefertigt die Form des Mitnehmers 42 bereits vorgibt. Es sind aber auch weitere Formen des Mitnehmers möglich.
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Nach 3 ist am Drehpunkt 28 des Schwenkriegels 29 auf der sichtbaren Seite ein vorspringender Zapfen 44 angeordnet, der aber auf der nicht sichtbaren Seite gegenüber liegend ebenfalls vorspringt. Die vorspringenden Zapfen 44 sind dazu in einer Bohrung 45 der Gehäuseschalen 35, 36 nahezu spielfrei drehbar gelagert.
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Mit Erreichen der Spaltöffnungsposition nach 6 bis 9, ist der Schwenkriegel 29 über die Kulisse 31 und den Riegeleingriff 22 über den Zapfen 32 vollständig formschlüssig verbunden. Der Schwenkriegel 29 weist auf der zum Führungsteil 24 gerichteten Seite ein L-förmiges Kopplungselement 45 auf, welches von einer Mitnehmerführung 27 aufgenommen ist, wobei in ausgefahrener Verschlussposition des Schwenkriegels 29 durch die L-förmige Form der Mitnehmerführung 27 in Formschluss mit dem L-förmigen Kopplungselement 45 ein manuelles Drehen verhindert wird. Damit wird der Flügel 2 zum Rahmen 1 in Verschlussposition und in Spaltöffnungsposition sicher gehalten. Das Lösen der Verschluss- oder Spaltöffnungsposition wird ausschließlich nur über die Bedienungshandhabe 5 mit Übertrag auf das Betätigungsgestänge 7 erreicht. Ein Öffnen durch unbefugten manuellen Eingriff auf die Verschlussvorrichtung 21 ist aufgrund des Formschlusseingriffs des Schwenkriegels 29 zum Riegeleingriff 22 nicht möglich.
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Die Kulissen 31, 33 des Schwenkriegels 29 nach 3 und 6 verlaufen um den Drehpunkt 28 in einem Radius. Durch die einfache Formgebung wird der Flügel 2 beim Überführen in die Verschlusslage gegen den Rahmen 1 angedrückt und festgehalten. Außerdem erreicht man durch den kreisförmigen Verlauf der Kulissen 31, 33, dass selbst bei nicht selbstständiger Absenkung des Flügels 2 durch sein Eigengewicht aufgrund durch Reibung der angeordneten Dichtleisten am Flügel 2 zum Rahmen 1 in die Verschlussposition sowohl ein Anpressdruck als auch eine kontrollierte Zwangsabsenkung erfolgt.
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Wie nach 8 in gestrichelter Kontur des Schwenkriegels 29 dargestellt, sind zur Erzielung eines klein aufbauenden Gehäuses 26 und damit der Verschlussvorrichtung 21 die freien Enden 46, 47 des Schwenkriegels 29 vorzugsweise um den Drehpunkt 28 kreisbogenförmig oder zumindest in einem Radius verlaufend ausgebildet. Mit weniger benötigtem Raum des Bewegungsmechanismus kann das Gehäuse 26 schmaler ausgebildet werden, so dass auch mit Anpassung des Schwenkriegels 29 die Eingriffstiefe des Riegeleingriffs reduziert werden kann. Je nach Ausführung des Fensters oder der Tür sind vorzunehmende Ausfräsungen am Flügel 2 oder am Rahmen 1 zur Aufnahme der Verschlussvorrichtung 21 und des Riegeleingriffs 22 mit geringer Materialbearbeitung einfach zu gestalten.
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Gefertigt wird der Riegeleingriff 22 aus einem metallischem Bandmaterial, wobei beispielsweise nach 3 die abgewinkelten Platten 49, 50 in einem rechten Winkel zur Grundplatte 48 verlaufen. Die tragenden Platten 49, 50 bilden zur Grundplatte 48 eine U-Form und nehmen durch an den jeweiligen freien Enden angeordnete Bohrungen den Zapfen 32 auf, welcher über eine kraftschlüssige Verbindung vorzugsweise einer Nietverbindung mit den Platten 49, 50 in kraftschlüssiger Verbindung steht. Durch die einteilige Ausgestaltung erhält der Riegeleingriff 22 eine hohe Festigkeit und hält Belastungen beispielsweise im Einbruchsfall stand.
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Ein reibungsloses und geräuscharmes Einschwenken des Schwenkriegels 29 in den am Riegeleingriff 22 angeordneten Zapfen 32 wird dadurch erreicht, dass der Zapfen 32 nach 3 und 8 eine Rolle 51 aufweist, die zwischen den Platten 49, 50 drehbar gelagert ist. Die Rolle 51 kann aus einem Kunststoffmaterial oder aus einem Metall gefertigt sein. Außerdem ist der Schwenkriegel 29 zumindest im Eingriffsbereich mit dem Riegeleingriff 22 an den Außenkanten 57 abgerundet ausgebildet. Vorzugsweise ist der Abstand 52 zwischen den Platten 49, 50 der Materialstärke des Schwenkriegels 29 angepasst und erlaubt ein reibungsloses Einschwenken in den Riegeleingriff 22.
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Zum Ausgleich von möglichen Fertigungsungenauigkeiten beispielsweise bei der Herstellung des Fensters oder der Tür oder bei der Montage des Beschlags, ist am Riegeleingriff 22 eine einfache Justiervorrichtung vorgesehen, die eine stufenweise Einstellbarkeit sowohl in der Höhe als auch im Andruck ermöglicht. Dazu weist der Riegeleingriff 22 an der Grundplatte 48 nach 8 auf der zum vertikalen Flügelholm 23 gerichteten Seite eine Zahnung 53 auf, die mit einer Zahnung 54 an einer Befestigungsplatte 55 eine formschlüssige Verbindung eingeht. Das Lösen mit der Möglichkeit zur Verstellung und das Verbinden der formschlüssigen Verbindung erfolgt über nicht dargestellte Befestigungselemente beispielsweise Schrauben, welche zur Verstellung ein Langloch 60 des Riegeleingriffs 22 an der Grundplatte 48 durchgreifen und in mindestens eine nicht dargestellte Bohrung der Befestigungsplatte 55 eingreifen.
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Die dargestellten Ausführungsbeispiele nach 9 und 10 zeigen weitere mögliche Einbauvarianten von Fenster und Türen anhand von aufgezeigten Betätigungsgestängen 7 auf und unterscheiden sich von dem Ausführungsbeispiel der 1 dadurch, dass das Fenster oder die Tür jeweils zwei hebbare und anschließend in Pfeilrichtung 61 verschiebbare nicht dargestellte bewegliche Flügel aufweist, wobei der Pfeil 61 die Öffnungsrichtung des Fensters oder der Tür symbolisiert. Das Heben und das Verschieben erfolgen in bekannter Weise mittels des Griffs ausgebildeter Bedienungshandhabe 5 und Betätigungsgestänge 7, sowie weiterer Beschlagbauteile wie zu 1 voran beschrieben. Die 9 und 10 weist ein erstes Betätigungsgestänge 7 mit zumindest einer Verschlussvorrichtung 21 und dem gegenüber liegend in Wirkverbindung stehend weiteres Betätigungsgestänge 7 mit zumindest einem Riegeleingriff 22 auf. Die 9 und 10 zeigen mindestens eines der nach 11 möglichen Ausführungsvarianten auf, die durch die Verschlussvorrichtung 21 abgedeckt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rahmen
- 2
- Flügel
- 3
- Heberichtung
- 4
- Öffnungsrichtung
- 5
- Bedienungshandhabe
- 6
- Drehbewegung
- 7
- Betätigungsgestänge
- 8
- Treibstange
- 9
- Eckumlenkung
- 10
- Laufwagen
- 11
- Verbindungsstange
- 12
- Schieberichtung
- 13
- Schieberichtung
- 14
- Dichtleiste
- 15
- Dichtleiste
- 16
- Laufschiene
- 17
- Dichtleiste
- 18
- Dichtleiste
- 19
- Führungsschiene
- 20
- Beschlagnut
- 21
- Verschlussvorrichtung
- 22
- Riegeleingriff
- 23
- vertikaler Flügelholm
- 24
- Führungsteil
- 25
- Stulpprofil
- 26
- Gehäuse
- 27
- Mitnehmerführung
- 28
- Drehpunkt
- 29
- Schwenkriegel
- 30
- freies Betätigungsfeld
- 31
- Kulisse
- 32
- Zapfen
- 33
- Kulisse
- 34
- Ende
- 35
- Gehäuseschale
- 36
- Gehäuseschale
- 37
- Wand
- 38
- Öffnung
- 39
- Steg
- 40
- Fläche
- 41
- Abstand
- 42
- Mitnehmer
- 43
- Ausschnitt
- 44
- Zapfen
- 45
- Kopplungselement
- 46
- Ende
- 47
- Ende
- 48
- Grundplatte
- 49
- Platte
- 50
- Platte
- 51
- Rolle
- 52
- Abstand
- 53
- Zahnung
- 54
- Zahnung
- 55
- Befestigungsplatte
- 56
- Befestigungsmittel
- 57
- Außenkante
- 58
- Nietzapfen
- 59
- Durchgangsbohrung
- 60
- Langloch
- 61
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29920094 U1 [0004]
- WO 2009/116843 A2 [0006]