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GEBIET DER ERFINDUNG
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Vorrichtungen gemäß der Erfindung betreffen das Schweißen und insbesondere Vorrichtungen und Systeme für Kurzschlussschweißen mit einer Wechselstromwellenform.
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AUFNAHME DURCH BEZUGNAHME
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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Reduzierung von Schweißspritzern und der Wärmezufuhr in Schweißsystemen der allgemeinen Art, wie sie in jedem der
US-Patente Nr. 4,972,064 und
6,215,100 beschrieben sind, deren Offenbarungen durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit in den vorliegenden Text aufgenommen werden.
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BESCHREIBUNG DES STANDES DER TECHNIK
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Es sind verschiedene Kurzschlussschweißmethodologien bekannt, bei denen mindestens ein Teil des Metalltransfers von einer Schweißelektrode auf das Werkstück stattfindet, wenn ein Kurzschlusszustand vorliegt. Des Weiteren ist die Verwendung von Wechselstromschweißwellenformen allgemein bekannt und wird oft verwendet, um die Wärmezufuhr in ein Werkstück zu reduzieren, da die Wärmezufuhr während des negativen Abschnitts einer Schweißwellenform reduziert wird. Jedoch sind die bekannten Kurzschluss- und Wechselstromschweißanwendungen in bestimmten Anwendungen nach wie vor mit Einschränkungen behaftet. Dementsprechend besteht Bedarf an einem verbesserten Schweißverfahren, das diese Merkmale beinhaltet.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Diese Aufgabe wird durch die Bereitstellung von Kurzschlussstromversorgungen und Verfahren zum Kurzschlusslichtbogenschweißen erfüllt. Eine beispielhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine Kurzschlussschweißstromversorgung mit einer Umschaltstromversorgung, die eine Schweißstromwellenform an mindestens ein zu schweißendes Werkstück anlegt. Die Schweißstromwellenform umfasst mehrere Schweißzyklen, und jeder der Schweißzyklen umfasst mindestens einen Lichtbogenabschnitt und einen Kurzschlussabschnitt, der initiiert wird, nachdem ein Kurzschluss zwischen einer Elektrode und dem mindestens einen Werkstück detektiert wurde. Die Stromversorgung hat eine Steuereinheit, die einen Ausgang der Umschaltstromversorgung dergestalt steuert, dass die Schweißstromwellenform mehrere erste Wellenformabschnitte und mehrere zweite Wellenformabschnitte umfasst. Jeder der ersten und zweiten Wellenformabschnitte der Schweißstromwellenform umfasst mehrere Schweißzyklen, und die gesamte Stromausgabe durch die Umschaltstromversorgung während der ersten Abschnitte hat eine erste Polarität, und die gesamte Stromausgabe durch die Umschaltstromversorgung während der zweiten Abschnitte hat eine zweite Polarität, die der ersten Polarität entgegengesetzt ist. Die Steuereinheit schaltet die Stromausgabe der Umschaltstromversorgung nur dann zwischen der ersten und der zweiten Polarität um, wenn ein Kurzschlussdetektionsereignis während des Schweißens detektiert wird, und die Steuereinheit schaltet zwischen der ersten und der zweiten Polarität um, bevor das Kurzschlussdetektionsereignis durch den Kurzschlussabschnitt des Zyklus aufgehoben wird, der dem Kurzschlussdetektionsereignis unmittelbar folgt. Weitere Ausführungsformen, Merkmale und/oder Aspekte lassen sich aus den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen herleiten.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die oben dargelegten und/oder weitere Aspekte der Erfindung werden offenkundiger, indem beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen im Detail beschrieben werden. In den Zeichnungen ist Folgendes dargestellt:
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1 veranschaulicht eine schaubildhafte Darstellung eines grundlegenden Schweißsystems, das verwendet werden kann und das eine beispielhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält;
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2 und 3 veranschaulichen schaubildhafte Darstellungen einzelner Stromschweißzyklusprofile, sowohl positive als auch negative, die in einem System oder Verfahren einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet werden;
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4 veranschaulicht eine schaubildhafte Darstellung eines weiteren Systems, das zum Implementieren einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann;
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5 veranschaulicht eine schaubildhafte Darstellung einer beispielhaften Schweißwellenform, die mit Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann;
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6 veranschaulicht eine schaubildhafte Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform eines Polaritätswählers, der in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
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7 veranschaulicht eine schaubildhafte Darstellung einer weiteren Wellenform, die gemäß beispielhafter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung generiert werden; und
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8 veranschaulicht eine schaubildhafte Darstellung eines beispielhaften Flussdiagramms für Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON BEISPIELHAFTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden nun im Folgenden unter Bezug auf die beiliegenden Figuren beschrieben. Die beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen sollen das Verständnis der Erfindung erleichtern und sind nicht dafür gedacht, den Geltungsbereich der Erfindung in irgendeiner Weise einzuschränken. Gleiche Bezugszahlen bezeichnen stets gleiche Elemente.
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Wenden wir uns nun den Zeichnungen zu, in denen die Darstellungen nur dem Zweck der Veranschaulichung der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und nicht zu ihrer Einschränkung dienen.
1 veranschaulicht ein Kurzschlusslichtbogenschweißsystem, das mit dem Ausgang einer Gleichstromversorgung verbunden ist. In einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Art des Schweißens Kurzschlussschweißen und insbesondere Oberflächenspannungstransfer- oder STT-Schweißen. Beispielhafte Ausführungsformen einer Schweißstromkreis- und Steuerungsanordnung für solche Arten des Schweißens sind in den
US-Patenten Nr. 4,972,064 und
6,215,100 offenbart, die beide durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit in den vorliegenden Text aufgenommen werden. Dementsprechend folgt nur eine allgemeine Besprechung des Schweißstromkreises.
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Die Stromversorgung 10 ist eine Schweißstromversorgung, die einen Wechselstrom 13 empfängt, sei es von einem Netzstromanbieter oder einem Generator. Der Wechselstrom 13 wird dann durch den Gleichrichter 14 gleichgerichtet, um einen Gleichstrom 20 zu bilden. Eine Phasensteuereinheit 16 steuert den Gleichrichter 14, um einen im Wesentlichen gleichmäßigen Gleichstrom 20 zu erzeugen. Der Gleichstrom 20 wird dann in einen Impulsbreitenmodulator 30 eingespeist. Die Formen des Impulses werden durch den Formungsschaltkreis 32 gesteuert, um dadurch einen gewünschten Impuls mit dem Gleichstrom 20 durch die Ausgangsanschlüsse 34, 36 zu erzeugen. Es versteht sich, dass die Stromversorgung kein gleichgerichteter Ausgang zu sein braucht, sondern auch jede andere zweckdienliche Gleichstromquelle sein kann. Des Weiteren kann die Stromversorgung 100 wie eine Schaltmodus- oder Wechselrichter-Stromversorgung konfiguriert werden, die Aufwärts-, Abwärts-, Invers- oder verschachtelte Inversschaltkreise verwendet, die einen Konstantspannungs-Gleichstrombus erzeugen, aus dem das Ausgangs- oder Schweißsignal erzeugt wird. Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind diesbezüglich nicht beschränkt. In der gezeigten Ausführungsform wird der Gleichstrom von dem Impulsbreitenmodulator 30 über einen Schweißbereich geleitet, der ein Verbrauchsmaterial 50 und ein Werkstück 60 enthält.
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Wie beim Oberflächenspannungstransferschweißen üblich, wechseln das Werkstück 60 und die Elektrode 50 zwischen einem Kurzschlusszustand, wenn die Elektrode 50 das Werkstück 60 in Eingriff nimmt, und einem Lichtbogenzustand, bei dem die Elektrode 50 von dem Werkstück 60 beabstandet ist. Während des Lichtbogenzustands wird ein elektrischer Lichtbogen zwischen dem Werkstück 60 und der Elektrode 50 gebildet, um das Ende der Elektrode zu schmelzen und schmelzflüssig zu halten, während sie in Richtung des Werkstücks vorangeschoben wird, um einen anschließenden Kurzschlusszustand herzustellen. Eine beispielhafte Ausführungsform dieser Art von Schweißzyklus ist schematisch in 2 und 3 veranschaulicht. Wie in diesen Figuren gezeigt, alterniert der Schweißzyklus zwischen einem Kurzschlusszustand und einem Plasmazustand.
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In den gezeigten Ausführungsformen wird während des Plasmazustands ein Lichtbogen gebildet und die ganze Zeit aufrechterhalten, um ein effektives Schweißen zu ermöglichen. Der Schweißzyklus wird mehrmals in der Sekunde wiederholt und wird präzise gesteuert, um Schweißspritzer zu verschiedenen Zeiten während des Schweißzyklus zu reduzieren. Dementsprechend arbeitet der Impulsbreitenmodulator 30 mit einer hohen Frequenz. In einer beispielhaften Ausführungsform beträgt die Betriebsfrequenz der Impulsbreitenmodulator-Steuereinheit 30 20 kHz, wobei eine Breite des anschließenden Stromimpulses durch die Spannung auf der Leitung 33 von der Formsteuereinheit 32 bestimmt wird. In einer anderen beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt die Betriebsfrequenz der Steuereinheit bis zu 120 kHz. Wenn das Rückkopplungssteuerungssystem mehr Strom in dem Schweißzyklus anfordert, so erscheint eine höhere Spannung auf der Leitung 33, wodurch ein breiterer Impuls während des nächsten Impulses von dem Impulsbreitenmodulator 30 verursacht wird. Somit ändert sich der angeforderte Strom für den Schweißzyklus ungefähr 220.000-mal pro Sekunde. Da die höchste Rate des Schweißzyklus allgemein 100 bis 400 Zyklen pro Sekunde beträgt, werden viele Aktualisierungsimpulse während jedes Schweißzyklus bereitgestellt. Des Weiteren enthält das System 10 in der gezeigten Ausführungsform einen Vorwarnschaltkreis 70 mit einer Ausgangsleitung 40 zum Steuern des Schalters 42.
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Während des Schweißens leitet das System 10 Strom zu dem Arbeitsbereich gemäß dem Betrieb der Impulsbreitenmodulator-Steuereinheit 30, bis dr/dt (wobei r der Elektrodenwiderstand ist), di/dt oder dv/dt ein bevorstehendes Schmelz- oder Kurzschlussereignis während der Einschnürzyklus anzeigt. Wenn diese Detektion stattfindet, so ändert die Logik auf Leitung 40 die Polarität, um den Schalter 42 zu öffnen. Dadurch wird der Widerstand oder Snubber 39 in Reihe mit der Hauptdrossel 38 geschaltet. Da die Hauptdrossel 38 einen kleinen induktiven Widerstand hat, wird nur sehr wenig Energie in dem Schweißstromkreis gespeichert. Folglich fällt der Stromfluss, der durch den Schweißstromkreis zwischen der Elektrode und dem Werkstück hervorgerufen wird, sofort auf einen Pegel ab, der durch den Widerstand 39 bestimmt wird. Des Weiteren kann in beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung die Widerstand 39 bei der Einstellung des Hintergrundstroms helfen. Wenn zum Beispiel die Offenkreisspannung der Stromquelle 10/200 70 Volt beträgt und der Widerstand 39 1,5 Ohm beträgt, so beträgt der Hintergrundstrom 45 A. Somit kann die Auswahl des Widerstandes 39 beim Definieren und Steuern mindestens des Hintergrundstroms helfen.
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Gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wird zu dem Schweißstromkreis ein allgemein paralleler Hintergrundstromkreis hinzugefügt. Der Hintergrundstromkreis stellt weiterhin einen Hintergrundpegel an Strom (beispielsweise 5 bis 7 A) am Werkstück bereit, und zwar ungeachtet des Betriebszustands des Schweißstromkreises. Infolge dessen kann der Hintergrundstrom sicherstellen, dass jederzeit während des Schweißzyklus mindestens etwas Strom zwischen der Elektrode und dem Werkstück fließt, wodurch ein Erlöschen des Lichtbogens zwischen der Elektrode und dem Werkstück während des Schweißzyklus verhindert wird.
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Wenden wir uns nun 2 und 3 zu, die jeweils beispielhafte Ausführungsform von Schweißzyklen zeigen, die mit Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung implementiert werden. 2 zeigt die Wellenform mit einer positiven Polarität, während 3 die Wellenform mit einer negativen Polarität zeigt. Die Wellenform in 2 zeigt ein Stromprofil, mit dem nur wenig Schweißspritzer erzeugt werden und das verhindert, dass die Schweißraupe durch einen Spalt zwischen zu schweißenden Werkstücken hindurchfährt. Das Stromprofil ist in einen Einschnürabschnitt, einen Plasmaverstärkungsabschnitt, einen Plasmaabschnitt und einen Hintergrundabschnitt unterteilt, wo der Lichtbogen aufrechterhalten werden soll. In dem Stromprofil enthält der Einschnürabschnitt 110 einen Unterbrechungspunkt 112 und einen Vorwarnschaltkreis-Betriebspunkt 114. Der Plasmaverstärkungsabschnitt 120 des Stromprofils enthält einen Abklingabschnitt 122, der als der Plasmaabschnitt bezeichnet wird. Der Plasmaverstärkungsabschnitt 120 ist der konstante Stromabschnitt vor dem Abklingabschnitt 122. Jedoch kann der Abklingabschnitt 122 auch als das Ende des Plasmaverstärkungsabschnitts 120 oder der Beginn des Plasmaabschnitts bezeichnet werden. Nach dem Abklingabschnitt 122 wechselt der Stromsteuerschaltkreis zum Hintergrundstrompegel 100, der das Plasma oder den Lichtbogen während eines Hintergrundzustands wahrt. Wie in dieser Figur gezeigt, hat für diesen Abschnitt der Schweißwellenform der gesamte Zyklus einen einzige Polarität (positiv in 2). In beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wird während des positiven Abschnitts des Schweißprozesses (was weiter unten noch ausführlicher besprochen wird) der Hintergrundstrompegel zwischen den Zyklen vorausgewählt und aufrecht erhalten, wodurch vermieden wird, dass der Strompegel durch den Lichtbogen jemals unter den Hintergrundstrompegel abfällt, wodurch der Lichtbogen erlöschen würde.
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Der Stromsteuerschaltkreis ist dafür ausgelegt, das gesamte Schmelzen der Elektrode während der Plasmaverstärkung und des Plasmaabschnitts des Schweißzyklus herbeizuführen. Ein weiteres merkliches Schmelzen der Elektrode 50 findet nicht statt, wenn der Hintergrundstrompegel 100 eintritt, da der IR, der für das Schmelzen der Elektrode notwendig ist, nicht durch einen Lichtbogen erreicht werden kann, der nur durch den Hintergrundstrom aufrecht erhalten wird. Somit dient der Hintergrundstrom lediglich dem Aufrechterhalten des Lichtbogens und der Kugel aus schmelzflüssigem Metall von der Elektrode 50 im schmelzflüssigen Zustand. Die Menge an schmelzflüssigem Metall am Ende der Elektrode 50, das durch die Plasmaverstärkung und das Plasma gebildet wird, wird so gewählt, dass ein Volumen an schmelzflüssigem Metall am Ende der Elektrode geschmolzen wird, und der Plasmaabschnitt des Stroms wird auf den Hintergrundstrom reduziert, sobald das Volumen erhalten wurde. Die Dauer der Plasmaverstärkung und des Plasmaabschnitts werden ebenfalls so gewählt, dass unnötiges Schmelzen des Werkstückmetalls in der Schweißzone während des Schweißens verhindert wird. Ein solches Überschmelzen des Werkstücks kann zu übermäßiger Wärmezufuhr führen, und/oder dazu, dass Abschnitte des Werkstücks oder der Werkstücke in Bereiche des Schweißstoßes einbrennen, in denen es nicht wünschenswert ist, dass sich dort schmelzflüssiges Metall befindet. Während der Bildung der schmelzflüssigen Metallkugel am Ende der Elektrode 50, während des Plasmaabschnitts des Stroms, stoßen die Strahlkräfte des hohen Stroms das schmelzflüssige Metall von der Schweißpfütze ab, bis eine Menge an schmelzflüssigem Metall am Ende der Elektrode 50 geschmolzen wurde. Sobald der Strom reduziert wird, kann sich das schmelzflüssige Metall zu einer Kugel formen, und die schmelzflüssige Schweißpfütze in dem Schweißstoß kann sich stabilisieren, wodurch ein sanfter Kontakt zwischen der schmelzflüssigen Elektrodenkugel und der Schweißpfütze erfolgen kann. In beispielhaften Ausführungsformen der Erfindung wird die gewünschte Menge an schmelzflüssigem Metall am Ende der Elektrode 50 durch Leiten einer zuvor ausgewählten Menge an Energie oder Leistung in die Elektrode während des Plasmaabschnitts des Schweißzyklus gesteuert.
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Sobald die schmelzflüssige Metallkugel während der Plasmaverstärkung und des Plasmaabschnitts des Schweißzyklus gebildet wurde, wird die schmelzflüssige Kugel in die schmelzflüssige Schweißpfütze gedrängt, indem die Elektrode 50 in die Schweißpfütze eingeführt wird, wodurch ein Kurzschlusszustand herbeigeführt wird. Wenn die schmelzflüssige Metallkugel die schmelzflüssige Schweißpfütze in Eingriff nimmt, wird sie durch Oberflächenspannung in die Schweißpfütze transferiert. Diese Aktion führt zur Entstehung einer letzten Einschnürung des schmelzflüssigen Metalls, der sich zwischen der Schweißpfütze und dem Draht in der Elektrode 50 erstreckt, und dann kommt es zu einem Reißen und einer Trennung der Kugel von dem Draht 50. Da nur ein geringer Hintergrundstrom während der Trennung anliegt, kommt es – wenn überhaupt – nur zu wenig Schweißspritzern. In einer beispielhaften Ausführungsform überwacht der Stromsteuerschaltkreis die Einschnürung der schmelzflüssigen Metallkugel, so dass sich, wenn sich der Durchmesser der Einschnürung rasch reduziert, der Stromfluss während der Einschnürkurve 110 allmählicher erhöht, bis eine Detektion einer bevorstehenden Fusion erhalten wird. Sobald die Detektion einer bevorstehenden Fusion stattfindet, wird der Strom auf den Hintergrundstrom reduziert, bis das schmelzflüssige Metall am Ende der Elektrode in die Schweißpfütze transferiert wird.
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2 und 3 zeigen jeweils eine beispielhafte Ausführungsform eines Oberflächenspannungstransfer-Kurzschlussschweißzyklus, wobei der Zyklus in 2 den positiven Anschluss an den vorangeschobenen Draht 50 anlegt. In 3 ist die entgegengesetzte Polarität gezeigt, wobei die Elektrode 50 negativ ist und das Werkstück 60 positiv ist.
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Eine weitere beispielhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in 4 gezeigt. In dieser Figur legt das System 200 einen Schweißimpuls an die vorangeschobene Drahtmetallelektrode 50 an, während sich die Elektrode oder der Draht in Richtung des Werkstücks 60 bewegt. Das System 200 enthält eine Umschaltstromversorgung 202 in Form eines Wechselrichters, dessen Schaltimpulse durch den Impulsbreitenmodulator 204 gesteuert werden, wobei die Breite der aufeinanderfolgenden Stromimpulse durch die Spannung am Ausgang des Fehlerverstärkers 206 bestimmt wird. Dieser Verstärker empfängt eine Spannung vom Stromnebenschluss 208, die zu dem tatsächlichen Lichtbogenstrom proportional ist. Die Eingangsleitung 210 lenkt die momentane Spannung in den Verstärker mit dem gewünschten Stromsignal in Leitung 212 von der Steuereinheit 220. Die Steuereinheit 220 generiert eine Spannung in Leitung 212, die die Breite der einzelnen, rasch stattfindenden Stromimpulse am Ausgang des Wechselrichters oder der Stromversorgung 202 einstellen. Die Ausgangsstufe 230 des Wechselrichters 202 enthält einen Transformator 232 mit einem Mittenabgriff 234, der mit einem positiven Gleichrichter 236 und einem negativen Gleichrichter 238 verbunden ist. Ein Polaritätswähler in der Steuereinheit 220 stellt eine Logik am Ausgang 240 bereit, wenn der Ausgang der Stromversorgung eine positive Polarität haben soll, und stellt eine Logik in der Ausgangsleitung 242 bereit, wenn die Stromversorgung zu einer negativen Polarität verschoben werden soll. Schalter Q1, Q2, die jeweils einen aktiven Snubber 244 aufweisen, werden zum Steuern von Strom in der Induktionsspule L1 verwendet, der einen positiven Polaritätsabschnitt 250 hat, der durch den Schalter Q1 gesteuert wird, und einen negativen Polaritätsabschnitt 252 hat, der durch den Schalter Q2 gesteuert wird. Eine Logik in der Leitung 240 schließt den Schalter Q1, was einen Stromfluss durch den Induktionsspulenabschnitt 250 herbeiführt. Eine Logik in der Leitung 242 ändert die Polarität, was einen Stromfluss im negativen Polaritätsabschnitt 252 der Induktionsspule L1 zur Folge hat. Solange die Polarität durch die Logik in Leitung 240 positiv gehalten wird, generiert das System 200 positive Stromimpulse, um den Stromzyklus mit positiver Polarität zu erhalten, der im Anfangsteil von 5 gezeigt ist.
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Wie in 5 gezeigt, ist die Schweißwellenform 600 mit einem positiven Abschnitt P gezeigt, wobei der gesamte Strom in diesem Abschnitt P eine positive Polarität hat. Es ist anzumerken, dass zum Zweck der besseren Übersichtlichkeit der Anfangsteil des positiven Abschnitts P nicht gezeigt ist, sondern sich zur linken Seite des in 5 gezeigten Abschnitts P erstreckt. Wie gezeigt, hat jeder Zyklus 300 der Wellenform 600 einen Anfangspunkt bei t1, was allgemein der Zeitpunkt ist, an dem ein Kurzschluss stattfindet. Der Hintergrundstrom 314 fällt in Richtung null ab. Danach veranlasst der Einschnürstrom 302, dass die kurzgeschlossene Metallkugel von der Elektrode 50 durch einen Spannungstransfer transferiert wird, und es entsteht eine elektrische Einschnürung, so dass sich die Elektrode 50 über der Kugel zu verengen beginnt, wie bei 304 angedeutet. An diesem Punkt sinkt der Strom erneut, wie am Abschnitt 306 angedeutet, um Schweißspritzer zu verringern. Nachdem das Metall durch die elektrische Einschnüraktion transferiert wurde, wird der Plasmazustand durch einen Plasmaverstärkungsimpuls 310, der einen maximalen Lichtbogenstrom aufweist, wiederhergestellt. Der Bereich des Plasmaverstärkungsimpulses 310 bestimmt die allgemeine Größe der schmelzflüssigen Metallkugel am Ende der vorangeschobenen Drahtelektrode 50. Nach dem Verstärkungsimpuls hat der Strom einen zeitkonstanten Ausklang 312, der in den Hintergrundstrom 314 mündet. Bei 316 findet der nächste Kurzschluss statt. Solange die Logik 1 am Ausgang 240 erscheint, haben die rasch erzeugten Stromimpulse eine positive Polarität, wie in 5 gezeigt.
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Jedoch wird bei Empfang der Logik in der Ausgangsleitung 242 die Polarität des Schweißvorgangs umgekehrt. Ein umgekehrter oder negativer Polaritätszyklus 320 wird gebildet, wie in 5 gezeigt. In beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung löst die Steuereinheit 220 des Systems 200 das Eintreten des Wechsels der Polarität nur dann aus, wenn ein Kurzschluss detektiert wurde. Wie in 5 gezeigt, findet dieses Ereignis an Punkt 501 statt, wenn ein Kurzschluss zwischen der Elektrode 50 und dem Werkstück 60 detektiert wird. In Systemen des Standes der Technik erfolgte die Umkehr der Polarität entweder während des Hintergrundstroms oder während der Verstärkungs- oder Plasmaphase der Zyklen 300/320. Der Wechsel der Polarität während dieser Abschnitte der Wellenform kann Schwierigkeiten beim Neustarten des Schweißlichtbogens verursachen, da Strom an 0 A vorbei und durch 0 A hindurch geht, wenn er seine Polarität umkehrt. Aufgrund dessen wird in Systemen des Standes der Technik ein erheblicher Spannungsbetrag benötigt, um den Lichtbogen wiederherzustellen. Jedoch wird in Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung die Polarität erst gewechselt, nachdem der Kurzschluss detektiert wurde und bevor der Kurzschluss unterbrochen wird. Genauer gesagt, detektieren Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung den Kurzschluss, der bei einer ersten Polarität stattfindet, ändern die Schweißwellenformpolarität und initiieren dann den Kurzschlussaufhebungsimpuls in der entgegengesetzten Polarität. Dies ist allgemein in 5 gezeigt.
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Wie in 5 gezeigt, schweißt die Schweißwellenform in einem positiven Impulsmodus P. Nach einer Dauer Z detektiert das System 200 die Existenz eines weiteren Kurzschlussereignisses an Punkt 501. An diesem Punkt veranlasst die Steuereinheit 220 einen Wechsel der Polarität der Wellenform (wie oben beschrieben) von positiv zu negativ. Sobald die Polarität umgekehrt ist, initiiert die Steuereinheit 220 die Kurzschlussaufhebungsoperation, wie oben beschrieben, bei 503. Nachdem dieser erste Kurzschluss in der entgegengesetzten Polarität aufgehoben wurde, fährt die Schweißwellenform wie oben beschrieben, aber in der entgegengesetzte Polarität, während eines negativen Abschnitts N der Wellenform 600 voran. Auch hier wird zum Zweck der besseren Übersichtlichkeit das Ende des negativen Abschnitts N der Wellenform nicht gezeigt, sondern erstreckt sich auf der rechten Seite von 5.
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Während des Schweißens überwacht die Steuereinheit 220 eine Dauer Z eines jeden der positiven und negativen Abschnitte P/N und/oder eine Anzahl detektierter Kurzschlüsse (beispielsweise bei 316) und/oder eine Anzahl von Plasmaverstärkungsimpulsen 310, um zu bestimmen, wann das Umschalten der Polarität stattfinden soll. Zum Beispiel überwacht in Ausführungsformen, die eine Dauer Z verwenden, ein Zeitnehmerschaltkreis (oder ein ähnlicher Schaltkreis) in der Steuereinheit eine Zeitspanne, in der die Wellenform in einer ersten Polarität schweißt (beispielsweise positiv P), und vergleicht diese Dauer mit einer zuvor festgelegten Dauer, um zu bestimmen, ob die tatsächliche Dauer kürzer oder länger ist als die Dauer Z. Wenn die Dauer des ersten Polaritätsabschnitts länger ist als die zuvor festgelegte Dauer, so initiiert die Steuereinheit 220 den Polaritätsschalter beim nächsten Kurzschlussdetektionsereignis. Die Steuereinheit 220 initiiert den Polaritätsschalter nicht unbedingt bei Ablauf der zuvor festgelegten Dauer Z, sondern vielmehr beim nächsten Kurzschlussdetektionsereignis, das der Dauer Z folgt. Dies gewährleistet, dass die Polaritätsumschaltung stattfindet, wenn die Elektrode 50 mit dem Werkstück 60 in Kontakt steht. Durch das Umschalten, wenn sich die Elektrode 50 in einem kurzgeschlossenen Zustand befindet, besteht keine Notwendigkeit für einen hohen Spannungspegel, um einen Lichtbogen rasch wiederherzustellen, weil die Elektrode und das Werkstück 60 miteinander in Kontakt sind. Weil sie in Kontakt sind, existiert ohnehin kein Schweißlichtbogen, weshalb das Umschalten der Polarität einfacher durchzuführen ist. Nachdem die Polarität umgeschaltet wurde, beginnt der Zeitnehmerschaltkreis in der Steuereinheit 220 bei Punkt 501 mit dem Zählen der Dauer des nächsten Polaritätsabschnitts N, und wenn sich diese Dauer über die zuvor festgelegte Dauer Z hinaus erstreckt, so schaltet die Steuereinheit 220 die Polarität beim nächsten detektierten Kurzschlussereignis um. In einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt die zuvor festgelegte Dauer der Polaritätsabschnitte mindestens 300 μs. In einer anderen beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt die Dauer der Abschnitte P/N im Bereich von 300 bis 600 ms. In einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt die Dauer der Abschnitte P/N im Bereich von 100 bis 600 ms. In weiteren beispielhaften Ausführungsformen beträgt die Dauer mindestens eines der Abschnitten P/N nicht mehr als 1 Sekunde.
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Des Weiteren kann die Steuereinheit 220 in zusätzlichen beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung die Kurzschlussereignisse t1 und/oder die Plasmaverstärkungsimpulse 310 der jeweiligen Abschnitte P/N überwachen, und wenn die Anzahl von Ereignissen eine zuvor festgelegte Anzahl der detektierten Ereignissen übersteigt, so wird der Polaritätswechsel beim nächsten detektierten Kurzschlussereignis initiiert, nachdem die Anzahl der detektierten Ereignisse die zuvor festgelegte Menge überschritten hat. Zum Beispiel kann eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die Polarität der Wellenform 600 ändern, wenn die detektierten Ereignisse (ob Kurzschlussereignisse oder Plasmaverstärkungen) 20 übersteigen, so dass, wenn der positive Abschnitt P anliegt und wenn die detektierten Ereignisse 20 übersteigen, die Steuereinheit 220 die Polarität beim nächsten Kurzschlussereignis 501 umschaltet. In beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beträgt die Anzahl der durch die Steuereinheit detektierten Ereignisse mindestens 5. In anderen beispielhaften Ausführungsformen beträgt die Anzahl der detektierten Ereignisse mindestens 20, und in weiteren Ausführungsformen liegt sie im Bereich von 5 bis 40. In weiteren beispielhaften Ausführungsformen liegt die Anzahl der detektierten positiven Polaritätsereignisse im Bereich von 5 bis 40, gefolgt von einer Reihe negativer Ereignisse, wobei die Gesamtdauer der negativen Ereignisse im Bereich von 100 bis 600 ms liegt. In solchen Ausführungsformen kann die negative Dauer stärker auf das Kühlen das Werkstücks oder der Schweißpfütze nach einer Reihe positiver Ereignisse konzentriert sein, so dass die Zeitdauer in der negativen Polarität der Zeitsteuerungsfaktor ist, und nicht die Anzahl der detektierten Ereignisse in der negativen Polarität. In anderen Ausführungsformen ist das Gegenteil der Fall, wobei die positive Polaritätsdauer durch die Zeit definiert wird, während die negativen Polaritätsabschnitte durch das Verstreichen einer Anzahl von Ereignissen definiert werden.
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In weiteren beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann die Steuereinheit 220 sowohl die Dauer Z als auch die detektierten Ereignisse überwachen und den Polaritätswechsel bei (1) dem Ablauf der Dauer Z oder (2) dem Überschreiten der Anzahl der detektierten Ereignissen auslösen, je nachdem, was eher ist. Zum Beispiel kann eine Ausführungsform die Detektion von Ereignissen, wie zum Beispiel Kurzschlussereignissen, verwenden, um den Polaritätswechsel auszulösen, aber wenn eine Anzahl von Kurzschlussereignissen, aufgrund von Anomalien beim Schweißen, nicht eintritt, so löst der Ablauf der Dauer ein Umschalten der Polarität auch dann aus, wenn die Anzahl von Kurzschlussereignissen nicht die erforderlich Menge überschritten hat.
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Mittels dieser Vorgehensweise können Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um die Menge der Wärmezufuhr zu der Schweißzone behutsam zu steuern. Durch Verlängern der Zeitspanne, die sich die Wellenform 600 in einem positive Modus befindet, wird die Wärme erhöht, während, wenn mehr Zeit im negativen Modus zugebracht wird, die Wärme reduziert wird. Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können eine Optimierung der Wärmezufuhr zu der Schweißnaht durch Justieren der Dauer für die positiven bzw. negativen Abschnitte erlauben. Weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung erlauben eine bessere Kontrolle über die Schweißpfütze und können die auf die Pfütze einwirkende Kraft reduzieren. Es ist bekannt, dass eine positive Polarität (wenn die Elektrode 50 positiv ist) eine Schubkraft auf die Pfütze ausübt, und diese Kraft kann in Abhängigkeit vom Schweißprozess nachteilig sein. Somit erlauben Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ein bedarfsweises Ausgleichen dieser Kraft auf die Pfütze durch Regulieren der verschiedenen Zeitspannen der positiven und negativen Abschnitte der Wellenform 600.
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Somit können die Ausführungsformen der vorliegenden die Dauer Z der positiven Abschnitte P der Wellenform 600 zu der Dauer Z der negativen Abschnitte N der Wellenform 600 justieren, um die Menge an Wärme und Kraft zu justieren, die auf die Schweißzone und die Pfütze einwirkt. Wenn zum Beispiel die Wärmezufuhr zu hoch ist, so kann die Wellenform 600 justiert werden, um die Dauer der positiven Abschnitte P mit Bezug auf die negativen Abschnitten N zu verringern, und umgekehrt. In einigen beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist die Dauer der negativen und der positiven Abschnitte der Wellenform 600 die gleiche, während in anderen die relativen Zeitspannen unterschiedlich sind. Des Weiteren ist in anderen beispielhaften Ausführungsformen die Anzahl der detektierten Ereignisse für jedes der positiven und der negativen Ereignisse die gleiche, während sie in anderen Ausführungsformen verschiedenen sein können.
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Somit werden in verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung die Anzahlen von positiven Polaritätsstromzyklen 300 und negativen Polaritätsstromzyklen 320 so gesteuert, dass die gewünschte Wärme in der schmelzflüssigen Metallpfütze des Schweißvorgangs erhalten wird.
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Die Detektion der oben beschriebenen Kurzschlussereignisse kann auf verschiedene Weise erfolgen, einschließlich der im vorliegenden Text beschriebenen Möglichkeiten. In beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann das System 200 die Spannung zwischen der Anode und der Katode an der Schweißnaht überwachen, wobei, wenn die detektierte Spannung unter einen Schwellenwert abfällt, die Steuereinheit 220 bestimmt, dass ein Kurzschlussereignis stattfindet. In einer beispielhaften Ausführungsform liegt diese Schwellenspannung im Bereich von 10 bis 7 Volt. In einer anderen beispielhaften Ausführungsform beträgt die Schwelle 10 Volt oder weniger. Wenn also die detektierte Spannung unter den Schwellenwert (beispielsweise 10 Volt) abfällt, so bestimmt die Steuereinheit, dass ein Kurzschlussereignis stattfindet, und wenn die Dauer X abgelaufen ist, so unterbricht die Steuereinheit 220 die normale Kurzschlussaufhebungsoperation und initiiert ein Umschalten der Strompolarität, wie im vorliegenden Text beschrieben. In einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung veranlasst die Steuereinheit, dass der jeweils geschlossene der Schalter Q1 oder Q2 geöffnet wird, so dass beide Schalter Q1 und Q2 offen sind. Während beide Schalter offen sind, fällt der Strom aufgrund der Snubber 244 schnell ab. In beispielhaften Ausführungsformen wartet die Steuereinheit 220 dann auf eine zuvor festgelegte einsetzende Zeitverzögerung, bevor sie den anderen der Schalter Q1 und Q2 schließt, um die Polaritätswechsel zu initiieren. Zum Beispiel schließt die Steuereinheit 220 in einigen Ausführungsformen den anderen der Schalter Q1/Q2 nach einer Verzögerung im Bereich von 75 bis 250 μs nach dem Öffnen des anderen der Schalter Q1/Q2. Diese Verzögerung erlaubt es dem Strom, genügend zu sinken, bevor die Polaritätsumschaltung stattfindet.
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In beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wird die einsetzende Verzögerung durch Beobachtung des Schweißprozesses eingestellt. Wenn die Verzögerung zu kurz ist, kann es zu übermäßigen Schweißspritzern kommen, wenn sich das Tröpfchen von der Elektrode 50 löst, weil sich das Tröpfchen explosionsartig löst. Wenn jedoch die Zeit zu lang ist, so wird das schmelzflüssige Tröpfchen in die Schweißpfütze hinein verzehrt, und die Elektrode 50 kann in die Schweißpfütze gelangen (während sie von einer Quelle herangeführt wird), was zur Entstehung eines Elektrodenstumpfes führt, der nur schwer wieder frei zu bekommen ist. In beispielhaften Ausführungsformen ist die einsetzende Verzögerung zuvor festgelegt und in den Schaltkreis einprogrammiert. In einigen Ausführungsformen ist die Einschnürdauer (siehe zum Beispiel 110 in 2 und 3) eine Reaktion darauf, wie lange das Tröpfchen braucht, um sich zu lösen, oder basiert auf dem maximal erreichten Einschnürstrom (beispielsweise 500 A max.). Sobald dann der Vorwarnschaltkreis 70 auslöst, wartet das System eine voreingestellten oder zuvor festgelegte Zeit lang auf einen Lichtbogen. Wenn der Lichtbogen eintritt und detektiert wird, geht der Schaltkreis anschließend auf Spitzenstrom. Wenn hingegen kein Lichtbogen detektiert wird, so geht der Schaltkreis zurück auf das Aufhebungsgefälle, und dann wird der Plasmaverstärkungsimpuls eine voreingestellte Zeit lang gehalten, woraufhin der Ausklang beginnt.
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In beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wird das gewünschte Verhältnis zwischen dem positiven und dem negativen Abschnitt durch einen entsprechenden Selektorschaltkreis in der Steuereinheit 220 erhalten. In Ausführungsformen der Erfindung wird dieses Verhältnis mindestens anhand einiger Eingangsparameter vor dem Schweißen bestimmt, so dass ein gewünschtes Verhältnis verwendet werden kann. Zum Beispiel können Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung eine Schweißstromeinstellung und/oder eine Elektrodendurchmessereinstellung und/oder eine Drahtzufuhrgeschwindigkeitseinstellung verwenden, und das System 10/200 kann entweder eine Nachschlagetabelle, einen Algorithmus oder eine Zustandstabellenartige Steuerung verwenden, um ein gewünschtes positives/negatives Verhältnis für einen bestimmten Schweißvorgang zu bestimmen.
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Eine beispielhafte Ausführungsform des Selektorschaltkreises ist schematisch in 6 veranschaulicht, wo der Selektorschaltkreis ein Flipflop 350 ist und Software-implementiert ist, und einen nicht-invertierten Ausgang 240 und einen invertierten Ausgang 242 hat. Der Ausgang wird durch einen Antikoinzidenzschaltkreis 352 gewählt, der eine Einstell-Eingangsleitung 352a und eine Rücksetz-Eingangsleitung 352b hat, die durch einen digitalen Decodierer 354 gesteuert werden. Der Eingang 360 empfängt einen Eingangsinitiierungsimpuls am Zeitpunkt t1, wenn ein Zyklus durch einen Kurzschluss gestartet wird. Die Justiereingänge 362, 364 des Decodierers 354 stellen das Verhältnis einer Anzahl positiver Stromzyklen am Eingang 362 und die Anzahl negativer Stromzyklen am Eingang 364 ein. Natürlich in anderen Ausführungsformen anstelle des Detektierens der Anzahl von Ereignissen oder Zyklen die oben erwähnte Dauer unter Verwendung eines Zeitnehmers verwendet werden. Durch Justieren dieser beiden Eingänge wird das Verhältnis von positiven Stromzyklen 300 zu negativen Stromzyklen 320 so gewählt, dass die Wärme des Schweißprozesses gesteuert wird. Um die Wärme zu ändern, wird das Verhältnis (von Dauer und/oder detektierten Ereignissen) durch Ändern der Daten an den Eingängen 362 und 364 verändert.
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7 zeigt eine andere beispielhafte Schweißwellenform, die mit Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. Genauer gesagt, zeigt 7 eine Kurzschlusslichtbogen-Wechselstromschweißstromwellenform 701 und eine Spannungswellenform 710 unter Verwendung eines Aspekts der vorliegenden Erfindung. Wie gezeigt, hat die Stromwellenform 701 einen positiven Abschnitt 703 und einen negativen Abschnitt 705, und die Spannungswellenform 710 hat außerdem einen positiven 713 und einen negativen 715 Abschnitt. Wie oben beschrieben, werden die positiven Abschnitte für eine Dauer P1 implementiert, die entweder anhand der Zeit oder anhand einer Anzahl detektierter Ereignisse bestimmten werden kann, und die negativen Abschnitte haben ebenfalls eine Dauer N1, die auf ähnliche Weise bestimmt werden kann. In den gezeigten Wellenformen beginnt ein Kurzschluss bei Punkt 702, was durch einen Stromanstieg und einen Spannungsabfall angezeigt wird, und ein Kurzschlussaufhebungsimpuls 706 wird initiiert. Jedoch, wie oben beschrieben, wird der erste detektierte Kurzschluss 504, der nach dem Ablauf der Dauer P1 stattfindet, nicht sofort mit einem Kurzschlussaufhebungsimpuls aufgehoben, sondern vielmehr wechselt der Strom die Polarität während des Kurzschlusses 504, und nachdem die Polarität umgeschaltet wurde, wird ein Kurzschlussaufhebungsimpuls initiiert, aber in der entgegengesetzten Polarität. Dann wird, nach dem Ablauf der negativen Dauer N1, die Polarität beim nächsten detektierten Kurzschlussereignis erneut umgekehrt.
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8 ist ein repräsentatives Flussdiagramm 800 für ein Verfahren und ein System unter Verwendung von Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung. Das System 10/200 gibt einen Hintergrundstrompegel 801 aus, bis ein Kurzschluss bei 802 detektiert wird. Wenn ein Kurzschluss detektiert wird, so ist der STT-Schalter (einer der Schalter Q1/Q2 in 4) offen, um rasch den Strom 803 zu verringern. In einer beispielhaften Ausführungsform wird der Strom auf 45 A reduziert. Nachdem der Schalter geöffnet ist, wird eine Verzögerung von 250 μs initiiert (804), damit der Kurzschluss aufrechterhalten werden kann. Entweder nach oder während der Verzögerung wird festgestellt, ob die anhängige Dauer Z eines positiven Abschnitts P oder eines negativen Abschnitts N abgelaufen ist, 805, oder nicht. Wenn die Dauer abgelaufen ist, dann wird die Polarität gewechselt, 807. In der in 4 gezeigten Ausführungsform wird der entgegengesetzte der Schalter Q1/Q2 geschlossen. Wenn die Dauer nicht abgelaufen ist, dann wird der Schalter von Schritt 803 geschlossen, 806. Nach dem Schließen des richtigen Schalters beginnt dann der Kurzschlussaufhebungsprozess mit der Regelung des Einschnüranstiegs bei 809. Wenn während der Regelung des Einschnüranstiegs ein Lichtbogen detektiert wird (810), dann wird der Schalter von Schritt 806/807 geschlossen. Wenn aber kein Lichtbogen detektiert wird, dann wird der Strom angehoben, bis die Unterbrechung des Kurzschlusses bei 811 detektiert wird. Wenn die Unterbrechung des Kurzschlusses detektiert wird, so ist der Schalter von 806/807 offen, um den Strom so zu verringern, dass die Unterbrechung nicht zur Explosion führt, 813. Dann wird, wenn der Lichtbogen detektiert wird (814), der Schalter von den Schritten 806/807 geschlossen, und der Spitzenstrom wird für eine Plasmaverstärkung geregelt, 815. Nachdem der Spitzenstrom die gewünschte Zeit aufrechterhalten wurde, wird bei 817 der Ausklang initiiert und wird die gewünschte Zeit beibehalten; dann wird der Zyklus wiederholt. Natürlich können auch andere Modifizierungen an diesem Flussdiagramm oder Entscheidungsbaum vorgenommen werden, ohne vom Geist oder Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Obgleich die Erfindung konkret anhand beispielhafter Ausführungsformen gezeigt und beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt. Dem Durchschnittsfachmann ist klar, dass verschiedenen Änderungen in Form und Detail daran vorgenommen werden können, ohne vom Geist und Geltungsbereich der Erfindung, wie sie durch die folgenden Ansprüche definiert sind, abzuweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Stromversorgung
- 13
- Wechselstrom
- 14
- Gleichrichter
- 20
- Gleichstrom
- 30
- Impulsbreitenmodulator
- 32
- Formungsschaltkreis
- 33
- Leitung
- 34
- Ausgangsanschluss
- 36
- Ausgangsanschluss
- 38
- Hauptdrossel
- 39
- Snubber
- 40
- Ausgangsleitung
- 42
- Steuerschalter
- 50
- Verbrauchsmaterial
- 60
- Werkstück
- 70
- Vorwarnschaltkreis
- 100
- Stromversorgung
- 110
- Einschnürabschnitt
- 112
- Unterbrechungspunkt
- 114
- Betriebspunkt
- 120
- Plasmaverstärkungsabschnitt
- 122
- Abklingabschnitt
- 200
- System
- 202
- Stromversorgung
- 204
- Impulsbreitenmodulator
- 208
- Stromnebenschluss
- 210
- Eingangsleitung
- 212
- Leitung
- 220
- Steuereinheit
- 232
- Transformator
- 234
- Mittenabgriff
- 236
- Gleichrichter
- 238
- Gleichrichter
- 240
- Ausgang
- 242
- Ausgang
- 244
- Snubber
- 250
- positiver Polaritätsabschnitt
- 252
- negativer Polaritätsabschnitt
- 300
- Zyklus
- 302
- Einschnürstrom
- 304
- Schritt
- 306
- Abschnitt
- 310
- Plasmaverstärkungsimpuls
- 312
- Ausklang
- 314
- Hintergrundstrom
- 316
- Schritt
- 320
- Zyklus
- 350
- Flipflop
- 352
- Schaltkreis
- 352a
- Einstell-Eingangsleitung
- 206
- Fehlerverstärker
- 354
- digitaler Decodierer
- 360
- Eingang
- 362
- Eingang
- 364
- Eingang
- 501
- Punkt
- 503
- Punkt
- 504
- Kurzschluss
- 600
- Wellenform
- 701
- Wellenform
- 702
- Punkt
- 703
- positiver Abschnitt
- 704
- Kurzschluss
- 705
- negativer Abschnitt
- 706
- Kurzschlussaufhebungsimpuls
- 710
- Wellenform
- 713
- positiver Abschnitt
- 715
- negativer Abschnitt
- 800
- Flussdiagramm
- 801
- Hintergrundstrompegel
- 802
- Punkt
- 803
- Strom
- 804
- Schritt
- 805
- Schritt
- 806
- Schritt
- 807
- Schritt
- 352b
- Rücksetz-Eingangsleitung
- 811
- Schritt
- 813
- Schritt
- 814
- Schritt
- 815
- Plasmaverstärkung
- 817
- Schritt
- L1
- Induktionsspule
- N
- negativer Abschnitt
- N1
- Dauer
- P
- positiver Abschnitt
- P1
- Dauer
- Q1
- Schalter
- Q2
- Schalter
- t1
- Zeitpunkt
- X
- Dauer
- Z
- Dauer
- 809
- Schritt
- 810
- Schritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4972064 [0002, 0014]
- US 6215100 [0002, 0014]