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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschleunigen von Strahlmittel, wobei die Beschleunigungsvorrichtung zumindest ein Gehäuse mit zumindest einer Einlassöffnung und zumindest einer Auslassöffnung aufweist, sowie eine Vorrichtung zum abrasiven Bearbeiten von Stück- und/oder Schüttgut unter Verwendung von Strahlmittel, das in eine Behandlungskammer oder Bearbeitungstrommel einbringbar ist.
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Vorrichtungen zum abrasiven Bearbeiten von Stück- und/oder Schüttgut sind im Stand der Technik bekannt. Diese werden insbesondere zum Reinigen von gussgefertigtem Stück- und/oder Schüttgut, beispielsweise in Form von Gummiringen, Kunststoffgussteilen etc. verwendet, wenn diese nach dem Gussvorgang aufgrund von verbliebenen Graten und Noppen auf der Oberfläche der Gummiteile entgratet werden sollen. Diese Grate und Noppen auf der Oberfläche der Gummi- bzw. Kunststoffteile werden durch Einwirken von Kältemittel, insbesondere flüssigem Stickstoff, versprödet und durch Strahlmittel, das in die Behandlungskammer, insbesondere Bearbeitungstrommel, eingestrahlt oder eingebracht wird, abgetrennt. Derartige Abrasionsvorrichtungen sind beispielsweise in der
DE 88 10 621 U1 und der
DE 34 26 286 C2 beschrieben. Ebenfalls offenbart die
DE 10 2005 040 420 A1 eine solche Abrasionsvorrichtung. Beispielsweise aus der
DE 31 10 062 A1 und der
DE 34 26 286 A1 ist es bekannt, zu entgratende Werkstücke in einem Behälter anzuordnen und mit einem über ein rotierendes Schleuderrad zugeführten Strahlmittel zu beaufschlagen.
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Aus der
DE 199 06 915 A1 ist es bekannt, zum Entgraten von Formteilen mit Hilfe von Schlaggut eine Behandlungstrommel vorzusehen, bei der ein geneigt zur Längsmittelachse der Trommel verlaufender Förderschacht vorgesehen ist Über eine Durchtrittsöffnung ist der Förderschacht mit dem Trommelinneren verbunden. Am anderen Ende mündet der Förderschacht in einen ringförmigen Schlaggutsammelbehälter, wobei sich der ringförmige Schlaggutsammelbehälter und der Förderschacht gemeinsam mit der Trommel drehen können.
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Aus der
DE 101 62 151 A1 ist eine Vorrichtung zum Entgraten bekannt, bei der eine Flüssigkeit, wie beispielsweise Wasser, als Schlaggut verwendet wird. Diese Flüssigkeit wird einer Behandlungskammer über Zuleitungen und Düsen zugeführt, deren Öffnungsweite so gewählt ist, dass die Flüssigkeit tropfenweise unter vergleichsweise hohem Druck in die Behandlungskammer eingeblasen wird. Der Flüssigkeit können kleinvolumige abrasiv wirkende Partikel zugegeben werden, die ebenfalls aus den Düsen austreten und die Entgratungswirkung der Flüssigkeitströpfchen unterstützen.
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Aus der
DE 295 22 294 U1 ist ferner ein Rotationsstrahlgerät zur Erzeugung eines Strahles aus Strahlgut mittels eines Fluides bekannt, bei dem eine drehbar gelagerte Düse vorgesehen ist, die wenigstens eine Ausströmöffnung zur gerichteten Abgabe eines Strahles aufweist. Ferner ist ein Zentralrohr zur Zuführung eines Gemisches aus dem Strahlgut und dem Fluid zu der Düse vorgesehen, ebenso wie ein pneumatisches Antriebsmittel zum Antrieb der Düse. Das Zentralrohr ist bis zur Düse geführt und bezüglich der Düse ruhend gelagert.
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Aus der
DE 10 2005 014 684 A1 wird Schlaggut mittels einer Beschleunigungseinrichtung beschleunigt und in eine die zu entgratenden Formteile enthaltende Behandlungskammer eingeleitet. Als Beschleunigungseinrichtung dient ein Schleuderrad, wobei je nach Schleuderraddrehzahl das Schlaggut mit einer höheren oder geringeren Energie auf die Formteile und deren Grate aufgeschleudert wird. Ferner werden in der Behandlungskammer Schlagkörper mit einem Durchmesser, der sich von dem Durchmesser des Schlagguts unterscheidet, angeordnet.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Beschleunigen von Strahlmittel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum abrasiven Bearbeiten von Stück- und/oder Schüttgut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15 dahingehend fortzubilden, dass eine einfache und noch bessere Beschleunigung des Strahlmittels ermöglicht wird.
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Die Aufgabe wird für eine Vorrichtung zum Beschleunigen von Strahlmittel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass innerhalb des Gehäuses ein Schleusenteil oder -abschnitt gebildet und zumindest eine Einrichtung vorgesehen ist, durch die innerhalb des Schleusenteils oder -abschnitts ein Unterdruck erzeugbar ist zum Beschleunigen des Strahlmittels durch den Schleusenteil oder -abschnitt hindurch. Für eine Vorrichtung zum abrasiven Bearbeiten von Stück- und/oder Schüttgut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15 wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass zumindest eine solche Vorrichtung zum Beschleunigen von Strahlmittel vorgesehen ist, wobei der Auslass der Beschleunigungsvorrichtung in Richtung des inneren der Behandlungskammer oder Bearbeitungstrommel gerichtet ist und der Einlass der Beschleunigungsvorrichtung mit einem Strahlmittelvorratsbehälter verbindbar oder verbunden ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Dadurch wird eine Beschleunigungsvorrichtung zum Beschleunigen von Strahlmittel geschaffen, mittels derer aufgrund des Erzeugens eines Unterdrucks in dem Schleusenteil oder -abschnitt im Inneren der Beschleunigungsvorrichtung eine besonders hohe Beschleunigung für das Strahlmittel erzielt werden kann. Das Strahlmittel wird, im Unterschied zum Stand der Technik, nicht durch ein Schleuderrad selbst beschleunigt oder durch Vorsehen einer Düse in das Innere der Behandlungskammer, insbesondere einer Bearbeitungstrommel, eingesprüht, sondern wird durch Erzeugen eines Unterdrucks im Innern der Beschleunigungsvorrichtung in deren Schleusenteil oder -abschnitt, durch den das Strahlmittel hindurchtritt, beschleunigt. Unter einem Schleusenteil oder -abschnitt wird jede Art eines Raums verstanden, durch den Strahlmittel hindurchgeleitet werden kann. Dieser kann entweder als separater Teil der Beschleunigungsvorrichtung vorgesehen oder ein Abschnitt von dieser sein. Beim Durchleiten des Strahlmittels durch diesen Schleusenteil oder -abschnitt der Beschleunigungsvorrichtung wird das Strahlmittel stark beschleunigt, aufgrund des Erzeugens eines Unterdrucks beim Durchtritt durch den Schleusenteil bzw. -abschnitt. Das Strahlmittel kann dadurch unter einem hohen Druck in die Behandlungskammer bzw. Bearbeitungstrommel eingeblasen werden. Die abrasive Wirkung des Strahlmittels kann dadurch erhöht und somit der Behandlungsvorgang verbessert und ggfs. sogar verkürzt werden, da die abrasive Wirkung intensiviert werden kann.
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Die Einrichtung zum Erzeugen eines Unterdrucks umfasst vorteilhaft einen Einlasskanal und die Auslassöffnung, wobei zwischen dem Einlasskanal und der Auslassöffnung der Schleusenteil oder -abschnitt angeordnet ist. Das Strahlmittel gelangt somit aus einem Strahlmittelvorratsbehälter in den Einlasskanal, durch den Schleusenteil oder -abschnitt der Beschleunigungsvorrichtung und durch die Auslassöffnung hindurch in die Behandlungskammer bzw. insbesondere die Bearbeitungstrommel hinein.
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Vorteilhaft ist ein Auslasskanal vorgesehen. Dieser kann in die Behandlungskammer, insbesondere Bearbeitungstrommel, münden. Der Auslasskanal kann im Vergleich zum Einlasskanal lediglich als kurzer Stutzen ausgebildet sein. Der Auslasskanal kann ferner trichterförmig ausgebildet sein, so dass seine Öffnungsweite sich in Richtung weg von dem Schleusenteil bzw. dem Gehäuseinneren der Beschleunigungsvorrichtung vergrößert, so dass ein großer Bereich der abrasiv zu bearbeitenden Formteile bzw. des abrasiv zu bearbeitenden Stück- und/oder Schüttguts innerhalb der Behandlungskammer bzw. Bearbeitungstrommel durch das beschleunigte Strahlmittel überstrichen werden kann.
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Der Einlasskanal kann in einem Winkel von mehr als 90° zu dem den Schleusenteil oder -abschnitt umfassenden Bereich des Gehäuses angeordnet sein, insbesondere in einem Winkel von 140° bis 180° zu dem Schleusenteil oder -abschnitt, so dass der Einströmwinkel insbesondere 140° bis 180° zu der Einströmungsrichtung in den Schleusenteil oder -abschnitt beträgt, also der Einlasskanal nahezu in Verlängerung des Schleusenteils oder -abschnitts angeordnet ist. Ferner ist der Einlasskanal vorteilhaft in einem Winkel von mehr als 90° zu dem Auslasskanal angeordnet. Der Winkel zwischen Einlasskanal und Auslasskanal kann insbesondere 170° bis 110°, insbesondere 155° betragen. Dadurch, dass Einlasskanal und Auslasskanal nicht in einem rechten Winkel zueinander angeordnet sind, kann die Beschleunigung im Schleusenteil noch weiter erhöht werden, da sich dort der gewünschte Unterdruck besonders gut einstellen bzw. sogar erhöhen kann. Allerdings ist es ebenfalls möglich, den Einlasskanal in einem etwa rechten Winkel oder sogar einem Winkel von weniger als 90° zum Schleusenteil oder -abschnitt anzuordnen. Der Einlasskanal kann also in einem Winkel von bis zu 90° zu dem den Schleusenteil oder -abschnitt umfassenden Bereich des Gehäuses, insbesondere den Einströmbereich in den Schleusenteil oder -abschnitt angeordnet sein, insbesondere in einem Winkel von etwa 90° zu dem Schleusenteil oder -abschnitt. Ferner kann zwischen Einlasskanal und den Schleusenteil oder -abschnitt umfassenden Bereich der Beschleunigungsvorrichtung ein Übergangsbereich vorgesehen werden, also der Einlasskanal nicht direkt mit dem den Schleusenteil oder -abschnitt umfassenden Bereich verbunden sein, sondern nur indirekt über den Übergangsbereich.
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Im Inneren des Gehäuses der Beschleunigungsvorrichtung ist vorteilhaft ein Schleuder- oder Schaufelrad angeordnet. Durch das Anordnen des Einlasskanals in einem Winkel von weniger als 180° und mehr als 90° zu dem Schleusenteil und zu dem Auslasskanal ist ein schräges Anströmen des Schleuder- oder Schaufelrades möglich, wodurch bei dessen Drehen in dem Schleusenteil oder -abschnitt der gewünschte Unterdruck erzeugt werden kann. Vorteilhaft wird im Inneren des Gehäuses der Beschleunigungsvorrichtung der Schleusenteil oder -abschnitt durch Vorsehen eines Abstandes zwischen dem Gehäusemantel und der äußeren Umfangserstreckung des innerhalb des Gehäuses drehbar angeordneten Schleuder- oder Schaufelrades ausgebildet. Der Abstand zwischen dem äußeren Umfang, insbesondere von Enden von Armen oder Schaufeln, des drehbaren Schleuder- oder Schaufelrades und dem Gehäusemantel kann im Bereich des Schleusenteils oder -abschnitts größer als der Abstand zwischen dem äußeren Umfang, insbesondere von Enden von Armen oder Schaufeln des drehbaren Schleuder- oder Schaufelrades und dem Gehäusemantel im übrigen Bereich des Gehäuses ausgebildet sein. Das über den Einlasskanal in das Innere der Beschleunigungsvorrichtung bzw. von dessen Gehäuse eintretende Strahlmittel trifft dabei zwar einerseits auf das Schleuder- oder Schaufelrad bzw. dessen Arme oder Schaufeln, kann andererseits jedoch an diesem bzw. diesen vorbei zwischen Gehäusemantel und den Enden von Armen oder Schaufeln des drehbaren Schleuder- oder Schaufelrades durch den gebildeten Schleusenteil oder -abschnitt hindurch strömen, wobei durch das sich drehende Schleuder- oder Schaufelrad in dem Schleusenteil oder -abschnitt ein Unterdruck erzeugt wird, der das Strahlmittel durch diesen Schleusenteil oder -abschnitt hindurch in Richtung der Auslassöffnung bzw. des Auslasskanals beschleunigt.
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Weiter vorteilhaft weist der Schleusenteil oder -abschnitt einen geringeren Durchmesser als der Einlasskanal auf bzw. ist die Einlassöffnung in das Gehäuse der Beschleunigungsvorrichtung größer dimensioniert als das Schleusenteil oder -abschnitt im Innern der Beschleunigungsvorrichtung zum Erzeugen des gewünschten Unterdrucks in dem Schleusenteil bzw. -abschnitt zum Beschleunigen des Strahlmittels. Hierdurch kann eine Düsenwirkung erzielt werden unter Ausnutzen des sich einstellenden Unterdrucks im Schleusenteil bzw. -abschnitt. Der Schleusenteil oder -abschnitt kann durch das Ausbilden durch Beabstanden des äußeren Umfangs des Schleuder- oder Schaufelrades von dem Gehäusemantel als eine Art Kanal ausgebildet bzw. angesehen werden, durch den das Strahlmittel hindurchströmt. Bei Vorsehen von Armen oder Schaufeln des Schleuder- oder Schaufelrades wird als Schleusenteil oder -abschnitt lediglich der Raum, der sich außerhalb von diesen bzw. deren äußeren Enden und dem Gehäusemantel erstreckt, angesehen.
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Die Auslassöffnung kann eine gleich große oder größere Öffnungsweite aufweisen als der Einlasskanal im Bereich seiner Einlassöffnung in das Gehäuseinnere und/oder den Schleusenteil bzw. -abschnitt. Da der Schleusenteil oder -abschnitt einen geringeren Durchmesser als die Auslassöffnung aufweist, wird der Austrittswinkel des Strahlmittels aus der Auslassöffnung heraus im Vergleich zu dem Durchmesser des Schleusenteils oder -abschnitts groß. Hierdurch ist ein besonders breitwinkliges und somit gutes Ausblasen des innerhalb der Beschleunigungsvorrichtung beschleunigten Strahlmittels in die Behandlungskammer bzw. insbesondere die Bearbeitungstrommel möglich.
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Als weiter vorteilhaft erweist es sich, das Gehäuse zumindest im Bereich des Schleusenteils oder -abschnitts gerundet auszubilden. Hierdurch ist es auf besonders einfache Art und Weise möglich, einen gleichmäßig dimensionierten oder ggfs. auch einen sich verengenden oder aufweitenden Schleusenteil oder -abschnitt benachbart zu dem Schleuder- oder Schaufelrad auszubilden, das bei der Drehung zumeist einen Kreis umschreibt. Um über einen großen Teil des Umfangs des Gehäuses einen gleichmäßigen Abstand des äußeren Umfangs des Schleuder- oder Schaufelrades von dem Gehäusemantel vorzusehen, erweist sich das Anpassen der Gehäuseform an die Form des äußeren Umfangs des Schleuder- oder Schaufelrades durch Vorsehen einer gerundeten Formgebung als besonders vorteilhaft. Der Schleusenteil oder -abschnitt kann entsprechend ebenfalls eine gerundete Form aufweisen, so dass das Gehäuse insgesamt eine gerundete Formgebung aufweisen kann, wobei der Bereich des Schleusenteils oder -abschnitts gegenüber dem restlichen Teil des Gehäuses etwas auskragend ausgebildet sein kann, das Gehäuse somit in der Draufsicht keine gleichmäßige Kreisform, sondern eine Kreisform mit einem Segment, das einen größeren Radius aufweist als der restliche Teil des Gehäuses aufweist. In diesem Segment ist der Schleusenteil oder -abschnitt angeordnet, in dem bei der Drehung des Schleuder- oder Schaufelrades ein Unterdruck zum Beschleunigen des durch den Einlasskanal in das Innere des Gehäuses der Beschleunigungsvorrichtung eingebrachten Strahlmittels entsteht. Das Gehäuse kann ferner zumindest im Bereich des Schleusenteils oder -abschnitts gerade ausgebildet sein. Der Abschnitt des Gehäuses, in dem der Schleusenteil oder -abschnitt angeordnet ist, kann also nicht nur gerundet, sondern auch im Wesentlichen gerade ausgebildet sein oder auch eine Mischform zwischen einer geraden und einer gerundeten Formgebung und/oder eine unregelmäßige Formgebung aufweisen, wobei durch die Wahl der Formgebung des Scheusenteils oder -abschnitts Einfluss auf die Beschleunigung des Strahlmittels genommen werden kann.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im Folgenden Ausführungsbeispiele von dieser näher anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese zeigt in:
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1 eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Beschleunigungsvorrichtung und
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2 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum abrasiven Bearbeiten von Stück- und/oder Schüttgut mit einer Bearbeitungstrommel und einer Beschleunigungsvorrichtung.
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1 zeigt eine Prinzipskizze einer Beschleunigurigsvorrichtung 1 mit einem Gehäuse 10, das einen Einlasskanal 11 und einen Auslasskanal 12 umfasst. Der Einlasskanal 11 steht mit einem Strahlmittelvorratsbehälter in Verbindung. 2 zeigt eine Vorrichtung 3 zum abrasiven Bearbeiten von Stück- und/oder Schüttgut, bei der de Beschleunigungsvorrichtung 1 bzw. deren Einlasskanal 11 mit einem solchen Strahlmittelvorratsbehälter 2 verbunden ist. Der Auslasskanal 12 mündet in eine Bearbeitungstrommel 30 der Vorrichtung 3 zum abrasiven Bearbeiten von Stück- und/oder Schüttgut, in der letzteres angeordnet ist.
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In dem nahezu kreisförmigen bzw. gerundeten Gehäuse 10 der Beschleunigungsvorrichtung 1 ist ein diverse Arme oder Schaufeln 13 aufweisendes Schleuder- bzw. Schaufelrad 14 angeordnet. Zwischen den außenseitigen Enden 15 der jeweiligen Arme bzw. Schaufeln 13 und dem Gehäusemantel 16 ist ein Spalt S1 vorgesehen. Dieser Spalt oder der Abstand zwischen den außenseitigen Enden 15 der Arme bzw. Schaufeln 13 und der Innenseite des Gehäusemantels 16 ist über den größten Teil des Umfangs des Gehäuses gleichmäßig oder etwa gleich bleibend ausgebildet.
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In einem Bereich bzw. Segment des Gehäuses 10 ist der Spalt größer ausgebildet. Hier wird der Spalt mit dem Bezugszeichen S2 bezeichnet. In diesem Bereich ist ein Schleusenteil bzw. -abschnitt 17 gebildet. Dieser ist also zwischen dem Einlasskanal 11 und dem Auslasskanal 12 innerhalb des Gehäuses 10 angeordnet. Die Formgebung des Gehäuses bzw. des Gehäusemantels 16 ist in diesem Bereich in den in 1 und 2 gezeigten Varianten gerundet gezeigt. Sie kann jedoch auch gerade ausgebildet sein oder eine beliebige Form aufweisen, z. B. auch eine Mischform aus einem oder mehreren gerundeten und geraden Abschnitten. Die Einlassöffnung 18 des Einlasskanals 11 in den das Schleuder- bzw. Schaufelrad 14 umgebende Gehäuse 10 ist größer dimensioniert als der Spalt S2, also als der Querschnitt des Schleusenteils bzw. -abschnitts 17. Ebenfalls ist die Auslassöffnung 19 aus dem Gehäuse 10 in den Auslasskanal 12 größer dimensioniert als der Querschnitt des Schleusenteils bzw. -abschnitts 17. Dadurch, dass der Spalt S2 zwar größer als der Spalt S1 dimensioniert ist, jedoch im Vergleich zu der Öffnungsweite der Einlassöffnung 18 und der Auslassöffnung 19 eine sehr viel geringere Querschnittsabmessung aufweist, wird eine Düsenwirkung bzw. ein Unterdruck im Hinblick auf das zunächst den Einlasskanal 11, durch die Einlassöffnung hindurch den Schleusenteil bzw. -abschnitt 17 und danach aus der Auslassöffnung austretend den Auslasskanal 12 passierenden Strahlmittels 20 erzeugt. Das Strahlmittel 20 ist in 1 beispielhaft als Granulat dargestellt. Selbstverständlich kann es auch in anderer Form ausgebildet sein, beispielsweise auch als Flüssigkeit in Tröpfchenform.
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Wie den 1 und 2 weiter entnommen werden kann, ist der Einlasskanal 11 nicht in einem rechten Winkel zum Auslasskanal 12 und auch nicht in Richtung der Mittelachse des Schleuder- bzw. Schaufelrades 14 angeordnet, sondern in einem Winkel α von etwa 160° zu dem Einströmbereich 170 in den Schleusenteil und in 2 fast fluchtend zu dem Auslasskanal 12 bzw. in 1 in einem Winkel β von etwa 155° zu dem Auslasskanal 12. Der Winkel γ des Einlasskanals zur Mittelachse M des Schleuder- bzw. Schaufelrades 14 ist so gewählt, dass eine tangentiale Anströmung von diesem im Bereich des außenseitigen Endes 15 seiner Arme bzw. Schaufeln 13 mit dem Strahlmittel 20 möglich ist bzw. ohne ein solches Auftreffen auf den äußeren Enden der Arme oder Schaufels 13 direkt in den Schleusenteil 17 eingesogen wird aufgrund des im Schleusenteil 17 entstehenden Unterdrucks bei sich drehendem Schleuder- bzw. Schaufelrad 14. Der Winkel γ beträgt in 1 etwa 55°, in 2 etwa 70°. Durch diese tangentiale Anströmung ist eine besonders gute Beschleunigung des Strahlmittels 20 durch den Schleusenteil 17 hindurch in Richtung des Auslasskanals 12 möglich. Dies ist durch die Pfeile P1 bis P3 in 1 angedeutet. Grundsätzlich könnte der γ jedoch auch weniger als 55° betragen, z. B. auch 0° oder ggf. sogar einen negativen Wert annehmen, also der Einlasskanal in dieselbe Richtung weisen wie der Auslasskanal, wobei die Beschleunigungswirkung bei einer tangentialen Anströmung, wie sie in den 1 und 2 gezeigt ist, größer ist.
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Um eine breitwinklige Verteilung des Strahlmittels in das Innere der Bearbeitungstrommel 30 hinein und auf das dort angeordnete Stück- bzw. Schüttgut zu erzielen, öffnet sich der Auslasskanal 12 in Richtung der Bearbeitungstrommel 30 trichterförmig. Dies ist auch der Detailansicht der Vorrichtung 3 zum abrasiven Bearbeiten von Stück- und/oder Schüttgut in 2 zu entnehmen.
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Durch das Vorsehen der Beschleunigungsvorrichtung 1 wird das Strahlmittel 20 nicht durch Aufschleudern mittels der Arme bzw. Schaufeln 13 des Schleuder- bzw. Schaufelrades 14 beschleunigt und in die Bearbeitungstrommel 30 hineingeschleudert, sondern aufgrund der besonderen Formgebung von Einlasskanal 11, Schleusenteil bzw. -abschnitt 17 und Auslasskanal 12 durch Erzeugen eines Unterdrucks beschleunigt. Die Beschleunigung des Strahlmittels 20 erfolgt durch Erzeugen eines Unterdrucks im Inneren der Beschleunigungsvorrichtung 1 bzw. in dem Schleusenteil oder -abschnitt 17, so dass hierüber das Stahlmittel die gewünschte Beschleunigung erfährt und mit einer verhältnismäßig hohen Geschwindigkeit in die Bearbeitungstrommel hineingeschleudert bzw. eingeblasen werden kann.
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Neben den im Vorstehenden beschriebenen und in den Ausführungsbeispielen gezeigten Beschleunigungsvorrichtungen zum Beschleunigen von Strahlmittel können noch zahlreiche weitere gebildet werden, bei denen jeweils innerhalb des Gehäuses der Beschleunigungsvorrichtung ein Schleusenteil oder -abschnitt gebildet und zumindest eine Einrichtung vorgesehen ist, durch die innerhalb des Schleusenteils bzw. -abschnitts ein Unterdruck erzeugt werden kann zum Beschleunigen des Strahlmittels durch den Schleusenteil bzw. -abschnitt hindurch. Die jeweilige Anordnung der Beschleunigungsvorrichtung kann in Abhängigkeit von dem sonstigen Aufbau der Vorrichtung zum abrasiven Bearbeiten von Formteilen bzw. Stück- und/oder Schüttgut erfolgen. Grundsätzlich ist es sogar möglich, die Beschleunigungsvorrichtung bei anderen Maschinen oder Vorrichtungen zu verwenden, die nicht zum abrasiven Bearbeiten von Formteilen bzw. Stück- und/oder Schüttgut vorgesehen sind, sondern bei denen ein Granulat oder Strahlmittel, auch in Tröpfchenform, beschleunigt und in eine Kammer oder in einen Behälter eingeschleudert werden soll.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Beschleunigungsvorrichtung
- 2
- Strahlmittelvorratsbehälter
- 3
- Vorrichtung zum abrasiven Bearbeiten von Stück- und/oder Schüttgut
- 10
- Gehäuse
- 11
- Einlasskanal
- 12
- Auslasskanal
- 13
- Arm/Schaufel
- 14
- Schleuder- bzw. Schaufelrad
- 15
- Ende von 13
- 16
- Gehäusemantel
- 17
- Schleusenteil oder -abschnitt
- 18
- Einlassöffnung
- 19
- Auslassöffnung
- 20
- Strahlmittel
- 30
- Bearbeitungstrommel
- 170
- Einströmbereich
- S1
- Spalt
- 32
- Spalt im Schleusenteil oder -abschnitt 17
- P1
- Pfeil
- P2
- Pfeil
- P3
- Pfeil
- α
- Winkel
- β
- Winkel
- γ
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8810621 U1 [0002]
- DE 3426286 C2 [0002]
- DE 102005040420 A1 [0002]
- DE 3110062 A1 [0002]
- DE 3426286 A1 [0002]
- DE 19906915 A1 [0003]
- DE 10162151 A1 [0004]
- DE 29522294 U1 [0005]
- DE 102005014684 A1 [0006]