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Die Erfindung betrifft ein Werkzeug für eine Zerkleinerungsvorrichtung, insbesondere für Gewerbeabfälle und hausmüllähnliche Materialien, wobei die Werkzeuge aus einem Werkzeuggrundkörper und aus einem auswechselbaren Werkzeugschneidenteil bestehen.
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Die Aufbereitung von Abfällen für eine stoffliche oder energetische Verwertung beginnt im Allgemeinen mit einem Zerkleinerungsvorgang, über den das gesamte Müllspektrum für weitere Prozessschritte konditioniert wird. Für eine derartige Aufbereitung eignen sich insbesondere langsam laufende Zerkleinerungsvorrichtungen. Diese weisen beispielsweise eine langsam laufende Zerkleinerungswalze auf, die auf Umfang verteilte Zerkleinerungswerkzeuge trägt. Mit den Zerkleinerungswerkzeugen wirken Werkzeuge zusammen, die auf einem Gegenschneidenwerkzeugträger angeordnet sind. Die Werkzeuge auf dem Gegenschneidenwerkzeugträger bilden gegenüber der Zerkleinerungswalze mit ihren Zerkleinerungswerkzeugen einen vorgespannten Anpresskamm, mit dem die in der Zerkleinerungswalze angeordneten Zerkleinerungswerkzeuge kämmen.
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Zwar kann bei einer Fremdkörperbefrachtung, d. h. bei Auftreten eines harten und durch die Zerkleinerungsvorrichtung nicht zerkleinerbaren Fremdkörpers, beispielsweise eines Steins, der vorgespannte Anpresskamm weggepresst werden, sodass dadurch dem Fremdkörper der Weg freigegeben wird. Dennoch werden die Zerkleinerungswerkzeuge durch häufiges Auftreten von Fremdkörpern abgenutzt. Bei Ausführungen, in denen der Anpresskamm nicht weggepresst werden kann, sind die Belastungen der Zerkleinerungswerkzeuge noch größer.
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In der
DE 203 10 251 U1 wird daher bereits eine Zerkleinerungsvorrichtung beschrieben, bei der das Auswechseln evtl. beschädigter Werkzeuge entscheidend vereinfacht ist. Hier sind Zerkleinerungswerkzeuge auf Werkzeugaufnahmen der Zerkleinerungswalze aufgesteckt und die Werkzeuge der Gegenschneidenwerkzeuge sind auf entsprechende Werkzeugaufnahmen der Gegenschneidenwerkzeugträger aufgesteckt. Die Zerkleinerungswerkzeuge bzw. Gegenschneidenwerkzeuge werden auf den entsprechenden Werkzeugaufnahmen durch federbelastete Sicherungsbolzen fixiert, wobei die Sicherungsbolzen eine Öffnung der Werkzeugaufnahme durchsetzen und sich unter Federspannung an den sich gegenüberliegenden Seiten des Zerkleinerungswerkzeugs bzw. des Gegenschneidenwerkzeugs abstützen. Auch wenn hierdurch die Montage der jeweiligen Werkzeuge vereinfacht ist, müssen jeweils die vollständigen Werkzeuge nach entsprechender Abnutzung gewechselt werden.
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Um nicht die vollständigen Werkzeuge wechseln zu müssen, ist hier zwischenzeitlich auch ein zweiteiliges Werkzeug bekannt geworden, bei dem ein Werkzeuggrundkörper mit einem auswechselbaren Werkzeugschneidenteil versehen ist. Dieses Werkzeugschneidenteil wird üblicherweise über Schrauben mit dem Werkzeuggrundkörper verbunden. Für den sicheren Betrieb einer entsprechenden Zerkleinerungsvorrichtung ist es wichtig, dass der Werkzeuggrundkörper mit dem Werkzeugschneidenteil sicher und fest im Werkzeugträger eingesetzt ist. Zum Anderen soll es aber auch gewährleistet sein, dass der Werkzeuggrundkörper im Falle einer notwendigen Auswechslung schnell und einfach ausgetauscht werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Werkzeug für eine Zerkleinerungsvorrichtung in die Hand zu geben, bei dem ein auswechselbarer Werkzeuggrundkörper in einfacher aber sicherer Weise in den Werkzeugträger einsetzbar und mit diesem verbindbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach besteht ein Werkzeug für eine Zerkleinerungsvorrichtung aus einem Werkzeuggrundkörper und aus einem auswechselbaren Werkzeugschneidenteil, wobei der Werkzeuggrundkörper in einen Werkzeugträger einsetzbar ist. Der Werkzeuggrundkörper ist erfindungsgemäß zumindest über einen Teil seiner Länge keilförmig geformt und weist vier Montageflächen auf, die sich paarweise gegenüberliegen, wobei das erste Paar der Montageflächen weniger weit voneinander beabstandet ist als das zweite Paar der Montageflächen, sodass der Werkzeuggrundkörper über ein Zugelement in seiner Montageposition fixierbar ist.
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Durch die Anordnung der Montageflächen entlang dem keilförmig ausgebildeten Werkzeuggrundkörper kann nach Einsetzen des Werkzeuggrundkörpers in einen entsprechend geformten Werkzeugträger durch Anziehen des Zugelements sichergestellt werden, dass die Montageflächen des Werkzeuggrundkörpers einerseits und die entsprechenden Montageflächen des Werkzeugträgers gegeneinander verspannt werden. Hierdurch ist durch einfaches Anziehen des Zugelements eine sichere und feste Verbindung möglich. Nach Lösen des Zugelements ist andererseits eine leichte Entnehmbarkeit des gesamten Werkzeugs aus dem Werkzeugträger sichergestellt.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindungen ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen.
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Demnach können die Montageflächen vorteilhaft eine abgerundete Oberfläche aufweisen.
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Die weiter voneinander beabstandeten Montageflächen können gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung miteinander durch jeweils auf den Seitenwandungen des Werkzeuggrundkörpers angeordneten und von diesen erhaben abstehenden Stegbereichen miteinander verbunden sein. Beim Einsetzen der Werkzeuggrundkörper in den Werkzeugträger liegen diese Stegbereiche zusätzlich zu den sich gegenüberliegenden Montageflächen ebenfalls an entsprechenden Gegenauflageflächen des Werkzeugträgers an, sodass der Werkzeuggrundkörper in dem Bereich der zweiten Montageflächen und der diese verbindenen Stegbereiche unmittelbar am Werkzeugträger anliegt, während die anderen nicht erhabenen Bereiche der Seitenwandungen des Grundkörpers nicht am Werkzeugträger anliegen.
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Gemäß einer besonders einfachen Ausführungsvariante der Erfindung besteht das Zugelement aus einer Schraube.
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Zur verbesserten Verbindung zwischen Werkzeuggrundkörper und Werkzeugschneidenteil kann die Anlagefläche zwischen dem Werkzeuggrundkörper und dem Werkzeugschneidenteil vorteilhaft jeweils komplementäre Erhöhungen und Vertiefungen derart aufweisen, dass die Erhöhung des Werkzeuggrundkörpers in die Vertiefung des Werkzeugschneidenteils eingreifen und umgekehrt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann im Werkzeuggrundkörper die an der Stirnseite des Werkzeugschneidenteils anliegende Anlagefläche konkav ausgebildet sein, sodass die entsprechend geformte Stirnseite des Werkzeugschneidenteils im montierten Zustand vom Werkzeuggrundkörper übergriffen wird. Hierdurch ist eine sehr stabile Verbindung zwischen dem Werkzeuggrundkörper einerseits und dem Werkzeugschneidenteil andererseits geschaffen. Vorteilhaft wird das Werkzeugschneidenteil ebenfalls über mindestens eine Schraube mit dem Werkzeuggrundkörper lösbar verbunden.
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Der Werkzeuggrundkörper ist als Gegenschneidenwerkzeug in einen Gegenschneidenwerkzeugträger einer Zerkleinerungsvorrichtung einsetzbar.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Zerkleinerungsvorrichtung mit einer langsam laufenden Zerkleinerungswalze, die auf Umfang erste Zerkleinerungswerkzeuge trägt, und mit den ersten Zerkleinerungswerkzeugen zusammenwirkende zweite Zerkleinerungswerkzeuge, die in einen Gegenschneidenwerkzeugträger einsetzbar sind, wobei hier die Gegenschneidenwerkzeuge Werkzeuge mit den zuvor erläuterten Merkmalen sind.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine Draufsicht auf eine Zerkleinerungsvorrichtung, in der die erfindungsgemäßen Werkzeuge einsetzbar sind,
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2: einen Querschnitt entsprechend der Schnittlinie A-A in 1,
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3: eine Darstellung eines Gegenschneidenwerkzeugträgers wie er in einer Zerkleinerungsvorrichtung gemäß 1 einsetzbar ist,
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4: eine Schnittdarstellung durch ein erfindungsgemäßes Werkzeug gemäß einer Ausführungsform, bei dem das Werkzeug in einen Gegenschneidenwerkzeugträger eingesetzt ist,
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5: eine perspektivische Darstellung des vorderen Teils des in den Gegenschneidenwerkzeugträger eingesetzten Werkzeugs und
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6 und 7: jeweils perspektivische Darstellungen des Werkzeuggrundkörpers.
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In
1 ist eine Zerkleinerungsvorrichtung
10 dargestellt, die als Gesamtheit bereits in der
DE 20 201 236 U beschrieben ist. Eine derartige Zerkleinerungsvorrichtung
10 weist eine langsam laufende Zerkleinerungswalze
12, die einen Walzengrundkörper
14 und Werkzeuge
16 umfasst, auf. Die Werkzeuge sind in zwei zueinander versetzten Reihen nebeneinander über die Länge der Zerkleinerungswalze
12 angeordnet.
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2 zeigt in einer Querschnittsdarstellung, die Zerkleinerungswalze 14 und die dieser gegenüberliegend angeordnete Gegenschneideneinheit 18. In dieser Darstellung ist insbesondere zu sehen, wie die Zerkleinerungswerkzeuge 16 der Zerkleinerungwalze 14 mit dem Werkzeugen 22 der Gegenschneideeinheit 18 zusammenwirken.
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2 zeigt auch, wie die Werkzeuge 22, die in den Gegenschneidenwerkzeugträger 20 eingesetzt sind, geformt sind. Hier ist ersichtlich, dass die Werkzeuge 22 eine im Querschnitt keilförmige Form aufweisen und in eine entsprechend geformte Ausnehmung 24 des Gegenschneidenwerkzeugträgers eingesetzt sind.
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In der 3 ist eine Gegenschneideneinheit 18 mit einem Gegenschneidenwerkzeugträger 20 gezeigt, wobei in diesem Gegenschneidenwerkzeugträger entsprechende Werkzeuge 22 in einer Reihe nebeneinanderliegend angeordnet sind.
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Anhand der 4 bis 7 kann der genaue Aufbau des Werkzeugs 22 des Gegenschneidenwerkzeugträgers 20 erläutert werden. Dieses besteht aus einem Werkzeuggrundkörper 26 und einem Werkzeugschneidenteil 28, das auswechselbar in dem Werkzeuggrundkörper 26 eingesetzt ist. Das Werkzeugschneidenteil 28 und der Werkzeuggrundkörper 26 sind besonders stabil dadurch verbunden, dass die Anlagefläche 30 zwischen Werkzeuggrundkörper und Werkzeugschneidenteil jeweils komplementäre Erhöhungen 32 und Vertiefungen 34 derart aufweisen, dass die Erhöhungen des Werkzeuggrundkörpers 26 in die Vertiefungen des Werkzeugschneidenteils 28 eingreifen und umgekehrt. Von den Erhöhungen 32 aus zu den Vertiefungen 34 sind, wie in 6 ersichtlich, schräge Flächen 36 ausgebildet, sodass sich im Querschnitt nahezu eine Dreiecksform 38 ergibt (vgl. 5).
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Entsprechend der Darstellung der 6 ist ersichtlich, dass die Erhöhung 32 und Vertiefung 34 parallel zueinander und zur Längskante des Werkzeugschneidenteils 28 (in 6 nicht dargestellt) verlaufen.
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Insbesondere der 4 ist des Weiteren zu entnehmen, dass im Werkzeuggrundkörper 26 die an der Stirnseite des Werkzeugschneidenteils 28 anliegende Anlagefläche konkav ausgebildet ist, sodass die entsprechend geformte Stirnseite 38 des Werkzeugschneidenteils 28 im montierten Zustand vom Werkzeuggrundkörper 26 übergriffen wird. Hierdurch kann das aufgesteckte Werkzeugschneidenteil 28 bei auftretenden radialen Kräften während der Zerkleinerung nicht nach oben ausgehoben werden.
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Das Werkzeugschneidenteil 28 ist, wie ebenfalls in 4 deutlich wird, durch zwei Montageschrauben 42 montierbar, wobei die entsprechenden Gewinde für die Montageschrauben 42 in den Korpus des Werkzeugschneidenteils ausgebildet sind.
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Zusätzlich weist das Werkzeugschneidenteil 28 an seinen umlaufenden Kanten eine scharfkantige Verschleißschutzpanzerung 44 auf, die aus der 5 deutlich wird.
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Wie in den 6 und 7 dargestellt, ist der Werkzeuggrundkörper großteils keilförmig ausgebildet. Er weist vier Montageflächen 50, 52, 54 und 56 auf. Von diesen liegen sich die Montageflächen 50 und 52 bzw. 54 und 56 gegenüber. Wie in den 6 und 7 dargestellt, weisen die Montageflächen jeweils eine abgerundete Oberfläche auf. Die Montageflächen 50 und 52 sind gegenüberliegend auf der Unterseite bzw. Oberseite an den Werkzeugaufnahme gegenüberliegenden Enden des Werkzeuggrundkörpers 26 angeordnet. Aufgrund der Keilform des Werkzeuggrundkörpers 26 ist der Abstand zwischen den sich gegenüberliegenden Montageflächen 50 und 52 geringer als der Abstand zwischen den Montageflächen 54 und 56, wie sich aus 6 ergibt. Aufgrund der Keilform des Werkzeuggrundkörpers 26 ist die auf der Oberseite des Werkzeuggrundkörpers 26 ausgebildete Fläche 56, wie in 6 ersichtlich, schräg ausgerichtet.
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Des Weiteren wird aus den Darstellungen gemäß der 6 und 7 deutlich, dass die Montageflächen auf der Oberseite bzw. Unterseite des Werkzeuggrundkörpers über den restlichen Bereich der Oberseite bzw. Unterseite überstehen.
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Aus den 6 und 7 ist weiter ersichtlich, dass im Seitenwandbereich des Werkzeuggrundkörpers 26 ebenfalls vorstehende Stegbereiche ausgebildet sind, die die Montageflächen 54 und 56 miteinander verbinden. Auch die vorstehenden Stegbereiche 58 dienen als Montageanlagefläche beim Einbau der Werkzeuggrundkörper in den Gegenschneidenwerkzeugträger 20.
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Die Einbausituation des Werkzeuggrundkörpers 26 in den Gegenschneidenwerkzeugträger 20 ist anhand der Schnittdarstellung gemäß 4 ersichtlich. Die jeweiligen Montageflächen des Werkzeuggrundkörpers 26 liegen hier an entsprechend ausgeformten Gegenmontageflächen 60, 62, 64 und 66 im Gegenschneidenwerkzeugträger an. Auch die Gegenmontageflächen 60, 62, 64 und 66 stehen aus der Einbaufläche des Gegenschneidenwerkzeugträgers hervor, sodass nach Einsetzen des Werkzeuggrundkörpers 26 jeweils nur die Montageflächen und die Gegenmontageflächen miteinander in Berührung kommen. Dadurch, dass diese Flächen sich in ihrer Form entsprechen, kann der Werkzeuggrundkörper sicher und fest in den Gegenschneidenwerkzeugträger eingesetzt werden. Eine Sicherung erfolgt über eine Schraube 68, die in ein im Werkzeuggrundkörper eingedrehtes Gewinde eingreift (vgl. 4) und den teilweise keilförmig ausgebildeten Werkzeuggrundkörper gegen die entsprechend schräg ausgeformte Gegenmontagefläche 66 verspannt.
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Die vorstehenden Stegbereiche 58 liegen an in der 4 nicht mehr dargestellten Gegenmontageflächenbereiche an, sodass im Bereich der Montageflächen 54, 56 und der Stegbereiche 58 der Werkzeuggrundkörper 26 rundum an einer entsprechenden Gegenmontageflächen des Gegenschneidenwerkzeugträgers 20 anliegt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20310251 U1 [0004]
- DE 20201236 U [0024]