DE202011106430U1

DE202011106430U1 - Behälter

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Publication number: DE202011106430U1
Application number: DE201120106430
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2011-09-28
Filing date: 2011-09-28
Publication date: 2012-01-04
Anticipated expiration: 2021-09-29
Also published as: WO2013045095A1

Abstract

Behälter, insbesondere zum Verpacken und Transportieren von Waren, mit mehreren von Längswänden (2) und Querwänden (3) gebildeten Wandelementen (2, 3), einem Boden (5) und einem Deckel (4), wobei jeweils benachbarte Wandelemente (2, 3) mittels Verbindungsmittel im Stoßbereich miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel in der Stoßfuge zweier benachbarten Wandelemente (2, 3) angeordnet und aufseiten des einen Wandelements (2, 3) von mindestens einem Schlitz (9) und aufseiten des anderen Wandelements (2, 3) von mindestens einem Haken (8) gebildet sind, wobei sich der mindestens eine Haken (8) durch den mindestens einen Schlitz (9) erstreckt und den mindestens einen Schlitz (9) hintergreift.

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälter gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
Behälter dieser Art sind allgemein bekannt und zwar sowohl als Einweg- als auch als Mehrwegverpackung. Sie dienen dem Schutz der darin verpackten Waren während der Lagerung oder des Transports. Da sich die Verpackung letzten Endes auch auf den Preis der Waren auswirkt, ist deren Wirtschaftlichkeit im Hinblick auf ihre Herstellung und Handhabung von großer Bedeutung.
Aus der DE 93 12 637 ist eine Mehrwegverpackung bekannt, die sich aus einer Grundplatte, einer darauf angeordneten Seitenwandung und einem Deckel zusammensetzt. Die Teile sind über Scharniere miteinander verbunden, die ein platzsparendes Zusammenklappen der Mehrwegverpackung ermöglichen, um auf diese Weise nur wenig Stauraum beim Rücktransport der leeren Verpackung in Anspruch zu nehmen. Die Verwendung von Scharnieren als Verbindungsmittel verteuert allerdings die Verpackung insgesamt, da die Scharniere zunächst vorgehalten und beim Zusammenbau der Verpackung montiert werden müssen. Bei der Entsorgung derartiger Verpackungen nach ein- oder mehrmaligem Gebrauch erweist sich die Verwendung unterschiedlicher Materialien ebenfalls als nachteilig, da die einzelnen Materialien zunächst getrennt werden müssen, bevor sie einer geordneten Entsorgung zugeführt werden können. Der damit verbundenen Arbeitsaufwand erhöht die Verpackungskosten.
Ein weiterer Transport- und Lagerbehälter ist in der EP 1 522 498 A1 offenbart. Der dort beschriebene Behälter besteht aus Pappe oder Karton und kann entlang vorbestimmter Faltlinien zusammen bzw. auseinander gefaltet werden. Somit sind keine zusätzlichen Verbindungsmittel zwischen den einzelnen Wand- oder Bodenelemente notwendig. Der Faltmechanismus ist jedoch nur bei verhältnismäßig dünnwandigen und biegsamen Materialien funktionsfähig. Diese Materialien besitzen eine beschränkte Festigkeit, so dass das Einsatzfeld dieser Behältnisse auf die Verpackung leichter und kleiner Waren beschränkt ist. Die Einstückigkeit des Behälters führt ferner dazu, dass, selbst wenn nur ein Wand-, Decken- oder Bodenteil schadhaft ist, der Behälter nur als Ganzes ersetzt werden kann.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen im Hinblick auf dessen Herstellung und Handhabung wirtschaftlich günstigen Behälter zu schaffen, mit dem Waren sicher gelagert und transportiert werden können.
Der Grundgedanke der Erfindung liegt in einem modularen Aufbau eines erfindungsgemäßen Behälters, der sich aus einer Kombination von aus Längs- und Querwänden gebildeten Seitenwänden, einem Boden und einem Deckel ergibt. Diese Behälterteile sind mit Hilfe lösbarer Verbindungsmittel zusammengefügt, wobei die Verbindungsmittel aus Schlitzen in dem einen Behälterteil und darin eingreifende Haken in dem daran anzuschließenden anderen Behälterteil bestehen. Durch Einführen der Haken in die Schlitze und anschließender Verriegelung kann ein erfindungsgemäßer Behälter ohne den Einsatz weiterer Hilfsmittel zusammengesteckt werden. Die auf diese Weise überraschend einfach handzuhabende und schnell herzustellende Verbindung der Behälterteile ermöglicht einen sicheren Anschluss eines Behälterteils an ein anderes und schließt gleichzeitig Fehlerquellen beim Zusammenbauen des erfindungsgemäßen Behälters weitestgehend aus.
Hinzu kommt, dass durch das modulare Konzept einzelne Bauteile eines Behälters gezielt ausgetauscht werden können. Bei schadhaften Behältern hat dies den Vorteil, dass lediglich das schadhafte Behälterteil ersetzt und die übrigen Teile weiterhin verwendet werden können. Das modulare Konzept ermöglicht aber auch die Kombination unterschiedlicher Längs- und Querwände, so dass unterschiedliche Behältergrößen durch entsprechende Kombination wunschgemäß herstellbar sind. Da also ein Behälterteil Bestandteil unterschiedlicher Behältertypen sein kann, kann mit verhältnismäßig wenig Teilen ein großes System an Behältern zur Verfügung gestellt werden. Investitions- und Lagerkosten können auf diese Weise minimiert werden.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung gehen die Verbindungsmittel einstückig aus den Behälterteilen hervor, bestehen also aus dem gleichen Material und erstrecken sich in der Ebene der Behälterteile. Dadurch entfällt die Vorhaltung und Montage von Scharnieren oder sonstigen Beschlägen, mit dem Vorteil einer kostengünstigen Fertigung erfindungsgemäßer Behälter. Zudem besteht der komplette Behälter aus einem einzigen Material, so dass bei der Entsorgung eines solchen Behälters eine Materialtrennung nicht mehr erforderlich ist.
Beim Nichtgebrauch oder Leertransport erfindungsgemäßer Behälter können die einzelnen Behälterteile flach aufeinander gelegt werden, wodurch eine sehr dichte Stapelart und damit effektive Ausnutzung des Lager- oder Transportvolumens erzielbar ist.
Die Behälterteile, insbesondere die Wandelemente, können aus Holz, Karton, Pappe, Kunststoff oder Leichtmetall sortenrein oder aus einer Kombination unterschiedlicher Materialien hergestellt sein. Bei Behältern aus Holz können zum Beispiel Spanplatten oder OSB-Platten Verwendung finden. Eine Alternative ist ein mehrschichtiger Aufbau mit drei oder mehr Lagen wie zum Beispiel Schichtholzplatten im Verbund mit Deckschichten aus Holz oder Kunststoff oder Sandwichplatten mit einem waben- oder schaumstoffartigen Kern.
Erfindungsgemäße Behälter eignen sich insbesondere als Transportbehälter für Stück- und Schüttgut innerhalb des Produktionskreislaufs. Beispielsweise ist im produzierenden Gewerbe und Vor allem in der Automobilindustrie eine just-in-time Zulieferung Gang und Gäbe, bei der einzelne Komponenten und Baugruppen zeitgenau zum Ort ihrer Verwendung geliefert werden. Für ihren Rücktransport werden die leeren Behälter zerlegt und zur bestmöglichen Ausnutzung des vorhanden Transportvolumens dicht gestapelt, um dann nach ihrem Zusammenbau erneut eingesetzt werden zu können. Die Wiederverwendbarkeit der Verpackung ermöglicht daher einen wirtschaftlichen Einsatz im Produktionsprozess. Voraussetzung hierfür ist jedoch ein einfacher und schneller Zusammen- bzw. Auseinanderbau des Behälters, ein modularer Aufbau zur individuellen Anpassung des Behälters an unterschiedliche Waren, die partielle Austauschbarkeit funktionsuntüchtig gewordener Behälterteile sowie die Möglichkeit den Behälter für den Rücktransport kompakt stapeln zu können. Erfindungsgemäße Behälter erfüllen dieses Anforderungsprofil in geradezu idealer Weise.
Daneben eigenen sich erfindungsgemäße Behälter aufgrund der Einfachheit der Konstruktion, ihrer Eignung aus kostengünstigen Materialien hergestellt zu werden und ihrer problemlosen Entsorgung nach erfolgtem Einsatz auch für den einmaligen Gebrauch, also als Einwegverpackung. Die Bezeichnung ”Behälter” ist dabei im weitesten Sinne zu verstehen und umfasst ebenso die Verwendung eines erfindungsgemäßen Behälters als Sarg, beispielsweise zur Bestattung verunglückter Personen in Katastrophengebieten denkbar.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung offenbar werden.
Es zeigt
1 eine Schrägansicht auf eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Behälters,
2 eine Explosionsdarstellung des in 1 dargestellten Behälters,
3 eine Längsansicht des in 1 dargestellten Behälters,
4 eine Queransicht des in 1 dargestellten Behälters,
5 eine Ansicht auf eine Längswand des in 1 dargestellten Behälters,
6 eine Ansicht auf eine Querwand des in 1 dargestellten Behälters,
7 eine Untersicht auf den Deckel des in 1 dargestellten Behälters,
8 eine Draufsicht auf eine Verrutschsicherung des in 1 dargestellten Behälters,
9 eine Schrägansicht auf eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Behälters,
10 eine Explosionsdarstellung des in 9 dargestellten Behälters,
11 eine Längsansicht des in 9 dargestellten Behälters,
12 eine Queransicht des in 9 dargestellten Behälters,
13 eine Ansicht auf eine Längswand des in 9 dargestellten Behälters,
14 eine Ansicht auf eine Querwand des in 9 dargestellten Behälters,
15 eine Untersicht auf den Boden des in 9 dargestellten Behälters,
16 eine Draufsicht auf den Boden des in 9 dargestellten Behälters und
17 eine Schrägansicht auf den Verbindungsbereich einer Längswand, einer Querwand und eines Bodens der in den 1–16 dargestellten Behälter im Detail.
Die 1 bis 8 zeigen eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Behälters 1. Der Behälter 1 wird von sich paarweise gegenüberliegenden, flächenparallelen Längswänden 2 und Querwänden 3 gebildet, die einen quaderförmigen Raum seitlich begrenzen. Nach oben ist der Raum von einem Deckel 4 verschlossen, nach unten von einem Boden 5, der lediglich in den 3 und 4 gezeigt ist. Der Boden 5 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel palettenartig ausgebildet, d. h. der Boden 5 umfasst quaderförmige Füße 8, die in den Ecken eines flächigen Bodenteils 7 angeordnet sind und dieses im Abstand zum Untergrund halten. Auf diese Weise ist es möglich den Behälter 1 mithilfe eines Gabelstaplers problemlos aufzunehmen. Der Boden 5 bzw. das Bodenteil 7 können an ihrer dem Behälterinneren zugewandten Innenseite Anschläge aufweisen, gegen die die Längswände 2 und Querwände 3 beim Zusammenbau des Behälters 1 angeschlagen werden.
Zur Verbindung der Längswände 2 mit den Querwänden 3 sind in den jeweiligen Stoßfugen Verbindungsmittel angeordnet, deren genauere Ausgestaltung insbesondere aus den 5 und 6 hervorgeht. Die Verbindungsmittel bestehen aus Haken 8 entlang der vertikalen Ränder 10 der Längswände 2 und aus Schlitzen 9 im Bereich der vertikalen Ränder 13 der Querwände 3. Alternativ können die Haken 8 auch an den Querwänden 3 und die Schlitze 9 in den Längswänden 2 angeordnet sein.
Die Haken 8 werden bereits im Zuge der Fertigung der Seitenwände 2 hergestellt, was beispielsweise im Wege des Stanzens, Sägens, Fräsens oder dergleichen geschehen kann. Auf diese Weise gehen die Haken 8 in der Ebene der Seitenwände 2 einstückig aus den Seitenwänden 2 hervor. Die Abstände der einzelnen Haken sind vorzugsweise gleich groß und liegen beispielsweise in einem Bereich von 200 mm bis 400 mm, vorzugsweise von 250 mm bis 300 mm.
Wie aus den Details zu 5 ersichtlich umfasst jeder Haken 8 einen senkrecht zum Rand 10 verlaufenden Ansatz 11, aus dem eine parallel und im Abstand zum Rand 10 verlaufende Nase 12 hervorgeht. Zur Erhöhung der Stabilität der Haken 8 ist der Ansatz 11 länger ausgebildet als die daran anschließende Nase 12 und die Höhe der Nase ist mindestens so groß wie ihr lichter Abstand zum Rand 10, aus dem sie hervorgeht. Dabei sind die Übergansbereiche vom Rand 10 zum Ansatz 11 und vom Ansatz 11 zur Nase 12 ausgerundet, um zudem ein besseres Lastabtragungsverhalten der Haken 8 zu erreichen.
Wie vor allem aus 6 mit zugehörigem Detail hervorgeht verlaufen die mit den Haken 8 zur Bildung einer Verbindung zusammenwirkenden Schlitze 9 in senkrechtem Abstand von und parallel zu den vertikalen Rändern 13 der Querwände 3. Die Länge der Schlitze 9 ist dabei etwas größer als die Länge der Haken 8, um das Einfädeln der Haken 8 in die Schlitze 9 zu erleichtern. Als vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, wenn die Schlitze die Hakenlänge um 5% bis 10% übersteigen. Die relative Lage der Schlitze 9 an den Querwänden 3 gegenüber den Haken 8 an den Längswänden 2 ist um die Länge der Nasen 12 zum oberen Rand der Querwände 3 hin versetzt. Dadurch hintergreifen die Nasen 12 nach horizontaler Einsteck- und vertikaler Verriegelungsbewegung der Längswände 2 gegenüber den Querwänden 3 die Schlitze 8, woraus sich eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den Seitenwänden 2 und Querwänden 3 ergibt. In dieser Position liegen die oberen und unteren Ränder der Seitenwände 2 und Querwände 3 jeweils bündig in einer Ebene. Um ein Ausreißen der Schlitze 8 zu vermeiden, ist der Abstand der Schlitze 9 zum freien Rand der Querwände 3 derart, dass jeweils ein Steg 28 stehen bleibt, dessen Breite der Schlitzbreite entspricht oder größer ist.
Der Aufbau des Deckels 4 geht aus einer Zusammenschau der 1, 2, 7 und 8 hervor. Der Deckel 4 weist ein geringes Übermaß gegenüber den Außenseiten der zusammengefügten Seitenwände 2 und Querwände 3 auf und bildet so einen umlaufenden Überstand 14 aus, der sowohl an den Längsrändern als auch Querrändern des Deckels 4 von jeweils zwei Randausnehmungen 15 unterbrochen ist. Die Tiefe der Randausnehmungen 15 reicht bis zu den Außenseiten der Längswände 2 bzw. Querwände 3. Die Randausnehmungen 15 dienen zur Positionierung und Lagesicherung nicht dargestellter Spanngurte mit denen ein erfindungsgemäßer Behälter 1 umfangsseitig zusammengespannt werden kann.
An der dem Behälterinneren zugewandten Innenseite des Deckels 4 verlaufen randparallele Längsnuten 16 und Quernuten 17, die sich in den Eckbereichen kreuzen. Die Nuten 16 und 17 weisen eine Tiefe von wenigen Millimetern auf und dienen der formschlüssigen Aufnahme der oberen Ränder der Längswände 2 und Querwände 3. Nach dem formschlüssigen Auflegen des Deckels 4 auf die Längswände 2 und Querwände 3 werden über die Nuten 16 und 17 horizontale Kräfte aus den Längswänden 2 und Querwänden 3 in den Deckel 4 eingeleitet und von diesem aufgefangen.
Der bis dahin beschriebene Deckel 4 kann in dieser Ausgestaltung auch als Boden 5 bzw. Bodenteil 7 Verwendung finden, mit dem Vorteil, dass durch den Formschluss zu den unteren Rändern der Längswände 2 und Querwände 3 eine verbesserte Lastaufnahme möglich ist. Die Verbindungsmittel werden dadurch entlastet und die Lebensdauer eines erfindungsgemäßen Behälters 1 wesentlich erhöht.
Aus 1 geht zudem hervor, dass auf der Oberseite des Deckels 4 entlang der sich gegenüberliegenden Querränder jeweils ein Formschlusselement 18 zur Lagesicherung eines aufgestapelten weiteren Behälters 1 angeordnet ist. Ein solches Formschlusselement 18 ist in 8 im Grundriss gezeigt. Man sieht, dass sich die Formschlusselemente 18 streifenförmig entlang der Querränder des Deckels 4 erstrecken, wobei der eine Rand des Formschlusselements 18 dem Querrand des Deckels 4 folgt und der gegenüberliegende Rand des Formschlusselements 18 Ausnehmungen 19 aufweist, in denen die Füße 7 oder entsprechende Formteile des Bodens 5 eines auf den Deckel 4 aufgestapelten weiteren Behälters zu liegen kommen. Die Ausnehmungen 19 können sich zu ihrem offenen Rand hin konisch erweitern, um das Aufeinanderstapeln von Behältern 1 zu erleichtern. An der Oberseite der Formschlusselemente 18 verläuft jeweils quer zum Rand eine Nut 20, die zur Führung nicht dargestellter Spanngurte dient.
Eine Weiterentwicklung dieser ersten Ausführungsform der Erfindung ist in den 9 bis 17 dargestellt. Diese zweite Ausführungsform entspricht weitestgehend dem unter den 1 bis 8 beschriebenen Behälter 1, so dass zur Erleichterung des Verständnisses für gleiche oder funktionsgleiche Merkmale gleiche Bezugszeichen Verwendung finden. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird zudem auf die Ausführungen zu den 1 bis 8 verwiesen.
Der erfindungsgemäße Behälter 1 gemäß der zweiten Ausführungsform umfasst ebenfalls sich paarweise gegenüberliegende Längswände 2 und Querwände 3, die in den Stoßfugen mittels Haken 8 an den vertikalen Längsrändern 10 der Längswände 2 und damit zusammenwirkender Schlitze 9 im Bereich der vertikalen Ränder 13 der Querwände 3 verbunden sind. Im Unterschied zur ersten Ausführungsform weisen die Haken 8 jedoch mit ihrer Nase 12 nach oben, was dazu führt, dass die Schlitze 9 in den Querwänden 3 in Bezug auf die Haken 8 an den Längswänden 2 mit geringem Versatz zum unteren Rand der Querwand 3 hin angeordnet sind.
Um auch eine Verriegelung der Längswände 2 mit dem Boden 5 herstellen zu können, weisen die Längswände 2 zusätzlich an ihren unteren Rändern 21 eine Anzahl Haken 8' auf, die in ihrer Ausgestaltung den Haken 8 an den vertikalen Rändern 10 der Längswände 2 der ersten und zweiten Ausführungsform entsprechen und daher das dort Gesagte gilt.
Die Haken 8' wirken mit Schlitzen 9' im Boden 5 zusammen, der in den 15 und 16 näher dargestellt ist. Die Schlitze 9' sind wiederum entlang der Längsränder des Bodens 5 mit geringer Versatz gegenüber den Haken 8' der Seitenwände 2 angeordnet. Auf der Innenseite des Bodens 5 (16) verlaufen im Bereich der Schlitze 9' Längsnuten 22 und Quernuten 23, deren Querschnitt so bemessen ist, dass der untere Rand 21 der Längswände 2 und der untere Rand 24 der Querwände 3 formschlüssig darin aufgenommen werden kann, was insbesondere aus 17 deutlich hervorgeht.
Der Boden 5 weist zusätzlich auch entlang seiner Querränder Schlitze 9' auf, die zur Aufnahme sockelartiger Ansätze 25 an den Querwänden 3 dienen. Die Ansätze 25 sind entlang des unteren Randes 23 der Querwände 3 angeordnet und weisen eine der Länge und Breite der Schlitze 9' entsprechende Form auf, wobei die Höhe ihres Überstands über den Rand 23 so bemessen ist, dass die Ansätze 25 nach dem Einstecken in die Schlitze 9' nicht über die Unterseite des Bodens 5 überstehen. Entsprechende Ansätze 25 sind ebenfalls entlang der oberen Ränder 26 der Längswände 2 und oberen Ränder 27 der Querwände 3 angeordnet.
Der Deckel 4 entspricht in seiner Ausbildung dem Boden 5, das heißt der Deckel 4 kann auch als Boden 5 verwendet werden und umgekehrt; die zum Boden 5 gemachten Ausführungen gelten daher entsprechend. Insbesondere weist der Deckel 4 zur Verbesserung der Kraftübertragung an seiner Innenseite im Bereich der Schlitze 9' Längsnuten 22 und Quernuten 22 auf, in die beim Aufsetzen des Deckels 4 die Ränder 26 und 27 der Längs- und Querwände 2 und 3 eingreifen. Gleichzeitig korrespondieren die Ansätze 25 entlang der oberen Ränder 26 und 27 mit den Schlitzen 9' im Deckel 4.
Sowohl der Deckel 4 als auch Boden 5 stehen mit ihren umlaufenden Rändern über die Außenseite der Längs- und Querwände 2 und 3 über und bilden auf diese Weise einen umlaufenden Überstand 14 der lediglich von Randausnehmungen 19 unterbrochen ist, die wie schon bei der ersten Ausführungsform zur Positionierung und Führung nicht dargestellter Spanngurte dienen.
Bei beiden Ausführungsformen können die Längswände 2 und Querwände 3 in ihrer verriegelten Lage gesichert sein. 17 zeigt, dass zu diesem Zweck ein Sicherungsstift 30 in den im Zuge der Ausführung der Verriegelungsbewegung frei werdenden Abschnitt des Schlitzes 9 eingesteckt wird. Der Sicherungsstift 30 kann aus einem elastischen Material wie zum Beispiel Gummi gefertigt sein und wird durch Reibschluss in seiner Position gehalten.
Für den Zusammenbau eines erfindungsgemäßen Behälters 1 gemäß der ersten Ausführungsform werden die Längswände 2 und Querwände 3 durch Einführen der Haken 8 in die Schlitze 9 zusammengefügt und durch Ausführung einer relativ Bewegung quer dazu miteinander verriegelt. Dies kann entweder bereits auf dem Boden 5 geschehen oder indem die vormontierten Seitenwände als Einheit auf dem Boden 5 aufgesetzt werden. Nach Befüllen des Behälters 1 wird dieser mit dem Deckel 4 verschlossen, wobei die oberen Ränder der Längs- und Querwände 2, 3 in den Längsnuten 16 und Quernuten 17 zu liegen kommen. Nicht dargestellte Spanngurte, die den Behälter 1 im Bereich der Wandausnehmungen 15 umlaufen, sorgen für ein zusätzliches Zusammenhalten der unterschiedlichen Behälterteile.
Der Zusammenbau eines Behälters 1 gemäß der zweiten Ausführungsform unterscheidet sich hiervon hauptsächlich durch die Verriegelung der Seitenwände 2 mit dem Boden 5. Zu diesem Zweck werden zunächst die Seitenteile 2 mit ihren Haken 7' in die Schlitze 9' des Bodens 5 eingesteckt und dann durch Ausführung einer relativen Querbewegung miteinander verriegelt. Anschließend werden die Querwände 3 mit ihren Schlitzen 9 auf die Haken 7 der Längswände 2 aufgesteckt und nach unten in Richtung des Bodens 5 gedrückt. Mit dieser Querbewegung hintergreifen die Haken 7 die Schlitze 9 und verriegeln die beiden Seitenwände 2. Zugleich werden im Zuge dieser Bewegung die Ansätze 25 am unteren Rand 24 der Querwände 3 in die Schlitze 9' des Bodens 5 eingesteckt, was insgesamt zu einer intensiven Verzahnung der Längswände 2 und Querwände 3 mit dem am Boden 5 führt.
Das Aufsetzen des Deckels 4 auf die Längs- und Querwände 2, 3 erfolgt wie bei der ersten Ausführungsform, mit dem Unterschied dass hier die Ansätze 25 entlang der oberen Ränder 26, 27 der Längswände 2, 3 in die entsprechenden Schlitze 9' im Deckel 4 eingreifen und dort über den Formschluss eine zusätzliche Verzahnung bewirken. Mittels optionaler Spanngurte im Bereich der Randausnehmungen 15 kann der erfindungsgemäße Behälter 1 zusätzlich verspannt werden.
Die Erfindung ist nicht auf die in den beiden Ausführungsformen dargestellten Merkmalskombinationen beschränkt. Vielmehr sind auch Ausführungsformen von der Erfindung mit umfasst, die Merkmale der beiden Ausführungsformen miteinander kombinieren. Beispielsweise kann die zweite Ausführungsform der Erfindung mit einem palettenartigen Boden versehen sein oder Formschlusselemente zur Lagesicherung übereinander gestapelter Behälter an der Oberseite des Deckels aufweisen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 9312637 [0003]
EP 1522498 A1 [0004]

Claims

Behälter, insbesondere zum Verpacken und Transportieren von Waren, mit mehreren von Längswänden (2) und Querwänden (3) gebildeten Wandelementen (2, 3), einem Boden (5) und einem Deckel (4), wobei jeweils benachbarte Wandelemente (2, 3) mittels Verbindungsmittel im Stoßbereich miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel in der Stoßfuge zweier benachbarten Wandelemente (2, 3) angeordnet und aufseiten des einen Wandelements (2, 3) von mindestens einem Schlitz (9) und aufseiten des anderen Wandelements (2, 3) von mindestens einem Haken (8) gebildet sind, wobei sich der mindestens eine Haken (8) durch den mindestens einen Schlitz (9) erstreckt und den mindestens einen Schlitz (9) hintergreift.
Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Haken (8) in der Ebene des Wandelements (2, 3) einstückig aus dem Wandelement (2, 3) hervorgeht.
Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Haken (8) von einem sich senkrecht zur Stoßfuge erstreckenden Ansatz (11) und einer parallel zur Stoßfuge verlaufenden Nase (12) gebildet ist, wobei die Längserstreckung des Ansatzes (11) parallel zur Stoßfuge größer ist als die gleichgerichtete Längserstreckung der Nase (12).
Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Quererstreckung der Nase (12) senkrecht zur Stoßfuge mindestens so groß ist wie der gleichgerichtete Abstand der Nase (12) zum Rand des Wandelements (2, 3).
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang vom Wandelement (2, 3) zum mindestens einen Haken (8) Ausrundungen aufweist.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende des Haken (8) rund ausgebildet ist.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des mindestens einen Schlitzes (9) größer ist als die gleichgerichtete Länge des Hakens (8), vorzugsweise um 5% bis 10% der Hakenlänge.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des mindestens einen Schlitzes (9) vom Rand des Wandelements (2, 3) mindestens so groß ist wie die Breite des Schlitzes (9).
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Schlitz (9) in einer Aufnahmenut (16, 17) des Wandelements (2, 3) angeordnet ist, die sich über die gesamte Länge der Stoßfuge erstreckt.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (5) und/oder Deckel (4) einen Anschlag zur Lagesicherung der Wandelemente (2, 3) gegen Verrutschen in der Ebene des Bodens (5) und/oder Deckels (4) aufweist.
Behälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag von einer Stufe zum Behälterinneren oder einer Aufnahmenut für den unteren Rand und/oder oberen Rand eines Wandelements (2, 3) gebildet ist.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (5) in der Kontaktfuge mit den Wandelementen (2, 3) Schlitze (9') und die Wandelemente (2, 3) an dem dem Boden zugeordneten Rand Haken (8') aufweisen, die durch die Schlitze (9') geführt sind und die Schlitze (9') hintergreifen.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (4) in der Kontaktfuge mit den Wandelementen (2, 3) Schlitze (9') und die Wandelemente (2, 3) an dem dem Deckel (4) zugeordneten Rand Ansätze (25) aufweisen, die in die Schlitze (9') reichen.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (5) und/oder Deckel (4) mit zwei sich gegenüberliegenden Rändern über die Wandelemente (2, 3) übersteht und in dem Überstand (14) Randausnehmungen (19) angeordnet sind.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (5) palettenartig ausgebildet ist.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (4) an seiner Oberseite Mittel (18) zur Lagesicherung eines weiteren aufgestapelten Behälters aufweist.
Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter aus einem mehrschichtigen Werkstoff gebildet ist, vorzugsweise aus einem mehrschichtigen Holzwerkstoff.