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Die Erfindung betrifft eine Ölablassvorrichtung, insbesondere zum Wechseln des Öls von Kraftfahrzeugen, mit einem in eine Ölwanne einschraubbaren Ablassstutzen, welcher ein Kugelventil mit einem Ölablasskanal, einer darin angeordneten vorgespannten Feder und einer Kugel aufweist, wobei die vorgespannte Feder die Kugel in Schließstellung des Ventils gegen einen Ventilsitz presst, und mit einem Schlauchanschlussstück, welches mit dem Ablassstutzen verbindbar ist, wobei die Kugel aus dem Ventilsitz des Kugelventils in eine Durchflussstellung gehoben wird.
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Ölablassvorrichtungen mit Ablassstutzen der angegebenen Art sind im Stand der Technik bekannt. Sie werden an Stelle der konventionellen Ölablassschraube in die Ölwanne eines Fahrzeugs oder einer sonstigen Maschine eingeschraubt. Durch das integrierte Kugelventil ermöglichen sie eine einfache Handhabung, so dass bei der Durchführung eines Ölwechsels, insbesondere beim Öffnen des Ölwannenverschlusses, keine ölverschmierten Hände auftreten. Erst wenn das Schlauchanschlussstück vollständig in den Ablassstutzen eingeführt ist, öffnet das Kugelventil und ermöglicht den Abfluss des Altöles. Das ausströmende Öl wird dabei über eine an dem Schlauchanschlussstück angebrachte Schlauchleitung in einen Behälter geführt, ohne dass die Hände in Kontakt mit dem Öl gelangen.
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Eine solche Ölablassvorrichtung beschreibt die Offenlegungsschrift
DE 27 54 348 A1 Die Ölablassvorrichtung verfügt über einen mit der Ölwanne verbundenen Ablassstutzen und ein mit einer Schlauchleitung verbundenes Schlauchanschlussstück. Ablassstutzen und Schlauchanschlussstück werden über einen Bajonettverschluss miteinander verbunden, wobei bei Erreichen der Endstellung des Schlauchanschlussstücks innerhalb des Ablassstutzens ein Kugelventil geöffnet wird und den Abfluss des Altöls aus der Ölwanne in die Schlauchleitung ermöglicht. Das Kugelventil besteht aus einer vorgespannten Feder, welche in Schließstellung eine Kugel gegen einen Ventilsitz presst. Die zylindrisch ausgebildete Feder wird dabei durch einen Drahtkäfig an dem Ablassstutzen gehalten.
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Schwierigkeiten entstehen bei dieser Art von Ölablassvorrichtungen dadurch, dass der Ablassstutzen mit seinem darin angeordneten Kugelventil – im Gegensatz zu einer Ablassschraubenöffnung – einen erheblichen Strömungswiderstand für das abfließende Öl darstellt. Durch die im Ölablasskanal angeordnete Feder und Kugel bleibt für das viskose Öl nur noch ein geringer Raum zum Durchströmen. Entsprechend lange dauert das Ablassen des Öls. Im Öl enthaltene schlammige Bestandteile (z. B. aufgrund von Abrieb im Motor des Kraftfahrzeugs) können den Ablassstutzen zusetzen. Ebenso entstehen durch den geringen Abstand zwischen der Kugel bzw. Feder und der Wand des Ölablasskanals Verwirbelungen, welche den Ölfluss behindern.
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In einer Kfz-Werkstatt werden pro Tag mehrere Ölwechsel durchgeführt. Durch das vergleichsweise langsame Abfließen des Öls durch das herkömmliche Kugelventil entsteht ein erhöhter Zeitaufwand pro Ölwechsel, der als besonders nachteilig empfunden wird.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ölablassvorrichtung zu schaffen, welche ein möglichst schnelles Ablassen des Altöls aus der Ölwanne ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass die Feder des Kugelventils so geformt ist, dass ihre Außenfläche die Form eines Kegelstumpfes aufweist und der Ölablasskanal des Kugelventils im Bereich der in Durchflussstellung befindlichen Kugel eine Aufweitung aufweist.
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Durch die kegelstumpfartige Form der Feder beansprucht diese einen geringeren Platz innerhalb des Ölablasskanals, so dass dadurch gleichzeitig ein größeres Volumen für den Ölstrom zur Verfügung steht. Im Vergleich zu einer zylindrischen Feder verengen die Windungen der kegelstumpfförmigen Feder den für das Durchströmen des Öls verfügbaren Querschnitt des Ölablasskanals weniger. Im Sinne der Erfindung wird jede denkbare Form als kegelstumpfförmig angesehen, bei der sich entlang der Längsrichtung der Feder deren Durchmesser zur Kugel hin verringert. Die Aufweitung innerhalb des Ölablasskanals erweitert zusätzlich den Querschnitt des Ölablasskanals in der Umgebung der in Öffnungsstellung des Ventils befindlichen Kugel. Hierdurch wird zwischen der Kugel und der Außenwand des Ölablasskanals ein größeres Volumen für das hindurchströmende Öl geschaffen. Das Öl kann somit wesentlich schneller abfließen als bei gewöhnlichen Ölablassvorrichtungen. Somit reduziert sich insbesondere der Zeitbedarf bei der gewerblichen Durchführung von Ölwechseln. Auch ist die Gefahr des Zusetzens bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung deutlich reduziert.
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Die Erfindung sieht vor, dass die Schlauchanschlussseite des Ablassstutzens ein Außengewinde aufweist, mit welchem ein Innengewinde einer Verschlusskappe in Eingriff bringbar ist. Der Stand der Technik gemäß der oben genannten Offenlegungsschrift
DE 27 54 348 A1 offenbart eine Verschlusskappe, welche innerhalb des Ablassstutzens angebracht wird. Hierbei können sich Öltropfen auf dem Rand der Verschlusskappe sammeln, welche beim Lösen der Kappe auf die Hand des Monteurs tropfen. Indem die Verschlusskappe gemäß der vorliegenden Erfindung außen auf den Ablassstutzen aufgeschraubt wird, können sich Öltropfen lediglich innerhalb der Verschlusskappe sammeln, so dass diese beim Lösen der Verschlusskappe in dieser verbleiben.
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Vorteilhaft ist, dass der Ablassstutzen an seiner Außenwand, in Verschlussrichtung der Verschlusskappe vor oder hinter dem Außengewinde, eine Kappendichtung aufweist, mittels welcher die Verschlusskappe fluiddicht mit dem Ablassstutzen verbindbar ist. Eine so angeordnete Kappendichtung erfüllt zwei Funktionen. Zum einen bietet sie einen sicheren Auslaufschutz bei der Ansammlung von Öltröpfchen in der Kappe und zum anderen funktioniert sie als Haltevorrichtung für die Verschlusskappe, so dass diese nicht, z. B. aufgrund von Motorvibrationen, von dem Ablassstutzen abgleiten und verloren gehen kann.
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Es ist vorgesehen, dass das Schlauchanschlussstück an seiner Außenwand eine Schlauchanschlussdichtung aufweist, mittels welcher das Schlauchanschlussstück fluiddicht mit dem Ablassstutzen verbindbar ist, wobei die Schlauchanschlussdichtung im verbunden Zustand von Schlauchanschlussstück und Ablassstutzen im unteren Endbereich des Ölablasskanals des Ablassstutzens angeordnet ist. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Schlauchanschlussdichtung an der Außenwand des Schlauchanschlussstückes lässt sich eine Dichtheit der Ölablassvorrichtung bereits ab dem Beginn des Einführens des oberen Endes des Schlauchanschlussstücks in den Ablassstutzen und damit vor dem Öffnen des Ventils erreichen. Somit kann selbst bei einer Fehlfunktion des Kugelventils kein Öl aus der Ölablassvorrichtung entweichen.
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Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass das Schlauchanschlussstück schlauchseitig eine rohrartige Verlängerung aufweist. Mit Hilfe dieser rohrartigen Verlängerung ist es wesentlich leichter, das Schlauchanschlussstück mit dem Ablassstutzen zu verbinden. Die erfindungsgemäße Verlängerung funktioniert dabei wie ein an dem Schlauchanschlussstück angeordneter Griff, mit dessen Hilfe das Schlauchanschlussstück auch bei schwer erreichbaren Einbaulagen des Ablassstutzens leicht montiert werden kann.
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Es ist weiterhin vorgesehen, dass der Ölablasskanal des Kugelventils mittels eines an dem Schlauchanschlussstück angeordneten Absauggerätes mit Unterdruck beaufschlagbar ist. Das Schlauchanschlussstück lässt sich direkt oder über eine Schlauchverbindung mit dem Absauggerät verbinden, so dass das Öl aus der Ölwanne abgesaugt wird. Damit kann das Ablassen des Öls wesentlich schneller durchgeführt werden.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass das Schlauchanschlussstück über eine Schlauchleitung mit einem Befüllgerät verbindbar ist, wobei das Befüllgerät dazu eingerichtet ist, die entleerte Ölwanne mit Öl zu befüllen. In diesem Falle kann das neue Öl direkt über den Ablassstutzen in die Ölwanne hineingepresst werden und muss nicht separat an anderer Stelle eingefüllt werden.
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Schließlich ist vorgesehen, dass das Schlauchanschlussstück über eine Schlauchleitung mit einem automatischen Ölwechselsystem verbindbar ist, wobei das Ölwechselsystem dazu eingerichtet ist, die Ölwanne automatisch zu entleeren und wieder zu befüllen. Dieses automatische Ölwechselsystem saugt zuerst das Öl aus der Ölwanne ab. Nach vollständiger Entleerung wird das neue Öl durch die selbe Ölablassvorrichtung in die Ölwanne gepresst. Auf diese Weise ist der Ölwechsel in kürzester Zeit weitgehend automatisch durchführbar, ohne dass ein Monteur eingreifen muss. Das System kann dabei mehrere Vorratsbehälter für unterschiedliche Ölsorten aufweisen. Der Monteur muss dabei nur noch die gewünschte Ölsorte und die erforderliche Ölmenge wählen, wonach dann der gesamte Wechselprozess automatisch abläuft.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine Ölablassvorrichtung mit geschlossenem Kugelventil und aufgeschraubter Verschlusskappe;
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2: eine Ölablassvorrichtung mit angeschlossenem Schlauchanschlussstück und geöffnetem Kugelventil.
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1 zeigt eine Ölablassvorrichtung, welche an einer Ölwanne 1 montiert ist. Die Ölablassvorrichtung besteht aus einem Ablassstutzen 2, welcher ein Kugelventil mit einem Ölablasskanal 3, einer darin angeordneten vorgespannten Feder 4 und einer Kugel 5 aufweist, wobei die vorgespannte Feder 4 die Kugel 5 gegen einen Ventilsitz 6 presst. Der Ablassstutzen 2 ist mittels eines Außengewindes mit einer aufgeschraubten Verschlusskappe 9 verbunden. Zwischen dem Anschlussstutzen 2 und der Verschlusskappe 9 befindet sich eine Kappendichtung 11.
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2 zeigt die Ölablassvorrichtung mit dem Ablassstutzen 2 und einem damit verbundenen Schlauchanschlussstück 7. Das Schlauchanschlussstück 7 ist mittels eines Bajonettverschlusses 8 mit dem Ablassstutzen 2 verbunden, wobei die Kugel 5 aus dem Ventilsitz 6 des Kugelventils in eine Durchflussstellung gehoben ist. Der Ölablasskanal 3 des Kugelventils ist im Bereich der in Durchflussstellung befindlichen Kugel 5 mit Aufweitungen 10 versehen. Zwischen Ablassstutzen 2 und Schlauchanschlussstück 7 befindet sich eine Schlauchanschlussdichtung 12.
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Gemäß der Erfindung wird zuerst die Ölablassschraube einer Ölwanne 1 durch die erfindungsgemäße Ölablassvorrichtung ausgetauscht. Dies geschieht dadurch, dass an Stelle der Ölablassschraube der Ablassstutzen 2 in die Ölwanne 1 eingeschraubt wird.
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Soweit nun die Ölwanne mit dem Ablassstutzen 2 verbunden ist, kann der Ablassstutzen 2 entweder mittels der Verschlusskappe 9 verschlossen werden, oder zum Ablassen des Öls mit dem Schlauchanschlussstück 7, welches über eine Schlauchverbindung z. B. mit einem Ölbehälter verbunden ist, verbunden werden.
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Zum Ablassen des Öls wird das Schlauchanschlussstück 7 in den Ölablasskanal 3 des Ablassstutzens 2 eingebracht. Bei Erreichen des Anschlags wird der Bajonettverschluss 9 des Schlauchanschlussstückes 7 innerhalb des Ablassstutzens 2 verrastet. Die Schlauchanschlussdichtung 12 an der Außenwand des Schlauchanschlussstückes 7 dichtet bereits zu Beginn des Einführvorgangs des Schlauchanschlussstückes 7 in den Ölablasskanal 3 die Verbindungsstelle zwischen Ablassstutzen 2 und Schlauchanschlussstück 7 fluiddicht ab. Vor Erreichen des Anschlages wirkt der obere Endbereich des Schlauchanschlussstückes 7 bereits auf die Kugel 5 des Kugelventils ein und hebt diese aus dem Ventilsitz 6. Dabei wird die Feder 4 des Kugelventils in eine verkürzte Form gestaucht. Das Kugelventil ist nun geöffnet. Dabei befindet sich die Kugel 5 in der Durchflussstellung in dem Bereich des Ölablasskanals 3, welcher rundum eine Aufweitung 10 aufweist. Die Aufweitung 10 kann dabei in ihrer Form an die Kugelform angepasst sein. Hierdurch bildet sich zwischen der Wand des Ölablasskanals 3 und der Kugel 5 ein erweiterter Durchflussbereich, durch welchen das Öl schneller hindurchfließen kann. Ebenso trägt die Feder 4 durch ihre Kegelstumpfform zu einer verbesserten Freigabe des Ölablasskanals 3 bei.
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Nach Ablassen des Öls kann der Ablassstutzen 2 mit der an ihm angeordneten Schlauchleitung zur Befüllung der Ölwanne 1 mit neuem Öl genutzt werden. Alternativ wird das Schlauchanschlussstück 7 aus dem Ablassstutzen 2 entfernt, wobei sich die Kugel 5 durch die Kraft der vorgespannten Feder 4 wieder in den Ventilsitz 6 senkt. Damit ist das Kugelventil geschlossen. Solange sich die Schlauchanschlussdichtung 12 noch innerhalb des Ölablasskanals 3 des Ablassstutzens 2 befindet, dichtet diese die Ölablassvorrichtung gegen herabfallende Tropfen ab. Anschließend wird das Schlauchanschlussstück 7 vollständig aus dem Ablassstutzen 2 entfernt und die Verschlusskappe 9 mit Hilfe ihres Innengewindes auf das Außengewinde des Ablassstutzens 2 aufgeschraubt. Hierbei wird die Kappendichtung 11 zwischen Ablassstutzen 2 und Verschlusskappe 9 zusammengepresst.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2754348 A1 [0003, 0009]