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Die
Erfindung betrifft ein Einsteckschloss, insbesondere Panikschloss,
bevorzugt zum Einbau in Rohrrahmentüren, mit einer zwei
Drückernusshälften aufweisenden Druckernuss zur
Aufnahme zweier Achsen zweier Drücker, wobei jeder Drückernusshälfte
ein Positionssensor zugeordnet ist.
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Derartige
Einsteckschlösser werden vorzugsweise in Rohrrahmentüren
eingebaut. Damit derartige Schlösser, die auf beiden Seiten
einen Türdrücker zur Betätigung des Schlosses aufweisen
sollen, unterschiedliche Funktionen ermöglichen, werden
sie mit zwei voneinander unabhängigen Schlossnusshälften
ausgestattet, von denen jede mit jeweils einem Türdrücker
zusammenwirkt. Beispielhaft können derartige Schlösser
bei einer Fluchttür Verwendung finden, wenn z. B. die Tür
bei ausgefahrenem Riegel von der Innenseite jederzeit über
den Drücker und ohne Schlüsselbenutzung zu öffnen
sein soll während der Drücker auf der Außenseite
der Tür bei vorgeschlossenem Riegel im Leerlaufzustand
ist.
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Derartige
Schlösser sind z. B. aus der
EP 0 537 531 B1 , der
DE 20 2009 008 431 U1 oder
der
EP 1 437 464 A2 bekannt.
Dort ist ein Schloss mit geteilter Nuss beschrieben, bei welchem
die Innennusshälfte und die Außennusshälfte
funktionsgleich ausgeführt sind. Abhängig von
der Stellung des Kupplungsschiebers sind allerdings entweder Innennusshälfte
und Außennusshälfte in Wirkverbindung mit dem
Nussmittenteil oder – abhängig von der Gestaltung
des Kupplungsschiebers – nur die Innennusshälfte.
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Von
großer Bedeutung ist zudem, bestimmte Zustände
im Schloss zu überwachen, z. B. die Stellung des Innendrückers
oder des Außendrückers. Für die Überwachung
sind zusätzliche Bauteile erforderlich, insbesondere elektronische
Komponenten, die im Schloss unterzubringen sind. Elektrische Schaltkontakte
sind aufgrund ihrer Baugröße ungeeignet.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Einsteckschloss
der eingangs genannten Art bereit zu stellen, bei dem die Nuss überwacht wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass der Positionssensor ein magnetfeldabhängiger Sensor,
z. B. ein Reedkontakt oder Hallsensor ist.
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Miniaturisierte
magnetfeldabhängige Sensoren besitzen den Vorteil, dass
sie eine kleine Baugröße aufweisen und daher einen
geringen Platzbedarf besitzen. Sie können daher auf engstem
Raum verbaut werden und arbeiten zudem berührungslos. Von den
magnetfeldabhängigen Sensoren muss nur noch das Signal
abgegriffen werden. Dabei ist jedem magnetfeldabhängigen
Sensor ein Magnet zugeordnet. Auf diese Weise können die
beiden Drückernusshälften unabhängig
voneinander überwacht werden. Im Folgenden werden die magnetfeldabhängigen
Sensoren am Beispiel von Reedkontakten beschrieben, wobei der Schutz
nicht auf die Reedkontakte beschränkt sein soll.
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Erfindungsgemäß ist
der Drückernusshälfte der Magnet oder der Reedkontakt
zugeordnet. Der Magnet kann z. B. in eine entsprechende Ausnehmung
der Drückernusshälfte platziert werden, er kann
aber auch z. B. auf die Außenoberfläche der Drückernusshälfte
aufgeklebt sein. Gleiches gilt für den Reedkontakt.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass
jede Drückernusshälfte eine Rückstellfeder
mit einer Zugstange aufweist und dass der Reedkontakt oder der Magnet
mit der Zugstange verbunden ist. Beim Betätigen des Drückers wird
die zugehörige Drückernusshälfte verdreht,
die eine Zugstange mitnimmt, wodurch die Rückstellfeder
komprimiert wird. Durch die Bewegung der Drückernusshälfte
und insbesondere der Zugstange wird z. B. der Magnet bewegt und
verändert das Magnetfeld am Reedkontakt derart, dass dieser
schaltet. Es bedarf also keiner zusätzlicher mechanischer
Stellglieder zum Schalten des Reedkontaktes.
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Dabei
ist der Magnet oder der Reedkontakt vorteilhaft am freien Ende der
Zugstange angeordnet. Der Positionssensor befindet sich also in
Verlängerung der Zugstange, wo üblicherweise genügend Bauraum
für diese Bauteile vorhanden ist.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel liegen die beiden Zugstangen
und die beiden Rückstellfedern für die beiden
Drückernusshälften parallel nebeneinander und
befinden sich in einem separaten Gehäuse, so dass die beiden
Magnete entsprechend den Rückstellfedern parallel nebeneinander
angeordnet und insbesondere im oder am gleichen Gehäuse
angeordnet sind.
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Reedkontakte
haben aber den Nachteil, dass sie nicht zu mehreren zu dicht nebeneinander angeordnet
werden können, da eine gegenseitige Beeinflussung durch
die auslösenden Magnete nicht auszuschließen ist.
Um einen gegenseitigen Einfluss zu vermeiden, verlaufen die Magnetfelder
der Magnete in entgegengesetzte Richtungen. Die Magnetfelder der
Magnete sind also nicht gleichgerichtet sondern der benachbarte
Magnet ist umgedreht, so dass dessen Polung zum benachbarten Magnet
entgegengesetzt ist. Die Magnetfelder zwischen den Magneten heben
sich quasi auf.
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Eine
andere, davon auch unabhängige Möglichkeit einen
gegenseitigen Einfluss der Reedkontakte zu vermeiden, besteht darin,
die Magnete in Hülsen anzuordnen. Die Feldlinien werden
auf diese Weise gebündelt, so dass die Beeinflussung anderer Reedkontakte
stark verringet wird. In diesem Fall bestehen die Hülsen
aus einem nicht magnetisierbaren Werkstoff. Insbesondere bestehen
die Hülsen aus Metall, z. B. aus Messing.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung,
in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders bevorzugtes
Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei
können die in der Zeichnung und in der Beschreibung sowie
in den Ansprüchen erwähnten Merkmale jeweils einzeln
für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht des Einsteckschlosses bei abgenommenem Gehäusedeckel;
und
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2 eine
perspektivische Ansicht einer vergrößerten Wiedergabe
des Federgehäuses.
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In
der 1 ist mit dem Bezugszeichen 10 insgesamt
ein Einsteckschloss bezeichnet, welches zum Beispiel in eine Rohrrahmentür
(nicht dargestellt) eingesetzt wird. Um die Funktionsbauteile des Einsteckschlosses 10 sehen
zu können, ist die Decke und der Boden vom Schlossgehäuses
abgenommen. Im Schlossgehäuse ist eine zweigeteilte Druckernuss 16 drehbar
gelagert, in welcher wiederum zwei Drücker gelagert sind,
mit denen die zugehörigen Drückernusshälften 34 betätigt
werden. Zwischen den beiden Drückernusshälften 32 und 34 befindet
sich ein Nussmittenteil 20 mit einem Fallenschwenkhebel 22,
welcher augenblicklich seine Ruhelage einnimmt und beim Drücken
des Drückers in Richtung des Uhrzeigersinns verschwenkt
wird. Das freie Ende 24 des Fallenschwenkhebels 22 ragt
in den Verschiebebereich eines Fallenschwanzes 26 einer
Falle hinein und liegt beim Verschwenken des Fallenschwenkhebels 22 an
einem Fallenschwanzende 30 an und zieht auf diese Weise
die Falle ins Schlossgehäuse ein.
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Oberhalb
der Druckernuss 16 befindet sich, wie aus der 1 erkennbar,
ein Federgehäuse 40, in dem zwei parallel nebeneinander
angeordnete, als Rückstellfedern 38 ausgebildete
Druckfedern 50 untergebracht sind, die von jeweils einer Zugstange 52 (2)
durchgriffen sind. Jede dieser Zugstangen 52 endet mit
ihrem drückernussnahen Ende in einer Einhängeöse 56,
in welche jeweils ein von der Drückernusshälfte 32 und 34 radial
abragender Haken 42 eingehängt ist.
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In
der 2 ist das Federgehäuse 40 vergrößert
wiedergegeben und die nicht dargestellten Einhängeösen 56 setzen
sich in den beiden Zugstangen 52 fort. Die beiden Zugstangen 52 durchgreifen im
Federgehäuse 40 die beiden parallel nebeneinander
angeordnete Druckfedern 50. Die drückernussfernen
Enden 44 der Zugstangen 52 sind jeweils mit einem
Magneten 46 und 48 bestückt, wobei die
Magnete 46 und 48 derart angeordnet sind, dass
beim einen Magneten 46 der Nordpol nach oben und beim anderen
Magneten 48 der Nordpol nach unten zeigt. Der Feldlinienverlauf
der beiden Magnete 46 und 48 ist also entgegengesetzt.
Außerdem sind die Magnete 46 und 48,
die beim dargestellten Ausführungsbeispiel als zylinderförmige
Stabmagnete ausgebildet sind, in Messinghülsen 54 eingesetzt,
so dass das freie Ende der Magnete 46 und 48 mit
dem Ende der Messinghülse 54 fluchtet. Die Messinghülse,
die sich zusammen mit der Zugstange 52 und dem Magneten 46 oder 48 bewegt,
wenn die entsprechende Drückernusshälfte 32 oder 34 gedreht
wird, wird in einer Bohrung 56 im oberen Abschluss des
Federgehäuses 40 geführt. Die beiden
Zugstangen 52 können unabhängig voneinander
bewegt werden.
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In 2 ist
außerdem erkennbar, dass zwischen die beiden Zugstangen 52 in
den oberen Abschluss des Federgehäuses 40 eine
platinenförmige Halterung 58 eingesetzt ist, die
als Träger für zwei Reedkontakte 60 und 62 dient.
Die Reedkontakte 62 und 62 befinden sich auf gegenüberliegenden
Seiten der Halterung 58, die zudem die elektrische Kontaktierung übernimmt.
Die Reedkontakte 60 und 62 sind derart platziert,
dass der Reedkontakt 60 vom Magnet 46 und der
Reedkontakt 62 vom Magnet 48 geschaltet wird.
Da aufgrund der Messinghülsen 54 die Feldlinien
sehr gebündelt sind, wird der jeweils andere Reedkontakt 60 oder 62 nicht
beeinflusst. Die Beeinflussung des jeweils anderen Reedkontaktes 60 oder 62 wird
außerdem dadurch noch unterbunden, dass der Feldlinienverlauf
der beiden Magnete 46 und 48 entgegengesetzt ist.
Somit wird nur der eine Reedkontakt 60 vom einen Magneten 46 und
der andere Reedkontakt 62 vom anderen Magneten 48 geschaltet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0537531
B1 [0003]
- - DE 202009008431 U1 [0003]
- - EP 1437464 A2 [0003]