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Die
Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung für Benutzer
eines Stehtrainers mit Vertikalisierungsfunktion.
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Vertikalisierungsvorrichtungen
sind bei Rollstühlen bekannt, beispielsweise aus dem europäischen
Patent
EP 0 815 822
B1 . Dieser Rollstuhl ermöglicht, dass der Rollstuhlbenutzer
in einer nahezu vertikalen Position gebracht werden kann und nahezu
die Haltung einer stehenden Person einnimmt. Speziell für
Rollstuhlbenutzer, welche über einen nicht eingeschränkten
Bewegungsapparat des Oberkörpers verfügen, wäre
es extrem hilfreich, wenn die durch die Vertikalisierungsvorrichtung
eingenommene Körperhaltung der uneingeschränkten
Stehposition einer nicht in seiner Bewegung eingeschränkten Person
entsprechen würde. Hierzu ist es nötig, das Skelett
in seiner Funktion so zu unterstützen, dass dieses entsprechend
seiner gegebenenfalls eingeschränkten Befähigung
seine maximale Stütz- und Stehfunktion einnehmen kann.
Hierbei ergibt sich aber immer wieder das Problem, dass die endgradige,
dass heißt eine dem anatomisch möglichen Bewegungsausmaß entsprechende
Hüftstreckung aus dem Bewegungsapparat des Rollstuhlbenutzers
häufig nicht zu erzielen ist. Dieses ist besonders der
Fall bei Spastizität der Hüftbeuger, Fehlhaltung
des Beckens aufgrund Hyperlordosierung der Wirbelsäule, bereits
durch das permanente Sitzen hervorgerufene Hüftbeugekontraktur,
kapsulär eingeschränkte Hüftgelenksbeweglichkeit
sowie bei Diplegikern, deren eingeschränkte Muskelfunktion
die endgradige Hufstreckung erschwert.
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Stehtrainer
mit Vertikalisierungsvorrichtung ermöglichen einer bewegungseingeschränkten
Person sich trotz Einschränkung des Bewegungsapparates
in eine aufrechte Position zu begeben, das Stehen zu erlernen und
die Tätigkeiten zu verrichten, die nur im Stehen ausgeführt
werden können. Somit ermöglicht einen Stehtrainer
mit Vertikalisierungsvorrichtung einem Patienten mit Bewegungseinschränkungen
eine intensive Teilnahme am Lebensraum anderer, nicht bewegungseingeschränkter
Personen. Damit wird dem Patienten eine größere
Unabhängigkeit von der Hilfe anderer Personen zu Teil,
weil er durch die mögliche Vertikalisierung Handhabungen ausführen
kann, die für ihn sonst nicht möglich sind.
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Stehtrainer
werden hierbei als therapeutische Maßnahmen in Kliniken
und Therapieeinrichtungen eingesetzt, um den bewegungseingeschränkten
Patienten zu motivieren, aktiv am Leben teilzunehmen und Folgeerkrankungen
durch längeres Sitzen oder Liegen zu vermeiden. Im Wesentlichen
dienen die Stehtrainer dazu den Patienten mit Hilfe des Stehtrainers
ein selbständiges Stehen wieder zu erlernen. Hierzu besteht
die Möglichkeit mit Hilfe eines Stehtrainers nicht nur
die Funktionen zu erlernen, sondern darüber hinaus den
gewonnenen Freiraum in ausreichender Form zu nutzen. Stehtrainer
werden deshalb vorzugsweise im therapeutischen Bereich in Krankenhäusern
eingesetzt und dienen in der Regel nicht nur für einen
Patienten, sondern müssen immer wieder an verschiedene
Patienten unterschiedlicher Körpergröße
angepasst werden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst
einfache Adaption eines Stehtrainers an verschiedene Körpergrößen
zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß ist
zur Lösung der Aufgabe vorgesehen, dass eine elektromotorische
Verstellung für eine Sitztiefen- und Rückenwinkelverstellung vorgesehen
ist, wobei über eine Steuerungseinheit eine Verstellbarkeit
gewährleistet ist und über Schaltelemente eine
Begrenzung der maximalen Bewegung festlegbar ist. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Mit
Hilfe einer elektromotorischen Verstellung sowohl für die
Sitztiefe als auch für den Rückenwinkel und zusätzlich
für die Vertikalisierung, dass heißt Aufrichten
der Person mit Hilfe des Stehtrainers, ist eine besonders einfache
Adaption des Stehtrainers an verschiedene Körpergrößen
der bewegungseingeschränkten Personen möglich.
Hierbei besteht des Weiteren die Möglichkeit, dass die
Einstelldaten einer bestimmten Person gespeichert werden und somit
mit Hilfe der elektromotorischen Verstellung die jeweilige gewünschte
Position für die Person automatisch angefahren wird. Somit
können eine Vielzahl von Personen mit ein- und demselben Stehtrainer
an die Möglichkeiten einer solchen Hilfestellung und der
damit gewonnenen Bewegungsfreiheit allmählich gewöhnt
werden. Mit Hilfe der Verstelleinrichtung für einen Stehtrainer
wird somit der in der Bewegung eingeschränkte Patient in
die Lage versetzt, eine Stehfunktion zu erlangen und das Stehen zu
erlernen, wobei im besonderen Fall eines Stehtrainers im Krankenhaus
eine adaptive Anpassung an unterschiedlich große Personen
notwendig ist, was durch eine individuelle Einstellung des Stehtrainers ermöglicht
wird. Die Adaption erfolgt hierbei mit Hilfe einer elektromotorischen
Verstellung für die Sitztiefe und für den Rückenwinkel
und zusätzlich für die Einstellung der Stehfunktion,
dass heißt Aufrichten der Sitzfläche, um die gewünschte
Position zu erreichen. Hierzu ist es beispielsweise möglich,
dass die elektromotorische Rückenwinkeleinstellung bis
ca. 180° Grad vornehmbar ist, wobei ein Rückenpolster
sowohl in der Höhe, dem Winkel als auch in der Tiefe verstellbar
ist. Somit ist eine optimale Adaption an den Patienten möglich.
Für die elektromotorische Sitztiefenverstellung ist hierzu
beispielsweise ein integrierter Spindelantrieb in einer Gleitschiene
vorgesehen, während die Rückenwinkelverstellung über einen
Linearantrieb erfolgen kann.
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Zur
Verstellung der Sitzfläche kann der Spindelmotor hierbei
in einer Gleitschiene unterhalb der Sitzfläche angeordnet
werden, sodass die Person mit dem Spindelmotor in keinem Fall in
Berührung kommt und auch keine gefährliche Situation,
beispielsweise durch Einklemmen etc., eintreten kann.
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Durch
die elektromotorische Rückenwinkelverstellung wird insbesondere
durch die Maximalwegbegrenzung der mögliche verfahrbare
Weg derart abgesichert, dass im Falle eines Spindelbruches oder
vergleichbarer Defekte der Rückenwinkel in einer anatomisch
vertretbaren Position zwangsgestoppt wird, um ein nach vorne kippen
des Patienten auszuschließen.
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Durch
die individuelle Verstellung des Stehtrainers ist hierbei sichergestellt,
dass eine optimale Nutzung erfolgt und dies kann aufgrund einer
elektromotorischen Verstelleinrichtung für jeden Patienten optimal
und schnellstmöglich durchgeführt werden. Somit
wird die Nutzungsfrequenz der Stehtrainer deutlich erhöht
und es ist gleichzeitig sichergestellt, dass für jeden
Patient seine einmal gewählte Position, welche für
ihn optimal ist, immer wieder schnell eingestellt werden kann. Dies
insbesondere im Zusammenhang mit einer Speicherung der personenbezogenen
Daten, um die Position ähnlich einer Memoryfunktion jederzeit
erneut anfahren zu können. Somit sind die Stehtrainer mit
wenigen Handgriffen an die unterschiedlichsten Bedürfnisse
anpassbar und damit äußerst flexibel. Über
ein umfangreiches Zubehörprogramm, sei es Therapietisch
oder Armauflagen, wird hierbei sichergestellt, dass ein ermüdungsfreies
Arbeiten für den Patienten über einen längeren
Zeitraum gewährleistet ist.
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Als
besonders vorteilhaft ist hervorzuheben, dass der Therapietisch
hierbei unabhängig von der Einstellung des Rückenwinkels
in Höhe, Winkel und Tiefe angepasst werden kann. In weiterer
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Brustbeinabstützung
(Sternumpelotte) erfolgt, um die Person einerseits abzustützen,
aber andererseits die Atemfunktion nicht einzuschränken,
wobei die Sternumpelotte ebenfalls eine Höhen-, Winkel-
und Tiefenverstellbarkeit aufweist, sodass der Oberkörper des
Patienten in optimaler Form stabilisiert wird.
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In
besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
elektromotorische Rückenwinkelverstellung eine Maximalwegbegrenzung
aufweist, damit unter allen Umständen vermieden wird, eine
Position anzufahren, die für den Patienten unangenehm möglicherweise
sogar schmerzhaft oder lebensbedrohlich sein könnte.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zur Begrenzung
der Bewegung als Schaltelemente vorzugsweise Endschalter, beispielsweise
für die minimale und maximale Sitztiefe und/oder Rückenwinkelposition
verwendet werden. Somit ist die Sicherheit gegeben, dass die Endschalter
bei Erreichen eines vorgegebenen Rückenwinkels oder einer
minimalen oder maximalen Sitztiefe eine Blockade des Linearantriebs
oder des Spindelantriebs vornehmen. Zusätzlich ist zur
Verhinderung einer ungewünschten NoGo-Position ein Nahrungsschalter
vorgesehen, welcher beispielsweise an einer Armlehne in Höhe
der Hüfte befestigt ist und die Rückenwinkeleinstellung
und die Neigungswinkeleinstellung der Sitzfläche überwacht.
Der Nährungsschalter dient zur Vermeidung einer mechanischen Zerstörung
des Stehtrainers im Falle des Anfahrens einer unmöglichen
Position.
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Als
weitere Sicherheitsmaßnahme ist vorgesehen, dass eine Steuereinrichtung
für sämtliche elektrischen Funktionen vorgesehen
ist, welche über einen Notausschalter verfügt,
um eine sofortige Unterbrechung der Bewegung vorzunehmen. Dieser Notschalter
dient vorzugsweise für den Therapeuten, kann jedoch, sofern
eine Fernbedienung vorgesehen ist, durch den Patienten unmittelbar
bedient werden.
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In
bevorzugter Ausführungsform können sämtliche
Einstellfunktionen über eine Fernbedienung durch den Patienten
selbst vorgenommen und somit jederzeit korrigiert werden. Die Fernbedienung ist
hierbei in unmittelbarer Nähe des Patienten, dass heißt
griffbereit angeordnet oder zumindest besteht die Möglichkeit
die großformatigen Tasten ohne großen Aufwand
zu betätigen, um die optimale Position zu erlangen. Über
die Fernbedienung kann hierbei die elektromotorische Stehfunktion,
die Sitztiefenverstellung und die Rückenverstellung eingestellt
werden. Die Sitztiefenverstellung erfolgt hierbei durch die elektromotorische
Bewegung der gesamten Rückenlehne und gibt somit den erforderlichen
Platz zur Kniestütze für unterschiedliche Körpergrößen
und Sitztiefen frei. Die Sitztiefenanpassung kann auch während
der Nutzer auf der Sitzfläche des Stehtrainers sitzt erfolgen.
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In
vorteilhafter Weise ist zur zentralen Steuerung der verschiedenen
Antriebe des Stehtrainers eine Steuereinrichtung vorgesehen, welche
in Zusammenarbeit mit Endschaltern und Nährungsschaltern
die Kontrolle sämtlicher Antriebe vornimmt und somit weitergehende
Kontrolleinrichtungen entbehrlich sind, wobei die Endschalter, die
minimale und maximale Linear- und/oder gegebenenfalls Winkeleinstellung
begrenzen.
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In
besonderer Ausgestaltung kann hierbei vorgesehen sein, dass beim
Anfahren der Stehfunktion die Sitzfläche während
der Aufrichtung zum Teil nach unten bewegt wird, um das Becken zusätzlich zu
unterstützen. Dies geschieht in der Regel im Bereich der
letzen 20° Grad bevor die Stehfunktion erreicht ist, wobei
gleichzeitig ein Absenken oder eine Verschiebung von 3 bis 10 cm
der Sitzfläche vorgesehen ist. Dadurch, dass die Sitzfläche
zur Unterstützung der Beckenaufrichtung während
oder zum Ende der Vertikalisierungsfunktion in der Höhe
um ca. 3 bis 10 cm nach unten bewegt wird, erfolgt eine optimale Unterstützung
des Beckens. Dies geschieht beispielsweise durch einen Gurt, welcher
die Sitzfläche gegen eine Federkraft gegen die Sitzflächenhalterung
zieht.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Bauchstütze
vorhanden ist, welche den Beckenweg in ventraler Richtung begrenzt,
wobei die Bauchstütze vorzugsweise aus einem Bauchgurt
oder einem Bügel bestehen kann.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Verstelleinrichtung besteht darin, dass
eine verstellbare Armlehne für die Unterarmauflage vorgesehen
ist, damit beispielsweise die Armlehnen bei einer Verlagerung eines
Patienten nicht stören. Ebenso ist vorgesehen, dass die
Sitzfläche einen antibakteriell ausgerüsteten Sitzbezug
auf Basis von Silberionen aufweist, welche bedingt direktional dehnbar
ist und zur optimalen Druckentlastung beiträgt.
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Zur
Kontrolle der gewählten Sitztiefe kann zusätzlich
eine Skalierung von außen vorgesehen sein, die unmittelbar
von dem Bedienungspersonal abgelesen werden kann.
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In
weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Armlehnen für
den Transfer zusätzlich nach hinten verschwenkbar ausgebildet
sind, sodass eine optimale Verlagerung des Patienten unter geringstmöglichen
körperlichen Anstrengungen erfolgen kann.
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Als
zusätzliche Ausgestaltung eines Stehtrainers ist ein Therapietisch
vorgesehen, welcher von einer Seite des Stehtrainers anhebbar und
verschwenkbar ausgebildet ist. Zusätzlich kann der Therapietisch
nach hinten verschwenkbar ausgebildet sein, sodass bei der Verlagerung
des Patienten der Therapietisch in keinem Fall störend
ist und erst nach dem der Patient seine optimale Sitz- oder Stehposition
erreicht hat, kann der Therapietisch in eine Arbeitsposition verschwenkt
werden. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Therapietisch über eine
höhenverstellbare Gleitschiene verfügt, sodass auch
eine Adaption des Therapietisches an unterschiedliche Körpergrößen
vornehmbar ist. Zur Sicherheit besteht die Möglichkeit,
dass der Therapietisch über Rastbolzen zur Höheneinstellung
verriegelt wird oder elektromotorisch in der Höhe verstellt werden
kann, um ein unbeabsichtigtes Verschieben des Therapietisches zu
verhindern. Hierzu wird beispielsweise ein Spindelantrieb eingesetzt.
Zusätzlich oder alternative besteht die Möglichkeit
den Therapietisch über ein Handrad in einen entsprechenden
Arbeitswinkel zu verstellen, um die optimale Position für den
Patienten zu erreichen.
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Durch
die Verschwenkbarkeit des Therapietisches, beispielsweise nach hinten
oder zur Seite, wird ein Transfer des Patienten für den
Stehtrainer von der rechten Seite her ermöglicht und eine
bessere Erreichbarkeit des Nutzers unter therapeutischen Bedingungen
gewährleistet.
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Des
Weiteren kann der Stehtrainer mit einer Kniestütze ausgestattet
werden, um eine zusätzliche Stützfunktion zu generieren
und es können schwenkbewegliche Fußauflage vorgesehen
sein, damit der Patient ohne größere Behinderung
die Position im Stehtrainer einnehmen kann. Ebenso wie der Therapietisch
kann die Fußauflage und Kniestütze elektromotorisch
bewegbar ausgebildet sein.
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Die
Ausführung der schwenkbeweglichen Fußauflagen
ermöglichen hierbei die Freigabe des Fußraumes
im Stehtrainer. Dies wird beispielsweise von Hilfspersonen benötigt,
die den Transfer des Patienten aus dem Stehtrainer unterstützen
sollen.
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Die
Erfindung wird im Weiteren anhand der Figuren nochmals erläutert.
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Es
zeigt
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1 in
einer Seitenansicht einen erfindungsgemäßen Stehtrainer
in einer annähernd horizontalen Sitzposition und
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2 den
aus 1 bekannten Stehtrainer in einer vertikalen Position.
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1 zeigt
in einer Seitenansicht einen Stehtrainer 1 in einer annähernd
horizontalen Sitzposition. Der Stehtrainer 1 besteht aus
einem Grundgestell 2, welches mit einer Sitzfläche 3 ausgestattet
ist. Der gesamte Stehtrainer 1 ruht hierbei auf vorderen Laufrollen 4 und
hinteren Laufrollen 5, wobei die vorderen Laufrollen 4 einen
größeren Abstand zueinander aufweisen, um eine
ausreichende seitliche Stabilität zu gewährleisten,
während die hinteren Laufrollen 5 dicht beieinander
stehen, um eine maximale Schwenkbeweglichkeit zu gewährleisten.
In Höhe der vorderen Laufrollen 4 ist ein vertikales
Konstruktionsteil 6a angeordnet, welches zur Aufnahme der Kniestützen 7 vorgesehen
ist. Die Kniestützen 7 sind hierbei über
eine Verschraubung 8 individuell einstellbar.
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Die
Sitzfläche 3 wird durch Armlehnen 10 und
einen Therapietisch 11 sowie eine Kopfstütze 12 funktionell
unterstützt. Der Therapietisch 11 ist hierbei
sowohl seitlich als auch nach hinten über entsprechende
Lager verschwenkbar ausgebildet. Die Armlehnen 10 können
ebenfalls für die Verlagerung eines Patienten nach hinten über
eine Schwenkachse 13 verschwenkt werden.
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Die
Sitzfläche 3 ist ferner Bestandteil der Vertikalisierungsfunktion
des Stehtrainers 1, und zwar dadurch, dass die gesamte
Sitzfläche mit Rückenlehne 14 vertikal
ausgerichtet werden kann, um somit den Patienten von einer sitzenden
in eine stehende Position zu verlagern. Im unteren Bereich wird hierbei
der Patient durch die Kniestützen 7 und Fußauflagen 15 gehalten,
während eine Unterstützung des Beckens durch die
Sitzfläche 3 erfolgt, welche in eine nahezu vertikale
Position verschwenkbar ausgebildet ist.
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Um
eine optimale Anpassung des Stehtrainers 1 an verschiedene
Personengrößen und Körpergewichte anpassen
zu können, ist die Sitzfläche 3 mit einem
unterhalb der Sitzfläche 3 angeordneten Spindelantrieb 16 ausgestattet,
welcher eine Sitztiefenverstellung ermöglicht. Der Spindelantrieb 16 wird hierbei
vorzugsweise in einer Gleitschiene unterhalb der Sitzfläche 3 aufgenommen.
Für die Verstellung der Rückenlehne 14 ist
ein Linearantrieb 17 vorgesehen, welcher eine Verstellmöglichkeit
der Rückenlehne in der Höhe, dem Winkel und der
Tiefe ermöglicht.
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In
Zusammenspiel mit der Rückenwinkelverstellung und Verstellbarkeit
der Sitzfläche kann hierbei eine Vertikalisierung der Person
vorgenommen werden, welche darin besteht, dass die Sitzfläche
um annähernd 90° Grad verschwenkt wird, sodass
der Patient in eine vertikale Position gebracht werden kann.
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2 zeigt
den aus 1 bekannten Stehtrainer 1 in
einer vertikalen Position, wobei das Grundgestell 2 mit
Laufrollen 4, 5 fest auf einem Untergrund steht
und die an einen zweiten Konstruktionsteil 6b befestigte
Sitzfläche 3 in eine annähernd vertikale
Position verschwenkt wurde. Dies erfolgt mit Hilfe eines Spindelantriebes 16.
Das obere Ende der Sitzfläche 3 weist ferner eine
Schwenkachse 20 auf, an der die Rückenlehne 14 ebenfalls
verschwenkbar gelagert ist. Somit kann mit Hilfe des Spindelantriebs 16 und
des Linearantriebs 17 die Sitzfläche 3 und
Rückenlehne 14 in eine vertikale Position gebracht
werden, die einem Patienten in einer aufgerichteten Stellung unterstützt.
An die Rückenlehne 14 ist im Weiteren über
eine Schwenkachse 21 jeweils seitlich eine Armlehne 10 angelenkt,
welche ebenfalls in der Tiefe zusätzlich manuell verstellt
werden kann. Ein Therapietisch 11 ist sowohl seitlich,
wie auf 1 ersichtlich, als auch nach
hinten über eine weitere Schwenkachse verlagerbar, sodass
ein Patient ohne Verrenkungen und Behinderungen mit Unterstützung in
dem Stehtrainer platz nehmen kann.
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Der
erfindungsgemäße Stehtrainer 1 dient hierbei
vorzugsweise zur Adaption von unterschiedlichen Körpergrößen
und Körpergewichten und Unterstützung der persönlichen
Positionierungsbedürfnisse des Patienten, damit die betreffenden
Patienten im Krankenhaus den Umgang mit einem Stehtrainer 1 erlernen
können und als therapeutische Maßnahme zur Verbesserung
der Beweglichkeit des Patienten beitragen. Es geht darum Folgeschäden
durch ein zu langes Sitzen oder zu langes Liegen zu verhindern und
die Funktionalität der bewegungseingeschränk ten
Person zumindest zu erhalten. Hierbei ist es zwangsläufig
notwendig ist, dass die in Krankenhäusern vorgehaltenen
Stehtrainer 1 individuell an die jeweiligen Patienten angepasst
werden können. Insgesamt dienen die vorgenannten Maßnahmen dazu
ein aktives oder passives Stehtraining auszuführen, um
ein Freistehen als erste Stufe zum Gehtraining in Eigentherapie
ausführen zu können.
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- 1
- Stehtrainer
- 2
- Grundgestell
- 3
- Sitzfläche
- 4
- Laufrolle
- 5
- Laufrolle
- 6
- Konstruktionsteil
- 6b
- Konstruktionsteil
- 7
- Kniestütze
- 8
- Verschraubung
- 10
- Armlehne
- 11
- Therapietisch
- 12
- Kopfstütze
- 13
- Schwenkachse
- 14
- Rückenlehne
- 15
- Fußauflage
- 16
- Spindelantrieb
- 17
- Linearantrieb
- 20
- Schwenkachse
- 21
- Schwenkachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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