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Die Erfindung betrifft eine Lasthebeeinrichtung mit einer Treibscheiben-Seilwinde mit Treibscheibe, mit wenigstens einer Umlenkrolle, mit einem um die wenigstens eine Umlenkrolle mit einer Seilschlinge herumgeführten Seil zum Bewegen einer Last, und mit einer Steuereinrichtung zum Ansteuern der Seilwinde. Die Erfindung betrifft ferner eine Steuereinrichtung zum Ansteuern der Treibscheiben-Seilwinden einer Lasthebeeinrichtung, die mit wenigstens einer Umlenkrolle sowie mit einem um die Umlenkrolle mit einer Seilschlinge herumgeführten Seil versehen ist.
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Lasthebeeinrichtungen insbesondere unter Nutzung des Flaschenzugprinzips werden in zahlreichen technischen Gebieten und insbesondere bei Kränen, Hebebühnen und Aufzugssystemen eingesetzt. Ein besonderes Anwendungsgebiet entsprechender Lasthebeeinrichtungen bilden Montagehilfen für Aufzüge, wie Sie z. B. in der
US 2009/0223751 A1 beschrieben werden. Bei Hochhäusern kann es erforderlich sein, das Aufzugssystem bereits während deren Errichtung einzusetzen, selbst wenn noch nicht alle Etagen des Hochhauses fertig gestellt sind und insofern insbesondere die Decketage, an der normalerweise das Hebesystem für Aufzüge befestigt wird, noch nicht installiert ist. In der
US 2009/0223751 A1 wird eine Lasthebeeinrichtung als Montagehilfe für Aufzüge beschrieben, bei der ein Montagerahmen für einen Aufzugskorb mittels einer Seilwinde innerhalb eines Aufzugschachtes verfahren werden kann. Die Treibscheiben-Seilwinde ist an einem Rahmen befestigt, der an Führungsstangen innerhalb des Aufzugsschachtes bewegt und befestigt werden kann und einen nur temporär genutzten Montagerahmen bildet, der zum Einen mittels der Treibscheiben-Seilwinde nach Errichten weiterer Stockwerke angehoben werden kann und zum Anderen mit einem Antriebsmotor zum Bewegen des eigentlichen Aufzugkorbes versehen ist. Mit der Treibscheiben-Seilwinde muss mithin der Montagerahmen nebst dem gesamtes Gewicht des Aufzugs einschließlich des Gegengewichtes gehoben werden, wozu das Seil, welches die Treibscheibe der Treibscheiben-Seilwinde umschlingt, einem Rollensystem mit ersten und zweiten Umlenkrollen zugeführt wird, um das Flaschenzugprinzip zur Zugkraftentlastung zu nutzen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lasthebeeinrichtung insbesondere für die Aufzugsinstallation zu schaffen, mit der eine schnellere und zugleich sicherere Bewegung selbst großer Lasten möglich ist.
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Diese Aufgabe wird mit der Lasthebeeinrichtung nach Anspruch 1 sowie mit einer Steuereinrichtung für eine entsprechende Lasthebeeinrichtung nach Anspruch 13 gelöst. Ein Grundgedanke ist hierbei, eine Lasthebeeinrichtung vorzusehen, die ein Seil verwendet, welches die Treibscheiben von zwei Treibscheiben-Seilwinden umschlingt und mithin simultan von zwei Seilwinden angetrieben wird. Gemäß der erfindungsgemäßen Lösung kommt eine zweite, mit der Steuereinrichtung ansteuerbare Treibscheiben-Seilwinde mit einer zweiten Treibscheibe zum Einsatz, die von demselben Seil wie die Treibscheibe der ersten Seilwinde umschlungen ist, wobei die wenigstens eine Umlenkrolle zwischen den Treibscheiben der beiden Seilwinden angeordnet ist und eine Mittelrolle zwischen den Seilwinden bildet, und wobei eine mit der Steuereinrichtung gekoppelte Überwachungseinrichtung zum Detektieren einer Relativbewegung zwischen der Seilschlinge und der Mittelrolle und Abschalten wenigstens einer der beiden Seilwinden bei Überschreiten einer vorgegebenen Relativbewegung vorgesehen ist. Die Überwachungseinrichtung dient mithin dazu, jederzeit sicherzustellen, dass trotz der Benutzung von zwei Seilwinden mit zwei Treibscheiben zum Bewegen der Last bzw. Antrieb des gemeinsamen Seiles ein gleichmäßiges, austariertes Bewegen der Last erreicht wird. Hierfür wird ausgenutzt, dass bei einer Lasthebeeinrichtung mit zwei demselben Seil zugeordneten Treibscheiben-Seilwinden die Mittelrolle angehoben wird bzw. die Position beider Seilwinden verändert wird, ohne dass sich die Mittelrolle dreht, weswegen keine Relativbewegung zwischen der Seilschlinge und der Mittelrolle stattfindet.
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Die Lasthebeeinrichtung kann nur eine Mittelrolle als Umlenkrolle zwischen den Treibscheiben der Seilwinden aufweisen, wodurch das Flaschenzugprinzip nur 1-fach zur Anwendung kommt. Bei der insbesondere bevorzugten Ausgestaltung sind allerdings erste Umlenkrollen zusätzlich zu der wenigstens einen zweiten Umlenkrolle, die die Mittelrolle bildet, vorgesehen, wobei die ersten und zweiten Umlenkrollen im Lastabschnitt des Seiles zwischen den Treibscheiben der beiden Seilwinden angeordnet sind; auch dann kann mit einer mit der Steuereinrichtung gekoppelten Überwachungseinrichtung eine Relativbewegung zwischen der Seilschlinge und der Mittelrolle detektiert werden, um wenigstens eine der beiden Seilwinden bei Überschreiten einer vorgegebenen Relativbewegung zwischen Seilschlinge und Mittelrolle zumindest kurzfristig abzuschalten.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung kann mit der Überwachungseinrichtung eine Drehbewegung der Mittelrolle unmittelbar detektierbar sein, d. h. eine Bewegung der Mittelrolle wird unmittelbar erfasst. Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann hierzu mit der Mittelrolle ein Schaltstift gekoppelt sein, dem für beide Drehrichtungen winkelversetzt ein Tastschalter zugeordnet ist, der bei einer Drehung der Mittelrolle durch den Schaltstift betätigt wird. Um jederzeit eine Justierung zu ermöglichen, kann der Schaltstift vorzugweise lösbar an der Mittelrolle angebracht und in unterschiedlichen Positionen an der Mittelrolle befestigt werden.
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Alternativ kann die Überwachungseinrichtung Seilüberwachungsmittel umfassen, mit denen eine Seilbewegung von Seilabschnitten der Seilschlinge unmittelbar detektierbar ist. Gemäß einer insbesondere bevorzugten Ausgestaltung kann die Überwachungseinrichtung hierzu ein erstes Seilüberwachungsmittel vor der Mittelrolle und ein zweites Seilüberwachungsmittel hinter der Mittelrolle aufweisen. Das erste Seilüberwachungsmittel kann insbesondere aus einem ersten, am Seilabschnitt vor der Mittelrolle befestigten Schaltnocken sowie einem ersten Tastschalter bestehen, und das zweite Seilüberwachungsmittel besteht entsprechend aus einem zweiten, am Seilabschnitt hinter der Mittelrolle befestigten zweiten Schaltnocken sowie einem zweiten Tastschalter. Bei Relativbewegungen der Seilschlinge, die z. B. durch abweichenden Drehgeschwindigkeiten der Treibscheiben oder durch andere auftretende Unregelmäßigkeiten hervorgerufen werden können, wird, in Abhängigkeit von dem Abstand zwischen Schaltnocken und Tastschalter in der Nulllage, einer der Schaltnocken den zugeordneten Tastschalter betätigen, wodurch bei Kenntnis der Bewegungsrichtung der Treibscheibe die eine oder andere Seilwinde vorzugsweise kurzfristig abgeschaltet werden kann, um Seilschlinge und Mittelrolle wieder in die Justagelage zu bringen.
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Alternativ zu Seilüberwachungsmitteln zu beiden Seiten der Mittelrolle kann nur einer der Seilabschnitte der Seilschlinge mit einem Schaltnocken versehen sein, wobei ein erster Tastschalter zwischen Schaltnocken und Mittelrolle und ein zweiter Tastschalter zwischen Schaltnocken und nachfolgender erster, von dem Seil umschlungener Umlenkrolle angeordnet ist. Diese Ausgestaltung verkürzt allerdings den maximalen Hubweg der Lasthebeeinrichtung, da eine größere freie Seillänge des Seilabschnitts der Seilschlinge benötigt wird.
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Bei sämtlichen Ausgestaltungen ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Schaltnocken aus lösbar am Seil befestigbaren Seilklemmen bestehen. Durch Demontage und Neumontage der Seilklemmen kann dann jederzeit eine erneute Justage der Seilschlinge und der Relativlage von Schaltnocken und Tastschalter erreicht werden. Die Detektionssignale der Seilüberwachungsmittel und/oder die Schaltsignale der Tastschalter sind vorzugsweise der Steuereinrichtung zuführbar, mit der die Seilwinden an- oder abschaltbar sind.
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Im Auslaufbereich beider Seilwinden können Seilüberwachungsschalter angeordnet sein und den Seilenden bzw. an Seilabschnitten, die im Normalbetrieb wegen extremer Seillängen des Seiles nicht benötigt werden, können weitere Nocken befestigt sein, um zu verhindern, dass eine bestimmte Verfahrposition überschritten wird bzw. ein Seilende nicht mehr durch die zugehörige Treibscheibe festgehalten wird. Das erfindungsgemäße System kann grundsätzlich an Lasthebeeinrichtungen eingesetzt werden, die zwei erste Umlenkrollen und nur eine zweite Umlenkrolle aufweisen. Insbesondere vorteilhaft ist allerdings, wenn zusätzlich zu diesen Rollen weitere Rollenpaare vorgesehen sind, um eine Gewichtskompensation nach dem Flaschenzugprinzip zu erreichen. Die zweiten Umlenkrollen werden hierbei normalerweise jeweils eine Rolle weniger aufweisen als die ersten Umlenkrollen, wobei insbesondere bei Aufzugmontagesystemen etwa zwei bis vier Rollenpaare an den ersten und zweiten Umlenkrollen zum Einsatz kommen können, um eine Gewichtskompensation von z. B. 1:8 zu erreichen. Die ersten Umlenkrollen können insbesondere an einem ersten Rollenbock gelagert sein, wobei vorzugweise alle Rollen dieses Rollenbocks auf einer Achse angeordnet sind, und/oder die zweiten Umlenkrollen können an einem zweiten Rollenbock gelagert sein, wobei vorzugweise die zweiten Umlenkrollen einschließlich der Mittelrolle auf einer gemeinsamen Achse angeordnet sind. Die zweiten Umlenkrollen sind vorzugsweise mittig der ersten Umlenkrollen angeordnet und/oder der Rollenbock befindet sich vorzugsweise im Zentrum der zu bewegenden Last.
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Eine erfindungsgemäße Steuereinrichtung zum Ansteuern der Treibscheiben-Seilwinden für eine Lasthebeeinrichtung, die zwei Treibscheiben-Seilwinden aufweist, deren beiden Treibscheiben von demselben Seil umschlungen sind, wobei das Seil mit einer Seilschlinge um die wenigstens eine, eine Mittelrolle bildende Umlenkrolle herumgeführt ist, kennzeichnet sich insbesondere dadurch, dass mit einer Überwachungseinrichtung eine Relativbewegung zwischen Mittelrolle und Seilschlinge detektierbar ist oder detektiert wird, wobei die Steuereinrichtung bei Überschreiten einer vorgegebenen Relativbewegung wenigstens eine der Seilwinden abschaltet bzw. abschalten kann. Mit der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung wird mithin auch ein neuartiges Steuerungsverfahren für Lasthebeeinrichtungen realisiert. Auch bei der Steuereinrichtung ist die Lasthebeeinrichtung vorzugsweise mit ersten Umlenkrollen und mit wenigstens einer, die Mittelrolle bildenden zweiten Umlenkrolle versehen.
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Die Steuereinrichtung kann insbesondere mit einer Zeitverzögerungsschaltung versehen sein, welche die zuvor aufgrund eines der Detektionssignale der Überwachungseinrichtung abgeschaltete Seilwinde nach einer vorzugsweise programmierbaren oder einstellbaren Zeitspanne wieder einschaltet. Die Zeitspanne hängt insbesondere auch von der Laufgeschwindigkeit des Seiles ab, die wiederum vom Treibscheibendurchmesser und der Rotationsgeschwindigkeit der Treibscheibe beeinflusst wird. Über die Zeitverzögerungsschaltung kann auf einfache Weise sichergestellt werden, dass beide Treibscheibenwinden wieder aktiv sind, sobald die Seilschlinge und insofern auch die Last ihre Justagelage eingenommen hat. Für die insbesondere bevorzugte Ausgestaltung können die beiden Seilwinden, die zweiten Umlenkrollen und, sofern vorhanden, die Tastschalter an einem Montagerahmen für Aufzugskörbe oder an einer Halteeinrichtung für eine Last, eine Arbeitsbühne oder dgl. montiert sein.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen einer erfindungsgemäßen Lasthebeeinrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch stark vereinfacht gezeigten Ausführungsbeispiels.
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In der einzigen 1 ist schematisch stark vereinfacht eine insgesamt mit Bezugszeichen 10 bezeichnete erfindungsgemäße Lasthebeeinrichtung gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung dargestellt. Die Lasthebeeinrichtung 10 umfasst einen oberen, stationären, beispielsweise gebäudeseitig montierten und gegebenenfalls ein Festlager bildenden Tragarm 1, an dem über schematisch gezeigte Lagerböcke 2 paarweise erste Umlenkrollen 3 drehbar gelagert sind. Die ersten Umlenkrollen 3 bestehen jeweils aus zueinander gleichen Umlenkrollen, wobei die Lagerböcke 2 derart voneinander beabstandet angeordnet sind, dass die aus den ersten Umlenkrollen 3 auslaufenden Seilabschnitte 4A eines Lastseils 4 annähernd vertikal verlaufen und tangential in eine untere, eine Mittelrolle bildende zweite Umlenkrolle 5 einlaufen. Die untere, zweite Umlenkrolle 5 ist wiederum drehbar an einem Lagerbock 6 abgestützt, der hier mittig an einem Rahmen 7 montiert ist, welcher je nach Einsatzzweck der Lasthebeeinrichtung 10 entweder einen Montagehilfsrahmen bei einem Montagesystem für Aufzüge in Hochhäusern bildet, aber auch eine Halteeinrichtung für eine Last wie beispielsweise eine Bühne, eine Hebeplattform, einen Container oder dgl. bilden kann und daher unterschiedlich aufgebaut sein kann. An dem Rahmen 7 sind eine erste, schematisch gezeigte Treibscheiben-Seilwinde 8 mit zugehöriger Treibscheibe 9 und eine zweite Treibscheiben-Seilwinde 11 mit einer zweiten Treibscheibe 12 befestigt. Bei beiden Treibscheiben-Seilwinden kann es sich beispielsweise um eine von der Anmelderin unter der Marke ”TIRAK”® vertriebene Seilwinde handeln. Das Seil 4 zum Bewegen einer Last bzw. hier zum Bewegen des Rahmens 7, an dem wiederum die Last befestigt werden kann, umschlingt sowohl die Treibscheibe 9 der ersten Seilwinde 8 als auch die Treibscheibe 12 der zweiten Seilwinde 11 um annähernd bzw. etwa 360°, wobei jeweils das Seil 4 mit seinem Lastabschnitt von oben annähernd tangential in die Treibscheibe 9 bzw. 12 einläuft und dann nach unten, wie mit den Seilendabschnitten 4B gezeigt, als Losseil aus den Seilwinden 8 bzw. 11 wieder ausläuft. Da das Lastseil 4 um die beiden ersten Umlenkrollen 3 umgelenkt wird, entsteht zwischen beiden ersten Umlenkrollen 3 eine insgesamt mit Bezugszeichen 20 bezeichnete Seilschlinge, die aus den beiden Seilabschnitten 4A und einem um die zweite Seilwinde 5 um 180° herumgeführten Seilabschnitt besteht. Beide Treibscheiben 9, 12 der beiden Treibscheiben-Seilwinden 8, 11 zum Bewegen des Rahmens 7 greifen an demselben Lastseil bzw. Seil 4 an, wobei die gesamte Rollenanordnung aus ersten Umlenkrollen 3 und zweiten Umlenkrollen 5 im Lastabschnitt des Seiles 4 zwischen beiden Treibscheiben 9, 12 angeordnet ist.
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Zum Ansteuern der beiden Seilwinden 8, 11 dient eine hier symbolisch mittig des Rahmens 7 angedeutete Steuereinrichtung 30. Mit der Steuereinrichtung 30 können die nicht gezeigten Antriebe der Seilwinden 8, 11 einzeln oder zusammen eingeschaltet werden. Um das Bewegen des Rahmens 7 bzw. einer Last zu überwachen, ist im gezeigten Ausführungsbeispiel der Seilschlinge 20 eine Überwachungseinrichtung zugeordnet, die im gezeigten Ausführungsbeispiel aus jeweils einem Schaltnocken 15 an jedem Seilabschnitt 4A sowie zwei Tastschaltern 16 besteht, die hier relativ nahe der tangentialen Einläufe in die zweite Umlenkrolle 5 bzw. Mittelrolle angeordnet sind. Die Tastschalter 16 sind derart mit der Steuereinrichtung 30 verbunden, dass bei einem Berührungskontakt zwischen Schaltnocken 15 und benachbart liegendem Tastschalter 16 eine der beiden Seilwinden 8, 11 vorübergehend abgeschaltet wird. Mit den Tastschaltern 16 und den Schaltnocken 15 wird hierbei überwacht, ob eine Relativbewegung zwischen der Seilschlinge 20 und der mittleren Umlenkrolle 5 stattfindet. Bei Drehen beider Treibscheiben 9, 12 der beiden Seilwinden 8, 11 mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit dreht sich normalerweise die mittlere zweite Umlenkrolle 5 nicht, obwohl sich der Rahmen 7 und der Rollenbock 6 vertikal bewegt. Erst bei ungleichen Laufgeschwindigkeiten der beiden Treibscheiben 9, 12 entstehen Relativbewegungen der beiden Seilabschnitte 4A zueinander, wodurch sich die beiden Schaltnocken 15, die vorzugsweise aus am Seil lösbar befestigten Seilklemmen bestehen können, relativ zueinander gegenüber der in 1 gezeigten Justagestellung bewegen, bis einer der beiden Schaltnocken 15 einen weiter nicht gezeigten Auslösekontakt am Tastschalter 16 berührt. Je nach Drehrichtung der Treibscheiben 9, 12 wird der Rahmen 7 gehoben oder abgesenkt und die Seilschlinge 20 bewegt sich nach oben oder unten; falls dann ein Detektionssignal an einem der Tastschalter 16 auftritt, wird bei einer Abwärtsbewegung diejenige Seilwinde abgeschaltet, die unmittelbar auf den zugehörigen Seilabschnitt 4 vor Herumführung um die mittlere Umlenkrolle 5 wirkt, oder bei einer Aufwärtsbewegung wird diejenige Seilwinde abgeschaltet, die an dem Seilstrang hinter der mittleren Umlenkrolle 5 zieht. Das Abschalten erfolgt vorzugsweise nur für eine kurze Zeitspanne, während die andere Seilwinde weiterläuft. In der Steuereinrichtung 30 kann hierzu eine Zeitverzögerungsschaltung wie beispielsweise ein entsprechendes Relais eingebaut sein, welches die entsprechende Seilwinde 8 oder 11 für wenige Sekunden abschaltet, bis die beiden Schaltnocken 15 wieder die in 1 gezeigte Justagestellung einnehmen, wobei zu diesem Zeitpunkt die zuvor abgeschaltete Seilwinde wieder eingeschaltet und mit gleicher Geschwindigkeit wie die andere Seilwinde drehen sollte.
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Alternativ kann anstelle von zwei Schaltnocken 15 und zwei Tastschaltern 16 an beiden Seilabschnitten 4A nur einem der beiden Seilabschnitte 4A, wie hier schematisch für den in 1 linken Seilabschnitt 4A angedeutet, ein Schaltnocken 15 befestigt sein, dem ein zweiter Tastschalter 16' zwischen Schaltnocken 15 und oberer Umlenkrolle 3 zugeordnet ist. Der Abstand des Schaltnockens 15 zu dem Tastschalter 16 zwischen Schaltnocken 15 und Umlenkrolle 5 und zu dem Tastschalter 16' ist vorzugsweise gleich groß. Sofern sich beide Tastschalter 16, 16' mit dem Rahmen 7 und damit auch dem Mittelpunkt der unteren, zweiten Umlenkrolle 5 mitbewegen, kann hier der Tastschalter 16' dieselbe Funktion übernehmen wie ein Tastschalter am der zweiten Umlenkrolle 5 gegenüberliegenden Seilabschnitt.
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Die beiden Seilenden 48 können lose nach unten aus beiden Seilwinden 11, 8 herausgeführt sein, wie dies in 1 schematisch gezeigt ist, wobei die freien Seilenden dann auch bis zum Boden reichen können. Um ein Freilaufen des Lastabschnitts des Seiles 4 zu vermeiden, können zur zusätzlichen Absicherung an beiden Seilenden 48 jeweils weitere Nocken 17 befestigt sein, die mit Seilend-Tastschaltern 18 zusammenwirken, die hier relativ nahe vor dem jeweiligen Seilauslauf aus den Seilwinden 8, 11 für den unbelasteten Seilabschnitt angeordnet sind. Falls mit einem der Seilend-Tastschalter 18 ein Schaltsignal detektiert wird, sollte die Steuereinrichtung 30 möglichst beide Seilwinden 8, 11 abschalten, um zu verhindern, dass ein Seilende von der zugehörigen Treibscheibe freikommt und nicht mehr gehalten wird.
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Anstelle loser Seilenden 48 können, wie hier innerhalb des Rahmens 7 angedeutet, beide Seilenden auch auf Seilwickler 19 aufgewickelt werden, wobei vorzugsweise dann auch die Seilwickler 19 ein Stoppsignal an die Steuereinrichtung 30 senden, sofern ein Seilende vollständig von dem Seilwickler 19 abgewickelt sein sollte.
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Für den Fachmann ergeben sich aus der vorhergehenden Beschreibung zahlreiche Modifikationen, die in den Schutzbereich der anhängenden Ansprüche fallen sollen. Anstelle einer Seilüberwachung mit Tastschaltern und Schaltnocken, die am Seil befestigt sind, könnte eine Drehung der zweiten, mittleren Umlenkrolle 5 überwacht werden. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass am Umfang dieser Umlenkrolle ein Schaltstift montiert wird, der bei einer Relativdrehung um z. B. 45° einen Tastschalter berührt, damit dann über die Steuereinrichtung eine der beiden Seilwinden abgeschaltet wird. Ferner ist nicht im Einzelnen gezeigt, dass sowohl die ersten Umlenkrollen als auch die zweiten Umlenkrollen jeweils aus Rollenpaaren bestehen können. An beiden oberen Rollenböcken können mithin mehrere Umlenkrollen montiert sein, und auch am unteren Rollenbock für die zweiten Umlenkrollen kann eine entsprechende Anzahl von Umlenkrollen vorgesehen sein kann, um das Lastseil mehrfach zwischen den Umlenkrollen hin- und herzuführen. Am hier unteren Rollenbock wird dann immer eine Mittelrolle vorhanden sein, wobei vorzugsweise zu beiden Seiten dieser Mittelrolle eine identische Anzahl von weiteren Umlenkrollen angeordnet ist, und für jede weitere untere Umlenkrolle ist auch an den oberen Rollenböcken jeweils eine weitere erste Umlenkrolle angeordnet. Hierdurch kann eine Gewichtsentlastung nach dem Flaschenzugprinzip in beinahe beliebiger Größe erreicht werden, wobei in der Regel etwa sechs bis zehn Umlenkrollen eine vorteilhafte Lösung darstellen. Die Zeitverzögerung, die mit Zeitverzögerungsschaltung bis zum Wiedereinschalten der zuvor abgeschaltete Seilwinde vergeht, kann als fester oder variabler Zeitwert, aber auch als Drehwinkel od. dgl. in der Steuereinrichtung vorgegeben oder programmiert werden. Statt eine Seilwinde abzuschalten, kann auch die Drehgeschwindigkeit der Seilwinde reduziert werden. Nicht dargestellt ist ferner, dass der Lastabschnitt des Seils direkt mit nur einer Umlenkrolle umgelenkt werden kann. Die Seilwinden können dann z. B. mit der Last oder dem Rahmen mitbewegt werden, während die Mittelrolle stationär ist. Solche und weitere Modifikationen sollen in den Schutzbereich der anhängenden Ansprüche fallen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2009/0223751 A1 [0002, 0002]