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Die
Erfindung betrifft eine Materialtransportmaschine. Materialtransportmaschinen
wie beispielsweise Radlader, Schwenkradlader, Teleskoplader oder
Laderaupen sind bekannt. Mit Materialtransportmaschinen können Lasten
bzw. Material transportiert und/oder verteilt werden. Meist sind
die Materialtransportmaschinen mit einer Ladeschaufel zur Aufnahme
insbesondere von schüttfähigen Lasten
oder einer Ladegabel zur Aufnahme beispielsweise von auf Paletten
gepackten Lasten versehen.
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Die
existierenden Materialtransportmaschinen weisen jedoch den Nachteil
auf, dass ihre Einsatzfähigkeit
auf Anwendungsgebiete beschränkt
ist, die ein Mindestraumangebot an Rangierfläche bieten. In besonderen Anwendungsgebieten,
wie beispielsweise im Gleisbau oder für den Abtransport größerer Lasten
mit der Bahn, wo das Transportieren und Verteilen von Lasten auf
Eisenbahnwaggons erforderlich ist, sind existierende Materialtransportmaschinen
nicht einsetzbar, da der Platzbedarf der bekannten Materialtransportmaschinen
zum für
das Aufnehmen, Transportieren, Ablegen und/oder Verteilen von Lasten
erforderliche Rangieren, insbesondere das Wenden, der Materialtransportmaschine größer ist
als der auf einem Eisenbahnwaggon vorhandene Raum.
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In
den genannten Anwendungsgebieten besteht jedoch der Bedarf, Lasten
auf Eisenbahnwaggons, d. h. insbesondere auf der Ladefläche eines oder
mehrerer Eisenbahnwaggons zu verschiedenen Stellen schnell und effizient
zu transportieren und zu verteilen, beispielsweise nachdem die Lasten
von einem ersten Gerät
auf einen Eisenbahnwaggon aufgebracht wurden.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Materialtransportmaschine
zum Einsatz auf einem Eisenbahnwaggon bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
eine Materialtransportmaschine zum Einsatz auf einem Eisenbahnwaggon,
mit einem Unterwagen, einem Oberwagen, und einem Ausleger, wobei der
Unterwagen ein Raupenfahrwerk aufweist, der Oberwagen eine Fahrerkabine
aufweist und relativ zum Unterwagen um eine vertikale Achse drehbar gelagert
ist, der Ausleger aus einem einzigen Auslegerhebel besteht, der
ein erstes und ein zweites Ende aufweist, das erste Ende des Auslegerhebels um
eine erste horizontale Achse schwenkbar am Oberwagen gelagert ist,
und am zweiten Ende des Auslegerhebels eine zweite horizontale Achse
angeordnet ist, um die ein Anbaugerät schwenkbar am zweiten Ende
angekoppelt ist.
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Die
erfindungsgemäße Materialtransportmaschine
hat den Vorteil, dass die Materialtransportmaschine auf einem Eisenbahnwaggon,
insbesondere auf der Ladefläche
eines Eisenbahnwaggons eingesetzt werden kann und dabei nicht wenden
muss, um Lasten bzw. Material auf dem Eisenbahnwaggon zu transportieren
bzw. auf diesem zu verteilen und/oder Lasten bzw. Material von diesem
Waggon auf einem benachbarten Eisenbahnwaggon abzulegen. Insbesondere
vorteilhaft erweist sich die Kombination der Drehbarkeit des Oberwagens
relativ zu Unterwagen um eine vertikale Achse mit der Kombination
eines Auslegers mit nur einem einzigen Auslegerhebel.
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Die
Drehbarkeit des Oberwagens relativ zum Unterwagen ermöglicht es,
dass die Materialtransportmaschine auf dem Eisenbahnwaggon lediglich
in Längsrichtung
des Waggons vor- und zurückfährt, die
Lasten jedoch an beliebigen Stellen im Umkreis der Materialtransportmaschine
auf dem Eisenbahnwaggon und/oder neben dem Eisenbahnwaggon aufgenommen,
verteilt und/oder abgelegt werden können. Dadurch können Materialtransportmaschinen mit
einer Breite eingesetzt werden, die maximal der Breite eines Eisenbahnwaggons
entspricht, so dass die Materialtransportmaschine auf dem Eisenbahnwaggon
in dessen Längsrichtung
hin- und herfahren kann, ohne dabei jedoch wenden zu müssen. In Längsrichtung
des Eisenbahnwaggons können
die Lasten somit durch ein Verfahren der Materialtransportmaschine
transportiert bzw. verteilt werden. Durch die Drehbarkeit des Oberwagens
relativ zum Unterwagen können
die Lasten an jedem Standort der Materialtransportmaschine auf dem
Eisenbahnwaggon an einer beliebigen Stelle im Umkreis der Materialtransportmaschine
transportiert bzw. verteilt, insbesondere aufgenommen und/oder abgeladen werden.
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Erfindungsgemäß besteht
der Ausleger aus einem einzigen Auslegerhebel mit einem ersten Ende
zum Befestigen des Auslegerhebels am Oberwagen und einem zweiten
Ende zum Befestigen eines Anbaugeräts am Ausleger. Der erfindungsgemäß einzige
Auslegerhebel weist zwischen seinem ersten und zweiten Ende keine
weiteren Gelenke oder Schwenkachsen auf, sondern ist starr. Der
einzige Auslegerhebel kann auch zwei parallele, starr miteinander
gekoppelte Arme aufweisen. Der Ausleger, insbesondere der Auslegerhebel,
besteht vorzugsweise aus hochfestem Stahl bzw. weist hochfesten
Stahl auf.
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Die
Schwenkbarkeit des Auslegerhebels um die erste horizontale Achse
dient dazu, den Auslegerhebel von einer Lastaufnahme- bzw. Lastabladeposition,
in der sich das zweite Ende des Auslegerhebels mit dem Anbaugerät in Bodennähe bzw.
nahe der aufzunehmenden bzw. abzuladenden Lasten befindet, in eine
Transportposition, in der sich das zweite Ende des Auslegerhebels
mit dem Anbaugerät
in einer gegenüber
der Lastaufnahme- bzw. Lastabladeposition höher gelegenen Position befindet,
und zurück
zu verschwenken.
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Die
Schwenkbarkeit des Anbaugeräts
um eine zweite horizontale Achse am zweiten Ende des Auslegerhebels
dient dazu, mit dem Anbaugerät
Lasten aufnehmen bzw. abladen zu können und andererseits die Lasten
in einer sicheren Position des Anbaugeräts transportieren zu können.
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Das
Anbaugerät
kann beispielsweise eine Ladeschaufel mit vorzugsweise etwa 0,7
m3 Volumeninhalt, eine Ladegabel mit vorzugsweise
1,2 t Tragfähigkeit
oder ein Lasthaken mit vorzugsweise 1,2 t Tragfähigkeit sein.
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Die
erfindungsgemäße Materialtransportmaschine
ermöglicht
es somit in vorteilhafter Weise, Lasten schnell und mit geringem
Aufwand auf dem sehr engen Raum eines Eisenbahnwaggons zu bewegen,
transportieren und/oder zu verteilen. Die erfindungsgemäße Materialtransportmaschine
ermöglicht
insbesondere eine Arbeitsweise, bei der mit einem Bagger ausgehobenes
und auf die Ladefläche eines
ersten Bahnwaggons geladenes Material von einer auf der Ladefläche des
ersten Bahnwaggons befindlichen erfindungsgemäßen Materialtransportmaschine
mit einem Anbaugerät,
beispielsweise einer Ladeschaufel, mit dem Ausleger in der Lastaufnahmeposition
aufgenommen wird. Anschließend wird
der Ausleger durch Schwenken um die erste horizontale Achse in die
Transportposition gebracht und das Anbaugerät durch Schwenken um die zweite
horizontale Achse in einer entsprechenden Position für den Lastentransport
gebracht. Die Materialtransportmaschine kann den Oberwagens um 180° drehen und
anschließend
entlang der Ladefläche
des Eisenbahnwaggons beispielsweise bis zum Ende des ersten Eisenbahnwaggons
fahren, um das aufgenommene Material am Ende des ersten Waggons
oder am Anfang eines an den ersten Waggon angekoppelten zweiten
Waggons abzulegen, indem der Ausleger durch Schwenken um die erste
horizontale Achse von der Transportposition wieder in die Abladeposition
gebracht wird und das Anbaugerät
entsprechend um die zweite horizontale Achse verschwenkt wird.
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Die
erfindungsgemäße Materialtransportmaschine
ermöglicht
somit einen sehr schnellen und effektiven Transport von Lasten auf
einem Eisenbahnwaggon. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da der Transport
bzw. das Verteilen von Lasten meist eine sehr zeitkritische Aufgabe,
insbesondere bei Gleisbauarbeiten oder umfangreichen Bodenaushubarbeiten,
darstellt. Ein schneller Transport und eine schnelle Verteilung
der Lasten sind daher erforderlich, um lange Standzeiten der Eisenbahnwaggons zu
vermeiden und den Arbeitsablauf möglichst nicht durch langwierige
Materialtransportarbeiten zu behindern. Die Drehbarkeit des Oberwagens
hat weiterhin den Vorteil, dass auf diese Weise der Fahrer immer
in Fahrtrichtung blicken und die zu befahrende Fläche einsehen
kann, was insbesondere bei schlechten Sicht- und/oder Wetterverhältnissen und/oder
bei Dunkelheit vorteilhaft ist und beispielsweise die Sicherheit
der Arbeiten erhöhen
kann.
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In
diesem Zusammenhang ist auch insbesondere der erfindungsgemäße Ausleger
mit einem einzigen Auslegerhebel besonders vorteilhaft, da diese
Ausgestaltung des Auslegerhebels einerseits die für den Einsatz
auf einem Eisenbahnwaggon erforderliche Bewegungsfreiheit sicherstellt,
andererseits die Bedienbarkeit vereinfacht, insbesondere durch den
Verzicht auf weitere Gelenke bzw. zusätzliche Schwenkachsen, und
gleichzeitig die Arbeitsgeschwindigkeit durch die Beschränkung auf
die notwendigen Bewegungsfreiheitsgrade erhöht.
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Vorzugsweise
weist das Raupenfahrwerk des Unterwagens ein Gummikettenlaufwerk
auf. Dies reduziert in vorteilhafter Weise den Bodendruck der Materialtransportmaschine
und ermöglicht
somit den Einsatz der Materialtransportmaschine auch auf wenig tragfähigem Untergrund.
Beispielsweise kann so die Materialtransportmaschine nicht nur auf
der Bodenfläche
eines Eisenbahnwaggons, sondern auch beispielsweise auf auf dem
Eisenbahnwaggon gelagertem Bodenmaterial verfahren werden.
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Die
Erfindung kann dadurch fortgebildet werden, dass das Anbaugerät am zweiten
Ende des Auslegerhebels mittels einer Kopplungsanordnung angekoppelt
ist, die eine genormte Kopplungseinrichtung zur Ankopplung eines
von mehreren unterschiedlichen Anbaugeräten aufweist.
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Beim
Aufnehmen, Transportieren, Verteilen und/oder Abladen von Lasten
ist es vorteilhaft, die Materialtransportmaschine mit unterschiedlichen
Anbaugeräten
versehen zu können.
Die Einsetzbarkeit der Materialtransportmaschine für unterschiedliche Materialien
und Lasten wird daher in vorteilhafter Weise dadurch erhöht, dass
erfindungsgemäß am zweiten
Ende des Auslegerhebels eine Kopplungsanordnung angeordnet ist,
an der das Anbaugerät
lösbar
an einer genormten Kopplungseinrichtung angekoppelt ist. Dadurch
wird es möglich,
das Anbaugerät zu
lösen und
ein anderes Anbaugerät
anzukoppeln. Da verschiedene Anbaugeräte häufig genormte Kopplungsschnittstellen
aufweisen, ist es vorteilhaft, die Kopplungsanordnung am zweiten
Ende des Auslegerhebels mit einer genormten Kopplungseinrichtung
zu versehen. Auf diese Weise können
die für
die jeweilige Arbeitsaufgabe erforderlichen Anbaugeräte an das
zweite Ende des Auslegerhebels angekoppelt werden.
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Um
den Arbeitsablauf dabei nicht zu stören und die Arbeitszeiten möglichst
wenig durch Stand- bzw. Wechselzeiten zu unterbrechen, ist es bevorzugt,
eine Schnellwechseleinrichtung als genormte Kopplungseinrichtung
einzusetzen. Mit einer solchen Schnellwechseleinrichtung ist ein
an das zweite Ende des Auslegerhebels angekoppelte Anbaugerät schnell
und mit wenig Aufwand lösbar
und abkoppelbar; ein anderes Anbaugerät kann ebenso schnell und einfach
an das zweite Ende des Auslegerhebels angekoppelt werden.
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Die
Erfindung kann dadurch fortgebildet werden, dass der Abstand zwischen
dem ersten und dem zweiten Ende des Auslegerhebels weniger als drei
Meter beträgt,
vorzugsweise weniger als zwei Meter. Insbesondere ist eine Länge von
1,60 Meter bevorzugt. Diese Ausgestaltung des Auslegerhebels ist
bevorzugt, da durch diese kompakte Ausgestaltung einerseits das
Arbeiten auf dem engen Raum eines Eisenbahnwaggons erleichtert wird
und andererseits durch die kurzen Schwenkbewegungen eine schnelle
Arbeitsweise der Materialtransportmaschine unterstützt wird.
Wenn das zweite Ende des Auslegerhebels um die erste horizontale
Achse in die höchste
Stelle verschwenkt wird, ergibt sich der kleinstmögliche Drehradius
für eine
Drehung des Oberwagens um die vertikale Achse.
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Die
Erfindung kann fortgebildet werden durch einen Aktuator, vorzugsweise
einen hydraulischen Aktuator, der solcherart zwischen den Oberwagen
und den Auslegerhebel eingekoppelt ist, dass er eine aktuatorbetätigte Verschwenkung um
die erste horizontale Achse bewirkt. Der Auslegerhebel ist erfindungsgemäß vorzugsweise
durch einen Aktuator um die erste horizontale Achse verschwenkbar mit
seinem ersten Ende am Oberwagen gelagert. Weiterhin vorzugsweise
handelt es sich dabei um einen hydraulischen Aktuator, der in ein
Hydrauliksystem der Materialtransportmaschine eingekoppelt ist.
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Die
Erfindung kann dadurch fortgebildet werden, dass der Auslegerhebel
einen sein erstes Ende umfassenden ersten Abschnitt und einen sein
zweites Ende umfassenden zweiten Abschnitt aufweist, wobei der zweite
Abschnitt gegenüber
dem ersten Abschnitt abgewinkelt ist und vorzugsweise die Länge des
zweiten Abschnitts des Auslegerhebels etwa der Hälfte der Länge des ersten Abschnitts des
Auslegerhebels entspricht und wobei weiterhin vorzugsweise der zweite
Abschnitt gegenüber
dem ersten Abschnitt um ca. 30° bis
60°, insbesondere
um ca. 45°,
abgewinkelt ist.
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In
einer bevorzugten alternativen Ausgestaltung kann die Erfindung
dadurch fortgebildet werden, dass der Auslegerhebel einen sein erstes
Ende umfassenden ersten Abschnitt und einen sein zweites Ende umfassenden
zweiten Abschnitt aufweist, wobei in der Seitenansicht der erste
Abschnitt eine längliche
Form und der zweite Abschnitt eine im Wesentlichen dreieckige Form
aufweist.
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Die
bevorzugte Ausgestaltung des Auslegerhebels mit einem gegenüber dem
ersten Abschnitt abgewinkelten zweiten Abschnitt hat den Vorteil, dass
der Ausleger eine besonders kompakte Form aufweist und weiterhin
direkt auf die anfallenden Transportaufgaben angepasst ist. Dadurch
können die
erforderlichen Verschwenkungswege zum Aufnehmen, Transportieren
bzw. Verteilen und/oder Ablegen von Lasten weiter verkürzt werden.
Weiter ermöglicht
es die erfindungsgemäß bevorzugte
Ausgestaltung des Auslegerhebels mit einem abgewinkelten zweiten
Abschnitt, Lasten auch im direkten Umfeld des Unterwagens, d. h.
in direkter Nähe
der Materialtransportmaschine, aufzunehmen, abzuladen und/oder zu
verteilen. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da beim Einsatz auf
einem Eisenbahnwaggon das Arbeiten auf sehr engem Raum erforderlich
ist.
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Eine
erfindungsgemäße Materialtransportmaschine
ist weiterhin vorzugsweise gekennzeichnet durch einen hydraulischen
Antrieb, der solcherart zwischen den Auslegerhebel und das Anbaugerät bzw. eine
Kopplungsanordnung für
ein Anbaugerät eingekoppelt
ist, dass er eine aktuatorbetätigte
Verschwenkung des Anbaugeräts
bzw. der Kopplungsanordnung um die zweite horizontale Achse bewirkt.
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Vorzugsweise
ist das Anbaugerät
bzw. die Kopplungseinrichtung durch einen hydraulischen Antrieb,
der vorzugsweise in ein Hydrauliksystem der Materialtransportmaschine
eingekoppelt ist, um die zweite horizontale Achse verschwenkbar.
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Die
Erfindung wird vorzugsweise weiterhin fortgebildet durch zumindest
einen am zweiten Ende des Auslegerhebels, vorzugsweise an der Kopplungsanordnung,
angeordneten Hydraulikanschluss zum Anschließen eines an die Kopplungseinrichtung angekoppelten
Anbaugerätes
an ein Hydrauliksystem.
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Je
nach durch die Transportmaschine zu bewältigender Arbeitsaufgabe kann
es vorteilhaft sein, ein hydraulisch antreibbares Anbaugerät zu verwenden.
In diesem Fall ist es bevorzugt, das Anbaugerät über einen am zweiten Ende des
Auslegers bzw. an der Kopplungsanordnung angeordneten Hydraulikanschluss
an ein Hydrauliksystem der Materialtransportmaschine anzuschließen. Auf
diese Weise kann auch das Anbaugerät über das Hydrauliksystem der Materialtransportmaschine
angetrieben werden.
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Die
erfindungsgemäße Materialtransportmaschine
ist weiterhin vorzugsweise gekennzeichnet durch zumindest ein Lasthalteventil
und/oder zumindest ein Rohrbruchventil, welches solcherart in einen Hydraulikkreislauf
zur Betätigung
von Aktuatoren der Materialtransportmaschine eingesetzt ist, dass
es als Lasthalteventil das Halten, Absenken und/oder Anheben von
Lasten ermöglicht
bzw. als Rohrbruchventil das Sperren einer Hydraulikleitung bei
einem einen Grenzwert überschreitenden
Druckabfall und/oder einer einen Grenzwert überschreitenden Strömungsgeschwindigkeit
bewirkt.
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Lasthalteventile
sind druckabhängige
Ventile, die zum Halten, Absenken und/oder Anheben von Lasten eingesetzt
werden. Für
den Einsatz der Materialtransportmaschine zum Aufnehmen, Transportieren,
Verteilen und/oder Ablegen von Lasten ist es vorteilhaft, ein oder
mehrere Lasthalteventile einzusetzen, um das Halten, Absenken und/oder
Anheben von Lasten entsprechend umsetzen bzw. steuern zu können.
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Rohrbruchventile
werden als Sicherung in Hydraulikleitungen bzw. -schläuchen eingesetzt
und sperren die Hydraulikleitung bzw. den Hydraulikschlauch bei
einem schlagartigen Druckabfall des Druckmittels, wie beispielsweise
bei einem Bruch einer der Hydraulikleitungen oder einem Hydraulikschlauchschaden.
Auf diese Weise wird ein plötzliches
Absinken der angehobenen Last aufgrund des Druckabfalls verhindert
und die angehobene Last in ihrer Position gehalten.
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Die
Erfindung kann dadurch fortgebildet werden, dass der Oberwagen relativ
zum Unterwagen um die vertikale Achse um 360° drehbar gelagert ist. Weiterhin
vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Materialtransportmaschine
gekennzeichnet durch eine Drehbegrenzungseinrichtung, die ausgebildet ist,
die Drehbarkeit des Oberwagens relativ zum Unterwagen um die vertikale
Achse auf einen Bereich von weniger als 360°, insbesondere einen Bereich von
bis zu 180°,
zu begrenzen.
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Vorzugsweise
ist der Oberwagen relativ zum Unterwagen um die vertikale Achse
vollständig
drehbar, so dass im gesamten Winkelbereich von 360° die Materialtransportmaschine
mit dem Ausleger und dem Anbaugerät arbeitsfähig ist. Für bestimmte Anwendungsgebiete
kann es bevorzugt sein, den Drehbereich des Oberwagens relativ zum
Unterwagen auf einen bestimmten Winkelbereich von weniger als 360° zu begrenzen.
Beispielsweise beim Transportieren von Lasten von einem ersten Ende
eines Eisenbahnwaggons zu einem zweiten Ende des Eisenbahnwaggons
kann eine Begrenzung auf einen Bereich von bis zu 180° bevorzugt
sein.
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Die
erfindungsgemäße Materialtransportmaschine
kann fortgebildet werden durch eine Hublastbegrenzungseinrichtung,
die ausgebildet ist, die am zweiten Ende des Auslegerhebels aufnehmbaren Lasten
auf eine Maximallast von beispielsweise 1,2–1,6 t zu begrenzen.
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Die
erfindungsgemäße Begrenzung
der aufnehmbaren Lasten auf eine Maximallast ist insbesondere bevorzugt,
um beim Drehen des Oberwagens ein Kippen des Oberwagens bzw. der
Materialtransportmaschine zu verhindern.
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Die
erfindungsgemäße Materialtransportmaschine
kann weiterhin fortgebildet werden durch eine Hubhöhenbegrenzungseinrichtung,
die ausgebildet ist, die Drehbarkeit des Auslegerhebels um die erste horizontale
Achse auf einen Winkel-Bereich zu begrenzen, der eine maximale Hubhöhe des zweiten Endes
des Auslegerhebels bewirkt.
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Die
Vorgabe einer maximalen Hubhöhe
des zweiten Endes des Auslegerhebels bzw. des Anbaugeräts durch
die Begrenzung der Drehbarkeit des Auslegerhebels um die erste horizontale
Achse kann vorteilhaft sein, wenn die Materialtransportmaschine in
einem Bereich mit in vertikaler Richtung begrenztem Arbeitsraum
eingesetzt wird, beispielsweise im Tunnelbau. Vorzugsweise ist die
Hubhöhenbegrenzungseinrichtung
ausgebildet, die Drehbarkeit des Auslegerhebels um die erste horizontale
Achse auf einen Winkel-Bereich zu begrenzen, der eine maximale Hubhöhe eines
am zweiten Endes des Auslegerhebels angekoppelten Anbaugerätes von
3 Metern über
der Standfläche
der Materialtransportmaschine bewirkt. Dies ist insbesondere bevorzugt,
da sich auf diese Weise mit einer Höhe der Standfläche der
Materialtransportmaschine auf einer Ladefläche eines Eisenbahnwaggons
von 1,40 Metern plus der Hubhöhe
der Materialtransportmaschine von maximal 3 Metern eine Gesamthöhe von 4,40
Metern ergibt, die einen Sicherheitsabstand von mindestens 0,50
Metern von einem in einer Höhe
von 5 Metern angeordneten Eisenbahnfahrdraht einhält. In bestimmten
Anwendungsgebieten kann auch eine weitere Begrenzung der Hubhöhe, insbesondere
eine Begrenzung der Hubhöhe
eines am zweiten Endes des Auslegerhebels angekoppelten Anbaugerätes von
2,50 Metern, bevorzugt sein.
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Die
erfindungsgemäße Materialtransportmaschine
ist weiterhin gekennzeichnet durch zumindest eines, vorzugsweise
mehrere an die Kopplungseinrichtung ankoppelbare Anbaugeräte: ein
Anbaugerät zum
Transportieren von Material, insbesondere Ladeschaufel, Ladegabel
und/oder Lasthaken, und/oder ein hydraulisch antreibbares Arbeitsgerät, insbesondere
Kehrbesen, Abbruchhammer und/oder Trennmaschine.
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Für die verschiedenen
Arbeitsaufgaben der Materialtransportmaschine ist es bevorzugt,
unterschiedliche Anbaugeräte
zu verwenden. Eine Ladeschaufel eignet sich beispielsweise insbesondere zum
Transportieren von schüttfähigem Material,
eine Ladegabel zum Transportieren von beispielsweise auf Paletten
gelagertem Material, Lasthaken insbesondere zum Transportieren von
Material, das über einen
Haken bzw. eine Öse
in den Lasthaken eingehakt werden kann. Weiterhin kann es für bestimmte Arbeitsaufgaben
der Materialtransportmaschine bevorzugt sein, ein hydraulisch antreibbares
Arbeitsgerät
einzusetzen. Hierbei sind insbesondere Arbeitsgeräte wie Kehrbesen,
Abbruchhammer und/oder Trennmaschinen bevorzugt.
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Weiterhin
vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Transportmaschine am Unterwagen einen
Räumschild
auf, mit dem vor dem Unterwagen befindliche Lasten verschoben werden
können.
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Weiterhin
ist bevorzugt, dass der Ausleger derart an einer Schnittstelle am
Oberwagen befestigt ist, dass der Ausleger um eine vertikale Achse
verschwenkbar ist.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsvarianten der
erfindungsgemäßen Materialtransportmaschine ergeben
sich durch Kombination der hier erörterten bevorzugten Merkmale.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung einer Materialtransportmaschine
nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Einsatz auf einem Eisenbahnwaggon.
Zu den Vorteilen, Ausführungsvarianten
und Ausführungsdetails
dieses weiteren Aspekts der Erfindung wird auf die zuvor beschriebenen,
entsprechenden Merkmale verwiesen, die für diesen weiteren Aspekt der
Erfindung relevant sind.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung wird beispielhaft anhand der beiliegenden Figuren
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Materialtransportmaschine;
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2 eine
schematische Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform
des Auslegerhebels der in 1 gezeigten
Materialtransportmaschine.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Materialtransportmaschine 100 mit
einem Unterwagen 110 und einem Oberwagen 120 mit
Fahrerkabine 121 sowie einem Ausleger 130 in einer
schematischen Seitenansicht.
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Der
Unterwagen 110 weist ein Raupenfahrwerk 111 mit
einem Gummikettenlaufwerk 112 auf. Weiterhin ist am Unterwagen 110 ein
Räumschild 113 angeordnet.
Der Oberwagen 120 ist gegenüber dem Unterwagen 110 um
eine vertikale Achse 122 drehbar gelagert. Der Oberwagen 120 ist
mit einer Schnittstelle 123 versehen, an die der Ausleger 130 angekoppelt
ist. Der Ausleger 130 ist derart an der Schnittstelle 123 gelagert,
dass er um eine vertikale Achse 124 drehbar ist.
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Der
Ausleger 130 besteht aus einem einzigen Auslegerhebel 140 mit
einem ersten Ende 141 und einem zweiten Ende 142.
Ein erster Abschnitt 143 des Auslegerhebels 140 umfasst
dessen erstes Ende 141. Ein zweites Ende 144 des
Auslegerhebels 140 umfasst dessen zweites Ende 142 und
ist gegenüber
dem ersten Abschnitt 143 um den Winkel α abgewinkelt. Vorzugsweise beträgt der Winkel α etwa 30
bis 60°,
insbesondere 45°.
Die Länge
des zweiten Abschnitts 144 beträgt ca. die Hälfte des
ersten Abschnitts 143 des Auslegerhebels 140.
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2 zeigt
eine schematische Seitenansicht einer alternativen bevorzugten Ausführungsform
des Auslegerhebels 140. Auch in dieser Ausführungsform
weist der Auslegerhebel 140 einen sein erstes Ende 141 umfassenden
ersten Abschnitt 113 und einen sein zweites Ende 142 umfassenden
zweiten Abschnitt 144 auf. In der in 2 gezeigten
Seitenansicht wird deutlich, dass der erste Abschnitt 143 eine längliche
Form und der zweite Abschnitt 144 eine im Wesentlichen
dreieckige Form aufweist.
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An
seinem ersten Ende 141 ist der Auslegerhebel 140 um
eine erste horizontale Achse 150 verschwenkbar am Oberwagen 120 gelagert.
Der Pfeil 145 kennzeichnet den Schwenkradius des Auslegerhebels 140.
Die punktierte Linie 145a zeigt einen Ausschnitt des Schwenkkreises
des zweiten Endes 142 des Auslegerhebels 140;
die punktierte Linie 145b zeigt einen Ausschnitt des Schwenkkreises
der Kopplungsanordnung 170.
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Es
ist bevorzugt, dass der Schwenkradius 145 des zweiten Endes 142 des
Auslegerhebels bzw. der Kopplungsanordnung 170 weniger
als drei Meter, insbesondere weniger als zwei Meter, beträgt. Besonders
bevorzugt ist eine Länge
des Auslegerhebels 140 von 1,60 Meter.
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Am
zweiten Ende 142 des Auslegers 140 ist eine Kopplungsanordnung 170 angeordnet,
die um eine zweite horizontale Achse 160 schwenkbar ist. Die
Kopplungsanordnung 170 weist eine genormte Kopplungseinrichtung,
vorzugsweise eine Schnellwechseleinrichtung, zum Ankoppeln eines
von mehreren unterschiedlichen Anbaugeräten auf, hier einer Ladeschaufel 180.
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In
der Seitenansicht in 1 ist der Ausleger 130 in
der Lastaufnahmeposition dargestellt, bei der sich das erste Ende 142 nahe
dem Boden bzw. der Ladefläche
eines Eisenbahnwaggons befindet, so dass die Ladeschaufel 180 Material
vom Boden aufnehmen kann. Nach dem Aufnehmen von Material vom Boden
bzw. der Ladefläche
eines Eisenbahnwaggons durch die Ladeschaufel 180 kann
der Ausleger 130 in Richtung des Pfeils 131 durch
Verschwenken des Auslegerhebels 140 um die erste horizontale
Achse 150 in eine Transportposition gebracht werden, bei
der vorzugsweise die Ladeschaufel 180 um die zweite horizontale
Achse 160 derart verschwenkt wird, dass das Material in
der Ladeschaufel 180 sicher gelagert ist und beim Transport nicht
aus der Ladeschaufel 180 herausfallen kann. In der Transportposition
des Auslegers 130 kann nun die Materialtransportmaschine 100 in
Richtung des Pfeils 101 vor- und/oder zurückbewegt
werden, um das Material in Längsrichtung
des Eisenbahnwaggons zu transportieren. Gleichzeitig oder zeitversetzt kann
der Ausleger 130 um die vertikale Achse 124 und/oder
der Oberwagen 120 mit dem Ausleger 130 um die
vertikale Achse 122 gedreht werden, so dass beispielsweise
bei einer Drehung des Oberwagens 120 mit dem Ausleger 130 um
180° um
die vertikale Achse 122 sich der Ausleger 130 auf
der gegenüberliegenden
Seite der Materialtransportmaschine befindet. Anschließend kann
der Ausleger 130 von der Transportposition wieder entgegen
der Pfeilrichtung 131 nach unten in die Be- bzw. Entladeposition
gebracht werden und die Ladeschaufel 180 um die zweite
horizontale Achse 160 derart verschwenkt werden, dass das
in der Ladeschaufel 180 befindliche Material abgelegt wird.
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Auf
diese Weise ist ein flexibles Verteilen und Transportieren von Lasten
möglich,
ohne dass die Materialtransportmaschine 100 wenden müsste, und so
auch unter den sehr engen Platzverhältnissen auf einem Eisenbahnwaggon
Lasten schnell und effektiv transportieren bzw. verteilen kann.