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Die
Erfindung betrifft eine fahrbare Überbauschalung für
Brücken, insbesondere Stahlverbundbrücken.
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Beim
Bau von Brücken, insbesondere Stahlverbundbrücken,
werden abschnittweise zunächst die Stahlträger
erstellt, anschließend wird entsprechend abschnittweise
die Brückenplatte aus Beton aufgebracht, wozu es zunächst
erforderlich ist, eine Betonschalung auf dem Stahlträger
der späteren Brücke zu erstellen.
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Bisher
ist es weitgehend üblich, die erforderliche Schalung in
Form von extrem schweren Schalungselementen auf Stahlblöcken
auf dem Brückenstahlbau zu befestigen. Diese die gesamte
Brückenbreite überspannende Einheit ist dabei
nur komplett in Brückenlängsrichtung verfahrbar.
Diese bekannte Schalweise führt dazu, dass viele Bindestellen
und Stahlbeine die zu erstellende Fahrbahnplatte durchlöchern,
was nach dem Betonieren umfangreiche Nacharbeiten erforderlich macht,
um diese Durchlöcherungen in der Betonplatte zu verschließen
sowie die Betonoberflächen nachzubessern, u.s.w.. Des Weiteren
behindert das auf dem Brückenstahlbau stehende Schalungselement
sowohl die Bewehrungsarbeiten als auch die Betonierarbeiten als
solche. All dies führt zu einem extrem hohen Arbeits-, Zeit-
und damit Lohnaufwand.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Schalungsarbeiten zur Erstellung der Betonbrückenplatte
von Brücken, insbesondere Stahlverbundbrücken,
unter Berücksichtigung sämtlicher Sicherheitsanforderungen
wesentlich einfacher und flexibler zu gestalten.
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Diese
Aufgabe wird gelöst mit einer fahrbaren Überbauscha lung
für Brücken, insbesondere Stahlverbundbrücken
mit an der Unterseite des Stahlträgers der Brücke
in Fahrtrichtung gesehen im Abstand voneinander zu befestigenden
konsolenartigen Halteelementen, welche übereinander zwei
um 90° versetzte Laufrollen tragen, von denen die eine Laufrolle
eine vertikale und die andere Laufrolle eine horizontale Achse aufweist,
mit einem Schalungsträger, welcher zwei um 90° versetzte
Laufschienen aufweist, mittels derer der Schalungsträger
entlang der Laufrollen verfahrbar ist und mit seitlichen Abstützmitteln,
mit denen der Schalungsträger am Stahlträgerkörper
abgestützt ist.
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Wesentlich
ist somit, dass die Überbauschalung nicht mehr auf dem
Stahlträger der zu erstellenden Brücke steht,
sondern am Stahlträger hängt. Damit sind an der
Brückenoberseite keine störenden Elemente der Überbauschalung
vorhanden, die das Erstellen der Bewehrung und das anschließende
Betonieren behindern bzw. ein Nacharbeiten erforderlich machen.
Die Überbauschalung weist dazu zwei um 90° versetzte,
sich in Längsrichtung der Überbauschalung erstreckende
Laufschienen auf. An der Unterseite des Stahlträgers werden
im Abstand voneinander, beispielsweise in einem Abstand von 1 m, konsolenartige
Halteelemente befestigt, welche übereinander zwei um 90° versetzte
Laufrollen tragen. Der Schalungsträger der Überbauschalung
gleitet somit hängend an der Unterseite des Stahlträgers. Durch
das Vorsehen der um 90° versetzten Laufschienen mit entsprechend
gestalteten Laufrollen am Schalungsträger ist gewährleistet,
dass sowohl horizontale als auch vertikale Lasten abgetragen werden können.
Um in Ruheposition, d. h. während der Schalung, die Lagestabilität
der Überbauschalung zu erhöhen, weist der Schalungsträger
vorzugsweise im Bereich des Bühnenrahmens seitliche Abstützmittel zur
Abstützung am Stahlträgerkörper auf,
beispielsweise in Form einer Abstützspindel.
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Grundsätzlich
ist es aus
DE
10 2005 013 991 B3 des Anmelders bekannt, ein fahrbares
Arbeitsgerüst an der Unterseite einer Brücke verfahrbar
aufzuhängen, bei welchem das Arbeitsgerüst Laufschienen
aufweist, mittels derer die Arbeitsbühne entlang von an
der Brückenunterseite montierten Laufrollen verfahrbar
ist. Diese Arbeitsbühne ist jedoch für Schalungsarbeiten
beim Brückenbau nicht einsetzbar und es ist insbesondere
nur zum Abtragen von vertikalen Lasten geeignet.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Laufschienen an konsolenartigen
Tragarmen des Schalungsträgers befestigt sind. Diese konsolenartigen
Tragarme tragen die Lasten sowohl in vertikaler als auch in horizontaler
Richtung ab. Die Laufschienen können z. B. einen U-förmigen
oder C-förmigen Querschnitt aufweisen.
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In
besonders bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Schalungsträger
im Bereich der konsolenartigen Tragarme mittels diagonal verlaufender
Schalungsanker am Stahlträger lösbar befestigbar
ist. Wenn sich die Überbauschalung in der gewünschten
Schalungsposition befindet, wird der Schalungsträger mittels
der Schalungsanker am bereits vorhandenen Stahlträger der
Brücke befestigt, so dass während des nachfolgenden
Betonierens die auftretenden Betonlasten von den Schalungsankern aufgenommen
und die Laufrollen entlastet werden.
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Zur
Ausbildung der gesamten Überbauschalung sind die konsolenartigen
Tragarme in Horizontal-, Vertikal- und/oder Diagonalverstrebungen
des Schalungsträgers verlängert.
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Der
Schalungsträger weist bevorzugt im unteren Bereich einen
Bühnenrahmen auf. Dieser Bühnenrahmen ist in Fahrtrichtung
gesehen vorzugsweise vorder- und hinterseitig gegenüber
dem Bühnenrahmen verlängert, um vorne und hinten
die Vormontage bzw. den Abbau der konsolenartigen Halteelemente
am Stahlträger zu ermöglichen, und zwar immer
dann, wenn nach Erstellung eines Schalungsabschnittes die Überbauschalung
weiter verfahren wird. Der Monteur befindet sich dann auf der vorderen bzw.
hinteren Bühnenrahmenverlängerung.
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Des
Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Schalungsträger
im Bereich des Bühnenrahmens Führungsrollen zum
Abrollen entlang des Stahlträgerkörpers aufweist.
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Die
Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher
erläutert. Diese zeigt in
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1 bereichsweise
einen Stahlträger einer zu erstellenden Stahlverbundbrücke
mit einer daran hängend angeordneten fahrbaren Überbauschalung für
den randseitigen Brückenüberbau,
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2 ein
in 1 mit D bezeichnetes vergrößertes
Detail der fahrbaren Überbauschalung und in
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3 eine
Teillängsansicht der Überbauschalung während
eines Umsetzvorganges.
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In
den Figuren ist von einer zu erstellenden Stahlverbundbrücke
der Stahlbau nur bereichsweise im Brückenrandbereich dargestellt.
Gezeigt ist ein bereits auf einem Brückenpfeiler 1 montierter,
allgemein mit 2 bezeichneter Stahlbaukörper mit
einem oberseitig horizontal erstreckten Stahlträger 3.
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Zur
Erstellung der Betonbrückenplatte auf dem Stahlbaukörper 2 sind
unterschiedliche Schalungselemente vorgesehen, nämlich
eine Mittelplattenschalung, auf die es im Rahmen der Erfindung nicht
ankommt, und jeweils eine Kragplatten- bzw. Überbauschalung
für die beiden seitlichen Randbereiche der zu erstellenden
Brücke.
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Erfindungsgemäß ist
eine allgemein mit 4 bezeichnete fahrbare Überbauschalung
vorgesehen, die am Stahlbaukörper 2 bzw. Stahlträger 3 hängt und
sich deshalb im Bereich unterhalb der zu erstellenden Brückenplatte
befindet.
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Die
fahrbare Überbauschalung 4 weist zunächst
eine Mehrzahl von in Fahrtrichtung gesehen im Abstand voneinander
an der Unterseite dieses Stahlträgers 3 zu befestigende,
konsolenartige Halteelemente 5 auf, die quasi bahnschwellenartig
am Stahlträger 3 zu befestigen sind. Diese konsolenartigen
Halteelemente sind lösbar mittels Bolzen 6 am Stahlträger 3 anzuordnen.
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Jedes
konsolenartige Halteelement 5 trägt zwei um 90° versetzte
Laufrollen 7, 8, nämlich eine obere Laufrolle 7 mit
vertikaler Achse 7a und eine untere Laufrolle 8 mit
horizontaler Achse 8a.
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Die
fahrbare Arbeitsbühne 4 weist des Weiteren einen
Schalungsträger 9 mit in Fahrtrichtung gesehen
mehreren voneinander beabstandeten, winkelförmigen, konsolenartigen
Tragarmen 10 auf. An diesen konsolenartigen Tragarmen 10 sind
sich über der Länge der fahrbaren Überbauschalung 4,
d. h. in Fahrtrichtung, erstreckende um 90° versetzte U-förmige
Laufschienen 11, 12 befestigt, die so angeordnet
sind, dass der Schalungsträger 9 entlang der Laufrollen 7, 8 verfährt.
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Aufgrund
dieser Ausgestaltung ist gewährleistet, dass die auftretenden
Lasten sowohl in vertikaler Richtung (Pfeil V) als auch in horizontaler
Richtung (Pfeil H) abgetragen werden.
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Zur
Bildung der kompletten Überbauschalung 4 sind
die konsolenartigen Tragarme 10 in Horizontalverstrebungen 13,
Vertikalverstrebungen 14 und Diagonalverstrebungen 15 verlängert,
welche in der in 3 teilweise dargestellten (Fahrt-)
Richtung zur Bildung eines gesamten Rahmenaufbaus durch weitere
Verstrebungen vervollständigt sind.
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Zur
festen Positionierung bzw. Anordnung der fahrbaren Überbauschalung 4 in
einer bestimmten Lage sind am Schalungsträger 9 im
Bereich der konsolenartigen Tragarme 10 diagonal verlaufende Schalungsanker 16 vorgesehen,
mittels derer eine sichere Befestigung der Überbauschalung 4 am
Stahlträger 3 während des Betonierens
gewährleistet ist. Die auftretenden Betonlasten werden
dann von den Schalungsankern 16 aufgenommen, die Laufrollen 7, 8 sind
dann entlastet.
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Der
Schalungsträger 9 weist des Weiteren im unteren
Bereich einen allgemein mit 17 bezeichneten Bühnenrahmen
auf. Ferner weist der Schalungsträger 9 im Bereich
des Bühnenrahmens 17 seitliche Abstützmittel 18,
z. B. in Form einer Abstützspindel, auf, welche in Ruheposition,
d. h. beim Erstellen der Schalung, eine zusätzliche seitliche
Abstützung am Stahlbaukörper 2 ermöglichen.
Des Weiteren sind vorzugsweise im Bereich des Bühnenrahmens 17 in Fahrtrichtung
gesehen voneinander beabstandete Führungsrollen 19 zum
Abrollen entlang des Stahlbaukörpers 2 vorgesehen,
welche beim Verfahren der fahrbaren Überbauschalung 4 eine
zusätzliche seitliche Abstützung gewährleisten.
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Oberseitig
weist der Schalungsträger 9 außenseitige
Geländerpfosten 20 auf, die als seitliche Sicherungselemente
während der Schalungsarbeiten dienen. Die Unterseite der
zu er stellenden, nicht dargestellten Schalung beginnt oberhalb der
obersten Horizontalverstrebungen des Schalungsträgers 9,
dieses Niveau ist mit 21 bezeichnet.
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Wie
aus 3 hervorgeht, ist der Bühnenrahmen 17 in
Fahrtrichtung gesehen sowohl nach vorne als auch nach hinten (nicht
dargestellt) in einen Bühnenverlängerungsrahmen 22 verlängert.
Beim Umsetzvorgang der fahrbaren Überbauschalung 4 nach
einem Betoniervorgang, die bereits erstellte Betonbrückenplatte
ist in 3 mit 23 bezeichnet, kann ein Monteur 24 sich
auf den vorderen Bühnenverlängerungsrahmen 22 begeben
und am bereits vorhandenen Stahlträger 3 konsolenartige
Halteelemente 5 anbringen, während der nicht dargestellte
hintere Bühnenverlängerungsrahmen dazu dient,
einem Monteur die Demontage der nicht mehr benötigten (hinteren)
konsolenartigen Halteelemente 5 zu ermöglichen.
Nachfolgend kann dann die Überbauschalung 4 um
ein Stück nach vorne vorgeschoben werden, um den nächsten
Schalungsvorgang zu ermöglichen.
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Erkennbar
befindet sich somit die erfindungsgemäße fahrbare Überbauschalung 4 im
Bereich unterhalb der zu erstellenden Schalung, die zu erstellende
Schalung und die Bewehrungsarbeiten können ohne störende
Elemente sofort begonnen werden. Die Bewehrung kann mit einem Kran
sofort auf die Schalung ohne Zwischenpodest aufgelegt werden, das
Betonieren kann beispielsweise mit einer Rüttelbohle ohne
Behinderung durch Bindestellen und Stützbeine der Schalung
erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005013991
B3 [0007]