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Die vorliegende Erfindung betrifft Scheibenbremsen, die normalerweise entweder einen Festsattel oder einen Gleitsattel aufweisen, die eine oder mehrere Bremsscheiben übergreifen. Die vorliegende Erfindung richtet sich hauptsächlich, ist jedoch nicht darauf beschränkt, an Teilbelags-Scheibenbremsen, bei denen die Bremsbeläge nur auf einen begrenzten Abschnitt eines Vollkreises einwirken. Insbesondere betrifft die Erfindung Scheibenbremsen, die Bremsbetätigungsmechanismen der Ausgestaltung mit einem sogenannten Stößel aufweisen.
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Unabhängig davon, welche Betätigungsmechanismen in derartigen Scheibenbremsen zum Einsatz kommen, wird eine Lüftspielnachstellung zur Verfügung gestellt, um das Lüftspiel an dem Bremsbelag auszugleichen, das während der Bremsbetätigung durch Abrieb entsteht. Der Bremsbetätigungsmechanismus weist zumindest ein Druckelement auf, das die Klemmkraft, die von einem Hebel oder ähnlichem stammt, mittels der Bremsbeläge auf zumindest eine Bremsscheibe überträgt. Um eine derartige Lüftspielnachstellung zu ermöglichen, weist das Druckelement zumindest ein drehbares Element auf, das mit einem Element zusammenwirkt, um eine gewisse relative Bewegung oder Verschiebung zwischen diesen Elementen zur Verfügung zu stellen, wobei das letztere Element während der Bremsbetätigung und Bremsfreigabe nicht drehbar geführt ist.
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Insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, betrifft die Erfindung Scheibenbremsen, die Betätigungsmechanismen mit einem sogenannten Einzel- oder Doppelstößel verkörpern, wie dies beispielsweise in dem Deutschen Patent
DE 102 60 597 B4 der Anmelderin offenbart ist. Der Betätigungsmechanismus weist im Wesentlichen zwei Hülsen oder Spindeln auf, die koaxial in einem Gewindeeingriff angeordnet sind. Die äußere Hülse weist ein Innengewinde auf, in welchem eine innere Hülse über ihr Außengewinde drehbar geführt ist. Die äußere Hülse ist in dem Bremssattel oder dem Träger in nicht-drehbarer Art und Weise geführt, so dass eine Rotation der inneren Hülse eine lineare Verschiebung der äußeren Hülse relativ zu der inneren Hülse in Richtung auf die Bremsscheibe verursacht, um das durch Abrieb entstandene Lüftspiel, das an den Bremsbelägen vorliegt, auszugleichen.
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Die Führung der äußeren Hülse in einer nicht-drehbaren, linearen Art und Weise in der Axialrichtung der Bremsscheibe kann dadurch realisiert werden, dass die äußere Hülse direkt oder indirekt mit dem Bremsbelag oder einem entsprechenden Belaghalter in Kontakt steht, die selbst in dem Bremssattel oder dem den Bremssattel tragenden Träger linear geführt sind. In anderen Worten, aufgrund der Tatsache, dass der Bremsbelag oder sein Halter in axialer Richtung auf die Bremsscheibe zu und von dieser weg geführt ist, ist dadurch auch die äußere Hülse des Druckelements des Bremsbetätigungsmechanismus nicht drehbar geführt.
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Gewöhnlicherweise ist die äußere Hülse in der Form eines Stößels oder irgendein Element eines Bremsbetätigungsmechanismus, das das vordere Bauteil darstellt, welches mit dem innenliegenden Bremsbelag oder seinem Belaghalter zum Übertragen der Bremskraft in Kontakt steht, lösbar über eine Druckplatte oder ähnlichem mit diesem Bremsbelag oder seinem Halter verbunden, da der Bremsbelag bzw. sein Halter austauschbar sein müssen, um so den Austausch von verschlissenen Bremsbelägen bzw. Bremsklötzen, falls notwendig, während einer Wartung zu ermöglichen.
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Während eines solchen Belagaustausches oder anderen Wartungsmaßnahmen werden die Bremsbeläge entfernt, der Bremssattel wird von dem Träger oder dem Fahrzeug abmontiert oder Komponenten der Scheibenbremse werden demontiert. Unter solchen Umständen kann es vorkommen, dass der Bremsbetätigungsmechanismus, unabhängig von seiner tatsächlichen Ausgestaltung, schlagartig frei liegt, um sich innerhalb des Bremssattels mit einigen oder allen seinen Komponenten relativ zueinander oder relativ zu dem Bremssattelgehäuse bewegen zu können. Dies kann zu Beschädigungen führen.
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Insbesondere, wenn man die Stößelausgestaltung, wie vorhergehend erwähnt, berücksichtigt, liegt die äußere Hülse frei, um sich drehen zu können, sobald die Verbindung zwischen der äußeren Hülse und dem Bremsbelag während Instandhaltungsarbeiten aufgelöst wird.
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Übermäßige Drehungen der äußeren Hülse können erheblich die Gewinde, Dichtungen oder andere Komponenten des Betätigungsmechanismus beschädigen. Beispielsweise, für den Fall, dass der Stößelmechanismus während Instandhaltungsarbeiten manuell betätigt wird, kann eine solche manuelle Betätigung blockiert werden oder die manuelle Betätigung ist nicht in der Lage, die Position des gesamten Nachstellmechanismus, der gewöhnlich einen Teil des Bremsbetätigungsmechanismus bildet, wie gewünscht zu ändern, wenn die Führung der äußeren Hülse durch den Bremsbelag oder seinen Halter ihre Funktion verloren hat. Die Position des Nachstellmechanismus muss beispielsweise zurückgesetzt werden, nachdem verschlissene Bremsbeläge entfernt und neue Beläge in den Bremssattel oder in den Träger eingefügt wurden.
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Die
FR 2 493 441 offenbart eine Scheibenbremse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, bei welcher Mittel vorgesehen sind, die eine Rotation zwischen der Druckplatte und einem Druckstab verhindern. Sobald die Druckplatte demontiert ist, kann der Druckstab frei rotieren. Alternativ können Mittel an dem bremsscheibenseitigen Ende des Druckstabs vorgesehen sein, die mit dem Bremssattel zusammenwirken, der einer linearen Führung des Druckstabs dient.
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Dementsprechend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Scheibenbremse zu verwirklichen, die einen einfachen Austausch der Bremsbeläge und andere Instandhaltungsarbeiten an der Scheibenbremse bewerkstelligt, ohne dass das Risiko besteht, den Bremsbetätigungsmechanismus oder Teile davon durch manuelle oder irgendeine andere Einwirkung zu schädigen.
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Diese Aufgabe wird mit einer Scheibenbremse nach Anspruch 1 und nach Anspruch 3 gelöst.
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Im Allgemeinen kann der Bremsbetätigungsmechanismus mit dem Druckelement jede Ausgestaltung, Anordnung und Konfiguration aufweisen, solange das Element, das mit dem zumindest einen drehbaren Element zur Lüftspielnachstellung während des Vorgangs der Bremsbetätigung und der Bremsfreigabe zusammenwirkt, nicht drehbar geführt ist einerseits und solange die nicht-drehbare Führung des Elements hinsichtlich ihrer Funktionalität vollständig aufgelöst oder aufgegeben wird andererseits, wenn die Scheibenbremse oder Komponenten davon für Instandhaltungs- oder andere Reparaturmaßnahmen demontiert werden müssen.
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In anderen Worten, wenn die Mittel zur nicht-drehbaren Führung des Elements, das mit dem drehbaren Element zusammenwirkt, ihre Funktion verloren haben, werden die Mittel gemäß der Erfindung, die auf die relative Bewegung zwischen diesen Elementen einwirken, zum spätesten Zeitpunkt aktiv.
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Jedoch sollen diese Mittel nicht auf die vorhergehend genannte Funktionalität beschränkt bleiben. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Mittel des Weiteren ausgestaltet und angeordnet sein, um auch in der Lage zu sein, das Element, welches mit dem drehbaren Element zusammenwirkt, während einer Bremsbetätigung und einer Bremsfreigabe nicht drehbar zu führen. Dies kann für Ausgestaltungen von Bremsbetätigungsmechanismen zur Anwendung kommen, bei welchen der Bremsbelag oder der Belaghalter als solche nicht in der Lage sind, das hier in Rede stehende Element nicht drehbar zu führen. In einer derartigen Ausführungsform dienen die Mittel dazu, sowohl eine Rotation des Elements während einer vollständigen oder teilweisen Demontage der Scheibenbremse als auch während einer Bremsbetätigung und Bremsfreigabe in der Betriebsposition der Scheibenbremse zu begrenzen.
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Vorzugsweise sind die Mittel in solch einer Art und Weise ausgestaltet, dass die Begrenzung der Rotation des vorderen Elements des Druckelements bis zu einem definierten Grenzdrehmoment realisiert ist, das von der gewählten Ausgestaltung des Bremsbetätigungsmechanismus abhängt. Alternativ sind die Mittel ausgestaltet, um ein bestimmtes Verdrehspiel zu gestatten. Sowohl das definierte Grenzdrehmoment als auch das definierte Verdrehspiel halten eine gewisse Freiheit für eine manuelle Betätigung aufrecht, die für einige spezifische Reparaturbetätigungen erforderlich sein kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Mittel, die in die relative Bewegung zwischen den Elementen eingreifen, einen Schutzbalg auf.
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Der Balg, der als Schutz für das Innere des Bremssattelgehäuses und des Bremsbetätigungsmechanismus gegen Schmutz und Reibungspartikel von der Bremsscheibe und dem Bremsbelag dient, kann zwischen dem Element, das mit dem drehbaren Element zusammenwirkt, und dem Bremssattel angeordnet sein.
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Um einerseits die notwendige Begrenzung der Rotation und/oder andererseits die nicht-drehbare Führung zur Verfügung zu stellen, ist der Schutzbalg gemäß der Erfindung verstärkt. Eine solche Verstärkung kann durch die Einlagerung von Fasern, die aus jedem geeigneten Material, wie beispielsweise Metall, Karbon oder Polymer bestehen können, in das Material des Balgs realisiert werden. Das gewünschte Grenzdrehmoment oder das definierte Spiel können dadurch verwirklicht werden, dass die gesamte Elastizität hinsichtlich Torsion und die Abrollelastizität in einer linearen Axialrichtung auf geeignete Art und Weise durch die Einfügung der verstärkenden Elemente und durch deren Ausrichtung festgelegt werden.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Mittel als eingreifende Elemente, Oberflächen, Geometrien usw. ausgestaltet.
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Zu diesem Zweck weist die Druckplatte zumindest ein Element auf, das mit zumindest einem Element zusammenwirkt, das an dem Bremssattel oder an einem Träger, der den Bremssattel hält, angeordnet ist. Derartige Elemente können im Allgemeinen Führungselemente, die an der Druckplatte angebracht und angeordnet sind, und mit welchen das Element, das mit dem drehbaren Element zusammenwirkt, den Bremsbelag oder den Belaghalter kontaktiert, und Führungselemente sein, die jeweils an dem Bremssattel oder dem Bremsträger angeordnet sind.
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Die Druckplatte kann mit dem vorderen Ende des Elements, das der Bremsscheibe gegenüber liegt, beispielsweise der äußeren Hülse, integral ausgestaltet sein oder es kann ein getrenntes, lösbares Element sein, das an deren vorderem Ende befestigt ist.
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Da das Führungselement der Druckplatte durch das Führungselement des Bremssattels oder des Träger, der den Bremssattel trägt, gleitend geführt ist, wird zwangsläufig das vordere Element des Bremsbetätigungsmechanismus ebenfalls gegenüber dem Bremssattelgehäuse in einer nicht-drehbaren Art und Weise geführt. Zusätzlich, da die Führungselemente ausgestaltet sind, um nur eine lineare Gleitbewegung in der Axialrichtung der Bremsscheibe zu ermöglichen, dienen diese Führungselemente ebenso dazu, irgendeine Rotation des vorderen Elements zu limitieren, wenn die Druckplatte nicht mit dem Bremsbelag oder dem Belaghalter während einer Instandhaltung in einem kraftübertragenden Kontakt steht.
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In einer Ausführungsform ist das Führungselement der Druckplatte als ein Bolzen, Stift oder Stab ausgestaltet, der von der Druckplatte in einer Richtung entgegengesetzt zur Bremsscheibe, jedoch dazu koaxial abragt. Der Stab ist des Weiteren angepasst, um in einer entsprechenden Führungsbohrung oder in einer linearen axialen Ausnehmung aufgenommen zu werden, die in dem Bremssattel oder in dem Träger, der den Bremssattel trägt, angeordnet ist.
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In einer weiteren Ausführungsform kann das Führungselement der Druckplatte auch als ein rohrförmiges Element hergestellt sein, das ebenfalls von der Druckplatte in einer Richtung entgegengesetzt zur Bremsscheibe, jedoch dazu koaxial abragt. Das rohrförmige Element wird auf einem entsprechenden Stift aufgenommen, der sich von dem Bremssattel oder seinem Träger in Richtung auf die Druckplatte, vorzugsweise in einer Öffnung, erstreckt.
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Um einige minimale Teildrehbewegungen des vorderen Elements relativ zu dem drehbaren Element zur Verfügung zu stellen, können die Anordnung eines in einer Bohrung gleitend geführten Stabes und die Anordnung eines auf einem Stift gleitend geführten rohrförmigen Elements jeweils ein definiertes Spiel aufweisen.
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Ein Vorteil der vorhergehend genannten vereinfachten Ausgestaltung einer Kombination, die aus einem Stift und einem rohrförmigen Element besteht, die relativ zueinander in einem gleitenden Eingriff stehen, liegt in der Tatsache, dass entweder der Stift oder das rohrförmige Element als ein Referenzkörper für einen Belagverschleißsensor dienen können, da während einer Bremsbetätigung und einer Bremsfreigabe sich die Druckplatte mit dem vorderen Element, das mit dem drehbaren Element für eine Lüftspielnachstellung zusammenwirkt, bewegt. Folglich, um den tatsächlich vorliegenden Abrieb zu erfassen, stellt der Abstand, den die Druckplatte während ihren linearen Bewegungen zurücklegt, die notwendige Information bereit, um einen derartigen tatsächlichen Abrieb zu bestimmen. Alternativ können der Stift oder das rohrförmige Element als eine Halterung zur Montage eines solchen Referenzkörpers für einen Belagverschleißsensor verwendet werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Druckelement zumindest eine Strebe auf, die sich seitlich von der Druckplatte erstreckt, wobei die Strebe eine Führungsfläche aufweist, die angepasst ist, um auf einer gegenüberliegenden Führungsfläche des Bremssattels oder der Bremsträger geführt zu werden.
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Vorzugsweise sind derartige Streben so angeordnet, dass sie radial entgegengesetzt zueinander liegen, was jede Rotation der Druckplatte und folglich des vorderen Elements, das mit dem drehbaren Element des Bremsbetätigungsmechanismus zusammenwirkt, verhindert. Die Streben können in der Druckplatte integriert sein.
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Die Mittel, die die relative Bewegung des vorderen Elements des Bremsbetätigungsmechanismus und des damit zusammenwirkenden drehbaren Elements für eine Lüftspielnacherstellung unter gewissen Umständen verhindern, verringern das Risiko von Beschädigungen des Bremsbetätigungsmechanismus, da übermäßige Rotationsbewegungen des vorderen Elements verhindert oder zumindest bis zu einem bestimmten Grenzdrehmoment oder bis zu einem bestimmten Drehwinkel begrenzt werden.
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Des Weiteren wird das Risiko eines Verklemmens der einzelnen Elemente verringert oder ist sogar während manuell eingeleiteten Drehungen, beispielsweise während eines Rückstellens des Nachstellmechanismus während eines Austausches der Bremsbeläge, ausgeschlossen, da diese Mittel darüber hinaus ausgestaltet sind, um eine axiale, lineare Führung der entsprechenden Elemente bereit zu stellen.
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Ein wesentlicher Vorteil der Mittel gemäß der Erfindung basiert auf der Tatsache, dass die Mittel zusammen mit einem Belagverschleißsensor verwendet werden oder sogar Teil eines solchen bilden können, jedoch stets eine sehr einfache und daher zuverlässige Ausgestaltung beibehalten.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden für den Fachmann beim Lesen der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen deutlich werden.
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Die Erfindung soll beispielhaft und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen nachfolgend näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht im Querschnitt einer ersten Ausführungsform der Scheibenbremse gemäß der Erfindung;
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2 eine Draufsicht im Querschnitt der Ausführungsform nach 1;
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3a eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Scheibenbremse gemäß der Erfindung;
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3b eine schematische Ansicht der Ausführungsform nach 3a mit einigem Spiel zwischen den Führungselementen;
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4 eine weitere schematische Ansicht einer dritten Ausführungsform der Scheibenbremse gemäß der Erfindung; und
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5 eine weitere perspektivische Ansicht im Querschnitt einer vierten Ausführungsform der Scheibenbremse gemäß der Erfindung.
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Die in dieser Beschreibung verwendeten Begriffe „axial”, „radial” und „rotatorisch” beziehen sich auf eine Radachse in Verbindung mit der Scheibenbremse und der Bremsscheibe.
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In den 1 und 2 ist schematisch der Betätigungsteil einer Scheibenbremse in einer ersten Ausführungsform gemäß der Erfindung gezeigt.
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Die Scheibenbremse besteht grundsätzlich aus einem Bremssattel 1, von dem der Teil gezeigt ist, der einen Bremsbetätigungsmechanismus 2 enthält. Für den Fall eines Gleitsattels wird der Sattel auf einem Träger (nicht gezeigt) geführt, auf dem der Bremssattel gelagert ist.
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Der Bremssattel 1 bildet das Gehäuse für den Bremsbetätigungsmechanismus 2, welcher in der gezeigten Ausführungsform einen Hebel 3 aufweist, der durch einen hydraulischen oder pneumatischen Stößel (nicht gezeigt) betätigt werden kann und der gegenüber dem rückwärtigen Teil des Bremssattels 1 derart gelagert ist, dass er um einen Rollkörper 4 drehbar ist. Auf der gegenüberliegenden Seite ist der Hebel 3 gegen ein Druckstück 5 in einer exzentrischen Art und Weise gelagert. Wie gemeinhin bekannt ist, wird durch die exzentrische Lagerung, wenn sich der Hebel 3 dreht, das Druckstück 5 axial in Richtung auf die Bremsscheibe verschoben, um die Brems- oder Klemmkraft während einer Bremsbetätigung zu übertragen.
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Das Druckteil 5 liegt an einem Druckelement 6 an, das die Bremskraft von der Hebelanordnung auf einen Belaghalter 7 eines innenliegenden Bremsbelags 8 mittels einer Druckplatte 9 (siehe beispielsweise 3a) überträgt.
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Das Druckelement 6 weist ein drehbares Element, eine innere Hülse 10, und ein Element, eine äußere Hülse 11, auf, die mit der inneren Hülse 10 zusammenwirkt.
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Wie zu erkennen ist steht die innere Hülse 10 mit der äußeren Hülse 11 in einem Gewindeeingriff. Die innere Hülse 10 ist angepasst, um durch den Hebel 3 mittels einer weiteren Hülse auf einem zentralen Stab 12, der drehbar in dem Bremssattel 1 angeordnet ist und als Mittel dient, den Bremsbetätigungsmechanismus 2 in dem Bremssattel 1 zu montieren, in Drehung versetzt zu werden. Über eine Kupplung 13 wird diese Drehung auf die innere Hülse 10 übertragen.
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Die äußere Hülse 11 ist während der axialen Verschiebung des Druckelements 6 ausschließlich während des Bremsens und des Lösens in dem Bremssattel 1 in einer nicht-drehbaren Art und Weise geführt. Eine derartige Führung kann durch die Verbindung der äußeren Hülse 11 mit dem Belaghalter 7, der in dem Bremssattel 1 oder dem Träger geführt sein kann, verwirklicht werden, wie dies beispielhaft in 4 dargestellt ist.
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Da die äußere Hülse 11 nicht drehbar geführt ist, bewirkt eine Rotation der inneren Hülse 10 eine axiale Verschiebung der äußeren Hülse 11 in Richtung auf die Bremsscheibe derart, dass das Lüftspiel ausgeglichen wird, das aufgrund des Verschleißes an dem Bremsbelag 8 vorliegt.
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Wie aus den 1 und 2 zu ersehen ist, ist die äußere Hülse 11 mit ihrem äußeren Umfang nicht in einer Öffnung 14 des Bremssattels 1, die sich zur Bremsscheibe öffnet, geführt, sondern es existiert umfänglich ein radialer Abstand zwischen der äußeren Hülse 11 und dem Bremssattelgehäuse.
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Es wird deutlich, dass für den Fall, dass die Führung der äußeren Hülse 11 über den Belaghalter 7 aufgehoben wird, beispielsweise während eines Austausches des Belags 8 oder irgendwelchen anderen Wartungsarbeiten, die äußere Hülse 11 frei wird, sich zu drehen, so auch während manuellen Betätigungen. Jedoch sollten übermäßige Drehungen der äußeren Hülse 11 gegenüber der inneren Hülse 10 auf jeden Fall vermieden werden.
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Aus diesem Grund stellt die Erfindung Mittel zur Verfügung, die angepasst sind, um in die relative Bewegung zwischen den Elementen 10 und 11 einzugreifen beziehungsweise diese zu verhindern, so dass jegliche rotatorischen Bewegungen verhindert oder dass derartige Bewegungen zumindest bis zu einem gewissen Maß limitiert werden.
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In der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen weisen solche Mittel einen Schutzbalg 15 auf, der zwischen dem äußeren Umfang der äußeren Hülse 11 und dem Inneren des Gehäuses des Bremssattels 1 angeordnet ist. Der Schutzbalg 15 ist in der Lage, sich mit der äußeren Hülse 11 in Axialrichtung zu bewegen.
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Gemäß der Erfindung ist der Schutzbalg 15 in einer solchen Art und Weise ausgestaltet, dass ein Widerstand gegen rotatorische Bewegungen der äußeren Hülse 11 gegenüber dem Bremssattel 1 im Allgemeinen bereitgestellt wird.
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Dies kann dadurch erreicht werden, dass die elastischen Eigenschaften des Balgs 15 in einer geeigneten Art und Weise definiert werden, beispielsweise durch den Einschluss von Fasern 16 in das elastische Material des Balgs 15, die aus Metall oder aus Karbon hergestellt sein können. Die Fasern 16 führen zu einer Verstärkung des Balgs 15, der dadurch ein bestimmtes Maß an Widerstand in Rotationsrichtung zur Verfügung stellt, jedoch stets eine axiale Flexibilität gestattet.
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Der verstärkte Schutzbalg 15 ist angeordnet und ausgestaltet, um die Drehung der äußeren Hülse 11 für den Fall zu begrenzen, bei dem die nicht-drehbare Führung der äußeren Hülse 11 vollständig aufgelöst ist, insbesondere während und nach einer Demontage der Scheibenbremse oder von deren Komponenten, insbesondere des Bremsbelags 8 oder des Belaghalters 7.
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Des Weiteren ist gemäß der Erfindung der verstärkte Schutzbalg 15 auch ausgestaltet und angeordnet, um unmittelbar die nicht-drehbare Führung der äußeren Hülse 11 zur Verfügung zu stellen, d. h. während einer Bremsbetätigung und einer Bremsfreigabe. In anderen Worten, der Balg 15 kann als Mittel dienen, die äußere Hülse 11 sowohl im Betriebszustand der Scheibenbremse nicht drehbar zu führen als auch jegliche Rotation der äußeren Hülse 11 während einer Instandhaltung und Demontage der Scheibenbremse zu begrenzen oder zu verhindern.
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Die 3a und 3b geben eine zweite Ausführungsform der Scheibenbremse gemäß der Erfindung wieder, bei welcher schematisch der Bremssattel 1 und das vordere Ende des Bremsbetätigungsmechanismus 2 dargestellt sind.
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In dieser Ausführungsform ist die Druckplatte 9 in das vordere Ende der äußeren Hülse 11 integriert, das zur Bremsscheibe zeigt. Die Druckplatte 9 ist lösbar mit dem Belaghalter 7 des innenliegenden Bremsbelags 8 verbunden. Auf der Seite, die dem Bremsbelag 8 gegenüberliegt, weist die Druckplatte 9 ein Führungselement auf, das als ein Stift bzw. Stab 17 hergestellt ist, der axial von der Druckplatte 9 abragt. Der Stab 17 wirkt mit einem entsprechenden Führungselement, das an dem Bremssattel 1 angeordnet ist, zusammen, nämlich einem Langloch 18, das in der Lage ist, den Stab 17 in einer gleitenden Art und Weise aufzunehmen.
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Einerseits verhindert der so in dem Loch 18 geführte Stab 17, das sich die äußere Hülse 11 dreht und andererseits stellt dieser eine axiale, nicht-drehbare Führung für die äußere Hülse 11 zur Verfügung.
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3b zeigt exemplarisch, dass der Stab 17 in dem Loch 18 mit einem bestimmten Spiel geführt werden kann. Ein solches Spiel gestattet noch kleinste rotatorische oder Kippbewegungen der äußeren Hülse 11, die notwendig sein können, um eine gewisse vereinfachte Handhabbarkeit zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus würde ein solches Spiel die Führungsfunktion irgendeinem anderen Mittel während einer Bremsbetätigung und Bremsfreigabe überlassen, wie beispielsweise dem Belaghalter 7.
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Eine weitere Ausführungsform der Scheibenbremse gemäß der Erfindung ist im Querschnitt der 4 gezeigt.
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Die Druckplatte 9 weist ein Lagerelement 19 auf der Seite auf, die dem Bremsbelag 8 gegenüber liegt, an welchem Lagerelement 19 ein rohrförmiges Element 20 angeschraubt ist derart, dass das rohrförmige Element 20 sich in Axialrichtung von der Druckplatte 9 weg erstreckt.
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Das rohrförmige Element 20 selbst ist gleitend auf einem Stab 21, der in dem Bremssattel 1 angeordnet ist, geführt. Wie in der 4 zu ersehen ist, stellt das Zusammenwirken zwischen dem rohrförmigen Element 20 und dem Stab 21 eine Rotationsbegrenzung für die äußere Hülse 11 zur Verfügung, sobald die äußere Hülse 11 nicht mehr in einer nicht-drehbaren Art und Weise geführt ist, d. h. wenn die Druckplatte 9 nicht mehr mit dem Belaghalter 7 verbunden ist, der im Betrieb an dem Bremssattel 1 geführt ist.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass das rohrförmige Element 20 als Halterung für einen Referenzkörper 21 zum Erfassen des Verschleißes mittels eines Belagverschleißsensors dienen kann. Darüber hinaus kann der Stab 21 bereits selbst Teil eines solchen Belagverschleißsensors bilden und in dem Bremssattel 1 von seiner Rückseite her eingefügt werden.
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Die in 4 gezeigte Scheibenbremse weist eine Rückstelleinrichtung 23 auf. Die Rückstelleinrichtung 23 kämmt mit einem ringförmigen Zahnrad 24, das an dem rückwärtigen äußeren Ende der inneren Hülse 10 angeordnet ist, um die Position des Druckelements 6 zurückzustellen, nachdem die Beläge ausgetauscht wurden.
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Grundsätzlich besteht die Rückstelleinrichtung 23 aus einer Rückstellwelle 25, die gegenüber der Achse des zentralen Stabs 12 geneigt ist. Die Rückstellwelle 25 trägt ein konisches Zahnrad 26. Das ringförmige Zahnrad 24 ist auf der inneren Hülse 10 befestigt und mit einem ausreichend großen Spiel zwischen seinen Zähnen und den Zähnen des konischen Zahnrads 26 versehen, um ein axiales Gleiten des ringförmigen Zahnrads 24 zusammen mit der inneren Hülse 10 unter Vermeidung eines Verklemmens der Zähne zu gestatten. Alternativ kann das ringförmige Zahnrad 24 gegenüber dem Bremssattel 1 axial fixiert und angepasst sein, um axial auf dem äußeren Umfang der inneren Hülse 10 zu gleiten. Die Rückstelleinrichtung 23, die manuell oder mechanisch betätigt werden kann, kann in den Bremssattel 1 von dessen Rückseite montiert werden.
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In 5 ist eine weitere Ausführungsform der Scheibenbremse gemäß der Erfindung gezeigt.
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Wie zu ersehen ist, weist die äußere Hülse 11 eine Druckplatte 27 auf, die integral mit dem zylindrischen Körper der Hülse 11 an dem vorderen Ende, das zur Bremsscheibe zeigt, ausgeformt ist. Die Druckplatte 27 weist, idealerweise zu beiden Seiten radial einander gegenüberliegend, jeweils eine Strebe 28 mit einer Führungsfläche 29 auf.
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Die Führungsfläche 29 ist gleitend an einer gegenüberliegenden Führungsfläche 30 des Bremssattels 1 geführt. Dadurch wird die äußere Hülse 11 daran gehindert, sich zu drehen, wenn die Druckplatte 27 ihren Kontakt mit dem Belaghalter 7 des innenliegenden Bremsbelags 8 verloren hat.
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Wie dies von den vorhergehend beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsformen der Scheibenbremse gemäß der Erfindung deutlich wird, verringern die Mittel, die in der Lage sind, in die relative Bewegung zwischen den Hülsen 10 und 11 einzugreifen, um einerseits die Rotation der äußeren Hülse 11 bei einer Demontage der Scheibenbremse zu limitieren, und um andererseits, falls anwendbar, eine nicht-drehbare Führung der äußeren Hülse 11 während des Bremsens und des Lösens zur Verfügung zu stellen, tatsächlich das Risiko von Beschädigungen des gesamten Bremsbetätigungsmechanismus 2 bei übermäßigen Drehungen.
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Des Weiteren reduzieren diese Mittel das Risiko eines Verklemmens, wenn der Mechanismus manuell betätigt werden muss, was auch noch eine manuelle Rückstellung des Nachstellteils des Bremsbetätigungsmechanismus 2 nach einem Belagaustausch in einer zuverlässigeren Art und Weise ermöglicht. Alle Ausführungsformen sind in einer einfachen Art und Weise ausgestaltet und können daher einfach und kosteneffizient installiert werden. Des Weiteren ermöglichen insbesondere die Ausführungsformen gemäß den 3a, 3b und 4 eine einfache Installation von Belagverschleißsensoren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10260597 B4 [0003]
- FR 2493441 [0009]