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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zur vorzugsweise rahmenlosen
Befestigung einer Isolierglaseinheit mit zwei mittels eines Randverbundes
verbundenen Scheiben an Bauwerken oder dergleichen.
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Verglasungen
von Gebäudeaußen- und
Gebäudeinnenfassaden
sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt. Durch einen Einsatz
von hochtragfähigen
Klebstoffen, wie beispielsweise Silikonklebstoffen, wurden rahmenlose
Verglasungssysteme ermöglicht.
Diese haben sich insbesondere im Hochhausbau aufgrund ihrer Schlichtheit
und einfachen Pflege weltweit durchgesetzt. Es sind aus dem Stand
der Technik verschiedene Verfahren bekannt, mit denen derartige
rahmenlose Verglasungen an Gebäuden
befestigt werden.
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Bei
einem bekannten System wird eine Isolierglaseinheit mit ihrer gebäudeseitigen
Glasscheibe direkt mit einem am Gebäude angeordneten Grundrahmen
verklebt. Der Grundrahmen besteht im Allgemeinen aus Aluminium oder
Edelstahl, weshalb für die
Verklebung der Glasscheibe Klebstoffe eingesetzt werden müssen, die
sowohl auf Glas als auch auf Metalloberflächen gleichfalls gut haften.
Diese Klebstoffe sind unvorteilhaft teuer. Die Verklebung der Verglasung
mit dem Grundrahmen kann einerseits direkt beim Verglasungshersteller
durchgeführt werden,
so daß in
nachteiliger Weise die Grundrahmen an diesen geliefert werden müssen, wodurch
zusätzliche
Kosten entstehen. Erfolgt die Verklebung andererseits beim Fassadenbauer
oder vor Ort auf der Baustelle, so muß dort die dafür notwendige
Ausrüstung
in speziellen Räumlichkeiten
vorliegen. Dieses ist sehr aufwendig und verursacht weitere hohe Kosten.
Darüber
hinaus muß die
Verklebung der Verglasung mit dem Grundrahmen sehr gewissenhaft ausgeführt werden,
um deren einwandfreie Qualität zu
gewährleisten.
Bei einem Versagen der Verklebung zwischen Grundrahmen und Verglasung,
was durch große
Hitze beispielsweise in einem Brandfall verursacht werden kann,
kann sich die gesamte Verglasungseinheit vom Grundrahmen lösen und
abstürzen.
Die Verglasungen müssen
oftmals Richtlinien zur Absturzhemmung erfüllen. Eine 100 %ige Sicherheit
vor einem Versagen der Verklebung kann aber nicht in jedem Fall
gegeben werden. Die Verglasungen sind daher teilweise baurechtlich
untersagt oder müssen
durch zusätzliche
metallische Absturzsicherungen ergänzt werden, die das optische
Erscheinungsbild der Fassade nachteilig beeinflussen und zu zusätzlichen
Kosten führen.
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Es
ist des Weiteren aus dem Stand der Technik bekannt, die Verglasung
mittels einer Stufenisolierglaseinheit auszubilden. Hierbei ist
die der Gebäudeseite
abgewandte Glasscheibe größer als
die dem Gebäude
zugewandte Glasscheibe. In die auf diese Weise am Rand der Glaseinheit
entstandene Stufe wird ein Grundrahmen aus Aluminium oder Edelstahl
geklebt. Die mit dieser Verklebung verbundene Problematik wurde
bereits zuvor beschrieben. Zwar besitzt die Verklebung des Grundrahmens
mit der Verglasungseinheit aufgrund ihrer L-förmigen Gestalt
eine größere Festigkeit
als die zuvor beschriebenen Verklebungen, allerdings bildet der über den
Klebstoff direkt mit der Außenscheibe
verbundene Grundrahmen eine Wärmebrücke, wodurch
der U-Wert dieser Glas-Rahmenkombination
erheblich verschlechtert wird.
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Es
ist weiterhin aus dem Stand der Technik bekannt, die Isolierglaseinheit
mittels eines an einer Fassade befestigten Halters gegenüber der
Fassade zu verklemmen. Zu diesem Zweck greift der Halter in den
Scheibenzwischenraum der Isolierglaseinheit ein und verklemmt die
der Fassade zugewandte Innenscheibe mit dieser. Hierdurch werden
hohe Spannungen in die Scheibe eingebracht. Des Weiteren ist ggf.
eine zusätzliche
elastische Zwischenlage zwischen der Isolierglaseinheit und der
Fassade erforderlich. Aufgrund der hohen induzierten Spannungen muß die der
Fassade zugewandte Innenscheibe mit einem entsprechend dicken Querschnitt
ausgelegt werden, wodurch höhere
Kosten entstehen und die Verglasungseinheit nachteiligerweise ein
hohes Gewicht erhält.
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Die
gesamte durch den Halter und die Zwischenlage erzielte Verbindung
muß derart
ausgelegt sein, daß Gebäudeverformungen
und thermische Dehnungen aufgenommen werden können, nicht in die Verglasungseinheit
eingeleitet werden und dennoch eine sichere Befestigung gewährleistet
ist. Dieses schränkt
die Verwendbarkeit solcher Systeme stark ein und führt zu breiten
Fugen zwischen benachbarten Verglasungseinheiten, die erst nach
einer erfolgten Montage sämtlicher
Verglasungseinheiten einer Fassade fertiggestellt werden können. Diese
Fertigstellung ist nachteiligerweise wetterabhängig und führt zu erhöhten Montagekosten. Eine Vorfertigung
ganzer Fassadenelemente durch einen die Fassadenelemente herstellenden
Betrieb ist nicht möglich.
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Schließlich sind
aus dem Stand der Technik Verglasungssysteme bekannt, bei denen
der Randverbund einer Isolierglaseinheit mit speziellen Abstandhaltern
versehen ist, welche eine Aufnahme für ein Halteelement zur Befestigung
an der Fassade aufweisen. Die Fertigung derartiger Isolierglaseinheiten
mit speziellen Abstandhaltern ist unvorteilhaft teuer und aufwendig.
Der Isolierglasabstandhalter bildet darüber hinaus in nachteiliger
Weise eine Wärmebrücke aus,
welche zu einer Verschlechterung des U-Wertes der Verglasung führt. Der
in den Abstandhalter eingreifende Halter ist ein im wesentlichen
L-förmiges
Element, durch welches eine starre Verbindung zwischen Fassade und
Verglasungseinheit gebildet wird. Es sind daher zusätzliche
Maßnahmen
erforderlich, um eine Indizierung zu hoher Spannungen in das Glas
vermeiden zu können
und Gebäudeverformungen
und thermische Dehnungen nicht in die Verglasungseinheit einzuleiten.
Durch die Verwendung der starren Halter sind die zwischen benachbarten
Verglasungseinheiten vorliegenden Fugen überaus breit. Deren gesonderte
Nachbearbeitung verursacht entsprechend hohe Kosten. Eine Vorfertigung
ganzer Fassadenelement ist nicht möglich.
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Ausgehend
von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein System zur vorzugsweise rahmenlosen Befestigung
einer Verglasung an Bauwerken und dergleichen zu ermöglichen,
welches tragende Verklebungen zwischen Metall- und Glasoberflächen vermeidet,
eine mechanische Fixierung der Verglasungseinheit am Gebäude mit
einer hohen Sicherheit insbesondere bei horizontalen Verkehrslasten
zum Zwecke einer Absturzsicherung ermöglicht, eine zu einer Verringerung
des U-Wertes und zu Energieverlusten führende Ausbildung von Wärmebrücken weitgehend
vermeidet und darüber
hinaus hoch flexibel mit anderen Verglasungssystemen, insbesondere
mit Verglasungssystemen mit von außen sichtbaren Rahmen einsetzbar
ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein System zur vorzugsweise
rahmenlosen Befestigung einer Isolierglaseinheit mit zwei mittels eines
Randverbundes verbundenen Scheiben an Bauwerken oder dergleichen
vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Isolierglaseinheit
mittels eines Befestigungselementes an dem Bauwerk angeordnet ist,
das in eine in den Randverbund der Isolierglaseinheit eingebrachte
Nut eingreift.
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Der
Randverbund der Isolierglaseinheit besteht aus einem vorzugsweise
metallischen Abstandhalterprofil, welches zwischen zwei zueinander
im wesentlichen parallelen Scheiben angeordnet ist. An der Außenseite
des Abstandhalterprofils ist ein Dichtstoff meist aus Silikon angeordnet,
durch den ein dauerhaftes Verbinden der beiden Scheiben einerseits
und ein luft- bzw. gasdichtes Verschließen der Isolierglaseinheit
andererseits gewährleistet.
In diesem zum Randverbund gehörigen
Dichtstoff ist an der Außenseite
der Isolierglaseinheit eine Nut eingebracht. Sie ist bei montierter
Isolierglaseinheit für
einen Betrachter in vorteilhafter Weise nicht sichtbar, da sie durch
den Dichtstoff sowie das Abstandhalterprofil abgedeckt ist. Die
Nut wird zweckmäßigerweise bei
der Herstellung der Isolierglaseinheit werksseitig in den Randverbund
eingebracht. Auf diese Weise kann die Isolierglaseinheit in der
Werkstatt oder an der Baustelle ohne Verwendung zusätzlichen
Werkzeugs oder zusätzliche
Arbeitsschritte direkt mit Hilfe des erfindungsgemäßen Systems
montiert werden, indem das Befestigungselement einerseits am Bauwerk
angeordnet und befestigt wird und andererseits in die Nut eingreift,
nachdem die Scheibe an ihrem Bestimmungsort am Bauwerk angeordnet
wurde.
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Der
Dichtstoff des Randverbundes weist Materialeigenschaften auf, die
einerseits einen sicheren Halt und Sitz des Befestigungselementes
in der in den Randverbund eingebrachten Nut gewährleisten und andererseits
verhindern, daß durch
das Befestigungselement unzulässig
hohe Spannungen in die Isolierglaseinheit eingebracht werden. Dieses
kann beispielsweise dadurch geschehen, daß aufgrund einer gewissen Elastizität des Dichtstoffes
Spannungen innerhalb des Dichtstoffes abgefedert werden und nicht
in die Scheiben der Isolierglaseinheit eingeleitet werden. Das erfindungsgemäße System
ermöglicht
mit Vorteil eine Befestigung von Verglasungen an Gebäuden mit
hohen Sicherheitsstandards, so daß zusätzliche Befestigungselemente
oder Sicherungen nicht notwendig sind.
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Es
ist besonders vorteilhaft, wenn das Befestigungselement formschlüssig in
die Nut des Randverbundes eingreift. Nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung weist diese einen Hinterschnitt auf, den das Befestigungselement
hintergreift. Durch eine derart ausgebildete Nut ist ein sicherer
und fester Sitz des Befestigungselementes gewährleistet, wodurch einerseits
ein unbeabsichtigtes Lösen
des Befestigungselementes vermieden wird, während andererseits eine einfache
und schnelle Möglichkeit
für die
Montage und eine ggf. notwendige Demontage des Befestigungselementes gegeben
ist. Durch den sicheren und festen Sitz des Befestigungselementes
innerhalb der Nut ist eine Verwendung zusätzlicher Befestigungsmittel
nicht erforderlich. Die Montage des erfindungsgemäßen Systems
wird daher weitestmöglich
vereinfacht und ist ggf. ohne Verwendung zusätzlicher Hilfsmittel wie Klebstoff
und Werkzeugen durchführbar.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das Befestigungselement als langgestrecktes Profilelement
ausgebildet. Die Länge
des Profilelementes entspricht vorzugsweise der Seitenlänge der
zu befestigenden Isolierglaseinheit, so daß das Befestigungselement bei
bestimmungsgemäßer Montage
eine sichere Befestigung der Isolierglaseinheit auf der gesamten
Seitenlänge
gewährleistet
und gleichzeitig den zwischen Isolierglaseinheit und Bauwerk vorliegenden
Spalt gegen ein Eindringen von groben Verschmutzungen abdichtet.
Es ist selbstverständlich
ebenfalls möglich,
daß mehrere
Befestigungselemente kurzer Länge
verwendet werden können,
von denen eines oder mehrere auf jeder Seite der Isolierglaseinheit
zu deren Befestigung angeordnet werden. Die Verwendung mehrerer
kurzer Befestigungselemente verbessert in vorteilhafterweise deren
Handhabbarkeit bei der Montage.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
das Befestigungselement als Federelement ausgebildet. Aufgrund der
Federwirkung ist eine einfache Montage gewährleistet, wobei ein Ausgleich
von leichten Fluchtungsfehlern ermöglicht wird. Vorzugsweise ist
das Befestigungselement ein geformtes Edelstahlblech, welches aufgrund
seiner mechanischen Eigenschaften eine dauerhafte und stabile Befestigung
ermöglicht
und sich aufgrund seines positiven Gewicht-/Festigkeitsverhältnisses
und seiner Korrosionsbeständigkeit
hervorragend für
eine Befestigung von Isolierglaseinheiten an Gebäuden eignet.
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Das
Befestigungselement ist bevorzugt derart geformt, daß es einen
Kopfbereich aufweist, der in die in den Randverbund der Isolierglaseinheit
eingebrachten Nut eingreift. Der Kopfbereich ist nach einer besonders
vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung durch einen im Querschnitt rautenförmig gebogenen Bereich des
Befestigungselementes ausgebildet. Ein derartig geformter Kopfbereich
besitzt eine plastische Deformationen vermeidende Eigenstabilität und ist
entsprechend dem Hinterschnitt der Nut geformt, so daß sein sicherer
Halt gewährleistet
ist. Aufgrund der Rautenform des Kopfbereiches entstehen keine scharten
Materialkanten, an denen sich ein Monteur während der Befestigung der Isolierglaseinheit
verletzen könnte.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist an dem Bauwerk oder dergleichen eine Rahmeneinheit
angeordnet, welche vorzugsweise aus Profilelementen aus Aluminium
oder Edelstahl besteht. Die Rahmeneinheit weist in vorteilhafter Weise
eine parallel zu den Seitenflächen
der Isolierglaseinheit verlaufende Nut auf, in welche die einerseits
in die Nut des Randverbundes der Isolierglaseinheit eingreifenden
Befestigungselemente eingreifen. Zu diesem Zweck weisen die Befestigungselemente
an ihrer der Isolierglaseinheit gegenüberliegenden Seite einen vorzugsweisen
hakenförmig
gebogenen federnden Bereich auf. Es versteht sich von selbst, daß die in
die Rahmeneinheit eingebrachte Nut entsprechend der Form der verwendeten
Befestigungselemente ausgeführt
ist und sowohl über
die gesamte Seitenlänge
der Isolierglaseinheit durchgehend verlaufen kann, als auch durch
mehrere Öffnungen
entsprechender Form realisiert sein kann.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
zwischen der Rahmeneinheit und der Isolierglaseinheit ein Dichtungselement
angeordnet. Das Dichtungselement besteht vorzugsweise aus einem
elastischen Material und dient einer Abdichtung des zwischen der
Rahmeneinheit und der Isolierglaseinheit vorliegenden Spaltes gegenüber dem
Gebäudeinnenraum.
Das Dichtungselement ist hinsichtlich seiner Abmessungen und seiner
Materialeigenschaften derart ausgewählt, daß es die Isolierglaseinheit
gegen das Befestigungselement vorspannt. Es ist vorzugsweise derart ausgebildet,
daß es
sich bei bestimmungsgemäßer Montage
zwischen der Isolierglaseinheit und der Rahmeneinheit bei ordnungsgemäßem Sitz
mit diesen verkeilt, so daß ein
unbeabsichtigtes Lösen
wirksam verhindert wird.
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Damit
das Befestigungselement einfach und vorzugsweise ohne zusätzliche
Hilfsmittel in die im Randverbund vorgesehene Nut eingebracht werden kann,
ist diese mit einem gewissen Übermaß gegenüber dem
Befestigungselementkopf ausgebildet. Der aufgrund dieses Übermaßes zwischen
dem Befestigungselement und dem Randverbund verbleibende Hohlraum
ist nach einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung mittels eines bevorzugt elastischen Dichtungsmaterials
abgedichtet. Auf diese Weise wird ein Eindringen von Feuchtigkeit
in die Nut und von dort in den zwischen Befestigungselement, Isolierglaseinheit
und Rahmeneinheit vorliegenden Zwischenraum vermieden. Darüber hinaus
dient das Dichtungsmaterial als zusätzliche Sicherung, welche den
Sitz des Befestigungsmittels innerhalb der Nut des Randverbundes
auch langfristig sicherstellt.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein zwischen Befestigungselement
und Rahmeneinheit vorliegender Spalt mittels eines Dichtprofils
abgedichtet ist. Die Verwendung eines solchen Dichtprofils ist insbesondere
vorteilhaft, wenn anstelle eines als durchgehendes Profilelement
ausgebildeten Befestigungselementes mehrere kurze Befestigungselemente
verwendet werden, so daß eine
Abdichtung zwischen der Isolierglaseinheit und der Rahmeneinheit
an der Gebäudeaußenseite
nicht gegeben ist. Das Dichtprofil kann aus einem beliebigen geeigneten
Material bestehen, in bevorzugter Weise besteht es allerdings aus
einem witterungsbeständigen
Kunststoff. Das Dichtprofil ist vorzugsweise ohne zusätzliche
Befestigungsmittel und ohne die Verwendung von Werkzeugen bei der
Montage der Isolierglaseinheit am Gebäude einfach und schnell zu
befestigen. Zu diesem Zweck sieht eine besondere Ausführungsform
der Erfindung vor, daß das Dichtprofil
mittels eines in eine Nut der Rahmeneinheit eingreifenden Rastelementes
an dieser angeordnet ist. Das Rastelement ist nach Art einer Klippverbindung ausgebildet
und weist mit entsprechenden Hinterschneidungen der Nut zusammenwirkende
Rastvorsprünge
auf, die eine feste und dauerhafte Anordnung des Dichtprofils an
der Rahmeneinheit gewährleisten.
Nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist das Dichtprofil ein weiteres Rastelement auf,
welches in einen Hohlraum des Befestigungselementes eingreift. Dieses
Rastelement gleicht dem zuvor erläuterten Rastelement zur Befestigung
an der Rahmeneinheit und ist vorzugsweise an dem diesem gegenüberliegenden
Ende des Dichtprofils angeordnet. Dadurch, daß das Dichtprofil einerseits
an der Rahmeneinheit und andererseits am Befestigungselement befestigt
wird, sind an der Isolierglaseinheit selbst keine weiteren Strukturen
oder Vorkehrungen zu treffen, welche einer Befestigung eines derartigen
Dichtprofils dienen. Nach einer besonders eleganten Lösung ist
der Hohlraum des Befestigungselementes, in welchen das Dichtprofil
eingreift, im Kopfbereich des Befestigungselementes angeordnet,
welcher sich bei einem aus einem Bandmaterial gebogenen Befestigungselement
aufgrund seiner ohnehin hohlen Form hervorragend für eine solche
Aufnahme eignet.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß das
Dichtprofil an seiner bei bestimmungsgemäßer Anordnung dem Befestigungselement
abgewandten Seite eine Dichtlippe aufweist, die einer Abdichtung
gegenüber
einer benachbarten Verglasungseinheit oder Bauwerkstruktur dient.
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß nicht nur die Fügestelle
Isolierglaseinheit/Rahmenstruktur abgedichtet ist, sondern daß ebenfalls eine
Abdichtung benachbart gelegener Isolierglaseinheiten gegeneinander
oder eine Abdichtung einer Isolierglaseinheit gegenüber angrenzenden
Bauwerkstrukturen sichergestellt ist. Die Dichtlippe befindet sich
vorzugsweise an dem der Außenseite
des Gebäudes
zugewandten Endbereich des Dichtprofils, so daß eine Abdichtung möglichst
weit an der Gebäudeaußenseite
gewährleistet
ist. Um einen sicheren Sitz des Dichtprofils zu fördern, sieht
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung vor, daß das Dichtprofil
an seiner der Rahmeneinheit abgewandten Seite ein Federelement aufweist.
Dieses dient einer Abstützung
gegenüber
einer benachbarten Verglasungseinheit oder Bauwerkstruktur. Das
Dichtprofil ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß sowohl das
Federelement als auch die Dichtlippe bei bestimmungsgemäß montiertem
Dichtprofil mit Federelementen bzw. Dichtlippen benachbart angeordneter Dichtprofile
zusammenwirken und so ein gegenseitiges Abstützen sowie eine gegenseitige
Abdichtung erzielen.
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Die
Verwendung eines zuvor erwähnten Dichtprofils
ermöglicht
nicht nur eine besonders einfache und sichere Abdichtung, sondern
ermöglicht darüber hinaus
einen hoch flexiblen Einsatz des erfindungsgemäßen Systems, wenn sichergestellt wird,
daß an
zur Verglasungseinheit benachbarten Bauwerkstrukturen ebenfalls
Vorrichtungen zur Aufnahme solcher Dichtprofile vorgesehen sind.
Das erfindungsgemäße System
ermöglicht
somit eine nahezu beliebige Kombinierbarkeit von Isolierglaseinheiten
mit anderen Isolierglaseinheiten oder anderen Bauwerkstrukturen,
so daß eine
individuelle Einsetzbarkeit von Isolierglaseinheiten entsprechend
der jeweiligen Bauwerkarchitektur möglich ist.
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Das
erfindungsgemäße System
ermöglicht in
vorteilhafter Weise eine austauschbare Befestigung von Isolierglaseinheiten
an Gebäuden,
ohne daß zusätzliche
Befestigungshilfsmittel wie Schrauben, Nieten, Verklebungen etc.
oder Sonderwerkzeuge verwendet werden müßten. Mittels des erfindungsgemäßen Systems
befestigte Verglasungen weisen vorteilhafterweise zwischen benachbarten Verglasungseinheiten
Fugen mit einer nur geringen Fugenbreite auf. Durch die besondere
Ausgestaltungsform der Dichtprofile ist eine Kombinierbarkeit des
erfindungsgemäßen Systems
mit bereits aus dem Stand der Technik bekannten Verglasungssystemen
auf einfache Weise gewährleistet.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der folgenden beispielhaften Beschreibung einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
anhand der Figuren. Dabei zeigt:
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1 eine
schematische Schnittansicht des erfindungsgemäßen Systems,
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2 zwei
benachbarte Isolierglaseinheiten, die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Systems
aus 1 montiert sind, und
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3 eine
mit dem erfindungsgemäßen System
montierte Isolierglaseinheit in Kombination mit einer nach dem Stand
der Technik montierten Isolierglaseinheit.
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Die
in 1 dargestellte Isolierglaseinheit 3 ist
an einer Profilrahmeneinheit 2 angeordnet, die ihrerseits
mit dem zu verglasenden Gebäude
verbunden ist. Die Profilrahmeneinheit 2 besteht aus aus dem
Stand der Technik hinreichend bekannten Profilelementen, vorzugsweise
aus Metall, welche die Gewichtskräfte der Verglasung und auf
diese wirkende dynamische Lasten wie beispielsweise Windlasten in die
tragende Struktur des Bauwerks ableiten.
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Die
Isolierglaseinheit 3 ist eine ebenfalls aus dem Stand der
Technik bekannte Einheit, welche zwei Scheiben 20 aufweist,
die mittels eines Randverbundes 4 miteinander verbunden
sind. Der Randverbund 4 besteht im wesentlichen aus einem
Aluminiumprofil 5 und einer außenseitig dieses Aluminiumprofils 5 angeordneten
Dichtungsmasse 6. Zwischen dem Aluminiumprofil 5 und
den Scheiben 20 ist auf beiden Seiten des Aluminiumprofils 5 jeweils
eine Primärdichtung 21 angeordnet,
bei welcher es sich beispielsweise um eine auf das Aluminiumprofil 5 aufextrudierte
und rundum geschlossene Butylschnur handelt. Die Primärdichtung 21 dient
als Wasserdampf- und Gasdiffusionsperre und hat damit vornehmlich die
Aufgabe, die Isolierglaseinheit vor einem Eindringen von Luftfeuchtigkeit
und einem Entweichen von Gas zu schützen. Die außenseitig
des Aluminiumprofils 5 aufgebrachte Dichtungsmasse 6 stellt
eine Sekundärdichtung
dar, welche einerseits eine dauerhafte Verbindung der beiden Scheiben 20 ausbildet,
indem sie eine chemische Verbindung mit den Glasoberflächen am
Rand der Scheiben 20 eingeht, und andererseits die Isolierglaseinheit
luft- bzw. gasdicht verschließt.
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Randseitig
der Isolierglaseinheit ist in die Dichtungsmasse 6 eine
Nut 11 eingebracht. Die Nut 11 weist an ihrer
dem Gebäude
zugewandten Seite einen Hinterschnitt 13 auf. Sie wird
bei der Fertigung der Isolierglaseinheit 3 durch deren
Hersteller werksseitig in den Randverbund 4 eingebracht.
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Die
Isolierglaseinheit 3 ist mittels eines Befestigungselementes 1 an
der Profilrahmeneinheit angeordnet. Das Befestigungselement 1 besteht
im dargestellten Ausführungsbeispiel
aus Edelstahl und ist als quer zur Zeichnungsebene kontinuierlich
fortlaufendes Profilelement gebogen. Aufgrund seiner Form und seiner
Materialeigenschaften wirkt das Befestigungselement 1 wie
eine Feder. Das Befestigungselement 1 weist an seinem der
Isolierglaseinheit 3 zugewandten Ende einen gebogenen Kopfbereich 14 auf,
welcher im Querschnitt im wesentlichen rautenförmig ist. Der Kopfbereich 14 ist
entsprechend dem Hinterschnitt 13 der Nut 11 geformt
und verhakt bei bestimmungsgemäßer Montage
des Befestigungselementes 1 mit diesem.
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An
seinem dem Kopfbereich 14 gegenüberliegenden Ende ist das Befestigungselement 1 zu
einem Federhaken 19 gebogen, welcher in eine in der Profilrahmeneinheit 2 vorgesehene
Nut 18 eingreift. Die Nut 18 weist zur sicheren
Aufnahme des Federhakens 19 einen Vorsprung 22 auf,
mit welchem der Federhaken 19 verhakt.
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Zwischen
der Isolierglaseinheit 3 und der Profilrahmeneinheit 2 ist
gebäudeinnenseitig
eine Innendichtung 7 vorgesehen. Bei dieser handelt es
sich um ein handelsüblich
erhältliches
Dichtprofil, welches mit entsprechend der Form der Profilrahmeneinheit 2 ausgebildeten
Raststrukturen 23 mit diesem verhakt, so daß ein sicherer
Sitz in dem zwischen der Isolierglaseinheit 3 und Profilrahmeneinheit 2 vorliegenden
Spalt gewährleistet
ist. Die Innendichtung 7 und das Befestigungselement 1 sind
derart aufeinander abgestimmt, daß bei montierter Innendichtung 7 die
Isolierglaseinheit 3 derart gegenüber dem Befestigungselement 1 verspannt
wird, daß deren
sicherer Halt gewährleistet
ist.
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An
der der Innendichtung 7 gegenüberliegenden Seite ist ein
Dichtprofil 8 angeordnet. Das Dichtprofil 8 dient
einer Abdichtung der Außenseite des
zwischen der Profilrahmeneinheit 2 und der Isolierglaseinheit 3 vorliegenden
Zwischenraumes. Das Dichtprofil 8 besteht aus einem beliebigen
geeigneten Dichtmaterial, vorzugsweise aus Kunststoff. Es weist
an seiner der Isolierglaseinheit 3 bzw. der Profilrahmeneinheit 2 zugewandten
Seite Halter 15 auf. Das Dichtprofil 8 verläuft kontinuierlich über die
gesamte Seitenlänge
der Isolierglaseinheit 3, so daß deren sichere Abdichtung
auf der gesamten Länge gewährleistet
ist. Die Halter 15 sind ebenfalls entlang der gesamten
Länge des
Dichtprofils 8 fortlaufende Haltestrukturen, können allerdings
alternativ in Form mehrerer voneinander beabstandeter Haltenocken ausgebildet
sein. Der gebäudeseitige
Halter 15 greift in eine in der Profilrahmeneinheit 2 vorgesehene
Nut 17 ein. Um einen sicheren und dauerhaften Sitz des Halters 15 in
dieser Nut 17 zu gewährleisten,
weist dieser Rastnocken 16 auf, welche entsprechende Vorsprünge 24 der
Nut 17 hintergreifen. Der gebäudeaußenseitige Halter 15 des
Dichtprofils 8 greift in den gebogenen Kopfbereich 14 des
Befestigungselementes 1 ein. Auch dieser Halter 15 weist
Rastnocken 16 auf, welche die randseitigen Strukturen des hohlen
Kopfbereiches 14 hintergreifen.
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An
der der Isolierglaseinheit 3 und der Profilrahmeneinheit 2 abgewandten
Seite weist das Dichtprofil 8 an der Gebäudeaußenseite
eine Dichtlippe 9 auf. Gebäudeinnenseitig ist das Dichtprofil 8 mit
einem Federelement 10 versehen. Die Funktion von Dichtlippe 9 und
Federelement 10 ergibt sich aus 2 sowie 3,
in welchen dargestellt ist, daß die Dichtlippe 9 eines
ersten Dichtprofils 8 mit einer Dichtlippe 9 eines
anderen Dichtprofils 8 einer benachbarten Isolierglaseinheit 3 zusammenwirkt
und den zwischen den Isolierglaseinheiten 3 befindlichen Spalt
abdichtet. Die gebäudeinnenseitig
vorgesehenen Federelemente 10 stützen sich gegeneinander ab,
so daß ein
sicherer Halt der benachbarten Dichtprofile 8 in den Nuten 17 der
Profilrahmeneinheiten 2 gewährleistet ist.
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Um
den Halt des Befestigungselementes 1 in der Nut 11 des
Randverbundes 4 zu verbessern, wird der nach Einbringen
des Kopfbereiches 14 zwischen diesem und der Dichtungsmasse 6 verbleibende Raum
mittels einer Nutdichtung 12 abgedichtet. Die Nutdichtung 12 verhindert,
daß Wasser
oder Feuchtigkeit in die Nut 11 eindringt, durch den Zwischenraum
zwischen Befestigungselement 1 und Dichtungsmasse 6 wandert
und so in den zwischen dem Befestigungselement 1, der Isolierglaseinheit 3 und der
Profilrahmeneinheit 2 vorliegenden Zwischenraum gelangt.
Darüber
hinaus sichert die Nutdichtung 12 den Sitz des Kopfbereiches 14 in
der Nut 11. Die Nutdichtung 12 wird nach der erfolgten
Montage des erfindungsgemäßen Systems
durch Einbringen eines Silikondichtstoffes in bekannter Weise mittels einer
Spritzpistole erstellt.
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3 zeigt
das erfindungsgemäße System zur
Befestigung einer Verglasungseinheit in Kombination mit einem aus
dem Stand der Technik bekannten Verglasungssystem. Das aus dem Stand
der Technik bekannte Verglasungssystem – in 3 auf der
linken Zeichnungsseite dargestellt – besteht aus einer Isolierglaseinheit 3,
welche mittels von außen sichtbaren
Glasleisten 11 aus Aluminium oder Edelstahl und Isolierstegen 10 unter
Verwendung einer gleichen Profilrahmeneinheit 2 und zusätzlichen
Innendichtungen 27 und Außendichtungen 28 am
Gebäude
befestigt ist. An dem Isoliersteg 26 sowie der Profilrahmeneinheit 2 ist
ein Dichtprofil 8 in der zuvor beschriebenen Weise angeordnet.
Die Dichtlippen 9 und Federelemente 10 der beiden
zueinander benachbarten Dichtprofile 8 wirken in der zuvor
beschriebenen Weise zusammen.
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- 1
- Befestigungselement
- 2
- Profilrahmeneinheit
- 3
- Isolierglaseinheit
- 4
- Randverbund
- 5
- Aluminiumprofil
- 6
- Dichtungsmasse
- 7
- Innendichtung
- 8
- Dichtprofil
- 9
- Dichtlippe
- 10
- Federelement
- 11
- Nut
- 12
- Nutdichtung
- 13
- Hinterschnitt
- 14
- gebogener
Kopfbereich
- 15
- Halter
- 16
- Rastnocken
- 17
- Nut
- 18
- Nut
- 19
- Federhaken
- 20
- Scheibe
- 21
- Primärdichtung
- 22
- Vorsprung
- 23
- Raststruktur
- 24
- Vorsprung
- 25
- Glasleiste
- 26
- Isoliersteg
- 27
- Innendichtung
- 28
- Außendichtung