DE202004020657U1

DE202004020657U1 - Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzkissenrahmen und einem Sitzteilrahmen

Info

Publication number: DE202004020657U1
Application number: DE202004020657U
Authority: DE
Original assignee: Faurecia Autositze GmbH and Co KG
Current assignee: Faurecia Autositze GmbH
Priority date: 2004-04-29
Filing date: 2004-04-29
Publication date: 2005-09-29
Anticipated expiration: 2014-04-30

Abstract

Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzkissenrahmen (3) und einem Sitzteilrahmen (2), der beidseitig über vordere und hintere Lenker (7, 8) einstellbar mit dem Fahrzeugboden (9) verbunden ist, wobei die vorderen und hinteren Lenker (7, 8) jeweils einen oberen Gelenkpunkt (10, 11) mit dem Sitzteilrahmen (2) und einen unteren Gelenkpunkt (12, 13) mit dem Fahrzeugboden (9) besitzen, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitzkissenrahmen (3) im hinteren Bereich über ein Gelenk (14) an den Sitzteilrahmen (2) angeschlagen ist, und Koppelstangen (15) vorgesehen sind, die jeweils in einem zwischen den Gelenkpunkten (10, 12) der vorderen Lenker (7) angeordneten Gelenkpunkt (17) an die vorderen Lenker (7) und in einem oberen Gelenkpunkt (16) an den vorderen Bereich des Sitzkissenrahmens (3) angelenkt sind.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzkissenrahmen und einem Sitzteilrahmen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ziel von Entwicklern und Konstrukteuren von Kraftfahrzeugsitzen ist es, für Menschen unterschiedlicher Größe ergonomisch günstige Sitzpositionen in Kraftfahrzeugen zur Verfügung zu stellen. Das geschieht unter anderem durch Verstellung der Längs- und Höhenposition des Sitzes, durch Verstellung der Neigung der Rückenlehne gegenüber dem Sitzteil, durch Verstellung der Sitztiefe und Verstellung der Neigung des Sitzteils. Je nach Ausstattungsgrad eines Kraftfahrzeugsitzes sind bei diesem einige oder auch alle Verstellmöglichkeiten kombiniert vorhanden.
In der DE 196 46 470 A1 ist ein gattungsgemäßer Kraftfahrzeugsitz beschrieben. Dieser besitzt einen Sitzeilrahmen, an den eine Rückenlehne drehgelenkig angeschlagen ist, und einen Sitzkissenrahmen, auf dem ein Sitzpolster gelagert ist. Sitzteilrahmen und Sitzkissenrahmen sind jeweils auf separaten Gelenkvierecken angeordnet, wobei für jedes Gelenkviereck eine Einstellvorrichtung vorgesehen ist, die einem der vier Gelenkpunkte zugeordnet ist. Aufgrund der separaten Gelenkvierecke ist eine Relativbewegung zwischen der Rückenlehne und dem Sitzteil möglich, wodurch die nutzbare Sitztiefe verstellt werden kann. In einer Ausführungsform dieses Kraftfahrzeugsitzes sind die beiden Gelenkvierecke miteinander gekoppelt, um mit einer Einstellvorrichtung auskommen zu können.
Aus der DE 197 26 680 C2 ist ein Kraftfahrzeugsitz bekannt, der eine Verstellung der Längs- und Höhenposition gestattet und gleichzeitig eine Einstellung der Sitztiefe ermöglicht. Dazu besitzt der Kraftfahrzeugsitz ein in ein Sitzvorderteil und ein Sitzbasisteil unterteiltes Sitzteil, wobei das Sitzvorderteil am Sitzbasisteil längs verschiebbar geführt ist. Das Sitzvorderteil ist gegenüber dem Sitzbasisteil so verfahrbar, dass die Sitztiefe mit Verringerung der Höhenposition größer und mit Erhöhung der Höhenposition kleiner wird. Um dies zu erreichen, ist das Sitzvorderteil über eine drehgelenkig an dieses angeschlagene Koppelstange mit einem an einem Bauteil der Höhenverstelleinrichtung vorgesehenen Anlenkpunkt verbunden, dessen Höhenlage sich bei Höhenverstellung des Kraftfahrzeugsitzes ebenfalls ändert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz zur Verfügung zu stellen, bei dem mit einfachen mechanischen Mitteln eine Sitzhöhenverstellung mit einer Sitzneigungsverstellung kombiniert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Kraftfahrzeugsitz gelöst, der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
Der erfindungsgemäße Sitz weist ein übliches Gelenkviereck, gebildet aus den vorderen und hinteren Lenkern sowie dem Sitzteilrahmen und dem Fahrzeugboden auf. (An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass unter dem Begriff „Fahrzeugboden" im Sinne der vorliegenden Erfindung auch verstellbar am Fahrzeugboden befestigte Bauteile, z. B. Schienen zur Sitzlängsverstellung, zu verstehen sind.) Mit diesem üblichen Gelenkviereck ist ein weiteres Gelenkviereck gekoppelt, bestehend aus dem Sitzkissenrahmen, einem Teil des Sitzteilrahmens, einem Teil der vorderen Lenker und einer Koppelstange. Das zweite Gelenkviereck nutzt also Teile des ersten Gelenkvierecks. Aufgrund dieser Kopplung der beiden Gelenkvierecke schwenkt bei einer Höhenverstellung des Kraftfahrzeugsitzes, d. h., bei einem Antrieb des ersten Gelenkvierecks, der Sitzkissenrahmen automatisch um das am Sitzteilrahmen ausgebildete Gelenk, und zwar derart, dass der Winkel zwischen dem Sitzteilrahmen und dem Sitzkissenrahmen bei Verringerung der Sitzhöhe größer wird und umgekehrt. Mit anderen Worten gesagt ist der Sitzkissenrahmen also um so steiler angestellt, je geringer die Sitzhöhe ist. Damit erhalten auch bei großen Sitzinsassen, die eine entsprechend tiefe Sitzposition einstellen, die Oberschenkel eine ausreichende Unterstützung.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Sitzteilpolster im Bereich des zwischen dem Sitzteilrahmen und dem Sitzkissenrahmen ausgebildeten Gelenks biegsam ausgeführt. Dadurch wird zum einen der Relativbewegung zwischen dem Sitzkissenrahmen und dem Sitzteilrahmen kein nennenswerter Widerstand durch die Polsterung entgegengesetzt, und zum anderen werden Verwerfungen, Ausbeulungen etc. zwischen dem auf dem Sitzkissenrahmen gelagerten Polsterteil und dem relativ fest dazu auf dem Sitzteilrahmen gelagerten Polsterteil vermieden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der dazu gehörigen Zeichnung zeigt:
1 eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugsitzes in einer Einstellposition für kleine Sitzinsassen, und
2 eine schematische Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes in einer Einstellposition für große Sitzinsassen.
Der Kraftfahrzeugsitz besitzt ein Sitzteil 1, bestehend aus einem Sitzteilrahmen 2, einem Sitzkissenrahmen 3 und einer Sitzteilpolsterung 4. An dem Sitzteilrahmen 2 ist eine Rückenlehne 5 neigungsverstellbar, ggf. auch klappbar gelagert. Dazu ist zwischen dem Sitzteilrahmen 2 und der Rücken lehne 5 eine nur schematisch angedeutete, aus dem Stand der Technik bekannte Verstelleinrichtung 6 vorgesehen.
Der Sitzteilrahmen 2 stützt sich über beidseitig am Kraftfahrzeugsitz vorgesehene vordere Lenker 7 und hintere Lenker 8 an längs verschiebbar am nicht dargestellten Fahrzeugboden gelagerten Sitzschienen 9 ab. Die Lenker 7, 8 besitzen obere Gelenkpunkte 10, 11 mit dem Sitzteilrahmen 2 und untere Gelenkpunkte 12, 13 mit den Sitzschienen 9. Die Gelenkpunkte 12, 13 können auch direkt am Fahrzeugboden ausgebildet sein.
Die Lenker 7, 8, die Sitzschiene 9 und der Sitzteilrahmen 2 bilden zusammen ein Gelenkparallelogramm. Durch den Antrieb dieses Gelenkparallelogramms, der in bekannter Weise an einem der Gelenkpunkte 10 bis 13 bzw. an den Lenkern 7, 8 ausgebildet sein kann, kann eine Höhen- und Längsverstellung des Kraftfahrzeugsitzes realisiert werden. Derartige Antriebe gehören zum Stand der Technik und sind daher nicht dargestellt. Durch Verschwenken der Lenker 7, 8 im Uhrzeigersinn wird der Kraftfahrzeugsitz nach hinten und unten verlagert, bei Antrieb im Gegenuhrzeigersinn entsprechend nach vorn und oben. Eine zusätzliche Längsverstellung des Kraftfahrzeugsitzes unabhängig vom Gelenkparallelogramm ist durch ein entsprechendes Verschieben der Sitzschienen 9 am Fahrzeugboden möglich.
Der oben schon erwähnte Sitzkissenrahmen 3 ist an seinem hinteren Ende über ein Drehgelenk 14 schwenkbar am Sitzteilrahmen 2 befestigt. In seinem vorderen Bereich stützt sich der Sitzkissenrahmen 3 über beidseitig vorgesehene Koppelstangen 15 an den jeweiligen vorderen Lenkern 7 ab. Die Koppelstangen 15 besitzen jeweils einen oberen Gelenkpunkt 16 mit dem Sitzkissenrahmen 3 und einen unteren Gelenkpunkt 17 mit den vorderen Lenkern 7, wobei der Gelenkpunkt 17 zwischen dem oberen Gelenkpunkt 10 und dem unteren Gelenkpunkt 12 der vorderen Lenker 7 angeordnet ist.
Der Sitzkissenrahmen 3, die Koppelstange 15, ein Teil 7.1 des vorderen Lenkers 7 und ein Teil 2.1 des Sitzteilrahmens 2 bilden ein zweites Gelenkviereck, welches durch die gemeinsamen Teile 2.1 und 7.1 mit dem Gelenkparallelogramm gekoppelt ist.
Die Sitzteilpolsterung 4 stützt sich im vorderen Bereich 4.1 auf dem Sitzkissenrahmen 3 und im hinteren Bereich 4.2 auf dem Sitzteilrahmen 2 ab. Um die zwischen diesen beiden Polsterungsteilen 4.1 und 4.2 bei einer Sitzverstellung auftretende Relativbewegung zu kompensieren, ist die Sitzteilpolsterung 4 im Bereich des Gelenks 14 biegsam ausgeführt.
Nachstehend wird eine Sitzverstellung, ausgehend von der in 1 dargestellten Position, beschrieben.
In der in 1 gezeigten Situation sind die vorderen und hinteren Lenker 7, 8 durch die nicht dargestellte Antriebseinrichtung soweit wie möglich im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt. Der Kraftfahrzeugsitz hat somit seine höchste und vorderste(abgesehen von der Möglichkeit der Sitzlängsverstellung durch Verschiebung in den Sitzschienen 9) Einstellposition erreicht. Der Sitzkissenrahmen 3 bzw. die Sitzteilpolsterung 4 ist beinahe horizontal ausgerichtet. Der Kraftfahrzeugsitz bietet in dieser Einstellposition insbesondere kleinen Sitzinsassen eine ergonomisch günstige Sitzposition.
Wenn in dem Kraftfahrzeugsitz ein sehr großer Sitzinsasse ergonomisch günstig sitzen soll, sind die Lenker 7 und 8 soweit wie möglich im Uhrzeigersinn zu verschwenken. Diese Situation ist in 2 dargestellt. Aus dieser Figur ist zu erkennen, dass der Sitz sich nach hinten und unten verlagert hat. Gleichzeitig ist der Sitzkissenrahmen 3 und damit auch der vordere Bereich 4.1 der Sitzteilpolsterung 4 aufgrund der Kinematik der beiden Gelenkvierecke wesentlich steiler angestellt als in der in 1 gezeigten Si tuation. Die Oberschenkel eines großen Sitzinsassen erhalten daher trotz der tiefen Sitzposition eine ausreichende Unterstützung.
Zwischen den in den 1 und 2 gezeigten Sitzpositionen sind natürlich auch Zwischenpositionen einstellbar, die der Größe eines jeweiligen Sitzinsassen Rechnung tragen.

Claims

Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzkissenrahmen (3) und einem Sitzteilrahmen (2), der beidseitig über vordere und hintere Lenker (7, 8) einstellbar mit dem Fahrzeugboden (9) verbunden ist, wobei die vorderen und hinteren Lenker (7, 8) jeweils einen oberen Gelenkpunkt (10, 11) mit dem Sitzteilrahmen (2) und einen unteren Gelenkpunkt (12, 13) mit dem Fahrzeugboden (9) besitzen, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitzkissenrahmen (3) im hinteren Bereich über ein Gelenk (14) an den Sitzteilrahmen (2) angeschlagen ist, und Koppelstangen (15) vorgesehen sind, die jeweils in einem zwischen den Gelenkpunkten (10, 12) der vorderen Lenker (7) angeordneten Gelenkpunkt (17) an die vorderen Lenker (7) und in einem oberen Gelenkpunkt (16) an den vorderen Bereich des Sitzkissenrahmens (3) angelenkt sind.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzteilpolsterung (4) im Bereich des zwischen dem Sitzteilrahmen (2) und dem Sitzkissenrahmen (3) ausgebildeten Gelenks (14) biegsam ausgebildet ist.