DE202004011702U1 - Infrastruktur-Kanal - Google Patents
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Abstract
Infrastruktur-Kanal
in monolithischer Bauweise mit einer Anzahl, in ihrer Länge vorbestimmter, zu
einem durchgehenden Kanal zusammengesetzter Teilstücke, dadurch
gekennzeichnet, dass jedes einzelne Teilstück (2) des Infrastruktur-Kanals
(1) auf der Baustelle durchgehend aus Ortbeton (9) erstellt.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen Infrastruktur-Kanal nach der Gattung des Hauptanspruches. Ein derartiger Infrastrukturkanal ist bekannt.
- Solche bekannten Infrastruktur-Kanäle werden verwendet, um vorzugsweise in Neubaugebieten aber auch bei größeren Sanierungsvorhaben alle Versorgungs- und Entsorgungsleitungen in einem einzigen, vorzugsweise auch begehbaren Kanal zusammenzufassen.
- Der Infrastruktur-Kanal übernimmt dabei in erster Linie die Dicht- und Tragfunktion des Bauwerks. Durch seine räumliche Gestaltung ist eine direkte und permanente Kontrolle der Medienleitungen möglich. Leckagen an Rohrleitungen und Emissionen an Kabeln im Leitungsgang erreichen die Sohle des Bauwerks in flüssiger oder halbfester Form bzw. können gasförmig im luftgefüllten Raum des Leitungsganges entweichen. Undichtigkeiten können durch Leckwarnsysteme angezeigt werden und machen keine Aufgrabungen notwendig. Im Infrastruktur-Kanal ist das Auswechseln von Leitungen jederzeit möglich.
- Für Städte in Bergbaugebieten bestehen Setzungsgefahren. Durch die Trennung der statischen Funktion des Bauwerks und der Leitungen im Leitungsgang ist ein höheres Sicherheitsniveau gegeben gegenüber dem Auftreten von Leckagen und Undichtigkeiten in Einzelleitungen. Daraus folgt, dass eine Erschließungslösung mit einem Infrastruktur-Kanal die Schutzfunktion eines doppelwandigen Rohres noch übertrifft. Auch können Wurzeln über undichte Rohrverbindungen und rissförmige Schäden nicht mehr in die Leitungen eindringen. Des weiteren sind eine Sanierung oder das Auswechseln von Leitungen im Leitungsgang sehr einfach, da über Montageöffnungen die Bautätigkeit ohne Aufgrabungen erfolgen kann.
- Bekannte Infrastruktur-Kanäle bestehen aus einzelnen Teilstücken, die meistens armierte Betonrohre sind, die fabrikmäßig hergestellt werden und die dann auf der Baustelle zu einem Rohrleitungs-Kanal unter Verwendung von Stirndichtungen zusammengesetzt werden.
- Ferner sind Bauweisen im Rechteck-Querschnitt sowohl als Fertigteil-Konstruktionen wie auch als Ortbetonlösungen bekannt.
- Solche stahlarmierten Betonkonstruktionen haben den Nachteil, dass sich bei Rissen oder Ausblühungen die Armierungen freilegen, so dass die Bewehrung rosten kann. Eine völlige Zerstörung der Rohre, z. B. durch Sprengwirkung, ist dann die Folge. Des weiteren haben die fabrikmäßig hergestellten Betonrohre den Nachteil, dass ihre Länge aus fertigungstechnischen Gründen sehr begrenzt ist. Für den Transport werden solche Rohre auch oft noch mit einer Transportbewehrung ausgerüstet. Für eine bestimmte Kanallänge sind viele dieser Betonrohre nötig, die folglich ebenso viele Dichtstellen aufweisen. Und solche Dichtstellen bilden immer eine Schwachstelle.
- Darüber hinaus besteht bei vielen einzelnen Rohren auch das Problem, dass sich durch Erdreich-Setzungen undichte Stellen ergeben können. Auch treten bei der Montage an Ort Auflagerungsprobleme auf.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden und einen Infrastruktur-Kanal zu schaffen, der ohne Stahlarmierung auskommt, um die Nachhaltigkeit und die Dauerhaftigkeit des Kanals zu erhöhen. Des weiteren soll der Kanal weniger Dichtstellen aufweisen, er soll keine Transportprobleme und keine Auflagerungsprobleme machen und er soll preiswert in Herstellung und Erhaltung sein.
- Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruches gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstandes des Anspruches 1 ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche sowie aus der Beschreibung und der Zeichnung.
- Zeichnung
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 den Infrastruktur-Kanal mit einem vollständigen und zwei angedeuteten Teilstücken im Längsschnitt und -
2 ein Teilstück des Infrastruktur-Kanals im Querschnitt. - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- Ein Infrastruktur-Kanal
1 besteht aus einer größeren Anzahl von Teilstücken2 , die mit jeweils zwei Stimflächen3 dichtend aneinander liegen. In der zwischen zwei Stirnflächen3 entstehenden Fuge4 ist ein Dichtungs- und Dehnungsfugenband5 angeordnet, das die Stimflächen3 abdichtet. Das Dichtungs- und Dehnungsfugenband5 besitzt ein Dehnteil6 und zwei daran anschließende Dichtteile7 u.8 , die beim Vergießen im Beton des jeweiligen Teilstückes2 verankert werden. - Jedes einzelne Teilstück
2 des Infrastruktur-Kanals1 wird auf der Baustelle durchgehend aus Ortbeton in monolithischer Bauweise9 erstellt. Dazu wird in einer Baugrube eine ebene Bodenfläche geschaffen und zwar in einer Länge von 15 Meter. Das jeweils zu erstellende Teilstück2 wird derart gefertigt, dass es in einem einzigen Tagestakt geschaffen werden kann. (In der Zeichnung in Richtung des Pfeiles.) - Zuerst wird die Verschalung
11 (mit offenem Boden) aus Blechen montiert, die mit Scharnieren12 versehen ist zum Verschwenken nach innen, wenn der Beton ausgehärtet ist. Der Betoniervorgang erfolgt sodann in gekoppelten Teilschritten. Zuerst wird auf der ebenen Bodenfläche eine Sohle10 gegossen. Dann muß eine Pause eingelegt werden, damit der Beton etwas bindet. - Um auf der einen Seite das Bauwerk monolithisch in einem Tagestakt zu errichten und zum anderen ohne Qualitätsverlust (Rissebildung) zu erstellen ist eine besondere Betonrezeptur notwendig, die zum einen
-
- a) früh ansteift,
- b) eine hohe Grünstandsfestigkeit von etwa 6 N/mm2 gewährleistet und
- c) anschließend ein langsames Weitererhärten mit niedriger Hydratationswärme ermöglicht.
- Dem fließenden Beton wird eine Armierung
13 in Form von Kunststoff Fasern14 zugemischt. Die Kunststoff Fasern14 bestehen vorzugsweise aus Polypropylen. - Über die innere Verschalung
11 wird ein Dränagevlies15 gespannt, das das beim Verdichten des Ortbetons austretende Wasser aufsaugt und beim anschließenden Aushärten des Betons wieder an diesen abgibt. - Stirnseitig wird (je) eine Stirnschalung eingesetzt, die mit Schlitzen für das Dichtungs- und Dehnungsfugen-Band
5 versehen ist. Nach Fertigstellung des 15 Meter langen Teilstückes2 und nach dem Abbinden des Ortbetons9 wird die innere Verschalung11 zusammengeklappt und nach vorne aus dem fertigen Teilstück2 herausgezogen. - Auf die gleiche Weise wird dann das nächste Teilstück
2 des Infrastruktur-Kanals1 in Angriff genommen, bis der gesamte Infrastruktur-Kanal1 fertiggestellt ist. Dieser bildet dann eine begehbare Hülle, in die Versorgungs- und Entsorgungsleitungen in beliebiger Durchmessergröße verlegt werden können. Auch ein Rückbau der Leitungen ist jederzeit ohne Aufgrabungen möglich. - Es ist zu erkennen, dass die Armierung mit Kunststoff Fasern eine besondere Widerstandsfähigkeit des Ortbetons gewährleistet, insbesondere werden einerseits Spannungs- bzw. Schwindrisse verhindert, andererseits die Früh-, Schlag-, Schock- und Abriebfestigkeit erhöht. Die Transportkosten sind gering. Die verhältnismäßig große Länge von 15 Metern für ein Teilstück vermindert die Dicht- und Gefahrenstellen des Bauwerks beträchtlich. Schließlich ist auch gegenüber dem Stand der Technik eine größere Wirtschaftlichkeit zu erzielen.
-
- 1
- Infrastruktur-Kanal
- 2
- Teilstück
- 3
- Stirnflächen
- 4
- Fuge
- 5
- Dichtungs- und Dehnungsfugen-Band
- 6
- Dehnteil
- 7
- Dichtteil
- 8
- Dichtteil
- 9
- Ortbeton
- 10
- Sohle
- 11
- Verschalung
- 12
- Scharniere
- 13
- Armierung
- 14
- Kunststoff Fasern
- 15
- Dränagevlies
Claims (7)
- Infrastruktur-Kanal in monolithischer Bauweise mit einer Anzahl, in ihrer Länge vorbestimmter, zu einem durchgehenden Kanal zusammengesetzter Teilstücke, dadurch gekennzeichnet, dass jedes einzelne Teilstück (
2 ) des Infrastruktur-Kanals (1 ) auf der Baustelle durchgehend aus Ortbeton (9 ) erstellt. - Infrastruktur-Kanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Armierung (
13 ) des Ortbetons (9 ) mit Kunststoff-Fasern (14 ) gebildet ist. - Infrastruktur-Kanal nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung (
13 ) aus Polypropylen-Fasern gebildet ist. - Infrastruktur-Kanal nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass jedes einzelne Teilstück (
2 ) des Infrastruktur-Kanals (1 ) in einem einzigen, täglichen Arbeitsgang erstellbar ist. - Infrastruktur-Kanal nach einem der Ansprüche 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Dränagevlies (
15 ) verwendet ist, das unmittelbar nach dem Verdichten des Ortbetons (9 ) entzogenes Anmachwasser aufnimmt und beim anschließenden Aushärten des Ortbetons (9 ) wieder an diesen abgibt. - Infrastruktur-Kanal nach einem der Ansprüche 1–5, dadurch gekennzeichnet, dass in den Fugen (
4 ) zwischen den einzelnen Teilstücken (2 ) des Infrastruktur-Kanals (1 ) ein Dichtungs- und Dehnungsfugen-Band (5 ) vorgesehen ist, das mit Dichtteilen (7 und8 ) in den beiden Stirnflächen (3 ) der einzelnen Teilstücke (2 ) verankert ist. - Infrastruktur-Kanal nach einem der Ansprüche 1–6, dadurch gekennzeichnet, daß der Beton eine kurzzeitige Ansteifung aufweist, ferner eine Grünstandsfestigkeit von etwa 6 N/mm2 gewährleistet und anschließend mit niedriger Wärmeentwicklung aushärtbar ist.
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