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Absenkschacht für Kanalisationsanlagen aus vorge-
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fertigten Stahlbetonteilen Die Erfindung betrifft einen Absenkschacht
für Kanalisationsanlagen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Ublicherweise werden Absenkschächte für Kanalisationsanlagen unter
Verwendung von Spundbohlen hergestellt, die in das Erdreich gerammt werden. Im Hinblick
auf die Umwelt- und Lärmschutzgesetze nehmen jedoch immer mehr Bauherren davon Abstand,
das übliche Rammen von Spundbohlen - trotz neuester technischer Erkenntnisse - auszuschreiben.
Als Alternative bietet sich der Berliner Verbau an, der jedoch in seiner Wirtschaftlichkeit
von den örtlichen Verhältnlssen abhängt. Es ist auch möglich, Preßschächte in dieser
Größenordnung in Ortbeton herzustellen und abzusenken. Dieses Verfahren ist jedoch
nicht wirtschaftlich und auch aus terminlichen Gründen wegen langer Bauzeiten häufig
abzulehnen. Anfertigungen der Schächte aus kastenförmigen Teilstücken scheitern
zumeist an dem hohen Gewicht der Teilstücke von 100 Tonnen und mehr. Auch ist der
Transport der Teilstücke vom Herstellerwerk zur Baustelle wegen der großen Abmessungen
häufig
nicht möglich, so daß die Teilstücke an Ort und Stelle gefertigt werden müssen,
was aber wiederum die Wirtschaftlichkeit derartiger Schachtbauten in Frage stellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Preßschacht aus einem
Bausatz von leicht transportablen, einfach zu montierenden, einheitlichen Bauteilen
zu chaffen, der so gestaltet ist, daß er eine aurreichende Stabilität für ein kontinuicrliches
Absenken mit einem vollmcchanisierten Schachtaushub besitzt, alle uniwcltf rcundlichcn
Gesichtspunkte berücksichtigt und beim Absenken einen gerlngen Zeitaufwand benötigt.
Die einzelnen Bauteile sollen dabei eine solche Größe haben, daß sie ohne weiteres
im Betonwerk vorgefertigt und ohne besondere Schwierigkeiten zur Baustelle transportiert
werden können.
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Diese Aufgabe findet ihre Lösung gemäß der Erfindung im wesentlichen
durch den Kennzeichnungsteil des Anspruches 1.
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Durch die Merkmale des Anspruches 1 ergibt sich eine besonders stabile
Schachtkonstruktion, die aus einfachen und leicht zu montierenden Einzelteilen zusammengesetzt
werden kann. Dadurch, daß der Schacht an seinem unteren Ende einen rahmenartigen
Schneidschuh mit einem umlaufenden waagerechten Stützprofil und davon etwa im rechten
Winkel aufragenden Stützflanschen aufweist, wird eine stabile Ausgangsbasis für
den Aufbau des Schachtes aus ebenen, rechteckigen Wandteilen geschaffen, die jeweils
einen Seiten- oder Stirnwandabschnitt des im Querschnitt rechteckigen Schachtes
einnehmen; indem die Wandteile an ihren beiden senkrechten Stirnseiten im Querschnitt
jeweils rechteckige Falzungen haben, deren Breite und deren Tiefe gleich der halben
Wanddicke der Wandteile ist, können die Wandteile in Umfangsrichtung des Schachtes
jeweils bündig und im rechten Winkel äußerst formstabil aneinandergesetzt und mittels
Eckwinkeln verbunden werden, die an Stahlplatten angreifen, die an den vier Innenecken
der Wandteile eingelassen sind und dadurch sowohl
in Umfangs richtung
des Schachtes als auch senkrecht dazu eine ausreichend feste Verbindung der Wandteile
gewährleisten, um den Absenkschacht vollmechanisiert in das Erdreich abzusenken.
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Bcsonders vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Ansprüchen 2 bis 9 enthalten. So wird eine besonders einfache und formstabile
Verbindung der Wandteile dadurch erreicht, daß die Eckwinkel im Bereich der einander
überkreuzenden horizontalen und senkrechten Fugen zwischen den Wandteilen an den
aneinanderstoßenden Ecken von jeweils vier Wandteilen gleichzeitig zu befestigen
sind. Zur Abdichtung zwischen den aneinanderstoßenden Wandteilen weisen diese im
senkrechten Falz zweckmäßig eine Kehle oder Nut zur Aufnahme einer dauerelastischen
Dichtung auf. Außerdem haben die Wandteile an ihren beiden gegenüberliegenden oberen
und unteren Stirn kanten mit horizontalem Abstand ineinandergreifende angefaste
Falzungen, die an der Wandoberkante und an der Wandunterkante aufeinandergesetzter
Wandteile gegenüber den senkrechten Falzungen derart seitlich versetzt angeordnet
sind, daß zwischen den aufeinandergesetzten Wandteilen durchgehende horizontale
Fugen zur Aufnahme von Dichtungsmaterial vorhanden sind, die außerhalb der Kehlen
oder Nuten an den senkrechten Falzungen verlaufen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels.
Es zeigen Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch einen Absenkschacht, Fig. 2 einen
horizontalen Schnitt durch den Schacht gemäß Schnittlinie II - II von Fig. 1, Fig.
3 einen weiteren senkrechten Schnitt durch den Schacht gemäß Schnittlinie III -
III von Fig. 1, Fig. 4 einen waagerechten Schnitt durch den Schacht gemäß Schnittlinie
IV - IV von Fig. 3,
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung eines Eckpunktes
des Schachtes gemäß Ausschnitt V von Fig. 4, Fig. 6 einen senkrechten Schnitt durch
einen Teil der Schachtwandung gemäß Schnittlinie VI - VI von Fig. 5, Fig. 7 einen
weiteren senkrechten Schnitt durch einen Teil der Schachtwandung gemäß Schnitt linie
VII - VII von Fig. 5, Fig. 8 eine vergrößerte Darstellung eines weiteren Eckpunktes
des Schachtes gemäß Ausschnitt VIII von Fig. 2 und Fig. 9 einen senkrechten Schnitt
durch einen Teil der Schachtwandung gemäß Schnittlinie IX - IX von Fig. 8.
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Bei dem in der Zeichnung gezeigten Schacht handelt es sich um einen
Absenkschacht aus vorgefertigten Stahlbetonteilen mit einem langgestreckt rechteckigen
Grußriß für Kanalisationsanlagen. An seinem unteren Ende trägt der Schacht einen
rahmenartigen Schneidschuh 1 mit leicht nach außen gerichteter Spitze 2 der aus
einem Stahlrahmen zusammengeschweißt ist. Der Schneidschuh besitzt ein umlaufendes
waagerechtes Stützprofil 3 und davon etwa im rechten Winkel aufragende Stützflansche
4 für die Anbringung von ebenen, rechteckigen Wandteilen 5, 5', 6 die jeweils einen
Seiten- oder Stirnwandabschnitt des Schachtes einnehmen.
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Wie in der Zeichnung im einzelnen zu erkennen ist, haben die rechteckigen
Wandteile 5, 5', 6 an ihren beiden senkrechten Stirnseiten jeweils im Querschnitt
rechteckige, ineinandergreifende Falzungen 7, 8, deren Breite und deren Tiefe gleich
der halben Wanddicke der Wandteile 5, 6 ist, so daß die Wandteile 5, 5', 6 jeweils
in Umfangsrichtung des Schachtes bündig und im rechten Winkel aneinandergesetzt
werden können. Die Wandteile haben entsprechend dem langgestreckt rechteckigen Schachtquerschnitt
eine
unterschiedliche Länge, so daß die kürzeren Wandteile 5, 5' im Bereich der beiden
Stirnseiten des Schachtes zwischen die beiden Längswandteile 6 an den beiden längeren
Schachtseiten derart eingesetzt sind, daß sich die kürzeren Wandteile 5, 5' mit
ihren endseitigen Falzungen 7 an den Falzungen 8 der beiden Längswandteile 6 stirnseitig
abstützen.
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Zur einwandfreien Abdichtung des Schachtes gegen seitlich eindringendes
Grundwasser während des Absenkens und nach der Fertigstellung des Schachtes weisen
die Wandteile 5, 5', 6 im senkrechten Falz 7, 8 eine Kehle oder Nut 9, 10 zur Aufnahme
einer dauerelastischen Dichtung 11, 12 auf, wie dies insbesondere in Fig. 5 und
8 gezeigt ist.
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Außerdem haben die Wandteile 5, 5', 6, wie in Fig. 6 und 7 zu erkennen
ist, an ihren beiden gegenüberliegenden oberen und unteren horizontalen Stirnkanten
13, 14 leicht angefaste Falzungen 15, 16, die mit einem derartigen horizontalen
Abstand ineinandergreifen und an der Wandoberkante 13 und an der Wandunterkante
14 der aufeinandergesetzten Wandteile 5, 6, derart gegeneinander versetzt sind,
daß zwischen ihnen eine ausreichende horizontale umlaufende Dichtungsfuge 17, 17',
17'' für ein dauerelastisches Dichtungsmaterial vorhanden ist.
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Zur Verbesserung der Abdichtung sind die Falzungen 15, 16 an der Wandoberkante
13 und an der Wandunterkante 14 der aufeinandergesetzten Wandteile 5, 5', 6 außerdem
gegenüber den senkrechten Falzungen 7, 8 an den beiden stirnseitigen Enden der Wandteile
derart seitlich versetzt angeordnet, daß die durchgehende horizontale Fuge 17, 17',
17'' für das Dichtungsmaterial außerhalb der Kehlen oder Nuten 9, 10 an den senkrechten
Falzungen 7, 8 verläuft, wie dies im einzelnen in Fig. 5 und 8 zu erkennen ist.
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Die angefasten Falzungen 15, 16 an den beiden horizontalen Stirnkanten
13, 14 der Wandteile 5, 5', 6 sind ferner gegenüber der Wandmittelebene 18 derart
seitlich versetzt (Fig. 5), und der angefaste Falzvorsprung 15 an der horizontalen
Oberkante 13 der kürzeren Wandteile 5 ist gegenüber den beiden endseitigen senkrechten
Falzungen 7 der kürzeren Wandteile 5, 5' an der Stelle 15' ebenso wie das gegenüberliegende
Ende 16' an der Unterkante 14 des aufgesetzten Wandteiles 5 endseitig derart verkürzt
und abgewinkelt, daß die abgewinkelte Dichtungsfuge 17' zwischen den angefasten
Falzungen 15', 16' ohne seitlichen Versatz von den von außen zwischen die längeren
Wandteile 6 eingesetzten kürzeren Wandteilen 5 in die Dichtungsfuge 17'' an den
längernen Wandteilen 6 übergeht.
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Wie in der Zeichnung insbesondere in Fig. 5 bis 8 weiterhin zu erkennen
ist, besitzen die Wandteile 5, 6 an ihrer Oberkante 13 senkrechte Sacklöcher 19,
in die Rundstahlstäbe 20 von der Unterkante 14 der aufgesetzten Wandteile hineinragen,
um die Wandteile 5, 6 in senkrechter Richtung gegeneinander auszurichten. Die Sacklöcher
19 befinden sich im Eckbereich der Wandteile -5, 6 außerhalb der horizontalen Dichtungsfuge
17, 17', 17'' und liegen den Rundstahlstäben 20 jeweils koaxial gegenüber.
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Die Wandteile 5, 6 weisen außerdem an ihren vier Innenecken eingelassene
Stahlplatten 21, 22 23, 24 auf, an denen sie mittels Eckwinkeln 25 sowohl in Umfangs
richtung des Schachtes als auch senkrecht dazu fest miteinander verbunden werden.
Die Eckwinkel 25 bestehen aus rechtwinklig zueinander angeordneten Stahlplatten
26, 27, die durch quer dazu verlaufende dreieckige Knotenbleche 28 fest miteinander
verbunden sind. Dadurch, daß die Wandteile 5, 6 an ihren vier Innenecken jeweils
Stahlplatten 21, 22, 23, 24 für die Befestigung der Eckwinkel 25 aufweisen, ist
es möglich, die Eckwinkel 25 an den Wandteilen 5, 6 im Bereich
der
einander überkreuzenden horizontalen und senkrechten Fugen zwischen den aneinanderstoßenden
Wandteilen 5, 6 so zu befestigen, daß jeder Eckwinkel 25 jeweils vier aneinanderstoßende
Wandteile gleichzeitig sichert.
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Um nach dem Niederbringen des Schachtes die Führungsrohre für die
von dem Schacht aus vorzupressenden Kanalrohre möglichst rasch und unkompliziert
einbauen zu können, weisen die kürzeren Wandteile 5', die zum Einsatz im unteren
Schachtteil bestimmt sind, jeweils einen etwa halbkreisförmigen Wandabschnitt 30
geringerer Dicke zum Durchbruch für die vom Schacht zur Seite hin gerichteten Kanalrohre
auf. Der halbkreisförmige Wandabschnitt 30 geht jeweils von einer Längskante des
Wandteiles 5' derart aus, daß bei gegeneinandergesetzten Wandteilen 5 der volle
Kanalrohrquerschnitt zum Durchbruch zur Verfügung steht, wie dies im einzelnen in
Fig. 3 zu erkennen ist.
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Im Bereich der dünneren Wandabschnitte 30 sind die Wandteile 5' zusätzlich
durch an ihrer Innenseite anliegende horizontale Stützprofile 31 versteift, die
sich entlang den Wandabschnitten bis zu den senkrechten Falzvorsprüngen 8 der daran
anschliassenden längeren Wandteile 6 erstrecken und mit den Stahlplatten 21 bis
24 an den Ecken der längeren Wandteile 6 durch endseitige Befestigungswinkel 32
verbunden sind.
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Wie in Fig. 1 und 3 zu erkennen ist, sind die Wandteile 5, 6 am Schneidschuh
1 gegenüber der leicht nach außen gerichteten Spitze 2 und damit gegenüber der umlaufenden
Schneidkante des Schneidschuhes 1 derart nach innen zurückversetzt, daß beim Absenken
des Schachtes rings um die Wandteile 5, 6 ein Ringraum 33 zum Verfüllen mit einer
thixotropen Flüssigkeit und zum späteren Abpressen mit einer-aushärtbaren Zementmischung
fortlaufend gebildet wird.
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Sobald der Schacht seine Endteufe erreicht hat und mit einer aushärtbaren
Zementmischung von außen her abgepreßt worden ist, können die Eckwinkel 25 und 32
und die Stützprofile 31 entfernt werden. Der Schacht wird dann an seiner Innenseite
mit einer dünnen Kunstharzschicht versehen, die auch die eingelassenen Stahlplatten
21 bis 24 an den Ecken der Wandteile 5, 6 korrosionssicher und abdichtend überdeckt.