DE202004003086U1

DE202004003086U1 - Dichtring

Info

Publication number: DE202004003086U1
Application number: DE202004003086U
Authority: DE
Original assignee: Gustav Magenwirth GmbH and Co KG
Current assignee: Gustav Magenwirth GmbH and Co KG
Priority date: 2004-03-01
Filing date: 2004-03-01
Publication date: 2004-05-19
Anticipated expiration: 2014-03-02

Abstract

Dichtring (10) zum Abdichten eines Arbeitsfluids in einem Druckraum einer Kolben-Zylindereinheit, die einen Zylinder und einen Kolben (30) umfasst, der axial verschiebbar in dem Zylinder aufgenommen ist, wobei der Dichtring (10) an seinem radial inneren Rand (17) oder seinem radial äußeren Rand ein statisches Dichtelement (12) zur Aufnahme in einer Nut (31) und an seinem gegenüberliegenden Rand, d.h. an seinem radial äußeren Rand (16) bzw. an seinem radial inneren Rand, eine dynamische Dichtlippe (11) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring desweiteren an seinem Rand (16), an dem die dynamische Dichtlippe (11) ausgebildet ist, eine statische Dichtlippe (13) aufweist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Dichtring gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Ein derartiger Dichtring ist beispielsweise aus der DE 199 171 006 A1 bekannt. Dieser bekannte Dichtring weist an seinem radial äußerem Rand ein statisches Dichtelement und auf seinem radial inneren Rand eine dem abzudichtenden Druckraum zugewandte dynamische Dichtlippe auf. Der bekannte Dichtring hat den Nachteil, daß, wenn man zur Montage den Druckraum mit dem Arbeitsfluid füllen will und dazu den Druckraum wegen eines besseren und schnelleren Befüllverfahrens evakuieren möchte, der Dichtring wegen seiner Hauptwirkrichtung den Druckraum nur unzureichend gegen die Umgebung abdichtet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Dichtring anzugeben, der beim Befüllen der Bremsanlage den evakuierten Druckraum gegen die Umgebung abdichtet und im Betrieb die Reibung nicht wesentlich vergrößert.
Die Aufgabe der Erfindung wird gemäß den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Der erfindungsgemäße Dichtring zum Abdichten eines Arbeitsfluids in einem Druckraum einer Kolben-Zylindereinheit, die einen Zylinder und einen Kolben umfasst, der axial verschiebbar in dem Zylinder aufgenommen ist, wobei der Dichtring an seinem radial inneren Rand oder seinem radial äußeren Rand ein statisches Dichtelement zur Aufnahme in einer Nut und an seinem gegenüberliegenden Rand, d.h. an seinem radial äußeren Rand bzw. an seinem radial inneren Rand, eine dynamische Dichtlippe aufweist, weist desweiteren an seinem Rand, an dem die dynamische Dichtlippe ausgebildet ist, eine statische Dichtlippe auf.
Die statische Dichtlippe dient zum Abdichten des Druckraums gegen die Umgebungsluft beim Befüllen des Druckraums mit dem Arbeitsfluid. Da beim Befüllen der Kolben in dem Zylinder ruht, kann die Dichtlippe als statische Dichtlippe ausgebildet sein, die im dynamischen Betrieb eine sehr geringe Reibung bewirkt.
Vorzugsweise ist die statische Dichtlippe derart ausgebildet ist, dass ihre Hauptwirkungsrichtung entgegengesetzt zu der Hauptwirkungsrichtung der dynamischen Dichtlippe liegt.
Gemäß einer Ausführung der Erfindung sind die Nut im Kolben und das statische Dichtelement am radial inneren Rand des Dichtrings vorgesehen. Dabei ist vorzugsweise der Außendurchmesser der statischen Dichtlippe größer oder gleich dem Nenninnendruchmesser des Zylinders. Insbesondere ist dabei vorzugsweise der Außendurchmesser der dynamischen Dichtlippe größer als der Außendurchmesser der statischen Dichtlippe ist.
Gemäß einer alternativen Ausführung der Erfindung sind die Nut in der Innenwandung des Zylinders und das statische Dichtelement am radial äußeren Rand des Dichtrings vorgesehen. Dabei ist vorzugsweise der Innendurchmesser der statischen Dichtlippe kleiner oder gleich dem Nennaußendruchmesser des Kolbens. Insbesondere ist dabei vorzugsweise der Innendurchmesser der dynamischen Dichtlippe kleiner als der Innendurchmesser der statischen Dichtlippe.
Gemäß bevorzugten Ausführungen der Erfindung weist die statische Dichtlippe im Querschnitt eine rundliche Kontur auf. Insbesondere vorzugsweise kann die statische Dichtlippe im Querschnitt eine im wesentlichen halbkreisförmige Kontur aufweisen.
Weiter kann erfindungsgemäß die dynamische Dichtlippe mit dem statischen Dichtelement im Querschnitt eine im wesentlichen V-förmige Kontur bilden.
Vorzugsweise ist der erfindungsgemäße Dichtring aus einem gegen das Arbeitsfluid beständigen Material ausgebildet ist, und umfasst das Arbeitsfluid eine Hydraulikflüssigkeit, insbesondere eine Bremsflüssigkeit oder ein Medium zur Kupplungsbetätigung.
Die Erfindung wird anhand des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
1 zeigt einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Dichtrings im entspannten Zustand.
2 zeigt einen Querschnitt durch einen Kolben mit einem erfindungsgemäßen Dichtring.
Folgende Bezugszeichen werden verwendet:

10: Kolbenring
11: dynamische Dichtlippe
12: statisches Dichtelement
13: statische Dichtlippe
14: Ausnehmung
15: Kerbe
16: radial äußerer Rand
17: radial innerer Rand
20: Dichtring
30: Kolben
31: Nut (für Dichtring 10)
32: Nut (für Dichtring 20)

1 zeigt einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Dichtrings 10 im entspannten Zustand. Der Dichtring dient zur Abdichtung einer Kolben-Zylindereinheit, die einen Zylinder und einen Kolben umfasst, der axial verschiebbar in dem Zylinder aufgenommen ist. Derartige Kolben-Zylindereinheiten können bei Kupplungsbetätigungen und Bremsbetätigungen sowohl im Nehmerbereich als auch im Geberbereich vorgesehen sein.
Der in 1 dargestellte Dichtring weist an seinem radial inneren Rand ein statisches Dichtelement 12 auf, das im wesentlichen wie eine Dichtlippe ausgebildet ist. An seinem radial äußeren Rand weist der erfindungsgemäße Dichtring eine dynamische Dichtlippe 11 und eine statische Dichtlippe 13 auf.
Die dynamische Dichtlippe 11 hat einen Außendurchmesser, der wesentlich größer als der Nenndurchmesser des Zylinders ist, in dem der Kolben mit dem Dichtring aufzunehmen ist. Die statische Dichtlippe 13 weist einen Außendurchmesser auf, der im wesentlichen dem Nenndurchmesser entspricht. Um beim Befüllen des Druckraums eine gute Abdichtung zu gewährleisten, sollte der Außerndurchmesser des Dichtrings auch im größtmöglichen Toleranzbereich des Dichtrings und des Zylinderinnendurchmessers immer größer als der Zylinderinnendurchmessers sein.
Die statische Dichtlippe 13 ist in Richtung des abzudichtenden Mediums viel kürzer ausgebildet als die dynamische Dichtlippe 11. Dadurch entsteht beim Betrieb weniger Reibung. Die statische Dichtlippe 13 schließt in axialer Richtung im wesentlichen mit dem Dichtring 10 ab und steht nicht über diesen vor.
Die statische Dichtlippe 13 hat einen im wesentlichen halbkreisförmigen Querschnitt. Zwischen der statischen Dichtlippe 13 und dem Dichtring 10 ist eine Kerbe 15 ausgebildet.
Die dynamische Dichtlippe 11 bildet mit dem statischen Dichtelement 12 einen Querschnitt, der im wesentlichen einem liegenden V entspricht, das zwischen seinen beiden Schenkeln die Ausnehmung 14 einschließt.
2 zeigt den erfindungsgemäßen Dichtring 10 im Querschnitt, wenn er in einer Nut 31 eines Kolbens 30 aufgenommen ist. Der zugehörige Zylinder wurde der Übersicht halber weggelassen. Der Kolben weist eine weitere Nut 32 auf, in der ein Dichtring 20 aufgenommen ist, der gemäß dem Stand der Technik ausgebildet ist. Es ist nicht notwendig, an dem Dichtring 20 die statische Dichtlippe vorzusehen, weil die statische Abdichtung des Druckraums beim Befüllen bereits durch den Dichtring 10 gewährleistet ist.
Gemäß einer nicht dargestellten Alternative kann der Dichtring auch in einer in der Zylinderinnenwandung ausgebildeten Nut angeordnet werden. Bei dieser Ausführung sind das statische Dichtelement und die Dichtlippen auf den jeweils radial gegenüberliegenden Rändern des Dichtrings angeordnet, d.h. das statische Dichtelement radial außen und die dynamische und die statische Dichtlippe radial innen. Weitere dem Fachmann naheliegende Alternativen sind denkbar.

Claims

Dichtring (10) zum Abdichten eines Arbeitsfluids in einem Druckraum einer Kolben-Zylindereinheit, die einen Zylinder und einen Kolben (30) umfasst, der axial verschiebbar in dem Zylinder aufgenommen ist, wobei der Dichtring (10) an seinem radial inneren Rand (17) oder seinem radial äußeren Rand ein statisches Dichtelement (12) zur Aufnahme in einer Nut (31) und an seinem gegenüberliegenden Rand, d.h. an seinem radial äußeren Rand (16) bzw. an seinem radial inneren Rand, eine dynamische Dichtlippe (11) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring desweiteren an seinem Rand (16), an dem die dynamische Dichtlippe (11) ausgebildet ist, eine statische Dichtlippe (13) aufweist.
Dichtring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die statische Dichtlippe (13) derart ausgebildet ist, dass ihre Hauptwirkungsrichtung entgegengesetzt zu der Hauptwirkungsrichtung der dynamischen Dichtlippe (11) liegt.
Dichtring nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß. die Nut (31) im Kolben (30) und das statische Dichtelement am radial inneren Rand (17) des Dichtrings (10) vorgesehen sind.
Dichtring nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der statischen Dichtlippe (13) größer oder gleich dem Nenninnendruchmesser des Zylinders ist.
Dichtring nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der dynamischen Dichtlippe (11) größer als der Außendurchmesser der statischen Dichtlippe (13) ist.
Dichtring nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut in der Innenwandung des Zylinders und das statische Dichtelement am radial äußeren Rand des Dichtrings vorgesehen sind.
Dichtring nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser der statischen Dichtlippe kleiner oder gleich dem Nennaußendruchmesser des Kolbens ist.
Dichtring nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser der dynamischen Dichtlippe kleiner als der Innendurchmesser der statischen Dichtlippe ist.
Dichtring nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die statische Dichtlippe (11) im Querschnitt eine rundliche Kontur aufweist.
Dichtring nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die statische Dichtlippe (11) im Querschnitt eine im wesentlichen halbkreisförmige Kontur aufweist.
Dichtring nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die dynamische Dichtlippe (11) mit dem statischen Dichtelement (12) im Querschnitt eine im wesentlichen V-förmige Kontur bilden.
Dichtring nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring aus einem gegen das Arbeitsfluid beständigen Material ausgebildet ist, und das Arbeitsfluid eine Hydraulikflüssigkeit umfasst, insbesondere eine Bremsflüssigkeit oder ein Medium zur Kupplungsbetätigung.