DE2017476B2 - Schließvorrichtung für eine an Führungen bewegbare Werkzeugträgerplatte an Spritzgießmaschinen - Google Patents
Schließvorrichtung für eine an Führungen bewegbare Werkzeugträgerplatte an SpritzgießmaschinenInfo
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Description
3. Schließvorrichtung nach Anspruch I oder 2. bei Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese
der die Kniehebel gleich lang ausgebildet sind und Nachteile zu vermeiden und zu erreichen, daß das Verbei
der der Abstand der Gelenke der an der ortsfe- 35 hältnis der Wege des bewegbaren Gliedes der Ansten
Absatzplatte angeordneten Lasche (Schwing- triebseinheit und des Hubes der bewegbaren Werklasche) großer ist als der Abstand der Gelenke der zeugträgerplatte vergrößert wird, wodurch die Ananderen
Lasche (Zuglasche), dadurch gekennzeich- fangsgeschwindigkeit dieser Werkzeugträgerplatte
net. daU die Basis der Antriebseinheit (28, 76, 99) herabgesetzt und die Anfangsschließkraft erhöht wird
zwischen den beiden Gelenkpunkten (23,26) der an 40 Zur Lösung dieser Aufgabe werden gemäß der Erfinder
ortsfesten Abstützplatte (I, 64) angeordneten dung die Maßnahmen nach dem kennzeichnenden Teil
Acirn mglaSche Πι 73>
97J anSeIenkt ist- des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Diese Maßnahme geht
4. Schließvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch von der Erkenntnis aus, daß der Kraftangriff zum Begekennzeichnet,
daß die an der ortsfeslien Abstütz- wegen der Kniehebel in die Schließstellung, sofern dieplatte
(1, 64) angeordnete Lasche (Schwinglasche 45 se in Offenstellung der Werkzeugträgerplatte unterein-'!·
'*} zur bewegbaren Werkzeugträgerplatte (2, ander einen Winkel von weniger als 90° aufweisen zur
• «,· 1 , Sekrümmt· vorzugsweise unter Verbesserung der als nachteilig empfundenen bekann-
einem Winkel von 90». ausgebildet ist. ten Kinematik nicht wie bisher im wesentlichen senk-
5. Schließvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch recht zur Schließbewegung der Werkzeugträgerplatte
gekennzeichnet, daß die an der ortsfesten Abstütz- 50 erfolgen darf, sondern in einem bestimmten Maße abp
atte (1 64) angeordnete Lasche (Schwinglasche gewinkelt hierzu, damit die zurückgelegte Wegkompo-
a ' u !ü te abgewinkelt "nd sonst ge- nente des Kniegelenkpunktes während des Schließvorrade
ausgebildet ist und daß die Antriebseinheit (28, gangs an dessen Beginn parallel zur Schließbewegung
76) im Bereich der Abwinkelung an der ortsfesten größer ist als senkrecht hierzu. Beträgt der öffnungs
ADSiutzp atte (1. 64) angeordneten Lasche 55 winkel der Kniegelenke untereinander in Offenstellune
(Schwinglasche 11 73) befestigt ist. mehr als 90°. so ist nämlich die senkrechte Wegkompo
t>. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche nente größer als die parallele. In diesem Fall würde die
1 bis 5, mit zwei oder mehr untereinander angeord- Maßnahme des Kraftangriffs unter einem Winkel von
neten und parallelgeschalteten Kniehebelpaaren, höchstens 70° zur Schließrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Enden 60 keinen Vorteil bringen. Derartige Kniegelenkanord-
der Laschen (73, 74) in den in bezug auf die öff- nungen sind aber allein schon deshalb nachteilig weil
nungsbewegung der Kniehebel (60 bis 63) am weite- der Weg des Kniegelenks bis zur Streckstellung relativ
sien außen hegenden Gelenkpunkten (66. 68) der klein ist und daher zu geringe Schließ- und Öffnungshü-
Kmehebel (60,61) angreifen. be zur Folge hat.
65 Der erfindungsgemäße Effekt tritt theoretisch, d. h.
Berücksichtigung der Reibung, bereits dann ein,
Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung nach wenn die Angriffsrichtung der Schließkraft der Andern
Oberbegnff des Anspruchs 1. Bei einer solchen aus triebseinheit am Kniehebelgelenk in Offenstellung der
Werkzeugträgerplatte unter etwas weniger als 90° zur
Schließbewegung der Werkzeugträgerplatte erfolgt iiierbei ist allerdings eine praktische Wirkung — zumal
unter dem Einfluß der Reibung — noch nicht erkennbar, da der Sinuswert bei kleinen Winkeln (kleine Abweichung
von 90°) klein ist Erst bei Werten von 20°, d.h. bei Werten von 70° zur Schließrichtung der beweglichen
Werkzeugträgerplatte, wird die Kraftübertragung günstig. Sie ist am günstigsten, wenn die Kraftangriffsrichtung
in Offenstellung der Werkzeugträgerplatte in einem Winkel von etwa 90° zu dem der beweglichen
Werkzeugträgerplatte abgelegenen KniehebeHiegt
Die weitere Maßnahme nach Anspruch 1, die Basis der Antriebseinheit mittels eines einzigen Gelenkes mit
dem Laschenpaar zu verbinden, bezweckt, die Antriebseinheit während des Schließ- und Öffnungsvorganges
keinen Querkräften auszusetzen. Querkräfte treten dann auf, wenn die Antriebseinheit nicht frei gelenkig
angeordnet wäre, z. B. wenn — wie nach der erwähnten Schrift — die inneren Enden der Laschen in
zwei getrennten Gelenken an der Antriebseinheit angelenkt wären und die Schließkraft in der Offenstellung
der Werkzeugträgerplatte nicht senkrecht zu deren Schließbewegung, sondern schräg hierzu angreift. Die as
Anordnung der Antriebseinheit mittels eines einzigen Gelenkes gehört bei enger Auslegung nicht zum
eigentiichen Erfindungsgedanken, sondern kann zumindest dann entfallen, wenn die auftretenden Querkräfte
beherrscht oder in Kauf genommen werden. Bei der Schräganordnung der Antriebseinheit nach der Erfindung
dürften allerdings die Querkräfte eine erhebliche Rolle spielen, weshalb grundsätzlich davon ausgegangen
wird, daß Querkräfte zu vermeiden seien.
Insgesamt bewirkt die erfinderische Maßnahme bei Beginn des Schließvorgangs gegenüber der bekannten
Bauart ein vergrößertes Verhältnis Kolbenhub zu Plattenhub und damit eine zu diesem Zeitpunkt erhöhte
Schließkraft, und zwar bei gleicher Ausbildung der Antriebszeit. Ferner wird ein über den gesamten Schließ-
und Öffnungsvorgang gleichmäßigerer Verlauf der Geschwindigkeit der Werkzeugträgerplatte erreicht; die
erforderlichen Beschleunigungen und Verzögerungen der Werkzeugträgerplatte sind also geringer geworden,
was sich auf den Kraftaufwand günstig auswirkt und eine Zeitersparnis darstellt. Besonders günstige
Verhältnisse liegen vor, wenn die Antriebseinheit unter einem Winkel von weniger als 45° in Offenstellung der
Schließvorrichtung am Kniehebelgelenk angreift.
Die FR-PS 1493 473 zeigt zwar bereits eine Kniehebelanordnung, durch die eine ortsfeste Absatzplatte
mit einer bewegbaren Werkzeugträgerplatte verbunden wird und an dessen Gelenk eine Antriebseinheit
angreift, und zwar in Offenstellung der bewegbaren Werkzeugträgerplatte unter einem Winkel von etwa
30° zur Schließrichtung. Diese Schrägstellung ergibt sich dort aus der den geringsten Bauaufwand darstellenden
Anlenkung der Antriebseinheit an einer an der ortsfesten Abstützplatte befestigten Traverse, jedenfalls
nicht aus der Erfindung zugrunde liegenden Überlegungen. Diese Anlenkung ergibt eine andere Bauweise
(nicht frei tragend; keine Laschen) und andere Kraftübertragungsverhältnisse, da der Drehpunkt der Antriebseinheit
ortsfest ist.
Neben einer Ausführungsform nach dem Anspruch 1, bei der die Basis der Antriebseinheit am Gelenkpunkt
des Laschenpaares angelenkt ist, besteht eine besonders günstige Ausführungsform der Erfindung in der
Maßnahme nach dem Anspruch 3. Die Trennung der Gelenke der Laschen von denen der Antriebseinheit
hat nicht nur eine Entlastung der Gelenke zur Folge, sondern erlaubt auch eine weniger platzaufwendige
Bauweise. Die Maßnahme, die Antriebseinheit an der Schwinglasche anzulenken, gestattet ferner eine Verlängerung
derselben, derart, daß sich die Zuglasche in Offenstellung der Schließvorrichtung zumindest etwa
senkrecht zur Schließrichtung befindet, ohne daß die Bedingung der Schrägstelhing der Antriebseinheit in
einem Winkel von höchstens 70° -.ur Schließrichtung vernachlässigt wird. Die senkrechte Stellung der Zuglasche
verhindert zu Beginn des Schließvorgangs ein Auftreten von gegeneinandergerichteten Kräften zwischen
dem betreffenden Kniehebel, der eine Kxaftkomponente in Schließrichtung aufweist, und der Zuglasche,
da diese in der senkrechten Stellung lediglich eine senkrecht zur Schließrichtung verlaufende Kraftkomponente
hat.
Eine Weiterbildung der Erfindung hat Anspruch 4 zum Inhaii. Diese Maßnahme verfolgt den Zweck, daß
die Kniehebel und die Laschen weder nebeneinanderliegen noch in der Seitenansicht einander kreuzen, was
sich ebenfalls auf den Platzbedarf günstig auswirkt. Es muß nämlich berücksichtigt werden, daß mehrere Kniehebelpaare
und mehrere Laschenpaare nebeneinander und parallel geschaltet angeordnet werden und daß es
somit eine erhebliche Bedeutung hat, wenn in der seitlichen Erstreckung eine Platzersparnis erreicht wird.
Weitere Ausbildungen der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand mehrerei
Ausführungsbeispiele dargestellt Es zeigt
F i g. 1 die Seitenansicht einer Einfachkniehebelausführung nach der Linie 1-1 in F i g. 3 mit einer abgeknickten
Schwinglasche in Offenstellung,
F i g. 2 die Seitenansicht der Ausführung nach F i g. 1
in Schließstellung,
F i g. 3 die Draufsicht auf die Ausführung nich
F i g. 2,
F i g. 4 ein Schaubild mit verschiedenen nach der Erfindung erreichten Werten in Gegenüberstellung zu
bisher erzielten Werten,
F i g. 4a das Schema einer bekannten Kniehebelausführung,
F i g. 5 die Seitenansicht einer Doppelkniehebelausführung in Offenstellung,
F i g. 6 bis 8 weitere Varianten von Kniehebelausführungen in Offenstellung, wobei die
F i g. 6a bis 8a die Schließstellung zu den Ausführungen
nach den F i g. 6.7 und 8 zeigt.
In F i g. 1 ist die Schließvorrichtung für das Werkzeug
an einer Spritzgießmaschine für thermoplastische Kunststoffe dargestellt und die Abstützplatte mit 1, die
bewegbare Werkzeugträgerplatte mit 2 und die ortsfeste Werkzeugträgerplatte mit 3 bezeichnet. Auf den
Werkzeugträgerplatten 2 und 3 sind die beiden Werkieughälften (Formhälften) 4 und 5 befestigt, die in
l· 1 g. 1 in Auswerfstellung des Spritzlings gezeigt sind.
Zu Beginn des Spritzvorgangs wird die bewegbare Werkzeugträgerplatte 2 mitsamt der Werkzeughälfte 4
nach rechts verschoben, und zwar so weit, bis die beiden Werkzeughälften 4,5 ineinander eingreifen und der
Formhohlraum geschlossen ist. Hierauf wird über eine nicht dargestellte Spritzeinheit plastifizierter Kunststoff
durch einen Düsenmund 6 und durch einen in der Werkzeugträgerplatte 3 und der Werkzeughälfte 5 befindlichen
Kanal 7 in den Formhohlraum eingepreßt.
Danach wird das Werkzeug 4/3 geöffnet und der Spritzling herausgenommen.
Die Bewegung (Hub) der bewegbaren Werkzeugträgerplatte 2 erfolgt über ein Kniehebelsystem, das
Kniehebelpaar 8 und 9 und Laschen 10 und 11 (Schwinglaschen und Zuglaschen) aufweist, während
die Führung der bewegbaren Werkzeugträgerplatte 2 über Lagerbuchsen 13 durch vier Säulen (Holme) 12
erfolgt, von denen in F i g. 1 lediglich zwei sichtbar und die am rechten Ende durch einen Bund 14 und eine
Mutter 15 an der ortsfesten Werkzeugträgerplatte 3 befestigt sind Damit der Hub der bewegbaren Werkzeugträgerplaue
2 den Gegebenheiten unterschiedlicher Werkzeuge angepaßt werden kann, ist die links
gelegene Abstützplatte 1 entlang den Säulen 12 verstellbar ausgebildet. Hierzu ist an deren linken Enden je
ein Gewinde 16 vorgesehen, auf dem eine mit der Abstützplatte 1 drehbar verbundene Lagerbüchse 17 sitzt,
die über eine Welle 18 und Zahnräder 19 und 20 antreibbar ist so
Die Abstützplatte 1 und die bewegbare Werkzeugträgerplatte 2 weisen in der Mitte zwischen den oberen
und den unteren Säulen 12, also etwa im Bereich der resultierenden Schließkraft Lagerböcke 21 und 22 auf.
an denen die Kniehebel 8 und 9 und die Laschen 10 und as
11 in Gelenkpunkten 23 und 24 angelenkt sind. Die Kniehebel 8 und 9 und die Laschen 10 und 11 sind mit
einander in den Gelenkpunkten 25 und 26 verbunden. Die Lasche 11 (Schwinglasche) ist in ihrer Mitte in
einem Winkel von etwa 90" nach Art eines Bumerangs abgewinkelt und weist im Abwinkelungsbereich einen
weiteren Gelenkpunkt 27 auf. An diesem ist eine hydraulische Antriebseinheit 28 für die Betätigung der
Kniehebel 8 und 9 angelenkt, und zwai am oberen Ende des Zylindergehäuses 29 (Basis der Antriebseinheit
28). Am zugehörigen Kolben 30 ist die Kolbenstange 33 befestigt die in ihrem freien Ende am Gelenkpunkt
25 der Kniehebel 8 und 9 angreift Die gegenüber der Zuglasche 10 größere Länge der Schwinglasche
(größere gegenseitige Entfernung der Gelenkpunkte 23 und 26 als zwischen den Gelenkpunkten 24 und 26) bewirkt,
daß die Zuglasche 10 in Offenstellung nach F i g. 1 senkrecht zur Schließrichtung (Richtung des
Verlaufs der Säulen 12) liegt Das bedeutet, daß die die Reaktionskraft der Antriebseinheit 28 aufnehmende
Zuglasche 10 beim Beginn des Schließvorgangs keine Kraftkomponente in Schließrichtung aufweist so daß
die in Schließrichtung verlaufende Kraftkomponeme des Kniehebels 9 ungeschmälert zur Wirkung kommen
kann.
Der im Zylindergehäuse 29 geführte Kolben 30 ist über Anschlußstutzen 31 und 32 mit einem Druckmittel
beidseitig beaufschlagbar, wobei die Beaufschlagung der unteren größeren Kolbenfläche den Schließdruck
der Schließvorrichtung erzeugt In deren Schließstellung (F i g. 2) bilden die Kniehebel 8 und 9 eine gerade
Linie (Strecklage). Sie können auch — wie bei 34 gestrichelt
angedeutet — über diese Strecklage hinaus betätigt werden, um während des Spritzvorganges eine
mögliche Belastung der Antriebseinheit 28 über die Kolbenstange 33 mit Sicherheit zu vermeiden.
F i g. 3 zeigt das Kniehebelsyster.i nach den F i g. 1
und 2 in der Ansicht von oben, und zwar in Schließstellung (Strecklage der Kniehebel 8 und 9), und läßt erkennen,
daß vier Kniehebel 8. zwei Kniehebel 9 und zwei Laschen 10 und 11 parallel nebeneinander angeordnet
sind. Dadurch ist gewährleistet daß erhebliche Kräfte übertragbar sind, ohne daß die Belastung
der Gelenkbolzen und der Führungen der bewegbaren Werkzeugträgerplatte 2 zu groß wird. In F i g. 3 sind
ferner die Gelenkpunkte 23 bis 27 mit Gelenkbolzen, zwei Säulen 12, die Kolbenstange 33, die hydraulische
Antriebseinheit 28, die Abstützplatte 1 und die bewegbare Werkzeugträgerplatte 2 erkennbar.
Das Schaubild nach F i g. 4 zeigt die mit Hilfe des nach den F i g. 1 bis 3 ausgebildeten Kniehebelsystems
erzielbaren Werte (durchgezogene Linien) gegenüber den Werten bei Verwendung eines bekannten Kniehebelsystems
(gestrichelte Linien), wobei dieses gemäß der in Fig.4a gezeigten schematischen Darstellung
aus jeweils untereinander gleich langen Kniehebeln 40 und 41 und Laschen 42 und 43 besteht und die Kolbenstange
44 der Antriebseinheit 45 in beiden Endstellungen rechtwinklig zur 5>chließrichtung 46 der bewegbaren
Werkzeugträgerplatte 57 angreift. Die Laschen 42 und 43 sind nicht unmittelbar untereinander verbunden,
sondern sind in getrennten Gelenkpunkten 47 und 48 an der Antriebseinheit 45 angelenkt.
Der Geschwindigkeitsverlauf der bewegbaren Werkzeugträgerplatte 57 der bekannten Bauart in Abhängigkeit
von deren zurückgelegtem Weg (Hub) ist in F i g. 4 durch die gestrichelte Linie 49b/49 dargestellt Man er
kennt daraus gleich zu Beginn des Hubes der bewegbi ren Werkzeugträgerplatte 57 einen steilen Anstieg der
Geschwindigkeit die bei 50 einen Höchstwert aufweist
Dieser Höchstwert beträgt bei einem Ausführungsbci spiel etwa 105 cm/sec bei noch nicht einmal 1% des in
Schließrichtung zurückgelegten Hubes der bewegbaren
Werkzeugträgerplatte 57. Der Geschwindigkeitsvcrlauf
ist später stark rückläufig. Hervorgerufen wird die se hohe Anfangsgeschwindigkeit durch das relativ kleine
Verhältnis des Hubes der Kolbenstange 44 zum Htder bewegbaren Werkzeugträgerplatte 57 pro Zeiteinheit
auf Grund der Geometrie des Kniehebelsystems. Die Abhängigkeit des Hubes der bewegbaren Werkzeugträgerplatte
57 vom Hub der Kolbenstange 44 wird durch die gestrichelte Kurve 51 wiedergegeben.
Aus dieser ist ersichtlich, daß zur Beschleunigung der bewegbaren Werkzeugträgerplatte 57 eine erhebliche
Kraft erforderlich ist Der Verlauf der von der Antriebseinheit 45 aufgebrachten Kraft — gestrichelte Linie
52 — in F i g. 4 zeigt aber, daß die Kraft von einem niedrigen Anfangswert nur langsam ansteigt
Demgegenüber ergeben sich bei dem Kniehebelsystem nach den F i g. 1 bis 3 erheblich günstigere Werte.
So steigt die Geschwindigkeit der bewegbaren Werkzeugträgerplatte 2 in Abhängigkeit von deren zurückgelegtem
Weg (Hub) bei Beginn des Schließvorgangs langsamer an — Kurve 53f>/53 — und erreicht auch bei
weitem nicht den Maximalwert 50 der Kurve 49, sondern
lediglich den Maximalwert bei 54, wobei der Geschwindigkeitsverlauf sehr stetig ist was zur Folge hat.
daß Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsspitzen nicht auftreten. Der Maximalwert bei 54 liegt verglichen mit
dem der bekannten Ausführungsart nach F i g. 4a, bei etwa 50 cm/sec und wird erreicht bei etwa 45% des in
Schließrichtung zurückgelegten Hubes der bewegbaren Werkzeugträgerptatte 2, also etwa in der Mitte des
Schiießweges. Dementsprechend sind auch die übrigen Werte günstiger als bei der Ausführung nach F i g. 4a.
Das Verhältnis des Hubes der Kolbenstange 33 zum Hub der bewegbaren Werkzeugträgerplatte 2 ist mit
Ausnahme des Bereichs nahe der Strecklage der Kniehebel relativ groß und aus der Kurve 55 ersichtlich.
Ferner ist auch der Schließkraftverlauf (Kurve 56) bei Beginn des Schließvorgangs günstiger als bei der Aus-
füh bei zu;
gu la·
führung nach Fi g. 4a, und zwar deshalb, weil bereits hebel 80 bis 83 sind einerseits in Gelenkpunkten 89 an
bei Beginn des Schließhubes eine größere Schließkraft einer ortsfesten Abstützplaite 91 und einer bewegbaren
zur Verfügung steht. Werkzeugträgerplatte 92 und andererseits unter Zwi-
Es sei noch erwähnt, daß die dünn gezeichneten Kur- schenschaltung eines Hebels 84 in Gelenkpunkten 94
venäste 49a und 53a den theoretisch, d. h. auf Grund 5 miteinander verbunden. Zwei Laschen 85 und 86 sind in
der Kinematik ohne Berücksichtigung der Beschleuni- Gelenkpunkten 90 gelagert. Abweichend von den bis-
gung der Massen, erreichbaren Geschwindigkeitsver- her dargestellten Ausführungsarten ist im Gelenkpunkt
lauf wiedergeben. 93 nicht nur das Laschenpaar 85/86 miteinander ver-
F i g. 5 zeigt eine Variante der Ausführung nach den bunden, sondern auch eine Antriebseinheit 88 ange-
F i g. 1 bis 3 in Form eines Doppelkniehebels. Zwei ic lenkt, deren Kolbenstange 87 an dem oberen der bei-
Kniehebelpaare mit einander gleich langen Kniehebeln den Gelenkpunkte 94 angreift. Es wird hierbei ein ge-
60,61 und 62,63 sind an einer ortsfesten Abstützplatte sondertes Gelenk zum Anlenken der Antriebseinheit 88
64 und einer auf Säulen 78, 79 bewegbaren Werkzeug- eingespart.
trägerplatte 65 in je zwei Gelenkpunkten 66,67 und 68, F i g. 7 (Offenstellung) und 7a (Strecklage) zeigen
69 und miteinander in Gelenkpunkten 70 und 71 ange- 15 eine Anordnung ähnlich wie in Fig. 1, bei der aber
lenkt. Letztere sind durch einen Hebel 72 miteinander nicht nur zwei Kniehebel 95 und 96 einander gleich
so verbunden, daß die Kniehebel 60 und 61 parallel zu lang ausgebildet sind, sondern auch Laschen 97 und 98.
den Kniehebeln 62 und 63 liegen. Laschen 73 und 74, Die Anlenkung einer Antriebseinheit 99 in einem Ge-
die in einem Gelenkpunkt 75 der Lasche 73 angelenkte lenkpunkt 100 erfolgt hierbei an der Lasche 97. Diese
Antriebseinheit 76 und deren Kolbenstange 77 sind ent- ao Bauart ermöglicht es, daß für die Laschen 97 und 98
sprechend wie in F i g. 1 ausgebildet und angeordnet. trotz der Anlenkung der Antriebseinheit 99 einander
wobei die Anlenkung der Laschen 73 und 74 in den gleiche Teile verwendet werden,
unteren Gelenkpunkten 66 und 68 vorgenommen wor- Schließlich zeigen die F i g. 8 und 8a in Offenstellung
den ist. b7w. in Strecklage eine Ausführungsart ähnlich der in
Die Anordnung der Doppelkniehebel erlaubt eine »5 F i g. 5 dargestellten. Die Besonderheiten bestehen dar
größere Schließkraft und eine bessere Kraftverteilung in. daß Kniehebel 101 und 102 bzw. 103 und 104 unterauf
die bewegbare Werkzeugträgerplatte 65, insbeson- einander unterschiedlich lang sind und daß eine Andere
dann, wenn die Ausbildung des Werkzeugs eine triebseinheit 105 an ihrem unteren Ende in einem Geüber
die Plattenfläche ungleichförmige Schließkraft lenkpunkt 108 an einer Lasche 106 angelenkt ist, die
verursacht. Die weit auseinanderliegenden Gelenk- 30 abgewinkelt ausgebildet und im Gelenkpunkt 111 mit
punkte 66 bis 69 wirken sich hierbei vorteilhaft auf die einer weiteren Lasche 107 verbunden ist. Durch diese
Führung der bewegbaren Werkzeugträgerplatte 65 aus. Besonderheiten in Verbindung mit dem Umstand, daß
Die Anlenkung der Laschen 73 und 74 an den unteren das Antriebsorgan der Antriebseinheit auf die oberer
Gelenkpunkten 66 und 68 gestattet eine gute Zugang- Kniehebel 101 und 102 einwirkt, wird eine platzsparenlichkeit
zur Antriebseinheit 76 und eine übersichtliche 35 de Bauweise erreicht, weil die abgewinkelte Lasche 106
Anordnung der Kniehebel und Laschen. mit ihrer tiefsten Stelle etwa in die Mitte zwischen der
F i g. 6 zeigt eine weitere Ausführungsart mit Dup- Abstützplatte 109 und der bewegbaren Werkzeug-
pelkniehebeln, und zwar in Offenstellung, wogegen trägerplatte 110 zu liegen kommt und die Antriebscin
F i g. 6a die Strecklagc (Schließlage) verdeutlicht. Knie- heit 105 nicht nach unten herausragt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- der DT-AS 1 116386 bekannten SchließvorrichtungPatentansprüche: greifen die an jeweils einer der beiden Platten (Werkzeugträgerplatte und Absatzplatte) gelenkig verbun-I- Schließvorrichtung für eine an Führungen be- denen Laschen in gesonderten Anlenkpunkten an der wegbare werkzeugträgerplatte (Formträgerplatte) 5 Basis der Antriebseinheit an. Ferner greift die Anan insbesondere thermoplastische Kunststoffe ver- triebseinheit in Offenstellung der Schließvorrichtuag arbeitenden Spritzgießmaschinen, bei der die be- .unter einem Winkel von 75° zur Schließrichtung am wegbare Werkzeugträgerplatte über ein in deren Kniehebelgelenk an. Gleichzeitig nimmt in dieser Stel-Offenstellung einen Winkel von weniger als 90° ein- lung die an der bewegbaren Werkzeugträgerplatte annehmendes Kniehebelpaar mit einer ortsfesten Ab- io gelenkte Lasche einen Winkel von etwa 70° zur stützplatte verbunden ist und bei der am Kniehebel- Schließrichtung ein.gelenk eine gelenkig über ein Laschenpaar an den Die sich hieraus für den Schließvorgang (Aufeinan-beiden Platten frei tragend angeordnete Antriebs- derzufahren der beiden Platten) ergebende Kinematik einheit in Offenstellung der Schließvorrichtung un- bewirkt beim Beginn des Schließhubs, also ausgehend ter einem Winkel von weniger als 90° zur Schließ- iä von der Offenstellung des Formwerkzeugs und damit richtung der bewegbaren Werkzeugträgerplatte am der beiden Platten, ein relativ kleines Verhältnis der Kniehebelgelenk des Kniehebelpaares angreift. Wege des bewegbaren Gliedes der Antriebseinheit dadurch gekennzeichnet, daß die An- bei einem hydraulisch betätigten Kolben also des KoI-tnebsemheit (28,76,88,99,105) unter einem Winkel benhubes — und der bewegbaren Werkzeugträgerplaivon höchstens 70" in Offensteflung der Schließvor- ao te. Das bedeutet, daß am Beginn des Schließvorgangs richtung am Kniehebelgelenk (25, 70, 94) angreift, der Hub der bewegbaren Werkzeugträgerplatte größer daß die Antriebseinheit (28.76,88,99,105) in an sich ist als der Kolbenhub. Dementsprechend sind zu diebekannter Weise über einen einzigen Gelenkpunkt sem Zeitpunkt einerseits die Schließkräfte relativ ge-(27. 75.93, 100, 108) am Laschenpaar (10, II. 73, 74, ring, während andererseits die Schließgeschwindigkeii 85,86.97.98.106 und 107) angelenkt ist und daß das 95 hoch ist. was wiederum eine erhebliche Beschleunigung Laschenpaar unmittelbar miteinander gelenkig ver- der bewegbaren Werkzeugträgerplatte aus dem Stülo CUr1O stand heraus ^ur Fo|ge hat. Ein weiterer Nachteil der
- 2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch bekannten Bauart besteht darin, daß die Kraft gegen gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit (28. 76, 88, Ende des Werkzeugöifnungsvorganges, nämlich dann 99, 105) unter einem Winkel von weniger als 45° in 30 wenn der Spritzling mittels mechanischer Auswerfer Offenste lung der Schließvorrichtung am Kniehe- aus dem Werkzeug ausgestoßen wird, nicht so groß ist beigelenk (25,70,94) angreift. wie es wünschenswert ist.
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