-
Schwenkschiebetür für Fahrzeuge Gegenstand der Erfindung ist eine
Schwenkschiebetür für Fahrzeuge mit mehreren am Fahrzeug befestigten Trag- und Führungsschienen
in denen sich die Tür über Trag- und Pührungsrollen abstützt, und einer vertikalen
Stabilisatorwelle mit Zahnrädern, die ihrerseits in mit der Tür verbundenen horizontalen
Zahnstangen kämmen.
-
Das deutsche Patent 12 70 989 betrifft eine Aufhängevorrichtung für
die Flügel von Fahrzeugtüren, deren hintere Kante aus der Schließlage zunächst um
eine lotrechte Achse zurücksetzbar und anschließend entlang der Außenwand schiebbar
ist. Dabei sind am Türrahmen befestigte Schwenkarme vorgesehen, die über Gelenkbolzen
mit am Türflügel schiebbar gelagerten Rollenwagen verbunden sind. In der Außenwand
sind gebogene Führungsschienen befestigt, in denen sich der Flügel über Rollen abstützt.
-
Um ein Kippen der Tür zu verhindern, sind die den Schwenkarm mit dem
Rollenwagen verbindenden Gelenkbolzen zu einer durchgehenden Welle vereinigt, auf
der im Abstand voneinander zwei Ritzel befestigt sind, die mit am Flügel befestigten
Zahnstangen kämmen.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die bekannte Schwenkschiebetür
in ihrer Kinematik zu verbessern und vor allem die -Justierung der einzelnen Lagerelemente
zu vereinfachen. Bei der bekannten Türkonstruktion fluchten im geschlossenen Zustand
die Schwenkarme fast mit der Türebene. Daraus folgt, daß die in Richtung ihrer Ebene
angetriebene Tür im letzten Teil der Schließphase eine große Kraft aufbringen muß,
um die beim Einschwenken des Türflügels in die Karosserieebene an den Dichtungsprofilen
entstehenden Widerstandskräfte zu überwinden.
-
Die Justierung der bekannten Schwenkachiebetür ist schwierig und zeitraubend,
weil insgesamt acht verschiedene und voneinander abhängige Trag-, Führungs-, Lager-
und Stabilisatorelemente angepaßt und eingestellt werden müssen, um fertigungsbedingte
Toleranzen auszugleichen.
-
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß bei einer Schwenkschiebetür
der eingangs genannten Art das Türblatt an drei Punkten mit Hilfe von drei Trag-
und Führungsschienen statisch bestimmt aufgehängt ist, daß die Stabilisatorwelle
zusätzlich am Türpfosten gelagert und ober- und unterhalb dieses Lagers mit Kardangelenken
versehen ist und daß die Stabilisatorwelle in der Nähe ihrer Enden mit Führungamitteln
versehen ist, die eine begrenzte Bewegung der Wellenenden lediglich in einer vertikalen
und auf der Türebene senkrecht stehenden Ebene erlauben.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand von Fig.1--4
der
Zeichnung erläutert.
-
Fig.1 zeigt eine Ansicht der Tür von innen, Fig.2 einen längsschnitt
durch die Tür Fig.3 einen Querschnitt durch die Tür Fig.4 eine Führungseinrichtung
für die Stabilisatorwelle.
-
Einander entsprechende Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
In Fig.i ist mit 1 das Türblatt bezeichnet, dessen obere Hälfte mit
einem Fenster 2 versehen ist. Die linke Türkante weist ein Dichtungsprofil 3 auf
In der Nähe der oberen und unteren Türkante sind waagrechte Zahnstangen 4 und 5
in das Türblstt eingesetzt. Das Türblatt wird links oben, links unten und rechts
unten durch angelenkte Roilen 6,7,8 in Schienen 9,10,11 geführt.
-
Die Schienen sind- wie aus Fig.3 hervorgeht- gekrümmt, um der Tür
die geforderte Schwenk-Schiebe-Bewegung zu verleihen. Die Tragschiene 9 ist an der
Karosserie oberhalb der Tür, die Führungsschiene 10 unterhalb einer Trittstufe und
die Pührungsschiene 11 in der seitlichen Karosseriewand befestigt. Mit 12 ist die
vertikale Stabilisatorwelle bezeichnet, die etwa in der Mitte in einem Lager 13
geführt ist. Dieses Lager ist an einem den seitlichen Abschluß bildenden Pfosten
14 der Karosserie befestigt1 Oberhalb und unterhalb dieses Lagers sind in die Welle
12 elastische Abschnitte 15 und 1"6 eingebaut, die auch durch übliche Kardangelenke
ersetzt sein könnten. Den oberen und unteren Abschluß der Welle 12 bilden Zahnräder
17 und 18, die in den Zahnstangen 4 und 5 kämmen. Dicht neben den Zahnrädern ist
die Welle in Lagerschalen 19 und 20 geführt, die mit Rollenträgern 21, 22 verbunden
sind. Die zugehörigen Rollen liegen. an der Rückseite der, Zahnstangen 4, 5 an und
verhindern
ein Abheben der Zahnräder 17,18 von den Zahnstangen.
-
Die Lagerschalen 19,20 sind weiterhin mit Pührungsmitteln versehen,
die eine ausreichende Bewegung der Wellenenden senkrecht zur Türebene zulassen,
jedoch deren Bewegung in Richtung der Karosserieebene verhindern. Diese Führungsmittel
bestehen bei dem gewählten Ausführungsbeispiel aus drehbaren Laschen 23,24,deren
Lager 25,26 mit Hilfe von U-förmigen Bügeln 27,28 an dem Pfosten 14 der Karosserie
befestigt sind. Die den Lagern abgewandten Enden der Laschen 23,24 weisen Langlöcher
auf, in die mit den Lagerschalen 19,20 verbundene Schrauben 29,30 eingreifen.
-
Mit 31 ist das Türschloß bezeichnet, das über eine Riegelstange 32
mit einem Haken in Verbindung steht, der der Arretierung der Tür dient. Dieser Haken
ist im Bereich des Lagers 13 drehbar auf der Stabilisatorwelle 12 gelagert und wird
durch eine Feder in einer Position gehalten, in der er über die Riegelstange 32
greift und somit ein Ausschwenken der Tür verhindert.
-
Beim Öffnen des Türschlosses 31 wird die Riegelstange 32 nach ,links
zurückgezogen, bis der Haken die Riegelstange und damit die Tür frei gibt. Beim
Schließen der Tür stößt die Riegelstange 32 gegen den Haken und verdrängt ihn gegen
die Kraft der Rückholfeder.
-
Aus dem Längsschnitt nach Fig. 2 ist zu erkennen, daß das Türblatt
zur Anpassung an die Karosserie gekrümmt ist. Die Darstellung zeigt ferner, daß
die untere Führungsschiene 10 an einer im Fahrzeuginnenraum liegenden Trittatufe
33 befestigt ist. Die Rolle 7 wird von einem mit dem Türblatt verbundenen Winkel
34 getragen. Die Zahnstangen 4 und 5 sind aus einem L-
Profil oder
im Druckgußverfahren hergestellt und in Aussparungen des Torblattes so eingelassen,
daß-::die Rollenträger 21,22 hinter die Zahnstangen 4,5 greifen. Die mit unterbrochenen
Linien gezeichneten Teile 35 und 85 deuten Druckluftzylinder für den Türantrieb
an.
-
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch eine Doppeltür mit den Türblättern
1 und 51, den Dichtungsprofilen 3 und 53, den gekrümmten Tragschienen 9 und 59,
sowie den Tragrollen 6 und 56.
-
Als Verbindung zwischen den Rollen und den Türblättern sind Haltewinkel
40,90 vorgesehen. Die Tragschienen 9,59 sind über Konsolen 41,42,91 an der Karosserie
befestigt. Mit 35 und 85 sind schwenkbar gelagerte Druckluftzylinder bezeichnet,
die über Winkel 36 und 86 die Türflügel antreiben. Die Lager der geöffneten Türflügel
1,51 ist durch unterbrochene Linien angedeutet, ebenso die zugehörige Lage der Tragrollen
6,56 der Rollenträger 21 und der Zahnräder 17,67.
-
In Fig.4 ist die Verbindung zwischen Türblatt, Stabilisationswelle
und Führungseinrichtung vergrößert dargestellt. In das Türblatt 1 ist die als Winkelprofil
ausgebildete Zahnstange 4 eingesetzt. Das mit der Stabilisatorwelle 12 verbundene
Zahnrad 17 wird durch die Rolle 36 in Eingriff mit der Zahnstange 4 gehalten. Der
Haltewinkel 21 für diese Rolle ist mit Hilfe von Schrauben 37,38 an der Lagerschale
19 der Stabilisatorwelle befestigt. Die Lagerschale trägt eine weitere Schraube
39, die in dem Langloch der drehbaren Lasche 23 gleitet. Das gegen axiale Kräfte
stabile Lager 25 der Lasche wird von einem Bügel 27 getragen, der an der Karosserie
befestigt ist. Beim Ausschwenken der Tür dreht sich die Lasche im Uhrzeigersinn.
-
Anstelle der drehbaren Laschen können als Führungsmittel für die Stabilisatorwelle
auch Teleskop- oder Schwalbenschwan-zführungen
benutzt werden.
-
Das beschriebene Ausführungsbeispiel sieht eine Führungsschiene vor,
die seitlich von der Tür in die Karosseriewand eingelassen ist. Diese Schiene kann
im unteren wie auch im oberen Bereich der Karosserie untergebracht sein.
-
Gemäß der weiteren Erfindung wird diese zweite Schiene ebenso wie
die erste Bührungsschiene an der Unterseite einer Trittstufe befestigt. In diesem
Falle ist dann für die letzte Phasese der Schließbewegung eine Fangeinrichtung vorgesehen,
die ein zwangsläufiges Einschwenken der hinteren Türkante in die Karosserieebene
bewirkt. Vorzugsweise besteht diese Fangeinrichtung aus einer am Türblatt befestigten
und um eine vertikale Achse drehbaren Rolle einerseits und einer im spitzen Winkel
zur Türebene an der Karosserie befestigten U-Schiene andererseits.
-
Da jedes Türblatt in drei Punkten statisch bestimmt aufgehängt ist,
kann die Justierung der zugehörigen Lagerelemente schnell und einfach durchgeführt
werden.
-
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die neuartig ausgebildete
und gelagerte Stabilisationswelle im Fahrzeuginnenraum sehr wenig Platz beansprucht,
sodaß die zugehörige Verkleidung schmal gehalten und die nutzbare Breite des Einstieges
vergrößert werden kann.
-
Ein zusätzlicher Fortschritt ist darin zusehen, daß sich die Stabilisatorwelle
auch einer stark gekrümmten Türfläche und Karosseriewand gut anpaßt.