DE2012696C3 - Fallschirm - Google Patents
FallschirmInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fallschirm mit einer Kappe, die eine Anzahl von Bahnen mit mehreren
Feldern aufweist, wovon mindestens einige Felder aus einem nur in einer Richtung dehnbaren Gewebe
bestehen, um bei Belastung eine erhöhte Luftdurchlässigkeit zu erzielen.
Ein Fallschirm der eingangs genannten Art ist aus der GB-PS 11 02 665 oder der US-PS 32 22 016 bekannt.
Durch eine derartige Ausbildung wird erreicht, daß der Fallschirm eine größere Porosität während der Stoßbelastung
beim, öffnen aufweist, als bei der nachfolgenden Fallbewegung, um ein sicheres öffnen und eine
maximale Bremswirkung beim Fall zu erzielen.
Gemäß der letztgenannten US-PS 32 22 016 wird dies dadurch erreicht, daß das verwendete Gewebe eine
Kette mit Fäden unterschiedlicher Breite und einem Schuß aus Sf.retchfäden aufweist.
Es ist ferner aus der GB-PS 8 95 865 bekannt, zu diesem Zweck einzelne Fallschirmteile mit einem
Gewebe hoher Porosität und andere Bereiche mit einem Gewebe niedriger Porosität auszustatten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fallschirm zu schaffen, dessen Porosität sich abhängig
von einer steigenden Zugbelastung von einem sehr niedrigen Wert auf sehr hohe Werte vergrößert.
Der erfindungsgemäße Fallschirm ist zu diesem Zweck dadurch gekennzeichnet, daß zu einer
Erzielung einer Luftdurchlässigkeit des Gewebes von 0—12,2 mVm2 Min. in zugfreiem Zustand und bei
maximalem Zug ohne bleibende Formänderung von 244-305 m3/m2 Min. bei einem Differenzdruck von
T2,5mmWS die Kettfäden des Gewebes mit einer
•5 Stärke von 30 Denier aus hochfestem Polyamid und die Schußfäden mit einer Stärke von 30 Denier, hergestellt
nach dem Falsch-Drall-Verfahren, aus Polyamid bestehen.
Als Folge der Erfindungsgemäßen Ausbildung wird
Als Folge der Erfindungsgemäßen Ausbildung wird
,o die Anpassung der Porosität an die Belastung mit einem
Gewebe erreicht, das verhältnismäßig einfach aufgebaut
ist, ohne daß hierzu Kettfäden unterschiedlicher Breite
erforderlich sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung schließen die dehnbaren Fäden des Gewebes mit den Hauptnähten
der Bahnen einen Winkel von etwa 45° und die Quernähte der Felder einer Bahn mit den Quernähten
der benachbarten Bahn einen Winkel von 90° ein.
Die Anordnung von Gewebefäden und -nähten im
Winkel zueinander ist in Verbindung mit Hilfsnähten aus der US-PS 32 22 016 an sich bekannt, die dort
zusätzlich zu den Hauptnähten vorgesehen sind.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform sind die Tragleinen am Rand befestigt, und die Tragleinenlänge,
gemersen vom Rand bis zum Scheitel der Kappe, ist
größer als die Länge der Hauptnähte.
Die Befestigung der Tragleinen an der Kappe und ihre gegenüber den Hauptnähten größere Länge ist
dabei aus der GB-PS 11 02 665 an sich bekannt
Die Erfindung wird anschließend an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Fallschirms beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Teildraufsicht auf einen Fallschirm,
F i g. 2, 3 und 4 vergrößerte Ansichten längs der Linien 2-2,3-3 und 4-4 der F i g. 1,
F i g. 5 eine Teildraufsicht auf eine Hauptnaht eines Fallschirms,
F i g. 6 einen vergrößerten Teilschnitt längs der Linie 6-6 der F i g. 5 und
F i g. 6 einen vergrößerten Teilschnitt längs der Linie 6-6 der F i g. 5 und
F i g. 7, 8 und 9 Kurvendarstellungen des Verhaltens von Fallschirmen.
Eine Kappe A des Fallschirms besteht aus einer Reihe von Bahnen B, die durch Hauptnähte C miteinander
verbunden sind. Dabei weist jede Bahn ßeine Mehrzahl
von Feldern D, E, Fund G auf, die durch Quernähte H
miteinander verbunden sein können, und jede Kappe A kann einen Entiüftersaum /, einen Rand K und
Tragleinen L aufweisen.
Unter »Stretchgewebe« wird in der folgenden Beschreibung ein Gewebe verstanden, bei dem Kette
oder Schuß oder beide aus Stretchgarnen oder elastischen Garnen bestehen.
Gewöhnliches Gewebe ist die Bezeichnung für ein Gewebe, das nicht streckbar ist, d. h. ein Gewebe, bei
dem kein Stretchgarn oder elastisches Garn oder allenfalls nur minimale Mengen von Stretch- oder
elastischem Garn beim Bau des Fallschirms verwendet wird.
Das Stretchgewebe hat vorzugsweise bei praktisch nicht vorhandener Zugbelastung eine Luftdurchlässigkeit
von 0-12,2 m3/m2 Min. bei 0,12 mm WS Druckdifferenz
und eine Luftdurchlässigkeit bei praktisch maximalem Zug ohne bleibende Formänderung von
183 - 305 m3/m2~Min. bei 12 mm WS Druckdifferenz.
Unter bestimmten Voraussetzungen, zum Beispiel beim Abspringen aus großen Höhen oder in manchen
Fällen beim Abwurf von Lasten, können beispielsweise
Werte der Luitdurchlässigkeit beim maximalem Zug ohne bleibende Formänderung von 9M mVm2 Min. bei
12 mm WS Druckdifferenz gefordert werden; in diesem Fall kann ein nach beiden Richtungen streckbares
Gewebe verwendet werden, d. h. ein Stretchgewebe, bei dem Kette und Schuß aus Stretchgarn besteher
Ein als brauchbar ermitteltes Stretchgewebe weist in der Kette 50 Fäden je cm mit einer Stärke von 30
Denier aus hochfestem Polyamid G6 und im Schuß 38-40 falsch gedrallte Fäden je cm mit einer Stärke
von 30 Denie·- aus mittelfestem Polyamid 66 auf. Eine Standard-Fallschirmkappe von 8,5 m Durchmesser aus
gewöhnlichem Gewebe wird häufig als Fallschirm C-9 bezeichnet, und diese Bezeichnung soll nachstehend
verwendet werden.
Nach Fig. 1 wird als Form 1 nur das Feld D jeder
Bahn B aus Stretchgewebe hergestellt, während die Felder E, Fund G aus gewöhnlichem Gewebe bestehen;
Form II weist Felder D und E der Stoffbahn B aus Stretchgewebe auf, während die Felder F und G aus
gewöhnlichem Gewebe bestehen; nach Form 111 bestehen die Felder D, E und F jeder Bahn B aus
Stretchgewebe und das Feld G aus gewöhnlichem Gewebe; nach Form IV schließlich sind alle Felder der
Stoffbahn aus Stretchgewebe.
Bei Form I ist das Verhältnis von Stretchgewebe zu gewöhnlichem Gewebe derart, daß die Fläche aus
Stretchgewebe wegen ihrer Kleinheit die Öffnungskraft bei hohen Geschwindigkeiten und die Öffnungszeit bei
niedrigen Geschwindigkeiten nur geringfügig gegenüber einem Fallschirm C-9 beeinflußt.
Form II besitzt eine konkav gekrümmte Kurve der Beziehung zwischen Öffnungskraft und Absprunggeschwindigkeit
(vgl. F i g. 7), das heißt, daß eine merkliche Verbesserung gegenüber einem Fallschirm C-9 bis zu
einer Geschwindigkeit von annähernd 220 Knoten besteht; jenseits dieser Geschwindigkeit werden Kräfte
erzeugt, die über denen eines Fallschirms C-9 liegen.
Form Hl weist eine Kurve mit konvexer Krümmung für die Beziehung zwischen Öffnungskraft und Absprunggeschwindigkeit
auf (F i g. 7), woraus sich ergibt, daß die Verringerung der Öffnungskraft gegenüber
einem Fallschirm C-9 um so merklicher ist, je größer die Absprunggeschwindigkeit ist. Nachstehend folgt ein
tabellarischer Vergleich zwischen Form III und einem Fallschirm C-9:
Geschwindig | Kraft | Form ill | Verringe |
keit | 2400 | rung | |
(Knoten) | C-9 | 3000 | % |
120 | 2400 | 3200 | 0 |
180 | 3200 | 3700 | 6,6 |
210 | 4100 | 28,1 | |
230 | 4900 | 32,4 | |
Bei Geschwindigkeiten unter 120 Knoten hat die Form III geringfügig höhere Öffnungskräfte als der
Fallschirm C-9, jedoch sind die Öffnungsgeschwindigkeiten bei derart niedrigen Absprunggeschwindigkeiten
nicht so groß, daß irgendwelche Probleme entständen.
Die Kurvendarstellungen in den F i g. 7,8 und 9 liefern
eine Vergleichsbasis zwischen den Formen II und 111 und dem Fallschirm C-9.
Die Kurven nach den F i g. 7,8 und 9 wurden ermiitek
durch Abwerfen einer Attrappe von 113 kg aus einer Höhe von 457 m; die Legende zu F i g. 7 gilt auch für die
F i g. 8 und 9. Eine Untersuchung dieser Kurven ergibt, daß die Form III offenbar optimale Ergebnisse insoweit
zeitigt, als nicht nur niedrige Öffnungskräfte bei hohen Geschwindigkeiten (F i g. 7), sondern auch kürzere
Öffnungszeiten (F i g. 8) und kürzere Füllzeiten (F i g. 9) bei geringeren Geschwindigkeiten geboten werden,
d. h., daß diese Form auch für Abspringen bsi niedriger
Geschwindigkeit und geringer Höhe wirkungsvoller ist.
Da die Form III optimale Ergebnisse liefert, werden an
ihr die Nähte nach den F i g. 2,3,4 und 6 dargestellt.
Die Form IV ergibt zwar geringere Öffnungskräfte
ίο bei hohen Geschwindigkeiten, aber die zunehmende
Luftdurchlässigkeit am Rand scheint die richtige Füllung zu behindern. Dem wird abgeholfen durch eine Fläche
aus gewöhnlichem Gewebe längs des Randes der Kappe, der sonst aus Stretchgewebe besteht; dadurch
öffnet sich der Fallschirm schneller, besonders bei geringen Geschwindigkeiten.
Der Fallschirm besteht wie der Fallschirm C-9 aus einer Anzahl Bahnen mit jeweiis vier Feldern, und diese
Form wird hier gezeigt und beschrieben. Von besonderer Bedeutung ist selbstverständlich das Verhältnis
von Stretchgewebe zu gewöhnlichem Gewebe, unabhängig von der speziellen Konstruktion der Kappe,
also etwa bei Form III eine Kappe mit praktisch 75% Stretchgewebe gegenüber 25% gewöhnlichem Gewebe.
Die Form III kann für verschiedene Einsatzarten verwendet werden, z. B. als Bandbremsschirme, Ringspaltschirme
und Personen- bzw. Lastenfallschirme.
Zweckmäßig ist das Gewebe schräg zugeschnitten, um Felder zu bekommen, bei denen die Kette diagonal
über das Feld verläuft, wie durch die Pfeile in F i g. 1 angedeutet ist. Auf diese Weise wird vorzugsweise
sowohl bei den Feldern aus Stretchgewebe als auch bei den Feldern aus gewöhnlichem Gewebe in einer
gegebenen Bahn verfahren. Vorzugsweise bilden die
.15 dehnbaren Fäden des Gewebes einen Winkel von etwa 45° mit den Hauptnähten C. und die Quernähte H der
Felder D, F, F und G einer Bahn B bilden mit den Quernähten der benachbarten Bahn Seinen Winkel von
90°. Eine derartige Anordnung bewirkt eine gleichförmigere Belastung an den Hauptnähten.
Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, ist keine vollständige
Abkehr im üblichen Aufbau der Quernähte hinsichtlich der Verbindung des Stretchgewebes des Feldes F mit
dem gewöhnlichen Gewebe im Felde G durch Stiche 10 erforderlich; wie Fig. 3 zeigt, ergibt sich auch keine
vollständige Abweichung von dem üblichen Aufbau der Quernaht beim Verbinden des Stretchgewebes des
Feldes D mit dem Stretchgewebe des Feldes F durch Stiche 11; und wie sich aus F i g. 4 entnehmen läßt, wird
ein im wesentlichen üblicher Entlüftungsraum zum Verbinden des Stretchgewebes des Feldes D mit einem
Band 12 durch Stiche 13 angewandt.
Der Aufbau der Hauptnaht C ergibt sich aus den Fig. 5 und 6, für den Felder benachbarter Bahnen um
eine Tragleine L gefaltet und etwa durch Stiche 14 miteinander verbunden werden können. Der Rand K
kann mit einer Verstärkung 15 und mit Verstärkungsstichen 16 zum Befestigen der Tragleinen L an dem Rand
K versehen werden.
f>o Bei einer üblichen Fallschirmkonstruktion sind die
Tragleinen durch die Hauptnaht im allgemeinen kurzer als die Nahtlänge, so daß die Öffnungskräfte über das
Tragnetz und nicht über die Hauptnaht übertragen werden, wegen der Verwendung von Stretchgewebe für
'15 den Fallschirm wird die Anwendung von Tragleinen
bevorzugt, die länger sind als die Hauptnaht, um eine ausgeglichene Längserstreckung der Stretchgewebe-Felder
und der Hauptnaht zu erreichen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Fallschirm mit einer Kappe, die eine Anzahl von Bahnen mit mehreren Feldern aufweist, woven
mindestens einige Felder aus einem nur in einer Richtung dehnbaren Gewebe bestehen, um bei
Belastung eine erhöhte Luftdurchlässigkeit zu erzielen, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzielung einer Luftdurchlässigkeit des Gewebes von 0-12,2 m3/m2 Min. in zugfreiem Zustand und
bei maximalem Zug ohne bleibende Formänderung von 244 - 305 mVm2 Min. bei einem Differenzdruck
von 12,5 mm WS die Kettfäden des Gewebes mit einer Stärke von 30 Denier aus hochfestem
Polyamid und die Schußfäden mit einer Stärke von 30 Denier, hergestellt nach dem Falsch-Drall-Verfahren,
aus Polyamid bestehen.
2. Fallschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dehnbaren Fäden des Gewebes mit
den Haupinähten (C) der Bahnen (B) einen Winkel von etwa 45° und die Quernähte (H) der Felder (D,
E, F, G) einer Bahn (B) mit den Quernähten (H) der benachbarten Bahn (B) einen Winkel von 90°
einschließen.
3. Fallschirm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest das Feld (G) jeder Bahn (B) am Rande (K) der Kappe (A) aus unelastischem
Gewebe besteht und die Fläche des unelastischen Gewebes etwa 25% der Gewebefläche der Bahn
ausmacht.
4. Fallschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragleinen (L) am Rand (K)
befestigt sind und daß die Tragleinenlänge, gemessen vom Rande (K) zum Scheitel der Kappe (A),
größer ist als die Länge der Hauptnähte (C).
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CA45890 | 1969-03-17 | ||
CA45890 | 1969-03-17 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2012696A1 DE2012696A1 (de) | 1970-10-01 |
DE2012696B2 DE2012696B2 (de) | 1977-03-24 |
DE2012696C3 true DE2012696C3 (de) | 1977-12-22 |
Family
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