DE20120768U1

DE20120768U1 - Beschlag für einen Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE20120768U1
Application number: DE20120768U
Authority: DE
Original assignee: Keiper GmbH and Co
Current assignee: Johnson Controls Components GmbH and Co KG
Priority date: 2001-09-06
Filing date: 2001-12-21
Publication date: 2002-05-08
Anticipated expiration: 2011-12-22
Also published as: DE10144832A1

Description

Beschlag für einen Fahrzeugsitz

Die Erfindung betrifft einen Beschlag für einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.

Es ist bei Beschlägen dieser Art und anderen Einstellen!, insbesondere bei Höheneinstellern, bekannt, das Gewicht der Baugruppe, die mit dem Beschlag zu bewegen ist, durch eine Kompensationsfeder, beispielsweise einer Schenkelfeder, auszugleichen. Der Kraftaufwand bei Betätigung des Beschlags in beide mögliche Betätigungsrichtungen unterscheidet sich dann nicht so stark.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Beschlag der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Beschlag mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Dadurch, daß die Kompensationsfeder einerseits am ersten Beschlagteil und andererseits an einem mit der Achse fluchtenden Lagerbauteil des zweiten Beschlagteils abgestützt ist, steht eine einfache und schnelle Möglichkeit zur Verfügung, die Kompensations feder ohne viele Montageschritte an einen vorhandenen Beschlag zu montieren. Die Befestigung der Kompensationsfeder mittels Aufklemmen einer an ihr ausgebildeten Aufnahme auf einen Mehrkant des Lagerbauteils hat den Vorteil, daß die Kompensationsfeder ohne Vorspannung gehalten wird, was beispielsweise

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weniger Windungen erfordert und ein geringeres Gewicht ermöglicht. Für diese Klemmbefestigung erzeugt vorzugsweise eine Vorspannkraft im Bereich der Aufnahme gegenüber dem Mehrkant einen Kraftschluß, welcher durch einen Formschluß aufgrund der geometrischen Übereinstimmungen zwischen Mehrkant und Aufnahme ergänzt wird. Zur Montage kann die Kompensationsfeder beispielsweise auf den Mehrkant aufgeschrumpft werden. Unter einem Mehrkant sollen alle Körper mit einer Längsachse verstanden werden, um die herum wenigstens zwei von einander unterschiedliche, parallel zur Längsachse verlaufende, ebene Flächen angeordnet sind, beispielsweise ein sogenannter Zweikant (zwei parallele, ebene Flächen und dazwischen gekrümmte Flächen), ein Dreikant (dreieckiger Querschnitt) oder ein Vierkant (i.d.R. quadratischer Querschnitt).

Die vorzugsweise auf der Außenseite des Beschlags vorgesehene Kompensationsfeder ist vorzugsweise an einem Ende mit der Aufnahme an dem Mehrkant vorzugsweise über die Kontur der beiden Beschlagteile überstehenden Lagerbauteil und am anderen Ende an einem außenseitig abstehenden Bolzen des relativ zum Lagerbauteil beweglichen Beschlagteils abgestützt. Die Kompensationsfeder ist hierzu vorzugsweise spiralförmig aufgewickelt.

Die Erfindung ist sowohl für Beschläge mit Freischwenkfunktion - unabhängig von deren innerer Neigungseinstellkonstruktion - als auch lür Gelenkbeschläge mit Tischstellungen, Packagestellungen, Bodenstellungen oder dergleichen einsetzbar. Die Anordnung der Beschlagteile als Beschlagoberteil und Beschlagunterteil und/oder auf den beiden Seiten des Fahrzeugsitzes hängt vom Einsatzzweck ab.

Im folgenden ist die Erfindung anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele mit einer Abwandlung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine Seitenansicht des Beschlags gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Hülse gemäß dem ersten Ausfühmngsbeispiel,

Fig. 3 eine weitere perspektivische Ansicht der Hülse von Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt durch Lagerbolzen, Hülse und Schraube, Fig. 5 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes,

Fig. 6 eine Fig. 3 entsprechende, perspektivische Ansicht einer Hülse gemäß einer Abwandlung des ersten Ausfuhrungsbeispiels,

Fig. 7 eine Seitenansicht des Beschlags gemäß dem zweiten Ausfuhrungsbeispiel,

Fig. 8 eine perspektivische Ansicht des Beschlags gemäß dem zweiten Ausfuhrungsbeispiel ohne Kompensationsfeder, und

Fig. 9 eine Einzelansicht der beispielhaften Kompensationsfeder.

Bei einem ersten Ausführungsbeispiel weist ein Fahrzeugsitz 1 in einer hinteren Sitzreihe eines Kraftfahrzeuges zur Neigungseinstellung seiner Rückenlehne 2 relativ zu seinem Sitzteil 3 auf beiden Seiten einen Beschlag 5 auf. Der als Rastbeschlag ausgebildete Beschlag 5 umfaßt ein sitzteilfestes Beschlagunterteil 7 und ein lehnenfestes Beschlagoberteil 8, welches mittels eines im Besichlagunterteil 7 auf die nachfolgend beschriebene Weise gelagerten Schwenkbolzens 10 relativ zum Beschlagunterteil 7 schwenkbar ist. Das Beschlagunterteil 7 besteht dabei aus zwei plattenförmigen, parallel angeordneten Elementen, welche einen Bauraum zur Aufnahme des

den Schwenkbolzen 10 umschließenden Bereichs des Beschlagoberteils 8 und verschiedener Verriegelungs- und Sicherungselemente aufweist.

Die gedachte, zentrale Achse A des Schwenkbolzens 10 definiert die Schwenkachse der Rückenlehne 2 und die nachfolgend als axial bezeichnete Richtung. Eine Lehnenkompensationsfeder 12 aus Federstahl ist spiralförmig um die Achse A gewikkelt und einerseits am Beschlagunterteil 7 und andererseits am Beschlagoberteil 8 abgestützt. Die als Flachbandfeder ausgebildete Lehne nkompensationsfeder 12 weist ein rechteckiges Querschnittsprofil auf, dessen größere Abmessung jeweils in axialer Richtung verläuft.

In diesem ersten Ausfuhrungsbeispiel ist der oberteilfeste Schwenkbolzen 10 in axialer Richtung mit einer durchgängigen Längsbohrung versehen, in welche als Lagerbauteil eine Hülse 20 mit einem zylindrischen Abschnitt 22 eingeschoben ist. Die Hülse 20 ist beispielsweise mittels einer in axialer Richtung verlaufenden Schraube 24 mit der Struktur der Rückenlehne 2 verbunden, wobei der zylindrische Abschnitt 22 ein Innengewinde aufweist.

An den zylindrischen Abschnitt 22 schließt sich in axialer Richtung ein Zweikant-Abschnitt 26 an, mit welchem die Hülse 20 über den Schwenkbolzen 10 und damit über die Kontur des Beschlags 5 übersteht. Zur drehfesten Abstützung der Lehnenkompensationsfeder 12 ist deren inneres Ende als Aufnahme 12' ausgebildet, welche auf den oberteilfesten Zweikant-Abschnitt 26 geklemmt ist, und zwar im wesentlichen, d.h. über weite Bereiche, kraftschlüssig aufgrund einer Vorspannung im Federstahl der Aufnahme 12', beispielsweise aufgrund eines gegenüber den Abmessungen des Zweikant-Abschnittes 26 geringeren Abstandes der ebenen Flächen, wobei vorzugsweise die Ähnlichkeit der Geometrien zumindest bereichsweise, beispielsweise im gekrümmten Bereich, zu einem ergänzenden Formschluß fuhrt. Die Lehnenkompensationsfeder 12 sitzt damit auch ohne Vorspannung fest.

Das äußere Ende der Lehnenkompensationsfeder 12 liegt in den aufrechten und den nach hinten geneigten Stellungen der Rückenlehne 2 mit Vorspannung an einem unterteilfesten Mitnehmerbolzen 28 an. Der Mitnehmerbolzen 28 steht von der Außenseite des Beschlagunterteils 7 ab und ist parallel zum Zweikant-Abschnitt 26 angeordnet. Eine Schwenkbewegung des Beschlagobeiteils 8 nach vorne wird durch die Vorspannung der Lehnenkompensationsfeder 12 unterstützt, um eine gute Anlage der Rückenlehne 2 an den Insassen zu erreichen oder ein Freischwenken der Rückenlehne zu unterstützen. Dabei steht die Lehnenkompensationsfeder 12 ab einer Neigung der Rückenlehne 2 von etwa 10° nach vorne alleine ohne Vorspannung, d.h. sie löst sich vom Mitnehmerbolzen 28. Das Gewicht der Rückenlehne 2 unterstützt dann die weitere Bewegung nach vorne.

In einer Abwandlung zum ersten Ausführungsbeispiel, welche - soweit nicht anders beschrieben - mit dem ersten Ausführungsbeispiel übereinstimmt, ist der zylindrische Abschnitt 22' der Hülse 20' kürzer als im ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet, in eine Sacklochbohrung des Schwenkbolzens 9 gesteckt und wiederum mit der Struktur der Rückenlehne 2 drehfest verbunden.

Das zweite Ausführungsbeispiel stimmt in vielen Teilen mit dem ersten Ausführungsbeispiel überein, so daß gleiche und gleichwirkende Bauteile um 100 höhere Bezugszeichen tragen. Der Beschlag 105 weist wiederum ein Beschlagunterteil 107 und ein Beschlagoberteil 108 auf, welches mittels eines Schwenkbolzens 110 relativ zum Beschlagoberteil 107 um eine durch den Schwenk bolzen 110 definierte Achse A schwenkbar ist. Von der Außenseite des Beschlagunterteils 107 steht im Bereich des Schwenkbolzens 110 seitlich ein angeschweißtes Lagerblech 120 als Lagerbauteil ab, welches im wesentlichen quer zur Achse A angeordnet ist und einen mit der Achse A fluchtenden Zweikant-Abschnitt 126 aufweist. Ein oberteilfester Mitnehmerbolzen 128 steht parallel zur Achse A und zum Zweikant-Abschnitt 126 von der

Außenseite des Beschlagoberteils 108 ab. Eine Lehnen kompensationsfeder 112, welche wie im ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet ist, ist mit einer Aufnahme an ihrem inneren Ende auf den Zweikant-Abschnitt 126 geklemmt und mit ihrem äußeren Ende am Mitnehmerbolzen 128 abgestützt. Die Funktionsweise stimmt mit dem ersten Ausführungsbeispiel überein.

	• · · « · · «	7	Fahrzeugsitz
		Bezugszeichenliste	Rückenlehne
	Sitzteil
	Beschlag
1	Beschlagunterteil
2	Beschlagoberteil
3	Schwenkbolzen
5, 105	Lehnenkompensationsfeder, Kompensationsfeder
7,107	Aufnahme
8,108	Hülse, Lagerbauteil
10, 110	zylindrischer Abschnitt
12,112	Schraube
12'	Zweikant-Abschnitt
20, 20'	Mitnehmerbolzen
22, 22'	Lagerblech, Lagerbauteil
24	Achse
26, 126
28, 128
120
A

Claims

1. Beschlag für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit einem ersten Beschlagteil (7; 108), mit einem zweiten Beschlagteil (8; 107), welches relativ zum ersten Beschlagteil (7; 108) um eine durch einen Schwenkbolzen (10; 110) definierte Achse (A) schwenkbar ist, und mit einer Kompensationsfeder (12; 112), welche zwischen dem ersten Beschlagteil (7; 108) und dem zweiten Beschlagteil (8; 107) durch eine Vorspannung wirksam ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsfeder (12; 112) einerseits am ersten Beschlagteil (7; 108) und andererseits an einem mit der Achse (A) fluchtenden Lagerbauteil (20; 20'; 120) des zweilen Beschlagteils (8; 107) abgestützt ist, wobei an der Kompensationsfeder (12; 112) eine Aufnahme (12') ausgebildet ist, welche auf einen Mehrkant (26; 126) des Lagerbauteils (20; 20'; 120) geklemmt ist.

2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (12') und der Mehrkant (26; 126) über weite Bereiche kraftschlüssig zusammenwirken.

3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (12') und der Mehrkant (26; 126) zumindest bereichsweise formschlüssig zusammenwirken.

4. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerbauteil (20; 20'; 120) einen Zweikant-Abschnitt (26; 126) aufweist.

5. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsfeder (12; 112) spiralförmig aufgewickelt ist.

6. Beschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (12') am inneren Ende der Kompensationsfeder (12; 112) ausgebildet ist.

7. Beschlag nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsfeder (12; 112) mit ihrem äußeren Ende an einem Bolzen (28; 128) des ersten Beschlagteils (7; 108) anliegt.

8. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerbauteil (20; 20') einen innerhalb des Schwenkbolzens (10) angeordneten Abschnitt (22; 22') aufweist.

9. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerbauteil (120) im wesentlichen quer zur Achse (A) angeordnet ist.

10. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsfeder (12; 112) auf der Außenseite des Beschlags (5; 105) angeordnet ist.

11. Beschlag nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerbauteil (20; 20', 120) über die Kontur der Beschlagteile (7, 8; 107, 108) übersteht.

12. Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, gekennzeichnet durch einen Beschlag (5; 105) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.