DE20114917U1 - Testkit zur gleichzeitigen Bestimmung von Gesamteiweiß und Harnsäure in biologischen Flüssigkeiten - Google Patents

Testkit zur gleichzeitigen Bestimmung von Gesamteiweiß und Harnsäure in biologischen Flüssigkeiten

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Description

GULDE HENGELHAUPT ZIEBIG
PATENTANWÄLTE
European Patent Attorneys
GULDE HENGELHAUPT ZIEBIG Schützenstr. 15-17, 10117 Berlin
Dr. Felix Levine
Mühlenstr. 79
41236 Mönchengladbach
Klaus W. Guide, Dipl.-Chem. Jürgen D. Hengelhaupt, Dipl.-Ing.* Dr. Marlene K. Ziebig, Dipl.-Chem.** Wilfried H. Goesch, Dipl.-Ing.* Dieter K. Wicht, Dipl.-Ing.* Isolde U. Winkler, Dipl.-Ing.
Jörg K. Grzam, Rechtsanwalt
Schützenstr. 15-17 D-10117 Berlin
Tel.: 030/264 13 30 Fax: 030/264 18 38 e-mail: [email protected]
Unser Zeictu/our reference GM35601DE-Zie
Ihr Zeich./your reference
Datum/date
Berlin, 04.09.2001
Testkit zur gleichzeitigen Bestimmung von Gesamteiweiß und Harnsäure in biologischen Flüssigkeiten
Testkit zur gleichzeitigen Bestimmung von Gesamteiweiß und Harnsäure in biologischen Flüssigkeiten
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Testkit zur gleichzeitigen Bestimmung von Gesamteiweiß und Harnsäure in biologischen Flüssigkeiten, vorzugsweise im Urin, wobei es die zur Bestimmung notwendige Reagenzmischung in einer trockenen, festen, wasserlöslichen Formulierung umfasst. Diese Reagenzmischung enthält neben an sich üblichen Reagenzien zur Gesamteiweißfällung Kupfersulfat, mindestens ein Polysaccharid; mindestens ein Monosaccharid und Zitronensäure. Die Reagenzmischung liegt in Form eines Granulates oder in einer anderen festen Formulierung, wie z.B. in Pulverform, vor.
Methoden zur Bestimmung von Proteinen (Gesamteiweiß) im Urin, im Serum und in anderen biologischen Flüssigkeiten sind zahlreich bekannt und diagnostisch relevant. Die Proteine können durch Fällungs- und Farbreaktionen nachgewiesen werden. Solche Methoden dienen dem Nachweis zahlreicher Krankheiten, so z.B. zum Nachweis einer Proteinurie (Eiweißausscheidung im Urin) und vor allem zur Diagnose verschiedener Nierenerkrankungen.
Der Eiweißnachweis kann qualitativ und halbquantitativ mit Teststreifen erfolgen, die in der Regel ein Reagenz enthalten, das mit dem Eiweiß eine Farbreaktion bildet. Diese Teststreifen haben den Nachteil, dass sie durch Licht, Feuchtigkeit und hohe Temperaturen empfindlich sind. Andere qualitative oder quantitative Methoden erfolgen z.B. durch Zugabe von Sulfosalicylsäure zu den Proben bzw. mit der Biuretreaktion nach Fällung mit Trichloressigsäure oder Perchlorsäure, ggf. unter Farbstoffzuzätzen. Bekannte Fällungsreagenzien sind neben Säuren u. a. auch Schwermetallsalze, Azeton, Alkohol und Ammoniumsalze.
Ein Testsystem zur E i we ißbe Stimmung im Urin ist in dem russischen Patent RU 2 077 060 Cl beschrieben. Dieses Testsystem, das zur Fällung des Eiweißes mit einem Reagenz, das ggf. mit einem in Wasser unlöslichen Bestandteil verbunden ist eingesetzt wird, enthält das Reagenz zur Eiweißfällung als ein dichtes, festes Granulat mit einem spezifischen Gewicht größer 1.
Die bekannten Testsysteme haben jedoch sämtlich den Nachteil, dass die Analysendauer zu lang ist. Des weiteren steht das Ergebnis (Konzentration des Eiweißgehaltes) nur für 10-15 Minuten zur Verfügung. Bei einigen Erkrankungen stört eventuell vorhandene Harnsäure die Eiweißbestimmung, da diese Säure mit dem Testgranulat auch einen Niederschlag bilden kann.
Dabei gibt es derzeit keine Möglichkeit mit bekannten Tests und Verfahren, Harnsäure zu bestimmen. Eine erhöhte Menge von Harnsäure ist jedoch ein wichtiger diagnostischer Marker und eine Möglichkeit zur Verlaufskontrolle z.B. bei Gicht, Leukämien, Harnsäuresteinen und einigen anderen schweren Erkrankungen.
Ein weiterer Nachteil von bekannten Testsystemen ist eine für Laboranten unbequeme und gefährliche Handarbeit, weil jeder Hautkontakt mit den Reagenzien vermieden werden sollte.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, einen gefahrlosen und einfach anwendbaren Testkit zu finden und bereitzustellen, der es ohne größeren technischen Aufwand gestattet, schnell und sicher neben dem Gesamteiweiß gleichzeitig erhöhte Konzentrationen von Harnsäure als weitere diagnostische Parameter auszuwerten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Testkit gelöst, der zur Bestimmung von Gesamteiweiß sowie zum gleichzeitigen Nachweis eines erhöhten Harnsäuregehaltes in biologischen Flüssigkeiten, vorzugsweise im Urin, dient , wobei die erfindungsgemäße Reagenzmischung in einer festen
wasserlöslichen Formulierung vorliegt. Der Testkit umfaßt -eine Reagenzmischung, die als feste, trockene Formulierung neben an sich üblichen Reagenzien zur Gesamteiweißfällung noch Kupfersulfat als weiteres Fällungsreagenz und zusätzlich mindestens ein Polysaccharid, mindestens ein Monosaccharid und weiterhin mindestens eine Di- oder Tricarbonsäure, vorzugsweise eine Tricarbonsäure, insbesondere Zitronensäure, aufweist.
Bekannte Fällungsreagenzien sind vorzugsweise feste organische Säuren, wie z.B. Sulfosalizylsäure, und anorganische Salze, wie z.B. Natriumchlorid bzw. Kombinationen dieser.
Die erfindungsgemäße Reagenzmischung bewirkt bei Auflösung in einer biologischen Flüssigkeitsprobe durch die unterschiedliche Geschwindigkeit der Fällung von Gesamteiweiß und einer Bodensatzbildung, die von einer eventuell vorhandenen erhöhten Harnsäuremenge ausgeht, die gleichzeitige Bestimmung beider Stoffe in einer Probe. Die Bestimmung des Gesamteiweißgehaltes kann sowohl visuell (halbquantitativ) als auch quantitativ (nephelometrisch) erfolgen.
Der Nachweis einer erhöhten Harnsäuremenge in der biologischen Flüssigkeit erfolgt qualitativ (visuell). Eine erhöhte Harnsäuremenge ist in der biologischen Flüssigkeit nachweisbar, wenn die Harnsäurewerte mindestens ca. doppelt so hoch sind wie die Normalwerte (d.h. die Harnsäuremenge muß > 1000 mg/1 sein = ca. zweifaches des Normalwertes). Falls eine erhöhte Harnsäuremenge vorhanden ist, bildet die Harnsäure mit der Reagenzmischung, die bevorzugt Zitronensäure enthält, sehr schnell, in ca. 3-7 Minuten, einen Bodensatz und man kann sie qualitativ (visuell) bewerten.
Gleichzeitig bildet vorhandenes Eiweiß bereits nach ca. 50-60 Sekunden eine homogene Trübung, die (bei einer Eiweißkonzentrationen von etwa 3 0 bis 300 mg/1) zwei Stunden ohne Veränderung erhalten bleibt, ohne dass ein Bodensatz gebildet wird. Beträgt die Eiweißkonzentration mehr als 3 00
mg/1 Eiweißgehalt' (nepheiometrisch' gemessen oder^ im Vergleich mit Fotoskala), muss man die zu untersuchende Probe verdünnen.
Gemäß der Erfindung enthält der Testkit die Reagenzien mit folgenden Gew.%:
Fällungsreagenzien: 70 - 90 Gew.%
Polysaccharid: 5-15 Gew.%
Monosaccharid: 3-5 Gew.%
Di- oder Tricarbonsäure: 2-10 Gew.%.
Als Polysaccharid ist bevorzugt ein lösliches Dextran enthalten. Das verwendete Monosaccharid ist bevorzugt eine Glucose. Als bevorzugtes Fällungsreagenz dient eine Mischung aus einer festen organischen Säure, vorzugsweise Sulfosalicylsäure, und einem anorganischen Salz, vorzugsweise NaCl, in Kombination mit Kupfersulfat. Die bevorzugte Tricarbonsäure ist Zitronensäure.
Die Fällungsreagenzien liegen bevorzugt in einer Mischung aus den folgenden Bestandteilen vor:
Sulfosalicylsäure: 90 -95 Gew. %
NaCl: 4-8 Gew.%
Kupfersulfat: 1-2 Gew.%
Die feste, trockene Formulierung der Reagenzmischung kann verschiedene geometrische Formen haben. So kann sie in Form eines Granulates, als Tablette oder in Pulverform vorliegen.
In Ausführungsformen des Testkits befindet sich die Reagenzmischung bereits lose oder immobilisiert in einem durchsichtigen Testreagenzgefäß, z. B. in einem Reagenzglas oder Plastikflakon.
Ein solches Testsystem kann man auf verschiedene Weise herstellen, z.B. kann man zuerst ein Granulat aus o.g. Reagenzmischung produzieren und dann dieses Granulat in dem Reagenzgefäß unterbringen. Anderseits kann man die
Reagenzmischung unmittelbar *als ein Pulver in einem Reagenzglas unterbringen und lose lassen oder am Boden des Reagenzglases (nach Möglichkeit aus Plastik) befestigen.
Durchführung der Analyse
Das bevorzugte Verfahren zur Eiweißbestimmung ist dadurch gekennzeichnet, dass man die zu untersuchende Probe, vorzugsweise eine Urinprobe, in ein Testreagenzglas, das die Reagenzmischung enthält, gießt und ca.10 Sekunden stark schüttelt, um die Reagenzmischung zu losen. Bereits nach ca. -60 Sekunden wird ggf. ein erstes Ergebnis sichtbar. Spätestens nach 7 Minuten liegt das Endresultat vor. Parallel wird die gleiche Probenflüssigkeit in ein Testreagenzglas ohne Reagenzmischung gegeben.
Auswertung-:
1. Bleibt die Lösung im Vergleich zu einer Probe in einem Reagenzglas ohne Reagenzmischung (auch nach ca. 7 Minuten noch) durchsichtig, ist das Analysenergebnis negativ. D.h. es liegen weder eine Mikroproteinurie vor, da der Eiweißgehalt unter 30mg/l liegt, noch ist die Harnsäuremenge in dieser Probe erhöht (> 1000 mg/1).
2. Entsteht in der zu prüfenden Probe nach ca. 1 Minute eine Trübung, läßt man diese Probe noch ca. 3 - .6 Minuten in Ruhe stehen und beobachtet das weitere Geschehen: Bleibt eine ebene Trübung ohne Bodensatz in der Probe vorhanden, ist der Gesamteiweißgehalt in dieser Probe > 3 0mg/l, aber es gibt keinen Hinweis auf eine erhöhte Harnsäuremenge. Man kann die Gesamteiweißkonzentration anhand der Trübung halbquantitativ mit der Fotoskala Nr. 1 (Abb. 1) oder quantitativ mit Nephelometer (ca. 3 0 Minuten später) ermitteln.
3. Wenn in einer zu untersuchenden Probe nach ca. 1 Minute keine Trübung sichtbar wird und nach weiteren ca. 3 - 6 Minuten ein Bodensatz entsteht und dabei die Flüssigkeit über dem Bodensatz durchsichtig bleibt - enthält diese Probe eine erhöhte Harnsäuremenge ohne dass die
• ·
, Gesamteiweißkonzentration > 30mg/l ist (keine Mikroproteinurie)
4. Wenn in einer zu untersuchenden Probe nach ca. 1 Minute eine Trübung sichtbar wird und nach weiteren ca. 3 - 6 Minuten ein Bodensatz entsteht und die Trübung in der Probe über dem Bodensatz bestehen bleibt, enthält diese Probe vermehrt Harnsäure und weist auch einen Gesamteiweißgehalt von > 3 0mg/l auf. Man kann das Ergebnis des Eiweißgehaltes anhand der Trübung halbquantitativ mit Fotoskala Nr. 2 (Abb. 1) oder quantitativ mit Nephelometer (ca. 30 Minuten später) anhand einer Grafik ermitteln.
Wie bereits ausgeführt, bildet vorhandenes Gesamteiweiß mit einer Konzentration von ca. 30 bis 3 00 mg/1 eine homogene Trübung in der zu untersuchenden Flüssigkeit, die ca. zwei Stunden ohne wesentliche Änderung erhalten bleibt. In diesem Konzentrationsbereich kann man eine Linearität zwischen der optischen Dichte (OD) und der Eiweißkonzentration beobachten (Abb. 2 - Grafik) . Besonders bequem ist zur Auswertung ,die Verwendung eines einfachen Nephelometers, z.B. bioMerriux-Vitek. Mit diesem kann man eine Trübung unmittelbar im Reagenzglas messen. Bei einem Eiweißgehalt von mehr als 300 mg/1, muss man die Probe verdünnen.
Der Testkit ist zur in vitro Diagnostik in medizinischen, besonders in Notarzt-dienstlichen und tierärztlichen Einrichtungen sowie Laboratorien einsetzbar und zur Krankendiagnostik und zur Kontrolle des Krankheitsverlauf geeignet. Er ist leicht handhabbar, da einem Testreagenzgefäß lediglich eine Flüssigkeitsprobe, vorzugsweise eine Urinprobe, zugegeben werden muß.
Die erfindungsgemäße Reagenzmischung ermöglicht bei Auflösung in einer biologischen Flüssigkeit durch die unterschiedliche Geschwindigkeit der Bildung einer Trübung durch Gesamteiweiß und durch Bodensatzbildung bei Anwesenheit einer erhöhten Harnsäuremenge deren gleichzeitige Bestimmung. Dabei wird der
• ·
• ·
Test ' nur in kürzester Zeit (ca; 10 Sekunden) -~ eigener Arbeitszeit durchgeführt und Analysenergebnisse für zwei wichtige medizindiagnostische Parameter stehen bereits nach maximal 7 Minuten zur Verfügung.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man das Analysenergebnis als
ein Sedimentbild fotografieren (z.B. mit normalen und
digitalen Fotogeräten) und dann z.B. direkt vom
Testreagenzglas per Computernetz weiteren Fachleuten zur kompetenten Beurteilung übermitteln kann.
Anschließend wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Beispiel 1
Vergleichende Untersuchungen unter Verwendung von Urinproben von Gesunden (ohne Mikroprotein) und Proben, die einen erhöhten Gesamteiweißgehalt aufweisen und von einer Patientin mit Diabetes stammen:
Der Testkit enthält die folgende Reagenzmischung:
SuIfosalicylsäure : 75 Gew.%
NaCl : 4 Gew.%
Kupfersulfat : 1 Gew.%
Dextran : 12 Gew.%
D-Glucose : 3 Gew.%
Zitronensäure : 5 Gew.%
Es wurden 7 Urinproben von gesunden Menschen untersucht und 5 Urinproben mit einem bestimmten Eiweißgehalt, die von einer Patientin mit Diabetes an verschiedenen Tagen stammen.
Parallel wurden alle Proben mit einem bekannten Test (Micrall-Test) geprüft.
I ··
Ergebnis : -·■·
1. In allen 7 Proben der gesunden Personen wurden die Lösungen nach einer Durchschüttelung und * Auflösung der Reagenzmischung visuell bewertet. Sie waren zum einen ganz durchsichtig und haben bei der Messung mit dem Nephelometer der Fa. „bioMerieux" keine Angaben (0,00) gezeigt. Zum anderen war auch keine Bodensatzbildung zu beobachten. D. h. diese Proben wiesen weder einen erhöhten Gesamteiweißgehalt auf (die Konzentration lag unter 3 0 mg/1), noch konnte ein erhöhter Harnsäuregehalt festgestellt werden. Die negativen Eiweißergebnissen wurden mit dem Micrall-Test bestätigt.
2. In allen 5 Urinproben der Patientin mit Diabetes konnte nach ca. 1 Minute eine leichte Trübung beobachtet werden; nach ca. 5 Minuten blieb die Trübung bestehen, ohne dass sich ein Bodensatz bildete. D.h. diese Proben wiesen einen Gesamteiweißgehalt über 3 0mg/l auf, jedoch keinen erhöhten Harnsäuregehalt. Mit der Fotoskala Nr. 1 wurde der Gesamteiweißgehalt in diesen Proben halbquantitativ in Werten zwischen 3 0 und 100 mg/1 ermittelt. Die quantitative Messung mit einem Nephelometer hat die folgenden Eiweißgehalte ergeben:
Probe-Nr. Eiweißgehalt
1 65mg/l
2 41mg/l
3 80 mg/1
4 91mg/l
5 62 mg/1
Bei der Bewertung mit dem Micrall-Test wurde für diese Proben ein Eiweißgehalt zwischen 50 und 100 mg/1 bestätigt.
Beispiel 2
Es wurden drei Urinproben mit menschlichem Albumin (mit einer Konzentration von 30, 90 und 180 mg/1) und Harnsäure mit einer
Konzentration von 1500 mg/1 in' jeder Probe vermischt. Dann wurde mit diesen Proben das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt, wobei eine Reagenzmischung gemäß Beispiel 1 eingesetzt wurde.
Ergebnisse:
Die visuelle Probenansicht ist analog der in Fotoskala Nr. 2 darstellten. So enthalten diese Proben sowohl einen Bodensatz unten und eine homogene Trübung über dem Bodensatz- d. h.
sowohl eine erhöhte Menge an Harnsäure als auch ein erhöhter Eiweißgehalt (in entsprechende Menge) konnte nachgewiesen werden.
Mit nephelometrischer Messung nach 3 0 Minuten wurden folgende Ergebnisse für den Eiweißgehalt erhalten: 26, 100 und 194 mg/1, wodurch die eingesetzten Konzentrationen im Prinzip bestätigt werden konnten.
Beispiel 3
Untersuchung von 5 Urinproben eines Patientes mit Leukämie
Es wurde wiederum eine Reagenzmischung gemäß Beispiel 1 eingesetzt und visuell anhand des typischen Prazipitatsbxldes ein Eiweißgehalt von 120- 260 mg/1 ermittelt und eine erhöhte Harnsäuremenge > 1000 mg/1 anhand einer Bodensatzbildung festgestellt. Der hohe Harnsäuregehalt lag im Bereich 2570-362 0 mg/1 und wurde nach dem Verfahren von E.Praetorius ermittelt.
Die Proben (mit der Eiweißkonzentration im Bereich 3 0 - 3 00 mg/1) waren ohne wesentliche Veränderung der Präzipitätbilder auch nach 2 Stunden noch auswertbar.

Claims (9)

1. Testkit zur gleichzeitigen Bestimmung von Gesamteiweiß und erhöhtem Harnsäuregehalt in biologischen Flüssigkeiten, wobei er Reagenzien enthält, die das Gesamteiweiß fällen und eine visuelle Beurteilung des Resultates sicherstellen, dadurch gekennzeichnet, dass er in einer festen Formulierung, neben an sich üblichen Fällungsreagenzien, die das Gesamteiweiß fällen, als weiteres Fällungsreagenz Kupfersulfat und zusätzlich mindestens ein Polysaccharid, mindestens ein Monosaccharid und mindestens eine Di- oder Tricarbonsäure umfasst.
2. Testkit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fällungsreagenz eine Mischung aus einer festen organischen Säure, vorzugsweise Sulfosalizylsäure, einem anorganischen Salz, vorzugsweise Natriumchlorid, und Kupfersulfat ist.
3. Testkit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fällungsreagenzien mit den folgenden Gew.-% im Gemisch vorliegen
Sulfosalicylsäure: 90-95 Gew.-%
Natriumchlorid 4-8 Gew.-%
Kupfersulfat: 1-2 Gew.-%.
4. Testkit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der festen Formulierung
die Fällungsreagentien: mit 70-90 Gew.-%
das Polysaccharid: mit 5-15 Gew.-%
das Monosaccharid: mit 3-5 Gew.-% und
die Di- oder Tricarbonsäure:
mit 2-10 Gew.-% vorliegen.
5. Testkit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Polysaccharid ein lösliches Dextran ist.
6. Testkit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Monosaccharid eine Glucose ist.
7. Testkit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tricarbonsäure, vorzugsweise Zitronensäure, eingesetzt wird.
8. Testkit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Reagenzmischung als feste Formulierung in Form eines Granulates, als Tablette oder in Pulverform vorliegt.
9. Testkit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Reagenzmischung in einem durchsichtigen Testreagenzgefäß immobilisiert oder lose befindet.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102004046326A1 (de) * 2004-07-15 2006-02-16 Levin, Felix, Dr. Testvorrichtung zur schnellen Eiweißbestimmung in biologischen Flüssigkeiten
CN110632325A (zh) * 2019-09-27 2019-12-31 昆山迪安医学检验实验室有限公司 一种总蛋白检测试剂及其制备方法

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