DE200383C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES A

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Jig 200383 KLASSE 47d. GRUPPE

ERNST HECKEL in STJOHANN, Saar.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. September 1906 ab.

Bei den bisher gebräuchlichen allseitig beweglichen Ketten zum Übertragen großer Kräfte (Förderketten) ist der Querschnitt des die Glieder bildenden Ketteneisens im allgemeinen ein Kreis. Wenn bei solchem Querschnitt und bei gestreckter Kettenlage zwei zusammenarbeitende Glieder sich nur in einem Punkte berühren, ist der Verschleiß der Kette an den Berührungspunkten äußerst bedeutend,

ίο die Glieder schleifen sich alsdann ineinander ein, der Querschnitt des Ketteneisens wird kleiner und die Tragfähigkeit der Kette nimmt ab. Diesem Mangel kann abgeholfen werden, indem für die Glieder von vornherein Querschnittsformen gewählt werden, die eine bessere Aneinanderlage gewährleisten. Die Erfindung geht nun darauf aus, einen Quer-' schnitt zu finden, der erlaubt, die Ketten ebenso im großen herzustellen, wie dies bei kreisrundem Stabeisen möglich ist. Es soll ein Baustoff zur Kettenherstellung verwendet werden, welcher wie das Rundeisen eine fabrikmäßige Herstellung der einzelnen Glieder ermöglicht. Im Interesse der Herstellung müssen also die endlosen, ungeteilten, nicht aus mehreren Stücken zusammengesetzten Glieder beibehalten werden, während der zu ihrer Herstellung dienende Rohstoff im großen herstellbar sein muß. Eine Querschnittsform, die diesen Umständen vorzüglich Rechnung trägt, ist die Ellipse, wenn dabei deren Achsenlage so gewählt ist, daß die längere Achse senkrecht zur Ebene des Gliedes steht. Die Zeichnung stellt eine solche Kette mit GHedem von rein elliptischem Querschnitt dar.

Daß hier die Berührung in der im Grundriß durch Schraffur hervorgehobenen Fläche vor sich geht, wird an Hand von fünf Schnitten veranschaulicht, von denen vier E-E, D-D, C-C, B-B parallel zur Kettenachse laufen und einer A-A durch diese Achse selbst geführt ist. Man sieht, daß in der Mitte das innigste Anliegen auf die weiteste Strecke hin stattfindet, und daß die Aneinanderlage nach den Seiten zu allmählich abnimmt. Die Kette braucht sich nur noch um ein weniges einzuschleifen oder sich durch ihre Elastizität und den Zug etwas zu biegen, dann ist eine vollkommene Berührung erzielt. Es ist also klar, daß man durch Verwendung solchen elliptischen Eisens am besten dem Bedürfnis nach verringerter Abnutzung bei gleich günstig bleibender Herstellung im großen Rechnung trägt.

Dies ist auch der Unterschied gegenüber den bekannten Ketten mit ovalem Gliedquerschnitt. Hier handelt es sich entweder nur \ um Einzelglieder von besonderer Form und besonderem Zweck oder um Glieder von zusammengesetzter Bauart und ungleichmäßigem Querschnitt, die eine Herstellung im großen nicht zulassen. Bekannt sind ferner Ketten mit Gliedern, die durch eine Rippe verstärkt sind, wie auch solche, die eine eiförmige Querschnittsform des Gliedes aufweisen. Diese zeigt eine Begrenzung auf der einen Seite von einem Kreis mit großem und auf der anderen Seite von einem Kreis mit kleinem Querschnitt; außerdem liegt die längere Achse des Gliedquerschnitts in der Ebene des Ketten-.

: gliedes. Wenn hierdurch auch der Erhöhung des Widerstandsmomentes Rechnung getragen wird, so ist doch der Erfindungsgedanke außer acht gelassen, ohne Vergrößerung des Querschnittes den Querschnitt von vornherein so zu formen, daß ein punktweises Berühren der Flächen möglichst nicht mehr stattfinden kann und daß deshalb von der Kreisform abzugehen ist. Die hier angewendete Form

ιοί entspricht am meisten einer Ellipse, die zum Unterschiede von der Eiform in beiden Achsen symmetrisch ist.

Für diese Ellipse als Querschnittsform der Kette wird man je nach den Verhältnissen ein besonderes Achsenverhältnis wählen. Weiter dürfte es unter Umständen vorteilhaft sein, den Ketteneisenquerschnitt in anderer Weise als durch eine reine Ellipse zu umgrenzen, vielleicht durch ein vielfaches Zusammenfügen

ao einzelner der gewollten Querschnittsform nahe kommender Kurvenstücke, wie z. B. Parabel-, Hyperbelstücke o. dgl.

Claims (1)

1. Patent-Anspe^uch:

   Kette mit gleichen Gliedern von* überall gleichem Querschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der endlos geschlossenen Glieder Profileisen verwendet wird, dessen Querschnitt an den Beruhrungsstellen der Glieder elliptisch oder an-' nähernd elliptisch gestaltet ist, derart, daß die längere Querschnittsachse der Ellipse senkrecht zur Gliedebene steht, um' so einerseits eine fabrikmäßige Herstellung der Kette wie bei gewöhnlichem Rundeisen zu ermöglichen und andererseits zugleich durch die Vergrößerung der Berührungsflächen eine Verminderung des Verschleißes zu erzielen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.