DE2001563C3 - Drehrohrofen zur thermischen Behandlung von Feststoffen und Verfahren zum Betreiben des Drehrohrofens - Google Patents
Drehrohrofen zur thermischen Behandlung von Feststoffen und Verfahren zum Betreiben des DrehrohrofensInfo
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21B—MANUFACTURE OF IRON OR STEEL
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Description
Die Erfindung betrifft einen Drehrohrofen zur thermischen Behandlung von Feststoffen, insbesondere
zur Direktreduktion von eisenoxydhaltigen Materialien.
Die Abgase aus Drehrohröfen enthalten in den meisten Fällen beträchtliche Mengen an Flugstaub.
Dadurch treten einerseits an der Verbindungsstelle zwischen Drehrohrofen und Abgaskanal sowie im
Abgaskanal leicht Ansätze auf, die zu Betriebsstörungen führen, und andererseits muß das Abgas entstaubt
werden, wozu das Abgas auf möglichst wirtschaftliche Weise abgekühlt werden muß. Diese Probleme treten
bei Verfahren wie der magnetisierenden Röstung und insbesondere der Direktreduktion auf, da hier die
Abgastemperatur relativ hoch liegt, wenn mit vorgewärmtem Einsatzmaterial gearbeitet wird.
Es ist bekannt, die Abgase eines Drehrohrofens für die Zementherstellung zunächst in eine feuerfest
ausgekleidete Staubkammer zu leiten, in welcher der größte Teil des mitgerissenen Staubes abgetrennt wird,
danach in einen Oberhitzer und anschließend in einen Abhitzekessel zu leiten (DE-PS 4 72 731). Dieses
Verfahren hat den Nachteil, daß sich an der Verbindungsstelle zwischen Drehrohrofen und Staubkammer
und in der Staubkammer leicht Ansätze bilden, die zu
Betriebsstörungen führen.
Weiterhin ist für das Brennen von Zement bekannt die Abgase eines mit Luft beaufschlagten Verblaserostes
zusammen mit den Abgasen eines nachgeschalteten Drehrohrofens in einen Abhitzekessel zu leiten, der
unmittelbar über dem Verblaserost angeordnet ist (DE-PS 6 57 252). Bei diesem Verfahren tritt der
Nachteil ein, daß die vereinigten Abgasströme eine niedrigere Temperatur haben als der Abgasstrom des
Drehrohrofens, so daß die Wärmeausnutzung im Abhitzekessel wesentlich geringer ist, und daß eine
Regelung der Abgassyateme nicht möglich ist Außerdem
bleibt der Nachteil des oben geschilderten Verfahrens bestehen.
Es ist ferner aus der US-PS 21 12 566 bekannt, die Abgase eines Drehrohrofens bei der Direktreduktion
zur Vorbeizung des oxydischen Materials auf einen Wanderrost zu verwenden, wobei die Abgase nachverbrannt
werden können. Auch bei diesem Verfahren treten leicht Ansatzbildungen auf.
Aus der US-PS 23 56 524 ist es bekannt, die Abgase eines Reduktions-Drehrohrofens, die noch wertvolle
Abwärme enthalten, durch eine Leitung in den Verbrennungsraum eines Abhitzekessels zu leiten. In
dieser Leitung bilden sich leicht Ansätze, die zu Betriebsstörungen führen.
Aus der DE-AS 11 79 572 ist ein rohrwandgekühiter
Abgaskamin bekannt, dessen Fanghaube jedoch ungekühlt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ansatzbildung an der Verbindungsstelle zwischen
Drehrohrofen und Abgaskanal und im Abgaskanal zu verhindern und eine wirtschaftliche Abkühlung des
Abgases zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Anschluß an das Gasaustrittsende des Drehrohrofens
ein rohrwandgekühiter Abgaskanal angeordnet ist, der in den Strahlungsraum eines Abhitzekessels
einmündet, und eine ungekühlte und von dem rohrwandgekühlten Abgaskanal abgedeckte Aufgabeschurre
oder ein ungekühltes Aufgaberohr für die Feststoffe in das Beschickungsende des Drehrohrofens
in dem rohrwandgekühlten Abgaskanal angeordnet ist.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung werden die
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung werden die
so Abgase, die mit den Wandungen des Abgaskanals in Berührung kommen, auf eine Temperatur abgekühlt, bei
der die Anbackungstemperatur der mitgerissenen Feststoffe unterschritten ist, d. h. es erfolgen keine
Anbackungen und die Feststoffteilchen werden von dem Gasstrom mitgerissen. Die Anbackungstemperatur
beginnt bei etwa 700 bis 850°C und ist von den mitgerissenen Feststoffen abhängig. Wenn das feste
Material mittels einer Aufgabeschurre oder eines Aufgaberohres in den Drehrohrofen chargiert wird, ist
deren Ausbildung als rohrwandgekühiter Teil nicht erforderlich, da eventuell in ihren gebildete Ansätze von
dem chargierten Material mit in den Drehrohrofen gerissen werden. Außerdem erfolgt eine gewisse
Kühlung durch den Abgaskanal.
Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der rohrwandgekühlte Abgaskanal als unterer Teil des
Abhitzekessels ausgebildet ist.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der rohr-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der rohr-
wandgekühlte Abgaskanal als Teil des Strahlungsraumes des Abhitzekessels angeordnet
Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß zur
Nachverbrennung der Abgase des Drehrohrofens Zufuhrorgane für sauerstoffhaltige Gase kurz vor dem
Strahlungsteil des Abhitzekessels angeordnet sind. Die Nachverbrennung erfolgt zweckmaBigerweise durch
Zufuhr sauerstoffhaltiger Gase kurz vor dem Eintritt in
den Strahlungsteil des Abhitzekessels. Sie ermöglicht eine weitgehende Ausnutzung des latenten Wärmeinhaltes
der Abgase und eine wirtschaftliche Wärmeausnutzung der Abgase zur Dampferzeugung, da ein hohes
Temperaturgefälle besteht Durch eine Nachverbrennung können — je nach latendem Wärmeinhalt —
Temperaturen von etwa 1300 bis 14000C erreicht werden.
Gemäß einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist eine Zusatzfeuerung im Abhitzekessel
angeordnet Dafür können feste, gasförmige oder flüssige Brennstoffe verwendet werdea Bei dem
Verfahren der Direktreduktion können die kohlenstoffhaltigen feinkörnigen Fraktionen der Aufbereitung des
Austrages aus dem Drehrohrofen auf diese Weise nutzbringend verwendet werden. Die Zusatzfeuerung
wird insbesondere angewendet, wenn die anfallenden Abgase eine niedrigere Temperatur haben, so daß kein
hohes Temperaturgefälle vorliegt Außerdem ergibt die Zusatzfeuerung eine bessere Zündsicherheit bei nicht
oder nur teilweise ausgebrannten Abgasen. Außerdem kann der Abhitzekessel mit Hilfe der Zusatzfeuerung
auch dann betrieben werden, wenn der Drehrohrofen außer Betrieb ist
Die Erfindung kann für eine Arbeitsweise mit kaltem und vorgewärmtem Materialeinsatz in den Drehrohrofen
verwendet werden. js
Ein bevorzugtes Verfahren zum Betreiben des Drehrohrofens besteht darin, daß ein Teilstrom der
Abgase nach einer Abkühlung unterhalb der Anbakkungstemperatur der mitgerissenen Feststoffe aus dem
Strahlungsteil des Abhitzekessels abgezogen wird und in ein Vorwärmeaggregat für die zu chargierenden
Feststoffe geleitet wird. Dadurch tritt keine Ansatzbildung in den Zuleitungskanälen zu dem Vorwärmeaggregat
auf.
Ein vorzugsweises Verfahren zum Betreiben des Drehrohrofens besteht darin, daß der Teilstrom durch
Zusatzfeuerung aufgeheizt wird. Dadurch kann, falls die Temperatur des abgeleiteten Teilstromes nicht ausreicht,
die gewünschte Vorwärmtemperatur des Materials erzielt werden. so
Ein vorzugsweises Verfahren zum Betreiben des Drehrohrofens besteht darin, daß der Teil des
Teilstromes aufgeheizt wird, der in den Scblußteil des Vorwärmaggregates geleitet wird. Durch diese Arbeitsweise
wird eine gute Wärmeausnutzung des abge'.eiteten Teilstromes zur Vorwärmung erzielt.
Die Erfindung ist sowohl für einen Betrieb des Drehrohrofens im Gegenstrom als auch im Gleichstrom
zwischen Strömungsrichtung der Gasatmosphäre und der festen Beschickung geeignet
Der Austrag des Drehrohrofens wird in den meisten Fällen in einem angeschlossenen Kühler indirekt mittels
Wasser gekühlt um eine Reoxydation zu vermeiden. Das dabei aufgeheizte Wasser kann als Speisewasser in
den Abhitzekessel geleitet werden.
Der Abhitzekessel kann stehend oder hängend angeordnet werden.
Die Abgase aus dem Strahlungsteil des Abhitzekessels werden normalerweise in die Nachschaltheizflächen
und dann in die Entstaubungsanlage geleitet
Die Erfindung wird anhand der Figuren schematisch und beispielsweise erläutert Es zeigt
F i g. 1 einen stehend angeordneten Abhitzekessel für ein Verfahren der Direktreduktion mit Einsatz von
vorgewärmtem Material in den Drehrohrofen;
F i g. 2 einen stehend angeordneten Abhitzekessel mit Einsatz von kaltem Material in den Drehrohrofen;
F i g. 3 einen stehend angeordneten Abhitzekessel in einem Querschnitt zur Längsachse des Drehrohrofens;
Fig.4 einen hängend angeordneten Abhitzekessel
mit waagerechtem Verbindungskanal zwischen Drehrohrofen und Abhitzekessel in einem Querschnitt zur
Längsachse des Drehrohrofens;
Fig.5 einen hängend angeordneten Abhitzekessel
mit abwärts gerichteter Strömungsrichtung der Abgase in einem Querschnitt zur Längsachse des Drehrohrofens.
Dem Drehrohrofen 1 wird mittels einer Schurre 2 (Fig. 1) oder Beschickungsrohr 3 (Fig.2) das feste
Material aufgegeben. Die aus dem Ofenkopf auftretenden Abgase sind durch die Pfeile 4 dargestellt An den
Ofenkopf schließt sich der rohrwandgekühlte Abgaskanal 5 an, so daß die Abgase unmittelbar nach Verlassen
des Drehrohrofens t auf gekühlte Flächen treffen. In der F i g. 1 ist der Abgaskanal 5 so ausgebildet, daß er die
Schurre 2 abdeckt In der F i g. 2 ist der Abgaskanai 5 so ausgebildet, daß er den Ofenkopf allseitig umschließt.
Die Abgase werden durch Zufuhr von sauerstoffhaltigen Gasen 6 nachverbrannt und treten in den
Strahlungsteil 7 eines Abhitzekessels. Mit Position 8 ist eine Zusatzfeuerung bezeichnet Die Abgase verlassen
den Strahlungsteil 7 über die Verbindungsleitung 9 und treten in die Nachschalt-Heizflächen 10 ein. Zur
Entfernung von herabgefallenen Feststoffteilchen sind Austragsvorrichtungen 11 angebracht. In den Fig. 1 bis
3 ist der Abhitzekessel stehend angeordnet und wird von den Stützvorrichtungen 12 getragen. In den F i g. 4
und 5 ist der Abhitzekessel hängend angeordnet und wird von den Tragvorrichtungen 13 getragen. In den
F i g. 1 und 3 wird über die Leitung 14 ein Teilstrom der Abgase mit einer Temperatur unterhalb der Anbakkungstemperatur
der enthaltenen Feststoffe abgezogen. Dieser Teilstrom wird in das Vorwärmaggregat, ein
Wanderrost 15, geleitet Ein Teil geht über Leitung 16 in die vordere Gashaube 17 und ein Teil über Leitung 18 in
die hintere Gashaube 19. Durch Zusatzfeuerung 20 und 20a werden die Gasströme in 16 und 18 aufgeheizt.
Gashauben 17 und 19 sind untereinander und gegenüber dem Abgaskanal 5 durch Absperrvorrichtungen 21
abgetrennt. Das Abgas wird durch die Materialschicht 22 in die Windkästen 23 gesaugt und über die
Sammelleitung 24 abgeführt
Die hauptsächlichen Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß Anbacken an der Verbindungsstelle zwischen
Drehrohrofen und Abgaskanal sowie im Abgaskanal vermieden werden und der fühlbare sowie latente
Wärmeinhalt der Abgase des Drehrohrofens in wirtschaftlicher Weise ausgenutzt werden können.
Durch die erfindungsgemäße Kühlung der Abgase, die mit den Wänden des Abgaskanals in Berührung treten,
unior die Anbackungstemperatur der Feststoffteilchen
können auch Anbackungserscheinungen von niedrigen Eutektiken von Verbindungen der Kohlenasche und
Erzstaub mit Sicherheit vermieden werden.
Claims (8)
1. Drehrohrofen zur thermischen Behandlung von Feststoffen, insbesondere zur Direktreduktion von
eisenoxydhaltigen Materialien, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an das
Gasaustrittsende des Drehrohrofens ein rohrwandgekühiter Abgaskanal angeordnet ist, der in den
Strahlungsrauin eines Abhitzekessels einmündet, und eine ungekühlte und von dem rohrwandgekühlten
Abgaskanal abgedeckte Aufgabeschurre oder ein ungekühltes Aufgaberohr für die Feststoffe in
das Beschickungsende des Drehrohrofens in dem rohrwandgekühlten Abgaskanal angeordnet ist
2. Drehrohrofen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der rohrwandgekühlte Abgaskanal als unterer Teil des Abhitzekessels ausgebildet
ist
3. Drehrohrofen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrwandgekühlte
Abgaskanal als Teil des Strahlungsraumes des Abhitzekessels angeordnet ist
4. Drehrohrofen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Nachverbrennung
der Abgase des Drehrohrofens Zufuhrorgane für sauerstoffhaltige Gase kurz vor dem Strahlungsteil
des Abhitzekessels angeordnet sind.
5. Drehrohrofen nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zusatzfeuerung
im Abhitzekessel angeordnet ist
6. Verfahren zum Betreiben des Drehrohrofens nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teilstrom der Abgase nach einer Abkühlung unterhalb der Anbackungstemperatur
der mitgerissenen Feststoffe aus dem Strahlungsteil des Abhitzekessels abgezogen wird und in ein
Vorwärmaggregat für die zu chargierenden Feststoffe geleitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilstrom durch Zusatzfeuerung
aufgeheizt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil des Teilstromes aufgeheizt
wird, der in den Schlußteil des Vorwärmaggregates geleitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702001563 DE2001563C3 (de) | 1970-01-15 | 1970-01-15 | Drehrohrofen zur thermischen Behandlung von Feststoffen und Verfahren zum Betreiben des Drehrohrofens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702001563 DE2001563C3 (de) | 1970-01-15 | 1970-01-15 | Drehrohrofen zur thermischen Behandlung von Feststoffen und Verfahren zum Betreiben des Drehrohrofens |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2001563A1 DE2001563A1 (de) | 1971-07-22 |
DE2001563B2 DE2001563B2 (de) | 1978-09-21 |
DE2001563C3 true DE2001563C3 (de) | 1979-05-17 |
Family
ID=5759642
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702001563 Expired DE2001563C3 (de) | 1970-01-15 | 1970-01-15 | Drehrohrofen zur thermischen Behandlung von Feststoffen und Verfahren zum Betreiben des Drehrohrofens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2001563C3 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3208987A1 (de) * | 1982-03-12 | 1983-10-27 | Metallgesellschaft Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zur nachverbrennung von brennbaren bestandteilen in abgasen von drehrohroefen |
DE10334176B4 (de) * | 2003-07-26 | 2007-01-11 | ATZ-EVUS Entwicklungszentrum für Verfahrenstechnik | Verfahren zur Übertragung von Wärme |
CN115597368B (zh) * | 2022-12-14 | 2023-02-28 | 淄博博牧窑炉技术有限公司 | 基于天然气热风炉加热隧道式尿素裂解炉生产氰尿酸的方法及装置 |
-
1970
- 1970-01-15 DE DE19702001563 patent/DE2001563C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2001563A1 (de) | 1971-07-22 |
DE2001563B2 (de) | 1978-09-21 |
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