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Die Erfindung betrifft eine Lagerung
für eine Walze
eines Farb- oder Feuchtwerkes einer Druckmaschine gemäß dem Anspruch
1.
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Es ist allgemein bekannt, Walzen
eines Farb- oder Feuchtwerkes einer Druckmaschine in justierbaren
Walzenschlössern
zu lagern und mittels dieser justierbaren Walzenschlösser die
jeweilige Walze an andere im Verbund des Feucht-oder Farbwerkswalzenzuges
befindliche Walzen ein- und anzustellen. Nachteil dieser Ausgestaltung
ist, dass die Einstellung der gegenseitigen Anstellung der Walzen
im Farb- oder Feuchtwerk schon vor der Inbetriebnahme der Druckmaschine
sehr zeitaufwendig ist, da jede Walze einem aufwendigen Justagevorgang
der Anstellung mittels derjustierbaren Walzenschlösser unterliegt.
Ein weiterer Nachteil dieser Ausgestaltung ist, dass bei einem produktionsbedingten
Quellen oder Schrumpfen des Walzenbezuges der Walze die Druckmaschine
abgestellt werden muss, um eine Korrektur der Anstellung mit den
justierbaren Walzenschlössern
an der oder den jeweiligen Walzen vorzunehmen. Durch diese Korrekturmaßnahmen
ergeben sich zusätzlich
unnötige
Umrüstzeiten
und Stillstandszeiten der Druckmaschine.
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Die
DE-PS 708 553 zeigt ein Farbwerk, bei der
alle Farbwalzen gleichzeitig an- und abgestellt werden können, wobei
die An- und Abstellbewegung mittels eines pneumatisch angetriebenen
Hebelmechanismus, der an einer exzentrischen Büchse der jeweiligen Farbwalze
angreift, bewerkstelligt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Lagerung für
Walzen eines Farb- oder
Feuchtwerkes zu schaffen, die bei einfachem Aufbau die selbsttätige Ein-
und Nachstellung der Walze an weitere im Farb- oder Feuchtwerkswalzenzug
befindliche Walzen ermöglicht.
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Ertindungsgemäß wird die Aufgabe durch die
Anwendung der Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Ausgestaltungen ergeben
sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
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Ein bedeutungsvoller Vorteil ist,
daß für die selbsttätig ein-
und nachstellende Lagerung der Walze als Bauraum der Walzenkörper dient.
Alle beweglichen Teile der Lagerung sind dabei vor direkter Schmutzeinwirkung
geschützt.
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Von Bedeutung ist, daß die gesamte
selbsttätig
ein- und nachstellende Lagerung der Walze aus konstruktiv einfachen,
wenigen Einzelteilen kostengünstig
herstellbar und leicht in oder an der Walze montierbar ist. Außerdem stellt
sie ohne das Erfordernis eines speziellen Antriebes die Walze nach. Solch
eine konstruktive Ausgestaltung einer selbsttätig einund nachstellenden Lagerung
einer Walze erhöht
die Vielfalt der Einbaumöglichkeiten,
es ist vor allem an nachträgliche
Einbauten in bereits zum Kunden ausgelieferte Maschinen bzw. Walzen
zu denken.
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Besonders hervorzuheben ist, daß durch den
Einbau eines elastischen Bauteiles mit flacher Federkennlinie eine
gleichbleibende Anpreßkraft
und damit gleichbleibende Abdruckbreite auch bei fertigungsbedingten
Toleranzen oder einem Quellen und Schrumpfen des Walzenbezuges erreicht
wird.
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Desweiteren ergibt sich durch die
Verwendung dieses elastischen Bauteiles eine Schutzwirkung für die Walze,
wenn sich z.B. eine Bedruckstoffbahn um die Walze wickelt, können diese
und alle anderen in Farb- oder Feuchtwerkswalzenzug angeordneten
Walzen auf Grund der elastischen Lagerung ausweichen. Somit wird
einer Beschädigung
des Farb- oder Feuchtwerkes bzw. des Farb- oder Feuchtwerkswalzenzuges
entgegengewirkt. Ein weiterer bedeutungsvoller Vorteil der selbsttätigen einund
nachstellenden Lagerung der Walze ist in der Reduktion von Inbetriebnahme-
und Wartungszeiten zu sehen, da der zeitaufwendige Justagevorgang
der gegenseitigen Ein- und Anstellung der Walzen mittels konventionellen
justierbaren Walzenschlösser
durch die selbsttätige
ein- und nachstellende Lagerung entfällt.
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Die Erfindung soll nachstehend an
einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
Es zeigt schematisch:
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1 einen
Teil-Längsschnitt
einer Lagerung einer Walze mit selbsttätiger Ein- und Nachstellung.
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In 1 ist
eine Walze (1) dargestellt, die aus einem Walzenkörper (2)
besteht, welcher beispielsweise ein Stahlrohr ist, wobei dessen
Außenoberfläche mit
einem Walzenbezug (3), z.B. ein Gummibezug, beschichtet
ist. Die Walze (1) hat im Inneren des Walzenkörpers (2)
eine Lagerung (5), welche die Walze (1) mit einer
feststehenden Achse (4) verbindet. Die Lagerung (5)
besteht aus einem auf der Achse (4) beweglich gelagerten
exzentrischen Lagerring (6), auf welchem Lagerelemente
(7) mittels eines Distanzelementes (8) und eines
Sicherungselementes (9) gelagert sind. Die Lagerelemente
(7) sind mittels eines Sicherungselementes (10)
mit dem Walzenkörper
(2) verbunden.
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Der exzentrische Lagerring (6)
ist vom Inneren des Walzenkörpers
(2) mit einem elastischen Bauteil (11) mit flacher
Federkennlinie, das ein federartiges Bauteil sein kann, verbunden.
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Vorteil der oben beschriebenen Anordnung des
elastischen Bauteiles (11) im Inneren des Walzenkörpers (2)
ist, daß alle
beweglichen Teile der Lagerung (5) vor einer direkten Schmutzeinwirkung
geschützt
sind.
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Eine weitere nicht dargestellte Variante
ergibt sich, indem das elastische Bauteil (11) nicht im Inneren
des Walzenkörpers
(2) angeordnet ist, sondern von außen mit dem exzentrischen Lagerring
(6) verbunden ist.
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Das elastische Bauteil (11)
ist auf der Achse (4) mittels eines Befestigungselementes
(12) gelagert. Der exzentrische Lagerring (6)
ist außerhalb
des Walzenkörpers
(2) mit einem Dichtungselement (13) und einem
Befestigungselement (14) auf der Achse (4) gelagert.
Das Dichtungselement (13) ist mittels Schrauben (15)
mit dem Befestigungselement (14) verbunden. Die Achse (4)
ist mittels einer Schraube (16) mit einem Walzenschloß (17)
verbunden, welches mit Schrauben (18,19) an einer
Gestellwand (20) gelagert ist.
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Das in 1 dargestellte
Walzenschloß (17),
hier ein justierbares Walzenschloß (17), kann bevorzugt
auch unjustierbar gestaltet sein. 1 stellt
eine Nachrüstung
der selbsttätigen
ein- und nachstellenden Lagerung (5) in einer bereits zum Kunden
ausgelieferten Walze (1) dar.
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Die gesamte Walze (1) ist
nicht näher
dargestellt in ein Maschinenbett bzw. Maschinengestell zwischen
einander gegenüberliegenden
Gestellwänden
(20) montiert. Eine Rotation der Walze (1) wird durch
einen nicht dargestellten Kontakt von deren Hüllfläche mit einer oder mehreren
Walzen bewirkt, welche in einem Farb- oder Feuchtwerkswalzenzug montiert
sind.
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Beispielsweise findet bei Papierbahn-Offset-Druckmaschinen
diese Rotation bei relativ hohen Drehzahlen statt, beispielsweise
von etwa 2000 U/min oder noch höheren
Drehzahlen.
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Bezeichnend für die in 1 gezeigte Walze (1) ist es,
daß die
Walze (1) nach dem Einbau in einem Farb- oder Feuchtwerk
oder während
der Rotation ein selbsttätiges
Ein- und Nachstellen an andere im Farb- oder Feuchtwerkswalzenzug
befindliche Walzen ermöglicht.
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Diese selbsttätige Ein- und Nachstellung
der Walze (1) wird durch das elastische Bauteil (11)
bewirkt, das vor dem Einbau unter einer Verdrehbewegung, sprich
Torsion, vorgespannt wird. Wegen der flachen Federkennlinie des
elastischen Bauteiles (11) wird eine gleichbleibende aus
dieser Vorspannung des elastischen Bauteiles (11) resultierende Rnpreßkraft auf
den mit dem elastischen Bauteil (11) verbundenen, auf der
Achse (4) beweglich gelagerten, exzentrischen Lagerring
(6) ausübt.
Die Federmomentenrate des elastischen Bauteiles (11) beträgt etwa
6,8 N mm/Grad.
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Die Walzen (1) unterliegen
resultierend aus dieser gleichbleibenden Anpreßkraft einer gleichbleibenden
Abdruckbreite.
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Bei einem Schrumpfen oder Quellen
des jeweiligen Walzenbezuges (3) verändert sich die Anstellung der
Walzen (1) untereinander. Um dieser gegenseitigen Veränderung
der Anstellung der Walzen (1) entgegenzuwirken, stellt
der mit der Anpreßkraft beaufschlagte
exzentrische Lagerring (6) den jeweiligen Walzenkörper (2)
mittels seiner exzentrischen Verdrehung um die Achse (4)
nach.
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Somit erfolgt die Ein- und/oder Nachstellung der
Walze (1) durch die Verdrehung des exzentrischen Lagerringes
(6) und somit den mittels der Lagerelemente (7)
verbundenen Walzenkörpers
(2), sowie den auf diesem befindlichen Walzenbezug (3), bedingt
durch die vom elastischen Bauteil (11) aufgebrachte Anpreßkraft.
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Die Lagerung (5) beinhaltet
nicht näher
dargestellte Sperrund Klemmelemente, die das vorgespannte elastische
Bauteil (11) an einem vorzeitigen verdrehen entgegengesetzt
der durch die Vorspannung aufgebrachten Kraft hindern. Nach dem
Einbau der Walzen (1) wird die das elastische Bauteil (11)
vor einem Verdrehen sichernde Wirkungsweise dieser Sperr- und Klemmelemente
aufgehoben, damit sich die Walzen (1) frei bewegen und
somit die selbsttätige
Ein- und Nachstellung der jeweiligen Walze (1) ermöglicht wird.
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Bedingt durch die Einbaulage der
Walze (1) in der Druckmaschine kann durch die Lage der
Gewichtskraft der Walze (1) zur Anpreßkraft eine spezifische Voreinstellung
des elastischen Bauteiles (11) notwendig sein, die aber
wie die Vorspannung des elastischen Bauteiles (11) im Vorfeld
des Einbaues in das Farb- oder Feuchtwerk durchgeführt werden kann.
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Besonders hervorzuheben ist, daß durch den
Einbau eines elastischen Bauteiles (11) mit flacher Federkennlinie
in die selbsttätig
ein- und nachstellende Lagerung (5) eine gleich bleibende
Anpreßkraft
und damit gleichbleibende Abdruckbreite auch bei fertigungsbedingten
Toleranzen erreicht wird. Desweiteren ergibt sich durch die Verwendung
dieses elastischen Bauteiles (11) eine Schutzwirkung für die Walze
(1), wenn sich z.B. eine Bedruckstoffbahn um die Walze
(1) wikkelt, können
diese und alle anderen in Farb- oder Feuchtwerkswalzenzug angeordneten
Walzen (1) auf Grund der elastischen Lagerung (5)
ausweichen. Somit wird einer Beschädigung des Farb- oder Feuchtwerkes
bzw. des Farb- oder Feuchtwerkswalzenzuges entgegengewirkt.
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Schließlich soll noch betont werden,
daß die Erfindung
nicht nur für
derartige Walzen (1), vorzugsweise eigenchangierende oder
feststehende Auf- und Übertragungswalzen
bzw. Verreibwalzen, anwendbar ist, wie sie in Farb- oder Feuchtwerken
verwendet werden, sondern auch für
jeden anderen Typ von Walze, bei welcher gefordert wird, daß die Walze unmittelbar
nach dem Einbau oder während
ihrer Rotation ein selbsttätiges
Ein- und Nachstellen an benachbarte Walzen ausführen soll.
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- 1
- Walze
- 2
- Walzenkörper
- 3
- Walzenbezug
- 4
- Achse
- 5
- Lagerung
- 6
- exzentrische
Lagerring
- 7
- Lagerelement
- 8
- Distanzelement
- 9
- Sicherungselement
- 10
- Sicherungselement
- 11
- elastisches
Bauteil
- 12
- Befestigungselement
- 13
- Dichtungselement
- 14
- Befestigungselement
- 15
- Schraube
- 16
- Schraube
- 17
- Walzenschloß
- 18
- Schraube
- 19
- Schraube
- 20
- Gestellwand