DE19953077A1 - Türscharnier mit integriertem Türfeststeller, stufenlos in beliebiger Türstellung - Google Patents
Türscharnier mit integriertem Türfeststeller, stufenlos in beliebiger TürstellungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Türscharnier für eine Fahrzeugtür, das eine erste und eine zweite Scharnierhälfte (1, 2) umfaßt, von denen je eine wahlweise an einem der Türanordnungsteile, Tür oder Türsäule, anschlagbar ist. Weiter umfaßt das Türscharnier eine Scharnierwelle (3), die in Augen der einen Scharnierhälfte (1) mit Laufsitz und der anderen Scharnierhälfte (2) drehsicher aufgenommen ist und die beiden Scharnierhälften (1, 2) schwenkbar miteinander verbindet. Außerdem umfaßt das Türscharnier eine integrierte Türfeststelleinheit, mittels derer aufgrund der Vorspannung einer Feder (7) die eine gegen die andere Scharnierhälfte feststellbar ist. Dabei drückt die Feder einen Druckstößel (5) gegen einen profilierten Umfangsabschnitt der Scharnierwelle. Der Druckstößel (5) definiert im Zusammenwirken mit dem profilierten Umfangsabschnitt eine Reibkraft für das Türscharnier.
Description
Die Erfindung betrifft ein Türscharnier mit integriertem Türfeststeller
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Wenn eine Kraftfahrzeugtür in einer bestimmten Öffnungsstellung
festgestellt werden soll, wird hierzu ein Türfeststeller eingesetzt. Hierfür
bieten Türfeststeller, die in Türscharniere integriert sind, kompakte
Lösungen. In der deutschen Offenlegungsschrift DE 198 11 108 A1 ist ein
eingangs beschriebenes Türscharnier mit integriertem Türfeststeller
offenbart, bei dem der Türfeststeller ein in Rastungen an einer
Mitnehmerplatte eingreifendes Federelement umfaßt und das
Türscharnierteil (Türkonsole) drehfest mit der Scharnierwelle
(Scharnierzapfen) und die Scharnierwelle drehfest mit der Mitnehmerplatte
verbunden ist. Bei einem Türfeststeller dieser Art, der als Federelement eine
sehr großbauende S-förmige Torsionsfeder verwendet, kann die Tür nur in
durch die Rastungen vorgegebenen Türstellungswinkeln festgestellt werden.
Das der Erfindung zugrundeliegende technische Problem besteht darin, ein
Scharnier mit integriertem Türfeststeller zu konstruieren, das ein stufenloses
Feststellen der Tür in einer beliebigen Öffnungsstellung und die Bewegung
der Kraftfahrzeugtür aus der Öffnungsstellung nach einem beliebigen Stop
nur mit einer vorbestimmten Kraft sowohl in der Öffnungs- als auch in der
Schließrichtung ermöglicht.
Dieses Problem wird dadurch gelöst, daß das eingangs beschriebene
Türscharnier gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ausgeführt wird.
Beim vorgeschlagenen Türfeststeller wird das Brems- oder Haltemoment
für die Kraftfahrzeugtür durch ein Reibmoment zwischen den beiden
Scharnierteilen aufgebracht. Dazu wirken der im Scharnierteil mit Laufsitz
radial geführte Druckstößel und die Umfangsprofilierung der gegenüber
dem anderen Scharnierteil drehsicher festgelegten Scharnierwelle
zusammen. Dabei wird die erforderliche Reibkraft durch eine Feder erzeugt
und durch die Auswahl der Federcharakteristik bestimmt. Wenn die Tür um
bis zu 90° feststellbar geöffnet werden soll, muß die Umfangsprofilierung
der Scharnierwelle zumindest auf einem Viertel des Wellenumfangs im
Bereich des möglichen Wirksamwerdens des Druckstößels und damit der
Projektion der radialen Bohrung angeordnet sein. Die Profilierung weist
Konturen auf, deren Abstand von der Wellchenachse kleiner ist als der
Wellenradius, so daß der federbelastete Druckstößel in Kontakt mit der
Profilkontur sich nach vorne bewegt und damit die Welle gegenüber
Nachbarkonturen mit größerem Abstand von der Wellenachse mit höherer
Reibkraft festlegt. Wenn sich der nicht profilierte Umfangsabschnitt der
Scharnierwelle über mehr als die Hälfte des Wellenumfangs erstreckt, wird
die Welle im Scharnierauge peripher sicher geführt.
Die Profilierung kann je nach der gewünschten Feststellcharakteristik
unterschiedliche Konturen aufweisen. Wenn die Tür stufenlos feststellbar
sein soll, müssen die Übergänge zwischen den Sektoren mit
unterschiedlichem Abstand von der Wellenachse kontinuierlich mit
minimalen Abstandsdifferenzen sein. Die Übergänge müssen also sanft oder
allmählich oder graduell sein. Wenn die Tür in bestimmten
Öffnungsstellungen oder -winkeln feststellbar sein soll, muß der Übergang
des Abstandes in der gewünschten Winkelstellung zu den Abständen der
Nachbarbereiche abrupter mit größeren Abstandsdifferenzen ausgeführt
sein. In solchen Fällen bilden die Konturen sogenannte Rastmarken im
Gegensatz zu Rastbereichen, innerhalb derer die Tür stufenlos feststellbar
ist.
In Ausführungsformen, bei denen die Profilierung der Scharnierwelle in
mehreren peripher nebeneinanderliegenden Sektoren Konturen aufweist, die
auf das Profil der jeweils mit der Kontur zusammenwirkenden Stirnfläche
des Druckstößels abgestimmt sind, ist auch bei der Kontur der Stirnfläche
des Druckstößels zwischen solchen für die Feststellung in bestimmten
Schließstellungen in Rastmarken oder die stufenlose Feststellung innerhalb
von Rastbereichen unterscheiden. Im Falle von Rastmarken ist die Kontur
der Stößelstirn auf die sich abrupt ändernden Abstände der Wellenkontur
abgestimmt, während sie bei der stufenlosen Feststellbarkeit eine sich nur
sanft ändernde Kontur oder eine ebene Kontur aufweisen.
In einer Ausführungsform, bei der die Konturen der Profilierung des
Wellenumfangs für mindestens einen Sektor eine Teilkreiskontur mit
jeweils geringerem Halbmesser im Vergleich zu dem in
Türöffnungsdrehrichtung vorderen Sektor aufweisen, kann die Tür in jeder
Öffnungs- oder Schließstellung stufenlos festgestellt werden, wenn die
Reibkraft zwischen Druckstößeln und Scharnierwelle entsprechend
eingestellt ist. Dabei ist da Profil der Druckstößelstirnfläche plan und
parallel zur Wellenachse. Die Tür wird stufenlos in jeder gewünschten
Stellung festgestellt, sobald die Reibkraft zwischen Druckstößel und
Scharnierwelle entsprechend eingestellt ist. Wenn der Halbmesser des der
Schließstellung entsprechenden Sektors um mindestens den Federweg der
Druckfeder kleiner ist als der des benachbarten Sektors, ist die Druckfeder
in Schließstellung entspannt, so daß der Gewindezylinder in Schließstellung
vorteilhaft mit einem sehr geringen Drehmoment eingestellt werden kann.
In Versuchen hat sich gezeigt, daß die zusammenwirkenden
Berührungsabschnitte an der Druckstößelstirn und der Teilkreiskontur des
Wellenumfangs keinen besonderen Verschleiß aufweisen. Dies liegt einmal
daran, daß die Berührungsabschnitte relativ groß sind, zum anderen aber vor
allem auch daran, daß sich der Druckstößel bei der Einwirkung auf die
Wellenoberfläche ständig um seine eigene Achse dreht. Diese Drehung ist
darauf zurückzuführen, daß trotz exakter Abmessungen und Einbaumaße
kleinste Toleranzen im Spiel sind und sich so auswirken, daß die Kräfte
zwischen den jeweils symmetrischen Abschnitten der zusammenwirkenden
Teile nicht absolut gleich sind und sich gegeneinander aufheben.
Die Einbringung eines zentralen Sacklochs in der Stirnfläche des
Druckstößels wirkt sich vorteilhaft auf das Verschleißverhalten aus. Wird
das Sackloch um weniger als seinen Radius versetzt exzentrisch angeordnet,
unterstützt dies die Drehung des Druckstößels um seine eigene Achse, da
die Ungleichheit der Berührungsabschnitte auf beiden Seiten des Sacklochs
die Ungleichartigkeit der Druckkräfte gezielt verstärkt.
In einem Ausführungsbeispiel, in dem die Scharnierwelle im mittleren
Abschnitt, in dem auch die Umfangsprofilierung angeordnet ist, ein axial
verlaufendes Außenprofil und eine außenliegende Hülse aufweist, die ein
auf dem Wellenaußenprofil formschlüssig abgestimmtes Innenprofil hat, hat
den Vorteil, daß nicht die gesamte Scharnierwelle zur Aufbringung des
Umfangsprofils bearbeitet werden muß. Insbesondere, wenn das die
Umfangsprofilierung aufweisende Teilstück der Hülse eine einstückige
Rasthülse ist, kann die Umfangsprofilierung sich auf diese Rasthülse
beschränken. Die Rasthülse weist dann nur die Länge auf, die der
entsprechenden Erstreckung des Druckstößels entspricht. Weist der mittlere
Abschnitt der Scharnierwelle eine größere Länge auf, können beidseitig der
Rasthülse noch entsprechende Hülsenabschnitte mit kreisförmigem Umfang
angeordnet werden. Soll das Rastprofil geändert werden, muß hierzu
lediglich die Rasthülse ausgetauscht werden. Diese Konstruktion erlaubt es
auch, für die jeweiligen Bereiche von Scharnierwelle und Hülsen das
jeweils bestgeeignete Material oder das für die jeweiligen Anforderungen
geeignete kostengünstigste Material auszuwählen.
Ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Druckfeder eine zentralen Öffnung
aufweist, in die randbündig ein an der Stirn des Gewindezylinders oder im
Rücken des Druckstößels angeordneter Zapfen ragt, wobei im jeweils
anderen Teil ohne Zapfen eine dem Zapfenquerschnitt entsprechende
Ausnehmung vorhanden ist, hat den Vorteil, daß die Druckfeder in der
radialen Bohrung exakt geführt ist, so daß ein Verkanten der Druckfeder
und eine ungleichförmige Übertragung der Federkraft vermieden wird.
In einer Ausführungsform, bei der der im von der Außenseite des
Scharnierlappens zugänglichen radialen Bohrung im Gewindezylinder mit
einem von außen zugänglichen Schraubprofil angeordnet ist, kann der
Gewindezylinder auch im eingebauten Zustand justiert werden. Durch eine
entsprechende Einstellung des Gewindezylinders wird die Druckfeder
beliebig vorgespannt und so das Niveau der Federkraft entsprechend
verändert. Ist am Türanordnungsteil, an dem das Scharnierteil mit Laufsitz
angeschlagen ist, ein Motor so angeordnet, daß seine Antriebswelle mit
einem Mitnehmer in das Schraubprofil des Gewindezylinders eingreift, hat
dies den Vorteil, daß die Veränderung des Federkraftniveaus motorisch
erfolgen kann.
Die erwähnten und weitere Vorteile der Erfindung werden anschaulich
verdeutlicht bei der Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die in
beigefügter Zeichnung dargestellt sind. Darin zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Türscharnier mit integriertem
Türfeststeller;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung des Karosserieschenkels gemäß
II-II in Fig. 1;
Fig. 3 einen Ausschnitt von Fig. 1 mit Varianten der
Scharnierwelle;
Fig. 3a eine Scharnierwelle ohne Hülse;
Fig. 3b eine Scharnierwelle mit einstückiger Hülse;
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts IV aus
Fig. 2;
Fig. 5a, b, c Konturvarianten des profilierten Umfangsabschnitts;
Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung von Fig. 4;
Fig. 7 eine Draufsicht auf ein Türscharnier mit Motor, ähnlich
der Darstellung in Fig. 1;
Fig. 8 eine Schnittansicht wie in Fig. 2, jedoch mit Motor;
Fig. 9 eine Darstellung des Drehmoments beim Öffnen und
Schließen einer Kraftfahrzeugtür in Abhängigkeit von
der Öffnungsstellung bei Einsatz des
erfindungsgemäßen stufenlosen Türfeststellers.
Die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele gehen alle davon
aus, daß das Scharnierteil, in dem die Scharnierwelle 3 mit Laufsitz
aufgenommen ist, das Karosseriescharnierteil 1 ist, und daß die
Scharnierwelle 3 im Türscharnierteil 2 drehfest aufgenommen ist. In Fig. 1
ist ein Türscharnier mit integriertem Türfeststeller in Draufsicht dargestellt,
bei dem die Scharnierwelle im Karosseriescharnierteil 1 mit Laufsitz und im
Türscharnierteil 2 drehsicher aufgenommen ist.
In Fig. 2 ist die Ansicht des Schnittes II-II durch den
Karosseriescharnierschenkel gemäß Fig. 1 dargestellt. Im Auge des
Karosseriescharnierteils 1 ist die Scharnierwelle 3 aufgenommen, die in
dem Abschnitt, der im Auge des Karosseriescharnierteils 1 aufgenommen
ist, Hülsen 4, 6 aufweist. Die Scharnierwelle 3 hat in diesem Bereich ein
axial verlaufendes Außenprofil. Die auf die Welle aufgeschobenen Hülsen
haben ein auf das Wellenprofil formschlüssig abgestimmtes Innenprofil,
wie später anhand der Fig. 4 noch näher dargestellt wird. Im dargestellten
Beispiel ist die Hülse 4 eine Rasthülse, während die beidseitig benachbarten
Hülsen Führungsbuchsen 6 mit rundem, unprofiliertem Umfang sind. Der
Schenkel des Karosseriescharnierteils 1 ist von einer Bohrung durchsetzt,
die radial in bezug auf die Scharnierwelle 3 verläuft. Das der Scharnierwelle
3 abgekehrte Ende der radialen Bohrung ist durch einen in einem
Innengewinde beweglich geführten Gewindezylinder 8 abgeschlossen.
Zwischen Druckstößel 5 und Gewindezylinder 8 ist eine Feder 7
angeordnet, die den Druckstößel 5 in Richtung der Scharnierwelle 3 drückt.
Die radiale Bohrung ist von der Außenseite des
Karosseriescharnierschenkels frei zugänglich. In der von außen
zugänglichen Endfläche des Gewindezylinders 8 ist ein Innenmehrkant als
Schraubprofil eingelassen.
Die Scharnierwelle 3 weist gestufte zylindrische Abschnitte auf, deren
oberer im Auge des Türscharnierteils aufgenommen ist, an den sich ein
kragenförmiger Abschnitt mit größerem Durchmesser anschließt, an dem
Abschnitte vorgesehen sind, mit denen die Scharnierwelle 3 drehsicher
gegen das Auge des Türscharnierteils 2 festgelegt sind. An den
kragenförmigen Abschnitt schließt sich ein mittlerer Abschnitt an, an dessen
unterem Ende ein Zapfen mit kleinerem Durchmesser angeordnet ist. Das
Auge des Karosseriescharnierteils 1, in dem die Scharnierwelle 3 mit den
sie umgebenden Hülsen 4, 6 mit Laufsitz aufgenommen ist, ist als
Stufendurchgangsbohrung ausgebildet, auf deren ringförmigem Absatz um
die zentrale Durchgangsbohrung der mittlere zylindrische Abschnitt der
Welle peripher abgestützt ist. Der Wellenzapfen ragt durch die zentrale
Durchgangsbohrung hindurch. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist im
Wellenzapfen ein Niet zur axialen Sicherung der Scharnierwelle
eingelassen.
Während die Hülsen 4, 6 der Scharnierwelle in Fig. 2 dreiteilig ausgeführt
sind, zeigt die in Fig. 3a entsprechend dem unteren Teil von Fig. 2
dargestellte Ausführungsform eine Scharnierwelle 3 ohne umhüllende
Hülsen oder Buchsen. In Fig. 3b ist die Scharnierwelle 3 über ihren
gesamten mittleren Abschnitt von einer einstückigen Hülse umgeben.
In Fig. 4 ist der Ausschnitt IV aus Fig. 2 vergrößert dargestellt. Es ist
deutlich erkennbar, daß die Scharnierwelle ein sechsgliedriges Außenprofil
und die Hülse 4 komplementär ein entsprechend formschlüssig
ausgebildetes Innenprofil hat. Auf dem der Druckhülse 5 zugekehrten
Umfangsabschnitt 10 der Hülse 4 ist eine Umfangsprofilierung angeordnet.
In Fig. 5 sind drei Varianten für die Kontur einer solchen
Umfangsprofilierung dargestellt. In den Darstellungen a und c handelt es
sich um Rastprofilierungen R, von denen R1 die Rastkontur ist, die der
Schließstellung der Tür entspricht. Die Rasten R2 und R3 entsprechen
bestimmten Stellungen der Tür. Die Stirnfläche des Druckstößels 5, die mit
der Kontur des profilierten Umfangsabschnitts 10 zusammenwirkt, ist
jeweils so ausgebildet, daß sie sich den Rastkonturen R für das
Zusammenwirken anpaßt. Im Falle des Rastprofils a kann es sich hierbei um
eine an der Stirnfläche des Druckstößels 5 angeordnete Rolle handeln. Im
Falle der sekantenartigen Abflachung des Umfangsabschnitts, wie in der
Darstellung c gezeigt, ist die Stirnfläche des Druckstößels 5 plan und im
wesentlichen parallel zur Wellenachse ausgebildet. In dem
Ausführungsbeispiel, das in der Konturdarstellung b gezeigt ist, weist die
Kontur des profilierten Umfangsabschnitts 10 in drei Sektoren eine
Teilkreiskontur r1, r2 und r3 auf, deren Halbmesser jeweils kleiner sind als
der Wellenradius r0 und in Türöffnungsdrehrichtung abnehmen. r0 ist also
größer als r3 und r3 größer als r2 und r2 größer als r1. Der Übergang von
einem Sektor auf den nächsten ist sanft, was im Zusammenhang mit der
Beschreibung von Fig. 6 noch ausführlich erläutert wird. Die
Teilkreiskonturen sind so gestaltet, daß eine Tangente auf jeden
Teilkreishalbmesser von den übrigen Wellenkonturen freibleibt. Die
Stirnfläche des mit dem Profil gemäß der Darstellung b
zusammenwirkenden Druckstößels ist plan und verläuft im wesentlichen
parallel zur Wellenachse. Die Sektoren mit dem jeweiligen
Teilkreishalbmesser entsprechen den Türstellungsbereichen, innerhalb derer
die Tür stufenlos festgestellt werden kann. Der Halbmesser r1 des der
Schließstellung der Tür entsprechenden Sektoren ist um mindestens den
Federweg f der Druckfeder kleiner als der Halbmesser r2 des benachbarten
Sektors. Dies führt dazu, daß die Druckfeder 7 in Schließstellung der Tür
entspannt ist und der Gewindezylinder 8 zur Vorspannung der Druckfeder 7
mit einem sehr geringen Drehmoment eingestellt werden kann. Die
Verstellung der Druckstößelstellung ist dadurch sehr leichtgängig möglich.
In Fig. 6 sind die zur stufenlosen Feststellung der Tür zusammenwirkenden
Teile Druckfeder 7, Druckstößel 5 und Scharnierwelle 3 ähnlich wie in Fig.
4, jedoch in deutlich vergrößertem Maßstab dargestellt. In der Stirnfläche
des Druckstößels 5 ist zentral ein Sackloch 9 eingelassen. Über den
Umfangsabschnitt 10 weist die Scharnierwelle 3 eine Außenprofilierung
auf, deren Kontur aus Sektoren mit Teilkreishalbmesser gebildet wird, die
kleiner sind als der Wellenradius r0 und in der Reihenfolge r3 zu r2 zu r1
jeweils kleiner werden. Die Übergänge zwischen den Sektoren mit
unterschiedlichem Halbmesser sind sehr sanft. Die Halbmesserdifferenzen
zwischen benachbarten Abschnitten sind minimal und verändern sich
kontinuierlich. Die Tangente auf den jeweiligen Teilkreishalbmesser bleibt
von den benachbarten Wellenkonturen frei. Der Sektor mit dem
Teilkreishalbmesser r1 entspricht der Schließstellung der Tür. Der
Teilkreishalbmesser r1 ist um mindestens den Federweg f kleiner als der
Teilkreishalbmesser r2 des benachbarten Sektors. Oben rechts neben dem
Druckstößel 5 sind die Druckstößelstellungen A, B und C dargestellt, wobei
die Druckstößelstellung A der Schließstellung und somit der Stellung beim
Zusammenwirken mit dem Teilkreishalbmesser r1 entspricht.
Druckstößelstellung B entspricht der Stellung beim Zusammenwirken mit
dem Sektor mit dem Teilkreishalbmesser r2. Druckstößelstellung C
entspricht der Stellung beim Zusammenwirken des Druckstößels 5 mit dem
Sektor mit dem Teilkreishalbmesser r3. In der Scharnierwelle 3 ist ein
Drehpfeil für die Schließ- und die Öffnungsrichtung angegeben. Wie sich in
Versuchen gezeigt hat, dreht sich der Druckstößel 5 beim Zusammenwirken
mit der Scharnierachse 3 ständig um seine eigene Achse. Diese Drehung ist
darauf zurückzuführen, daß trotz exakter Abmessungen und Einbaumaße
kleinste Toleranzen im Spiel sind und sich so auswirken, daß die Kräfte
zwischen den jeweils zueinander symmetrischen Abschnitten der
zusammenwirkenden Teile nicht absolut gleich sind. Dadurch heben sich
die Kräfte nicht gegeneinander auf. Wenn das Sackloch in der Stirnfläche
des Druckstößels 5 um weniger als seinen Radius versetzt exzentrisch
angeordnet ist, bleibt trotzdem gewährleistet, daß die Berührungslinie
zwischen Druckstößel 5 und Profilkontur das Sackloch 9 quert. Andererseits
wird dadurch die Ungleichheit der Kräfte zwischen den
zusammenwirkenden Abschnitten noch verstärkt und die Rotation des
Druckstößels 5 unterstützt.
In den Abbildungen Fig. 7 und Fig. 8 ist in vergleichbarer Darstellung wie
in Fig. 1 und Fig. 2 ein Scharnier mit integriertem Türfeststeller und
karosserieseitig angeordnetem und mit dem Gewindezylinder 8
zusammenwirkenden Motor 11 dargestellt. Dabei ist der Motorflansch 12
über Befestigungsvorrichtungen 13 fest an der Adapterplatte 15 angebracht,
die zwischen Karosserie und dem Lappen des Karosseriescharnierteils 1
angeordnet ist. In Fig. 8 ist deutlich zu erkennen, daß auf der Motorwelle 14
ein Mitnehmer ausgebildet ist, der in das in der Endfläche des
Gewindezylinders 8 eingelassene Schraubprofil eingreift. Die Tellerfeder 7
weist eine zentrale Öffnung auf, in die randbündig ein an der Stirn des
Gewindezylinders 8 ausgebildeter Zapfen 16 hineinragt. Der Zapfen 16
kann in die in den Rücken des Druckstößels 5 eingelassene
Sackausnehmung 17 eintauchen.
In Fig. 9 sind die Drehmomente, die beim Öffnen und Schließen einer
Kraftfahrzeugtür auftreten, in Abhängigkeit von der Öffnungs- oder
Winkelstellung der Tür aufgetragen. Die aufgetragenen Momente haben
sich bei Versuchen mit konstanter Winkelgeschwindigkeit jeweils beim
Öffnen und beim Schließen der Tür ergeben. In der Darstellung ist auf der
rechten Seite, d. h. im Öffnungswinkel 0 die Schließstellung der Tür,
während auf der linken Seite des Diagramms im Öffnungswinkel 90° die
Offenstellung der Tür ist. In der oberen Hälfte der Darstellung ist der
Drehmomentverlauf beim Öffnen und im unteren Teil der
Drehmomentverlauf beim Schließen der Tür dargestellt. Die aufgetragenen
Momente ergeben sich bei Einsatz des in Fig. 4 und Fig. 6 dargestellten
Profils, wobei die den jeweiligen Stellungsbereichen entsprechenden
Teilkreishalbmesser r1, r2 und r3 angegeben sind. Beim Öffnen ist zunächst
einmal im Bereich r1 bis zu einem Öffnungswinkel von etwa 15° praktisch
kein Drehmoment erforderlich. Erst bei einem Öffnungswinkel von etwa
20° kommt die Stirnfläche des Druckstößels 5 in den Bereich des
Teilkreishalbmessers r2, so daß sich beim weiteren Öffnen das Drehmoment
auf etwa 20 Nm erhöht und im Schwenkbereich zwischen etwa 30° und 50°
Öffnungswinkel auf dieser Höhe etwa konstant bleibt. Danach kommt die
Stößelstirn in den Bereich des Teilkreishalbmessers r3, so daß sich beim
weiteren Öffnen das Drehmoment auf etwa 50 Nm erhöht und bis zu einer
Öffnungsstellung von etwa 85° so verbleibt. Beim Schließen sind in den
jeweiligen Sektoren etwa gleich große Drehmomente in der anderen
Drehrichtung über die entsprechenden Bereiche erforderlich. Bei einer
Öffnungsstellung, die dem Öffnungswinkel von etwa 15° entspricht, kommt
die Stößelstirn wieder in den Bereich des Teilkreishalbmessers r1, so daß
praktisch kein Drehmoment auftritt. Das Niveau des Momentenverlaufes
sowohl in Öffnungsrichtung als auch in Schließrichtung kann erhöht oder
erniedrigt werden, wenn die Vorspannung der Feder 7 durch entsprechendes
Einstellen des Gewindezylinders 8 verändert wird.
1
Karosseriescharnierteil
2
Türscharnierteil
3
Scharnierwelle
4
Rasthülse
5
Druckstößel
6
Führungsbuchsen
7
Federelement
8
Gewindezylinder
9
Sackloch Druckstößel
10
Kontur, profilierter Umfangsabschnitt
11
Motor
12
Motorflansch
13
Befestigung
14
Motorwelle mit Mitnehmer
15
Adapterplatte an Karosserie
16
Zapfen
17
Sackausnehmung
r Radius
R Rastmarke, Rastbereich
f Federweg
F Federkraft
r Radius
R Rastmarke, Rastbereich
f Federweg
F Federkraft
Claims (13)
1. Türscharnier für eine Fahrzeugtür, umfassend
eine erste und eine zweite Scharnierhälfte (1, 2), von denen je eine wahlweise an einem der Türanordnungsteile, Tür oder Türsäule, anschlagbar ist,
eine Scharnierwelle (3), die in Augen der einen Scharnierhälfte (1) mit Laufsitz und der anderen Scharnierhälfte (2) drehsicher aufgenommen ist und die beiden Scharnierhälften (1, 2) schwenkbar miteinander verbindet,
eine integrierte Türfeststellereinheit, mittels derer aufgrund der Vorspannung einer Feder (7) die eine gegen die andere Scharnierhälfte (1, 2) feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Feder (7) einen Druckstößel (5) gegen einen profilierten Umfangsabschnitt (10) der Scharnierwelle (13) drückt, wobei der Druckstößel (5) im Zusammenwirken mit dem profilierten Umfangsabschnitt (10) eine Reibkraft für das Türscharnier definiert.
eine erste und eine zweite Scharnierhälfte (1, 2), von denen je eine wahlweise an einem der Türanordnungsteile, Tür oder Türsäule, anschlagbar ist,
eine Scharnierwelle (3), die in Augen der einen Scharnierhälfte (1) mit Laufsitz und der anderen Scharnierhälfte (2) drehsicher aufgenommen ist und die beiden Scharnierhälften (1, 2) schwenkbar miteinander verbindet,
eine integrierte Türfeststellereinheit, mittels derer aufgrund der Vorspannung einer Feder (7) die eine gegen die andere Scharnierhälfte (1, 2) feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Feder (7) einen Druckstößel (5) gegen einen profilierten Umfangsabschnitt (10) der Scharnierwelle (13) drückt, wobei der Druckstößel (5) im Zusammenwirken mit dem profilierten Umfangsabschnitt (10) eine Reibkraft für das Türscharnier definiert.
2. Türscharnier gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckstößel (5) in einer Bohrung angeordnet ist, die in einem
Schenkel der die Scharnierwelle (1) mit Laufsitz aufnehmenden
Scharnierhälfte radial zur Schwenkachse der Scharnierwelle (3)
verläuft und das der Scharnierwelle (3) abgekehrte Ende der radialen
Bohrung durch einen in einem Innengewinde beweglich geführten
Gewindezylinder (8) abgeschlossen und zwischen Druckstößel (5)
und Gewindezylinder (8) eine beidseitig abgestützte Druckfeder (7)
angeordnet und die radiale Bohrung von der Außenseite des
Scharnierlappens zugänglich ist.
3. Türscharnier gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Profilierung des Umfangsabschnittes (10) der
Scharnierwelle (3) zumindest auf einem Viertel des Wellenumfangs
im Bereich der Projektion der radialen Bohrung angeordnet ist und
Konturen mit geringerem Abstand von der Wellenachse als dem
Wellenradius hat.
4. Türscharnier gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Scharnierwelle (3) gestufte zylindrische
Abschnitte aufweist, zwischen deren oberem und mittlerem ein
kragenförmiger Abschnitt mit größerem Durchmesser und an deren
unterem Ende ein Zapfen mit kleinerem Durchmesser angeordnet ist,
und der Kragen auf dem Gewerbe des Türanordnungsteils (1) mit
Laufsitz abgestützt ist und das Scharnierauge des Türanordnungsteils
(1) mit Laufsitz durch eine Stufendurchgangsbohrung gebildet wird,
auf deren ringförmigem Absatz um die zentrale Durchgangsbohrung
der mittlere zylindrische Abschnitt der Welle peripher abgestützt ist
und der Wellenzapfen durch deren zentrale Durchgangsbohrung ragt.
5. Türscharnier gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Profilierung der Scharnierwelle in
mehreren peripher nebeneinanderliegenden Sektoren Konturen
aufweist, die auf das Profil der jeweils mit der Kontur
zusammenwirkenden Stirnfläche des Druckstößels (5) abgestimmt
sind.
6. Türscharnier gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konturen über mindestens einen Sektor eine Teilkreiskontur mit
jeweils gegenüber dem in Türöffnungsdrehrichtung vorderen Sektor
geringerem Halbmesser aufweist, wobei der Übergang von einem
Sektor auf den nächsten sanft ist und eine Tangente auf jeden
Teilkreishalbmesser (r1, r2, r3) von den übrigen Wellenkonturen
freibleibt und die Stirnfläche des Druckstößels (5) plan ist und
parallel zur Wellenachse verläuft, wobei die Sektoren jeweils
bestimmten Türstellungsbeschreiben entsprechen und der
Halbmesser(r1) des der Schließstellung der Tür entsprechenden
Sektors um mindestens den Federweg (f) der Druckfeder (7) kleiner
ist als der des benachbarten Sektors.
7. Türscharnier gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stirnfläche des Druckstößels (5) ein Sackloch (9) aufweist und
die Berührungslinie zwischen den zusammenwirkenden Flächen von
Druckstößel (5) und Scharnierwelle (3) das Sackloch quert.
8. Türscharnier gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sackloch (9) um weniger als seinen Radius versetzt exzentrisch
angeordnet ist.
9. Türscharnier gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konturen Rastmarken (R1, R2, R3) sind, beispielsweise
abgerundete Mulden oder sekantenartige Abflachungen, wobei die
Rastmarken jeweils einer bestimmten Türstellung entsprechen.
10. Türscharnier gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Scharnierwelle (3) im mittleren
Abschnitt ein axial verlaufendes Außenprofil und eine außenliegende
ein- oder mehrteilige Hülse (4, 6) aufweist, die ein auf das
Wellenaußenprofil formschlüssig abgestimmtes Innenprofil hat,
wobei zumindest das die Profilierung aufweisende Teilstück der
Hülse eine einstückige Rasthülse (4) ist.
11. Türscharnier gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß im Gewindezylinder (8) von außen
zugänglich ein Schraubprofil, beispielsweise ein Innenmehrkant,
eingelassen ist.
12. Türscharnier gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckfeder (7), beispielsweise eine
Teller-, Membran-, Ring- oder Schraubenfeder, eine zentrale
Öffnung aufweist, in die randbündig ein an der Stirn des
Gewindezylinders (8) oder dem Rücken des Druckstößels (5)
angeordneter Zapfen (16) ragt, wobei im jeweils anderen Teil ohne
Zapfen (16) eine dem Zapfenquerschnitt entsprechende
Sackausnehmung (17) vorhanden ist.
13. Türscharnier gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß am Türanordnungsteil (1) mit Laufsitz ein
Motor (11) so angeordnet ist, daß seine Antriebswelle (14) mit einem
Mitnehmer in das Schraubprofil des Gewindezylinders (8) eingreift.
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