DE19950964A1 - Mikromechanisches Relais und Verfahren zur Herstellung - Google Patents
Mikromechanisches Relais und Verfahren zur HerstellungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein mikromechanisches Relais sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben. DOLLAR A Das mikromechanische Relais weist eine auf einem Substrat angeordnete Bodenelektrode, ein über ein Verbindungselement mit dem Substrat verbundenes bewegliches Element, das eine Gegenelektrode bildet und einen elektrisch leitenden Kontaktbügel trägt, sowie zwei über einen Spalt voneinander beabstandete Kontaktflächen auf. Das bewegliche Element und der Kontaktbügel sind so angeordnet, dass das bewegliche Element mit dem Kontaktbügel bei Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen Boden- und Gegenelektrode in Richtung der Bodenelektrode bewegt wird, wodurch der Kontaktbügel auf die Kontaktflächen gedrückt wird und so eine elektrische Verbindung zwischen den Kontaktflächen herstellt. Der Kontaktbügel weist im Kontaktbereich mit den Kontaktflächen eine nach unten gewölbte Form auf. Die Kontaktflächen sind durch elastische, reversibel verformbare Materialbereiche gebildet und stehen derart unter Vorspannung, dass sie sich in kontaktlosem Zustand nach oben und bei Aufdrücken des Kontaktbügels nach unten wölben. Auf diese Weise bildet sich bei Aufdrücken des Kontaktbügels auf die Kontaktflächen eine große Berührungsfläche aus, die den Kontaktwiderstand erniedrigt. Gleichzeitig wird die Kontaktsicherheit erhöht.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein
mikromechanisches Relais mit einer auf einem Substrat
angeordneten Bodenelektrode, einem über ein Verbin
dungselement mit dem Substrat verbundenen beweglichen
Element, das eine Gegenelektrode bildet und einen
elektrisch leitenden Kontaktbügel trägt, und zwei über
einen Spalt voneinander beabstandeten Kontaktflächen,
wobei das bewegliche Element und der Kontaktbügel so
angeordnet sind, dass das bewegliche Element mit dem
Kontaktbügel bei Anlegen einer elektrischen Spannung
zwischen Boden- und Gegenelektrode in Richtung der
Bodenelektrode bewegt wird, wodurch der Kontaktbügel
auf die Kontaktflächen gedrückt wird und so eine
elektrische Verbindung zwischen den Kontaktflächen
herstellt, und wobei der Kontaktbügel im Kontaktbereich
mit den Kontaktflächen eine nach unten gewölbte Form
aufweist. Die Erfindung gibt ferner ein Verfahren zur
Herstellung eines derartigen Mikrorelais an.
Mikromechanische Relais zum Schalten von
elektrischen Strömen gewinnen auf vielen technischen
Anwendungsfeldern zunehmend an Bedeutung. So wurden in
neuester Zeit mikromechanische Relais realisiert, deren
Abmessungen im Sub-mm-Bereich liegen. Derart miniaturi
sierte Relais zeigen sehr vorteilhafte Eigenschaften
bezüglich der Schaltgeschwindigkeit und dem Schalt
verhalten. So lassen sich Schaltzeiten im µs-Bereich
und prellfreies Schaltverhalten erzielen. Diese Mikro
relais arbeiten in der Regel nach dem elektrostatischen
Antriebsprinzip und werden durch Anlegen einer elek
trischen Spannung zwischen einer festen Boden- und
einer beweglichen Gegenelektrode betätigt. Die beweg
liche Gegenelektrode, die in Form einer mikromecha
nischen Struktur ausgebildet ist, ändert ihre Position
relativ zur festen Bodenelektrode aufgrund der ein
wirkenden elektrostatischen Kraft. Über ein an der
beweglichen Gegenelektrode befestigtes Kontaktelement,
im folgenden als Kontaktbügel bezeichnet, kann ein
Abstand zwischen zwei Kontakten elektrisch überbrückt
und der Kontakt somit geschlossen werden. Auf diesem
Funktionsprinzip basierende mikromechanische Relais
lassen sich nahezu leistungslos schalten. Darüber
hinaus liegen die Kontaktkapazitäten aufgrund der
geringen Abmessungen der Elemente im fF-Bereich. Dieser
äußerst geringe Wert führt zu einem ausgeprägten
Isolationsvermögen des Relais bei geöffnetem Kontakt,
so dass das Überkoppeln von Signalen vom Steuerkreis in
den Schaltkreis oder umgekehrt auch noch bei sehr hohen
Schaltfrequenzen ausreichend gedämpft wird.
Mikromechanische Relais können daher auch noch im
GHz-Bereich eingesetzt werden und eignen sich besonders für
die Anwendung in der Hochfrequenztechnik.
Ein gattungsgemäßes mikromechanisches Relais ist
beispielsweise aus der DE 196 46 667 bekannt. Bei
diesem Relais wird das Schaltverhalten zusätzlich
dadurch verbessert, dass der Kontaktbügel mit einer
Druckspannungsschicht versehen wird. Diese Druck
spannungsschicht bewirkt eine Auslenkung bzw. Aus
wölbung des Kontaktbügels nach unten, d. h. zu den
Kontaktflächen hin. Bei Berührung mit den Kontakt
flächen durch Anlegen einer entsprechenden elektrischen
Spannung zwischen Boden- und Gegenelektrode verformt
sich der Kontaktbügel im Bereich der Kontaktflächen, so
dass ein besserer und zuverlässiger Kontakt hergestellt
wird. Weiterhin wird durch die hierbei in dem Kontakt
bügel gespeicherte Verformungsenergie das nachfolgende
Öffnen des Kontaktes beschleunigt.
Bei dem Mikrorelais dieser Druckschrift kommt es
aufgrund der gewölbten Form des Kontaktbügels bei
Berührung mit den ebenen Kontaktflächen jedoch nur zur
Ausbildung einer im wesentlichen linienförmigen
Berührungsfläche. Diese relativ geringe Berührungs
fläche bildet einen elektrischen Widerstand für den
über die Kontakte fließenden Strom, der zu einer
Temperaturerhöhung an dieser Stelle führt. Die
Temperaturerhöhung kann wiederum ein Verschweißen der
Kontakte zur Folge haben, so dass ein derartiges Relais
unter bestimmten Betriebsbedingungen schnell ausfällt.
Eine weitere Ausfallursache für ein Mikrorelais
ist das Anhaften der beweglichen Struktur mit der
Gegenelektrode am Substrat. Dieses Anhaften kann durch
die zwischen der festen Boden- und der beweglichen
Gegenelektrode wirkenden Adhäsionskräfte verursacht
werden. Zur Vermeidung dieses Problems wird in der
DE 197 30 715 C1 ein Mikrorelais vorgeschlagen, bei dem
die Bodenelektrode mit einer aufgerauhten oder struktu
rierten Oberfläche versehen wird, die die Adhäsions
kräfte deutlich verringert. Auch bei dem Mikrorelais
dieser Druckschrift wird wiederum ein Kontaktbügel mit
einer nach unten gewölbten Form über den ebenen
Kontaktflächen eingesetzt, so dass die gleichen
Probleme wie beim vorangehend beschriebenen Mikrorelais
der DE 196 46 667 auftreten können.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Mikrorelais sowie
ein Verfahren zur Herstellung desselben anzugeben, das
die obigen Probleme vermeidet und einen zuverlässigen
Schaltkontakt mit geringem Kontaktwiderstand herstellt.
Die Aufgabe wird mit dem mikromechanischen Relais
nach Anspruch 1 sowie mit dem Verfahren nach Anspruch
10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Mikrorelais
sowie des Verfahrens sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Das erfindungsgemäße mikromechanische Relais weist
in bekannter Weise eine auf einem Substrat angeordnete
Bodenelektrode sowie ein über ein Verbindungselement
mit dem Substrat verbundenes bewegliches Element auf,
das eine Gegenelektrode bildet und einen elektrisch
leitenden Kontaktbügel trägt. Das bewegliche Element
und der Kontaktbügel sind so angeordnet, dass das
bewegliche Element mit dem Kontaktbügel bei Anlegen
einer elektrischen Spannung zwischen Boden- und Gegen
elektrode in Richtung der Bodenelektrode bewegt wird,
wodurch der Kontaktbügel auf zwei voneinander beabstan
dete Kontaktflächen gedrückt wird und so eine elek
trische Verbindung zwischen den Kontaktflächen
herstellt. Der Kontaktbügel weist auch beim erfindungs
gemäßen Mikrorelais im Kontaktbereich eine nach unten
gewölbte Form auf, wie dies bereits aus der DE 196 46 667
bekannt ist. Im Gegensatz zu dem bekannten Stand
der Technik sind die Kontaktflächen des erfindungs
gemäßen Mikrorelais jedoch aus elastischen, reversibel
verformbaren Materialbereichen gebildet, die derart
unter Vorspannung stehen, dass sie sich in kontaktlosem
Zustand nach oben, das heißt vom Substrat weg, und bei
Aufdrücken des Kontaktbügels nach unten wölben.
Die Kontaktflächen des erfindungsgeinäßen Mikro
relais können-sich somit beim Schließen des Kontaktes
an die gewölbte Form des aufgedrückten Kontaktbügels
anschmiegen, so dass eine große Berührungsfläche ausge
bildet wird. Diese große Berührungsfläche führt in
vorteilhafter Weise zu einem niedrigen Kontaktwider
stand, so dass die in Zusammenhang mit dem Stand der
Technik erläuterten Nachteile vermieden werden.
Es handelt sich bei dem mit dem Mikrorelais
hergestellten Kontakt somit um einen federnden Kontakt.
Beim Schließen dieses Kontaktes wird durch die vorge
spannten elastischen Kontaktflächen ein Weg, der
sogenannte Kontaktmitgang, zurückgelegt. Die Kontakt
flächen weisen hierzu in der Ausgangs- bzw. Ruhelage
zumindest eine leichte Verformung nach oben auf und
sind so elastisch, dass sie durch die über den Kontakt
bügel einwirkende Kontaktkraft deformiert werden
können.
Die Oberfläche der Kontaktflächen kann dabei
beispielsweise als Zylinderfläche oder auch kuppel
förmig ausgebildet sein. Beim Schließen verformt sich
diese Kontaktfläche und schmiegt sich an den Kontakt
bügel an. Hierbei sollte der Kontaktbügel im Bereich
der Kontaktflächen eine größere Steifheit aufweisen als
die Kontaktflächen selbst. Durch diese Ausgestaltung
des Mikrorelais werden ein höherer Kontaktdruck und
eine größere Kontaktfläche erreicht. Damit wird die
Kontaktsicherheit verbessert und der Kontaktwiderstand
vorteilhaft erniedrigt.
Ein weiterer Vorteil dieser erfindungsgemäßen
Ausgestaltung des Mikrorelais besteht in der Spei
cherung der Verformungsenergie in den Kontaktflächen.
Neben der Rückstellkraft des vorzugsweise in Form eines
oder mehrerer Biegebalken ausgebildeten beweglichen
Elementes wirkt bei einer derartigen Ausgestaltung auch
die elastisch deformierte Kontaktfläche als rückstel
lendes Element. Nach Unterbrechung der elektrischen
Betätigungsspannung des Mikrorelais wird auf diese
Weise ein sicheres und schnelles Öffnen der Kontakte
bewirkt.
Das erfindungsgemäße Mikrorelais ist in Verbindung
mit Mikrostreifenleitern, die zu den Kontaktflächen
führen, zum Schalten von sehr hohen Frequenzen im
GHz-Bereich hervorragend geeignet. Aufgrund der geringen
Abmessungen, mit der ein erfindungsgemäßes Mikrorelais
herstellbar ist, lassen sich sehr hohe Frequenzen
übertragen, da die Bauteilgröße sehr klein gegenüber
der Wellenlänge ist. Der Kontaktbügel des Mikrorelais
wird dabei schmäler oder ebenso breit wie der Mikro
streifenleiter bzw. die mit diesem verbundene Kontakt
fläche ausgebildet.
Die gewölbte Form des Kontaktbügels wird vorzugs
weise dadurch erzeugt, dass dieser mit einer Eigenzug
spannung hergestellt wird. Diese Eigenzugspannung kann
durch einen schichtweisen Aufbau mit unterschiedlichen
Ausdehnungskoeffizienten der Materialien erreicht
werden. Vorzugsweise ist weiterhin außerhalb des mit
den Kontaktflächen in Berührung kommenden Bereiches des
Kontaktbügels eine Eigendruckspannungsschicht zur teil
weisen Kompensation der Eigenzugspannung aufgebracht.
Hierdurch wird erreicht, dass sich der Kontaktbügel im
wesentlichen nur im Kontaktierungsbereich nach unten
verwölbt.
Bei Einsatz des erfindungsgemäßen Mikrorelais als
Mikrowellenschalter wird vorzugsweise die Isolation des
geöffneten Kontaktes durch eine Vergrößerung des
Koppelspaltes, das heißt zu überbrückenden des Abstan
des zwischen den Kontaktflächen, verbessert. Das Über
brücken eines derart vergrößerten Koppelspaltes durch
den Kontaktbügel erfordert jedoch eine Ausgestaltung
des Mikrorelais, bei der sowohl der Kontaktbügel als
auch das bewegliche Element, vorzugsweise eine Biege
balkenstruktur, verbreitert sind. Eine zumindest teil
weise Kompensation der Eigenzugspannung des Kontakt
bügels durch eine Eigendruckspannungsschicht, wie
vorangehend erläutert, kann jedoch bei einem Kontakt
bügel einer Länge von mehr als 300 µm nicht mehr
problemlos erreicht werden. Dies würde aufgrund der
beim Schalten einwirkenden Kräfte zu einer Schicht
ablösung dieser Kompensationsschicht führen. Weiterhin
kann auch eine starke Verwölbung des gesamten beweg
lichen Elements auftreten, die die Funktion des
Mikrorelais stark beeinträchtigen würde. In einer
vorteilhaften Ausführungsform wird daher die Eigen
druckspannungsschicht im Verlauf längs des Kontakt
bügels zumindest einmal, vorzugsweise mehrmals, örtlich
unterbrochen. Damit kann an den unterbrochenen Stellen
der Kompensationsschicht eine Rückverformung des
Kontaktbügels stattfinden, so dass über der gesamten
Breite des beweglichen Elementes eine nahezu horizon
tale Ausbildung des Kontaktbügels erreicht wird.
Lediglich an den beiden Enden des Kontaktbügels - über
den Kontaktflächen - findet eine gezielte Verformung
zur Ausbildung der gewölbten Oberfläche statt.
Durch- die Unterbrechungen in der Kompensationsschicht
ist die laterale Ausdehnungsfähigkeit dieser Schicht
verbessert und eine Ablösung der Schicht beim Betrieb
des Mikrorelais wird verhindert.
Eine bevorzugte Ausbildungsform des mikro
mechanischen Relais setzt streifenförmig angeordnete
Balken als bewegliches Element ein. Durch diese
Balkenstruktur wird eine Querverwölbung des beweglichen
Elementes weitgehend verhindert.
Zur Vermeidung von schlagartigen Querschnitts
übergängen von den Einzelbalken zum Kontaktbügel sowie
von den Einzelbalken zum Verbindungselement, dem
sogenannten Ankerpad, sind die Übergangsbereiche von
den Balken zu den genannten Elementen vorzugsweise
abgerundet ausgeführt. Durch diese Abrundung findet
eine weiche Umlenkung der Spannungslinien statt, so
dass keine Kerbspannungen an den Übergängen auftreten,
die einen Riss und einen daraus resultierenden Bruch
des beweglichen Elementes verursachen könnten. Die
unvermeidliche Spannungserhöhung an den Querschnitts
übergängen von den Balken zu den angrenzenden Struk
turen wird im Vergleich zu scharfkantigen Übergängen
durch die Abrundung stark vermindert. Ein frühzeitiger
Ausfall des Mikrorelais durch während des Betriebes
auftretende Risse oder Brüche wird daher vermieden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
verringert sich die Fläche der Bodenelektrode und/oder
der Gegenelektrode zum Kontaktbügel hin. Dies kann
durch eine fingerförmige Struktur dieser Elektroden
erreicht werden, wobei sich die Breite der einzelnen
Finger zum Kontaktbügel hin verringert. Selbstverständ
lich sind auch andere geometrische Ausgestaltungen
realisierbar, die zu einer Verringerung der Fläche
führen.
Auf diese Weise kann ein prellfreies Schalt
verhalten des Mikrorelais auch dann erreicht werden,
wenn die Masse des beweglichen Elementes einen
bestimmten Wert überschreitet. Eine größere Masse des
beweglichen Elementes kann beispielsweise daraus resul
tieren, dass das bewegliche Element zur Überbrückung
eines breiten Koppelspaltes gegenüber herkömmlichen
Ausführungsformen breiter ausgeführt werden muss.
Durch eine erfindungsgemäß strukturierte
Boden- und/oder Gegenelektrode, die am Einspannpunkt des
beweglichen Elementes eine Vollfläche aufweist, die
sich zum freien Ende bzw. Kontaktbügel hin verringert,
wird das dynamische Verhalten des Mikrorelais beein
flusst. Bei dieser Ausgestaltung ist die elektro
statische Kraft am Einspannpunkt groß und am freien
Ende gering. Beim Schließvorgang wird die Wucht des
Aufpralls auf die Kontaktflächen verringert, da die
elektrostatische Kraft beim Abrollen des beweglichen
Elementes auf der Bodenelektrode zum Kontaktbügel hin
geringer wird. Die kinetische Energie kann vollständig
absorbiert werden und das Prellen wird vermieden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Mikrorelais weisen die
Boden- und/oder die Gegenelektrode bzw. darauf aufgebrachte
Schichten eine gegenüber einer zwangsläufig - bei Her
stellung dieser Elektroden bzw. Schichten - auftreten
den Topographie des Schichtensystems zusätzlich ein
gebrachte Oberflächenstruktur mit Erhebungen und Ver
tiefungen auf. Durch diese zusätzliche Oberflächen
struktur kann ein gegenseitiges Anhaften der beiden
Elektroden bei Berührung verhindert werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung
des mikromechanischen Relais wird zunächst ein Substrat
mit der Bodenelektrode bereitgestellt. Verfahren zur
Herstellung dieser Bodenelektrode auf dem Substrat sind
dem Fachmann bekannt. Auf dieses Substrat werden
zunächst eine Abstandsschicht und anschließend eine
Druckspannungsschicht sowie eine leitfähige Schicht
aufgebracht. Druckspannungsschicht und leitfähige
Schicht werden derart strukturiert, dass die Kontakt
flächen aus der leitfähigen Schicht gebildet werden und
auf der Druckspannungsschicht liegen. Anschließend wird
eine Hilfsschicht aufgebracht, die zur Definition der
Bereiche des Kontaktbügels strukturiert wird. Es folgt
das Aufbringen und Strukturieren der für den Kontakt
bügel erforderlichen Schichten. Nach diesem Schritt
wird die Hilfsschicht entfernt und die Abstandsschicht
mittels Ätzen zur Freilegung des beweglichen Elementes
und zur Erzeugung eines Hohlraumes unter dem zentralen
Bereich der Kontaktflächen teilweise entfernt.
Auf diese Weise ist ein Mikrorelais entstanden,
bei dem unter den Kontaktflächen ein Hohlraum vorliegt,
der eine Verformung dieser Kontaktflächen bei Einwir
kung des Kontaktbügels ermöglicht. Die Kontaktflächen
stehen aufgrund der Druckspannungsschicht unter Vor
spannung und sind leicht nach oben, d. h. zum Kontakt
bügel hin, gewölbt.
Es versteht sich von selbst, dass weitere
Schichten, wie beispielsweise Haftschichten bei diesem
Prozess zusätzlich vorgesehen sein können. Die genaue
Materialwahl und Schichtdicken sind von den gewünschten
Spezifikationen des Mikrorelais abhängig. Es bereitet
dem Fachmann keine Probleme, geeignete Materialien und
Schichtdicken für vorgegebene Spezifikationen aufzu
finden und mit bekannten Techniken zur Aufbringung und
Strukturierung der Schichten beim erfindungsgemäßen
Verfahren einzusetzen.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird vor dem
Aufbringen und Strukturierung der Druckspannungsschicht
und der leitfähigen Schicht die Oberfläche der Ab
standsschicht im für die Gegenelektrode vorgesehenen
Bereich angeätzt oder strukturiert um zusätzliche
Erhebungen und Vertiefungen zu bilden. Weiterhin kann
auch die Bodenelektrode vor dem Aufbringen der
Abstandsschicht entsprechend angeätzt oder strukturiert
werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen
ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
nochmals beispielhaft erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1a-d ein Beispiel für Verfahrensschritte zur
Herstellung des erfindungsgemäßen Mikro
relais;
Fig. 2 schematisch ein Beispiel für eine Aus
führungsform eines erfindungsgemäßen
Mikrorelais;
Fig. 3 schematisch eine Detailansicht des
Kontaktbereiches einer Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Mikrorelais in offenem
Zustand;
Fig. 4 die Detailaussicht aus Fig. 3 bei
geschlossenem Zustand des Mikrorelais;
Fig. 5 ein Beispiel für die Ausgestaltung eines
beweglichen Elementes mit dem Kontaktbügel;
Fig. 6 ein Beispiel für die Ausgestaltung einer
Bodenelektrode des erfindungsgemäßen Mikro
relais; und
Fig. 7 eine Draufsicht auf ein bewegliches Element
über der Bodenelektrode gemäß den
Ausführungsformen der Fig. 5 und 6.
Fig. 1a-d zeigt ein Beispiel für ein Verfahren
zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Mikrorelais.
Hierbei wird zunächst auf einem Al2O3-Keramiksubstrat 1
eine NiCr-Schicht 2, die als Haftschicht dienen kann,
abgeschieden. Anschließend wird eine weitere Haft
schicht 3 aus TiW sowie eine elektrisch leitfähige
Schicht 4, beispielsweise aus Gold aufgetragen. Diese
drei Schichten werden mit einem geeigneten, beispiels
weise photolithographischen Verfahren zur Bildung der
Bodenelektrode und der Steuerleitungen strukturiert.
Die Verbindung zwischen der Bodenelektrode und der am
linken Rand erkennbaren Schichtstruktur der Steuer
leitung ist in dieser Figur nicht erkennbar. Die
Goldschicht 4 wird hierbei durch galvanische Abschei
dung aufgebracht und nachfolgend angeätzt, um deren
Oberfläche aufzurauhen. Daraufhin werden diese
Schichten in definierten Bereichen entfernt, um die
Gebiete für die Bodenelektrode 10 und die Steuer
leitungen festzulegen, wie dies aus Fig. 1a
ersichtlich ist.
Im nächsten Technologieschritt wird eine Schicht 5
aus Polyimid aufgeschleudert, die als Distanzschicht
zwischen Bodenelektrode und beweglicher Elektrode
dient. In dieser auch als Opfer- oder Hilfsschicht
dienenden Polyimidschicht können im Bereich der
späteren Gegenelektrode Vertiefungen (mit dem
Bezugszeichen 6 angedeutet) eingeätzt werden, die in
Fig. 1a jedoch nicht dargestellt sind. Diese
Vertiefungen können eine Tiefe aufweisen, die in der
Größenordnung der halben Dicke des späteren beweglichen
Elementes liegt, und werden durch die nachfolgende
Siliziumoxidabscheidung (Siliziumoxidschicht 7)
gefüllt. Es folgen die Abscheidung einer Haftschicht 8
aus NiCr und einer Goldschicht 9. Diese Schichten
werden auf der Polyimidschicht 5 zur Bildung der
Bereiche 11 für die Gegenelektrode und 12 für die
Kontaktflächen strukturiert. Auf den Bereich 11 für die
Gegenelektrode werden schließlich noch eine NiCr-
Schicht 13 sowie eine Siliziumoxidschicht 14 abge
schieden. Diese Schritte sind aus Fig. 1b ersichtlich.
Die beiden Siliziumdioxidschichten 7 und 14 dienen als
Druckspannungsschichten zur Verformung der späteren
balkenförmigen Struktur des beweglichen Elementes. Der
Aufbau bzw. die Strukturierung dieses Elementes erfolgt
beispielsweise wie dies aus der DE 196 46 667 bekannt
ist. Allerdings wird die untere Druckspannungsschicht 7
im vorliegenden Fall mit einer größeren Dicke abge
schieden als die obere Druckspannungsschicht 14.
Hierdurch weist die untere Druckspannungsschicht ein
größeres Volumen auf als die obere, so dass die resul
tierende Kraft der unteren Druckspannungsschicht 7
größer ist. Dies führt beim fertigen beweglichen
Element zu einer Deformation der balkenförmigen
Struktur nach oben, d. h. vom Substrat 1 weg.
Fig. 1c zeigt schließlich den Aufbau des Kontakt
bügels. Nach dem Strukturieren der beweglichen Balken
struktur wird hierfür eine zweite Polyimidschicht 15
aufgebracht. Diese Polyimidschicht wird sowohl an dem
freien Ende der beweglichen Balkenstruktur als auch im
Bereich 12 der späteren Kontaktflächen gefenstert bzw.
geöffnet. Weiterhin werden am Einspannpunkt, das heißt
in dem Bereich, in dem das Verbindungselement 18
zwischen dem Substrat und dem beweglichen Element
gebildet werden soll, die beiden Polyimidschichten 5
und 15 örtlich entfernt (vgl. Fig. 1c). Anschließend
erfolgen Schichtabscheidungen zur Kombination einer
TiW-Haftschicht 16 und einer galvanischen
Goldschicht 17. Durch diese Metallabscheidung wird nicht nur der
Kontaktbügel aufgebaut, sondern auch die Leiterbahnen
zu den Kontaktflächen - als Bestandteil des Schalt
kreises -, die galvanisch verstärkt werden. Dies führt
zu einem geringeren Leiterbahnwiderstand und somit zu
einem verbesserten Durchgangswiderstand im Bereich der
Kontaktflächen. Bei dieser Metallabscheidung wird auch
eine Metallverbindung vom festen Ende des beweglichen
Balkens zu einer Steuerleitung auf dem Substrat 1
hergestellt. Die bewegliche Elektrode wird dadurch an
die Steuerleitung angeschlossen.
Weiterhin wird durch diese Metallabscheidung das
Verbindungselement 18 zwischen dem beweglichen Element
und dem Substrat 1 hergestellt. Die Strukturierung der
einzelnen Metallschichten wird durch übliche Verfahren
erreicht, die dem Fachmann bekannt sind. Auf der
abgeschiedenen Goldschicht 17 für den Kontaktbügel wird
zusätzlich eine weitere Haftschicht 19 aus TiW aufge
bracht (vgl. Fig. 1c).
Auf der Rückseite des Al2O3-Substrates 1 werden
eine Haftschicht 20, beispielsweise aus TiW, sowie eine
Goldschicht 21 abgeschieden. Diese Rückseitenmetalli
sierung ist für die Realisierung der in Fig. 2
gezeigten Mikrostreifenleitung erforderlich, da sie die
planar gestaltete Elektrode mit Massekontakt darstellt,
während die Streifenleitung der Fig. 2 als streifen
förmige Elektrode dient.
Nach Aufbau dieser gesamten Struktur und Entfernen
der Opferschichten 5 und 15 entsteht das bewegliche
Element 22 in Form eines oder mehrerer Balken (vgl.
Fig. 1d), die gegebenenfalls durch Erhebungen und
Vertiefungen an der Balkenunterseite strukturiert sind.
Dieses nun vorliegende Mikrorelais mit verformten
beweglichen Balken 22 und einem spannungskompensierten
Kontaktbügel 23 zeigt die gewünschten Eigenschaften.
Der Abstand des beweglichen Balkens 22 vom Substrat 1
beträgt am Einspannpunkt zwischen 0,1 µm und 5 µm, am
freien Ende zwischen 0,1 µm und 100 µm. Die Balkenlänge
liegt zwischen 1 µm und 10 000 µm.
Die kuppelförmige oder auch zylinderförmige
federnde Kontaktfläche 24 wird durch die örtliche
Entfernung von Polyimid unterhalb der Kontaktfläche 24
erreicht. Die unter der Goldschicht 9 vorliegende
Siliziumdioxidschicht 7 drückt den zweilagigen Metall
verbund nach oben. Dabei ist der federnde Kontakt 24
über Polyimidstützen 25 auf dem Substrat 1 verankert.
Bleiben die Polyimidstützen 25 nur auf zwei Seiten
stehen, kommt es zur Ausbildung einer Zylinderfläche
als Kontaktfläche 24. Der federnde Kontakt ist dabei
wie eine Brücke nur an zwei Seiten verankert. Wird
dagegen die Kontaktfläche 24 an allen vier Seiten
eingespannt, entsteht eine kuppelförmige Kontaktfläche.
Mit beiden Ausführungsformen wird der erfindungsgemäße
federnde Kontakt erreicht.
Fig. 2 zeigt schematisch ein Beispiel für ein
erfindungsgemäßes Mikrorelais in Draufsicht. Mit dem
Relais wird ein Mikrostreifenleiter 27 mit Koppelspalt
überbrückt. Der Kontaktbügel 23 des Mikrorelais ist
dabei in einer geringeren Breite ausgeführt als der
Streifenleiter 27. Das in Form paralleler Biegebalken
22 ausgeführte bewegliche Element ist über ein Ankerpad
18 als Verbindungselement mit dem Substrat 1 fest
verbunden. Die am beweglichen Element angeordnete
Gegenelektrode sowie die darunter befindliche Boden
elektrode werden über entsprechende Steuerleitungen 26
angesteuert. An einem Ende jeder dieser Steuerleitungen
26 ist ein Bondpad 31 als Anschlussfläche vorgesehen.
Fig. 3 zeigt eine Detailansicht des Kontakt
bereiches des erfindungsgemäßen Mikrorelais in einer
vorteilhaften Ausführungsform. Hierbei ist die nach
unten gewölbte Form des Kontaktbügels 23 deutlich zu
erkennen. Die Figur zeigt das Relais im geöffneten
Zustand, bei dem der Kontaktbügel 23 keinen Kontakt zur
Kontaktfläche 24 hat. Die Kontaktfläche 24 steht unter
Vorspannung, so dass sie leicht nach oben gewölbt ist.
Die elastische Verformbarkeit dieser Kontaktfläche 24
wird durch den darunter befindlichen Hohlraum zwischen
den Polyimidstützen 25 in Verbindung mit einem nicht
spröden Material für die Kontaktfläche ermöglicht.
Der geschlossene Zustand des erfindungsgemäßen
Mikrorelais ist in Fig. 4 beispielhaft dargestellt.
Diese Figur zeigt die gleiche Detailansicht der Fig. 3
bei geschlossenem Zustand des Mikrorelais. Hierbei ist
die Verformung der Kontaktfläche 24 durch das Auf
drücken des Kontaktbügels 23 mit seiner nach unten
gewölbten Form gut zu erkennen. In diesem geschlossenem
Zustand schmiegt sich die Kontaktfläche 24 an die
gewölbte Form des Kontaktbügels 23 an. Hierdurch
entsteht eine große Berührungsfläche, die einen
geringen Kontaktwiderstand beim Schließen des Kontaktes
bewirkt.
Fig. 5 zeigt ein Beispiel für ein bewegliches
Element des erfindungsgemäßen Mikrorelais in Drauf
sicht. Das bewegliche Element setzt sich in diesem Fall
aus parallel zueinander verlaufenden Biegebalken 22
zusammen, die die Verbindung zwischen dem Ankerpad 18
und dem Kontaktbügel 23 herstellen. Zur Vermeidung von
Kerbspannungen an den Übergängen der Biegebalken 22 zum
Ankerpad bzw. zum Kontaktbügel sind diese Übergänge im
vorliegenden Beispiel abgerundet, wie dies in der Figur
mit den Bezugszeichen 29 angedeutet ist. Hierdurch
werden mögliche Kerbspannungen abgeschwächt, so dass
eine Rissbildung an den Übergangsstellen vermieden
wird. Die Figur zeigt ein relativ breites bewegliches
Element 22, wie es beispielsweise für Schaltvorgänge im
Mikrowellenbereich erforderlich ist. Auf dem Kontakt
bügel 23 ist im vorliegenden Fall eine Druckspannungs
schicht 28 aufgebracht, die entlang des Kontaktbügels
23 mehrfach unterbrochen ist. Diese Unterbrechung
vermeidet ein Ablösen der Druckspannungsschicht 28 beim
Betrieb des Mikrorelais. Durch die Unterbrechung kann
an den unterbrochenen Stellen der zur Kompensation der
Eigenspannung des Kontaktbügels dienenden Druck
spannungsschicht eine Rückverformung des Kontaktbügels
stattfinden, so dass über der gesamten Breite des
beweglichen Elementes 22 eine nahezu horizontale Form
des Kontaktbügels 23 aufrecht erhalten werden kann.
Lediglich an den beiden Enden des Kontaktbügels fehlt
diese Druckspannungsschicht vollständig, so dass es
dort zur gewünschten Verwölbung des Kontaktbügels
kommen kann.
Fig. 6 zeigt ein Beispiel für die Ausbildung der
Bodenelektrode 30 des erfindungsgemäßen Mikrorelais.
Die Bodenelektrode hat in diesem Beispiel eine vom
Einspannungspunkt bzw. Verbindungselement zum Kontakt
bügel hin abnehmende Fläche. Sie ist fingerförmig
ausgebildet, wobei sie am Einspannungspunkt voll flächig
beginnt (30a) und zum Kontaktbügel in Fingerform spitz
zuläuft (30b).
Fig. 7 zeigt die Ausführungsformen des beweg
lichen Elementes 22 mit dem Kontaktbügel 23 und der
Bodenelektrode 30 der Fig. 5 und 6 übereinander
liegend in Draufsicht. Durch eine derartige Ausge
staltung ist die elektrostatische Kraft am Ankerpad 18
groß und am freien, den Kontaktbügel 23 tragenden Ende
des beweglichen Elementes 22 gering. Hierdurch wird die
elektrostatische Kraft beim Abrollen des beweglichen
Elementes 22 auf der Bodenelektrode 30 zum freien
Balkenende hin geringer, so dass ein Prellen beim
Schaltvorgang verhindert werden kann.
1
Substrat
2
NiCr-Schicht
3
Haftschicht (z. B. TiW)
4
elektrisch leitfähige Schicht (z. B. Au)
5
Abstandsschicht (z. B. Polyimid)
6
Vertiefungen
7
Druckspannungsschicht (z. B. SiO2
)
8
Haftschicht (z. B. NiCr)
9
leitfähige Schicht (z. B. Au)
10
Bereich der Bodenelektrode
11
Bereich der Gegenelektrode
12
Bereich der Kontaktflächen
13
NiCr-Schicht
14
SiO2
-Schicht
15
Hilfsschicht
16
Haftschicht (z. B. TiW)
17
galvanische Metallschicht (z. B. Au)
18
Verbindungselement
19
Haftschicht (z. B. TiW)
20
rückseitige Haftschicht
21
rückseitige Metallschicht (z. B. Au)
22
bewegliches Element
23
Kontaktbügel
24
Kontaktflächen
25
Stützen
26
Steuerleitungen
27
Mikrostreifenleiter
28
Druckspannungsschicht
29
abgerundete Übergangsbereiche
30
Bodenelektrode
30
a Bodenelektrode
30
b Bodenelektrode
31
Bondpad
Claims (13)
1. Mikromechanisches Relais mit einer auf einem
Substrat (1) angeordneten Bodenelektrode (30),
einem über ein Verbindungselement (18) mit dem Substrat (1) verbundenen beweglichen Element (22), das eine Gegenelektrode bildet und einen elektrisch leitenden Kontaktbügel (23) trägt, und
zwei über einen Spalt voneinander beabstandeten Kontaktflächen (24),
wobei das bewegliche Element (22) und der Kontaktbügel (23) so angeordnet sind, daß das bewegliche Element mit dem Kontaktbügel bei Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen Boden- und Gegenelektrode in Richtung der Bodenelektrode (30) bewegt wird, wodurch der Kontaktbügel (23) auf die Kontaktflächen (24) gedrückt wird und so eine elektrische Verbindung zwischen den Kontaktflächen herstellt, und wobei der Kontaktbügel (23) im Kontaktbereich mit den Kontaktflächen (24) eine nach unten gewölbte Form aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktflächen (24) durch elastische, reversibel verformbare Materialbereiche gebildet sind und derart unter Vorspannung stehen, daß sie sich in kontaktlosem Zustand nach oben und bei Aufdrücken des Kontaktbügels (23) nach unten wölben.
einem über ein Verbindungselement (18) mit dem Substrat (1) verbundenen beweglichen Element (22), das eine Gegenelektrode bildet und einen elektrisch leitenden Kontaktbügel (23) trägt, und
zwei über einen Spalt voneinander beabstandeten Kontaktflächen (24),
wobei das bewegliche Element (22) und der Kontaktbügel (23) so angeordnet sind, daß das bewegliche Element mit dem Kontaktbügel bei Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen Boden- und Gegenelektrode in Richtung der Bodenelektrode (30) bewegt wird, wodurch der Kontaktbügel (23) auf die Kontaktflächen (24) gedrückt wird und so eine elektrische Verbindung zwischen den Kontaktflächen herstellt, und wobei der Kontaktbügel (23) im Kontaktbereich mit den Kontaktflächen (24) eine nach unten gewölbte Form aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktflächen (24) durch elastische, reversibel verformbare Materialbereiche gebildet sind und derart unter Vorspannung stehen, daß sie sich in kontaktlosem Zustand nach oben und bei Aufdrücken des Kontaktbügels (23) nach unten wölben.
2. Mikromechanisches Relais nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktbügel (23) unter einer
Eigenzugspannung steht, durch die er im
Kontaktbereich mit den Kontaktflächen (24) die
nach unten gewölbte Form erhält.
3. Mikromechanisches Relais nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktbügel (23) mit einer Eigendruck
spannungsschicht zur zumindest teilweisen
Kompensation der Eigenzugspannung außerhalb des
Kontaktbereiches versehen ist.
4. Mikromechanisches Relais nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Eigendruckspannungsschicht über eine Länge
des Kontaktbügels (23) zumindest einmal örtlich
unterbrochen ist, um eine Verwölbung des
Kontaktbügels in Bereichen zwischen den
Kontaktflächen zu verhindern.
5. Mikromechanisches Relais nach einem der Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Element (22) aus parallel ange
ordneten Balken aufgebaut ist, die senkrecht zum
Kontaktbügel (23) verlaufen.
6. Mikromechanisches Relais nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß Übergangsbereiche der Balken zu dem
Kontaktbügel (23) und/oder dem Verbindungselement
(18) abgerundet sind.
7. Mikromechanisches Relais nach einem der Ansprüche
1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenelektrode und/oder die Gegenelektrode
eine zum Kontaktbügel (23) hin abnehmende Fläche
aufweist.
8. Mikromechanisches Relais nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenelektrode und/oder die Gegenelektrode
eine in Richtung des Kontaktbügels (23) gerichtete
fingerförmige Struktur aufweist, wobei die Breite
der einzelnen Finger zum Kontaktbügel (23) hin
abnimmt.
9. Mikromechanisches Relais nach einem der Ansprüche
1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Boden- und/oder die Gegenelektrode bzw.
darauf aufgebrachte Schichten eine gegenüber einer
bei der Herstellung zwangsläufig auftretenden
Topographie zusätzlich eingebrachte Oberflächen
struktur mit Erhebungen und Vertiefungen
aufweisen, die-ein gegenseitiges Anhaften der
beiden Elektroden bei Berührung verhindert.
10. Verfahren zur Herstellung eines mikromechanischen
Relais nach einem der vorangehenden Ansprüche mit
folgenden Schritten:
- - Bereitstellen eines Substrates (1) mit der Bodenelektrode;
- - Aufbringen einer Abstandsschicht (5);
- - Aufbringen und Strukturieren einer Druck spannungsschicht (7) und einer leitfähigen Schicht (9) zur Erzeugung der Gegenelektrode und der Kontaktflächen (24) derart, daß die Kontaktflächen auf der Druckspannungsschicht (7) liegen;
- - Aufbringen einer Hilfsschicht (15);
- - Strukturieren der Hilfsschicht (15) zur Definition der Bereiche des Kontaktbügels (23); - Aufbringen und Strukturieren der für den Kontaktbügel (23) erforderlichen Schichten;
- - Entfernen der Hilfsschicht (15) und teilweises Entfernen der Abstandsschicht (5) mittels Ätzen zur Freilegung des beweglichen Elementes (22) und zur Erzeugung eines Hohlraumes unter einem zentralen Bereich der Kontaktflächen (24).
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Entfernen der Abstandsschicht (5) unter
den Kontaktflächen zur Erzeugung des Hohlraums
derart erfolgt, daß die Kontaktflächen (24) durch
zwei oder vier aus der Abstandsschicht gebildeten
Stützen (25) getragen werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Aufbringen und Strukturieren der
Druckspannungsschicht (7) und der leitfähigen
Schicht (9) die Oberfläche der Abstandsschicht (5)
im für die Gegenelektrode vorgesehenen Bereich
(11) angeätzt oder strukturiert wird, um
Erhebungen und Vertiefungen zu bilden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenelektrode vor dem Aufbringen der
Abstandsschicht (5) angeätzt oder strukturiert
wird, um Erhebungen und Vertiefungen zu bilden.
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-
1999
- 1999-10-19 DE DE19950373A patent/DE19950373B4/de not_active Expired - Lifetime
- 1999-10-22 DE DE19950964A patent/DE19950964B4/de not_active Expired - Fee Related
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DE19950373B4 (de) | 2005-06-30 |
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