DE19941958C1

DE19941958C1 - Anzeigeeinheit in einem Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE19941958C1
Application number: DE19941958A
Authority: DE
Inventors: Susanne Dirksen; Joerg Lilienthal; Matthias Heimermann
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1999-09-03
Filing date: 1999-09-03
Publication date: 2000-11-09
Anticipated expiration: 2019-09-04
Also published as: DE19964516A1; DE19964516B4

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Anzeigeeinheit (1) in einem Kraftfahrzeug, umfassend einen analogen, diskreten Tachometer (2) oder einen auf einem ersten Bildschirm nachgebildeten analogen Tachometer, dessen Größe und Position fest sind und einem weiteren Bildschirm (5), auf dem verschiedene örtlich und zeitlich veränderbare digitale und/oder piktogrammförmige Anzeigen darstellbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Anzeigeeinheit für ein Kraftfahrzeug zur Darstellung verschiedener Betriebszustandsdaten im unmittelbaren Blickfeld eines Kraftfahrzeugführers.

Eine derartige Anzeigeeinheit ist auf Höhe des Lenkrades in der Konsole angeordnet und wird auch als Kombi-Instrument bezeichnet. Üblicherweise beinhaltet die Anzeigeeinheit einen analogen Tachometer, eine analoge Uhr, Skalenanzeigen für Kraftstoff und Kühlmitteltemperatur, sowie meist als LED's ausgebildete Kontrolleuchten für Fahrtrichtungsanzeiger, Batterie, Motoröl und Fahrzeugbeleuchtung. Desweiteren sind auch analoge Drehzahlmesser und weitere Kontrolleuchten bekannt.

Mit zunehmendem Einsatz von Komfortkomponenten und Fahrerassistenz-System wie ADR oder Navigationssystem steigt somit auch der Bedarf an anzuzeigenden Betriebszustandsdaten. Aufgrund des begrenzten Bauraumes für die Anzeigeeinheit in der Konsole ist die Aufnahme neuer Anzeigen begrenzt. Daher wurden bereits im Bereich der Mittelkonsole angeordnete Zusatz-Anzeigeeinrichtungen vorgeschlagen, die beispielsweise zur Darstellung digitaler Karten eines Navigationssystems dienen. Nachteilig an den Zusatz- Anzeigeeinrichtungen ist jedoch, daß der Kraftfahrzeugführer seinen Blickwinkel stärker von der Straße abwenden muß und die Ablesbarkeit im Vergleich zu dem Kombiinstrument meist eingeschränkt ist.

Aus der EP 0 771 686 A2 ist ein Anzeigesystem für Fahrzeuge bekannt, das einen Bildschirm und einen bildgenerierenden Rechner enthält sowie mit informationsgebenden Elementen des Fahrzeuges verbunden ist und das Informationen unter anderem mit Hilfe von mindestens einem Zeiger und mindestens einer Skala auf dem Bildschirm darstellt. Dieses Anzeigesystem stellt auf einem Bildschirm fahrphasenabhängig jeweils relevante Informationen dar, zum Beispiel wird die Darstellungsfläche des Tachometers bei höheren Geschwindigkeiten größer etc. Die Wichtigkeitsabstufung relevanter Fahrinformationen ergibt sich also durch deren visuelle Dominanz, dies wird mit variablen Flächenverhältnissen der Darstellungsflächen einzelner Fahrinformationen erreicht. Dieses Anzeigesystem nutzt also die Variabilität der Bildschirmdarstellung für eine Begrenzung der auf den Fahrer in einer bestimmten Fahrsituation einfließenden Informationen auf das Maß analoger Zeigerinstumente. Dieses Anzeigesystem nach dem Stand der Technik hat allerdings den Nachteil, daß nützliche Zusatzinformationen, die den sicheren und ökonomischen Betrieb des Fahrzeugs erleichtern können, damit auch ausgeblendet werden. Außerdem kann es durch die laufende Änderung der Größe der Darstellungsflächen für einzelne Fahrinformationen zu einer Verunsicherung des Fahrers kommen.

Aus der WO 98/38059 ist ein Anzeigesystem für Fahrzeuge bekannt, das einen Bildschirm und einen bildgenerierten Rechner enthält sowie mit informationsgebenden Elementen des Fahrzeuges verbunden ist und das Informationen mit Hilfe von mindestens einem Zeiger und mindestens einer Skala auf dem Bildschirm darstellt, wobei an der Skala mindestens eine zusätzliche Markierung zur Darstellung von Zusatzinformationen angezeigt wird. Damit soll erreicht werden, daß zum einen die den Fahrern bekannten Standards durch Nachbildung analoger Zeigerinstrumente beibehalten werden und außerdem die der Bildschirmtechnik innewohnenden Möglichkeiten genutzt werden, Zusatzinformationen darzustellen. Durch die Bereitstellung der Zusatzinformationen an der Skala selbst liegen diese im unmittelbaren Blickfeld des Fahrers, was die Wahrnehmung erleichtern soll. Die informationsgebenden Elemente sind beispielsweise als Elemente zur Geschwindigkeitsmessung, zur Drehzahlmessung, zur Messung des Saugrohrdruckes, zur Messung des Kraftstoffverbrauches, zur Messung des Kraftstofftankinhaltes, zur Messung der Leistung und der Temperatur eines Antriebsmotors des Fahrzeuges, zur Messung eines Abstandes oder zum Empfang fahrzeugexterner Sender zur Verkehrsleitung ausgebildet. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß durch eine von einem Bediener und/oder nach Maßgabe der informationsgebenden Elemente schaltende Steuereinrichtung jeweils zumindest die Darstellung der Skala, des Zeigers, der Markierung oder anderer Informationen veränderbar ist. Hiermit soll sichergestellt werden, daß in bestimmten Fahrzeugsituationen, in denen die aus Skala und Zeiger aufgebauten Anzeigen nicht oder nur begrenzt nötig sind, weitere Anzeigen wie zum Beispiel eine Straßenkarte nach Maßgabe eines Navigationssystems oder eine Einparkhilfe oder die Bedieneinheit eines Autoradios dargestellt werden können. Es ist hierbei von Vorteil, daß durch Betätigung eines Rückstellknopfes eine Basiseinstellung der Darstellung der Skala, des Zeigers und der Markierung und/oder weiterer Informationen darstellbar ist und/oder daß die Markierungen ausblendbar sind. Es wird damit sichergestellt, daß etwa im Notfall eine durch den Bediener bzw. die informationsgebenden Elemente ausgelöste ungeeignete Darstellung auf dem Bildschirm sofort in eine vorgegebene Basiseinstellung umschaltbar ist. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Verbindung zu den informationsgebenden Elementen über eine Standardschnittstelle herstellbar ist und/oder eine Darstellungsweise der Skala, des Zeigers und der Markierung sowie der Ausgabe beliebiger informationsgebender Elemente durch eine freie Programmierbarkeit des bildgenerierenden Rechners frei bestimmbar ist. Dieses Anzeigesystem weist jedoch trotz einiger Verbesserungen noch einige Nachteile auf, insbesondere im Hinblick auf die angeführten Wechsel der Anzeigen.

Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, eine Anzeigeeinheit in einem Kraftfahrzeug zu schaffen, bei dem eine verbesserte visuelle Zuordnung gewährleistet ist.

Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Durch die Ausbildung der Anzeigeeinheit mit einem analogen, diskreten Tachometer bzw. einem auf einem ersten Bildschirm nachgebildeten Tachometer, dessen Größe und Position fest sind, und einem zweiten Bildschirm, auf dem örtlich und zeitlich veränderbar analoge, digitale und/oder piktogrammförmige Anzeigen darstellbar sind, werden die den Kraftfahrzeugführer gegebenenfalls irritierenden Änderungen der Anzeige lokal begrenzt. Dabei wird die Erkenntnis ausgenutzt, daß sich der Kraftfahrzeugführer am häufigsten über den Tachometer informiert, wobei aufgrund einer analogen Zeiger-Skala-Darstellung eine schnelle und gute Zuordenbarkeit der visuellen Information für den Kraftfahrzeugführer gegeben ist. Durch die bezüglich Größe und Position feste Anordnung existiert somit für den Kraftfahrzeugführer auch eine beruhigende feste visuelle Orientierung, was ihm auch dabei hilft, die zeitlich und örtlich sich verändernden Anzeigen besser wahrzunehmen und einzuschätzen. Bei der Ausbildung des Tachometers als herkömmliches analoges, diskretes Zeigerinstrument ergeben sich noch einige Vorteile gegenüber der digitalen Nachbildung. Zum einen ist der Steuerungsaufwand gegenüber einer digitalen Nachbildung mit dem zugehörigen Bildaufbau geringer und zum anderen ist die Position und Größe des Tachometers per se fest. Ein weiterer Vorteil ist die bessere Wahrnehmung des diskreten Zeigers gegenüber einem angezeigten Zeiger. Desweiteren sind die seit langem erprobten analogen Tachometer sehr zuverlässig und unempfindlich. Bei einer Nachbildung besteht hingegen immer die Gefahr, daß plötzlich aufgrund von Schwankungen der Bordnetzspannung der Bildschirm und damit als Tachometer ausfällt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der zweite Bildschirm in einen festen und einen frei programmierbaren Bereich unterteilt, wobei im festen Bereich analoge, digitale und/oder piktogrammförmige Anzeigen fest und/oder situationsbedingt anzeigbar sind, deren Größe und örtliche Position fest zugeordnet ist. Damit wird die Erkenntnis fortgesetzt, die Menge an Änderungen für den Kraftfahrzeugführer soweit als möglich zu begrenzen. So hat beispielsweise die Kontrolleuchte für das Fernlicht stets die gleiche Form und Größe und wird bei Einschaltung des Fernlichtes immer an der gleichen Position angezeigt, was die Orientierung und die schnelle Erfaßbarkeit der Information verbessert.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Figur zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf die Anzeigeeinheit mit einer Darstellung der Reisedaten,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anzeigeeinheit zur Darstellung von Navigationsdaten und

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Anzeigeeinheit zur Darstellung weiterer Betriebszustandsinformationen.

Die Anzeigeeinheit 1 umfaßt einen analogen, diskreten Tachometer 2 mit einer Skala 3 und einem Zeiger 4, einen freiprogrammierbaren Anzeigebereich 5, der einen ersten Bereich 6 und einen zweiten Bereich 7 aufweist. Der erste Bereich 6 erstreckt sich dabei im wesentlichen L-förmig vom rechten Rand bis zu einem Großteil des unteren Randes des freiprogrammierbaren Anzeigebereichs 5. In dem Tachometer 2 ist ein digitales Display 8 angeordnet, über das die Gesamtfahrstrecke des Kraftfahrzeuges und ein rücksetzbarer Zähler für eine Routenfahrstreckenlänge angezeigt werden. In dem ersten Bereich 6 des freiprogrammierbaren Anzeigebereichs 5 ist eine digitale Uhr 9, eine digitale Anzeige 10 für die Außentemperatur, ein Piktogramm 11 zur Anzeige von Glättegefahr, ein Piktogramm 12 für die vorderen und hinteren Nebelscheinwerfer, ein Piktogramm 13 für die Wahlschalterstellung eines Automatikgetriebes und ein Piktogramm 14 für die Fahrtrichtungsanzeiger dargestellt. Die Anzeigen 9 bis 14 weisen dabei eine feste Größe und Form auf und sind stets an der gleichen Position angeordnet. Im frei programmierbaren Bereich 7 sind Reisedaten in Form von Balkendiagrammen und digitalen Anzeigen dargestellt. Dabei ist beispielsweise auf dem linken Balkendiagramm die Reisezeit von einer Startzeit 14 : 00 bis zu einer geschätzten Ankunftszeit 18 : 30 dargestellt. In Höhe der aktuellen Uhrzeit 16 : 06 ist eine erste digitale Anzeige angeordnet, in der die verbleibenden Fahrzeit von 2 : 24 angezeigt ist. Daneben ist die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit angezeigt. Auf dem rechten Balkendiagramm ist die zurückzulegender Fahrstrecke von 631 km aufgetragen, wobei links in Höhe der bereits zurückgelegten Fahrstrecke eine digitale Anzeige mit der noch verbleibenden Fahrstrecke von 337 km dargestellt ist. Selbstverständlich können statt der verbleibenden Fahrzeit und Fahrstrecke auch die bereits zurückgelegte Fahrzeit und Fahrstrecke digital angezeigt werden.

In der Fig. 2 ist die Anzeigeeinheit mit einer Darstellung einer digitalen Navigationskarte im zweiten Bereich 7 dargestellt. Die Anzeigen im ersten Bereich 6 sind, soweit vorhanden, an der gleichen Position wie in Fig. 1 dargestellt. Eine Umschaltung von einer Darstellung von Fig. 1 zu Fig. 2 und umgekehrt kann dabei automatisch situationsbedingt oder manuell erfolgen. Hat beispielsweise der Kraftfahrzeugführer das Navigationssystem in Benutzung und ruft die Reisedaten gemäß Fig. 1 ab, so kann das Navigationssystem bei einer anstehenden Fahrtrichtungsänderung automatisch eine Darstellung gemäß Fig. 2 in den zweiten Bereich 7 einspielen.

In Fig. 3 ist im zweiten Bereich 7 ein analoger Drehzahlmesser 15 nachgebildet. Desweiteren sind Skalendarstellungen 16, 17 für die Kühlmitteltemperatur und die Kraftstoffanzeige dargestellt. Diese Anzeige kann beispielsweise automatisch eingespielt werden, falls die Kühlmitteltemperatur oder der Kraftstoff einen bestimmten Grenzwert unterschreitet bzw. die Drehzahl sich im kritischen Bereich bewegt. Da für die Drehzahl die Wahlschalterstellung des Automatikgetriebes von Interesse ist, wird dessen Piktogramm 13 unmittelbar in den analogen Drehzahlmesser 15 eingespielt, so daß hier der Grundsatz, daß alle Anzeigen im ersten Bereich stets nur an der gleichen Position angezeigt werden, eine Durchbrechung erfährt. Zusätzlich ist im ersten Bereich 6 ein Piktogramm 18 für das eingeschaltete Fernlicht und ein Piktogramm 19 mit digitaler Anzeige für eine eingestellte Wunschgeschwindigkeit der Geschwindigkeitsregelung dargestellt.

BEZUGSZEICHENLISTE

1

Anzeigeeinheit

2

Tachometer

3

Skala

4

Zeiger

5

freiprogrammierbaren Anzeigebereich

6

erster Bereich

7

zweiter Bereich

8

digitales Display

9

Uhr

10

Außentemperaturanzeige

11

Piktogramm

12

Piktogramm

13

Piktogramm

14

Piktogramm

15

Drehzahlmesser

16

Skalendarstellung

17

Skalendarstellung

18

Piktogramm

Claims

1. Anzeigeeinheit (1) in einem Kraftfahrzeug, umfassend einen analogen, diskreten Tachometer (2) oder einen auf einem ersten freiprogrammierbaren Anzeigebereich nachgebildeten analogen Tachometer, dessen Größe und Position fest sind und einen weiteren freiprogrammierbaren Anzeigebereich (5), auf dem verschiedene örtlich und zeitlich veränderbare digitale und/oder piktogrammförmige Anzeigen darstellbar sind.

2. Anzeigeeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der freiprogrammierbare Anzeigebereich (5) einen ersten Bereich (6) aufweist, auf dem analoge, digitale und/oder piktogrammförmige Anzeigen (9-14, 18, 19) fest und/oder situationsbedingt anzeigbar sind, deren Größe und örtliche Position fest zugeordnet ist, und einen zweiten Bereich (7) aufweist, auf dem örtlich, zeitlich und größenmäßig veränderbare Anzeigen darstellbar sind.

3. Anzeigeeinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Tachometer (2) eine zusätzliche digitale Anzeige (8) angeordnet ist.

4. Anzeigeeinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß über die digitale Anzeige (8) eine Gesamtfahrstrecke und/oder eine Routenfahrstreckenlänge dargestellt sind.

5. Anzeigeeinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigen im zweiten Bereich (7) durch Zuschaltung von Komponenten und/oder bei Erfassung von kritischen Betriebszuständen und/oder einer manuellen Einstellung veränderbar sind.

6. Anzeigeeinheit nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der freiprogrammierbare Anzeigebereich (5) als LCD-Display ausgebildet ist.

7. Anzeigeeinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten Bereich (7) des freiprogrammierbaren Anzeigebereichs (5) eine digitale Navigationskarte und/oder Reisedaten und/oder Anzeigen von fehlerhaften oder handlungskritischen Komponenten oder Betriebszuständen dargestellt sind.