DE19933371A1 - Schließeinrichtung mit Zuziehhilfe - Google Patents
Schließeinrichtung mit ZuziehhilfeInfo
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Abstract
Eine Schließeinrichtung, insbesondere für Fahrzeugtüren, besitzt eine mit einem Schließzapfen zusammenwirkende Drehfalle, eine lösbare Sperrklinke zum Arretieren der Tür und eine motorisch angetriebene Zuziehhilfe, welche die Tür in die Schließstellung bewegt. Aus Sicherheitsaspekten problematisch ist eine Aktivierung der Zuziehhilfe, wenn sich zwischen der Tür und der Karosserie noch Finger oder Gegenstände befinden. Um die Verletzungs- bzw. Beschädigungsgefahr zu vermindern, wird vorgeschlagen, daß beim Betätigen des Entriegelungsmechanismus gleichzeitig eine mechanische Unterbrechung des Kraftflusses zwischen dem Antrieb der Zuziehhilfe und der zu schließenden Tür erfolgt. Durch diese Maßnahme wird die Drehfalle sofort freigegeben und die Tür springt auf.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung für Türen oder dgl., insbe
sondere von Fahrzeugen, mit einer Drehfalle, die mit einem Zapfen zum
Verriegeln der Tür zusammenwirkt, eine Sperrklinke, welche die Drehfalle
wenigstens in der Schließstellung der Tür arretiert und die mit Hilfe eines
Entriegelungsmechanismus entriegelbar ist, und einer motorisch angetrie
benen Zuziehhilfe, mit welcher die Tür das letzte Stück ihres Schließwe
ges in die Schließstellung zuziehbar ist.
Derartige Schließeinrichtungen sind beispielsweise von Heckklappen an
Fahrzeugen bekannt, bei welchen die Klappe nur noch leicht an die Ka
rosserie angelehnt zu werden braucht und anschließend vom Antrieb der
Zuziehhilfe in die geschlossene Position gezogen wird. Problematisch
können derartige Zuziehhilfen dann werden, wenn es beim Schließen ei
ner Tür oder Heckklappe eines Fahrzeuges zu einem Aktivieren der Zu
ziehhilfe kommt, obwohl noch Finger oder Gegenstände zwischen der
Klappe und dem Rahmen eingeklemmt sind. Dadurch besteht eine erheb
liche Verletzungsgefahr bzw. die Gefahr einer Beschädigung des Fahr
zeuges, der Zuziehhilfe und des eingeklemmten Gegenstandes, zumal bei
bekannten Einrichtungen auch eine Betätigung des Entriegelungsmecha
nismus bei arbeitender Zuziehhilfe wirkungslos ist. Selbst ein Abschalten
des Antriebes der Zuziehhilfe führt wegen der meist selbsthemmend aus
geführten Antriebe nicht zu dem gewünschten Öffnen der Tür, sondern
lediglich zu einem Verharren der Tür bzw. Klappe in der momentanen
Stellung. Eine elektronische Erfassung eines verklemmten Fingers oder
Gegenstandes durch Auswertung des Laststromes des Antriebsmotors ist
wegen der nur geringen Laststeigerung nicht möglich.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Schließeinrichtung für Tü
ren, Hauben, Klappen oder dgl. zu schaffen, die die Verletzungsgefahr
bzw. Beschädigungsgefahr beim Eingreifen der Zuziehhilfe vermindert.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß beim Betätigen
des Entriegelungsmechanismus gleichzeitig eine mechanische Unterbre
chung des Kraftflusses zwischen dem Antrieb der Zuziehhilfe und der zu
schließenden Tür erfolgt.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung ist es erstmals mög
lich, durch das einfache Betätigen des Entriegelungsmechanismus nicht
nur die Sperrklinke auszurücken, wodurch die Drehfalle entriegelt wird,
sondern auch eine Unterbrechung des Kraftflusses der Zuziehhilfe zu er
reichen und so eine freie Drehbarkeit der Drehfalle zu gewährleisten, so
daß selbst bei selbsthemmenden Antrieben der Zuziehhilfe die Tür bzw.
Klappe leicht geöffnet werden kann oder unter dem Druck der Dichtungs
gummis und der Rückstellkraft der vorgespannten Drehfalle selbst auf
springt. Finger oder Gegenstände können gar nicht erst zwischen Tür und
Rahmen eingeklemmt werden oder zumindest ist ein schnelles Öffnen der
Tür gewährleistet, wenn es zu einem solchen Malheur gekommen ist. Wie
bereits angedeutet, eignet sich die erfindungsgemäße Schließeinrichtung
in besonderer Weise für Türen, Klappen oder Hauben von Kraftfahrzeu
gen, wobei eine Verwendung bei sonstigen Türen, Toren oder Klappen,
beispielsweise im Bereich der Gebäudetechnik denkbar ist.
Vorzugsweise wirkt der Antrieb der Zuziehhilfe auf ein erstes Exzen
terelement, das die Drehfalle auf ihrem Wegstück in die Schließstellung
mitnimmt. Ein derartiger Antrieb ist einfach im Aufbau und erlaubt eine
breite Auswahl des Übersetzungsverhältnisses, das sich unter anderem
durch die Hebelverhältnisse bestimmt, die zwischen dem ersten Exzen
terelement und seiner Drehachse und zwischen dem Angriffspunkt des
Exzenterelements an der Drehfalle und deren Drehachse vorliegen.
Um ein Schließen der Drehfalle auch dann zu ermöglichen, wenn das Ex
zenterelement bedingt durch einen defekten Antriebsmotor im Bereich der
Zuziehstellung verharrt, wirkt das erste Exzenterelement vorzugsweise auf
ein Zwischenstück, das auf der Drehachse der Drehfalle gelagert ist, diese
in Schließrichtung mitnimmt und in entgegengesetzter Richtung gegen die
Last einer Vorspannfeder relativ zur Drehfalle verdrehbar ist. Ein evtl.
blockiertes Exzenterelement blockiert bei einer derartigen Ausführungs
form lediglich das Zwischenstück, während die bewegliche Drehfalle eine
Notschließung der Tür oder Klappe erlaubt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Schließeinrichtung ist vorgesehen, daß das erste Exzenterelement an ei
nem mehrgliedrigen Kniehebel angeordnet ist, der durch eine Vorspann
feder in einer Grundstellung gehalten ist, in welcher die erforderlichen Zu
ziehkräfte auf die Drehfalle übertragbar sind, und der durch mechanischen
Eingriff in eine eingeknickte Stellung bewegbar ist, in welcher das erste
Exzenterelement aus seiner mitnehmenden Lage gelangt.
Die Unterbrechung des Kraftflusses über das Einknicken eines Kniehe
bels bietet den Vorteil, daß dieser nach Beendigung des lösenden Ein
griffes durch die Vorspannfeder selbsttätig in seine Grundstellung zurück
kehrt und das System dadurch in den Ursprungszustand versetzt wird.
Unterbrecherkupplungen im Kraftfluß sind ebenfalls denkbar, bergen aber
das Problem, daß nach einem erfolgten Lösen unter Umständen keine
definierte Position des Exzenterelements bzw. eines sonstigen Antriebs
elements zum Zuziehen der Tür und dem Antriebsmotor mehr vorliegt.
Kniehebel bieten weiterhin die Möglichkeit, durch Variation der Hebellän
gen und Lage der Gelenke sowie einer Variation des Angriffspunktes
leicht die zum Einknicken des Kniehebels erforderliche Betätigungskraft
beeinflussen zu können, wobei vorzugsweise der mechanische Eingriff an
einer Stelle des Kniehebels erfolgt, an welcher nur eine geringe Kraft zum
Einknicken des Kniehebels erforderlich ist und ein kleiner Verschiebeweg
ausreicht, den Kniehebel über eine Totpunktlage zu bewegen. Sobald der
Totpunkt überschritten ist, wird das weitere Einknicken des Kniehebels
gegen die Vorspannkraft der Vorspannfeder durch den Antriebsmotor der
Zuziehhilfe bewirkt. Das ausrückende Exzenterelement gibt dabei die
Drehfalle frei, so daß eine Blockade ausgeschlossen ist.
Der Entriegelungsmechanismus ist vorzugsweise so gestaltet, daß er ei
nen manuell und/oder motorisch betätigbaren Betätigungshebel aufweist,
der in seiner Öffnungsstellung die Sperrklinke außer Eingriff mit der
Drehfalle bringt und den Kniehebel einknickt, wobei er unmittelbar auf den
Kniehebel wirken kann. Bei einem derartigen Aufbau kann der Entriege
lungsmechanismus sehr einfach gehalten sein, wobei es bevorzugt ist,
daß der Betätigungshebel um eine gemeinsame Drehachse mit der Sperr
klinke gelagert ist und letztere bei einem Aufdrücken durch die Drehfalle
gegen eine Vorspannfeder relativ zu dem Betätigungselement verdrehbar
ist. Durch die zuletzt genannte Maßnahme wird sichergestellt, daß der
Kniehebel nur dann eingeknickt werden kann, wenn eine Betätigung des
Betätigungshebels erfolgt, so daß Fehlauslösungen vermieden werden.
Vorzugsweise nimmt ein motorisch angetriebenes zweites Exzenterele
ment das Betätigungselement zur Entriegelung mit, wobei in einer beson
ders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen ist, daß die
beiden Exzenterelemente von einem gemeinsamen Motor antreibbar sind,
der zwischen zwei Endstellungen eines Getriebes verfahrbar ist, wobei im
Bereich der einen Endstellung das erste Exzenterelement die Tür schließt
und im Bereich der anderen Endstellung bei umgekehrter Drehrichtung
des Motors das zweite Exzenterelement die Sperrklinke über das Betäti
gungselement entriegelt. Bei dieser Ausführungsform ist es mit geringem
Aufwand bei nur einem Antriebsmotor möglich, auch eine motorische Ent
riegelung der Schließeinrichtung vorzusehen, wobei allerdings für die Un
terbrechung des Kraftflusses ein manueller oder von dem gemeinsamen
Antriebsmotor unabhängiger automatischer Eingriff vorgesehen sein soll
te, der den Kraftfluß bereits unterbricht, bevor der gemeinsame Antriebs
motor auf den Betätigungshebel wirkt. Als Exzenterelemente sind neben
exzentrisch angeordneten Bolzen z. B. auch Nockenscheiben vorstellbar.
Das erste Exzenterelement zum Antreiben der Zuziehhilfe ist wegen der
höheren Kräfte stärker untersetzt, d. h. es rotiert langsamer als das zweite
Exzenterelement, das die Schließeinrichtung möglichst rasch entriegeln
soll.
Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Schließeinrichtung zum Einbau in eine Fahr
zeugtür oder -heckklappe;
Fig. 2 eine Funktionsskizze der Schließeinrichtung nach Fig. 1 zu
Beginn des Schließvorgangs;
Fig. 3 die Schließeinrichtung gemäß Fig. 2 bei aktivierter Zuziehhilfe;
Fig. 4 die Schließeinrichtung gemäß Fig. 2 kurz vor Erreichen der
Schließstellung;
Fig. 5 die Schließeinrichtung gemäß Fig. 2 mit verriegelter Drehfalle
in Wartestellung;
Fig. 6 die Schließeinrichtung gemäß Fig. 2 in einer Notentriege
lungsstellung;
Fig. 7 die Schließeinrichtung gemäß Fig. 2 in entriegelter Stellung;
Fig. 8 die Schließeinrichtung gemäß Fig. 2 in geöffneter Stellung.
In Fig. 1 ist eine Schließeinrichtung 10 für eine Fahrzeugheckklappe
dargestellt. Die Schließeinrichtung wird an einer geeigneten Stelle der
Heckklappe (nicht dargestellt) montiert und wirkt mit einem karosseriesei
tig feststehend montierten Schließzapfen 12 (siehe Fig. 2 bis 8) beim
Schließen der Klappe zusammen.
Die Schließeinrichtung 10 besteht im wesentlichen aus einem Getriebe
gehäuse 14, an welches ein Elektromotor 16 angeflanscht ist, der über ein
in dem Getriebegehäuse 14 angeordnetes Getriebe eine Zuziehhilfe 18
und eine Entriegelungshilfe 20 antreibt, sowie einem in Fig. 2 durch ein
Schloßgehäuse 22 verdeckten Schloß, das im wesentlichen aus einer
Sperrklinke 24 und einer Drehfalle 26 besteht, die auf dem Getriebege
häuse 14 schwenkbar angeordnet sind. Das Schloßgehäuse 22 besitzt
eine Führungsöffnung 28, die beim Schließen der Heckklappe für eine
exakte Positionierung der Drehfalle 26 mit Bezug auf den Schließzapfen
12 sorgt.
Der Elektromotor 16 ist zwischen zwei Endstellungen hin- und herbeweg
bar, die durch ein auf der Drehachse der Zuziehhilfe 18 sitzendes Zahn
radsegment (nicht sichtbar) definiert sind, in dessen Segmentausschnitt
wenigstens ein gehäuseseitig angeordneter Anschlag ragt, und dadurch
den Verschwenkweg der Zuziehhilfe 18 auf ungefähr 90° zwischen der in
Fig. 4 gezeigten Zuziehstellung und den in Fig. 7 gezeigten Entriege
lungsstellung beschränkt.
Die Zuziehhilfe 18 besteht im wesentlichen aus einem um eine Drehachse
30 rotierend antreibbaren Kniehebel 32 mit einem an dessen Ende ange
ordneten ersten Exzenterelement 34, wobei auf den näheren Aufbau des
Kniehebels 32 und seine Funktion später eingegangen wird.
Das Exzenterelement 34 wirkt bei arbeitender Zuziehhilfe mit einem Wirk
hebel 36 eines Zwischenstückes 38 zusammen, das gemeinsam mit der
Drehfalle 26 um eine Drehfallenachse 40 schwenkbar gelagert ist. Das
Zwischenstück 38 ist mit Hilfe einer Drehwinkelfeder 42 gegen einen An
schlag an der Drehfalle 26 vorgespannt, so daß die Drehfalle 26 in
Schließrichtung durch das Zwischenstück 38 mitnehmbar ist. In der Rich
tung entgegengesetzter Relativdrehung ist die Drehfalle 26 gegen das
Zwischenstück 38 relativ verdrehbar, um bei blockiertem Zwischenstück
38, beispielsweise infolge einer defekten Zuziehhilfe 18, dennoch ein
Schließen der Heckklappe zu ermöglichen.
Die Sperrklinke 24, die um eine Sperrklinkenachse 44 schwenkbar gela
gert ist, verfügt über eine Rastnase 46 (siehe Fig. 2 bis 5), die bei ent
sprechender Drehwinkelstellung der Drehfalle 26 mit einer an der Dreh
falle vorgesehenen Vorraste 48 (siehe Fig. 3), zur Arretierung der Heck
klappe in einer Vorraststellung, oder mit einer ebenfalls an der Drehfalle
26 angeordneten Hauptraste 50 zusammenwirkt, um die Heckklappe in
ihrer geschlossenen Stellung zu halten (siehe Fig. 5). Es ist auch denk
bar, die Drehfalle 26 mit nur einer Raste und die Sperrklinke 24 mit zwei
Rasten zur Realisierung der beiden Raststellungen auszuführen.
Zum Ausrücken der Sperrklinke 24 in eine die Drehfalle 26 freigebende
Stellung ist ein ebenfalls um die Drehachse 44 schwenkbarer gelagerter
Betätigungshebel 52 vorgesehen, der über eine Haltenase 54, die an das
Ende einer gekrümmten Längsnut 56 in der Sperrklinke 24 anschlägt, die
Sperrklinke 24 beim Verschwenken mitnimmt. Im unbelasteten Zustand
liegt die Haltenase 54 unter der Last einer Vorspannfeder (nicht sichtbar)
ebenfalls am Ende der Längsnut 56 an, so daß ein relatives Verschwen
ken der Sperrklinke 24 zum Betätigungshebel 52 möglich ist (siehe z. B.
Fig. 3 und 8). Zum Verschwenken des Betätigungshebels 52 in eine die
Sperrklinke 24 auslösende Stellung (siehe Fig. 7) ist ein zweites Exzen
terelement 58 vorgesehen, das gegen die Last einer Vorspannfeder (nicht
gezeigt) um eine Drehachse 60 verschwenkbar ist. Die Vorlastfeder hält
das Exzenterelement gegen einen Anschlag in einer Ruhestellung (siehe
Fig. 2 bis 5), die gleichzeitig den Endanschlag des Betätigungshebels 52
durch Anlage an dem zweiten Exzenterelement 58 definiert.
Drehstarr mit dem zweiten Exzenterelement 58 verbunden ist ein Hand
hebel 62 vorgesehen, der mit dem Heckklappengriff mechanisch in Ver
bindung steht und ein manuelles Entriegeln der Schließvorrichtung ge
stattet.
Auf der Drehachse 60 ist gleichzeitig ein drehbares Mitnehmerelement 64
angeordnet, das ebenfalls über das Getriebe mit dem Elektromotor 16
gekoppelt ist, jedoch im Vergleich zur Zuziehhilfe 18 eine gegenläufige
Drehrichtung besitzt und aufgrund eines anderen Untersetzungsverhält
nisses einen größeren Verdrehbereich von nahezu einer vollständigen
Umdrehung zwischen den beiden Endstellungen besitzt (siehe Fig. 4
und 7). Das Mitnehmerelement 64 ist so beschaffen, daß es das Exzen
terelement 58 lediglich in einem beschränkten Drehwinkelbereich beim
Entriegeln der Schließeinrichtung mitnimmt und im übrigen eine freie
Drehbewegung ausführt. Diese Entkopplung stellt auch sicher, daß eine
Betätigung des Handhebels 62 unabhängig von der Stellung des Mitneh
merelements 64 möglich ist.
Als Besonderheit verfügt der Betätigungshebel 52 über einen Betäti
gungsnocken 66, mit Hilfe dessen der Betätigungshebel 52 auf den Knie
hebel 32 der Zuziehhilfe 18 wirken kann.
Der Kniehebel 32 besteht aus einem ersten, L-förmigen Hebelglied 68, an
welchem das erste Exzenterelement 34 angeordnet ist und das um eine
erste starre Gelenkachse 70 an einer um die Drehachse 30 der Zuzieh
hilfe 18 verschwenkbaren Halteplatte 72 schwenkbar gelagert ist, einem
zweiten Hebelglied 74, das um eine zweite starre Gelenkachse 76 an der
Halteplatte 72 schwenkbar gelagert ist, und einem mittleren Hebelglied
78, das die beiden übrigen Hebelglieder 68, 74 gelenkig miteinander ver
bindet. Eine Vorspannfeder 80 hält den Kniehebel 32 in einer gestreckten
Stellung, in welcher sich das mittlere Hebelglied 78 gegen einen Anschlag
82 anlegt. In dieser Stellung ist der Kniehebel 32 in der Lage, über das
erste Exzenterelement 34 die notwendigen Zuziehkräfte auf den Wirkhe
bel 36 zum Zuziehen der Drehfalle 26 auszuüben.
An dem zweiten Hebelglied 74 ist ferner eine Kontaktfläche 84 vorgese
hen, die bei Betätigung der Entriegelungshilfe 20 mit dem an den Betäti
gungshebel 52 angeordneten Betätigungsnocken 66 bei entsprechender
Stellung der Zuziehhilfe 18 (siehe Fig. 6) zusammenwirkt. Hierbei wird
der Kniehebel 32 gegen die Kraft der Vorspannfeder 80 eingeknickt, wo
durch der erste Exzenternocken 34 aus dem Eingriffsbereich mit dem
Wirkhebel 36 gelangt. Die Geometrie des Kniehebels 32 ist dabei so aus
gelegt, daß ein kurzer Betätigungsweg durch den Betätigungsnocken 66
ausreicht, den Kniehebel 32 über eine Totpunktlage hinaus zu bewegen,
woraufhin das unter Last stehende erste Exzenterelement 34 das weitere
Einknicken bewirkt. Hierdurch sind selbst bei unter Last stehendem Knie
hebel 32 nur sehr geringe Betätigungskräfte zum Unterbrechen des Kraft
flusses zwischen dem ersten Exzenterelement 34 und dem Wirkhebel 36
notwendig. Die Drehfalle 26 ist aufgrund der gleichzeitig entriegelten
Sperrklinke 24 frei beweglich, so daß die Heckklappe leicht geöffnet wer
den kann oder von selbst aufspringt.
Ferner verfügt die Schließeinrichtung 10 über einen schwenkbar gelager
ten Zusatzhebel 86, der die Sperrklinke 26 nach dem Entriegeln über eine
Raste 88 in einer geöffneten Stellung hält, bis er durch die sich öffnende
Drehfalle 26 und das mitschwenkende Zwischenstück 38 aus der Verrie
gelungsposition bewegt wird und die Sperrklinke 24 freigibt. Der Zusatz
hebel 86 verhindert, daß bei beispielsweise schneebedeckter Heckklappe,
wodurch diese nicht aufspringen kann, die Sperrklinke 24 unmittelbar
nach dem Entriegeln wieder in die Raststellung zurückschnappt.
In Fig. 2 bis 8 sind verschiedene Stellungen der Schließeinrichtung 10
dargestellt, wobei Fig. 2 bis 5 den Schließvorgang, Fig. 6 die Notentrie
gelungsstellung und Fig. 7 und 8 den automatischen Entriegelungsvor
gang darstellen. In Fig. 8 ist die geöffnete Stellung der Schließeinrich
tung 10 dargestellt, in welcher die Heckklappe des Fahrzeuges geöffnet
ist. Die Zuziehhilfe 18 befindet sich in einer Mittelstellung zwischen den
beiden Endstellungen des Getriebes, wobei diese Stellung mit Hilfe eines
Mikroschalters (nicht sichtbar) anfahrbar ist. Die Drehfalle 26 ist durch ei
ne Feder (nicht gezeigt) vorbelastet in ihrer geöffneten Stellung gezeigt
und die Sperrklinke 24 liegt ebenfalls unter der Last ihrer Vorspannfeder
an der Flanke der Drehfalle 26 an. Wird nun die Heckklappe mit leichtem
Druck an die Karosserie gelehnt, gelangt der Schließzapfen 12 über die
Führungsöffnung 28 in Eingriff mit der Drehfalle 26 (siehe Fig. 2) und
drückt die Drehfalle 26 in ihre Vorraststellung (siehe Fig. 3), in welcher
die Rastnase 46 der Sperrklinke 24 mit der Vorraste 48 an der Drehfalle
26 zusammenwirkt. In dieser Stellung wird gleichzeitig ein Mikroschalter
(nicht gezeigt) betätigt, der die Zuziehhilfe 18 aktiviert. Der Beginn dieser
Drehbewegung ist in Fig. 3 bereits verdeutlicht, wobei das erste Exzen
terelement 34 gerade in Eingriff mit dem Wirkhebel 36 gelangt ist. Über
das Zwischenstück 38 nimmt das Exzenterelement 34 nunmehr bis in die
in Fig. 4 dargestellte Schließstellung mit, bis die Rastnase 46 der Sperr
klinke 24 in die Hauptraste 50 einschnappt und die Drehfalle 26 damit ver
riegelt. Der Motor läuft dabei gegen den durch das Zahnradsegment im
Getriebe definierten Endanschlag, wobei dieser Zustand elektronisch er
faßt wird und der Elektromotor 16 reversiert, bis er die Zuziehhilfe 18 wie
derum in ihre Mittelstellung verfahren hat (siehe Fig. 5). Die geschlosse
ne Ruhestellung der Schließeinrichtung 10 ist erreicht.
Sollte sich der Benutzer beim Zudrücken der Heckklappe die Finger ein
geklemmt haben oder sich noch ein Gegenstand zwischen der Heckklap
pe und der Karosserie befinden, bietet die Schließeinrichtung 10 die Mög
lichkeit einer Notentriegelung. Diese Notentriegelung, die durch manuelles
Betätigen des Handhebels 62, d. h. des Heckklappengriffes erreicht wird,
ist in Fig. 6 dargestellt. Das zweite Exzenterelement 58 verlagert hierbei
den Betätigungshebel 52, der einerseits die Sperrklinke 24 entriegelt und
andererseits über den Betätigungsnocken 66 den Kniehebel 32 einknickt,
so daß das erste Exzenterelement 34 aus der Schwenkbahn des Wirkhe
bels 36 bewegt wird. Hierdurch wird die Drehfalle 26 vollständig freigege
ben und die Heckklappe springt unter dem Druck der Dichtungsgummis
und der Vorlastfeder der Drehfalle 26 auf. Es ist auch denkbar, neben der
rein manuellen Notentriegelung auch noch ein weiteres motorisches Stell
element vorzusehen, über welches die Notentriegelung beispielsweise
durch Betätigen einer Drucktaste auslösbar ist. Nach einer Notentriege
lung sorgt die Vorspannfeder 80 des Kniehebels 32 dafür, daß dieser wie
der in seine Strecklage zurückkehrt, so daß die Schließeinrichtung ohne
weiteres für einen erneuten Schließvorgang bereit ist.
Zur motorischen Entriegelung der Drehfalle 26 in normalen Betriebszu
ständen wird der Elektromotor 16 in Richtung seines bezüglich Fig. 4
entgegengesetzt liegenden Endanschlages bewegt, wodurch der Mitneh
merhebel 64 mit dem Exzenterelement 58 in Eingriff gelangt und den Be
tätigungshebel 52 und damit die Sperrklinke 24 in seine Entriegelungs
stellung bewegt (siehe Fig. 7). Ein Einwirken auf den unbelasteten Knie
hebel 32 durch den Betätigungsnocken 66 ist nicht notwendig und ergibt
sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 lediglich
durch die Art der gewählten Geometrie.
Der Zusatzhebel 86 verriegelt die Sperrklinke 24 in ihrer offenen Stellung,
wobei der Zusatzhebel 86 bei aufspringender Heckklappe durch das ge
meinsam mit der Drehfalle 26 aufspringende Zwischenstück 38 entriegelt
wird. Damit kehrt die Schließeinrichtung 10 wiederum in die in Fig. 8 ge
zeigte geöffnete Stellung zurück, in welcher sie für einen neuen Schließ
vorgang vorbereitet ist.
Claims (15)
1. Schließeinrichtung für Türen oder dgl., insbesondere von Fahrzeu
gen, mit einer Drehfalle (26), die mit einem Zapfen (12) zum Verrie
geln der Tür zusammenwirkt, einer Sperrklinke (24), welche die
Drehfalle (26) wenigstens in der Schließstellung der Tür arretiert und
die mit Hilfe eines Entriegelungsmechanismus (52, 58) entriegelbar
ist, und einer motorisch angetriebenen Zuziehhilfe (18), mit welcher
die Tür das letzte Stück ihres Schließweges in die Schließstellung
zuziehbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß beim Betätigen des
Entriegelungsmechanismus (52, 58, 66) gleichzeitig eine mechani
sche Unterbrechung des Kraftflusses zwischen dem Antrieb (16) der
Zuziehhilfe (18) und der zu schließenden Tür erfolgt.
2. Schließeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb (16) der Zuziehhilfe (18) auf ein erstes Exzenterelement
(34) wirkt, das die Drehfalle (26) auf ihrem letzten Wegstück in die
Schließstellung mitnimmt.
3. Schließeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Exzenterelement (34) auf ein Zwischenstück (38) wirkt, das
auf der Drehachse (40) der Drehfalle (26) gelagert ist, diese in
Schließrichtung mitnimmt und in entgegengesetzter Richtung gegen
die Last einer Vorspannfeder relativ zur Drehfalle (26) verdrehbar ist.
4. Schließeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das erste Exzenterelement (34) an einem mehrgliedrigen
Kniehebel (32) angeordnet ist, der durch eine Vorspannfeder (80) in
einer Grundstellung gehalten ist, in welcher die erforderlichen Zu
ziehkräfte auf die Drehfalle übertragbar sind, und der durch mecha
nischen Eingriff in eine eingeknickte Stellung bewegbar ist, in wel
cher das erste Exzenterelement (34) aus seiner mitnehmenden Lage
gelangt.
5. Schließeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der mechanische Eingriff an einer Stelle des Kniehebels (32) erfolgt,
an welcher nur eine geringe Kraft zum Einknicken des Kniehebels
(32) erforderlich ist und ein kleiner Verschiebeweg ausreicht, den
Kniehebel (32) über eine Totpunktlage zu bewegen.
6. Schließeinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net,- daß der Entriegelungsmechanismus (52, 58, 66) unmittelbar auf
den Kniehebel (32, 84) wirkt.
7. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Entriegelungsmechanismus (52,
58, 66) einen manuell und/oder motorisch betätigbaren Betätigungs
hebel (52, 66) aufweist, der in seiner Öffnungsstellung die Sperrklin
ke (24) außer Eingriff mit der Drehfalle (26) bringt und den Kniehebel
(32) einknickt.
8. Schließeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Betätigungshebel (52) um eine gemeinsame Drehachse (44) mit
der Sperrklinke (24) gelagert ist und letztere bei einem Aufdrücken
durch die Drehfalle (26) gegen eine Vorspannfeder relativ zu dem
Betätigungselement (52) verdrehbar ist.
9. Schließeinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß ein motorisch angetriebenes zweites Exzenterelement (58)
das Betätigungselement (52) zur Entriegelung mitnimmt.
10. Schließeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Exzenterelemente (34, 58) von einem gemeinsamen
Motor (16) antreibbar sind, der zwischen zwei Endstellungen eines
Getriebes verfahrbar ist, wobei im Bereich der einen Endstellung das
erste Exzenterelement (34) die Tür schließt und im Bereich der an
deren Endstellung bei umgekehrter Drehrichtung des Motors (16)
das zweite Exzenterelement (58) die Sperrklinke (24) über das Betä
tigungselement (52) entriegelt.
11. Schließeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Exzenterelement (34) stärker untersetzt ist als das
zweite Exzenterelement (58).
12. Schließeinrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Endanschläge durch ein Scheibensegment
auf der Drehachse (30) des ersten Exzenterelements (34) realisiert
sind, wobei das Scheibensegment mit wenigstens einem feststehen
den Anschlagelement zusammenwirkt.
13. Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb (16) bei geöffneter und geschlos
sener Schließeinrichtung in eine definierte Mittelposition zwischen
den beiden Endstellungen verfahrbar ist.
14. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein Zusatzhebel (86) die Sperrklinke
(24) nach dem Entriegeln bei blockierter Tür in geöffneter Stellung
hält und durch die Öffnungsbewegung der Tür und/oder der Dreh
falle (26) außer Eingriff mit der Sperrklinke (24) gelangt.
15. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (24) die Drehfalle (26)
in einer Vorraststellung arretiert, in welcher über einen Mikroschalter
oder dgl. die Zuziehhilfe (18) aktivierbar ist.
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