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Die Erfindung betrifft eine Abfördervorrichtung
für einen
Halbzeugstrang, der im Querschnitt eine unten liegende Hauptauflagenebene
und einen über
die Hauptauflagenebene hinausragenden Überstand mit einer gegenüber der
Hauptauflagenebene versetzten Überstandssohlenebene
aufweist.
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Aus der Patentschrift
33 45 569 ist ein Halbzeugstrang bekannt,
der als Dichtungselement für eine
Steckmuffendichtung dient. Das Material des Halbzeugstrangs ist
ein vulkanisierbarer Kautschuk, der mit Hilfe eines Extruders unter
hohem Druck herausgepreßt
wird. Der Halbzeugstrang wird anschließend in einem Heiztunnel mit
Hilfe von Mikrowellen-Heizung und Warmluft-Heizung auf eine für das Vulkanisieren
erforderliche Temperatur erhitzt, wobei er sich über die Tunnelstrecke verhärtet. Anschließend wird
der Halbzeugstrang in einer Kühlstrecke sukzessive
abgekühlt.
Der bekannt Halbzeugstrang (vgl. insbesondere
6 der
PS 33 45 569 ) ist unmittelbar
nach dem Austritt aus der Extruderöffnung noch sehr weich. Er
wird mit der Unterseite, das heißt mit nach unten hinausragenden Überständen auf
ein glattes Förderband
abgelegt. Um zu verhindern, daß die
Rückenfläche sich
durchbiegt und nach dem Vulkanisieren irreversibel verformt ist,
wird noch ein zweiter Stützfuß als Überstand
vorgesehen. Die äußere Kante
und die beiden Überstandssohlenebenen der Überstände sind
soweit beabstandet, daß ein Durchbiegen
der Rückenfläche nicht
eintreten kann. Es wird dann, um das Material wieder zu gewinnen, das
für den
zweiten Stützfuß verwendet
worden ist, dieser Stützfuß wieder
abgeschnitten.
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Aus der Veröffentlichung KLINGER, E.: Kühlen von
festem bis flüssigem
Gut mit Förderbandanlagen
aus Stahl, Maschinenmarkt, Würzburg,
83 (1977) 52, Seiten 1019 bis 1021, ist eine Kühlbandanlage bekannt, bei der
ein heißer
Stoff auf ein Stahlband gegeben und gefördert wird. Um ein Abheben des
Stoffes, z.B. infolge von Spannungen beim Abkühlvorgang, von dem fördernden
Stahlband zu verhindern, kann ein zweites Kühlband beabstandet über dem
ersten vorgesehen sein, so dass das Produkt zwischen den beiden
Stahlbändern
geführt
wird. Dies setzt aber eine flache Ausbildung des Produktes an Ober- und Unterseite voraus,
da ansonsten durch den von den Stahlbändern ausgeübten Druck eine bleibende Verformung
eintreten kann.
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Aus der Firmenschrift STG Sandvikens Transportband
Gesellschaft mbH „Stahltransportbänder", Stuttgart,
Jan. 1961, Seite 25 ist eine Abfördervorrichtung
mit einem Stahlband bekannt, bei der das Stahlband über Stützbleche
gleiten kann, so dass ein übermäßiges Durchhängen verhindert
wird. Außerdem
sind selbsteinstellende Tragrollen offenbart, mit denen eine selbsttätige Einjustierung
des Förderbandes
erfolgt. Auch diese Abfördervorrichtung
ist nicht geeignet, noch weiche Halbzeuge, die keine durchgängige Auflagenebene
aufweisen, so zu stützen,
dass eine Verformung vermieden wird.
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Es stellt sich daher die Aufgabe,
abweichend von einem glatten Förderband
eine Abfördervorrichtung
anzugeben, bei der ein Halbzeugstrang, der nur einen hinausragenden Überstand haben
muß, um ihn
beispielsweise als Dichtungselement in Beton verankern zu können, nach
dem Extrudieren abgeführt
werden kann, ohne daß ein
zusätzlicher
Arbeitsgang zum Entfernen eines zweiten Stützfußes erforderlich ist, oder
aber dieser Stützfuß belassen
wird, wobei eine nicht unbeträchtliche
Materialersparnis ausgeschlossen wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst bei einer
Abfördervorrichtung
für einen
Halbzeugstrang der eingangs genannten Art, bei der die Abfördervorrichtung ein
angetriebenes Förderband
aufweist, mit dem der Halbzeugstrang im Bereich der Hauptauflagenebene unterstütz- und
förderbar
ist, und bei dem diese Abfördervorrichtung
aus neben einer Seitenkante des Förderbandes quer zur Förderband-Förderrichtung angeordneten,
frei laufenden Stützrollen
besteht, deren Peripherie gegenüber
der Auflagenebene des Förderbandes
nach unten um den Abstand zwischen Hauptauflagenebene und Überstandssohlenebene versetzt
ist und eine Aufnahmeebene für
den Überstand
bildet.
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Es wird damit möglich, daß der Halbzeugstrang, vorzugsweise
ein noch weicher Kautschukstrang, aufgenommen wird, ohne daß die relativ
lange Rückenfläche sich
durchbiegt und sich bleibend verformt. Der Überstand wird durch die Rollen mit
dem tieferen Aufnahmeniveau aufgenommen und treibt diese an, ohne
daß eine
genaue Abstimmung zwischen der Förderbandgeschwindigkeit
und der Rollenumdrehungsgeschwindigkeit gesteuert werden muß. So wird
vorzugsweise das Förderband über frei
laufende Bandrollen geführt,
wobei die Bandrollen und die Stützrollen
nebeneinanderliegend auf derselben Tragachse frei rotierbar angeordnet sind.
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Um eine freie und sich gegenseitig
möglichst wenig
beeinflussende Drehung von Bandrollen und Stützrollen zu erreichen, werden
die nebeneinander liegenden Band- und Stützrollen durch eine Trennscheibe
getrennt und sind unabhängig
voneinander drehbar.
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Es zeigt sich, daß die Abfördervorrichtung und das dabei
verwendete Förderband
extrem genau in einem Geradeauslauf geführt werden müssen, wobei
als technische Lösung
eingeführt
ist, daß die Bandrollen
mit über
die Peripherie der Bandrollen überstehenden
Seitenflanschen versehen sind, die einen exakten Geradeauslauf des
zwischen den Seitenflanschen eingepaßten und aufliegenden Förderbandes
gewährleisten.
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Es ist möglich, daß der Halbzeugstrang, quer zu
seiner Längserstreckung
gesehen, noch eine weitere Auflagenebene aufweist. Hierfür kann je
eine weitere Zusatzstützrolle
neben der Stützrolle
für die Überstandssohlenebene
auf der Tragachse angeordnet sein.
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Es ist erforderlich, die Tragachsen
mit Rollen möglichst
einfach montierbar, auswechselbar und justierbar zu machen, da über die
Länge des
Förderbandes
zahlreiche Rollen erforderlich sind. Hierzu wird vorgeschlagen,
daß ein
Rollengestell in Form eines Rahmens vorgesehen wird, das jeweils
wenigstens zwei Tragachsen mit Rollen an ihren äußeren Enden rotierbar hält. Die
Tragholme können
mit gegenüberliegenden
Lagerbohrungen versehen sein, die mit hitzebeständigem Schmiermittel mit geringster
Drehungsreibung zu betreiben sind.
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Die Tragachse mit den Rollen bzw.
die Rollenstelle sind vorzugsweise gegenüber der Horizontalen neigungsverstellbar
angeordnet.
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Zusätzlich ist es möglich, die
Tragachse mit den Rollen in der Horizontalen gegenüber der
Laufrichtung verstellbar zu machen.
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Zusätzlich können im Übergangsbereich zwischen zwei
Förderbahnstrecken
Stützbleche
eingebaut sein, die ein übermäßiges Durchhängen des Halbzeugstrangs
verhindern.
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Vorzugsweise ist der Abstand der
Rollen bzw. der Tragachsen zwischen 10 und 30 cm, wobei sich diese
Werte insbesondere auf extrudierte Kautschukprofile mit einer Querschnittsfläche von
5 bis 20 cm2 beziehen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird anhand der Zeichnung dargestellt. Die Figuren der Zeichnung
zeigen:
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1 in
perspektivischer Darstellung einen Abschnitt einer Abfördervorrichtung
mit einem gestützten
Förderband
und zusätzlichen
Stützrollen;
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2 einen
anderen Abschnitt der Abfördervorrichtung
mit zusätzlichen
Stützblechen
zwischen zwei Rollen;
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3 in
schematischer Seitenansicht den Übergangsabschnitt
vom Extrudermundstück
auf die Abfördervorrichtung.
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Die in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele
beziehen sich auf eine Abfördervorrichtung.
Dabei wird als Stand der Technik vorausgesetzt, daß Hochdruck-Extruder
zur Herstellung von verschiedenen Halbzeugsträngen aus extrudierbaren Massen,
insbesondere Thermoplasten und speziell für Dichtungsringe geeignete
Kautschukmassen, an sich bekannt sind. Es ist ferner bekannt, entsprechende
Gummimischungen für
Halbzeugstränge,
die den hohen Anforderungen an Materialbeständigkeit, Wasserverträglichkeit
und ähnlichen
Einflüssen
gewachsen sind und die entsprechend ihrer Mischung sich in einer
Wärmestrecke,
wie sie ebenfalls an sich bekannt ist, vulkanisieren lassen. Auch
das nachfolgende Kühlen,
Schneiden und Aufwickeln derartiger Halbzeugstränge ist an sich bekannt.
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In 1 ist
ein Abschnitt einer Abfördervorrichtung 100 dargestellt,
auf der ein im Einschnitt dargestellter Halbzeugstrang 10 aufliegt.
Der Halbzeugstrang besteht aus einer extrudierbaren Kautschuk-Masse.
Er besitzt eine Rückenfläche, die
in der dargestellten Figur als Hauptauflagenebene 7 dient.
Die Rückenfläche geht über eine
Hohlkehle 30 in einen etwa trapezförmigen Überstand 4 über, der bei
der Verwendung des Halbzeugstrangs als Dichtungselement als Verankerungsfuß in einer
Betonmasse dient. Der in etwa trapezförmige Überstand 4 endet nach
unten in einer Überstandssohlenebene 9. Oberhalb
der Hauptauflagenebene sind Hohlräume 31 in die Masse
des Halbzeugstrangs eingelassen. Nach außen endet der Halbzeugstrang
in einer Lippe 32 bzw. gegenüberliegend in einem konturierten Fortsatz 33.
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Würde
der Halbzeugstrang
10 im noch weichen Zustand, so wie er
dem Extrudermundstück
entspringt, auf ein entsprechend bereites Förderband aufgelegt, so fände der
Halbzeugstrang
10 nur eine Auflage an der Schulter
34 im
Bereich der Lippe
32 und auf der Spitze des Überstandes
4.
Entweder müßte der Überstand
wesentlich gekürzt
werden, oder aber im Bereich etwa der Mitte der Hauptauflagenebene
ein zweiter Überstand
vorgesehen werden, wie es die Lösung
gemäß Patent
33 45 569 vorschlägt.
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Um diese Nachteile zu umgehen, wird
das Förderband 1 relativ
schmal ausgeführt;
seine Breite entspricht der Breite der Hauptauflagenebene 7.
Neben der einen Seitenkante 2 des Förderbandes 1 ist eine
quer zur Förderband-Laufrichtung
L angeordnete freilaufende Stützrolle 3 vorhanden,
deren Peripherie gegenüber
der Auflagenebene E des Förderbandes 1 nach
unten um den Abstand zwischen Hauptauflagenebene und Überstandssohlenebene versetzt
ist, wie aus dem Vordergrund der 1 ohne
weiteres zu erkennen ist. Derartige Anordnungen, wie soeben beschrieben,
sind jeweils mit einem Abstand von etwa 10 cm wiederholend unterhalb
des Förderbandes 1 angebracht.
Die weiteren Stützrollen tragen
die Bezugszeichen 3.2, 3.3, ....
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Die das Förderband 1 unterstützenden Bandrollen 6, 6.2, 6.3 werden
durch das laufende Förderband 1 angetrieben,
welches wiederum durch eine oder mehrere endständig angeordnete Antriebsrollen
(nicht dargestellt) in an sich bekannter Weise als Obertrum und
Untertrum angetrieben wird. Die Bandrollen 6 und die Stützrollen 3 befinden
sich jeweils auf derselben Tragachse 35, das heißt die Bandrollen 6 und
die Stützrollen 3 sind
nebeneinander liegend auf derselben Tragachse 35 frei rotierbar angeordnet.
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Zusätzlich ist noch vorgesehen,
die nebeneinander liegenden Band- und Stützrollen 6 bzw. 3 durch
eine Trennscheibe 21 mit geringer Reibung zu trennen, so
daß eine
reibungsarme unabhängige Drehbewegung
möglich
ist.
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Weiterhin ist vorgesehen, daß die Bandrollen 6 mit über die
Peripherie der Bandrollen überstehenden
Seitenflanschen 11 versehen sind, die einen exakten Geradeauslauf
des aufliegenden und eingepaßten
Förderbandes 1 gewährleisten.
Der Überstand
der Flanschen beträgt
etwa 1 bis 2 mm. Wie erkennbar, besitzt der Halbzeugstrang in Gestalt
des Fortsatzes 33 an dessen Unterseite eine weitere Auflagenebene,
die allerdings durch die Abrundung des Fortsatzes nach unten praktisch
nur aus einem schmalen Streifen besteht.
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Um auch hier ein unerwünschtes,
Abbiegen oder Absinken im noch unsteifen Zustand zu vermeiden, ist
noch eine Zusatzstützrol le 5 vorgesehen,
die neben der bereits beschriebenen Stützrolle 3 auf der Tragachse 35 frei
drehbar angeordnet ist. Die Tragachse 35 ragt dabei aus
der Nabe der Zusatzstützrolle 5 vor
und wird in einer Lagerbohrung eines Tragholms 13, der
sich längs
in Laufrichtung L erstreckt, gehalten. Jeweils zwei bis vier Tragachsen
mit den dazugehörigen
Rollen sind jeweils in einem aus zwei Tragholmen und entsprechenden
Querstegen stehenden Rollengestellen 14 gehalten. Durch
derartige Rollengestelle ist es möglich, rasch Auswechslungen der
jeweils verschlissenen Rollgestelle vorzunehmen.
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Es ist aber ohne weiteres auch möglich, eine andere
Befestigungsart für
die Tragachsen 35 vorzusehen. Wichtig erscheint, daß die Tragachsen
mit den Rollen bzw. die Rollengestelle gegenüber der Horizontalen neigungsverstellbar
sind, so daß ein sehr
genauer Geradeauslauf, insbesondere im Eingangsbereich der Wärmestrecke
möglich
ist. Schon kleinste Abweichungen ergeben Verbiegungen und Verwerfungen
bei dem Halbzeugstrang 10. Daher wird vorgeschlagen, daß die Tragachsen 35 mit
den Rollen 3 und 5 in der Horizontalen gegenüber der Laufrichtung
verstellbar sind. Die Rollen weisen auch plane Stirnseiten auf,
die eine exakte Anlage der jeweiligen Überstände 4 gewährleisten.
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2 zeigt
einen weiteren Abschnitt der Abfördervorrichtung.
Da es zu Beginn der Abförderphase
darauf ankommt, daß auch
kleinste „Durchhänger" des
Förderbandes
vermieden werden, wird dieses in diesem Abschnitt noch mit Stützblechen
unterlegt, die ein übermäßiges Durchhängen des
Förderbandes 1 verhindern.
Die Stützbleche 18 sind
mit heruntergezogenen Stirnflächen
versehen, die unmittelbar vor und hinter den Peripherien der Bandrollen 6 enden.
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3 zeigt
in schematischer Seitenansicht ein Extrudermundstück 36,
das Teil eines an sich bekannten Extruders (nicht dargestellt) ist.
Der Halbzeugstrang wird von dem Förderband 1 aufgenommen,
das zumindest zu Beginn der Förderstrecke
mit Bandstützblechen 18 unterlegt
ist. Das Förderband wird
sofort in einen Wärmetunnel 37 eingeführt, in dem
es mittels Warmluft und Mikrowellen im Inneren und von außen erwärmt wird,
um den Vulkanisiervorgang, wie an sich bekannt, einzuleiten und
fortzusetzen. Im Übergangsbereich
zwischen zwei Förderbändern 1, 1' ist
ein Stützblech 17 vorgesehen,
so daß der
Halbzeugstrang ohne Durchhängen
auf das nächste
Förderband,
das den Halbzeugstrang in eine Kühlstrecke 39 einführt, aufliegen
kann.
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Der Abstand der Rollen bzw. der Tragachsen 35 ist
so bemessen, daß ein
Durchhängen
und Verformen auch in der weichen Phase des Halbzeugstrangs vermieden
wird. Die Abstände
richten sich nach dem Material, der Querschnittsform und eventueller
sonstiger Parameter, die dem Fachmann für das Extrudieren und Weiterverarbeiten
von derartigen Halbzeugsträngen
bekannt sind. Erfahrungsgemäß sind Rollenabstände zwischen
10 und 30 cm für die üblichen
Halbzeugstränge,
aus denen Dichtungen für
Betonrohre gefertigt werden, ausreichend und angemessen.
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Darauf hinzuweisen ist, daß die spezielle
Art des Vulkanisierens eines noch relativ weichen, jedoch im Längengewicht
schweren Kunststoffstrangs sich als Anwendung für die hier vorbeschriebene
Abfördervorrichtung
besonders gut eignet. Gedacht ist dabei insbesondere an eine Vulkanisier-
und Kühlstrecke
für Kautschukprofile,
wie sie als Ausgangsmaterial für
Dichtungsprofile Verwendung finden.