DE19926934C2 - Werkzeuganordnung zur Herstellung von ringförmigen Preßlingen mit Hilfe einer Rundläuferpresse - Google Patents
Werkzeuganordnung zur Herstellung von ringförmigen Preßlingen mit Hilfe einer RundläuferpresseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Werkzeuganordnung zur Herstellung von ring
förmigen Preßlingen mit Hilfe einer Rundläuferpresse nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Aus DE 298 01 312 U1 ist eine Werkzeuganordnung bekannt geworden, bei der sich
der Querstift durch den Schaft des Unterstempels hindurcherstreckt, der in diesem
Bereich einen Schlitz aufweist. Der Querstift ist in einer Bohrung des
Matrizeneinsatzes angeordnet. Eine derartige Werkzeuganordnung ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn alternierend zylindrische und ringförmige Preßlinge
produziert werden. Das Auswechseln der Matrizenscheibe kann vollständig entfallen.
Aus DE 26 04 648 C2 ist eine Werkzeuganordnung der eingangs genannten Art
bekannt geworden, bei der der Querstift, der sich durch einen axialen Schlitz des
Unterstempels hindurcherstreckt, in einem radialen nach außen weisenden Vorsprung
der Matrizenscheibe festgelegt ist.
Aus AT 257 844 ist eine Werkzeuganordnung bekannt geworden, bei der ein
Querelement, mit dem der Mittelstift verbunden ist, von einer Feder gegen einen
matrizenfesten Absatz angedrückt wird. Der Ansatz erstreckt sich durch einen Quer
schlitz des Unterstempels. Im Gegensatz zur oben beschriebenen Werkzeuganordnung
ist daher der Mittelstift nicht relativ zur Matrizenscheibe stationär gehalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Werkzeuganordnung zur Herstellung
von ringförmigen Preßlingen mit Hilfe einer Rundläuferpresse zu schaffen, in der der
Mittelstift auf einfache Weise lösbar und wieder anbringbar befestigbar ist, und zwar
in reproduzierbarer Lage.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Werkzeuganordnung ist der Querstift in einem Ring oder
einer ringförmigen Hülse festgelegt, der seinerseits in einer Führungsbohrung für den
Schaft des Unterstempels angeordnet ist bzw. einen Teil der Führungsbohrung bildet.
Die Führungsbohrung ist an einem radialen Vorsprung der Matrizenscheibe geformt,
wobei diese Führungsbohrung nicht die einzige Führung des Unterstempels darstellt.
Zwei klammerförmige Klemmbügel sind auf gegenüberliegenden Seiten des Unter
stempels angeordnet, wobei ein längerer Schenkel an der Unterseite des Rings anliegt
und ein kürzerer zweiter Schenkel den Vorsprung übergreift. Ein die Schenkel mitein
ander
verbindender Steg ist mit dem Vorsprung über eine Schraubverbindung so verbunden,
daß er radial von außen gegen den Vorsprung angeschraubt werden kann. Geschieht
dies, wird durch eine entsprechende Ausbildung von Vorsprung und Schenkel des
Haltebügels von dem längeren Schenkel ein axialer Druck auf den Ring in Richtung
Oberstempel bzw. Matrize ausgeübt, wodurch der Ring sicher in der entsprechenden
Ausnehmung in der Bohrung des Vorsprungs gehalten ist. Damit die Wirkung erreicht
wird, ist erforderlich, daß der Ring zumindest minimal an der Unterseite des Vor
sprungs aus der Führungsbohrung heraussteht.
Mit Hilfe der beschriebenen Konstruktion läßt sich durch einfaches und zulängliches
Lösen der Schraubverbindung der Mittelstift lösen, so daß auf einfache Weise ein
anderer Unterstempel mit Mittelstift eingebaut werden kann.
Das Zusammenwirken von Haltebügel und Vorsprung bzw. Matrizenscheibe ist vor
zugsweise derart, daß konische Flächen vorgesehen sind, die beim Anziehen der
Schraubverbindung miteinander so wirken, daß der Haltebügel mit seinem inneren
Schenkel axial gegen den Haltering für den Querstift gepreßt wird.
Der Querstift weist vorzugsweise einen Querschnitt in Form eines länglichen Recht
ecks auf, wobei der Querstift hochkant im Ring bzw. im Mittelstift angeordnet ist.
Dadurch kann der Querstift hohe Kräfte aufnehmen und wird weniger leicht durchge
bogen.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine radiale Bohrung am unteren
Ende einer Ausnehmung angeordnet, die sich unterhalb des Vorsprungs befindet und
in deren Bereich der Unterstempel frei liegt. Über die radiale Bohrung kann vom Inne
ren der Matrizenscheibe Luft in die Ausnehmung geblasen werden, um Staub, der sich
in diesem Bereich ansammeln kann, abzublasen. Dies kann in der Form geschehen,
daß eine feststehende Düse in Höhe der radialen Bohrung angeordnet ist und die ent
weder ständig oder in Abständen Druckluft abgibt. Bei impulsartiger Luftabgabe kann
eine entsprechende Steuerung über die Drehung der Matrizenscheibe erfolgen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung
erläutert.
Die einzige Figur zeigt einen Schnitt durch einen Teil einer Matrizenscheibe einer
Rundläuferpresse.
In der Figur ist eine Matrizenscheibe bei 10 angedeutet, die Oberstempel 12 aufweist
und Unterstempel 14. Der Unterstempel 14 ist links und rechts der Mittelachse in zwei
unterschiedlichen Positionen dargestellt. Die rechte Position deutet das Ausstoßen
eines Preßlings an, und die linke Position wird eingenommen, wenn eine Befüllung
erfolgt. Im axial gesehen mittleren Abschnitt der Matrizenscheibe 10 ist eine Reihe
von Matrizen angeordnet, von denen eine bei 16 dargestellt ist. Sie wird von einem
separaten Matrizeneinsatz 18 gebildet, der in eine entsprechende Bohrung der
Matrizenscheibe 10 eingesetzt ist.
Der Unterstempel 14 weist einen Stempelschaft 20 auf, der in einem unteren
Führungsabschnitt 22 geführt ist sowie von einem Führungsabschnitt 24 zwischen
Matrize 16 und unterem Führungsabschnitt 22. Der Stempelschaft 20 dient als Halter
für einen Stempeleinsatz 26, der mit Hilfe einer Gewindehülse 28 am Stempelschaft
20 befestigbar ist. Die Hülse 28 wird in einem Bohrungsabschnitt 30 geführt, der sich
unterhalb des Matrizeneinsatzes 18 befindet.
In einer axialen Bohrung des Unterstempels 14 ist ein Mittelstift 32 angeordnet, der
sich bis zur Oberkante des Matrizeneinsatzes 18 erstreckt. Der Mittelstift 32 dient
zusammen mit dem ringzylindrischen Stempeleinsatz 26 zur Herstellung von ring
förmigen Tabletten. Am unteren Ende weist der Mittelstift 32 einen Durchgang auf,
durch den hindurch ein Querstift 34 geführt ist. Der Querstift 34 hat im Querschnitt
ein längliches Rechteck, und er ist hochkant durch den Durchgang des Mittelstiftes 32
geführt. Der Querstift 34 sitzt in entsprechenden radialen Bohrungen eines Ringes 36,
der in eine Führungsbohrung 38 des Führungsabschnitts 24 eingesetzt ist. Der Ring 36
bildet einen Teil der Führungsbohrung 38 für den Stempelschaft 20. Der Stempel
schaft 20 hat einen axialen länglichen Schlitz 40, dessen axiale Erstreckung so bemes
sen ist, daß in jeder der beiden Positionen links und rechts der Figur der Querstift 34
sich in jeder Position dazwischen
frei hindurcherstreckt. Die Bewegung des Unterstempels 14 wird durch den Querstift
34 mithin nicht gehindert.
Wie erkennbar, erstreckt sich der Ring 36 mit der unteren Stirnseite etwas über die
Unterseite des Führungsabschnitts 24 hinaus. Der Führungsabschnitt 24 kann ein rund
um die Matrizenscheibe 10 umlaufender Flansch sein oder aus einzelnen Vorsprüngen
bestehen, die jeweils im Bereich der Stempel bzw. Matrizen geformt sind. Die Ober
seite 42 des Führungsabschnitts 24 ist nach außen hin schräg nach unten abfallend.
Die untere erstreckt sich annähernd horizontal.
In der Figur erkennt man einen Klemmbügel 44, der einen längeren Schenkel 46 und
einen annähernd dazu parallel verlaufenden kürzeren Schenkel 48 aufweist sowie
einen die Schenkel verbindenden Steg 50. Der Steg 50 wird mit Hilfe einer Schraub
verbindung 52 gegen die Außenseite des Führungsabschnitts 24 angepreßt.
Der längere Schenkel 46 greift mit seinem freien Ende in eine Nut 54 der Matrizen
scheibe 10 ein, wobei seine Unterseite eine konische Fläche 56 hat. Die untere Nut
seite kann entsprechend konisch geformt sein. Der kurze Schenkel 48 ist an seiner
Unterseite ebenfalls konisch und wirkt mit der Schrägfläche der Oberseite 42 zusam
men. Wird die Schraubverbindung 52 angezogen, übt der lange Schenkel 46 einen
Druck auf den Ring 36 aus, wodurch dieser nach oben gegen den Anschlag in der
Führungsbohrung 38 angepreßt wird.
Bei der beschriebenen Anordnung ist ein zweiter Klemmbügel vorgesehen, der dem
Klemmbügel 44 gleicht. Die beiden Klemmbügel 44 sind auf einander gegenüber
liegenden Seiten des Stempelschaftes 20 angeordnet.
Der Ring 36 hat an seiner Unterseite Ausfräsungen, in welche die langen Schenkel 46
beider Klemmbügel 44 eingreifen. Der Ring 36 ist dadurch in seiner Drehlage
gesichert. Die Lagesicherung ist erforderlich, damit der Querstift 34 frei im Schlitz 40
geführt ist.
Zwischen dem Führungsabschnitt 24 und dem Führungsabschnitt 22 ist eine größere
Ausnehmung 58 geformt, in der der Stempelschaft 20 sich frei bewegt. Zwischen dem
Stempelschaft 20 und dem Führungsabschnitt 22 ist eine Manschettendichtung 60
angebracht, deren oberes Ende sich mit dem Stempelschaft 20 mitbewegt, wie aus der
linken Darstellung in der Figur deutlich wird. Die Manschettendichtung 60 verhindert
das Eindringen von Staub und sonstigen Partikeln in die Führungsbohrung 38.
In der die Ausnehmung 58 begrenzenden Wand 62 der Matrizenscheibe 10 ist eine
radiale Bohrung 64 geformt, die radial zu dem Unterstempel 14 ausgerichtet ist. Es
versteht sich, daß zu jedem Unterstempel eine entsprechende Bohrung vorgesehen
werden kann. In der gleichen Höhe wie die radialen Bohrungen 64 ist eine Blasdüse
66 stationär angeordnet, die aus einer Blasdruckquelle 68 mit Druckluft versorgt wird,
wobei die Ansteuerung über eine Steuervorrichtung 70 erfolgt. Die Steuervorrichtung
kann die Drehung der Matrizenscheibe 10 erfassen und jeweils einen Druckstoß ver
anlassen, wenn eine Bohrung 64 sich vor der Düse 66 befindet. Mit Hilfe der Druck
luft kann Staub oder sonstiges Material wirksam ausgeblasen werden.
Der Betrieb der Rundläuferpresse, die durch die Darstellung in der Figur angedeutet
ist, wird im einzelnen nicht beschrieben, weil er an sich bekannt ist. Ober- und Unter
stempel 12, 14 werden in bekannter Weise durch Steuerabschnitte und durch Druck
rollen betätigt, damit während einer ganzen oder einer halben Drehung die erforder
lichen Bewegungen ausgeführt werden.
Claims (9)
1. Werkzeuganordnung zur Herstellung von ringförmigen Preßlingen mit Hilfe einer
Rundläuferpresse, wobei die Rundläuferpresse eine drehend angetriebene Matri
zenscheibe aufweist mit Matrizenlöchern, in denen Matrizeneinsätze befestigt sind
sowie zu den Matrizeneinsätzen ausgerichteten, mit diesen umlaufenden Ober-
und Unterstempeln, die von Steuerabschnitten aufeinander zu oder voneinander
fort bewegt werden und wobei die Unterstempel eine zum Arbeitsende hin offene
koaxiale Bohrung aufweisen, in der ein Mittelstift angeordnet ist, der von einem
Querstift relativ zur Matrizenscheibe axial festgelegt ist, wobei der Querstift sich
durch einen axialen Schlitz des Unterstempels erstreckt und in einem radialen
nach außen weisenden Vorsprung der Matrizenscheibe festgelegt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querstift (34) in einem Ring (36) festgelegt ist, der Teil
einer Führungsbohrung (38) für den Unterstempel (14) ist, die in einem radialen
nach außen weisenden Führungsabschnitt (24) der Matrizenscheibe (10) geformt
ist, zwei klammerförmige Klemmbügel (44) auf gegenüberliegenden Seiten des
Unterstempels (14) angeordnet sind, von denen ein längerer Schenkel (46) an der
Unterseite des Ringes (36) anliegt und von denen ein kurzer zweiter Schenkel (48)
den Führungsabschnitt (24) übergreift, ein die Schenkel (46, 48) verbindender
Steg (50) über eine Schraubverbindung (52) mit dem Führungsabschnitt (24)
verbindbar ist, wobei die Klemmbügel (44) und die Matrizenscheibe (10) so
ausgebildet sind, daß bei einem Festziehen der Schraubverbindung (52) der lange
Schenkel (46) axial gegen den Ring (36) in Richtung Matrizeneinsatz (18) gepreßt
wird.
2. Werkzeuganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine konisch
geformte erste Fläche in einer Nut (54) der Matrizenscheibe (10) ausgebildet ist, in
welcher der lange Schenkel (46) eingreift.
3. Werkzeuganordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine
schräge Oberseite (42) des Führungsabschnitts (24) mit dem kurzen Schenkel (48)
zusammenwirkt.
4. Werkzeuganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der über den Führungsabschnitt (24) nach unten überstehende Abschnitt des
Ringes (36) Ausnehmungen aufweist, in welche die langen Schenkel (46) ein
greifen.
5. Werkzeuganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querstift (34) im Querschnitt ein längliches Rechteck aufweist und hoch
kant im Ring (36) und im Durchgang des Mittelstifts (32) angeordnet ist.
6. Werkzeuganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Matrizenscheibe (10) unterhalb des Führungsabschnitts (24) eine radiale
Ausnehmung (58) aufweist, in der der Unterstempel (14) frei liegt und die nach
unten durch einen weiteren Führungsabschnitt (22) für den Unterstempel (14)
begrenzt ist und die Matrizenscheibe (10) eine radiale Bohrung (64) aufweist für
den Hindurchtritt von Blasluft.
7. Werkzeuganordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale
Bohrung (64) am unteren Ende der Ausnehmung (58) der Matrizenscheibe (10)
angeordnet ist.
8. Werkzeuganordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen dem unteren Führungsabschnitt (22) und dem Unterstempel (14) eine Man
schettendichtung (60) angeordnet ist.
9. Werkzeuganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterstempel (14) aus einem Stempelschaft (20) und einem Stempelein
satz (26) bestehen und der axiale Schlitz (40) im Stempelschaft (20) vorgesehen
ist.
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