DE19914147A1 - Selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung mit Flüssigmetall - Google Patents
Selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung mit FlüssigmetallInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung mit Flüssigmetall, die Elekroden (1) aus Festmetall zum Anschließen an einen zu schützenden Stromkreis und mehrere mit Flüssigmetall (7) teilweise aufgefüllte Verdichterräume (4) enthält. Die Verdichterräume (4) liegen hintereinander zwischen den Elektroden (1) und werden durch druckfeste Isolierkörper (5; 11) und durch diese gehaltene isolierende Zwischenwände (12) mit Verbindungskanälen (81; 82; 83; 84) gebildet. Die Zwischenwände (12) sind jeweils mit mehreren Verbindungskanälen (81...84) versehen, die nicht durchgängig konzentrisch bezüglich der sich senkrecht zu den Zwischenwänden (12) erstreckenden Längsachse (6) der Strombegrenzungseinrichtung (10) angeordnet sind. Weiterhin ist die Strombegrenzungseinrichtung (10) derart ausgebildet, daß sie verschiedene Gebrauchslagen zuläßt, die sich durch Verdrehen der Strombegrenzungseinrichtung (10) um ihre im wesentlichen horizontal verlaufende Längsachse (6) ergeben.
Description
Die Erfindung betrifft eine selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung mit
Flüssigmetall nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der Druckschrift SU 922 911 A ist eine selbsterholende Strombegren
zungseinrichtung bekannt, die zwei Elektroden aus Festmetall enthält, die
durch als druckfestes Isoliergehäuse ausgebildete erste Isolierkörper getrennt
sind. Innerhalb des Isoliergehäuses sind durch isolierende Zwischenwände
und dazwischen angeordnete zweite Isolierkörper, die als ringförmige Dicht
scheiben ausgeführt sind, mit Flüssigmetall teilweise aufgefüllte, hintereinan
der liegende Verdichterräume ausgebildet, die untereinander über mit Flüs
sigmetall ausgefüllte, außermittig angeordnete Verbindungskanäle der Zwi
schenwände verbunden sind. Damit besteht im Normalbetrieb über das Flüs
sigmetall eine durchgehende innere leitende Verbindung zwischen den Elek
troden. Im Strombegrenzungsfall wird infolge der hohen Stromdichte das Flüs
sigmetall aus den Verbindungskanälen verdrängt. Damit ist die elektrische
Verbindung der Elektroden über das Flüssigmetall unterbrochen, was zur Be
grenzung des Kurzschlußstromes führt. Nach Abschaltung oder Beseitigung
des Kurzschlusses füllen sich die Verbindungskanäle wieder mit Flüssigmetall,
worauf die Strombegrenzungseinrichtung erneut betriebsbereit ist. In der
Druckschrift DE 40 12 385 A1 wird eine Strombegrenzungseinrichtung mit nur
einem Verdichterraum beschrieben und als Medium über dem Flüssigkeits
spiegel Vakuum, Schutzgas oder eine isolierende Flüssigkeit erwähnt. Eine
bekannte Strombegrenzungseinrichtung nach Druckschrift SU 1 094 088 A ist
mit Zwischenwänden, in denen mehrere Verbindungskanäle konzentrisch um
die Längsachse ausgebildet sind, sowie mit zwischen den Zwischenwänden
angeordneten kupfernen Trennwänden, die zwecks Kühlung des Flüssigme
talls nach außen geführt sind, ausgestattet. Diese Strombegrenzungseinrich
tung erlaubt Gebrauchslagen bei Drehungen bis zu 360° um die horizontale
Längsachse und Neigungen bis zu 50° gegenüber der Horizontalen, was
allerdings nur in Verbindung mit den in nachteiliger Weise potentialbehafteten
Trennwänden ermöglicht wird, wobei wegen dieser Trennwände die Verdich
terräume in aufwendiger Weise einzeln mit Flüssigmetall zu füllen sind.
Um die eingangs genannten Strombegrenzungseinrichtungen für verschie
dene Anwendungsfälle nutzen zu können, müssen sie dahingehend unter
schiedlich ausgelegt sein, daß sie bei einer vom Anwendungsfall abhängigen
mehr oder weniger kurzzeitigen Überlastung nicht ansprechen. So dürfen z. B.
Strombegrenzungseinrichtungen in Verbindung mit Generatoren nicht bei
einem kurzzeitigen Überlaststrom, der das 2 . . . 6fache des Nennstromes be
trägt, oder in Verbindung mit Motoren schlechter Eisenqualität oder Transfor
matoren nicht bei einem kurzzeitigen Überlaststrom, der das 6 . . . 18fache des
Nennstromes beträgt, ansprechen, sondern dies erst bei einem demgegen
über höheren Kurzschlußstrom tun. Daher besteht bisher das nachteilige Er
fordernis, herstellerseitig eine erhebliche Anzahl von Strombegrenzungsein
richtungen anzubieten, um eine geeignete Auswahl hinsichtlich der anwender
seitigen Gegebenheiten zu erlauben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Strombegrenzungsein
richtung anzugeben, die in einfach zu handhabender und in sicher zu reprodu
zierender Weise auf ein gewünschtes Strombegrenzungsverhalten, d. h. ins
besondere hinsichtlich des Ansprechstromes, wenigstens annähernd optimal
anzupassen ist.
Ausgehend von einer Strombegrenzungseinrichtung der eingangs genannten
Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des unabhängigen Anspruches gelöst, während den abhängigen Ansprüchen
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zu entnehmen sind.
Durch die bewußte Montage der Strombegrenzungseinrichtung in unter
schiedlichen Gebrauchslagen paßt sich das Flüssigmetall aufgrund seiner flui
den Eigenschaften an die dann jeweils entstandene innere Raumgeometrie
der Strombegrenzungseinrichtung an. Es wurde gefunden, daß sich die Größe
des Ansprechstromes bei im übrigen gleichen Voraussetzungen mit zuneh
mender Füllstandshöhe des Flüssigmetalls über den Verbindungskanälen er
höht.
Je nach Gestaltung und Anordnung der Verbindungskanäle ergeben sich un
terschiedliche Eintauchtiefen und bzw. oder eine unterschiedliche Anzahl für
unterhalb des Flüssigkeitsspiegels befindliche Verbindungskanäle.
Eine besondere Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß in einer der
Gebrauchslagen alle Verbindungskanäle oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
angeordnet sind. Durch Verschwenken in diese Gebrauchslage aus einer
anderen Gebrauchslage bzw. umgekehrt wirkt die Strombegrenzungseinrich
tung zusätzlich als Aus- bzw. Einschalter.
Es ist von Vorteil, wenn die Strombegrenzungseinrichtung mit ihren Ge
brauchslagen zugeordneten Anzeigemitteln versehen ist, die eine eindeutige
Auskunft über die Strombegrenzungscharakteristik der jeweiligen Gebrauchs
lage geben.
GaInSn-Legierungen als zu verwendendes Flüssigmetall sind einfach zu
handhaben durch ihre physiologische Unbedenklichkeit. Eine Legierung aus
660 Gewichtsanteilen Gallium, 205 Gewichtsanteilen Indium und 135 Ge
wichtsanteilen Zinn ist bei Normaldruck von 10°C bis 2000°C flüssig und be
sitzt eine ausreichende elektrische Leitfähigkeit.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgen
den, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Strombegrenzungseinrichtung im Längs
schnitt;
Fig. 2 die Strombegrenzungseinrichtung in verschiedenen Gebrauchslagen,
jeweils im Querschnitt A-A nach Fig. 1.
Nach Fig. 1 enthält die Strombegrenzungseinrichtung 10 zu beiden Seiten je
eine Elektrode 1 aus Festmetall, vorzugsweise Kupfer, die quaderförmig mit
quadratischem Querschnitt ausgebildet ist und in einen äußeren Anschlußlei
ter 2 übergeht. Zwischen den Elektroden 1 befinden sich mehrere Verdichter
räume 4, die durch eine entsprechende Anzahl von ringförmigen Dichtschei
ben 11 sowie von isolierenden Zwischenwänden 12 gebildet werden. Durch
ein Formgehäuse 5 werden die Elektroden 1, die Dichtscheiben 11 und die
Zwischenwände 12 gehalten, wobei bekannte Mittel zum Abdichten der Ver
dichterräume 4 und zum kraftschlüssigen Verbinden der im Formgehäuse 5
gelagerten Elemente 1, 11 und 12 vorgesehen, jedoch aus Gründen der Über
sichtlichkeit nicht dargestellt sind. Die Mittel zum Abdichten können beispiels
weise Dichtringe zwischen den Dichtscheiben 11 und den Zwischenwänden
12 bzw. Elektroden 1 sein. Die Mittel zum kraftschlüssigen Verbinden sind bei
spielsweise durchgehende Spannschrauben entlang der beiden Linien 3. Die
beiden äußeren Verdichterräume 4 werden seitlich jeweils durch eine der
Elektroden 1 sowie durch eine Zwischenwand 12 begrenzt. Die inneren Ver
dichterräume 4 werden seitlich jeweils durch zwei Zwischenwände 12 be
grenzt. Das aus zwei gleichartige Halbschalen 51 bestehende Formgehäuse 5
und die Dichtscheiben 11 sind druckfeste erste bzw. zweite Isolierkörper. Alle
Verdichterräume 4 sind teilweise mit einem Flüssigmetall 7, beispielsweise
einer GaInSn-Legierung, ausgefüllt. Oberhalb des Flüssigkeitsspiegels 71 be
findet sich in diesem Beispiel Vakuum oder ein Schutzgas. Die Zwischen
wände 12 sind mit Verbindungskanälen 81 bis 84 versehen. Wenn mindestens
einer der Verbindungskanäle 81 bis 84 ebenfalls mit Flüssigmetall 7 gefüllt ist,
besteht zwischen den Elektroden 1 eine durchgehende elektrisch leitende
Verbindung.
Nach Fig. 2 sind die Zwischenwände 12 jeweils mit vier Verbindungskanälen
81 bis 84 versehen. Die horizontal verlaufende Längsachse 6 der Strombe
grenzungseinrichtung 10 erstreckt sich senkrecht zu den Zwischenwänden 12.
Die Verbindungskanäle 81, 82, 83 und 84 sind nicht alle konzentrisch bezüg
lich der Längsachse 6 angeordnet. Die Strombegrenzungseinrichtung 10 hat
nach Fig. 2a bis Fig. 2d vier verschiedene Gebrauchslagen, die sich nachein
ander durch Verdrehen der Strombegrenzungseinrichtung 10 um jeweils 90°
um ihre Längsachse 6 ergeben. In den Gebrauchslagen nach Fig. 2a bis Fig.
2c weisen die vom Flüssigmetall 7 erfaßten Verbindungskanäle 81, 82 bzw. 83
bzw. 84 jeweils unterschiedliche Eintauchtiefen t1 bzw. t2 bzw. t3 bezüglich
des Flüssigkeitsspiegels 71 - und zwar in abnehmender Reihenfolge - auf. In
der Gebrauchslage nach Fig. 2a werden die zwei Verbindungskanäle 81 und
82 vom Flüssigmetall 7 erfaßt. In der Gebrauchslage nach Fig. 2b bzw. nach
Fig. 2c wird jeweils ein Verbindungskanal, nämlich der Verbindungskanal 83
bzw. der Verbindungskanal 84, vom Flüssigmetall 7 erfaßt. In der Gebrauchs
lage nach Fig. 2d wird keiner der Verbindungskanäle 81 bis 84 vom Flüssig
metall 7 erfaßt. Durch die unterschiedlichen Eintauchtiefen t1 bis t3 und die
unterschiedliche Anzahl der vom Flüssigmetall 7 erfaßten Verbindungskanäle
81 bis 84 in den vier dargestellten Gebrauchslagen werden vier unterschiedli
che Charakteristiken für ein und dieselbe Strombegrenzungseinrichtung 10
erreicht. So nimmt beispielsweise die Strombegrenzungseinrichtung 10 in den
einzelnen Gebrauchslagen eine Strombegrenzungscharakteristik ein, die in
Fig. 2a mit einem Nennstromfaktor von sechs bis vierzehn für den Motor
schutz,
Fig. 2b mit einem Nennstromfaktor von sechs bis zwölf für den Kabel- und
Anlagenschutz,
Fig. 2c mit einem Nennstromfaktor von zwei bis sechs für den Generator
schutz und
Fig. 2d mangels eines mit Flüssigmetall 7 gefüllten Verbindungskanals für
eine ständig stromunterbrochene Aus-Stellung
geeignet ist.
geeignet ist.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausfüh
rungsformen beschränkt, sondern umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung
gleichwirkenden Ausführungsformen. So lassen sich beispielsweise durch die
Verwendung von Verbindungskanälen mit unterschiedlichen Kanaldurchmes
sern die Strombegrenzungscharakteristiken in den verschiedenen Ge
brauchslagen weitergehend abwandeln. Kennzeichnungen an den Außen
wänden des Formgehäuses 5 können zur eindeutigen Zuordnung einer
Strombegrenzungscharakteristik zu der jeweiligen Gebrauchslage nach
Fig. 2a bis Fig. 2c sowie der Aus-Stellung zu der Gebrauchslage nach Fig. 2d
dienen.
1
Elektroden
2
Anschlußleiter
3
Linien
4
Verdichterräume
5
Formgehäuse
51
Halbschalen
6
Längsachse
7
Flüssigmetall
71
Flüssigkeitsspiegel
81
. . .
84
Verbindungskanäle
10
Strombegrenzungseinrichtung
11
Dichtscheiben
12
Zwischenwände
t1; t2; t3 Eintauchtiefen
t1; t2; t3 Eintauchtiefen
Claims (6)
1. Selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung mit Flüssigmetall, enthal
tend Elektroden (1) aus Festmetall zum Anschließen an einen zu schüt
zenden Stromkreis und mehrere mit Flüssigmetall (7) teilweise aufgefüllte,
zwischen den Elektroden (1) hintereinander liegende Verdichterräume (4),
die durch druckfeste Isolierkörper (5; 11) und durch diese gehaltene isolie
rende Zwischenwände (12) mit Verbindungskanälen (81; 82; 83; 84) gebil
det werden, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Zwischenwände (12) jeweils mit mehreren Verbindungskanälen (81 . . . 84) versehen sind, die nicht durchgängig konzentrisch bezüglich der sich senkrecht zu den Zwischenwänden (12) erstreckenden Längs achse (6) der Strombegrenzungseinrichtung (10) angeordnet sind, und
- - daß die Strombegrenzungseinrichtung (10) derart ausgebildet ist, daß sie verschiedene Gebrauchslagen, die sich durch Verdrehen der Strombegrenzungseinrichtung (10) um ihre im wesentlichen horizontal verlaufende Längsachse (6) ergeben, zuläßt.
2. Selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in mindestens zwei verschiedenen Gebrauchslagen
die jeweils vom Flüssigmetall (7) erfaßten Verbindungskanäle (81, 82; 83;
84) unterschiedliche Eintauchtiefen (t1; t2; t3) bezüglich des Flüssigkeits
spiegels (71) aufweisen.
3. Selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens zwei verschiedenen Ge
brauchslagen eine unterschiedliche Anzahl von Verbindungskanälen (81,
82; 83; 84) vom Flüssigmetall (7) erfaßt wird.
4. Selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung nach einem der vorstehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einer von mehreren
Gebrauchslagen keiner der Verbindungskanäle (81 . . . 84) vom Flüssig
metall (7) erfaßt wird.
5. Selbsterholende Strombegrenzungseinrichtung nach einem der vorstehen
den Ansprüche, gekennzeichnet durch die Strombegrenzungscharakteri
stiken kennzeichnende Anzeigemittel der verschiedenen Gebrauchslagen.
6. Strombegrenzungseinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigmetall (7) eine GaInSn-
Legierung ist.
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