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Die
vorliegende Erfindung betrifft kernmagnetische Resonanzabbildungsverfahren
und -systeme. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine verbesserte
Fast-Spinecho-Impulsfolge zur Verwendung bei der Diffusions-gewichteten
Magnetresonanz-(MR-)Abbildung.
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Jeder
Kern mit einem magnetischen Moment versucht sich mit der Richtung
des Magnetfeldes auszurichten, in dem er vorhanden ist. Dabei präzediert
der Kern jedoch um diese Richtung bei einer charakteristischen Winkelfrequenz
(Larmor-Frequenz),
die von der Stärke
des Magnetfeldes und von den Eigenschaften der bestimmten Kernarten
(der gyromagnetischen Konstante γ des
Kerns) abhängt. Kerne,
die dieses Phänomen
zeigen, werden nachstehend als ”Spins” bezeichnet.
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Wird
z. B. menschliches Gewebe einem gleichmäßigen Magnetfeld (Polarisationsfeld
B0) ausgesetzt, versuchen sich die einzelnen
magnetischen Momente der Spins in dem Gewebe mit diesem Polarisationsfeld
auszurichten, präzedieren
jedoch darum in zufälliger
Ordnung an ihrer charakteristischen Larmorfrequenz. Ein netto-magnetisches
Moment Mz wird in der Richtung des Polarisationsfeldes
erzeugt, allerdings heben die zufällig orientierten magnetischen
Komponenten in der senkrechten oder transversalen Ebene (x-y-Ebene)
einander auf. Wird die Substanz oder das Gewebe allerdings einem
Magnetfeld (Anregungsfeld B1) ausgesetzt,
das sich in der x-y-Ebene
und nahe der Larmor-Frequenz befindet, kann das netto-ausgerichtete Moment
Mz in die x-y-Ebene gedreht oder gekippt
werden, um ein netto-transversales magnetisches Moment Mt zu erzeugen, das sich in der x-y-Ebene
bei der Larmor-Frequenz dreht oder ”spint”. Der praktische Wert dieses Phänomens liegt
in dem Signal, das durch die angeregten Spins emittiert wird, nachdem
das Anregungssignal B1 aufgehört hat.
Es gibt viele verschiedene Meßfolgen,
bei denen dieses kernmagnetische Resonanz-(NMR-)Phänomen ausgenutzt
wird.
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Wenn
die kernmagnetische Resonanz (NMR) zur Erzeugung von Bildern verwendet
wird, wird ein Verfahren zum Erhalten von NMR-Signalen von bestimmten
Orten in dem Subjekt verwendet. Typischerweise wird der abzubildende
Bereich (der in Frage kommende Bereich) durch eine Folge von NMR-Meßzyklen
abgetastet, die sich entsprechend dem verwendeten besonderen Lokalisierungsverfahren
verändern.
Der resultierende Satz empfangener NMR-Signale wird zur Rekonstruktion
des Bildes und Verwendung eines einer Vielzahl bekannter Rekonstruktionsverfahren
digitalisiert und verarbeitet. Zur Durchführung einer derartigen Abtastung
ist es natürlich
erforderlich, NMR-Signale
von bestimmten Orten in dem Subjekt hervorzubringen. Dies wird durch
Verwendung magnetischer Felder (Gx, Gy und Gz) bewirkt,
die die gleiche Richtung wie das Polarisationsfeld B0 aber
einen Gradienten entlang der jeweiligen x-, y- und z-Achse haben. Durch
die Steuerung der Stärke
dieser Gradienten während
jedes NMR-Zyklus kann die Ortsverteilung der Spin-Anregung gesteuert
und der Ort der resultierenden NMR-Signale identifiziert werden.
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Die
meisten der gegenwärtig
zur Erzeugung medizinischer Bilder verwendeten NMR-Abtastungen brauchen
viele Minuten zur Erfassung der erforderlichen Daten. Die Verringerung
dieser Abtastzeit ist eine wichtige Überlegung, da eine verringerte
Abtastzeit den Patientendurchsatz erhöht, den Komfort des Patienten
verbessert und die Bildqualität
durch Verringerung von Bewegungsartefakten verbessert.
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Das
Konzept der Erfassung von NMR-Bilddaten in einem kurzen Zeitabschnitt
ist seit 1977 bekannt, als die Echo-PlanarImpulsfolge von Peter Mansfield
(J. Phys. C 10, S. L55–L58,
1977) vorgeschlagen wurde. Gegenüber
Standard-Impulsfolgen erzeugt die Echo-Planar-Impulsfolge einen
Satz von NMR-Signalen für
jeden RF-Anregungsimpuls. Diese NMR-Signale können separat phasenkodiert
werden, so daß eine
gesamte Abtastung von 64 Ansichten in einer einzelnen Impulsfolge
von 20 bis 100 ms Dauer erfaßt
werden kann. Die Vorteile der Echo-Planar-Abbildung (EPI) sind bekannt, und eine
Vielzahl von Variationen dieser Impulsfolge sind in der
US 4 678 996 , der
US 4 733 188 , der
US 4 716 369 , der
US 4 355 282 , der
US 4 588 948 und der
US 4 752 735 offenbart.
Unvorteilhafterweise sind mit der EPI-Impulsfolge selbst bei der
Verwendung herkömmlicher Fast-Gradientensysteme
Schwierigkeiten bezüglich wirbelstromabhängiger und
suszeptibilitätsinduzierter
Bildverzerrungen verbunden.
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Eine
Variante des Echo-Planar-Abbildungsverfahrens ist die Rapid Acquisition
Relaxation Enhanced(RARE)-Folge, die von J. Hennig et al. in einem
Artikel in Magnetic Resonance in Medicine 3, S. 823–833 (1986)
mit dem Titel ”RARE
Imaging: A Fast Imaging Method for Clinical MR” beschrieben ist. Der grundlegende
Unterschied zwischen der RARE-Folge und der EPI-Folge liegt in der
Art und Weise, wie die Echosignale erzeugt werden. Bei der RARE-Folge
werden RF-nachfokussierte Echos verwendet, die aus einer Carr-Purcell-Meiboom-Gill-Folge
erzeugt sind, während
bei den EPI-Verfahren Gradientenrückrufechos verwendet werden.
Diese Fast-Spinecho-Imupulsfolge wird allgemein als problemfreies Verfahren
zur Erfassung mehrfacher k-Raum-Linien mit einer Anregung betrachtet.
Sie ist bei spielsweise bezüglich
Feldinhomogenitäten
und Gradientenzeitverlauffehlern viel weniger empfindlich als die
Echoplanarabbildung. Da der Auslesegradient anders als bei der Echoplanarabbildung
immer positiv ist, ist ferner die Gradientenwiedergabetreue ein
untergeordnetes Problem.
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Es
gibt allerdings mehrere kritische Parameter bezüglich der Fast-Spinecho-Impulsfolge,
die, wenn sie falsch eingestellt sind, erhebliche Bildartefakte
erzeugen können.
Diese beinhalten die Hochfrequenz-(RF-)Impulsbeabstandung und Phasenbeziehungen,
und auch die Bereiche bzw. Flächen
der Auslesegradientenimpulse. Zuerst ist es erforderlich, daß die Zeit
zwischen den Mittelpunkten des Anregungsimpulses und des ersten
Nachfokussierimpulses die Hälfte
der Zeit zwischen den Mittelpunkten der angrenzenden Nachfokussierimpulse
sind. Zweitens sollten die Echos und die Nachfokussier-RF-Impulse
den gleichen Phasenwinkel haben. Dies wird üblicherweise durch die Einstellung
der Phase des Anregungs-RF-Impulses auf 90° bezüglich der Phase der Nachfokussier-RF-Impulse
erreicht. Mit diesen Erfordernissen ist die Tatsache verbunden,
daß die
Fläche
des Auslesegradientenimpulses zwischen dem Anregungs- und dem ersten Nachfokussier-RF-Impuls
gleich der Hälfte
der Fläche
des Auslesegradientenimpulses zwischen jedem nachfolgenden Nachfokussierimpuls
sein sollte.
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Für eine herkömmliche
Fast-Spinecho-(FSE-)Abbildung können
die vorstehend angeführten
kritischen Parameter auf relativ einfache Art und Weise gesteuert
werden. Allerdings gibt es eine Anzahl von Abbildungsituationen,
in denen der erforderliche Grad der Phasensteuerung zwischen den
RF-Impulsen und den Echos schwer zu erreichen ist. Eine dieser Situationen
ist die Diffusions-gewichtete Abbildung, bei der große bzw. ausgedehnte Gradientenimpulse
verwendet werden und resultierende Wirbelströme vorherrschender sind.
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Bei
der Diffusions-gewichteten Abbildung wird ein Paar großer Gradientenimpulse
zu Beginn der Impulsfolge verwendet, um die erfaßten NMR-Signale bezüglich der
Spin-Bewegung empfindlich zu machen. Im allgemeinen wird eine derartige
Abbildung unter Verwendung einer Einzel-Aufnahme-EPI-Impulsfolge
durchgeführt,
wobei allerdings schwerwiegende Bildverzerrungen auftreten können. Eine
von Butts et al. in Magnetic Resonance in Medicine, 38, S. 741–749 (1997)
vorgeschlagene Lösung besteht
in der Verwendung einer Mehrfach-Aufnahme-EPI-Erfassung mit Navigatorsignalen,
die zur Korrektur von Phasenfehlern verwendet werden.
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Es
wurde der Versuch einer Diffusions-gewichteten FSE unternommen,
aber die großen
Bewegungskodierungsgradienten zu Beginn der Impulsfolge rufen Wirbelströme hervor,
die mit der Phasenbeziehung zwischen dem Anregungs- und den Nachfokussierimpulsen
interferieren. Norris et al. schlugen in Magnetic Resonance in Medicine,
27, S. 142–164 (1992)
ein Verfahren zur Steuerung der Phase in einer FSE-Impulsfolge vor,
bei dem die Trennung zweier kohärenter
Wege enthalten ist, wobei lediglich eines der kohärenten Signale
verwendet wird. Ein Problem dieses Ansatzes besteht in der starken
Oszillation der Echosignalamplitude, die ohne Korrektur eine schwerwiegende
Geisterbildbildung in dem Bild verursacht. Eine ähnliche Idee wurde von Shick
in Magnetic Resonance in Medicine, 39, S. 638–644 (1997) vorgeschlagen,
in der die Echosignalamplitude erhöht ist. Alsop offenbart in
Magnetic Resonance in Medicine, 38, S. 527–533 (1997) ein Verfahren zur Verringerung
der Oszillationen in der Amplitude dieser Echosignale.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Bildartefakte bei einer
Diffusions-gewichteten FSE-Erfassung zu unterdrükken.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine verbesserte Fast-Spinechofolge und insbesondere
eine Fast-Spinecho-Impulsfolge
zur Durchführung
einer Diffusions-gewichteten Abbildung gelöst.
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Die
Erfindung stellt eine Verbesserung einer herkömmlichen Fast-Spinecho-Impulsfolge
dar, bei der eine Diffusions-Vorbereitungs-Impulsfolge
zur Erzeugung einer Diffusions-gewichteten
transversalen Spinmagnetisierung durchgeführt wird, ein erster Phasenverschiebungsgradientenimpuls
zur Phasenverschiebung der transversalen Spinmagnetisierung angelegt
wird, ein RF-Impuls zum Kippen einer Komponente der phasenverschobenen
transversalen Spinmagnetisierung entlang der Längsachse angelegt wird, ein
zweiter Phasenverschiebungsgradientenimpuls zur Phasenverschiebung
der verbleibenden Komponenten der transversalen Spinmagnetisierung
angelegt wird, und eine Fast-Spinecho-Impulsfolge zur Erzeugung
einer Folge von NMR-Echosignalen aus der einen entlang der Längsachse
gekippten Komponente durchgeführt
wird. Ein Gradientenimpuls wird nach jedem RF-Nachfokussierimpuls in
der Fast-Spinecho-Impulsfolge
zur Umphasung der Diffusions-gewichteten Spinmagnetisierung vor jeder
NMR-Echosignalerfassung erzeugt.
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Die
gewünschte
Diffusions-gewichtete Spinmagnetisierung wird durch ihr Kippen in
die Längsachse ”gesichert”. Die FSE-Impulsfolge kippt
die gewünschte
Diffusions-gewichtete Spin magnetisierung zurück in die transversale Ebene
und erzeugt die Folge von NMR-Echosignalen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild eines MRI-Systems nach dem Stand der Technik, bei
dem die Erfindung angewendet wird,
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2 ein
Blockschaltbild eine Sende-/Empfangseinrichtung, die einen Teil
des in 1 gezeigten MRI-Systems bildet,
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3 eine
graphische Darstellung einer herkömmlichen Fast-Spinecho-Impulsfolge,
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4 eine
graphische Darstellung der verbesserten Fast-Spinecho-Impulsfolge, bei der die Erfindung
verwendet wird, und
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5 eine
graphische Darstellung der Veränderungen
der Echosignalgröße bei einer
herkömmlichen
Fast-Spinecho-Impulsfolge.
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In 1 sind
die Hauptkomponenten eines bevorzugten Magnetresonanz-Abbildungssystems (MRI-Systems)
gezeigt, das die Erfindung beinhaltet. Der Betrieb des Systems wird
von einer Bedienerkonsole 100 aus gesteuert, die eine Tastatur
und ein Steuerpult 102 und eine Anzeigeeinrichtung 104 enthält. Die
Konsole 100 kommuniziert über eine Verbindung 116 mit
einem separaten Computersystem 107, das einem Bediener
die Steuerung der Erzeugung und Anzeige von Bildern auf dem Bildschirm bzw.
der Anzeigeeinrichtung 104 ermöglicht. Das Computersystem 107 enthält eine
Vielzahl von Einrichtungen, die miteinander über eine Rückwandplatine kommunizieren.
Diese beinhalten eine Bildverarbeitungseinrichtung 106,
eine Zentralverarbeitungseinrichtung (CPU) 108 und eine
Speichereinrichtung 113, die als Bildspeicher zur Speicherung
von Bilddatenarrays bekannt ist. Das Computersystem 107 ist
mit einem Plattenspeicher 111 und einem Bandlaufwerk 112 zur Speicherung
von Bilddaten und Programmen verbunden und kommuniziert über eine
serielle Hochgeschwindigkeitsverbindung 115 mit einer separaten Systemsteuerung 122.
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Die
Systemsteuerung 122 enthält einen Satz von Einrichtungen,
die miteinander durch eine Rückwandplatine
verbunden sind. Diese enthalten eine Zentralverarbeitungseinrichtung
(CPU) 119 und eine Impulserzeugungseinrichtung 121,
die über
eine serielle Verbindung 125 mit der Bedienerkonsole 100 verbunden
ist. Über
diese Verbindung 125 empfängt die Systemsteuerung 122 Befehle
von dem Bediener, die die durchzuführende Abtastfolge anzeigen.
Die Impulserzeugungseinrichtung 121 bedient die Systemkomponenten
zur Ausführung
der gewünschten Abtastfolge.
Sie erzeugt Daten, die den Zeitverlauf, die Stärke und Form der zu erzeugenden
RF-Impulse und den Zeitverlauf und die Länge des Datenerfassungsfensters
anzeigen. Die Impulserzeugungseinrichtung 121 ist mit einer
Gruppe Gradientenverstärker 121 zur
Anzeige des Zeitverlaufs und der Form der während der Abtastung zu erzeugenden
Gradientenimpulse verbunden. Die Impulserzeugungseinrichtung 121 empfängt auch
Patientendaten von einer physiologischen Erfassungssteuereinrichtung 129,
die Signale von einer Vielzahl verschiedener mit dem Patienten verbundener
Sensoren empfängt,
wie EKG-Signale
von Elektroden oder Atmungssignale von der Lunge.
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Schließlich ist
die Impulserzeugungseinrichtung 121 mit einer Abtastraumschnittstellenschaltung 133 verbunden,
die Signale von verschiedenen mit dem Zustand des Patienten und
des Magnetsystems verbundenen Sensoren empfängt. Über die Abtastraumschnittstellenschaltung 133 empfängt ein
Patientenpositionierungssystem 134 Befehle zur Bewegung
des Patienten an die gewünschte
Position zur Abtastung.
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Die
durch die Impulserzeugungseinrichtung 121 erzeugten Gradientensignalverläufe werden
an ein Gradientenverstärkersystem 127 aus
Gx-, Gy- und Gz-Verstärkern
angelegt. Jeder Gradientenverstärker erregt
eine entsprechende Gradientenspule in einer allgemein mit 139 bezeichneten
Anordnung zur Erzeugung der Magnetfeldgradienten, die zur Positionskodierung
erfaßter
Signale verwendet werden. Die Gradientenspulenanordnung 139 bildet
einen Teil einer Magnetanordnung 141, die einen Polaristionsmagneten 140 und
eine Ganzkörper-RF-Spule 152 enthält. Eine
Sende-/Empfangseinrichtung 150 in der Systemsteuerung 122 erzeugt
Impulse, die durch einen RF-(Hochfrequenz-)Verstärker 151 verstärkt und der
RF-Spule 152 durch einen Sende-/Empfangsschalter 154 zugeführt werden.
Die resultierenden durch die angeregten Kerne in dem Patienten abgestrahlten
Signale können
durch die gleiche RF-Spule 152 erfaßt und über den Sende-/Empfangsschalter 154 einem
Vorverstärker 153 zugeführt werden.
Die verstärkten
NMR-Signale werden in dem Empfängerabschnitt
der Sende-/Empfangseinrichtung 150 demoduliert,
gefiltert und digitalisiert. Der Sende-/Empfangsschalter 154 wird
durch ein Signal von der Impulserzeugungseinrichtung 152 zur
elektrischen Verbindung des RF-Verstärkers 151 mit der
Spule 152 während
des Sendemodus und zur Verbindung des Vorverstärkers 153 währen des
Empfangsmodus gesteuert. Der Sende-/Empfangsschalter 154 ermöglicht auch
die Verwendung einer separaten RF-Spule (beispielsweise einer Kopfspule
oder Oberflächenspule)
in dem Sende- und dem Empfangsmodus.
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Die
durch die RF-Spule 152 aufgenommenen NMR-Signale werden
durch die Sende-/Empfangseinrichtung 150 digitalisiert
und einer Speichereinrichtung 160 in der Systemsteuerung 122 zugeführt. Ist
die Abtastung abgeschlossen und wurde ein vollständiges Datenarray in der Speichereinrichtung 160 erfaßt, führt eine
Arrayverarbeitungseinrichtung 161 eine Fourier-Transformation bei
den Daten in ein Array von Bilddaten durch. Diese Bilddaten werden dem
Computersystem 107 über
die serielle Verbindung 115 zugeführt, wo sie auf dem Plattenspeicher 111 gespeichert
werden. Im Ansprechen auf von der Bedienerkonsole 100 empfangene
Befehle können diese
Bilddaten auf dem Bandlaufwerk 112 archiviert oder durch
die Bildverarbeitungseinrichtung 106 weiterverarbeitet
und der Bedienerkonsole 100 zugeführt und auf der Anzeigeeinrichtung 104 daragestellt werden.
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Gemäß den 1 und 2 erzeugt
die Sende-/Empfangseinrichtung 150 das
RF-Anregungsfeld B1 über
den Leistungsverstärker 151 und eine
Spule 152A und empfängt
die in einer Spule 152B induzierten resultierenden Signale.
Wie es vorstehend angeführt
ist, können
die Spulen 152A und B wie in 2 gezeigt
getrennt vorhanden sein, oder sie können eine einzelne Ganzkörperspule
sein, wie es in 1 gezeigt ist. Die Basis- oder
Trägerfrequenz
des RF-Anregungsfeldes wird unter der Steuerung eines Frequenzsynthetisierers 200 erzeugt, der
einen Satz digitaler Signale (CF) von der CPU 119 und der
Impulserzeugungseinrichtugn 121 empfängt. Diese digitalen Signale
zeigen die Frequenz und Phase des am Aus gang 201 erzeugten
RF-Trägersignals
an. Der angewiesene RF-Träger wird
einem Modulator und Aufwärtswandler 202 zugeführt, in
dem seine Amplitude im Ansprechen auf ein Signal R(t) moduliert
wird, das auch von der Impulserzeugungseinrichtung 121 empfangen
wird. Das Signal R(t) definiert die Hüllkurve des zu erzeugenden RF-Anregungsimpulses
und wird in der Einrichtung 121 durch aufeinanderfolgendes
Auslesen einer Folge gespeicherter digitaler Werte erzeugt. Diese
gespeicherten digitalen Werte können
wiederum von der Bedienerkonsole 100 aus geändert werden,
um die Erzeugung einer beliebigen gewünschten RF-Impuls-Hüllkurve
zu ermöglichen.
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Die
Größe des am
Ausgang
205 erzeugten RF-Anregungsimpulses wird durch eine
Anreger-Dämpfer-Schaltung
206 gedämpft, die
einen digitalen Befehl TA von der Rückwandplatine
118 empfängt. Die
gedämpften
RF-Anregungsimpulse werden dem Leistungsverstärker
151 zugeführt, der
die RF-Spule
152A erregt. Eine ausführlichere Beschreibung dieses
Abschnitts der Sende-/Empfangseinrichtung
122 ist
in der
US 4 952 877 gegeben.
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Gemäß den 1 und 2 wird
das durch das Subjekt erzeugte Signal durch die Empfängerspule 152B aufgenommen
und über
den Vorverstärker 153 dem
Eingang einer Empfängerdämpfungseinrichtung 207 zugeführt. Die
Empfängerdämpfungseinrichtung 207 verstärkt das
Signal weiter um einen Betrag, der durch ein von der Rückwandplatine 118 empfangenes
digitales Dämpfungssignal
(RA) bestimmt wird.
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Das
empfangene Signal befindet sich an oder um die Larmorfrequenz, und
dieses Hochfrequenzsignal wird in einem Zweistufenvorgang durch einen
Abwärtswandler 208 heruntergewandelt,
der zuerst das NMR-Signal mit dem Trägersignal auf der Lei tung 201 und
dann das resultierende Differenzsignal mit dem 2,5 MHz-Bezugssignal
auf der Leitung 204 mischt. Das heruntergewandelte NMR-Signal wird
dem Eingang eines Analog-Digital-(A/D-)Wandlers 209 zugeführt, der
das analoge Signal abtastet und digitalisiert und es einer digitalen
Erfassungs- und Signalverarbeitungseinrichtung 210 zuführt, die 16-Bit-In-Phase-(I-)Werte und
16-Bit-Quadratur-(Q-)Werte entsprechend dem empfangenen Signal erzeugt.
Der resultierende Strom digitalisierter I- und Q-Werte des empfangenen
Signals wird über
die Rückwandplatine 118 zu
der Speichereinrichtung 160 ausgegeben, wo er zur Rekonstruktion
eines Bildes verwendet wird.
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Das
2,5 MHz-Bezugssignal sowie das 250 kHz-Abtastsignal und die 5-,
10- und 60-MHz-Bezugssignale werden durch eine Bezugsfrequenzerzeugungseinrichtung
203 aus
einem gemeinsamen 20-MHz-Mastertaktsignal
erzeugt. Eine ausführlichere
Beschreibung des Empfängers
ist in der
US 4 992 736 gegeben.
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In 3 ist
eine herkömmliche
Fast-Spinecho-NMR-Impulsfolge gezeigt, die als 2DFT-RARE-Folge bekannt
ist. Aus Klarheitsgründen
sind lediglich vier Echosignale 301–304 in 3 gezeigt, aber
es ist ersichtlich, daß in
jeder ”Aufnahme” mehrere
erzeugt und erfaßt
werden können.
Diese NMR-Echosignale werden durch einen 90°-RF-Anregungsimpuls 305 erzeugt,
der während
des Vorhandenseins eines Gz-Schnittauswahlgradientenimpulses 306 zum
Kippen der Längsmagnetisierung
und zur Ausbildung einer transversalen Magnetisierung in einem Schnitt
durch den Patienten erzeugt wird. Diese transversale Magnetisierung
wird durch jeden selektiven 180°-RF-Nachfokussierimpuls 307 zur
Erzeugung der NMR-Spinechosignale 301 bis 304 nachfokussiert,
die während
des Vorhandenseins von Gx-Auslesegradientenimpulsen 308 erfaßt werden.
Jedes NMR-Spinechosignal 301 bis 304 wird durch
jeweilige Gy-Phasenkodierungsimpulse 309 bis 313 separat
phasenkodiert. Die Größe jedes
Phasenkodierungsimpulses ist unterschiedlich, und wird über 256
Werte zur Erfassung 256 separater Ansichten während einer vollständigen Abtastung
gestuft. Dadurch wird die Rekonstruktion eines Bildes mit 256 separaten
Bildelementen in der y-Richtung ermöglicht. Jedes NMR-Spinechosignal
wird durch Digitalisierung von 256 Abtastungen jedes Signals erfaßt. Infolgedessen
wurden beim Abschluß einer
Abtastung für
ein Bild 16 Aufnahmen (256/16 = 16) der Impulsfolge in 3 ausgeführt und
ein 256-mal-256-Elementarray komplexer Zahlen erfaßt. Eine
Variation dieser Fast-Spinecho-Impulsfolge beinhaltet Brechergradientenimpulse 316.
Diese Brechergradienten 316 weisen die gleiche Fläche auf und
werden unmittelbar vor und nach jedem Nachfokussier-RF-Impuls 307 angelegt.
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Ein
Bild wird durch Durchführung
einer zweidimensionalen (2D) Fourier-Transformation bei diesem Bilddatenarray
und dann durch Berechnung des Absolutwertes jedes sich ergebenden
komplexen Elements rekonstruiert. Ein 256-mal-256-Bildelementbild wird
somit erzeugt, in dem die Helligkeit jedes Bildelements durch die
Größe seines
entsprechenden Elements in dem transformierten Array bestimmt wird.
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Bei
der herkömmlichen
Fast-Spinecho-Impulsfolge in 3 weisen
der RF-Anregungsimpuls 305 einen Kippwinkel von 90° und die
RF-Nachfokussierimpulse nominale Kippwinkel von 180° auf. In
der Praxis werden allerdings andere Kippwinkel zwischen 90° und 180° verwendet.
Außerdem
kennzeichnet die Notation ”90°x” und ”180y”,
daß der RF-Phasenwinkel
zwischen dem RF-Impuls 305 und den
Nachfokussierimpulsen 307 90° beträgt.
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Diese
Phasenschieberbeziehung ist wichtig, da die bei Aufrechterhaltung
dieser Phasenbeziehung erzeugten Echosignale alle das gleiche Vorzeichen
haben. Wenn dagegen die RF-Impulse
alle in Phase sind, alternieren die erzeugten Echosignale bezüglich des
Vorzeichens. Ist daher der Phasenwinkel zwischen dem RF-Anregungsimpuls 305 und
den Nachfokussierimpulsen 307 0°, oszillieren die Echosignalamplituden,
wenn 180°-Nachfokussierimpulse verwendet
werden. Die herkömmliche
Fast-Spinecho-Impulsfolge ist daher bezüglich des geeigneten Aufrechterhaltens
der Quadraturphasenbeziehungen bzw. Phasenschieberbeziehungen zwischen dem
RF-Anregungsimpuls 305 und den Nachfokussier-RF-Impulsen 307 empfindlich.
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Diese
Phasenempfindlichkeit einer herkömmlichen
Fast-Spinecho-Impulsfolge
ist in 5 dargestellt, die den Effekt zeigt, den ein RF-Anregungsimpuls
in Phase bezüglich
der Echosignalamplituden hat. Der Kurvenverlauf 330 zeigt,
wie die Echosignalamplitude bezüglich
des Vorzeichens alterniert, wenn ein 180°-RF-Nachfokussierimpuls verwendet
wird. Die Kurvenverläufe 332 und 334 stellen die
Echosignalamplitude dar, wenn der Kippwinkel des RF-Nachfokussierimpulses
auf jeweils 135° und 90° verringert
ist. Die Echosignalamplituden fallen mit ansteigender Echozahl schnell
auf null ab. Dies wird durch ein Aufheben zwischen den Spinechos und
den stimulierten Echos verursacht. Die Periode der Oszillationen
der Signalamplitude ist gleich 360° geteilt durch den Fokussierimpulskippwinkel.
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Gemäß 4 ist
das bevorzugte Ausführungsbeispiel
der zur Ausübung
der Erfindung verwendeten Impulsfolge eine Standard-FSE-Folge, die durch
eine Diffusionsvorbereitung der Längsmagnetisierung eingeleitet
wird. Die Diffusionsvorbereitung wird durch große Bewegungskodierungsgradientenimpulse 350, 352 und 354 entlang
der jeweiligen z-, y- und x-Gradientenachse
durchgeführt.
Diese Bewegungskodierungsgradienten 350, 352 und 354 sind
Teil einer Spinechofolge aus einem selektiven 90°-RF-Anregungsimpuls 356 und
einem selektiven 180°-RF-Nachfokussierimpuls 358.
Der RF-Anregungsimpuls 356 erzeugt eine transversale Magnetisierung
in einem durch einen Schnittauswahlgradientenimpuls 360 bestimmten
Schnittort, und der RF-Impuls 358 fokussiert die transversale
Magnetisierung während
des Vorhandenseines eines zweiten Schnittauswahlgradientenimpulses 362 nach.
Die bewegungsempfindliche transversale Magnetisierung wird somit
zu einem durch die gestrichelte Linie 364 angezeigten Zeitpunkt
nachfokussiert.
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Die
Fast-Spinecho-(FSE-)Impulsfolge beginnt mit dem 90°-RF-Anregungsimpuls 305,
der während
des Vorhandenseins eines Schnittauswahlgradientenimpulses 306 erzeugt
wird. Wie es vorstehend beschrieben ist, werden die 180°-RF-Nachfokussierimpulse 307 und
die Phasenkodierungsgradientenimpulse 309 zu dem geeigneten
Zeitpunkt zur Erzeugung von NMR-Echosignalen (in 4 nicht gezeigt)
angelegt, die während
der Auslesegradientenimpulse 308 erfaßt werden. In 4 ist
lediglich ein Teil der FSE-Impulsfolge gezeigt, und für den Fachmann
ist ersichtlich, daß sie
für soviele NMR-Echosignale wie in
der Aufnahme gewünscht fortgesetzt
wird. FSE-Aufnahmen von ETL = 40 bis 72 sind typisch bei der Diffusions-gewichteten
Abbildung.
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Die
Erfindung ist eine Verbesserung der vorstehend beschriebenen Impulsfolge,
bei der ein Phasenverschiebungsgradientenimpuls 370 entlang der
Auslesegradientenachse Gx zur Phasenverschiebung
der während
des Diffusionsgewichtungsvorgangs erzeugten transversalen Magnetisierung
angelegt wird. Dies bedeutet, daß innerhalb jedes Volumenelements
die transversale magnetisierte Spinphase über 360° in der transversalen (d. h.
x, y) Ebene ausgebreitet wird. Ein 90°-Rf-Impuls 372 wird dann
während
des Vorhandenseins eines Schnittauswahlgradienten 374 zum
Kippen der entlang der y-Achse orientierten Spinmagnetisierung zurück in die
longitudinale z-Achse angelegt. Ein zweiter Phasenverschiebungsgradientenimpuls 376,
der entlang der Gy-Phasenkodierungsachse
angelegt wird, wird dann zur Phasenverschiebung der restlichen in der
transversalen Ebene verbleibenden transversalen Magnetisierung angelegt.
Der 90°-RF-Anregungsimpuls 305 kippt
die artefaktfreie Spinmagnetisierung, die entlang der z-Achse ”gesichert” ist, durch den
RF-Impuls 372 zurück
in die transversale Ebene, wo NMR-Echosignale in der Carr-Purcell-Meiboom-Gill-Folge
erzeugt werden.
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Um
lediglich die Diffusions-gewichteten Komponenten der transversalen
Magnetisierung nachzufokussieren, wird ein Umphasungs-Gradientenimpuls 380 entlang
der Gx-Ausleseachse genau nach jedem RF-Nachfokussierimpuls 307 angelegt. Dieser
Umphasungsgradientenimpuls 380 unterdrückt jede T1-gewichtete Signalkomponente,
die während
der Diffusionsvorbereitungsfolge wiederhergestellt worden sein könnte. Außerdem haben
die Umphasungsgradientenimpulse 380 die gleiche Größe wie der
Phasenverschiebungsgradientenimpuls 370. Nachdem jedes
Diffusions-gewichtete Echosignal erfaßt ist, wird ein Rückdrehgradientenimpuls 382 der
gleichen Größe angelegt.
Die Rückdrehgradienten 382 stellen
sicher, daß die
CPMG-Bedingung, die fordert, daß die
Gradientenfläche
zwischen benachbarten Nachfokussierimpulsen 307 das Zweifache der
Gradientenfläche
zwi schen dem Anregungsimpuls 305 und dem ersten Nachfokussierimpuls 307 beträgt, erfüllt ist.
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Eine
Vielzahl von Abwandlungen des bevorzugten Ausführungsbeispiels sind möglich, ohne
vom Schutzbereich der Erfindung abzuweichen. Die Polarität des Phasenverschieungsgradientenimpulses 370 kann
umgekehrt werden, und der zweite Phasenverschiebungsgradientenimpuls 376 kann
in einer beliebigen Richtung angelegt werden. Die Gradientenimpulse 370, 380 und 382 können auch
in einer beliebigen Richtung angelegt werden, solange alle drei Gradienten
in der gleichen Richtung angelegt werden. Für den Fachmann sind natürlich auch
andere Abwandlungen denkbar, wie die Verwendung von Nachfokussierimpulsen
mit Kippwinkeln von weniger als 180°.
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Erfindungsgemäß wird in
einem Magnetresonanz-Abbildungssystem eine Diffusions-gewichtete
Fast-Spinecho-(FSE-)Impulsfolge zur Erfassung von Daten zur Erzeugung
eines Bildes angewendet. Jeder FSE-Impulsfolge geht eine Diffusionsgewichtungs-Impulsfolge voraus,
und es werden Komponenten der Diffusions-gewichteten Spinmagnetisierung, die
Bildartefakte erzeugen, durch eine Kombination aus Gradientenimpulsen
und einem RF-Impuls
unterdrückt,
die vor der Durchführung
der FSE-Impulsfolge
angelegt werden.