DE19904180C1 - Kalander - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Kalander (1) angegeben mit einem Walzenstapel (2), der mehrere Walzen (3, 4) aufweist, die zwischen sich Nips (5, 25, 27) zur Behandlung einer Materialbahn (8) bilden, und mit einer Einführhilfe zum Leiten eines Materialbahnanfangs durch den Walzenstapel (2). DOLLAR A Hierbei möchte man im Betrieb Störungsmöglichkeiten durch die Einführhilfe verringern können. DOLLAR A Dazu ist auf mindestens einer Seite des Walzenstapels (2) eine bewegliche Bahnführungseinrichtung (11) angeordnet, die in mindestens einer Einführposition festlegbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kalander mit einem Walzen
stapel, der mehrere Walzen aufweist, die zwischen sich
Nips zur Behandlung einer Materialbahn bilden, und mit
einer Einführhilfe zum Leiten eines Materialbahnanfangs
durch den Walzenstapel.
Ein derartiger Kalander ist aus EP 0 232 689 A2 be
kannt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Papierbahn
als Beispiel für die Materialbahn beschrieben. Sie ist
aber sinngemäß auch bei anderen Materialbahnen, die in
einem Kalander behandelt werden müssen, anwendbar.
Die Ausbildung der Walzen spielt für die vorliegende
Erfindung keine Rolle. Es können sich sowohl "harte"
mit "weichen" Walzen abwechseln und sogenannte "weiche"
Nips oder Walzenspalte bilden. Der Kalander kann aber
auch nur oder überwiegend harte Walzen aufweisen.
Die Behandlung der Papierbahn im Kalander, das soge
nannte Satinieren, erfolgt vielfach im sogenannten Off-
line-Betrieb, d. h. die Papierbahn wird von einem Tam
bour abgewickelt, durch den Kalander geleitet und auf
einem neuen Tambour aufgewickelt. Auch dann, wenn man
hierbei einen sogenannten flying splice, also einen
fliegenden Wechsel zwischen verbrauchten und neuen Tam
bouren vornimmt, ist es von Zeit zu Zeit notwendig, den
Anfang der Papierbahn durch den Walzenstapel zu führen,
beispielsweise nach einem Bahnabriß. Dieses Einfädeln
kann entweder manuell erfolgen, was in der Regel zwei
Bedienungspersonen erfordert, die auf beiden Seiten des
Walzenstapels stehen. Die Papierbahn wird hierbei an
ihrer Spitze pfeilförmig zusammengefaltet und durch den
ersten Nip geschoben. Auf der anderen Seite nimmt die
Bedienungsperson die Papierbahn entgegen, führt sie ge
gebenenfalls um Umlenkeinrichtungen, wie Leitwalzen,
herum und führt sie in den nächsten gewünschten Nip
wieder ein. Diese Vorgehensweise ist relativ Zeit- und
personalaufwendig. Auch wenn die Papierbahn hier nur
mit einer relativ geringen Geschwindigkeit von 10 bis
20 m/min. bewegt wird, kann es doch leicht zu gefährli
chen Situationen oder sogar zu Unfällen kommen.
EP 0 232 689 A2 zeigt daher die Möglichkeit, die Ein
führung der Papierbahn zu automatisieren. Hierzu ist
zwischen jeweils zwei Nips, also an jeweils einer Wal
ze, eine Bahnführungseinrichtung angeordnet, die eine
Führungsfläche und zusätzlich ein Blaseinrichtung auf
weist. Die auf die Führungsfläche treffende Bahn wird
dann mit Hilfe der Blaseinrichtung entlang der Füh
rungsfläche in die gewünschte Richtung geschoben.
Ein so aufgebauter Kalander kann zwar in gewisser Hin
sicht automatisch betrieben werden. Auch ist die Ge
fahr, daß es beim Einfädeln zu Unfällen mit Personen
schaden kommt, wesentlich geringer. Der Aufwand und da
mit die Kosten für die Bahnführungseinrichtung sind je
doch sehr hoch. Erschwerend kommt hinzu, daß die Zu
gänglichkeit des Kalanders während des Betriebs dra
stisch eingeschränkt wird. Wenn es zu einem Bahnabriß
kommt, der sich in der Praxis nicht zuverlässig vermei
den läßt, dann kann die Bahnführungseinrichtung zu ge
fährlichen Papierstaus und den daraus folgenden Beschä
digungen an Walzen und übrigen Einrichtungen führen.
Die Sicht auf die laufende Papierbahn wird versperrt
und der Walzenwechsel wird erschwert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, im Betrieb
Störungsmöglichkeiten durch die Einführhilfe zu verrin
gern.
Diese Aufgabe wird bei einem Kalander der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß auf mindestens einer
Seite des Walzenstapels eine bewegliche Bahnführungs
einrichtung angeordnet ist, die in mindestens einer
Einführposition festlegbar ist.
Mit "Seite" ist hierbei nicht die Stirnseite gemeint,
sondern die Vorder- bzw. Rückseite des Walzenstapels,
an der die Materialbahn umgelenkt werden muß, um in den
gewünschten nächsten Nip geführt zu werden.
Man nutzt hierbei die Vorteile eines mechanisierten Sy
stems, ohne dessen Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
Die Bahnführungseinrichtung steht für das Einfädeln des
Anfangs der Materialbahn in den Kalander zur Verfügung.
Hierbei kommt man allerdings mit einem weitaus geringen
Bauaufwand aus, weil die Bahnführungseinrichtung von
einer Einführposition zur nächsten verfahren werden
kann. Wenn also die Spitze der Materialbahn in einen
Nip eingeführt worden ist, hat die Bahnführungseinrich
tung an dieser Position ihre Schuldigkeit getan und ist
dort nicht mehr notwendig. In der Zeit, die die Papier
bahn auf der anderen Seite des Walzenstapels benötigt,
um umgelenkt und in den nächsten Nip geführt zu werden,
kann die Bahnführungseinrichtung zu diesem Nip verfah
ren oder bewegt werden, um die Spitze der Materialbahn
dort in Empfang zu nehmen und ihrerseits wieder zum ge
wünschten nächsten Nip zu transportieren. Aufgrund die
ser Bewegung der Papierführungseinrichtung ist klar,
daß die meisten Nips im Betrieb frei von der Bahnfüh
rungseinrichtung sind, so daß diese nicht zu Störungen
im Betrieb führen kann. Dennoch läßt sich das Einfädeln
oder Einführen der Materialbahn weitgehend automatisie
ren oder zumindest mechanisieren, so daß die Unfallge
fahr für eine Bedienungsperson klein bleibt.
Vorzugsweise ist die Bahnführungseinrichtung in einer
Parkposition festlegbar, in der kein Nip durch die
Bahnführungseinrichtung abgedeckt ist. Im Betrieb kann
dann die Materialbahn genauso beobachtet werden, wie
bei einem Kalander, in den von Hand eingefädelt worden
ist. Die Überwachungsmöglichkeiten werden damit ganz
wesentlich verbessert. Die Störungsmöglichkeit wird
noch weiter verringert.
Mit Vorteil ist auf der Seite des Walzenstapels eine
Fahrbühne angeordnet und die Bahhnführungseinrichtung
ist an der Fahrbühne befestigt. Fahrbühnen sind ohnehin
bei vielen Kalandern vorhanden. Sie werden zu Wartungs
zwecken verwendet, beispielsweise um Lagerungen von
auszutauschenden Walzen zu lösen oder zu befestigen.
Sie können bislang auch beim handbetriebenen Einfädeln
der Papierbahn verwendet werden. Mit dieser Fahrbühne
steht ohne größeren zusätzlichen Aufwand bereits ein
Transportmedium für die Bahnführungseinrichtung zur
Verfügung.
Bevorzugterweise sind entlang der Bewegungsbahn Positi
onsschalter vorgesehen, von denen jeder einer Einführ
position zugeordnet ist und die mit einer Antriebs
steuerung verbunden sind. Damit kann der Bewegungsab
lauf der Bahnführungseinrichtung automatisch oder zu
mindest halbautomatisch gesteuert werden. Die Bahnfüh
rungseinrichtung wird in die Positionen bewegt, wo sie
die Spitze der Materialbahn in Empfang nehmen und/oder
an den nächsten gewünschten Nip weitergeben kann. Die
Position wird hierbei durch den Positionsschalter fest
gestellt. Wenn die Bahnführungseinrichtung in die näch
ste Position bewegt wird, betätigt sie auch dort den
Positionsschalter und meldet damit das Erreichen an die
Antriebssteuerung. In der Antriebssteuerung kann man
hingegen vorsehen, daß die Bahnführungseinrichtung
nicht in jeder Position angehalten werden muß, bei
spielsweise dann, wenn einige Nips beim Behandeln der
Papierbahn übersprungen werden sollen.
Mit Vorteil weist die Bahnführungseinrichtung eine Füh
rungsflächenanordnung auf. Die Spitze der Papierbahn
trifft auf die Führungsflächenanordnung und wird von
dieser in die gewünschte Richtung geleitet. Hierbei ist
der konstruktive Aufwand relativ gering.
Bevorzugterweise weist die Führungsflächenanordnung
hierbei eine veränderbare Form auf. Man kann die Füh
rungsflächenanordnung dann auch als "Weiche" verwenden.
Damit ist es möglich, die Papierbahn entweder gleich in
den nächsten Nip des Walzenstapels zu leiten, oder ei
nige Nips zu überspringen und die Papierbahn parallel
zum Walzenstapel zu leiten, wenn dies für die Behand
lung der Papierbahn erwünscht ist.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Führungsflä
chenanordnung eine im wesentlichen parallel zur Bewe
gungsrichtung verlaufende eben ausgebildete Fläche und
eine aus der eben ausgebildeten Fläche herausbewegbare
Umlenkfläche aufweist. Solange die Umlenkfläche nicht
über die eben ausgebildete Fläche vorsteht, wird die
Papierbahn im wesentlichen parallel zum Walzenstapel
geleitet, kann also einige Nips überspringen. Wird hin
gegen die Umlenkfläche aus der eben ausgebildeten Flä
che herausbewegt, dann wird die Papierbahn umgeleitet,
um in den nächsten Nip eingeführt zu werden.
Hierbei ist einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen,
daß die Umlenkfläche auf Schwenkhebeln angeordnet ist.
Die Umlenkfläche wird also sozusagen herausgeklappt.
In einer anderen Ausgestaltung kann vorgesehen sein,
daß die Umlenkfläche auf einem quer zur Bewegungsrich
tung verschiebbaren Schiebestück angeordnet ist. Beide
Ausgestaltungen können natürlich auch kombiniert wer
den, wenn dies aus konstruktiven Gründen oder aus
Platzgründen sinnvoll ist. Während im ersten Fall eine
Änderung der Führungsflächengeometrie durch eine
Schwenkbewegung des Schwenkhebels verursacht wird. Die
Geometrie im zweiten Fall durch eine lineare Bewegung
geändert.
Vorzugsweise weist die Führungsflächenanordnung minde
stens eine Zunge auf, die bis zum Walzenstapel ver
schiebbar ist. Damit läßt sich die Papierbahn bis in
die Nähe des Nips, in vielen Fällen sogar bis unmittel
bar vor den Nip führen. Hierbei ist lediglich erforder
lich, daß die Papierbahn soweit unterstützt wird, bis
sie auf einen Bereich der unteren Walze des Nips zu
liegen kommt, bei dem ein weiteres Vordrücken der Pa
pierbahn nicht durch einen zu steilen Walzenabschnitt
behindert oder gestört wird.
In einer bevorzugten Ausgestaltung, die alternativ oder
zusätzlich zu der Führungsflächenanordnung vorgesehen
sein kann, weist die Bahnführungseinrichtung mindestens
einen Greiferkopf auf, der in einem ersten Bewegungsab
schnitt senkrecht zum Walzenstapel von diesem weg, in
einem zweiten Bewegungsabschnitt parallel zum Walzen
stapel und in einem dritten Bewegungsabschnitt senk
recht zum Walzenstapel auf diesen zu bewegbar ist.
Hierbei müssen diese drei Bewegungen nicht unbedingt
völlig getrennt voneinander ablaufen. Sie können auch
so kombiniert werden, daß die gesamte Bewegung des
Greiferkopfes etwa einem Halbkreis entspricht. Der
Greiferkopf kann die Papierbahn, die durch den Nip vor
geschoben wird, ergreifen, aus dem Walzenstapel heraus
ziehen, zum nächsten gewünschten Nip ziehen und ihn
dort wieder einfädeln. Damit erfolgt eine Zwangsfüh
rung, die insbesondere bei dünneren Papieren von Vor
teil ist, weil deren Steifigkeit in manchen Fällen
nicht ausreicht, um sie durch die einzelnen Nips zu
schieben.
Vorzugsweise weist der Greiferkopf eine Saug- und/oder
eine Blaseinrichtung auf. Der Greiferkopf muß nicht
durch einen Nip hindurchgeführt werden, um die Papier
bahn einzufädeln. Er kann vielmehr vor dem Nip verhar
ren, um dort die Papierbahn anzusaugen. Wenn der Grei
ferkopf die Papierbahn vor dem nächsten Nip bereit
hält, dann kann er sie loslassen und mit Hilfe von
Blasluft durch den Nip hindurch blasen.
Vorzugsweise ist der Greiferkopf um 180° um eine Achse
verdrehbar, die parallel zu den Achsen der Walzen ver
läuft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß
der Anfang der Papierbahn in gleicher Weise die Rich
tung ändern muß, um in den nächsten gewünschten Nip
eingeführt zu werden.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß der Greiferkopf
seitlich an der Materialbahn angreift. Dann führt das
Verdrehen des Greiferkopfes nicht zu einem Umbiegen der
Papierbahn an ihrer Spitze. Die Papierbahn wird viel
mehr relativ glatt durch die Nips hindurchgeführt.
Bevorzugterweise ist der Walzenstapel geneigt. Gerade
bei schräg liegenden Walzenstapeln ist das Problem des
Einfädelns der Papierbahn besonders gravierend. Während
man in vielen Fällen die Papierbahn noch von unten an
reichen kann, ohne daß eine größere Gefährdung der Be
dienungsperson besteht, ist dies von oben nicht mehr
ohne weiteres möglich. Die Bahnführungseinrichtung,
insbesondere an der Fahrbühne, schafft hier eine große
Erleichterung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 einen Kalander mit einer ersten Ausführungs
form einer Bahnführungseinrichtung,
Fig. 2 einen Kalander mit einer zweiten Ausführungs
form einer Bahnführungseinrichtung,
Fig. 3 einen Kalander mit einer dritten Ausführungs
form einer Bahnführungseinrichtung,
Fig. 4 einen Ausschnitt mit einer gegenüber Fig. 3
abgewandelten Ausführungsform,
Fig. 5 eine Draufsicht auf einen Greiferkopf nach
Fig. 4 und
Fig. 6 eine Seitenansicht an einen Greiferkopf.
Fig. 1 zeigt einen Kalander 1 mit einem Stapel 2 aus
Walzen 3, 4, die zwischen sich jeweils Nips 5 oder Wal
zenspalte ausbilden. Die Achsen der Walzen 3, 4 liegen
hier alle in einer Ebene 6. Diese Ebene 6 ist im vor
liegenden Ausführungsbeispiel gegenüber der Vertikal
richtung geneigt. Dementsprechend ist auch die Stuhlung
7 des Kalanders geneigt. Ihre Kante verläuft im wesent
lichen parallel zu der Ebene 6.
Eine Papierbahn 8 ist durch den Walzenstapel 2 geführt,
d. h. die Papierbahn 8 durchläuft bei der Darstellung
nach Fig. 1 alle Nips 5 des Kalanders 1. Zwischen ein
zelnen Nips sind Umlenkrollen oder Leitwalzen 9, 10
vorgesehen, an denen die Papierbahn 8 um etwa 180° um
gelenkt wird.
In dem Kalander 1 wird die Papierbahn 8 (oder eine ent
sprechend andere Materialbahn) mit Druck und gegebenen
falls auch mit erhöhter Temperatur beaufschlagt. Die
zur Steuerung dieser Einflußgrößen erforderlichen Ein
zelheiten sind teilweise dargestellt, werden aber im
folgenden nicht weiter erläutert.
Vor Beginn der Behandlung der Papierbahn 8 ist es not
wendig, die Papierbahn 8 durch die Nips hindurchzufüh
ren, in denen eine Behandlung gewünscht ist. Im Ausfüh
rungsbeispiel der Fig. 1 sind dies alle Nips. Man kann
jedoch auch vorsehen, daß beispielsweise zwei oder vier
Nips übersprungen werden.
Um die Papierbahn 8 durch die Nips zu führen, ist eine
Bahnführungseinrichtung 11 vorgesehen. Diese Bahnfüh
rungseinrichtung 11 ist an einer Fahrbühne 12 angeord
net, die entlang einer Fahrstrecke 13 verschiebbar ist.
Eine derartige Fahrbühne 12 ist in vielen Kalandern oh
nehin vorhanden, um einer Bedienungsperson 14 die Mög
lichkeit zu geben, Wartungsarbeiten durchzuführen, bei
spielsweise Walzen 3, 4 zu reinigen oder Vorbereitungen
zum Auswechseln der Walzen zu treffen.
Die Fahrbühne 12 ist auf ihrer Fahrstrecke 13 in be
stimmten Position festlegbar. Damit wird gleichzeitig
eine Positioniermöglichkeit für die Bahnführungsein
richtung 11 geschaffen.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Ebene 6 des Wal
zenstapels 2 kann eine entsprechende Fahrbühne mit ei
ner entsprechenden Bahnführungseinrichtung vorgesehen
sein. Diese ist aus Gründen der Übersicht aber nicht
dargestellt. An dieser "Unterseite" des Kalanders 1
reicht es in vielen Fällen auch aus, wenn lediglich ei
ne Fahrbühne ohne Bahnführungseinrichtung vorgesehen
ist.
Die Bahnführungseinrichtung 11 weist in der Ausfüh
rungsform nach Fig. 1 eine Führungsflächenanordnung
auf. Die Führungsflächenanordnung weist zunächst ge
krümmte Führungsflächen 15, 16 auf, die an Schwenkhe
beln 17, 18 angeordnet sind. Die Schwenkhebel 17, 18
können mit Hilfe von hydraulischen oder pneumatischen
Zylindern 19, 20 verschwenkt werden. Ferner ist eine
eben ausgebildete Fläche 21 an einer Linearführung 22
vorgesehen. Die Schwenkhebel 17, 18 können, wie dies in
der unteren Stellung der Fahrbühne 12 dargestellt ist,
in die ebene Fläche 21 zurückgezogen werden oder, wie
in der oberen Stellung der Fahrbühne 12, aus der ebenen
Fläche 21 herausgeschwenkt werden. Sowohl die Linear
führung 22 als auch die Schwenkhebel 17, 18 sind an ei
nem gemeinsamen Träger 23 befestigt, der mit Hilfe ei
nes weiteren Zylinders 24 gegenüber der Fahrbühne 12
angehoben werden kann. In dem angehobenen Zustand kommt
die ganze Führungsflächenanordnung von der Stuhlung 7
des Kalanders frei, so daß die Fahrbühne 12 ohne Stö
rungsmöglichkeit verfahren werden kann.
In der oberen Position der Fahrbühne 12 trifft eine
beispielsweise durch den Nip 25 zulaufende Papierbahn
spitze auf die gekrümmte Fläche 15 am Schwenkhebel 17
und wird durch sie um die Leitwalze 26 herumgeleitet,
bis sie auf die gekrümmte Fläche 16 trifft. Der
Schwenkhebel 18 leitet die Spitze der Papierbahn dann
zum nächsten Nip 27 weiter. In der Zeit, die auf der
anderen Seite des Walzenstapels 2 benötigt wird, um die
Spitze der Papierbahn in Empfang zu nehmen, um die
nächste Leitwalze herum zu führen und in den nächsten
Nip einzuschieben, reicht aus, um die Fahrbühne 12 eine
Position weiterzufahren, wobei vor dem Verfahren, wie
erwähnt, die Führungsflächenanordnung aus der Stuhlung
herausbewegt wird. Die Spitze der Papierbahn 8 läuft
beim Einfädeln nur mit relativ geringen Geschwindigkei
ten von etwa 10 bis 20 m in der Minute.
Wenn es gewünscht ist, hinter dem Nip 25 zwei Nips zu
überspringen, dann kann man den Winkelhebel 18 heraus
klappen, so daß die Papierbahn dann entlang der eben
ausgebildeten Fläche 21 läuft. Nach dem Verfahren der
Hebebühne um die gewünschte Anzahl von Positionen nach
unten, bei dem der Schwenkhebel 17 herausgeklappt wor
den ist, kann der Schwenkhebel 18 dann wieder einge
schwenkt werden, um die Spitze der Papierbahn 8 zu dem
gewünschten Nip zu leiten. Es ist auch möglich, die
Spitze der Papierbahn bereits mit dem oberen Ende der
eben ausgebildeten Fläche 21 aufzufangen, wenn nur zwei
Nips übersprungen werden sollen und die Fahrbühne 12
bereits in der richtigen Position angeordnet worden
ist.
In nicht näher dargestellter Weise können sämtliche
Flächen 15, 16, 21 zusätzlich noch eine Blasluftunter
stützung aufweisen, bei der Luft in Richtung der ge
wünschten Förderung geblasen wird, um das Vorschieben
der Papierbahn zu erleichtern.
Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der
gleiche und einander entsprechende Teile mit den glei
chen Bezugszeichen versehen sind.
Im Gegensatz zu der Ausgestaltung nach Fig. 1 sind die
gekrümmten Flächen 15, 16 nun nicht mehr an Schwenkhe
beln angeordnet, sondern an Schiebestücken 28, 29, die
ausgefahren mit durchgezogenen Linien und eingefahren
gestrichelt dargestellt sind. Zusätzlich ist eine wei
tere gekrümmte Fläche 30 an einem Schiebestück 31 vor
gesehen zur Betätigung sind Zylinder 19, 20, 32 vorge
sehen, die die Schiebestücke 28, 29, 31 gegenüber dem
Träger 23 senkrecht zur Ebene 6 verschieben. Im zurück
gezogenen Zustand (gestrichelt eingezeichnet) sieht
sich die ankommende Papierbahn nur der eben ausgebilde
ten Fläche 21 auf der Linearführung 22 gegenüber. Die
gesamte Führungsflächenanordnung kann, wie bei der Aus
gestaltung nach der Fig. 1 auch, mit Hilfe des Zylin
der-Motors 24 gegenüber der Fahrbühne 12 bewegt werden.
An der Spitze der Schiebestücke 28, 29, 31, die dem
Walzenstapel 2 benachbart ist, kann noch eine heraus
schiebbare Zunge 44 vorhanden sein. Diese kann zum Ein
führen der Papierbahn bis zur Anlage an die entspre
chende Walze vorgeschoben werden, so daß die Spitze der
Papierbahn auf einer durchgehenden Führungsfläche bis
zum Nip vorgeschoben kann.
Die eben ausgebildete Fläche 21 und die gekrümmten Flä
chen 15, 16, 30 können zahnartig ineinandergreifen,
d. h. die Flächen sind nicht durchgehend ausgebildet,
sondern durch Schlitze parallel zur Bahnlaufrichtung
unterbrochen, wobei die Teilflächen einer Fläche je
weils in den Schlitzen der anderen Flächen angeordnet
sind.
In der dargestellten Ausführungsform kann die Bahnfüh
rungseinrichtung gleich zwei Nips versorgen und den An
fang der Papierbahn 8 aus einem dazwischen liegenden
Nip in Empfang nehmen. Dies spart weiter Zeit beim Ein
fädeln der Papierbahn 8 in den Kalander 1.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausgestaltung einer Bahnfüh
rungseinrichtung, bei der gleiche und einander entspre
chende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen
sind.
Zunächst sind an der Fahrstrecke 13 Positionsschalter
32 angeordnet, die von einer Betätigungseinrichtung 33
betätigt werden, wenn die Fahrbühne 12 den entsprechen
den Positionsschalter 32 erreicht. Eine nicht näher
dargestellte Antriebssteuerung kann dann die Fahrbühne
12 stillsetzen. Hierbei ist jedem Nippaar ein Positi
onsschalter 32 zugeordnet. Ein weiterer Positionsschal
ter 34 ist keinem Nippaar zugeordnet, sondern kenn
zeichnet eine Parkposition, in der die Bahnführungsein
richtung den Blick auf die Nips 5 nicht mehr blockiert.
Im Gegensatz zu den in Fig. 1 und 2 dargestellten
"passiven" Bahnführungseinrichtungen, bei denen der An
fang der Materialbahn 8 über Führungsflächen geschoben
wird, handelt es sich bei der Ausgestaltung nach Fig. 3
um eine "aktive" Bahnführungseinrichtung. Diese ist in
Fig. 3 nur schematisch dargestellt, um das Verständnis
der Arbeitsweise zu erläutern.
Ein Greifkopf 35 mit einer trichterförmigen Öffnung 36
befindet sich am vorderen Ende einer Schubstange 37,
die mit nur schematisch dargestellten Führungsmitteln
38 an der Fahrbühne 12 befestigt ist. Zusätzlich kann
noch eine nicht näher dargestellte Saug- und Blasein
richtung am Greiferkopf 35 angeordnet sein. Die Funkti
onsweise dieser Bahnführungseinrichtung läßt sich wie
folgt beschreiben. Der Greiferkopf 35 wird in die Posi
tion A vorgefahren, so daß er dem Nip 25 gegenüber
liegt. Ein Papierbahnanfang, der sich durch den Nip 25
bewegt, wird angesaugt und, sobald er die Position B
erreicht hat, festgeklemmt. Der Greiferkopf 35 wird
dann mit der Führungsstange 37 zurückgezogen (Pfeil C).
Alsdann wird die Fahrbühne 12 parallel zur Ebene 6 nach
unten gefahren (Pfeil D). Die Führungsstange 37 befin
det sich dann in der gestrichelt dargestellten Positi
on. Es ist auch möglich, die Halterung 38 an der Fahr
bühne 12 zu verfahren, um diese Position zu erreichen.
Während der Bewegung (D) oder im Anschluß daran wird
der Greiferkopf 35 um 180° gedreht und zwar um eine
Achse 45, die parallel zu den Walzenachsen verläuft.
Die Spitze der Papierbahn ist dann wieder auf den Wal
zenstapel 2 hin gerichtet. Danach wird die Führungs
stange 37 mit dem Greiferkopf 35 in Richtung des Pfei
les F vorgeschoben, bis die Spitze dem nächsten Nip 27
benachbart ist. Der Greifer wird entriegelt und die Pa
pierbahn durch den Nip 27 geblasen.
Zweckmäßigerweise greift der Greifer hierbei von der
Seite an die Spitze der Papierbahn an. In diesem Fall
kann man diese Spitze immer in die richtige Richtung
richten.
Fig. 4 zeigt nun eine mögliche Ausgestaltung. Der Grei
ferkopf 35 ist an der Kolbenstange 39 eines hydrauli
schen oder pneumatischen Zylinders 40 befestigt. Der
Zylinder 40 kann an der Fahrbühne 12 in Richtung des
Pfeiles 41 auf- und abbewegt werden, um die in Fig. 4
dargestellten Positionen hinter und vor dem Nip einzu
nehmen. Der Greiferkopf kann durch den Zylinder 40 in
Richtung des Doppelpfeiles 42 bewegt werden. Selbstver
ständlich ist es aber auch möglich, die Bewegung in
Richtung der Pfeile 41 und 42 zu kombinieren. In diesem
Fall entsteht keine reine Rechteckbewegung, sondern man
kann auch eine Bewegungsbahn erzeugen, die gekrümmt
ist, beispielsweise eine Kreisbahn.
Fig. 5 zeigt den Greiferkopf 35 am vorderen Ende der
Kolbenstange 39, wie er die Spitze der Papierbahn 8 von
der Seite her greift. Wenn nun der Greiferkopf 35, wie
dies durch den Pfeil 43 angedeutet ist, um 180° gedreht
wird, dann kann die Spitze der Papierbahn 8 um die ent
sprechende Leitwalze 9, 10 herumgeführt werden. Fig. 6
stellt den Greiferkopf von der Seite her dar. Nicht er
kennbar sind hier lediglich die Saug- und Blaseinrich
tungen.
Claims (15)
1. Kalander mit einem Walzenstapel, der mehrere Walzen
aufweist, die zwischen sich Nips zur Behandlung ei
ner Materialbahn bilden, und mit einer Einführhilfe
zum Leiten eines Materialbahnanfangs durch den Wal
zenstapel, dadurch gekennzeichnet, daß auf minde
stens einer Seite des Walzenstapels (2) eine beweg
liche Bahnführungseinrichtung (11) angeordnet ist,
die in mindestens einer Einführposition festlegbar
ist.
2. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahnführungseinrichtung (11) in einer Park
position (34) festlegbar ist, in der kein Nip (5,
25, 27) durch die Bahnführungseinrichtung (11) ab
gedeckt ist.
3. Kalander nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der Seite des Walzenstapels (2)
eine Fahrbühne (12) angeordnet ist und die
Bahhnführungseinrichtung (11) an der Fahrbühne (12)
befestigt ist.
4. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß entlang der Bewegungsbahn (13)
Positionsschalter (32, 34) vorgesehen sind, von de
nen jeder einer Einführposition zugeordnet ist und
die mit einer Antriebssteuerung verbunden sind.
5. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bahnführungseinrichtung ei
ne Führungsflächenanordnung (15, 16, 21, 30) auf
weist.
6. Kalander nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsflächenanordnung (15, 16, 21, 30)
eine veränderbare Form aufweist.
7. Kalander nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsflächenanordnung eine im wesentli
chen parallel zur Bewegungsrichtung verlaufende
eben ausgebildete Fläche (21) und eine aus der eben
ausgebildeten Fläche (21) herausbewegbare Umlenk
fläche (15, 16, 30) aufweist.
8. Kalander nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umlenkfläche (15, 16) auf Schwenkhebeln
(17, 18) angeordnet ist.
9. Kalander nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umlenkfläche (15, 16, 30) auf ei
nem quer zur Bewegungsrichtung verschiebbaren
Schiebestück (28, 29, 31) angeordnet ist.
10. Kalander nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsflächenanordnung
mindestens eine Zunge (44) aufweist, die bis zum
Walzenstapel (2) verschiebbar ist.
11. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bahnführungseinrichtung
(11) mindestens einen Greiferkopf (35) aufweist,
der in einem ersten Bewegungsabschnitt senkrecht
zum Walzenstapel (2) von diesem weg, in einen zwei
ten Bewegungsabschnitt parallel zum Walzenstapel
(2) und in einem dritten Bewegungsabschnitt senk
recht zum Walzenstapel (2) auf diesen zu bewegbar
ist.
12. Kalander nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Greiferkopf (35) eine Saug- und/oder eine
Blaseinrichtung aufweist.
13. Kalander nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Greiferkopf (35) um 180° um eine
Achse (45) verdrehbar ist, die parallel zu den Ach
sen der Walzen (3, 4) verläuft.
14. Kalander nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Greiferkopf (35) seitlich an der Material
bahn (8) angreift.
15. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Walzenstapel (2) geneigt
ist.
Priority Applications (4)
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