DE19860570C1 - Verfahren zur Erzeugung von runden Knüppeln - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von stranggegossenen Knüppeln in einer aus einer Vertikal-Rundstranggießanlage mit horizontalem Auslauf, mindestens einer Entzunderungseinrichtung und mehreren nachfolgenden Walzgerüsten bestehenden Produktionsanlage. Zur Herstellung von runden Knüppeln mit einem Durchmesser zwischen 90 und 300 mm, wird der erstarrende Rundknüppel nach Austritt aus der Kokille und vor Einlauf in die nachfolgende Walzeinheit an seiner Oberfläche entzundert und die oberflächennahe Randschicht definiert auf eine für den jeweiligen Stahl optimale Temperatur vorgekühlt, bevor der Rundknüppel in zunächst mindestens drei aufeinanderfolgenden Horizontalstichen und abschließend in einem Vertikalstich umgeformt wird, wobei die Oberfläche des vorverformten Knüppels vor dem letzten Stich nochmals entzundert wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von stranggegossenen Knüppeln in
einer aus einer Vertikal-Rundstranggießanlage mit horizontalem Auslauf, mindestens
einer Entzunderungseinrichtung und mehreren nachfolgenden Walzgerüsten
bestehenden Produktionsanlage.
In einer Vertikal-Rundstranggießanlage mit horizontalem Auslauf erzeugte Knüppel
weisen im erstarrten Zustand Materialkonzentrationsunterschiede über den
Querschnitt auf. So treten bei fast allen Stählen poröse Stellen unterhalb der
Oberfläche und im Kernbereich auf. Besonders betroffen sind Automatenstähle.
Kohlenstoff-Mangan-Stähle besitzen Seigerungen im Kernbereich, die die Herstellung
von z. B. hochfesten Drähten erschweren. Bei hochgekohlten Chromstählen kommt es
zur Bildung von Flusen im Kernbereich, die z. B. die Qualität der Innenoberfläche von
gewalzten Rohren hoher Präzision verschlechtern. Austenitisch rostfreie Chrom-
Nickel-Stähle weisen je nach chemischer Zusammensetzung einen zum Teil hohen
Anteil an δ-Ferrit als zweite Phase auf, der bei Rundknüppeln ein ausgeprägtes
Maximum im Abstand von 0,4 bis 0,7 × Radius vom Kern hat und das
Umformvermögen dieser Stähle bei nachfolgenden Schrägwalzprozessen stark
herabsetzt, da sich in diesem Querschnittsbereich die Hauptumformzone befindet. Als
Folge sind nur geringe Streckgrade realisierbar. Ab einem mittleren δ-Ferritgehalt von
< 4% gibt es generelle Probleme der Umformbarkeit in Form von Rissen und Schalen.
Die Ursachen dieser Materialinhomogenitäten sind vielfältig. Genannt seien hier
beispielhaft Materialdaten, Materialverunreinigungen, Schmelzentemperatur,
Gießpulver, Kokillenbeschaffenheit, Erstarrungsgeschwindigkeit und
Gießgeschwindigkeit.
Zur Verbesserung der Oberflächenqualität von Metallsträngen ist es bekannt, nach dem
Gießen, und zwar möglichst nahe dem Kokillenaustritt und bevor der Strang mit
Spritzwasser in Berührung kommt, von der Oberfläche des Stranges Schlacke, Zunder und
dergleichen Fremdstoffe abzusaugen (DE 41 23 956 C2).
Es sind verschiedene Maßnahmen zur Minderung bzw. Verhinderung o. g.
Materialinhomogenitäten bekannt. Eine Möglichkeit ist die Verringerung der
Gießgeschwindigkeit, um die Abkühlgeschwindigkeit im Bereich Kokille und
Sekundärkühlung zu erhöhen. Nachteile sind die Gefahr des Einfrieren des Verteilers
der Stranggießanlage und die verringerte Produktion.
Eine weitere Möglichkeit ist das elektromagnetische Rühren (EMS) der erstarrenden
Schmelze im Strang mit dem Vorteil des Brechens der erstarrenden Kristallite, der
Durchmischung und der sich ergebenden feinglobulitischen Erstarrungsstruktur in
einem großen inneren Bereich des Strangquerschittes. Nachteilig ist, daß der
oberflächennahe Bereich in nur geringem Maße oder nur bei starkem Rühren erfaßt
wird. Ein weiterer Nachteil ist die stationäre Anordnung von EMS. So wird für das
Rühren des Kernbereiches ein zweiter Rührer im unteren Teil der Stranggießanlage
benötigt. Zu starkes Rühren kann auch zur Kernaufweitung infolge des Wirkens der
Zentrifugalkraft führen.
Eine anderer Vorschlag, der beim Stranggießen von quadratischen oder rechteckigen
Knüppeln angewendet wird, ist der Ersatz der Ausziehtreiber durch sog. feststehende
Zangengerüste im Bereich des Stranggußbogens, in denen der Knüppel abwechselnd
zwischen glatten horizontalen und vertikalen Rollenpaaren bei noch flüssigem Kern
verformt wird. Die vertikalen Rollenpaare müssen das in den Horizontalstichen
gebreitete bzw. ausgebauchte Material zurückdrücken. Die Möglichkeiten der
Umformung, d. h. der Höhenabnahme, sind begrenzt, da die Lage der Sumpfspitze
infolge unterschiedlicher Stähle, Knüppelquerschnitte, Gieß- und
Erstarrungsgeschwindigkeit veränderlich ist. Bei rißempfindlichen Stählen ist die
Umformung der Kanten- und Eckenbereiche des Knüppelquerschnitts besonders
kritisch. Aus diesen Gründen ist die Anwendbarkeit dieser Möglichkeit auf bestimmte
Stähle begrenzt.
Schließlich wird eine weitere Möglichkeit praktiziert, nämlich das Schmieden von
quadratischen oder rechteckigen Knüppeln mit großen Abmessungen in Höhe und
Breite bei noch flüssigem Kern. Vorteilhaft dabei ist die größere Drucklänge, die beim
Schmieden gegenüber dem Walzen erreichbar ist, wodurch ein größerer Grad der
Verdichtung des Kernbereichs erzielt werden kann. Nachteilig ist die offensichtliche
Begrenzung des Verfahrens auf große Querschnitte, da eine Positionierung eines
Schmiedeaggregates im Bereich des Stranggußbogens nicht möglich ist.
Dem gesamten geschilderten Stand der Technik ist gemeinsam, daß die Möglichkeiten
der Beeinflußung von unterschiedlichen Materialkonzentrationen über den
Knüppelquerschnitt, insbesondere bei Vertikal-Rundstranggießanlage mit horizontalem
Auslauf eingeschränkt sind.
Ausgehend von den Problemen und Nachteilen des Standes der Technik besteht die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von Rundknüppeln mit einem Durchmesser zwischen 90 und 300 mm zu
finden, das bzw. die bei entsprechender Anwendung die nachteiligen
Materialinhomogenitäten über den Querschnitt abbaut und absolut absenkt.
Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagen, daß der erstarrende
Rundknüppel nach Austritt aus der Kokille und vor Einlauf in die nachfolgende
Walzeinheit an seiner Oberfläche entzundert und die oberflächennahe Randschicht
definiert auf eine für den jeweiligen Stahl optimale Temperatur vorgekühlt wird, bevor
der Rundknüppel in zunächst mindestens drei aufeinanderfolgenden Horizontalstichen
und abschließend in einem Vertikalstich umgeformt wird, wobei die Oberfläche des
vorverformten Knüppels vor dem letzten Stich nochmals entzundert wird.
Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen wird erreicht, daß durch die Inline-
Vervorformung der äußeren Ringschicht mit Verdichtung bei flüssigem und festem
Kern und die nahezu vollständige Verdichtung des Kernbereichs des Rundknüppels je
nach Stahlmarke die Konzentrationsunterschiede über den Querschnitt z. B. in Form
von Seigerungen und zweiten Phasen abgebaut und deren Gehalt stark verringert
wird. Die Materialdichte wird durch Beseitigung von Poren unter der Oberfläche und im
Kernbereich erhöht.
Nach einem ausgestaltenden Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß der
Rundknüppel in den Horizontalstichen mit wachsendem Höhenumformgrad von
ϕ =0,01 bis 0,15 bei gleichzeitig infolge der fortschreitenden Erstarrung abnehmendem
Durchmesser des flüssigen Kerns umgeformt wird und der Vertikalstich nach völliger
Durcherstarrung des Rundknüppels im horizontalen Auslaufbereich der
Produktionsanlage an einem Ort erfolgt, dessen Lage relativ zum Ort der
Horizontalumformung in Achsrichtung des Stranges verstellbar ist.
Durch zunehmende Umformung in den Horizontalstichen bei abnehmendem
Durchmesser des flüssigen Kerns und durch den anschließenden Vertikalstich, dessen
Ort in Abhängigkeit von dem zu verwalzenden Material und den Abmessungen des
Rundknüppels in den Bereich des durcherstarrten Kerns verschoben werden kann,
wird eine für nachgelagerte Umformprozeßstufen vorverformte Materialstruktur in einer
äußeren Ringschicht mit einer Dicke von 2 des halben Radius bei nahezu vollständig
verdichtetem Kernbereich erzeugt.
Dazu wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß die
Gießgeschwindigkeit und/oder die Lage des Ortes, an dem der Vertikalstich erfolgt, so
gesteuert werden, daß die Sumpfspitze des erstarrenden Rundknüppels in dem
Bereich zwischen dem dritten Horizontalstich und dem Vertikalstich liegt und
spätestens beim Ausführen des Vertikalstiches eine vollständige Durcherstarrung bis
zum Kern gewährleistet ist.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Vertikal-Rundstranggießanlage und deren
horizontalem Auslauf noch im Bogenteil des Führungsgerüstes eine
Primärentzunderungsanlage und eine mehrgerüstige Walzeinheit mit mindestens drei
aufeinanderfolgenden Horizontalgerüsten angeordnet sind und den Horizontalgerüsten
im waagerechten Teil der Strangführung ein bezogen auf die Lage der Sumpfspitze in
Strangbewegungsrichtung vor und zurück bewegliches Vertikalgerüst mit
angeflanschter Sekundärentzunderungseinrichtung folgen.
Die Rundknüppel werden im Bereich der Sumpfspitze am Ende des Stranggußbogens
zunächst entzundert, die oberflächennahe Randschicht wird definiert auf eine für den
jeweiligen Stahl optimale Temperatur vorgekühlt. Anschließend erfolgt eine
Umformung zunächst in den mindestens drei aufeinanderfolgenden Horizontalstichen
und dem abschließenden Vertikalstich, wobei die Oberfläche des vorverformten
Knüppels vor dem letzten Stich nochmals entzundert wird. Durch die Umformung in
horizontaler und vertikaler Richtung entsteht die gewünschte für nachgelagerte
Umformprozeßstufen günstige vorverformte Materialstruktur mit nahezu vollständig
verdichtetem Kernbereich.
Die Anzahl der Horizontalgerüste resultiert aus dem Durchmesser des Rundknüppels,
der Gießgeschwindigkeit und der realisierbaren Steigerung des Höhenumformgrades
in den Horizontalstichen. Die Erstarrung des Kernbereiches ist durch Wahl des
Abstandes vom letzten feststehenden Horizontalgerüst zum verschiebbaren
Vertikalgerüst abgeschlossen. Dadurch kann die runde Form des Knüppels in nur
einem Vertikalstich mit erhöhter Abnahme wieder hergestellt werden.
Nach einem ergänzenden Merkmal der Erfindung kann das letzte der
Horizontalgerüste unter Last anstellbar ausgeführt sein, um im Zusammenspiel mit
einem nachgeordneten Meßgerät für Messung von Höhe und Breite des vorverformten
Knüppels im Sinne einer automatischen Walzspaltregelung das richtige Vorprofil für
den nachfolgenden vertikalen Rundstich zu liefern. Die Einstellung soll so erfolgen,
daß die Umformung möglichst gleichmäßig über den Knüppelumfang bei Minimierung
der Zugspannungen an der Oberfläche verteilt wird, die Druckspannung auf das
Knüppelzentrum soll mit wachsender Stichzahl bei gleichzeitiger Breitungsbehinderung
erhöht und die Rundheit und Maßhaltigkeit des Knüppels nach Austritt aus der
Walzeinheit gewährleistet sein.
Erfindungsgemäß werden die um den Rundknüppel ringförmig angeordneten Düsen
der Primärentzunderungseinrichtung mit Wasser oder einem Wasser-Luft-Gemisch
versorgt, wobei der Abstand der Düsen von der Oberfläche des Rundknüppels sowie
Druck und Intensität des auf die Oberfläche des Rundknüppels auftreffenden Mediums
optimiert einstellbar sind.
Die aus mindestens einem Düsenring bestehende Sekundärentzunderungseinrichtung
ist am Vertikalgerüst angeflanscht und mit diesem verschiebbar. Die um den Umfang
des in den Horizontalgerüsten vorverformten Knüppels verteilten Düsen sind mit
Druckluft beaufschlagbar, wobei der Abstand der Düsen von der Oberfläche des
vorverformten Knüppels und ihr Abstand von Ring zu Ring und untereinander um den
Ringumfang optimiert sind.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen, insbesondere der Vorverformung und
Verdichtung des stranggegossenen Vormaterials, werden je nach Stahlqualität Poren
geschlossen, Lunker in ihrer Querschnittsfläche um ca. 15-35% gegenüber dem Fall
ohne Vorverformung reduziert, Konzentrationsunterschiede in Form von Seigerungen,
Entmischungen, zweiten Phasen abgebaut sowie deren Gehalt absolut verringert.
Durch die Vorverformung werden außerdem die Oberflächenqualität der Rundknüppel
verbessert und die Rutschgefahr bei einem nachfolgenden Schrägwalzprozeß
verringert. Die vorverformte Materialstruktur ermöglicht im Vergleich zur
Stranggußstruktur in nachfolgenden Verformungseinrichtungen einen höheren
Streckgrad infolge höheren Umformvermögens.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Produktionsanlage für die Erzeugung
von verformten Rundstrangguß ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben.
Mit 1 ist die Vertikal-Rundstranggießanlage mit horizontalem Auslauf bezeichnet, in
deren Kokille ein Rundknüppel mit einem Durchmesser von zwischen 90 und 300 mm
gegossen und nach unten abgezogen wird. Der Rundknüppel 2 wird in dem
Bogengerüst der Anlage von der vertikalen in die horizontale Richtung umgelenkt und
dabei in erfindungsgemäßer Weise behandelt. Dazu wird zunächst der im Inneren
noch flüssige Rundknüppel in einer Primärentzunderungseinrichtung entzundert und
gleichzeitig gekühlt, um die Oberflächenbedingungen für die nachfolgende
Walzverformung des Rundknüppels zu schaffen. Die Verformung erfolgt in einer
mehrgerüstigen Walzeinheit 4, bestehend aus drei aufeinanderfolgenden
Horizontalwalzgerüsten 5, jeweils mit Falschrundkalibrierung aus zwei ineinander
übergehenden Radien. Das letzte der drei Horizontalwalzgerüste ist unter Last
anstellbar und mit einer Walzspaltregelung versehen, die mit der Meßeinrichtung 8 für
die Höhe und Breite des Rundknüppels korrespondiert. Erkennbar endet die
Sumpfspitze des flüssigen Kerns kurz hinter dem letzten der Horizontalwalzgerüste 5
der Walzeinheit 4. In dem Bereich, in dem der Rundknüppel 2 mit Sicherheit
durcherstarrt ist, erfolgt nach einer Sekundärentzunderung bei 7 ein abschließendes
Walzen des Rundknüppels 2 in dem Vertikalgerüst 6. Dieses Vertikalgerüst 6 ist in
Pfeilrichtung verschiebbar, um den Ort seiner Verformung an die Lage der
Sumpfspitze des Rundknüppels 2 so anzupassen, das die Verformung stets im
erstarrten Bereich des Rundknüppels 2 erfolgt. Die Lage der Sumpfspitze kann sich je
nach Gießgeschwindigkeit, Material und Abmessung des Rundknüppels 2 verändern.
In diesem Fall kann das Vertikalgerüst 6 in Gießrichtung oder entgegengesetzt
verschoben werden, oder die Gießgeschwindigkeit wird entsprechend, ggf. zusätzlich
zur Verschiebung des Vertikalgerüstes 6 verändert.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von stranggegossenen Knüppeln in einer aus einer
Vertikal-Rundstranggießanlage mit horizontalem Auslauf, mindestens einer
Entzunderungseinrichtung und mehreren nachfolgenden Walzgerüsten
bestehenden Produktionsanlage,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung von runden Knüppeln mit einem Durchmesser zwischen 90
und 300 mm, der erstarrende Rundknüppel nach Austritt aus der Kokille und vor
Einlauf in die nachfolgende Walzeinheit an seiner Oberfläche entzundert und
die oberflächennahe Randschicht definiert auf eine für den jeweiligen Stahl
optimale Temperatur vorgekühlt wird, bevor der Rundknüppel in zunächst
mindestens drei aufeinanderfolgenden Horizontalstichen und abschließend in
einem Vertikalstich umgeformt wird, wobei die Oberfläche des vorverformten
Knüppels vor dem letzten Stich nochmals entzundert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rundknüppel in den Horizontalstichen mit wachsendem
Höhenumformgrad von ϕ = 0,01 bis 0,15 bei gleichzeitig infolge der
fortschreitenden Erstarrung abnehmendem Durchmesser des flüssigen Kerns
umgeformt wird und der Vertikalstich nach völliger Durcherstarrung des
Rundknüppels im horizontalen Auslaufbereich der Produktionsanlage an einem
Ort erfolgt, dessen Lage relativ zum Ort der Horizontalumformung in
Achsrichtung des Stranges verstellbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gießgeschwindigkeit und/oder die Lage des Ortes, an dem der
Vertikalstich erfolgt, so gesteuert werden, daß die Sumpfspitze des
erstarrenden Rundknüppels indem Bereich zwischen dem dritten
Horizontalstich und dem Vertikalstich liegt und spätestens beim Ausführen des
Vertikalstiches eine vollständige Durcherstarrung bis zum Kern gewährleistet
ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von
stranggegossenen Knüppeln in einer Produktionsanlage, bestehend aus einer
Vertikal-Rundstranggießanlage mit horizontalem Auslauf, mindestens einer
Entzunderungseinrichtung und mehreren nachfolgenden Walzgerüsten
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Vertikal-Rundstranggießanlage (1) und deren horizontalem
Auslauf noch im Bogenteil des Führungsgerüstes eine
Primärentzunderungsanlage (3) und eine mehrgerüstige Walzeinheit (4) mit
mindestens drei aufeinanderfolgenden Horizontalgerüsten (5) angeordnet sind
und den Horizontalgerüsten (5) im waagerechten Teil der Strangführung ein
bezogen auf die Lage der Sumpfspitze in Strangbewegungsrichtung vor und
zurück bewegliches Vertikalgerüst (6) mit angeflanschter
Sekundärentzunderungseinrichtung (7) folgen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen der Horizontalgerüste (5) jeweils mit einer
Falschrundkalibrierung, bestehend aus zwei ineinander übergehenden Radien,
das letzte Horizontalgerüst (5) mit einer Walzspaltanstellung unter Last und die
Walzen des Vertikalgerüstes (6) mit einer aufgeschnittenen Rundkalibrierung
ausgestattet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die um den Rundknüppel (2) ringförmig angeordneten Düsen der
Primärentzunderungseinrichtung (3) mit Wasser oder einem Wasser-Luft-
Gemisch versorgt werden und der Abstand der Düsen von der Oberfläche des
Rundknüppels (2) sowie Druck und Intensität des auf die Oberfläche des
Rundknüppels (2) auftreffenden Mediums optimiert einstellbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus mindestens einem Düsenring bestehende
Sekundärentzunderungseinrichtung (7) am Vertikalgerüst (6) angeflanscht und
mit diesem verschiebbar ist und die um den Umfang des in den
Horizontalgerüsten (5) vorverformten Rundknüppels (2) verteilten Düsen mit
Druckluft beaufschlagbar sind, wobei der Abstand der Düsen von der Oberfläche
des vorverformten Rundknüppels (2) und ihr Abstand von Ring zu Ring und
untereinander um den Ringumfang optimiert sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das letzte der Horizontalgerüste (5) unter Last anstellbar ist.
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